big Magazin 04/2016
big Magazin 04/2016
big Magazin 04/2016
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Ausgabe 4/<strong>2016</strong> · Nr. 96 · ISSN 2195-6464<br />
Götterspeise und Satansbraten inklusive<br />
Im Interview: Pfarrer Klaus Kugler - Kirchenmann, Manager und Moderator<br />
Bebauung Rochusplatz: Das Zentrum von Bickendorf im Aufwind<br />
<strong>big</strong> tritt für barrierefreien Zugang ein – Neues aus dem Ossendorfbad<br />
Unabhängiges <strong>Magazin</strong> der <strong>big</strong> für<br />
Bickendorf, Ossendorf und Vogelsang
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Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bickendorfer<br />
Interessengemeinschaft e.V.<br />
Redaktionsleitung:<br />
Claudia Wingens, Ernst- Jürgen<br />
Kröll (v.i.S.d.P. für das Land NRW<br />
vom 24.5.1966)<br />
Redaktion:<br />
Peter Bruckmann,<br />
Angelika Burauen,<br />
Hans Johnen,<br />
Peter Johann Kierzkowski (Fotos),<br />
Ernst-Jürgen Kröll,<br />
Reiner Rammelmann,<br />
Stephanie Terbrüggen,<br />
Hans-Ulrich Voosen<br />
Claudia Wingens<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Reiner Rammelmann<br />
Tel.: 0221/5305820<br />
rammelmann@bickendorf.info<br />
Anschrift des Herausgebers und<br />
der Redaktion:<br />
Venloer Straße 660, 50827 Köln<br />
Tel.: 0221/95322222<br />
Fax: 0221/95322299<br />
mail@bickendorf.info<br />
www.bickendorf.info<br />
Realisation:<br />
Pressebüro Wingens<br />
Donatusstr. 15 e, 50259 Pulheim<br />
Tel. : 02234/988225<br />
Fax : 02234/988226<br />
claudia@cwingens.de<br />
www.visions4you.de<br />
Layout und Druck:<br />
SOLO-Druck GmbH<br />
Vogelsanger Str. 354, 50827 Köln<br />
Tel.: 0221/584178<br />
Wir danken für die Mitarbeit<br />
an dieser Ausgabe:<br />
Margrit Jüsten-Mertens,<br />
Jochen Mauel<br />
Big <strong>04</strong>/<strong>2016</strong><br />
Auflage: 10.000 Exemplare<br />
Erscheinungsweise:<br />
4 Ausgaben im Jahr<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Leserbriefe sind wir<br />
dankbar. Über Abdruck und evtl.<br />
Kürzungen entscheidet die Redaktion.<br />
Eine Verwertung der urheberrechtlich<br />
geschützten Artikel,<br />
Abbildungen, Anzeigen ect. – insbesondere<br />
durch Vervielfältigungen,<br />
Verbreitung, Digitalisierung und<br />
Speicherung auf Datenbanksystemen<br />
bzw. Inter- und Intranet – ist<br />
unzulässig und strafbar, soweit sich<br />
dem Urhebergesetz nach nichts<br />
anders ergibt. Die Rechte für vorstehende<br />
Nutzungen, auch für<br />
Wiederveröffentlichungen, bietet<br />
die Bickendorfer Interessengemeinschaft<br />
e.V. hiermit an.<br />
ISSN 2195-6464<br />
<strong>big</strong> Titelbild:<br />
Peter Johann Kierzkowski<br />
Bewegung und Wandel im Veedel<br />
Bald soll das Herz von<br />
Bickendorf belebt werden.<br />
Denn bis Ende des Jahres wird<br />
die Vision eines neu bebauten<br />
Rochusplatzes nach fast drei<br />
Jahrzehnten erstmals greifbar,<br />
wenn eine Jury entscheidet,<br />
welcher der Architekten-Entwürfe<br />
realisiert wird. Im persönlichen<br />
Gespräch mit der<br />
<strong>big</strong> erläutert der Leiter der<br />
GAG-Immobilienwirtschaft<br />
Jochen Mauel das Bebauungskonzept.<br />
Aktiv und voller Ideen für künftige<br />
Projekte zeigt sich Pfarrer<br />
Kugler nach dem gelungenen<br />
Neubau des Rochuszentrums.<br />
Im Exklusiv-Interview verrät er,<br />
welche Wege er persönlich und<br />
die Gemeinde gehen werden.<br />
Unverstellte Wege sind besonders<br />
wichtig für ein Anliegen,<br />
das die <strong>big</strong> in Kooperation mit<br />
dem Sozialraumkoordinator<br />
Thomas Wydra derzeit verfolgt:<br />
die Barrierefreiheit in<br />
Geschäften.<br />
<strong>big</strong> Inhalt<br />
<strong>big</strong> aktuell<br />
<strong>04</strong> Götterspeise und Satansbraten inklusive<br />
08 Ein Leben für Mensch und Natur<br />
09 Die Rochuskapelle an der Venloer Straße<br />
10 Das Zentrum von Bickendorf im Aufwind<br />
13 <strong>big</strong> tritt für barrierefreien Zugang ein<br />
15 Mit Begeisterung bis ins Ziel<br />
28 Raus in den Garten, rein in die Sauna<br />
32 Neues aus der BV<br />
34 Verschiedenes<br />
Bewegung im Veedel beim Büdchenlauf: Weihnachtliches Flair und strahlender Sonnenschein<br />
So möchten wir auch im neuen<br />
Jahr einiges im Veedel bewegen<br />
und uns den Herausforderungen<br />
stellen.<br />
Im Ossendorfbad tanzten die Puppen zur Saunanacht<br />
Ein frohes Weihnachtsfest und<br />
ein gutes Jahr 2017 wünscht<br />
Ihnen<br />
Ihre <strong>big</strong>-Redaktion<br />
<strong>big</strong> porträt<br />
16 FAHNENHANDEL KÖLN<br />
– mit „Hätz und Siel“<br />
20 Interview mit<br />
Hailemariam<br />
Tesfaselassie<br />
22 Für ein strahlendes<br />
Aussehen<br />
<strong>big</strong> historie<br />
30 Verfolgt und<br />
geächtet zur Nazi-Zeit<br />
in Bickendorf<br />
<strong>big</strong> kultur<br />
24 Heinrich Maria<br />
Davringhausen:<br />
Der Wegbereiter<br />
der Neuen<br />
Sachlichkeit<br />
27 Gedicht Uli Voosen<br />
34 Gedicht<br />
Käthi Schneider<br />
<strong>big</strong> 10 fragen<br />
33 Hans Johnen im<br />
Bickendorfer Klaav<br />
www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96
ig aktuell<br />
Wer meint, dass der Gottesdienst nur<br />
in der Kirche zu Hause ist, braucht<br />
eigentlich nicht in die Kirche zu gehen.<br />
John Henry Newman<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
Götterspeise und Satansbraten inklusive<br />
Pfarrer Klaus Kugler: Kirchenmann, Manager und Moderator<br />
Das <strong>big</strong> <strong>Magazin</strong> im Gespräch<br />
mit dem Pfarrer der<br />
Katholischen Kirchengemeinde<br />
Zu den Heiligen Rochus,<br />
Dreikönigen und Bartholomäus<br />
in Köln-Bickendorf.<br />
In letzter Zeit durften wir<br />
immer wieder feststellen,<br />
dass Sie ein viel beschäftigter<br />
Mann sind. Mit dem<br />
„BiOs Inn“ und einer neuen<br />
Musikschule haben Sie<br />
Neubauprojekte in einer<br />
Größenordnung, die ihresgleichen<br />
sucht, auf den Weg<br />
gebracht. Und das alles neben<br />
ihrer seelsorgerischen<br />
Tätigkeit.<br />
Pfarrer Klaus Kugler: Ja, das<br />
stimmt. Aber das sind nicht<br />
die einzigen Projekte: Wir haben<br />
auch mit der Sanierung<br />
der Kindertagesstätte Bodenheimerstraße,<br />
St. Dreikönigen,<br />
begonnen. Dann kam die<br />
Grabeskirche Bartholomäus<br />
(Anmerkung der Redaktion:<br />
siehe <strong>big</strong> <strong>Magazin</strong> 01/2014),<br />
für die wir sage und schreibe<br />
90 Monate gebraucht haben<br />
- von der ersten Ankündigung<br />
beim Generalvikariat bis zur<br />
Eröffnung.<br />
Ich stelle es mir aber auch<br />
kompliziert vor, eine Grabeskirche<br />
zu schaffen.<br />
Pfarrer Kugler: Besonders,<br />
weil wir auch die ersten im<br />
Erzbistum Köln waren und bis<br />
jetzt auch die einzigen sind.<br />
Man muss da schon dicke<br />
Bretter bohren. Dann haben<br />
wir im Jahr 2010 mit der Planung<br />
des „BiOs Inn“ begonnen<br />
- das Pfarrzentrum, in dem<br />
wir hier stehen. Das alte Pfarrzentrum<br />
war zu groß und die<br />
Energiekosten sehr hoch. Uns<br />
wurde die Frage gestellt: Habt<br />
ihr mal über einen Neubau<br />
nachgedacht? Da konnten wir<br />
natürlich ganz schnell über<br />
einen Neubau nachdenken!<br />
Alleine aufgrund der Bausubstanz<br />
und der Energiekosten<br />
waren wir hier im Erzbistum<br />
die ersten, die ein neues<br />
Pfarrzentrum in der Größenordnung<br />
gebaut haben.<br />
Da kann man nur gratulieren!<br />
Dieses Projekt ist wirklich<br />
außerordentlich gut<br />
gelungen. Besonders beeindruckend<br />
ist die Größe des<br />
Vorplatzes.<br />
Pfarrer Kugler: Diese weite<br />
Fläche bietet uns so viele<br />
Möglichkeiten. So können wir<br />
hinter der Freitreppe sogar die<br />
Tore zum Festsaal öffnen und<br />
Freiluftkonzerte veranstalten.<br />
Sehr wichtig ist für uns die<br />
Neugestaltung des Rochusplatzes<br />
und damit zusammenhängend<br />
auch die Rochuskapelle.<br />
Die Kapelle ist<br />
allein durch ihren Standort<br />
an der Venloer Straße prägend<br />
für unseren Stadtteil.<br />
Dieses Wahrzeichen für Bickendorf<br />
ist derzeit in einem<br />
schlechten Zustand. Wie<br />
sieht es mit der Sanierung<br />
aus?<br />
Pfarrer Kugler: Da sind wir einen<br />
Schritt weitergekommen.<br />
Wir haben jetzt beim Erzbistum<br />
die Vorplanung genehmigt<br />
bekommen. Nun sind wir<br />
gerade in der Findungsphase<br />
für einen Architekten, den wir<br />
<strong>big</strong> aktuell<br />
Peter Bruckmann im Gespräch mit Pfarrer Klaus Kugler<br />
Joseph<br />
Schnitzler,<br />
Rechtsanwalt.<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Baurecht<br />
Familienrecht<br />
Subbelrather Straße 543a<br />
50827 Köln-Bickendorf<br />
Telefon 02 21-5 30 40 76<br />
Telefax 02 21-5 30 67 01<br />
RASchnitzlerKoeln@t-online.de<br />
www.rechtsanwalt-schnitzler.de<br />
Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96
ig aktuell<br />
<strong>big</strong> aktuell<br />
dem Erzbistum vorschlagen<br />
können. Dann steht die Kostenplanung<br />
an. Da wir es mit<br />
Behörden zu tun haben, kann<br />
ich im Moment leider noch<br />
kein Zeitfenster aufmachen.<br />
Ein ganz anderes Thema:<br />
Welche Aufgaben nehmen<br />
Sie bei der Flüchtlingsbetreuung<br />
wahr?<br />
Pfarrer Kugler: Mit Flüchtlingen<br />
haben wir eine ganze Menge<br />
zu tun. Wir haben sehr früh<br />
am Helmholtzplatz freie Wohnungen<br />
an Flüchtlingsfamilien<br />
vermietet. Wir begleiten die<br />
Flüchtlinge, die aus Ägypten,<br />
Afghanistan und vom Balkan<br />
stammen, durch Ehrenamtliche<br />
aus unserer Gemeinde.<br />
Ein Flüchtling hat durch unsere<br />
Unterstützung gerade einen<br />
Arbeitsvertrag bekommen.<br />
Einige Kinder sind in unseren<br />
Kindergärten oder werden in<br />
der KjG (Katholische junge<br />
Gemeinde) aufgenommen. Mit<br />
der evangelischen Kirchengemeinde<br />
haben wir einen<br />
Kreis ins Leben gerufen, der<br />
die Aktivitäten vor Ort steuern<br />
soll, dazu gehören auch das<br />
Stadtteilmanagement und die<br />
Stadt Köln. Die drei Bereiche<br />
der Willkommenskultur sind<br />
Sprache, Freizeitaktivitäten<br />
und Behördengänge. Mitte des<br />
Monats wird ein Mitarbeiter<br />
von uns eingestellt, der uns<br />
bei dieser Arbeit vor Ort unterstützt.<br />
Das Erzbistum Köln<br />
finanziert diese Stelle. Das geschieht<br />
in Verbindung mit der<br />
Gemeinde in Bocklemünd. In<br />
fast allen Einrichtungen sind<br />
wir mit freiwilligen Ehrenamtlichen<br />
tätig. Am Helmholtzplatz<br />
sind minderjährige unbegleitete<br />
Jugendliche in einer<br />
Notunterkunft untergebracht.<br />
Das nächste Thema ist natürlich<br />
die Integration, die Sprache<br />
und wie bekommen die<br />
Menschen Arbeit. Wir sprechen<br />
verschiedene Betriebe an, die<br />
wir kennen, ob die Möglichkeit<br />
eines Praktikums besteht.<br />
Die Flüchtlingsarbeit ist ein<br />
Thema, was uns sehr stark beschäftigt<br />
und ich bin sehr froh,<br />
dass die Resonanz hier im Veedel<br />
durchweg positiv ist.<br />
Spielt die Religionszugehörigkeit<br />
eine Rolle?<br />
Pfarrer Kugler: Überhaupt<br />
nicht. Neben Muslimen sind<br />
unter den Flüchtlingen auch<br />
einige Kopten. Zwei junge<br />
Männer sind sogar dabei, die<br />
getauft werden wollen.<br />
Ihre Aufgaben<br />
[<br />
sind recht vielfältig.<br />
Wieviel<br />
Zeit nimmt<br />
ihre seelsorgerische Tätigkeit<br />
ein?<br />
Pfarrer Kugler: Dafür hätte<br />
ich gerne mehr Zeit. In Notfällen<br />
stehe ich natürlich immer<br />
zur Verfügung. Da wir aber ein<br />
ganzes Pastoralteam für diesen<br />
Bereich haben, können wir<br />
zu jeder Zeit die nötige Unterstützung<br />
geben.<br />
Unterstützt der Kirchenvorstand<br />
Sie auch dabei?<br />
Pfarrer Kugler: Nein, der<br />
Kirchenvorstand ist nur für<br />
verwaltungstechnische Aufgaben<br />
zuständig. Er verwaltet<br />
das Vermögen der Kirche.<br />
Der Pfarrgemeinderat ist aber<br />
auch pastoral tätig.<br />
Wenn ich das richtig gesehen<br />
habe, ist der Pfarrgemeinderat<br />
kleiner als der<br />
Kirchenvorstand?<br />
Pfarrer Kugler: Stimmt. Hier<br />
könnten wir weitere Unterstützung<br />
gebrauchen. Der<br />
Pfarrgemeinderat kümmert<br />
sich unter anderem um das<br />
Senioren-Café, den Besuchsdienst<br />
und die Bürgerplattform.<br />
Ich war überrascht, dass sie<br />
ein eigenes Pastoralkonzept<br />
haben.<br />
Pfarrer Kugler: Das muss auch<br />
so sein, denn jede Gemeinde<br />
ist anders. Die Pastoralkonzepte<br />
sind recht unterschiedlich,<br />
weil die Anforderungen<br />
vor Ort auch sehr verschieden<br />
sind. Wir haben das schon<br />
lange. Im Jahr 2011 haben wir<br />
es erstmals in eine Schriftform<br />
gebracht. Wichtig sind dabei<br />
die Handlungsschritte.<br />
Wir haben<br />
in dem Konzept<br />
festgelegt,<br />
dass wir grundsätzlich offen<br />
sind. Man könnte ja auch festlegen,<br />
dass wir nur für die da<br />
sind, die sonntags in die Kirche<br />
kommen. Das wäre aber nicht<br />
meins. Wir sind für alle Menschen<br />
in den Stadtteilen da.<br />
Ich gewinne immer mehr den<br />
Eindruck, dass hier eine sehr<br />
innovative Gemeinde tätig<br />
ist. Sie betreiben sogar ein<br />
Kino in der Rochuskirche.<br />
Pfarrer Kugler: Das ist eine<br />
Initiative von Wilfried Kaets.<br />
Eng verbunden sind natürlich<br />
auch die Chöre und die<br />
Rochus Musikschule e.V., die<br />
unsere Räume für Konzerte<br />
nutzen können. Mittlerweile<br />
brauchen wir keine Musiker<br />
mehr von außerhalb, denn<br />
sie kommen jetzt nach und<br />
„…das ist unser<br />
]<br />
offenes Konzept:<br />
Wir sind für alle da.“<br />
nach aus der Musikschule,<br />
die im umgebauten ehemaligen<br />
Kindergarten eine neue<br />
Heimat gefunden und schon<br />
450 Schüler hat. Das ist eine<br />
beachtliche Zahl.<br />
Sicher kommen die Schüler<br />
nicht alle aus Bickendorf?<br />
Pfarrer Kugler: Nein, natürlich<br />
nicht. Aber das ist unser<br />
offenes Konzept: Wir sind für<br />
alle da. Ich habe auch manchmal<br />
Hochzeiten von Paaren<br />
aus einem anderen Stadtteil,<br />
die oft hier geboren sind und<br />
gerne in Bickendorf heiraten<br />
möchten. Da mache ich keinen<br />
Unterschied.<br />
Wenn sie nach vorne blicken,<br />
was sind die Schwerpunkte<br />
in ihrer zukünftigen<br />
Arbeit? Sie haben ein tolles<br />
Gebäude, was gibt’s noch zu<br />
tun?<br />
Pfarrer Kugler: Das Gebäude<br />
muss natürlich belebt werden.<br />
Wir sind noch nicht fertig. Ich<br />
habe noch genug Ideen. Kurz<br />
und mittelfristig ist für uns die<br />
Öffentlichkeitsarbeit wichtig.<br />
Wie treten wir auf, wen wollen<br />
wir erreichen? Das ist bei<br />
der Vielfalt der Menschen, die<br />
hier leben, eine Herausforderung.<br />
Sehr wichtig ist für<br />
mich die Frage, wie das „BiOs<br />
Inn“ inhaltlich belebt wird.<br />
Bisher wird es vornehmlich<br />
für Konzerte, das Senioren-<br />
Café und Karnevalsveranstaltungen<br />
genutzt, Ausstellungen<br />
und Glaubensgespräche<br />
sind im Aufbau. Aber wir sind<br />
offen für Neues, was Leben in<br />
dieses wunderbare Gebäude<br />
bringt.<br />
Der Saal soll eine außergewöhnliche<br />
Akustik haben.<br />
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Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
Pfarrer Kugler: Die Akustik<br />
ist wirklich beeindruckend.<br />
Daher bietet sich der Saal<br />
für Konzerte geradezu an.<br />
Wilfried Kaets setzt dort immer<br />
wieder „Musikalische Akzente“.<br />
So lädt er auch schon<br />
mal Leute ein, die ganz moderne<br />
Musik machen, wie die<br />
Ohrknacker von Trio Catch.<br />
Von Seiten des Pfarrgemeinderats<br />
kommt der Wunsch,<br />
dreimal im Jahr ein Projekt-<br />
Wochenende zu machen, wo<br />
wir uns einem Thema widmen<br />
und uns diesem - sei<br />
es zum Beispiel in Form von<br />
Kochen oder Filmen - auf<br />
unterschiedlichste Weise inhaltlich<br />
nähern. Das Projekt<br />
steckt allerdings noch in den<br />
Kinderschuhen. Wir werden<br />
es nach und nach entwickeln.<br />
Ich persönlich habe mir vorgenommen,<br />
möglichst einmal<br />
im Quartal Menschen<br />
einzuladen, die über Glauben<br />
sprechen. So wird der in der<br />
Seelsorge für Sinti, Roma<br />
und anverwandte Gruppen<br />
bundesweit aktive Pfarrer<br />
Opiéla gemeinsam mit Pater<br />
George Paliattam aus Indien<br />
nach einem Gottesdienst einen<br />
Vortrag halten. Da gibt es<br />
natürlich anschließend etwas<br />
zu Futtern, wie Götterspeise<br />
und Satansbraten. (Pfarrer<br />
lacht)<br />
Sie leiten eine große Gemeinde<br />
mit vielen Akteuren.<br />
Auf der Internetseite von<br />
BiOs finden sich viele Mitmach-Angebote<br />
für die Bürger.<br />
Was empfehlen Sie?<br />
Pfarrer Kugler: Ich weiß, dass<br />
der Chor dringend Männerstimmen<br />
sucht: Tenor und<br />
Bass. Die UhUs (unter hundert)<br />
freuen sich auch über<br />
„Nachwuchs“. Bei allen Aktivitäten<br />
zählt aber besonders,<br />
dass jeder frei entscheiden<br />
kann, in welcher Intensität er<br />
sich engagiert. Das Ehrenamt<br />
bei der Grabeskirche ist so ein<br />
Beispiel. Man kann sich ein<br />
halbes Jahr einbringen oder<br />
auch nur stundenweise - alles<br />
ist möglich.<br />
Welche Aufgaben übernehmen<br />
die Freiwilligen dort?<br />
Pfarrer Kugler: Die Ehrenamtlichen<br />
sind Ansprechpartner<br />
in der Kirche, die jeden Tag<br />
von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist.<br />
Das ist selten in der Stadt, weil<br />
viele Kirchen die meiste Zeit<br />
geschlossen sind. Doch wir<br />
haben uns das Ziel gesetzt,<br />
die Kirche jeden Tag zu öffnen<br />
und stets jemanden vor<br />
Ort zu haben, der ansprechbar<br />
ist. Das leistet ein Team von<br />
34 Ehrenamtlichen. Wir treten<br />
auch mit denjenigen in Kontakt,<br />
die neu ins Veedel ziehen.<br />
Wir fragen nach, was sie sich<br />
wünschen und wo sie sich<br />
einbringen könnten.<br />
Stimmt es, dass Sie ein<br />
Fan des kölschen Fasteleers<br />
sind?<br />
Pfarrer Kugler: Klar, schließlich<br />
bin ich in Köln-Mülheim<br />
geboren und der Karneval gehört<br />
einfach zu dieser Stadt,<br />
wie das Amen in der Kirche.<br />
Ansonsten wäre ich auch<br />
nicht hier Pfarrer geworden,<br />
sondern wäre nach Wuppertal<br />
gegangen.<br />
Welche Hobbys haben Sie<br />
zum Ausgleich?<br />
Pfarrer Kugler: Ich betreibe<br />
Frühsport: Wenn alles noch<br />
schläft, drehe ich meine Runden<br />
mit dem Fahrrad. Das<br />
brauche ich, denn Bewegung<br />
muss einfach sein. Im Urlaub<br />
stehen daher auch oft Wanderungen<br />
auf dem Programm.<br />
Städtereisen mit vielen Museumsbesichtigungen<br />
mache<br />
ich auch gerne. Eine meiner<br />
großen Passionen ist aber das<br />
Musikhören. Deshalb habe ich<br />
auch ein Abo für die Philharmonie,<br />
denn sonst geht man<br />
ja doch nicht hin.<br />
Haben Sie Wünsche an die<br />
Bickendorfer?<br />
Pfarrer Kugler: Wünsche habe<br />
ich viele. Aber der größte ist,<br />
dass die positive Einstellung zu<br />
den Flüchtlingen weiter anhält<br />
und ein friedliches Miteinander<br />
möglich ist. Das ist ein<br />
Anliegen, was mich wirklich<br />
umtreibt. Denn nach Fertigstellung<br />
des Butzweiler Hofs<br />
werden bei uns zehn Prozent<br />
der Kölner Flüchtlinge leben.<br />
Unglücklich ist nur, dass die<br />
Unterkünfte so weit außerhalb<br />
sind. Doch auch dort werden<br />
wir uns künftig engagieren.<br />
■ Peter Bruckmann<br />
Peter Bruckmann und Pfarrer Kugler mit der Figur des Namensgebers von St. Rochus<br />
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Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96
ig aktuell<br />
<strong>big</strong> aktuell<br />
Ein Leben für Mensch und Natur<br />
<strong>big</strong> Redaktionsmitglied Angelika Burauen wurde der Rheinlandtaler verliehen<br />
Ehrenamtlich und in besonderem<br />
Maße hat sie sich<br />
um die landschaftliche Kulturpflege<br />
verdient gemacht.<br />
Daher wurde Angelika Burauen<br />
vor wenigen Wochen<br />
im Rahmen eines Festaktes<br />
mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.<br />
„In der gesamten<br />
Region des Rheinlandes gibt<br />
es herausragende Menschen,<br />
die sich ehrenamtlich in ihrer<br />
Freizeit und mit all ihrer Kraft<br />
– oftmals gegen enorme Widerstände<br />
– für die Erhaltung<br />
von Natur- und Landschaft<br />
und damit für den Fortbestand<br />
unseres kulturellen Erbes einsetzen“,<br />
betonte Professor Dr.<br />
Jürgen Wilhelm, Vorsitzender<br />
der Landschaftsversammlung<br />
Professor Dr. Jürgen Wilhelm überreichte Angelika Burauen den Rheinlandtaler<br />
Rheinland, in seiner Laudatio.<br />
„Sie tragen wesentlich dazu<br />
bei, dass der kulturelle Reichtum<br />
und die landschaftliche<br />
Vielfältigkeit des Rheinlandes<br />
nicht nur für uns, sondern<br />
auch für künftige Generationen<br />
bewahrt werden kann.“<br />
Die große Liebe zur Natur geht<br />
bei Angelika Burauen bis weit<br />
in ihre Kindheit zurück, die sie<br />
auf einem Bauernhof im bayrischen<br />
„Marktl am Inn“ verbrachte.<br />
So war ihr beruflicher<br />
Werdegang zur Biologielehrerin<br />
schon vorgezeichnet. Nach<br />
dem Umzug ins Rheinland<br />
unterrichtete sie von 1966 bis<br />
2002 als Sonderschullehrerin<br />
an der Förderschule Belvederestraße<br />
in Köln-Müngersdorf.<br />
Dabei richtete sie ihr pädagogisches<br />
Verständnis auf eine<br />
Umwelterziehung aus, die<br />
Spaß macht, Initiative und<br />
Phantasie freisetzt und den<br />
Unterricht fächerübergreifend<br />
qualitativ bereichert.<br />
Darüber hinaus engagierte sie<br />
sich im Verlauf der Jahrzehnte<br />
in unterschiedlichen Institutionen,<br />
Vereinen und auf Parteiebene<br />
für den Schutz der<br />
Natur. Besonders prägend war<br />
ihre Tätigkeit für die „Städtische<br />
Freiluft- und Gartenarbeitsschule“,<br />
kurz „Freiluga“.<br />
Dieser „Außerschulische Lernort“<br />
wird jährlich von circa<br />
8.000 Kölner Schülern besucht<br />
und vermittelt Umweltbildung<br />
mit Kopf, Herz und Hand.<br />
Zur Unterstützung gründete<br />
Angelika Burauen im Jahr<br />
20<strong>04</strong> mit Gleichgesinnten den<br />
Förderverein Freiluga e.V., um<br />
insbesondere die umweltpädagogische<br />
Arbeit zu stärken.<br />
Doch damit nicht genug:<br />
Im vergangenen Jahr schuf sie<br />
mit der „Vielfalt“ in Bickendorf<br />
einen interkulturellen Treffpunkt,<br />
wo gemeinsam gemalt,<br />
gelesen und musiziert, sowie<br />
kreativ diskutiert und nachgedacht<br />
wird zum Erhalt der<br />
kulturellen Vielfalt. „Eine derartige<br />
Initiative ist sicherlich<br />
vorbildlich für eine gelungene,<br />
kostenlose Integration von<br />
Jung und Alt im Veedel“, so<br />
Professor Dr. Jürgen Wilhelm.<br />
In ihrer Dankesrede rief Angelika<br />
Burauen die Zuhörer dazu<br />
auf, Emotionen an längst vergangene<br />
Glücksmomente des<br />
eigenen Lebens in der Natur<br />
wachzurufen. „Schließen Sie<br />
doch bitte einen Moment die<br />
Augen - und erinnern sich an<br />
ein ähnliches Glücklichsein<br />
und große Zufriedenheit, und<br />
Sie pflanzen damit ein Lächeln<br />
in den Tag.“ Die Ehrung<br />
versteht sie als Motivation<br />
weiterzumachen. „Sie kennen<br />
mich als jemanden, der einfach<br />
nicht aufhören kann, sich<br />
dafür einzusetzen, Sie zu begeistern<br />
und neugierig zu machen,<br />
oft aber auch lästig und<br />
anstrengend damit sein kann,<br />
aber immer nach Lösungen<br />
sucht und Kompromisse eingeht.“<br />
■ Claudia Wingens<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
Die Rochuskapelle an der Venloer Straße<br />
Hofkapelle, Votivkapelle und erste Pfarrkirche Bickendorfs<br />
Der Tag des offenen Denkmals<br />
<strong>2016</strong> stand unter dem<br />
Motto: Denkmale gemeinsam<br />
erhalten. Dies war eine „Steilvorlage“<br />
für eine Vorstellung<br />
der Rochuskapelle, denn der<br />
Katholischen Kirchengemeinde<br />
Zu den Heiligen Rochus, Dreikönigen<br />
und Bartholomäus<br />
als Eigentümerin; der <strong>big</strong> und<br />
zahlreichen Bürgern liegt die<br />
Erhaltung und Restaurierung<br />
dieses Baudenkmals gleichermaßen<br />
am Herzen.<br />
Die Rochuskapelle ist das älteste<br />
Gebäude in Bickendorf.<br />
Ihren Anfang nahm sie als Kapelle<br />
des Mehringschen Hofes,<br />
errichtet für die geistliche<br />
Versorgung der auf dem Hof<br />
arbeitenden Menschen. Die<br />
Stadt Köln, klar begrenzt durch<br />
ihre mächtige Stadtmauer, war<br />
weiträumig umgeben von vielen<br />
kleinen Dörfern, Weilern<br />
und einzelnen Hofanlagen,<br />
die untereinander und mit der<br />
Stadt durch Feldwege verbunden<br />
waren. Ein Großteil des<br />
Grundbesitzes gehörte geistlichen<br />
stadtkölnischen Institutionen.<br />
Auf die Hofanlage<br />
in Bickendorf konnte offensichtlich<br />
der Kölner Erzbischof<br />
zugreifen, denn er schenkte sie<br />
dem Domherrn Heinrich Mehring<br />
(1620-1700) für geleistete<br />
Dienste. Der 1935 abgebrochene<br />
Hof befand sich dort,<br />
wo heute die Rochusstraße in<br />
die Venloer Straße einmündet.<br />
Die Kapelle, von der heute lediglich<br />
der Chor und ein kleiner<br />
Teil des Langhauses erhalten<br />
ist, war ursprünglich um<br />
einiges größer und reichte bis<br />
weit in den Bereich der Venloer<br />
Straße, die es zur Zeit der<br />
Erbauung noch nicht gab.<br />
Der Kölner Domherr Heinrich<br />
Mehring ließ im Jahr 1666 die<br />
Hofkapelle errichten und dem<br />
hl. Rochus weihen. Dieses Patrozinium<br />
kam nicht von ungefähr:<br />
1666 hatte eine verheerende<br />
Pestwelle Köln erreicht.<br />
Von England kommend, wo<br />
die Pest 1664 ausgebrochen<br />
war, hatte sich die Krankheit<br />
über Frankreich und Westfalen<br />
bis nach Köln ausgebreitet.<br />
Seit dem 14. Jahrhundert<br />
war die Seuche – vor allem in<br />
den Sommermonaten – begünstigt<br />
durch die miserablen<br />
hygienischen Verhältnisse<br />
immer wieder aufgeflammt<br />
und mehr als ein Drittel der<br />
europäischen Bevölkerung<br />
war ihr zum Opfer gefallen.<br />
Übertragen wurde sie durch<br />
Rattenflöhe, aber auch durch<br />
infizierte Kleiderläuse. Dieser<br />
Krankheit stand man völlig<br />
hilflos gegenüber und wählte<br />
in den Pestjahren für Kirchen<br />
gern den hl. Rochus als Patron.<br />
Seiner Legende nach war er<br />
auf einer Pilgerreise nach Rom<br />
selbst an der Pest erkrankt,<br />
wurde aber auf wundersame<br />
Weise geheilt. Dargestellt wird<br />
Rochus als ein Mann in Pilgerkleidung,<br />
der auf eine Pestbeule<br />
an seinem Bein deutet.<br />
Neben ihm sieht man einen<br />
Hund, der in seinem Maul ein<br />
Brot trägt und Rochus während<br />
seiner Krankheit ernährt<br />
haben soll sowie einen Engel,<br />
der ihn letztendlich heilte. Von<br />
Rochus, der die Pest überstanden<br />
hatte, erhoffte man sich<br />
Fürsprache und Hilfe.<br />
Schon 1733 wird die Kapelle<br />
als in schlechtem Zustand<br />
beschrieben, man scheint sie<br />
aber instand gesetzt zu haben.<br />
Da der Weg zwischen dem<br />
Hofgebäude und der Kapelle<br />
sehr schmal war, entschied<br />
man sich jedoch, einen Teil des<br />
Langhauses abzubrechen.<br />
Von ihrer Erbauung1666 bis<br />
1802 war die Rochuskapelle<br />
der Pfarrkirche St. Mechtern<br />
untergeordnet. Als in der<br />
Franzosenzeit neue Pfarreinteilungen<br />
vorgenommen wurden,<br />
war Bickendorf von 1802<br />
bis 18<strong>04</strong> Hilfspfarrei und die<br />
Rochuskapelle, die für Bickendorf<br />
zuständige Pfarrkirche.<br />
Von 18<strong>04</strong> bis 1836 gehörte<br />
Bickendorf pfarrlich zu Longerich.<br />
Erst 1837 wurde Bickendorf<br />
schließlich eine selbständige<br />
Pfarrgemeinde und die<br />
Rochuskapelle wiederum die<br />
zuständige Pfarrkirche.<br />
1842 gab es eine zweite Beschädigung<br />
der Kapelle, als die<br />
Explosion eines Pulverfasses<br />
einen großen Teil des Gebäudes<br />
wegriss. Dies führte zu<br />
einer weiteren Verkürzung des<br />
Baus um 2,5 Meter, denn der<br />
weggerissene Teil wurde nicht<br />
wieder aufgebaut. Zur Venloer<br />
Straße hin, die in demselben<br />
Jahr zur Bezirksstraße erhoben<br />
worden war, baute man eine<br />
neugotische Fassade mit mittigem<br />
Eingang und zwei spitzbogigen<br />
Blindfenstern. Durch<br />
das Anwachsen der Bevölkerung<br />
war die Rochuskapelle<br />
jedoch für den Pfarrgottesdienst<br />
zu klein und es wurde<br />
bald entschieden, eine neue<br />
- ebenfalls dem hl. Rochus<br />
geweihte Kirche - zu errichten,<br />
die 1849 fertiggestellt war.<br />
Wenn die Rochuskapelle erzählen<br />
könnte, würde sie vom<br />
Hofleben, von Prozessionen<br />
bei Not und Krankheit, von<br />
Zerstörungen und zwei verheerenden<br />
Weltkriegen berichten.<br />
Sie könnte aber auch<br />
berichten, dass sie immer auch<br />
Zuflucht und Trostspenderin<br />
für Menschen war. Es wäre<br />
sehr zu wünschen, dass dieses<br />
für Bickendorf Identität stiftende<br />
Bauwerk in Kürze auch<br />
im Außenbau wieder ein würdiges<br />
Aussehen erhält. Ein Anfang<br />
ist bereits geleistet.<br />
■ Margrit Jüsten-Mertens<br />
<br />
www.bickendorf.info<br />
Ausgabe 2/<strong>2016</strong> | Nr. 94
ig aktuell<br />
<strong>big</strong> aktuell<br />
Das Zentrum von Bickendorf im Aufwind<br />
Die <strong>big</strong> im Gespräch mit der GAG Immobilien AG, die den Rochusplatz bebauen wird<br />
Als markanter Ortsmittelpunkt<br />
für Bickendorf ist<br />
der Rochusplatz derzeit nicht<br />
unbedingt zu erkennen. Als<br />
Park- und Marktplatz, hin und<br />
wieder auch als Festplatz, hat<br />
die Fläche an der Ecke Äußere<br />
Kanalstraße/Venloer Straße<br />
eher eine funktionale Bedeutung.<br />
Nach dem Verkauf eines<br />
Teilstücks des Rochusplatzes<br />
an die GAG Immobilien AG<br />
besteht jetzt die Möglichkeit,<br />
einen attraktiven Markt- und<br />
Aufenthaltsbereich zu schaffen<br />
und damit die städtebauliche<br />
Bestimmung des Platzes als<br />
Ortsmittelpunkt zu unterstreichen.<br />
Jochen Mauel, Prokurist<br />
und Leiter der Hauptabteilung<br />
Immobilienwirtschaft bei der<br />
GAG, sprach mit dem Vorstand<br />
der Bickendorfer Interessengemeinschaft<br />
(<strong>big</strong>) über die Pläne<br />
von Kölns größter Vermieterin<br />
und das weitere Entwicklungspotenzial<br />
in Bickendorf.<br />
Die Bickendorfer begrüßen<br />
natürlich ein weiteres Engagement<br />
der GAG im Stadtteil.<br />
Aber wie genau sehen<br />
denn die Pläne für den Rochusplatz<br />
aus?<br />
Jochen Mauel: Die Fläche, die<br />
Der momentan oft zum Parken genutzte Rochusplatz soll bald bebaut werden<br />
wir erworben haben, ist knapp<br />
8.200 Quadratmeter groß<br />
und liegt im Südwesten des<br />
Platzes, am Kreuzungsbereich.<br />
Durch unsere Neubebauung<br />
sollen die Randbereiche an der<br />
Äußeren Kanalstraße und der<br />
Venloer Straße eingefasst und<br />
die verbleibende Platzfläche<br />
zwischen unseren Neubauten<br />
und dem West-Center als zentraler<br />
Platz betont werden.<br />
Und was werden Sie dort<br />
bauen?<br />
Mauel: Geplant sind rund 100<br />
Wohnungen und etwa 35 Gewerbeeinheiten.<br />
Da der Platz<br />
im Bebauungsplan als Mischgebiet<br />
ausgewiesen ist, müssen<br />
wir auch einen bestimmten<br />
Anteil an Gewerbe errichten.<br />
Insgesamt entstehen etwa<br />
10.200 Quadratmeter Wohnund<br />
Gewerbefläche, wovon<br />
circa 3.500 Quadratmeter für<br />
Einzelhandel, Büros und ähnliches<br />
vorgesehen sind. Derzeit<br />
läuft eine so genannte Mehrfachbeauftragung,<br />
für die eine<br />
Reihe von Architekturbüros<br />
Entwürfe entwickeln. Noch<br />
vor Weihnachten wird eine<br />
Jury den besten Entwurf aussuchen,<br />
dann können wir ge-<br />
Bild: Peter Johann Kierzkowski<br />
nauer sagen, wie es einmal am<br />
Rochusplatz aussehen wird.<br />
Welche Art von Wohnungen<br />
wird denn dort gebaut? Wir<br />
freuen uns, wenn auch in<br />
Bickendorf öffentlich geförderte<br />
und damit preiswerte<br />
Wohnungen entstehen. Aber<br />
wir wünschen uns auch eine<br />
stabile und verlässliche Nachbarschaft,<br />
so dass Probleme,<br />
die es jetzt schon gibt, nicht<br />
noch verstärkt werden.<br />
Mauel: Die Wohnungen werden<br />
allesamt öffentlich gefördert<br />
sein, also für Menschen,<br />
die über einen Wohnberechtigungsschein<br />
verfügen. Das<br />
sind aber beileibe keine „Problemfälle“.<br />
Wir achten bei der<br />
Auswahl unserer Mieterinnen<br />
und Mieter immer auf eine<br />
ausgewogene Mischung, so<br />
dass funktionierende Nachbarschaften<br />
entstehen können.<br />
Außerdem sind wir mit unseren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
regelmäßig vor Ort und<br />
haben das Quartier im Blick.<br />
Ausgewogen sollte natürlich<br />
auch das Angebot bei<br />
den Gewerbetreibenden<br />
sein. Einzelhändler haben<br />
es heutzutage schwer, aber<br />
Handyläden, Internet-Cafés<br />
oder Wettbüros brauchen<br />
wir an dieser Stelle nicht.<br />
Wünschenswert wäre eine<br />
Bäckerei mit angeschlossenem<br />
Café, die auch Außengastronomie<br />
betreibt.<br />
Dann wäre der Platz belebt<br />
und ein wirklicher Ortsmittelpunkt.<br />
Mauel: Die Branchen, die Sie<br />
als Beispiel erwähnt haben,<br />
stehen auch nicht auf unserer<br />
Wunschliste. Wir werden da<br />
sehr sorgfältig vorgehen und<br />
auf einen Mix achten, der das<br />
vorhandene Angebot in Bickendorf<br />
ergänzt und bereichert.<br />
Bebauung und Platzgestaltung<br />
sind das eine, aber<br />
ohne eine vernünftige Infrastruktur<br />
wird es nicht gehen.<br />
Unser Favorit wäre ja die<br />
Verschwenkung der Venloer<br />
Straße, so dass auch die<br />
Rochuskapelle zentraler auf<br />
dem Platz liegt. Aber diese<br />
Lösung ist von der Verwaltung<br />
wohl erstmal zurückgestellt.<br />
Wir sind aber froh,<br />
dass an der Kreuzung Venloer<br />
Straße/Wilhelm-Mauser-Straße<br />
ein Kreisverkehr<br />
kommt und dort die Verkehrssituation<br />
sicherlich<br />
entspannen wird.<br />
Mauel: Jede Verbesserung an<br />
dieser Stelle begrüßen wir natürlich<br />
auch. Da sehen wir uns<br />
als Partnerin der <strong>big</strong>, um gemeinsam<br />
für Verbesserungen<br />
im Stadtteil einzutreten.<br />
Eine solche Verbesserung<br />
wäre sicherlich auch die<br />
Restaurierung der Rochuskapelle,<br />
die an dieser Stelle ein<br />
außergewöhnlicher Blickfang<br />
und ein Wahrzeichen für die<br />
Stadt und den Rochusplatz<br />
ist. Kann die GAG sich vorstellen,<br />
auch in dieser Richtung<br />
tätig zu werden?<br />
Mauel: Auf jeden Fall können<br />
wir uns darüber unterhalten.<br />
Was dann am Ende dabei herauskommt,<br />
was machbar ist<br />
und was nicht, werden wir<br />
sehen. Sicherlich wird auch die<br />
Kirchengemeinde als Eigentümerin<br />
ein Wörtchen mitzureden<br />
haben.<br />
Mitreden bei der weiteren<br />
Entwicklung wollen und<br />
müssen sicherlich viele. Uns<br />
ist an einer übergreifenden<br />
Zusammenarbeit mit allen<br />
Akteuren gelegen. Dazu<br />
gehört natürlich die GAG,<br />
dazu gehört aber sicherlich<br />
auch die „Westgrund“, die<br />
als neue Eigentümerin das<br />
West-Center betreibt. Und<br />
um der Bickendorfer Stimme<br />
noch mehr Gewicht zu<br />
verleihen, arbeiten wir derzeit<br />
an der Etablierung einer<br />
Innenstadtgemeinschaft, in<br />
der sich die Bickendorfer<br />
Einzelhändler, aber auch die<br />
Hausbesitzer zusammenfinden,<br />
um sich gemeinsam<br />
für die Attraktivierung des<br />
Stadtteils einzusetzen.<br />
Mauel: Was wir als GAG in<br />
diesem Bereich machen können,<br />
wird sicherlich auch geschehen.<br />
Mit unserer Rosenhofsiedlung<br />
sind wir seit fast<br />
100 Jahren im Stadtteil präsent<br />
und verwurzelt. Und wir<br />
werden mit Sicherheit noch<br />
einige Jährchen hierbleiben.<br />
■ Jochen Mauel (GAG), Peter<br />
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<strong>big</strong> tritt für barrierefreien Zugang ein<br />
Mit der Idee eines fiktiven „<strong>big</strong> Market“ beispielhaft in die Zukunft<br />
Menschen mit Beeinträchtigung<br />
haben es oft nicht<br />
einfach und häufig gelingt es<br />
ihnen gar nicht, ohne Hilfe den<br />
Alltag zu meistern. Dabei spielt<br />
das Thema „Barrierefreiheit“<br />
eine große Rolle. Dazu gehört<br />
allerdings noch viel mehr als<br />
nur der ungehinderte und<br />
stolperfallenfreie Zugang zu<br />
Geschäften, Arztpraxen oder<br />
Dienstleistern.<br />
So möchte sich die <strong>big</strong> dafür<br />
engagieren, dass Kunden<br />
mit mobiler Beeinträchtigung<br />
künftig der Zugang und die Beweglichkeit<br />
in den Geschäften<br />
erleichtert wird. Ein Thema, das<br />
auf vielen Ebenen derzeit angegangen<br />
wird. So hat sich auch<br />
die Bezirksvertretung Ehrenfeld<br />
damit beschäftigt und einen<br />
Beschluss gefasst. (s. Seite 32)<br />
Am Beispiel des fiktiven Supermarktes<br />
„<strong>big</strong>-Market“ lassen<br />
sich viele Möglichkeiten durchspielen,<br />
um ein Ladenlokal barrierefrei<br />
zu gestalten. So sollte<br />
der Eingang des Geschäftes<br />
schon während der Planungsphase<br />
barrierefrei konzipiert<br />
werden. „Rampe“ oder „ebenerdig“<br />
lauten hier die Stichworte.<br />
Im Eingangsbereich<br />
von „<strong>big</strong> Market“ befindet sich<br />
eine Information. Dort können<br />
Kunden gegen Pfand ein<br />
Elektromobil oder einen Einkaufsrollator<br />
ausleihen, der mit<br />
wenigen Handgriffen zu einem<br />
Sitz umzufunktionieren ist. Das<br />
ist gerade für ältere Menschen<br />
mit Gehbehinderung wichtig,<br />
um einen längeren Einkaufslung<br />
sollte über ein Servicetelefon<br />
für schnelle Hilfe verfügen.<br />
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kontrastreicher Schrift, einer<br />
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Thomas Wydra möchte die <strong>big</strong><br />
mit einigen Mitgliedsunternehmen<br />
aufenthalt zu ermöglichen. Sprachfunktion oder Erläuterungen<br />
beispielhaft zeigen,<br />
Beide Hilfsmittel können bereits<br />
im Voraus auf der fiktiven<br />
Website von „<strong>big</strong> Market“ für<br />
den Einkauf reserviert werden,<br />
genauso wie eine persönliche<br />
in Gebärdensprache<br />
können einfach über Preise und<br />
Inhaltsstoffe informieren. Die<br />
üblichen Preisschilder könnten<br />
zusätzlich mit Blindenschrift<br />
wie Geschäfte barrierefrei und<br />
leichter erreichbar sein können.<br />
Obschon dies keine einfache<br />
Aufgabe ist, soll es die Bickendorfer<br />
Unternehmer nicht daran<br />
Einkaufsbegleitung. Sie unterstützt<br />
versehen werden. Jegliche hindern, einen Anfang zu ma-<br />
und berät während des Stolperfallen in Form von chen. Denn von Barrierefreiheit<br />
gesamten Einkaufs, liest Preisschilder<br />
Werbeträgern, Aufstellern, profitieren alle: Menschen mit<br />
vor und berät bei der<br />
Produktauswahl. Bis hin zum<br />
Einpacken der Waren an der<br />
Kasse geht sie dem Kunden<br />
kostenlos zur Hand. Jede Abtei-<br />
Werbetischen oder Papierkörben<br />
sollten vermieden und die<br />
Mitarbeiter dafür sensibilisiert<br />
werden.<br />
In Kooperation mit dem Sozi-<br />
und ohne Behinderung ebenso<br />
wie Senioren, Kinder, Eltern<br />
oder Menschen, die vorübergehend<br />
in ihrer Mobilität eingeschränkt<br />
sind. ■ Ernst-Jürgen Kröll<br />
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Mit Begeisterung bis ins Ziel<br />
10. Bickendorfer Büdchenlauf: Neue Streckenrekorde zum Jubiläum<br />
Die<br />
Jubiläumsveranstaltung<br />
des Bickendorfer<br />
Büdchenlaufs, der nun schon<br />
zum zehnten Mal von der Bickendorfer<br />
Interessengemeinschaft<br />
veranstaltet wurde,<br />
konnte mit 1.509 Teilnehmern<br />
einen erneuten Teilnehmerrekord<br />
verzeichnen. „Das spricht<br />
für unseren Veedelslauf mit<br />
seiner kölschen, fast schon familiären<br />
Atmosphäre“, so Hans<br />
Johnen, Initiator des Laufs und<br />
<strong>big</strong>-Vorstandsmitglied.<br />
Bei strahlend schönem Jubiläumswetter<br />
startete das<br />
Lauf-Event mit den Kleinsten.<br />
Fast 220 Nachwuchsathleten<br />
gingen beim Bambini-Lauf<br />
auf die circa 500 Meter lange<br />
Strecke. Angeführt wurden<br />
die „Pänz“ vom Clown Tom,<br />
der mit einer riesigen Luftballontraube<br />
den Kids den<br />
Weg wies. Im Ziel konnten<br />
die Kleinen dann ihre eigene<br />
Medaille entgegennehmen.<br />
Danach folgte der 2,5-km-<br />
Schülerlauf, an dem knapp<br />
190 Schüler teilnahmen. Bei<br />
den Jungen gewann der Vorjahreszweite<br />
Constantin Carls<br />
und verbesserte den Streckenrekord<br />
um 17 Sekunden.<br />
Auch bei den Mädchen siegte<br />
mit Liv Stähler eine Vorjahreszweite.<br />
Beim Mannschaftslauf<br />
Der ehemalige Oberbürgermeister Fritz Schramma gab gemeinsam mit KölnBäder-Geschäftsführer Berthold Schmitt den Startschuss<br />
wurden die Einzelzeiten der<br />
Teammitglieder gewertet und<br />
zu einer Gesamtzeit addiert.<br />
Bei den Frauen siegte das<br />
Team AETNA, Team Pulschlag<br />
1 setzte sich in der Mixedkonkurrenz<br />
durch und bei den<br />
Männerteams stand das Team<br />
LDG Stupid Runner ganz oben<br />
auf dem Podest. Mehr als 70<br />
Starter mit und ohne Stöcke<br />
gingen bei den Nordic Walkern<br />
und Walkern auf die 5-<br />
km-Strecke, darunter auch<br />
wieder Klaus Hermann und<br />
Eveline Schultheiß, die schon<br />
zum zehnten Mal in Bickendorf<br />
dabei waren.<br />
Im 5-km-Volkslauf verbesserte<br />
Maciek Miereczko den bestehenden<br />
Streckenrekord um<br />
ganze 30 Sekunden. Bei den<br />
Frauen schaffte es erneut Vera<br />
Coutellier ganz oben auf das<br />
Treppchen. Sie blieb nur 13<br />
Sekunden über ihrem selbst<br />
aufgestellten Streckenrekord<br />
aus dem vergangenen Jahr.<br />
Beim Start des 10-km-Hauptlaufs<br />
glaubten die Moderatoren<br />
Dirk Forberg (ARD) und<br />
Jochen Baumhof ein „Deja Vu“<br />
zu haben. So standen die drei<br />
Erstplatzierten vom 5-km-<br />
Volkslauf erneut auf der Startmatte.<br />
Auch den Hauptlauf<br />
konnte Maciek Miereczko erneut<br />
für sich entscheiden und<br />
dabei noch die alte Bestmarke<br />
um 20 Sekunden „knacken“.<br />
Nach der Siegerehrung sorgte<br />
die Band „Top Spin“ bei Speis<br />
und Trank für einen gebührenden<br />
musikalischen Ausklang<br />
des Jubiläumslaufs. Und<br />
Hans Johnen dachte dabei<br />
schon laut über die Neuauflage<br />
am 24. September 2017<br />
nach. „Nach dem runden Jubiläum<br />
folgt mit der 11. Auflage<br />
nun der närrische Büdchenlauf“,<br />
so Hans Johnen.<br />
„Da werden wir uns so einiges<br />
einfallen lassen.“<br />
■ Claudia Wingens<br />
Die <strong>big</strong> gratuliert den Besten:<br />
Frauen: 2,5-km-Schülerlauf<br />
Liv Stähler, ASV Köln<br />
Männer: 2,5-km-Schülerlauf<br />
Constantin Carls, ASV Köln<br />
Frauen: 5-km-Lauf<br />
Vera Coutellier, 0Minileiter in BiOs<br />
Männer: 5-km-Lauf<br />
Maciek Miereczko, VFB Erftstadt Multisport<br />
Frauen: 10-km-Lauf<br />
Meike Schön, Bunert - Der Kölner Laufladen<br />
Männer: 10-km-Lauf<br />
Maciek Miereczko,VFB Erftstadt Multisport<br />
Frauen: 5-km-Mannschaften<br />
AETNA (Christina Kieninger,<br />
Nina Schimang, Ela Boeddeker)<br />
Männer: 5-km-Mannschaften<br />
LGD Stupid Runners (Thomas Essmann,<br />
Harald Gläßer, Kai Engelhardt)<br />
Gemischt: 5-km Mannschaften<br />
Team pulsschlag 1 (Daniel Singbeil,<br />
Claudia Schneider, Holger Wesseln)<br />
0:10:07 Minuten<br />
0:08:24 Minuten<br />
0:18:46 Minuten<br />
0:15:46 Minuten<br />
0:37:51 Minuten<br />
0:32:51 Minuten<br />
00:22:34 Minuten<br />
0:55:14 Minuten<br />
1:00:34 Minuten<br />
14 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 15
ig porträt<br />
<strong>big</strong> porträt<br />
Bauer Günter 2011 (Günter Flüch) freut sich über die neue Fahne - hier mit Birgit Pferrer im Pfarrsaal Vogelsang<br />
FAHNENHANDEL KÖLN – mit „Hätz und Siel“<br />
In Bickendorf sorgt der Fahnenhandel Köln für die optimale Außenwirkung<br />
– nicht nur im Karneval – nicht nur in Bickendorf<br />
Jedem Jeck sing Plagge“<br />
– der Karneval ist in Köln die<br />
Zeit, in der jeder sein darf, wie<br />
er will, egal was er im Leben<br />
sonst darstellt. Der Fasteleer ist<br />
gerade deswegen eine schöne<br />
Gelegenheit, seine Einzigartigkeit<br />
zu unterstreichen. Denn so<br />
sehr der Kölner Gedränge und<br />
Geselligkeit schätzt, so gerne<br />
möchte er sich selbst abheben.<br />
Und wie könnte man das besser<br />
als mit seiner eigenen Fahne<br />
oder „Mötz“?<br />
Sabine Klement, Kunsthändlerin<br />
aus Köln, schwört auf<br />
ihr orange-violettes Modell in<br />
Form einer Prunkmütze mit<br />
den Margeritenstickereien,<br />
eine individuelle Fertigung<br />
vom Fahnenhandel Köln. „Eine<br />
Karnevalsmütze ist einfach<br />
toll“, schwärmt die 45-Jährige.<br />
„Ich habe mit wenig Aufwand<br />
ein richtig edles Accessoire,<br />
mit dem man nie danebenliegen<br />
kann. Und es ist unverwechselbar.<br />
Ich habe jedes<br />
Detail an meiner Mütze selbst<br />
bestimmen können!“ Vielleicht<br />
werden Karnevalsmützen deswegen<br />
immer beliebter: mit<br />
einem einzigen Kleidungsstück<br />
ist man fast so schick wie ein<br />
Prinz: Brokat- oder Uniformstoffe,<br />
Strass, Quasten, Vereinslogo<br />
oder der eigene Name<br />
– fertig ist der „staatse Jeck“.<br />
Birgit Pferrer führt den Fahnenhandel<br />
Köln. In fünfter Generation<br />
ist sie seit mehr als 25<br />
Jahren im Geschäft und kennt<br />
die Bedürfnisse für die Ausstattung<br />
unserer Vereine mit<br />
Vereinsfahnen und Standarten.<br />
„Wir bieten eine große Auswahl<br />
an Katalog-Mützenmodellen,<br />
auch im Internet unter<br />
www.karnevalsmuetze.de an“,<br />
berichtet sie. „Auf dieser Basis<br />
suchen sich auch viele Kunden<br />
mit meiner Beratung eine ganz<br />
individuelle Fertigung nach eigenen<br />
Wünschen und mit Logostickereien<br />
aus. So hat jeder<br />
Jeck ein Unikat. Unsere Vereine<br />
bestellen dagegen eher aus<br />
Traditionsgründen und um die<br />
Einheitlichkeit zur wahren, die<br />
für ihre Gemeinschaft einmal<br />
festgelegten Modellreihen.“<br />
Besonders wichtig ist für das<br />
Unternehmen aber der tief verwurzelte<br />
Herstellungszweig der<br />
Posamentenstickerei und Fahnenherstellung.<br />
Die Produktionsarten<br />
haben sich mit der<br />
Zeit weiterentwickelt und sind<br />
heute sehr vielseitig. Genähte<br />
und gedruckte Fahnen liefert<br />
Fahnenhandel Köln für viele<br />
Vereine zu einem besonders<br />
günstigen Preis. Aber kaum<br />
noch Betriebe sind in der Lage,<br />
hochwertige Posamentenstickerei<br />
zu liefern – oder beides<br />
zu kombinieren. Anders ist dies<br />
beim Fahnenhandel Köln.<br />
Urkölnern ist das Unternehmen<br />
noch als „Fahnen Adler“<br />
ein Begriff. „Mein Großvater<br />
Carl Adler hat vor mehr als<br />
65 Jahren die Tradition begründet,<br />
die Standarte für<br />
das amtierende Kölner Dreigestirn<br />
herzustellen“, erzählt<br />
Birgit Pferrer, „dieses Jahr sind<br />
wir zum 70. Mal beauftragt<br />
worden, DIE Kölner Prinzenstandarte<br />
zu liefern.“ Diese<br />
Standarte ist das Aushängeschild<br />
des Trifoliums beim<br />
Einmarsch in den Saal und<br />
auf der Bühne oder für unterwegs.<br />
Sie trägt das Motto,<br />
zeigt aus welchem Verein das<br />
Dreigestirn gestellt wird und<br />
wie Prinz, Bauer und Jungfrau<br />
heißen. Besonders stolz ist<br />
Birgit Pferrer darauf, die Entwürfe<br />
dafür bereits vielfach<br />
selbst entwickelt zu haben<br />
und freut sich schon auf die<br />
Überreichung der diesjährigen<br />
Fahne an das Dreigestirn 2017<br />
mit der Kölner Jungfrau Stefan<br />
Knepper aus Vogelsang.<br />
Eine Standarte – ob nun für<br />
das Kölner Dreigestirn oder für<br />
einen anderen Verein – herzustellen,<br />
erfordert monatelange<br />
Entwicklung und liebevolle<br />
Detailarbeit in Handstickerei.<br />
Bilder: Michael Pferrer<br />
Bereits im Sommer beginnen<br />
die Planungen: welches Motto<br />
kommt auf die Fahne, welche<br />
Motive, Farben und Symbole<br />
werden aufeinander abgestimmt.<br />
Nicht nur beim Kölner Dreigestirn<br />
geschieht dies unter<br />
strengster Geheimhaltung. Die<br />
Entwicklung bis zur Überreichung<br />
einer fertigen Fahne ist<br />
schließlich meist auch für den<br />
Verein aufgrund der Investition<br />
in die Vereinsseele etwas<br />
Besonderes und wird mit einer<br />
festlichen Übergabe oder<br />
Fahnenweihe vollendet. „Es<br />
braucht exaktes Wissen, lange<br />
Erfahrung, Vertraulichkeit und<br />
Disziplin, um diese Aufgabe<br />
perfekt zu meistern“, betont<br />
Birgit Pferrer.<br />
Viele Vereine, wie die Prinzengarde<br />
Köln, die Fidelen Kaufleute,<br />
die GroWeKa oder Prinz<br />
von Belgien sind treue Kunden.<br />
Qualität und Tradition schätzen<br />
aber nicht nur die Großen.<br />
„Bei uns wird jeder bedient wie<br />
der Prinz persönlich“, so Birgit<br />
Pferrer mit einem Lachen. „Die<br />
meisten wissen gar nicht, dass<br />
wir das Dreigestirn ausstatten.<br />
Zu uns kommt man, weil wir<br />
immer eine maßgeschneiderte<br />
Lösung haben – auch für kleine<br />
Vereine mit weniger Budget.<br />
Bei Entwurf und Material<br />
sind wir flexibel: Standarten<br />
mit Digitaldruck können heutzutage<br />
richtig gut aussehen.<br />
Und unsere Preise sind fair.“<br />
Mit seinem Sortiment sorgt<br />
der Fahnenhandel Köln für<br />
den kompletten jecken Außenauftritt<br />
– von der Banner-Dekoration<br />
für Wagen,<br />
Saal und Podium, bedruckte<br />
oder bestickte Sweatshirts für<br />
Tanzgruppen bis hin zu jedem<br />
einzelnen Fähnchen an Trumm<br />
und Trööt. „Viele Vereine legen<br />
Wert darauf, dass das<br />
Musikkorps etwas hermacht“,<br />
weiß die Geschäftsführerin.<br />
Die praktische Seite vergisst<br />
sie dabei nie: „Tragegurte und<br />
Wetterschutz sind beim Zoch<br />
sehr wichtig. Haben Sie so<br />
eine Standarte einmal in der<br />
Hand gehabt?“ Sie ist überraschend<br />
schwer –Stange, Spitze<br />
und Querausleger wiegen viel.<br />
„Ein Gurt verteilt die Last auf<br />
den Körper und gibt Stabilität<br />
auch bei Wind“, erklärt Birgit<br />
Pferrer.<br />
Wie sehr sie den Sinn für Karneval<br />
verinnerlicht hat, sieht<br />
man ihr nicht sofort an. „Ich<br />
bin lieber in der zweiten Reihe“,<br />
bekennt sie, „und schaue<br />
mir für mein Leben gerne Züge<br />
an. Ich liebe es, das Ganze zu<br />
beobachten und zu unterstützen.<br />
Das macht mir als kreativem<br />
Menschen mehr Spaß,<br />
als selbst im Rampenlicht zu<br />
stehen.“ Als Mitglied bei den<br />
Freunden und Förderern des<br />
In einer Fahne steckt oft viel Handarbeit<br />
kölschen Brauchtums e.V. unterstützt<br />
sie beispielsweise die<br />
Schull- und Veedelszöch.<br />
Ab Aschermittwoch rückt das<br />
jecke Treiben wieder in den<br />
Hintergrund. Während sich die<br />
närrische Kölner Seele erholen<br />
muss, läuft das Geschäft für<br />
Messeausstattungen, Werbedrucke<br />
oder Beachflags auf<br />
Hochtouren. „Der eine oder<br />
andere Karnevalist ist auch im<br />
normalen Leben unser Kunde“,<br />
weiß Pferrer. „Unsere Qualität<br />
spricht sich natürlich herum.<br />
Viele haben erkannt, dass gute<br />
Qualität und Beratung für einen<br />
guten Unternehmensauftritt<br />
nur recht sein kann.“<br />
Denn gerade Unternehmen<br />
brauchen einen einheitlichen<br />
Außenauftritt. Ob es die Fahnen<br />
vor dem Unternehmenssitz<br />
sind, Aktionswerbung für<br />
Events, Jubiläen oder Symposien:<br />
der Fahnenhandel Köln<br />
deckt die gesamte Palette der<br />
Werbematerialien ab. „Das<br />
geht bis zur Arbeitskleidung,<br />
bei der wir einige langjährige<br />
Stammkunden haben“, sagt<br />
Birgit Pferrer. „Letztlich sind<br />
der Phantasie keine Grenzen<br />
gesetzt: Bauzaunbanner etwa<br />
werden gerne genommen<br />
– oder Fernkennzeichnungen<br />
für Messestände. Pharmaunternehmen<br />
statten oft ganze<br />
Symposien mit einem einheitlichen<br />
Corporate Design aus,<br />
von der Tischdecke über das<br />
Druckmaterial bis zum Roll-up<br />
ist da alles aufeinander abgestimmt.“<br />
Infos unter Tel. 715290 und<br />
www.fahnenhandel-koeln.de ■<br />
Der Fahnenhandel Köln fertigt auch für das designierte Kölner Dreigestirn 2017<br />
die Prinzenstandarte (v.l.): Stefan Knepper, Stefan Jung und Andreas Bulich<br />
16 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 17
ig partner<br />
<strong>big</strong> partner<br />
Wir sind für Sie da<br />
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Auto<br />
B&B Reifendienst<br />
Marcus Breuer<br />
Venloer Str. 895, 50827 Köln<br />
Fon 581500, Fax 585156<br />
info@bubreifen.de<br />
Fahrschule Königstein<br />
Raimund Dreßen<br />
Rochusstr. 11, 50827 Köln<br />
Fon 5301149, Fax 5948478<br />
info@fahrschule-koenigstein.de<br />
Itting GmbH Karosserie-Mechanik<br />
Autolackier-Fachbetrieb<br />
Wilhelm-Mauser-Str. 35, 50827 Köln<br />
Fon 581160, Fax 5801586<br />
madler@itting.com<br />
KFZ-Scheider GmbH<br />
Reparaturen, Instandsetzung<br />
Hugo-Eckener-Str. 29, 50829 Köln<br />
Fon 594583, Fax 5301380<br />
Nolden Car-Service-GmbH<br />
Wilhelm-Mauser Str. 39, 50827 Köln<br />
Fon 581<strong>04</strong>6<br />
info@nolden-car-service.de<br />
www.nolden-car-service.de<br />
tac-Lackier- und Karosseriezentrum<br />
Michael Thull<br />
Oskar-Jäger-Straße 147, 50827 Köln<br />
Fon 541605, Fax 5461368<br />
tac-lackierzentrum-thull@t-online.de<br />
Bauen<br />
Ralf Cremer GmbH - Heizung - Sanitär<br />
Nagelschmiedgasse 4, 50827 Köln<br />
Fon 53<strong>04</strong>078 / 79, Fax 5306167<br />
info-ralfcremer@koeln.de<br />
www.ralfcremer.de<br />
Elektro-Heinen<br />
Wolfgang Heinen<br />
An den Birken 20, 50827 Köln<br />
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Frank Becker - Innovative Haustechnik<br />
Sanitär Solar Heizung<br />
Rochusstr.109, 50827 Köln<br />
Fon 168 124 07<br />
info@shk-fbecker.de<br />
www.shk-fbecker.de<br />
Josef Frings Bedachungen GmbH<br />
Heinrich-Rohlmann-Str.20, 50829 Köln<br />
Fon 97999920, Fax 97999929<br />
www.josef-frings.de<br />
Josef Frings OHG<br />
Sanitär - Heizung - Energietechnik<br />
Häuschensweg 28-30, 50827 Köln<br />
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mail@josef-frings.com<br />
www.josef-frings.com<br />
Guett Dern GmbH<br />
Fachbetrieb für Sicherheit<br />
Venloer Str. 897, 50827 Köln<br />
Fon 58880, Fax 5888199<br />
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Maarweg 143, Gewerbehof,<br />
4. Gewerbe links, 50825 Köln<br />
Fon 556016<br />
info@badeente.com<br />
Herling Baubeschlag GmbH<br />
Die Baubeschlagspezialisten<br />
Heinrich-Rohlmann-Str. 15, 50829 Köln<br />
Fon 5399570, Fax 53995757<br />
info@herling.de<br />
Holzhandlung Begall-Winterhoff<br />
Wilhelm-Mauser-Str. 50<br />
50827 Köln-Bickendorf<br />
Fon 4911830<br />
www.Holz-Winterhoff.de<br />
Dirk Meyer - Elektro<br />
Grüner Brunnenweg 156, 50827 Köln<br />
Fon 9589290, Fax 9589291<br />
info@dirk-meyer-elektro.de<br />
www.dirk-meyer-elektro.de<br />
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Widdersdorfer Str. 244, 50825 Köln<br />
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Fon 956519-0, Fax 956519-9<br />
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RAFA GmbH<br />
Mathias-Brüggen-Str. 70, 50827 Köln<br />
Fon 597860, Fax 5978676<br />
www.rafa.de<br />
Schwan – Sanitär & Heizungstechnik<br />
Akazienweg 93, 50827 Köln<br />
Fon 2859795, Fax 2859796<br />
schwan-koeln@netcologne.de<br />
Friedrich Wassermann GmbH & Co.KG<br />
Bauunternehmung - Hoch + Tiefbauten<br />
Eupener Str. 74, 50933 Köln<br />
Fon 49876<br />
Franz Werner & Sohn GmbH & Co.KG<br />
Malermeisterbetrieb seit 1895<br />
Wilhelm-Mauser Str. 49 n – p, 50827 Köln<br />
Fon 582879, Fax 5802279<br />
kontakt@franz-werner.de<br />
Dienstleistung<br />
Ahlbach Bestattungen GmbH<br />
Venloer Str. 685, 50827 Köln<br />
Fon 9584590<br />
ahlbach@koelner-bestatter.de<br />
www.koelner-bestatter.de<br />
Alexianer Werkstätten Köln<br />
Mathias-Brüggen-Str. 16<br />
50827 Köln - Bickendorf<br />
Fon 7090030<br />
www.alexianer-werkstaetten.de<br />
Alträucher GmbH<br />
Grüner Brunnenweg 172-174<br />
50827 Köln<br />
Fon 512246<br />
www.altraeucher.de<br />
Anaconda-Verlag GmbH<br />
Unter Kirschen 1 a, 50827 Köln<br />
Fon 5896<strong>04</strong>0<br />
www.anacondaverlag.de<br />
Appelt Personalentwicklung<br />
Grüner Brunnenweg 92, 50827 Köln<br />
Fon 5302609, Fax 9535480<br />
hjappelt@appeltpe.de<br />
AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln<br />
Maarweg 271, 50825 Köln<br />
Fon 9222224, Fax 9222225<br />
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Mob 0177 4642698, ihrefelder@web.de<br />
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Am Nüssenberger Hof 1, 50829 Köln<br />
Fon 0172 2923685<br />
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Grüner Brunnenweg 166, 50827 Köln<br />
Fon 5397610<br />
rjstudio@aol.com<br />
Roswitha Steinbock Dipl. Ing.<br />
Architektin AKNW Sachverständige<br />
Unter Kirschen 32, 50827 Köln<br />
Fon 616633<br />
rsteinbock@web.de<br />
Starlightfactory<br />
Ringstr. 139, 50765 Köln<br />
Fon 5999949, Fax 5999943<br />
info@starlightfactory.de<br />
Steinbrecher GmbH & Co. KG<br />
Venloer Str. 1<strong>04</strong>9, 50827 Köln<br />
Fon 502745, Fax 5003111<br />
steinbrecher-koeln@t-online.de<br />
Terbrüggen Show-Produktion GmbH<br />
Venloer Str. 725A, 50827 Köln<br />
Fon 992229-12<br />
st.terbrueggen@terbrueggen-show.de<br />
www.terbrueggen-show.de<br />
Leasing Contact<br />
Werbeartikel jeder Art<br />
Fon 5305820, Fax 5301743<br />
www.leasingcontact.de<br />
Schlottag Lichtwerbung<br />
GmbH & Co KG<br />
Wilhelm-Mauser-Str. 47<br />
Fon 5879022, Fax 5879023<br />
www.schlottag.com<br />
Werbung & Druck<br />
Solo Druck Offsetdruckerei GmbH<br />
Vogelsanger Str. 354, 50827 Köln<br />
Fon 584178, Fax 584165<br />
info@solo-druck.de<br />
www.solo-druck.de<br />
EDV/ Internet/<br />
Telekommunikation<br />
Andreas Nieswandt<br />
EDV-Systeme und EDV-Service<br />
Venloer Str. 685, 50827 Köln<br />
Fon 50055133<br />
Computerzeit oHG<br />
Subbelrather Str. 576, 50827 Köln<br />
Fon 95322323, Fax 95322324<br />
kontakt@computerzeit.de<br />
www.computerzeit.de<br />
Essen & Trinken<br />
Altes Poststadion Heinz Klöckner<br />
Freimersdorfer Weg 4, 50829 Köln<br />
Fon 5007817<br />
webmaster@altespoststadion.de<br />
Bäckerei Kuhl<br />
Hans-Gerd Kuhl<br />
Masiusstraße 1, 50827 Köln<br />
Fon 591721<br />
Brauhaus im Bickendorfer Hof<br />
Am Rosengarten 78, 50827 Köln<br />
Fon 16854620<br />
rm-gastro@freenet.de<br />
www.rm-gastro.de<br />
Café St. Mocca<br />
Am Rosengarten 2 / Ecke Sandweg<br />
50827 Köln<br />
Fon 16919020<br />
cafe@sankt-mocca.de<br />
Feuersteins<br />
Westcenter, Venloer Str. 601<br />
50827 Köln<br />
Fon 995 580 39<br />
www.feuersteins-burger.de<br />
Gaststätte/Vereinsheim „Zur Laube“<br />
Frohnhofstr. 194, 50827 Köln<br />
Fon 594366<br />
Gasthaus Sasse<br />
Venloer Str. 708, 50827 Köln<br />
Fon 5306336<br />
info@haus-sasse.de<br />
Kaffeerösterei Schamong<br />
Am Rosengarten 2, 50827 Köln<br />
Fon 13056030, Fax 130560350<br />
kaffeeroester@schamong.com<br />
Pizzeria „Da Vinci“, Salvatore Vinci<br />
Venloer Str. 567, 50825 Köln<br />
Fon 9543646<br />
Fleischer-Fachgeschäft Sobolta<br />
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18 www.bickendorf.info Ausgabe 2/<strong>2016</strong> | Nr. 94 19
ig porträt<br />
<strong>big</strong> porträt<br />
Interview mit Hailemariam Tesfaselassie, 28 Jahre, 1. Lehrjahr<br />
Ausbildung zum Glaser bei Glas Grellmann von der Guett Dern Gruppe, Venloer Straße 897<br />
Warum hast du dich für diesen<br />
Ausbildungsberuf entschieden?<br />
Hailemariam Tesfaselassie:<br />
Früher habe ich das nicht gedacht,<br />
dass ich einmal Glaser<br />
werden könnte. Ich habe zuerst<br />
einen Sprachkurs gemacht und<br />
Hailemariam Tesfaselassie aus Eritrea ist begeistert vom Material Glas<br />
Stephanie Terbrüggen im Gespräch mit dem Flüchtling Hailemariam Tesfaselassie, der bereits heute schon sehr gut Deutsch spricht<br />
über die Verbindung der IHK<br />
zu Glas Grellmann gab es ein<br />
Praktikumsangebot. Das habe<br />
ich sehr gerne angenommen<br />
und es hat mir viel Spaß gemacht.<br />
Der Chef und der Meister<br />
waren sehr nett zu mir und<br />
auch von den anderen Kollegen<br />
wurde ich sehr freundlich<br />
empfangen und unterstützt.<br />
Da war dann meine Entscheidung<br />
klar: Ich werde Glaser!<br />
Was magst du besonders an<br />
deiner Ausbildung?<br />
Tesfaselassie: Ich mag es sehr,<br />
wenn wir beim Kunden vor Ort<br />
arbeiten: Das Montieren und<br />
die Zusammenarbeit mit den<br />
Kollegen gefallen mir. Auch in<br />
der Berufsschule ist ein sehr<br />
gutes Klima. Auch wenn die<br />
anderen Auszubildenden jünger<br />
sind, verstehen wir uns.<br />
Was war das schönste Erlebnis<br />
in deiner Ausbildungszeit?<br />
Tesfaselassie: Das Schönste<br />
war für mich, als ich alleine<br />
ein Fenster ausgebaut und ein<br />
neues eingesetzt habe. Mein<br />
Kollege kam zum Kunden<br />
und fragte sich, warum wir<br />
ein intaktes Fenster wechseln<br />
sollen? Dabei hatte ich schon<br />
alles alleine erledigt. Das hat<br />
mich stolz gemacht und die<br />
Kollegen haben sich gefreut.<br />
Welche Vor- und Nachteile<br />
siehst du in diesem Beruf?<br />
Tesfaselassie: Also, ein Vorteil<br />
ist, dass ich eine sehr gute<br />
Ausbildung bekomme und<br />
mich vielleicht irgendwann<br />
selbständig machen kann.<br />
Glaser werden auf der ganzen<br />
Welt gebraucht.<br />
Ein Nachteil fällt mir nicht ein<br />
– oder doch? Mit Glas zu arbeiten<br />
ist gefährlich. Es kann<br />
kaputtgehen, daher muss ich<br />
mich bei der Arbeit sehr konzentrieren<br />
und habe viel Verantwortung.<br />
Haben sich Deine Erwartungen<br />
an das Berufsbild erfüllt?<br />
Tesfaselassie: Ja, es läuft gut<br />
und ich lerne schnell und<br />
leicht. So habe ich es mir vorgestellt<br />
und gewünscht.<br />
Was ist dein Wunsch für die<br />
Zukunft?<br />
Tesfaselassie: Wenn ich meine<br />
Ausbildung abgeschlossen<br />
habe, wünsche ich mir sehr,<br />
weiter mit meinen netten Kollegen<br />
bei Glas Grellmann zu<br />
arbeiten.<br />
Ich bin seit drei Jahren ein anerkannter<br />
Flüchtling und habe<br />
eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis<br />
bis Oktober 2017.<br />
Diese wird nach meinem Antrag<br />
dann hoffentlich wieder<br />
um drei Jahre verlängert. Nach<br />
sechs Jahren kann ich die deutsche<br />
Staatsbürgerschaft beantragen.<br />
Das ist mein Wunsch!<br />
Ich kann in meine Heimat Eritrea<br />
nicht zurück, da dort ein<br />
Diktator herrscht.<br />
■ Stephanie Terbrüggen<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
Wer hat den Durchblick?<br />
Im Glaserhandwerk ist Geschicklichkeit und Augenmaß gefordert<br />
Helle, lichtdurchflutete Räume<br />
sind nur durch sie möglich:<br />
Verglasungen aller Art.<br />
So lernen die Auszubildenden<br />
in einem dreijährigen anerkannten<br />
Ausbildungsberuf im<br />
Handwerk, Flachglas zu Fenstern,<br />
Vitrinen oder Spiegeln<br />
zu verarbeiten. In der Fachrichtung<br />
„Verglasung und<br />
Glasbau“ stellen sie Kunstverglasungen<br />
her und rahmen<br />
Bilder und Spiegel ein. Die<br />
Ausbildung und die weitere<br />
Beschäftigung findet in Betrieben<br />
des Glasergewerbes<br />
oder bei Fassadenbauunternehmen<br />
statt.<br />
Im Jahr 2014 starteten 309<br />
Anfänger ihre Ausbildungen.<br />
56 Prozent der zukünftigen<br />
Glaser der Fachrichtung<br />
„Verglasung und Glasbau“<br />
verfügten über einen Hauptschulabschluss,<br />
32 Prozent<br />
hatten einen mittleren Bildungsabschluss<br />
und sieben<br />
Prozent bewarben sich mit<br />
der Hochschulreife. Insgesamt<br />
fünf Prozent konnten<br />
keinen Hauptschulabschluss<br />
vorweisen. Fünf Prozent hatten<br />
vor Ausbildungsbeginn an<br />
einer Berufsvorbereitungsmaßnahme<br />
teilgenommen.<br />
Die Anforderungen, um in<br />
Glasermeister und Ausbilder Harald Simons erklärt dem engagierten Auszubildenden den firmeneigenen Roboter Robby,<br />
ein spezielles Vakuum- und Hebegerät mit einer Tragfähigkeit von bis 600 Kilogramm<br />
diesem Beruf erfolgreich zu<br />
sein und ihn zu lieben sind<br />
Geschicklichkeit und eine<br />
gute Auge-Hand-Koordination,<br />
die bei der Anfertigung<br />
von Rahmenteilen oder beim<br />
Aus- und Zuschneiden von<br />
Glasflächen nötig ist. Eine<br />
große Sorgfalt ist gefragt,<br />
denn der vorsichtige Umgang<br />
mit dem zerbrechlichen<br />
Material Glas ist eine Grundvoraussetzung.<br />
Die moderne<br />
Technik unterstützt den<br />
Arbeitsprozess immer mehr,<br />
aber eine gute körperliche<br />
Konstitution für das Transportieren<br />
und Anbringen<br />
der Glasfenster wird vorausgesetzt.<br />
Und schwindelfrei<br />
sollte man sein, denn die<br />
Arbeiten auf Gerüsten sind<br />
selbstverständlich. Für die<br />
Berechnung der Flächenaufteilungen<br />
sollte Mathematik<br />
in der Schule auch nicht zu<br />
den schwächsten Fächern<br />
gehören.<br />
Was verdient man in der Ausbildung?<br />
Beispielhafte Ausbildungsvergütungen<br />
pro Monat:<br />
1. Ausbildungsjahr:<br />
€ 500 bis € 670<br />
2. Ausbildungsjahr:<br />
€ 600 bis € 725<br />
3. Ausbildungsjahr:<br />
€ 700 bis € 770<br />
Weitere Information finden<br />
sich unter www.berufenet.<br />
arbeitsagentur.de<br />
■ Stephanie Terbrüggen<br />
20 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 21
ig porträt<br />
<strong>big</strong> porträt<br />
Für ein strahlendes Aussehen<br />
Hochwirksame Produkte ab der ersten Anwendung<br />
Cosmetic Concept in Bickendorf überzeugt durch innovative Hautbehandlungen<br />
Wohlfühlen in der eigenen haberin. „Sie ist das Ergebnis tional wie in Griechenland,<br />
Haut - mit fundiertem einer intensiven Zusammenarbeit<br />
Österreich, den Niederlanden<br />
Fachwissen und innovativen<br />
Behandlungsmethoden engagiert<br />
sich Corinna Geffken seit<br />
fast dreißig Jahren in ihrem<br />
Institut Cosmetic Concept für<br />
eine gesunde und entspannte<br />
Haut. „Schönheit ist keine Frage<br />
von Kosmetikerin und<br />
Kundin und höchster Professionalität<br />
im Institut.“ Diese<br />
wurde ihr in den vergangenen<br />
Jahren gleich mehrfach bestätigt.<br />
Denn sie qualifiziert<br />
sich ständig mit zusätzlichen<br />
und in Dubai, als Spezialistin<br />
für Anti-Aging weiter. So<br />
wurde Cosmetic Concept im<br />
Jahr 2014 mit fünf Sternen<br />
als autorisiertes Institut ausgezeichnet.<br />
Im vergangenen<br />
Jahr folgte die Zertifizierung<br />
des Alters“, betont die In-<br />
Ausbildungen, auch interna-<br />
als erstes<br />
„Dermakosmetisches<br />
Fachinstitut“ in Köln.<br />
Dabei begann Corinna Geffken<br />
ursprünglich in einem<br />
ganz anderen Metier. Sie absolvierte<br />
im Friseurhandwerk<br />
eine Ausbildung und schloss<br />
diese mit einer Gesellenprüfung<br />
erfolgreich ab. Dann<br />
folgte sie ihrer Leidenschaft<br />
und besuchte eine Kosmetik-<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
schule. Mit diesem Abschluss<br />
in der Tasche startete sie im<br />
Jahr 1987 in die Selbständigkeit.<br />
In den Geschäftsräumen<br />
ihrer Mutter legte sie zunächst<br />
den Schwerpunkt auf die<br />
Hand-, Nagel- und Fußpflege.<br />
Der Erfolg erforderte im Lauf<br />
der Jahre eine Vergrößerung<br />
der Räumlichkeiten, um der<br />
Nachfrage gerecht zu werden.<br />
Gegen Ende 2007 verlagerte<br />
sich ihr persönlicher Fokus<br />
wieder in Richtung Kosmetik.<br />
„Mein Interesse für diesen Bereich<br />
wuchs von Fortbildung<br />
zu Fortbildung“, erinnert sich<br />
Corinna Geffken. „Dabei stellte<br />
ich fest, dass die medizinische<br />
Kosmetik genau ‚meins‘ ist und<br />
ich mich unbedingt darin weiter<br />
qualifizieren möchte.“ Nun<br />
verfügt ihr Institut in der Rochusstraße<br />
65 über modernste<br />
Spezialgeräte für die innovativen<br />
Behandlungsmethoden.<br />
Damit sich das Hautbild sichtbar<br />
verbessert, setzt Corinna<br />
Geffken auf die hochwirksame<br />
Kombination modernster Gerätetechnik<br />
und individuell<br />
angepasster Wirkstoffkosmetik.<br />
Mit den unterschiedlichsten<br />
modernen Methoden von<br />
Plasma-Behandlungen und<br />
Mikroneedling über Mesotherapy<br />
und Collagen-Aufbau<br />
bis hin zu Sauerstoff- und<br />
Ultraschall-Behandlungen<br />
erreicht die leidenschaftliche<br />
Anti Aging-Expertin ein jugendlich-frisches<br />
Aussehen<br />
für ihre Kunden. So werden<br />
nicht nur die Zeichen vorzeitiger<br />
Hautalterung wie Falten<br />
und Linien oder Altersflecken<br />
gemildert, sondern auch<br />
große Poren, Überpigmentierung,<br />
unreine Haut und<br />
störende gerötete Äderchen<br />
an Wangen und Nase behandelt.<br />
„Ein gepflegtes Auftreten<br />
hilft in Job und Partnerschaft<br />
konkurrenzfähig und attraktiv<br />
zu bleiben“, so Corinna<br />
Geffken. Daher bietet sie seit<br />
Modernste Behandlungen mit nachhaltiger Wirkung<br />
kurzem auch die medizinisch meine Erwartung und die meiner<br />
Kunden erfüllen konnte.“<br />
zertifizierte SHR-Methode zur<br />
dauerhaften Körperhaar-Entfernung<br />
an. Nun hat sie kon-<br />
Kosmetik-Serie „Corinna Geff-<br />
So präsentiert sie seit Mai die<br />
sequent den nächsten Schritt ken Cosmetic“ mit großem Erfolg<br />
in ihrem Fachinstitut – in<br />
gewagt und entwickelte ihre<br />
eigene Kosmetik-Produktlinie diesen Wochen auch als attraktives<br />
Weihnachtspräsent.<br />
für höchste Ansprüche. „Mehrere<br />
Monate lang habe ich Denn eine wirksame Pflege<br />
unterstützt von Familie und unterstützt die Haut, frischer,<br />
Freunden getestet“, so Corinna<br />
Geffken. „Alle mussten cre-<br />
– für eine attraktive Ausstrah-<br />
vitaler und jünger auszusehen<br />
men, riechen und die Resultate lung in jeder Lebenslage.<br />
kommentieren, bis endlich die www.kosmetik-geffken-koeln.de<br />
Rezeptur und die Wirkung<br />
■ Claudia Wingens<br />
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22 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 23
ig kultur<br />
<strong>big</strong> kultur<br />
Bilder: Copyright Nachlass Davringhausen<br />
biente, das Davringhausen auch für ein<br />
Selbstporträt hätte verwenden können.<br />
Räderscheidt wählt seinerseits ebenfalls<br />
den für sich typischen Bildraum, nämlich<br />
die Straße. Er malt Davringhausen als eleganten,<br />
großstädtischen Flaneur.<br />
Im Jahre 1928 lernte Heinrich M. Davringhausen<br />
seine spätere Frau Lore Auerbach<br />
kennen, mit der er eine Tochter<br />
hatte. Schnell nahm er Kontakt zu der<br />
Gruppe der Kölner „Progressiven“ auf<br />
und gründete mit Räderscheidt, Seiwert,<br />
Hoerle, Ahlers-Hestermann und Ronig<br />
die „Gruppe 32“. Dort diskutierte man viel<br />
über Kunst und Politik und feierte manch<br />
wildes Fest, wie eine ehemalige Nachbarin<br />
erzählte. Davringhausen war mit seinen<br />
Bildern in vielen Ausstellungen im In- und<br />
Ausland vertreten. Der Fotograph August<br />
Sander hielt Davringhausen in seinem<br />
Atelier im Jahr 1928 neben der Staffelei<br />
mit dem Gemälde „Landschaft mit Luftballon“<br />
fest.<br />
Eine Serie von 17 abstrakten Farbflächenbildern<br />
malte der Künstler im Jahre 1932.<br />
Die Maße und Beziehungen der Farbflächen<br />
untereinander bestimmen sich allein<br />
aus der Architektur des Bildes. Dabei bedient<br />
sich Davringhausen seiner Vorliebe<br />
für Perspektive, setzt fluchtende Linien,<br />
Flächen und Körper zur Strukturierung<br />
des Bildraumes ein.<br />
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum<br />
Reichskanzler ernannt. Damit begann<br />
die nationalsozialistische Diktatur in<br />
Deutschland. Die Nazis unterbrachen die<br />
avantgardistische Schaffensperiode von<br />
Heinrich M. Davringhausen abrupt, brandmarkten<br />
seine Werke als „entartete Kunst“<br />
und entfernten sie aus den öffentlichen<br />
Museen. Anfang 1933 sah sich Davringhausen<br />
gezwungen, mit seiner jüdischen<br />
Frau und den Kindern Deutschland zu<br />
verlassen. Zunächst emigrierte er nach<br />
Mallorca, wo eine neue Schaffensperiode<br />
begann. Es entstand eine Bildwelt, die im<br />
Reich der Harmonie von reinen Formen<br />
und Farben angesiedelt ist.<br />
Beim Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges<br />
floh er überstürzt mit seiner Familie<br />
über Paris nach Ascona, wo er drei Jahre<br />
blieb. Dort entstand das Bild mit dem<br />
Titel „Zwei Hunde“ 1937/38. Während des<br />
2. Weltkrieges musste er mehrmals seinen<br />
Aufenthaltsort in Südfrankreich wechseln,<br />
immer auf der Flucht vor den deutschen<br />
Besatzern. Insgesamt sind wohl 200 seiner<br />
Werke durch Zerstörung, Krieg und Flucht<br />
verloren gegangen. Nach dem Krieg ließen<br />
sich die Davringhausens in Cagnes-sur-<br />
Mer an der Cote d`Àzur nieder. Dort malte<br />
er vorwiegend abstrakt, konnte aber nicht<br />
mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen.<br />
Davringhausen starb im Jahr 1970 in<br />
Nizza als ein angesehener Künstler, über<br />
den der Kunstkritiker Günter Pfeiffer 1971<br />
schrieb: „Er war ein Grandseigneur und<br />
ein Mann, der durch nichts von der Bahn<br />
abzubringen war, die er sich im Verlauf<br />
seines Werkes gezeichnet hat.“<br />
Quellen: Dorothea Eimert „Heinrich Maria Davringhausen“<br />
Eine Monographie, Wienand Verlag 1995/<br />
Dorothea Eimert: Ausstellung im Leopold-Hoesch-<br />
Museum Düren „Heinrich Maria Davringhausen<br />
– Emigration 1933-1945“, 1988<br />
■ Hans-Ulrich Voosen<br />
Der berühmte Fotograf August Sander porträtierte<br />
Davringhausen 1928 in seinem Atelier - auf der<br />
Staffelei sein Gemälde „Landschaft mit Luftballon“<br />
Heute erinnert in Bickendorf<br />
nichts mehr an den<br />
bedeutenden Künstler Heinrich<br />
Maria Davringhausen, der<br />
von 1928 bis 1933 im Wacholderweg<br />
4 gelebt hat. 1894 in<br />
Aachen geboren, studierte der<br />
Maler in Düsseldorf an der<br />
Kunstakademie. Während der<br />
Kindheit hatte er das Sehvermögen<br />
auf einem Auge verloren.<br />
Das bewahrte ihn vor dem<br />
Kriegsdienst im 1. Weltkrieg.<br />
Davringhausen ging 1915 nach<br />
Berlin. Dr. Dorothea Eimert,<br />
die den Nachlass von Heinrich<br />
Sie malten sich gegenseitig: die Künstler Davringhausen und Räderscheidt<br />
In Ascona entstand das Bild mit dem Titel „Zwei Hunde“. Öl/Lw., 83 x 118 cm<br />
Heinrich Maria Davringhausen:<br />
Der Wegbereiter der Neuen Sachlichkeit lebte im Wacholderweg 4<br />
Teil 3: Ehemalige Künstlerateliers in Köln-Bickendorf<br />
Maria Davringhausen verwaltet,<br />
beschreibt ihn so: „Heinrich<br />
M. Davringhausen gehört<br />
zu den bedeutenden Malern<br />
der nachexpressionistischen<br />
Generation, gilt als Wegbereiter<br />
des Magischen Realismus<br />
und der Neuen Sachlichkeit.<br />
In Berlin und München der<br />
Jahre 1915 bis 1924 schätzte<br />
man ihn als eine gewichtige<br />
Künstlerpersönlichkeit, als einen<br />
eleganten Bohemien mit<br />
großer Ausstrahlung und als<br />
innovativen Vorreiter moderner<br />
Bildwelten.“<br />
Im Jahr 1917 malte Davringhausen<br />
mit dem Bild „Der<br />
General“ das vielleicht bedeutendste<br />
antimilitaristische Gemälde<br />
seiner Zeit, das drei Orte<br />
und Zustände wie eine Collage<br />
vereint. Ein Jahr später wechselte<br />
der Maler nach München,<br />
wo er die Räterepublik erlebte.<br />
Über längere Aufenthalte in<br />
Berlin und Aachen gelangte er<br />
im Jahr 1927 nach Köln, wo er<br />
in Bickendorf eine Wohnung<br />
im Wacholderweg 4 bezog. Im<br />
Dachgeschoss darüber befand<br />
sich das Atelier mit einem<br />
großen Fenster nach Süden.<br />
Keine 100 Meter entfernt<br />
wohnte der Maler Anton Räderscheidt,<br />
mit dem ihn eine<br />
lebenslange Freundschaft verband.<br />
Am Anfang seiner Kölner<br />
Zeit entstanden die beiden<br />
Künstlerporträts, von denen<br />
heute nur noch Fotografien<br />
von August Sander existieren.<br />
Die Freunde porträtierten sich<br />
gegenseitig. Davringhausen<br />
malt Räderscheidt an der Staffelei<br />
stehend in einem Am-<br />
Die abstrakte Komposition malte der Künstler 1932 in seinem Bickendorfer Atelier<br />
Tempera/Karton 65 x 50 cm<br />
„Der General“ gilt als das bedeutendste Frühwerk des Künstlers<br />
Öl/Lw., 130 x 105 cm<br />
24 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 25
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Bild: Hans-Ulrich Voosen<br />
Auf dem Sandweg spritzen Autos<br />
den Schneematsch zur Seite.<br />
Neben der Ampel stehen frierend Passanten<br />
Und warten auf Grün.<br />
In den Fenstern<br />
verbreiten Schwippbögen warmes Licht.<br />
Am Haselbusch klettert ein Weihnachtsmann<br />
an einem Seil die Fassade herauf.<br />
Am Rosenhof haben Adam und Eva<br />
weiße Socken an.<br />
Um den treuen Husar<br />
windet sich eine Tannengirlande.<br />
Winterspaziergang durch Bickendorf<br />
Über die Straße Am Brunnenbogen<br />
sind Lichterketten gespannt.<br />
Die alte Friedhofsmauer an der Feltenstraße<br />
ziert eine weiße Krone.<br />
Auf den Sträuchern klebt Schnee<br />
Wie Zuckerwatte.<br />
Vor St. Rochus haben Kinder<br />
eine Schneefrau gebaut.<br />
Die Dächer der Kirche<br />
sind weiß gepudert.<br />
Im Cafe St. Mocca Ist`s warm.<br />
© Hans-Ulrich Voosen<br />
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Jahre“ in ein Jahrzehnt voller Gegensätze. Eine faszinierende<br />
Zeitreise durch die Stadt, ihre Veedel und ihre Geschichten.<br />
Kombiniert mit den wichtigsten Stadtnachrichten<br />
im Film entsteht eine turbulente<br />
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wir die Todesnachricht<br />
zur Kenntnis nehmen<br />
müssen.<br />
Am 4. September <strong>2016</strong> verstarb<br />
im Alter von gerade einmal<br />
41 Jahren nach schwerer<br />
Krankheit ein treuer Wegbegleiter<br />
der <strong>big</strong>: Torsten (Toto)<br />
Weber. Als Urkölner in Vogelsang<br />
aufgewachsen, führte er<br />
seit zwanzig Jahren zusammen<br />
mit seinen Eltern sehr<br />
erfolgreich den Getränke-<br />
Vertrieb Getränke Weber. Mit<br />
seiner herzlichen Fröhlichkeit<br />
erfreute er seine Familie ebenso<br />
wie Freunde, Kollegen und<br />
Kunden, die er immer wieder<br />
zum Lachen bringen konnte.<br />
Toto Weber war der <strong>big</strong> seit<br />
vielen Jahren eng verbunden<br />
und stets bereit, sich für<br />
die Belange der Vereinigung<br />
Bickendorfer Unternehmen<br />
einzusetzen. Wir verlieren mit<br />
ihm einen engen Freund, dem<br />
es trotz tapferer Gegenwehr<br />
nicht gelungen ist, gegen die<br />
schwere Krankheit zu siegen.<br />
Wir werden ihm stets ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
Bickendorfer<br />
Interessengemeinschaft e.V.<br />
Der Vorstand<br />
Ernst-Jürgen Kröll<br />
Ehrenvorsitzender<br />
26 www.bickendorf.info Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 27
ig aktuell<br />
<strong>big</strong> aktuell<br />
Raus in den Garten, rein in die Sauna<br />
Im Ossendorfbad bereichert eine neue Aufguss-Sauna das Angebot<br />
Hell, offen, freundlich und<br />
einladend wirkt die neue<br />
Aufguss-Sauna im Garten<br />
der Saunalandschaft im Ossendorfbad<br />
an der Äußeren<br />
Kanalstraße. Vor kurzem ging<br />
mit der Event-Sauna ein weiteres<br />
Highlight für die Gäste<br />
in Betrieb.<br />
Da sich die Saunalandschaft<br />
zunehmender Beliebtheit erfreut,<br />
entschieden sich die<br />
Sie freuten sich über die gelungene Veranstaltung im Ossendorfbad (v.l.):<br />
KölnBäder-Geschäftsführer Berthold Schmitt und Saunabetriebsleiter Karl Bretz<br />
Die neue Aufguss-Sauna im Garten der Saunalandschaft des Ossendorfbades<br />
KölnBäder in ein weiteres<br />
Angebot im Ossendorfbad zu<br />
investieren. „Weil immer mehr<br />
Gäste des RochusFit die Sauna<br />
ebenfalls nutzen, entlasten<br />
wir mit der zusätzlichen Sauna<br />
die gesamte Anlage“, erklärte<br />
Johannes Gehlen, Leiter<br />
des Gebäudemanagements<br />
der KölnBäder GmbH, vor<br />
dem Start der Baumaßnahme.<br />
„Bisher diente der Außenbereich<br />
mit dem Tauchbecken<br />
und der Saline hauptsächlich<br />
der Abkühlung. Durch die<br />
neue Aufguss-Sauna gewinnt<br />
dieser jetzt zusätzlich an Attraktivität.“<br />
Passend zum Start in die neue<br />
Saunasaison wurde Anfang<br />
November im Rahmen einer<br />
„kölschen Saunanacht“ der<br />
Neubau durch den KölnBäder-Geschäftsführer<br />
Berthold<br />
Schmitt für den Betrieb freigegeben.<br />
„Durch die neue<br />
freistehende Außensauna<br />
können nun bis zu 60 Saunagäste<br />
gleichzeitig schwitzen“,<br />
so der Bäder-Chef, der auch<br />
gleich gemeinsam mit zahlreichen<br />
Besuchern das Angebot<br />
testete.<br />
Neben dem Saunaneubau<br />
wurden auch neue Außenduschen<br />
installiert, die für Erfrischung<br />
nach dem Saunieren<br />
sorgen. Alle weiteren Attraktionen<br />
der mehr als 800 Quadratmeter<br />
großen Saunalandschaft<br />
des Ossendorfbades<br />
blieben erhalten. So warten<br />
im modernen Innenbereich<br />
neben einer Meditationssauna<br />
eine weitere Aufguss-Sauna<br />
und das Dampfbad auf die<br />
Gäste. Außerdem laden der<br />
großzügige Ruheraum mit<br />
Aussicht auf den umliegenden<br />
Park sowie die eigene Sauna-<br />
Gastronomie mit Blick in die<br />
angrenzende Badelandschaft<br />
zum Verweilen ein. So bietet<br />
die großzügige und moderne<br />
Saunalandschaft im Ossendorfbad<br />
ein stilvolles Ambiente<br />
zum Entspannen und den<br />
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■ Claudia Wingens<br />
Bilder: Peter Johann Kierzkowski<br />
11.11. einmal anders<br />
Kölsche Nacht mit dem<br />
Hänneschen im Ossendorfbad<br />
Den Karnevalsauftakt einmal ganz<br />
anders erleben. Zum ersten Mal<br />
gastierte am 11.11. das „Original<br />
Kölsch Hänneschen Theater von 1802“<br />
als eine urkölsche Institution im Ossendorfbad.<br />
Einige Puppenspieler des Original<br />
Kölsch Hänneschen-Theaters präsentierten<br />
eigens für die Sauna-Nacht<br />
geschriebene Szenen mit kölschen<br />
Texten und Gesang. So begeisterten<br />
„Hänneschen und Bärbelchen“ mit ihren<br />
Freunden die Besucher mit ihrem<br />
Spiel in der (mobilen Wander-) Britz. Im<br />
Anschluss an die beiden Aufführungen<br />
des Abends standen die Puppenspieler<br />
für einen Blick hinter die Kulissen bereit<br />
und weihten die Saunagäste auf<br />
Wunsch auch in die Geheimnisse und<br />
Techniken der Puppenführung ein.<br />
„Mich hat es beeindruckt, dem kölschen<br />
Wahrzeichen Hänneschen einmal ganz<br />
nah zu sein“, erklärte eine begeisterte<br />
Zuschauerin nach dem Event. Thematisch<br />
abgestimmt, verwöhnte das<br />
Team der Saunalandschaft die Gäste<br />
bis mitten in die Nacht mit Aufgüssen<br />
à la „Dat Wasser vun Kölle“ und dem<br />
außergewöhnlichen Peeling „Schokoladenmuseum“.<br />
Beim „Köllequiz“ konnten<br />
die Besucher ihr persönliches Wissen<br />
zur Domstadt testen.<br />
■ Claudia Wingens<br />
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Einige Puppenspieler des Hänneschen-Theaters zeigten am 11.11.<br />
eigens für die Sauna-Nacht geschriebene Szenen im Ossendorfbad.<br />
Die Saunagäste konnten sich nach der Aufführung in die Puppenführung einweihen lassen<br />
28 www.bickendorf.info<br />
Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 29
ig partner historie<br />
<strong>big</strong> historie partner aktuell<br />
Verfolgt und geächtet zur<br />
Nazi-Zeit in Bickendorf<br />
Das Schicksal des Priesters Peter Klein<br />
und seiner jüdischen Mutter<br />
Mitten in Bickendorf hat<br />
sich die Geschichte des<br />
Priesters Peter Klein und seiner<br />
jüdischen Mutter zugetragen.<br />
Der Fall wurde vom Leiter<br />
des Historischen Archivs des<br />
Erzbistums Köln, Herrn Ulrich<br />
Helbach, wissenschaftlich recherchiert<br />
und im Band „Ortskirche<br />
und Weltkirche in der<br />
Geschichte“ veröffentlicht.<br />
Peter Klein wurde im Jahr<br />
1912 als Sohn einer Jüdin und<br />
eines katholischen Kaufmanns<br />
in Köln geboren. Nach dem<br />
Abitur beschloss er, Priester zu<br />
werden. Im Bund Neudeutschland,<br />
einer katholischen Jugendorganisation,<br />
knüpfte er<br />
Kontakte, die ihm in der Nazizeit<br />
hilfreich sein sollten.<br />
Im Februar 1936 wurde er im<br />
Kölner Dom zum Priester geweiht.<br />
Seine jüdische Herkunft<br />
versperrte ihm den Weg, Kaplan<br />
zu werden. Seit den Nürnberger<br />
Rassegesetzen von 1935<br />
galt Peter Klein als „Mischling<br />
1. Grades“ beziehungsweise<br />
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als „Halbjude“. Zunächst arbeitete<br />
er in der Verwaltung<br />
des Generalvikariats und später<br />
im Historischen Archiv des<br />
Erzbistums. Gleichzeitig wirkte<br />
er seit Juni 1937 als Subsidiar<br />
(Hilfskraft) in der Pfarre St.<br />
Dreikönigen in Köln-Bickendorf.<br />
Gemeinsam mit seiner<br />
Mutter bezog er eine Dienstwohnung<br />
in der GAG-Siedlung<br />
am Schlehdornweg 1. Daraus<br />
ergaben sich zwangsläufig<br />
Probleme für Peter Klein und<br />
seine Mutter. Denn die Wohnungsgenossenschaften<br />
waren<br />
verpflichtet, alle jüdischen<br />
Bewohner zu melden und<br />
zwangsweise die Wohnung zu<br />
kündigen.<br />
Aber zunächst blieb alles ruhig.<br />
In einem Zeitzeugen-Interview<br />
gaben die Bickendorferinnen<br />
Cäcilie und Luzie Niederwipper<br />
zu Protokoll: „Im Haus der Familie<br />
Niederwipper verkehrte<br />
die ganze Jugend in einer Bude<br />
auf der Mansarde. Werner Niederwipper<br />
hatte eine nahe Verbindung<br />
zu Kaplan Klein. PK,<br />
so sein von den Jungen abgekürzter<br />
Name, war ein durchgeistigter,<br />
feinsinniger Mann,<br />
sehr aktiv, intellektuell begabt,<br />
feiner Kerl.“ (Dr. F.W. Witte)<br />
Ende 1937 wurden Peter Klein<br />
und seine Mutter von einem<br />
antijüdischen und antikatholischen<br />
Hetzblatt angegriffen.<br />
Ein NSDAP-Mitglied bezog sich<br />
polemisch auf diesen Artikel,<br />
überschrieben mit „Ein Rassejude<br />
beim Kölner Erzbischof“:<br />
„Dass die Romkirche und ihre<br />
Oberpriester in Deutschland<br />
in enger Zusammenarbeit mit<br />
den Juden nicht nur vor 1933,<br />
sondern gerade heutzutage<br />
in gemeinsamer hasserfüllter<br />
Gegnerschaft gegen den völkischen<br />
Staat sich treffen,<br />
beweist wieder schlagend<br />
folgender Fall, den ein Blick<br />
in eine Kölner Personalkartei<br />
vermittelt. In Köln-Bickendorf,<br />
Schlehdornweg 1, wohnt eine<br />
Der Priester Peter Klein lebte und arbeitete einige Jahre in Bickendorf.<br />
Bild: Historisches Archiv des Erzbistums Köln<br />
Rassejüdin Berta Klein, geborene<br />
Abramowitsch, bei der<br />
ihr Sohn Peter Asar Klein lebt.<br />
Dieser Sohn der Abramowitsch<br />
ist nun zum römisch-katholischen<br />
Glauben übergetreten<br />
(falsche Angabe) und weiß<br />
auch, warum er das tat. Denn<br />
er nennt stolz als seinen Beruf<br />
‚Assistent am Erzbischöflichen<br />
Generalvikariat‘, und es<br />
mag den Kennern jüdischer<br />
Machtgier überlassen werden,<br />
sich den Umfang und die Bedeutung<br />
dieser rassenreinen<br />
ostgalizischen Assistenz beim<br />
Kölner Erzbischof vorzustellen…“<br />
Damit war der Vorwurf,<br />
die Kirchenleitung beschäftige<br />
Juden, in die Welt gesetzt.<br />
Peter Klein wurde zum 1. Mai<br />
1938 ins Historische Archiv<br />
versetzt. Die Wohnung in Bickendorf<br />
behielten Mutter und<br />
Sohn zunächst bei. Berta Klein<br />
musste als Jüdin zusätzlich vor<br />
ihren Vornamen den Zwangsnamen<br />
„Sara“ führen.<br />
Nach der Pogromnacht vom<br />
9. November 1938 wurden die<br />
Widerstände gegen den „jüdischen<br />
Kaplan“ immer stärker.<br />
„Wegen dieses Falles bestand<br />
die Gefahr, dass die GAG der<br />
Pfarre sämtliche Wohnungsnutzungen<br />
kündigte,“ vermu-<br />
In der Pfarre St. Dreikönigen war Peter Klein als Subsidiar tätig<br />
Bild: Hans-Ulrich Voosen<br />
tet Dr. Ulrich Helbach. Am 1.<br />
Mai 1939 „wurde Kaplan Klein,<br />
weil nicht rein arischer Abstammung,<br />
die Arbeit an der<br />
Jugend und das Wohnen im<br />
Bereich der Siedlung verboten“,<br />
schreibt Pfarrer Vonessen,<br />
der damalige Vorgesetzte Peter<br />
Kleins im Jahr 1954 in der<br />
Festschrift zum 25-jährigen<br />
Bestehen der Kirchengemeinde<br />
St. Dreikönigen. Für den 24.<br />
April 1939 erhielt Klein eine<br />
Vorladung der Gestapo Köln.<br />
Man warf ihm vor, dass er sich<br />
an der Seelsorge für die männliche<br />
Jugend beteilige und<br />
sprach ein sofortiges Berufsverbot<br />
aus.<br />
Daraufhin bewarb sich Peter<br />
Klein erfolglos um eine priesterliche<br />
Aufgabe in Belgien. Im<br />
Jahr 1940 wurde er zum Sanitätsdienst<br />
der Wehrmacht einberufen,<br />
wenig später aber als<br />
„Halbarier“ wieder entlassen.<br />
Danach war er im Historischen<br />
Archiv des Kölner Erzbistums<br />
tätig. Eine Promotion war ihm<br />
als „Halbarier“ unmöglich. Eine<br />
weitere Arbeit im kirchlichen<br />
Dienst war ebenfalls verboten.<br />
Dennoch wurde er in St. Heribert<br />
in Köln-Deutz als Aushilfe<br />
beschäftigt. Weiterhin unterhielt<br />
er viele Kontakte zu seinen<br />
ND-Freunden aus der Jugendzeit.<br />
Die Kleins erlebten mit,<br />
wie von 1941 bis 1943 die Deportationszüge<br />
von Köln aus in<br />
die Ghettos im Osten abfuhren.<br />
Dabei bemühte sich Peter Klein<br />
vergeblich um die Rettung einer<br />
jüdischen Bekannten aus<br />
dem Ghetto Litzmannstadt<br />
(dem heutigen Lodz). Seit September<br />
1941 mussten Juden<br />
einen „Judenstern“ tragen und<br />
durften ohne polizeiliche Genehmigung<br />
ihren Wohnbezirk<br />
nicht mehr verlassen. Jüdische<br />
Wohnungen mussten durch<br />
einen Judenstern neben dem<br />
Namensschild kenntlich gemacht<br />
werden.<br />
Berta Klein musste häufiger die<br />
Wohnung wechseln, da ihr die<br />
Gestapo ständig auf den Fersen<br />
war. Nach dem verheerenden<br />
Bombenangriff vom 29. Juni<br />
1943 tauchten Mutter und<br />
Sohn im Leoninum unter, dem<br />
Theologenkonvikt in Bonn.<br />
Im Juli 1943 wurde Berta Klein<br />
von der Kölner Gestapo zur<br />
Fahndung ausgeschrieben.<br />
Auch im Leoninum war Berta<br />
Klein nicht mehr sicher, so<br />
dass sie von Versteck zu Versteck<br />
gebracht werden musste,<br />
denn Juden war die Benutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel untersagt.<br />
Das Leben jüdischer<br />
Bürger war in allen Bereichen<br />
so stark eingeschränkt, dass<br />
praktisch kein öffentliches<br />
Leben mehr möglich war. Im<br />
August 1943 zog die Finanzbehörde<br />
Köln das Vermögen von<br />
Berta Klein ein, wie es vor einer<br />
Deportation vorgeschrieben<br />
war. Dass sie vor dem sicheren<br />
Tod in einem Vernichtungslager<br />
bewahrt wurde, verdankte<br />
sie ihrem Sohn und einigen<br />
anderen Helfern.<br />
Dann geschah das Unglück: Peter<br />
Klein fand am 11. Mai 1944<br />
beim Zusammenstoß zwischen<br />
der Köln-Bonner-Eisenbahn<br />
(Rheinuferbahn) und einem<br />
Güterzug den Tod. Beigesetzt<br />
wurde er ohne Anwesenheit<br />
seiner Mutter, da es für sie zu<br />
gefährlich war, im Familiengrab<br />
auf dem Melatenfriedhof.<br />
Alle Spuren, die zu Berta Klein<br />
geführt hätten, konnte das<br />
Leoninum verwischen. Doch<br />
es grenzt an ein Wunder, dass<br />
Berta Klein das Ende des Naziterrors<br />
erlebte. Viele andere Juden<br />
hatten dieses Glück nicht<br />
und wurden bis Kriegsende<br />
von der Gestapo aufgegriffen.<br />
Berta Klein erlebte noch ihre<br />
Anerkennung als Verfolgte des<br />
NS-Regimes. Die letzten Jahre<br />
ihres Lebens verbrachte sie im<br />
Leoninum, wo sie 1958 mit 82<br />
Jahren verstarb.<br />
Im Pfarrarchiv von St. Dreikönigen<br />
„finden sich laut Pfarrer<br />
Klaus Kugler keine relevanten<br />
Quellen zu Peter Klein“, schreibt<br />
Dr. Ulrich Helbach in einer Fußnote.<br />
Wenn es in Bickendorf<br />
noch jemanden gibt, der Peter<br />
Klein gekannt hat, müsste sie<br />
oder er heute um die 90 Jahre<br />
alt sein. Vielleicht hat jemand<br />
etwas über Peter Klein gehört<br />
und kann davon erzählen. In<br />
diesem Fall bitte an die <strong>big</strong>-<br />
Redaktion wenden.<br />
(Quelle: Ulrich Helbach „Der Kölner Priester<br />
Peter Klein und seine jüdische Mutter“ in „Ortskirche<br />
und Weltkirche“, Böhlau-Verlag 2011)<br />
■ Hans-Ulrich Voosen<br />
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Berta Klein wurde als Jüdin von der Gestapo verfolgt.<br />
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Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 31
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<strong>big</strong> <strong>big</strong> 10 partner fragen<br />
Bild: Peter Johann Kierzkowski<br />
Neues aus der BV<br />
An dieser Stelle berichtet die <strong>big</strong> über interessante<br />
Entscheidungen aus der Bezirksvertretung (BV) Ehrenfeld<br />
[Sanierung der Kriegsgräberanlage<br />
auf dem<br />
Westfriedhof<br />
]<br />
In einem gemeinsamen Antrag<br />
aller in der BV vertretenen<br />
Parteien, wurde beschlossen<br />
die Kriegsgräberanlage auf<br />
dem Westfriedhof zu sanieren.<br />
Damit soll den Opfern<br />
der schandvollsten Zeit der<br />
deutschen Geschichte ein<br />
angemessen würdiges Erinnern<br />
bewahrt bleiben. In dem<br />
Beschluss beauftragte die Bezirksvertretung<br />
Ehrenfeld die<br />
Verwaltung, die Ehrengrabanlage<br />
auf dem Westfriedhof,<br />
Vogelsang, bis zu ihrem<br />
50jährigen Bestehen im Jahre<br />
2018 umfassend zu sanieren<br />
und um eine zeitgemäße<br />
Kommentierung zu allen Bestandteilen<br />
der Gesamtanlage<br />
zu ergänzen. Danach sollen<br />
folgende Arbeiten ausgeführt<br />
werden:<br />
Und Sie ?<br />
Haben Sie schon darüber<br />
nachgedacht, wie es weitergeht,<br />
wenn Sie gestorben sind ?<br />
Bestattungsvorsorge -<br />
eine Sorge weniger !<br />
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Trauerhalle AHLBACH mit<br />
würdevollen Abschiedsräumen<br />
KVBHaltestelle „Äußere<br />
Kanalstraße“, Parkmöglichkeiten<br />
• Reinigung der Grabsteine<br />
• Restaurierung der<br />
Inschriften<br />
• Herrichtung der Wege<br />
• Gärtnerische Pflege<br />
der Bepflanzungen<br />
• Aufstellen von Wegweisern<br />
zu den drei Grabanlagen auf<br />
dem Gelände<br />
• Übersetzen der polnischund<br />
russischsprachigen Inschriften<br />
an den Grabstellen<br />
• Zeitgemäße Außenkommentierung<br />
zu allen Bestandteilen<br />
der Kriegsgräberanlage<br />
[ Verkehrsberuhigung<br />
Bocklemünd ]<br />
Die Verwaltung wird beauftragt,<br />
die Verkehrssituation<br />
in Alt-Bocklemünd und dort<br />
in dem Bereich Untere Dorfstraße,<br />
Mengenicher Straße,<br />
Grevenbroicher Straße zu<br />
verbessern. Durch geeignete<br />
bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
und durch<br />
Geschwindigkeitskontrollen<br />
soll insbesondere die Sicherheit<br />
der Kinder, Fußgänger<br />
und Radfahrer gewährleistet<br />
werden.<br />
[ Barrierefreies Ehrenfeld ]<br />
Wie schon an anderer Stelle<br />
berichtet, hat sich neben der<br />
<strong>big</strong> auch die BV Ehrenfeld die<br />
Beseitigung von Barrieren im<br />
öffentlichen Raum auf die<br />
Fahnen geschrieben.<br />
Nach dem Beschluss der Bezirksvertretung<br />
soll auf allen<br />
Ehrenfelder Gehwegen zeitnah<br />
eine barrierefreie Mobilität<br />
gewährleistet werden. Das<br />
Amt für öffentliche Ordnung<br />
soll aus diesem Grund künftig<br />
dafür sorgen eine Gehwegbreite<br />
von 1,50 Metern (zzgl.<br />
Sicherheitsabständen 0,2 m<br />
zum Haus + 0,3 m zum PKW)<br />
und Begegnungszonen nach<br />
15 Metern mit geeigneten<br />
Maßnahmen zu realisieren.<br />
Eine Unterschreitung ist nur<br />
dann möglich, wenn der Gehweg<br />
eine bauliche Breite von<br />
2,00 Metern nicht aufweist.<br />
[ ]<br />
Tag der Büdchen –<br />
Unsere Büdchen sind<br />
Kult(ur)!<br />
Nicht nur seit dem Lied der<br />
Bläck Fööss über das Bickendorfer<br />
Büdchen sind Büdchen<br />
zum Inbegriff urbanen Lebens<br />
geworden und bedürfen einer<br />
besonderen Wertschätzung.<br />
Um dem Rechnung zu tragen,<br />
wurde die Verwaltung beauftragt,<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
den zahlreichen Büdchen im<br />
Stadtbezirk Ehrenfeld sowie<br />
anderen Akteuren wie z.B.<br />
Stadtmarketing, KölnTourismus,<br />
der DEHOGA und dem<br />
entsprechenden Einzelhandelsverband<br />
einen Tag der<br />
Büdchen durchzuführen. Als<br />
Vorbild können vergleichbare<br />
Veranstaltungen in der NRW<br />
dienen.<br />
[<br />
Litfaßsäulen als<br />
Kunstsäulen erhalten ]<br />
Die Bezirksvertretung Ehrenfeld<br />
befürwortet nachdrücklich<br />
den Erhalt von circa fünfzig<br />
alten Litfaßsäulen in Köln<br />
zu dem Zweck, Kunst in den<br />
Stadtteilen öffentlich zu präsentieren.<br />
In dem Beschluss<br />
wird Oberbürgermeisterin<br />
Henriette Reker, aufgefordert,<br />
das persönliche Gespräch mit<br />
dem Aufsteller dieser ehemals<br />
zu Werbezwecken genutzten<br />
Säulen zu suchen, damit die<br />
noch vorhandenen alten Litfaßsäulen,<br />
die nicht Gegenstand<br />
des aktuellen Werbenutzungsvertrages<br />
sind, erhalten<br />
bleiben. Seit 2015 findet das<br />
Projekt „Kunst an Kölner Litfaßsäulen“<br />
in Kooperation mit<br />
der KHM - Kunsthochschule<br />
für Medien Köln, der Ströer<br />
Gruppe und der Stadt Köln<br />
statt und hat großen Anklang<br />
in der Bevölkerung gefunden.<br />
Der nunmehr von der Firma<br />
Ströer beabsichtigte Abriss der<br />
Litfaßsäulen wäre ein großer<br />
Verlust für die freie Kunstszene<br />
in Köln. Die Bezirksvertretung<br />
wünscht sich im Einklang mit<br />
dem Rat der Stadt Köln, die<br />
Litfaßsäulen zu erhalten und<br />
langfristig als Kunstsäulen im<br />
öffentlichen Raum genutzt<br />
werden können.<br />
Im Stadtbezirk Ehrenfeld handelt<br />
es sich um die folgenden<br />
sechs Säulen:<br />
Stadtteil Neuehrenfeld:<br />
• Christine-Teusch-Platz,<br />
• Lenauplatz,<br />
• Takuplatz,<br />
Stadtteil Bickendorf:<br />
• Grüner Brunnenweg/<br />
Sandweg,<br />
• Grüner Brunnenweg/<br />
Akazienweg<br />
Stadtteil Ossendorf:<br />
• Rochusstraße neben<br />
Haus-Nr. 201<br />
In dem weitergehenden Beschluss<br />
fordert die Bezirksvertretung<br />
Ehrenfeld die<br />
Kulturverwaltung der Stadt<br />
außerdem auf – nachdem die<br />
Säulen für die Kunst gerettet<br />
wurden – mit ihr ein Konzept<br />
zu beraten, dass künftig auch<br />
lokale Bezüge bei der Vergabe<br />
der Flächen zum Beispiel<br />
an örtliche Kunstvereine oder<br />
Kunstinitiativen<br />
berücksichtigt.<br />
■ Hans-Jürgen Appelt & Ernst-Jürgen Kröll<br />
10 Fragen<br />
Stichwort: Bickendorf –<br />
Was fällt Ihnen spontan<br />
dazu ein?<br />
Stefan Knepper: Sehr abwechslungsreiche<br />
Architektur<br />
- von kleinen unter Denkmalschutz<br />
stehenden Häuschen bis<br />
hin zu großen Villen. Eine solche<br />
Vielfalt findet sich selten.<br />
Was hat Sie zuletzt in<br />
unserem Veedel so richtig<br />
sauer gemacht?<br />
Knepper: Mich bringt der absolut<br />
schlechte Zustand der<br />
Wilhelm-Mauser-Straße in<br />
Richtung Vogelsang regelmäßig<br />
in Rage.<br />
Was vermissen Sie in<br />
Bickendorf?<br />
Knepper: Einen großen Grünbereich<br />
im Zentrum des Veedels<br />
mit vielen Bäumen, schönen<br />
Beeten und gepflegten<br />
Wiesen.<br />
Sehbegleiter<br />
an Bickendorfer Lück<br />
Hans Johnen im Bickendorfer Klaav mit<br />
Stefan Knepper aus Vogelsang,<br />
der designierten Jungfrau<br />
im Kölner Dreigestirn 2017<br />
Wie kann unser Veedel<br />
lebenswerter werden?<br />
Knepper: Dafür kann sich jeder<br />
Anwohner engagieren, aber<br />
auch die Besucher – einfach<br />
bewusster mit seiner Umwelt<br />
umgehen.<br />
Wenn Sie Bürgermeister<br />
wären, was würden Sie<br />
ändern?<br />
Knepper: Ich glaube, es würde<br />
nicht ausreichen nur „Bürgermeister“<br />
zu sein, um alle<br />
anstehenden Probleme lösen<br />
zu können. Da braucht man<br />
schon mehr Kompetenzen.<br />
Sie haben eine Million<br />
Euro zur Verfügung. Worin<br />
würden Sie investieren?<br />
Knepper: Das würde ich gar<br />
nicht alleine entscheiden wollen.<br />
Dafür fehlt mir einfach die<br />
Kenntnis, wo es am Nötigsten<br />
wäre.<br />
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Welche Vorzüge hat das<br />
Leben im Kölner Westen?<br />
Knepper: Wir haben eine gute<br />
Verkehrsanbindung und es ist<br />
trotzdem relativ ruhig, wenn<br />
man mal von den Hauptverkehrsstraßen<br />
absieht.<br />
Sie haben einen Nachmittag<br />
frei. Wie verbringen Sie die<br />
Zeit in Bickendorf?<br />
Knepper: Ich<br />
gehe die<br />
Wilhelm-<br />
Mauser-<br />
S t r a ß e<br />
entlang<br />
und dok<br />
u m e n -<br />
tiere die<br />
Schlaglöcher.<br />
Es ist nur fraglich,<br />
ob da ein Nachmittag<br />
ausreicht.<br />
Was findet man in<br />
Bickendorf und<br />
nirgendwoanders?<br />
Knepper: Einen fantastischen<br />
Bickendorfer Büdchenlauf,<br />
der sich jährlich noch steigert,<br />
mit garantiert gutem<br />
Wetter.<br />
Haben Sie einen Lieblingsplatz?<br />
Knepper: Mich fasziniert der<br />
Kreisverkehr an der Subbelrather<br />
Straße und Rochusstraße.<br />
Da ist in den vergangenen<br />
Jahren baulich wirklich etwas<br />
für das Auge entstanden.<br />
■ Hans Johnen<br />
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Der sanfte Weg zum perfekten Sehen<br />
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32 www.bickendorf.info<br />
Ausgabe 4/<strong>2016</strong> | Nr. 96 33
ig aktuell<br />
<strong>big</strong> partner<br />
Bild: Peter Johann Kierzkowski Bild: Claudia Wingens<br />
Terbrüggen: Mit Puppencoaching zum neuen Job<br />
Leicht und locker soll es aussehen, doch wer schon mal als<br />
Maskottchen durch Fußgängerzonen oder auf Familienfesten<br />
getanzt hat, weiß, dass es viel Übung braucht, um durchzuhalten.<br />
Wie es richtig gemacht wird, kann man bei Terbrüggen<br />
in Bickendorf lernen. Die Agentur widmet sich seit mehr als<br />
zwanzig Jahren großen Figuren und ihren Bedürfnissen. In<br />
regelmäßigen Schulungen bildet Terbrüggen die zukünftigen<br />
Puppenspieler aus. Wer spannende und bundesweite Jobs und<br />
hochwertige Kinderevents mit TV-Charakteren sucht, sollte<br />
sich melden unter www.terbrueggen-show.de<br />
Feierliche Glockenweihe bei<br />
Ahlbach Bestattungen<br />
Einen Blick hinter die Kulissen ermöglichte das Team von<br />
Ahlbach Bestattungen vor Kurzem beim „Tag der Offenen<br />
Tür“ im Stammhaus auf der Venloer Straße 685. Zu Beginn<br />
weihte Pfarrer Christian Ahlbach begleitet vom „Niederrheinischen<br />
Blechbläserquartett“ feierlich die neue Glocke an<br />
der Trauerhalle neben dem Columbarium. Die 55 Kilogramm<br />
schwere A-Ton-Friedhofsglocke, die dem Ahnherrn des Bestattungsinstituts<br />
Georg Ahlbach gewidmet ist, wurde in<br />
der renommierten Eifeler Glockengießerei C. Mark-Maas in<br />
Brockscheid gegossen. Anschließend erläuterte der Kunsthistoriker<br />
und Kenner der Bestattungskultur Günter Leitner<br />
den interessierten Besuchern die historische Bedeutung einer<br />
Friedhofsglocke.<br />
†<br />
Nachruf Klaus D. Freund<br />
Mit Trauer haben wir erfahren,<br />
dass uns Klaus Freund<br />
am 29. Juli <strong>2016</strong> für immer<br />
verlassen hat. Er war seit<br />
mehr als 25 Jahren Mitglied<br />
unserer Interessengemeinschaft.<br />
Klaus war der <strong>big</strong> eng<br />
verbunden und stand uns immer<br />
bereitwillig mit Rat, Tat<br />
und Unterstützung zur Seite.<br />
Er war gern bei uns, und wir<br />
sind stolz darauf, ihn in unserer<br />
Vereinigung Bickendorfer<br />
Unternehmen gehabt zu<br />
haben.<br />
Die <strong>big</strong> begrüßt ganz<br />
herzlich die neuen Mitglieder<br />
Friseurteam Klingenberg<br />
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Mit Klaus Freund verlieren<br />
wir einen wahren und engen<br />
Vertrauten. Wir danken<br />
ihm für sein großes und<br />
jahrelanges Engagement für<br />
die <strong>big</strong> und damit für sein<br />
Bickendorf, wo er viele Jahrzehnte<br />
erfolgreich als Unternehmer<br />
wirkte. Klaus Freund<br />
hat in unserer Gemeinschaft<br />
einen tiefgehenden und<br />
bleibenden Eindruck hinterlassen.<br />
Wir vermissen ihn<br />
sehr und werden ihn immer<br />
in guter Erinnerung behalten.<br />
Bickendorfer<br />
Interessengemeinschaft e.V.<br />
Der Vorstand<br />
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Schnee<br />
Garip Türkische Gedichtsform<br />
Schnee bedeckt die Erde, Schnee<br />
biegt die Äste der Bäume, Schnee<br />
biegt die Zweige der Sträucher, Schnee<br />
türmt sich auf Strassen, Schnee<br />
fällt lautlos, Schnee<br />
in den Höhlenstädten der Tuffsteinhügel Kappadokiens<br />
kein Schnee<br />
Auf dem Scheunendach eine Haube aus Schnee<br />
Das Wasser des Mühlenbachs ist frei von ihm<br />
Als Lawine begräbt er Menschen, Schnee<br />
Frühling, Sommer und Herbst sind ohne Schnee<br />
Im Winter fällt er daunenweich, Schnee<br />
Schnee bedeckt die Erde, Schnee<br />
© Käthi Schneider<br />
Bild: Martina Richert<br />
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