Zdirekt! 04-2016
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5. Potsdamer Rechtsforum zur Zeitarbeit<br />
Rechts-Experten diskutierten<br />
die Folgen der AÜG-Reform<br />
„Macht uns das Leben als Branche nicht unnötig schwer“, appellierte Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer<br />
des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), in seiner Begrüßungsrede<br />
des 5. Potsdamer Rechtsforums an die Politik. Das Rechtsforum sei eine „iGZ-Marke“ und verzeichne<br />
mit rund 300 Teilnehmern einen neuen Rekord.<br />
Dr. Hans-Michael Dombrowsky, Geschäftsführer Allgemeiner<br />
Verband der Wirtschaft Berlin-Brandenburg<br />
(AWB), erklärte, wie sich die AÜG-Änderung auf den<br />
Wirtschaftsbereich auswirkt. „Die Einsatzbranche<br />
darf, aber kann nicht. Die Zeitarbeitsbranche darf<br />
nicht, aber könnte“, kommentierte Prof. Dr. Martin<br />
Franzen, Juristische Fakultät der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München, die Beschränkung auf Tarifverträge<br />
der Einsatzbranche bei der Höchstüberlassungsdauer.<br />
Konform mit Europarecht?<br />
kann auch nicht verboten werden“, begründete Hamann.<br />
Der Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers sei<br />
durch die EU nicht eingeschränkt. Verschiedene Überlassungshöchstgrenzen<br />
habe es bereits in der Vergangenheit<br />
gegeben, und sie existieren auch in anderen<br />
europäischen Staaten. Die EU sehe darin offenbar<br />
keinen Verstoß gegen Unionsrecht. „Der Regierungsentwurf<br />
erhält den europäischen TÜV-Stempel nur mit<br />
Einschränkungen“, lautete Hamanns abschließendes<br />
Fazit.<br />
Berechnungsprobleme<br />
Sven Kramer (2.v.l.), kommissarischer iGZ-Bundesvorsitzender, und iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz (3.v.r.) begrüßten<br />
die Referenten zum 5. Potsdamer Rechtsforum.<br />
Arbeitszeitkontos abzubuchen. Die Diskussion um<br />
dieses Vorgehen sei aber noch nicht abgeschlossen,<br />
da die Landesarbeitsgerichte hierzu unterschiedliche<br />
Urteile fällten.<br />
nen Tag. Außerdem verwies die Referentin auf schwierige<br />
Fragen und Fallstricke von Betriebsvereinbarungen.<br />
Beispielhaft sei etwa die Frage der Zuständigkeit<br />
der Betriebsräte mit Blick auf die Zeitarbeitnehmer.<br />
Eine europarechtliche Einordnung der Reform lieferte<br />
Prof. Dr. Wolfgang Hamann, Wirtschaftsprivat- und<br />
Arbeitsrecht an der Universität Duisburg-Essen. Die<br />
Frage sei, ob die Dauerüberlassung trotz der neuen<br />
Reform noch möglich sei. „Was nicht erfasst wird,<br />
„Gesetzliches Equal Pay bedeutet ein Berechnungsproblem“,<br />
erklärte Prof. Dr. Frank Bayreuther, Bürgerliches<br />
Recht und Arbeitsrecht an der Universität<br />
Passau. Bei Anwendung der Branchenzuschlagstarife<br />
gelte nicht nach 15 Monaten Equal Pay. Stattdessen<br />
müsse ein Arbeitsentgelt gezahlt<br />
werden, das mit dem tarifvertraglichen<br />
Arbeitsentgelt vergleichbarer<br />
Arbeitnehmer der Einsatzbranche<br />
gleichwertig sei.<br />
Unterbrechungszeit<br />
Dr. Barbara Reinhard, Fachanwältin für Arbeitsrecht,<br />
Kanzlei Kliemt & Vollstädt, wies darauf hin, dass eine<br />
Unterbrechung von mehr als drei Monaten zwischen<br />
den Einsätzen des gleichen Zeitarbeitnehmers bei<br />
demselben Unternehmen eingehalten werden muss.<br />
Genau genommen bedeute dies drei Monate und ei-<br />
Praxistaugliche Equal Pay-Regelungen<br />
Dr. Martin Dreyer, stellvertretender iGZ-Hauptgeschäftsführer,<br />
betonte abschließend, dass der iGZ<br />
auch weiterhin für konkretere und praxistaugliche Regelungen<br />
von Equal Pay kämpfen werde.<br />
Wolfram Linke<br />
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Arbeitszeitkonto<br />
„Auch heute gilt schon der Gleichbehandlungsgrundsatz,<br />
es sei denn,<br />
es wird Bezug auf die Tarifverträge<br />
der Zeitarbeitsbranche genommen“,<br />
erklärte Alexander Bissels, Fachanwalt<br />
für Arbeitsrecht, mit Hinblick<br />
auf Equal Pay. Wenn der Zeitarbeitnehmer<br />
nicht eingesetzt werden<br />
könne, sei es zulässig, Stunden des<br />
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