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Züchtigkeit mahnen. Offenbar haben ihre Kostüme auf ihr Gehirn übergegriffen und sie<br />
sind wirklich Zombies geworden. Zumindest schmettern sie gerade einen Schlager mit und<br />
eine Zeile davon dringt bis in mein vernebeltes Gehirn durch:<br />
„Seine Liebe klebt noch immer in mir … Ladida!” – Von einem Kerl gesungen,<br />
wohlgemerkt. Das <strong>ist</strong> dann auch in ungefähr jener Moment, in dem Lurchs Hand wieder<br />
meine Pobacke knetet – diesmal bei hochgeschobenem Mini. Um das Vergnügen<br />
möglichst lange aufrechtzuerhalten, achte ich darauf, dass er nicht zwischen meine Beine<br />
schaut und lenke seine Hand sanft weg, wenn sie sich meiner Erektion nähert. Meine<br />
vermeintliche Keuschheit turnt ihn an und als seine Finger durch meine Poritze fahren, bin<br />
ich geneigt, ein Röhren von mir zu geben. Stattdessen hauche ich ein unterdrücktes: „Ja!”<br />
Einen kurzen Moment brennt mir durchs Hirn, dass Lurch vermutlich den Schock seines<br />
Lebens haben wird, wenn er erfährt, dass er hier mit einem Kerl rummacht. Dasselbe Hirn<br />
allerdings wird im nächsten Moment heruntergefahren, als sich eine Fingerkuppe durch<br />
den Muskel drückt. Fuck. Das <strong>ist</strong> die geilste Autofahrt meines Lebens. Irgendwie kriege ich<br />
grad gar nicht auf die Reihe, was da abgeht – aber trotz allem weiß ich immer noch mehr<br />
als Lurch. Ich sollte das abbrechen. Sofort. Nur noch … ooohaaa … ein Schauer fährt<br />
über meinen Rücken, er dringt tiefer, findet zielsicher den Punkt, der mich zum Winseln<br />
bringt – und behandelt ihn gut. Der Raketenstart hat begonnen und <strong>ist</strong> durch nichts mehr<br />
aufzuhalten. Ich klammere mich an dem Butler fest und krampfe. Alles, was ich denke,<br />
<strong>ist</strong>: 'Ja, so geil, so geil.' Den Nobelpreis für Wortmalerei bekomme ich damit nicht, aber es<br />
<strong>ist</strong> eben einfach … so geil, so geil. Gott, ich elendes Flittchen habe es mit einem<br />
Wildfremden im Auto getrieben, fährt mir durch den Kopf.<br />
„Du bezahlst die Reinigung!”, brummt Lurch in mein Ohr und der heiße Atem treibt mir<br />
Gänsehaut über den Nacken.<br />
„Was?”, hauche ich.<br />
„Die Reinigung … das Kostüm hat fünfhundert Euro gekostet!”<br />
„Was?”, blöke ich wieder, noch immer blöd im Kopf.<br />
„Ich wollte es auffangen … aber du …”, brummt mein Butler und nun fährt ein<br />
Intercity durch mein Hirn, der Dinge mitbringt wie: Ist dir der Duft nicht aufgefallen? Kam<br />
dir die Stimme nicht bekannt vor? Hättest du ihm mal lieber in die Augen gesehen, statt<br />
dich darum zu kümmern, dass er deinen Schniedel nicht entdeckt!<br />
„Klausi?”, flüstere ich und glubsche ihn an. Verdammt ja, diese Augen. Von der Seite<br />
wird der eine Intercity von einem anderen an einer Kreuzung gerammt. „Aber …”, …<br />
stehst du nicht auf Frauen? War das nur eine einmalige Sache, weil ich ihm nur als Weib<br />
gefalle? Die Freude wird von der gegnerischen Mannschaft gepackt, sie geht zu Boden<br />
und Toooooor! Voll in die Eier. Autsch.<br />
„Hase”, sagt er mit tiefer Stimme und wischt mit dem Daumen an meinem<br />
verschmierten Lippenstift herum. Mein Höschen <strong>ist</strong> nass. „Lust auf einen Dreier?”<br />
„Häm?”, mache ich männlich und klimpere mit den Wimpern.<br />
Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin <strong>jetzt</strong> mit Klaus und Cloé zusammen. Cloé macht den<br />
Haushalt, Klaus macht's mit mir.