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Schach Magazin

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

El ajedrez es un juego, considerado un deporte, entre dos personas, cada una de las cuales dispone de 16 piezas móviles que se colocan sobre un tablero dividido en 64 escaques. En su versión de competición está considerado como un deporte.

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Matthias Krallmann…..<br />

Gute <strong>Schach</strong>eröffnungen (Teil 4)<br />

Nachdem in der letzten Folge die aggressive Najdorf-Variante behandelt wurde, ist<br />

diesmal wieder eine solide Eröffnung an der Reihe. Es ist eine Eröffnung, die in das solide<br />

Schwarzrepertoire 1.e4 e5 passt und zwar die Italienische Eröffnung. Ich empfehle als<br />

Schwarzer nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 zu spielen, weil der aggressivere Zug 3. ...<br />

Sf6 z. Z. in einer Krise steckt. Nach 4. Sg5 hat Schwarz in mehreren Varianten einige<br />

Probleme, so sind nach 4. ... d5 5.exd5 Sa5 6.Lb5+ c6 7.dxc6 bxc6 die Züge 8.Df3 und<br />

auch 8.Ld3 gefährliche Alternativen zu dem alten Zug 8.Le2. Selbst nach 8.Le2 h6 9.Sh3<br />

oder 9.Sf3 ist es keineswegs klar, dass Schwarz genügend Spiel für den geopferten<br />

Bauern hat. Der seltsame Springerrückzug an den Rand wurde bereits von Steinitz<br />

eingeführt und später von Fischer, Short und Kamsky übernommen.<br />

Der italienische Zug 3. ... Lc5 ist jedoch zu 100% in Ordnung. Hier hat Schwarz keine<br />

Probleme Ausgleich zu erzielen. Dies wurde auf hohem Niveau bei der Vorbereitung auf<br />

den Weltmeisterschaftskampf Karpow gegen Kortchnoi festgestellt. Der Herausforderer<br />

hatte sich überlegt, dass es keinen Sinn machen würde gegen den großen Spanisch-<br />

Experten Karpow die Hauptvarianten zu spielen, auf die dieser sicherlich glänzend<br />

präpariert sein würde. Kortchnoi wollte es mit Italienisch versuchen, aber sein<br />

Analyseteam kam zu dem Ergebnis, dass nach 4.c3 Sf6 5.d4 exd4 6.cxd4 Lb4+ 7.Ld2<br />

Lxd2+ 8.Sbxd2 d5 9.exd5 Sxd5 10.Db3 Sa5 11.Da4+ Sc6 Weiß nichts Besseres hätte, als<br />

wieder Db3 zu spielen und somit in eine Zugwiederholung einzuwilligen. Dies ist auch<br />

heute noch der Stand der Theorie. Deshalb muss Weiß es also ruhiger angehen lassen<br />

und Aufbauten mit d3 spielen, wenn er nicht sofort Remis machen will. In dieser Variante<br />

sind die schwarzen Chancen jedoch nicht geringer einzuschätzen als die des<br />

Weißspielers. Keineswegs ist das entstehende „stillste Spiel“ als remis einzuschätzen. In<br />

dem komplizierten Manövrierkampf setzt sich häufig der stärkere Spieler durch, egal<br />

welche Farbe er hat. Es gibt hier sogar die Chance das Spiel zu verschärfen, wenn<br />

Schwarz den Vorstoß f5 durchsetzen kann. Dies gelang mir in einer Partie gegen einen<br />

starken Jugendspieler aus Rumänien beim Open in Wien 2011.<br />

Als sehr remisträchtig gilt allerdings 4.Sc3. Aber auch in dieser sehr ausgeglichenen<br />

Stellung kann es spannend werden, wenn beide Spieler es wollen. Ich habe in der NRW-<br />

Klasse eine interessante Partie gegen Soukup in dieser Variante gespielt, die man im<br />

weiteren Text findet.<br />

Da man über Italienisch nicht so viel wissen muss wie über andere Eröffnungen, handele<br />

ich in dieser Folge auch noch das Evans-Gambit 4.b4 mit ab. Dieser Zug ist keineswegs<br />

zu unterschätzen. Schließlich hat schon Kasparow ihn gespielt und damit gewonnen. Vor<br />

kurzem gab es eine interessante Begebenheit mit dem Evans-Gambit. Jan Gustafsson<br />

hatte eine sehr empfehlenswerte DVD mit einem Eröffnungsrepertoire zu 1.e4 e5<br />

herausgebracht. Kurze Zeit später fand die Deutsche Meisterschaft statt. Niclas<br />

Huschenbeth besorgte sich die DVD und bereitete eine Neuerung im Evans-Gambit vor.<br />

Er wusste ja, was Gustafsson höchstwahrscheinlich spielen würde. Der Losteufel führte<br />

die beiden tatsächlich zusammen und gab dem armen Gustafsson Schwarz. Es kam, wie<br />

es kommen musste. „Gusti“ fand die richtige Erwiderung auf die Neuerung am Brett nicht<br />

und ging schnell unter. Doch alle <strong>Schach</strong>zeitungen berichteten über die Geschichte und<br />

seine DVD verkaufte sich danach bestimmt besser. Damit den Werderanern so etwas<br />

nicht passiert, empfehle ich das Evans-Gambit mit 4. ... Lb6 abzulehnen. Das ist sehr<br />

zuverlässig und man muss eigentlich nur eine scharfe Variante kennen. Zu dieser Variante<br />

findet man eine alte Partie von mir, die aber meines Wissens noch nicht widerlegt wurde.<br />

Jahrgang 39 - Ausgabe 2 – April 2013

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