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Goldenes Eichenlaub

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40-Jähriger! Mit glänzenden Augen erzählt uns Hans-Peter, dass die grosse Trychle<br />

mit einem wunderschön gestickten Riemen, eben der Preis von Bern, bei seiner<br />

Mutter in der Wohnstube hängt. Ein Ehrenplatz, welcher auch die Verbundenheit<br />

und die Dankbarkeit gegenüber seiner verehrten Mutter dokumentiert!<br />

Ein grosses Erlebnis ist auch der Gewinn des 100. <strong>Eichenlaub</strong>es. Viele Fans aus seiner<br />

näheren und weiteren Heimat pilgern im Jahr 2006 in die Innerschweiz und<br />

auf die Rigi. Alle wollen mit ihm den grossen Moment erleben und feiern. Und<br />

alle sind total überzeugt, dass der sympathische und vorbildliche Sensler-Kämpfer<br />

den hochhängenden Kranz gewinnt. Der Fighter aus Oberschrot enttäuscht<br />

seine Schlachtenbummler nicht. Das Jubiläumsfest kann steigen. Der Spezialkranz,<br />

mit Edelweiss und Enzianen ausgeschmückt, erinnert Hans-Peter zeitlebens<br />

an einen seiner schönsten Tage in seinem Sportlerleben!<br />

Wenn Freude und Wehmut gleichzeitig toben!<br />

Hans-Peter Pellet – ein Unikum im Sägemehlring. Erst mit 21 Jahren wird er<br />

Kranzschwinger, mit 28 Eidgenosse und mit 40 ist er der Rekordhalter unter der<br />

grossen Schwingergilde!<br />

Ein Schwinger, welcher mit seiner eher kleinen Statur Unerhörtes erreicht hat!<br />

Ein Schwinger, welcher mit seinem Schwingstil und seiner Angriffslust das Publikum<br />

von den Sitzen riss! Ein Schwinger, welcher in seinem Ansehen und in<br />

seiner Wahrnehmung den Schwingerkönigen gleichgestellt wurde. Kurz: Ein<br />

Schwinger, welchen es in dieser populären und unvergleichlichen Art vermutlich<br />

nie mehr geben wird! Ein Unikum – eben!<br />

Und irgendwann gibt es immer ein letztes Mal. Das ist auch bei Hans-Peter Pellet<br />

nicht anders. Am Eidgenössischen in Frauenfeld 2010 steigt er zum letzten Mal<br />

in die Arena. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, sein Bestes zu geben und den Kranz<br />

zu gewinnen. Bereits nach dem siebten Gang ist er kranzsicher. Das Glücksgefühl<br />

und seine Zufriedenheit sind hoch. Er möchte Freudensprünge machen … bleibt<br />

aber doch auf dem Boden. Nach seinem allerletzten Gang kommt Wehmut auf.<br />

Das Wissen, dass ein wichtiger und schöner Lebensabschnitt zu Ende geht, tut<br />

weh! Da kann ihn auch der tosende Applaus der Zuschauermenge nicht wirklich<br />

trösten. Der eher medienscheue Supertyp verlässt die grosse Bühne – und das mit<br />

einem gespaltenen Herzen!<br />

Jetzt wird es noch sehr persönlich<br />

Wenn wir es negativ formulieren möchten, könnten wir sagen, dass Hans-Peter<br />

eine lange Zeit ein Einzelgänger war. Zurückgezogen, fast wie ein scheues Reh.<br />

Aber genau dieses Image ist nur die halbe Wahrheit.<br />

Bereits im Jahr 1992 durchbrach er alle Schranken und zog in die grosse, weite<br />

Welt hinaus. Er landete in Kuba und in Afrika. Im Urwald sah er die wilden und<br />

gefährlichen Tiere durch die Windschutzscheibe eines Jeeps – aus allernächster<br />

Nähe! Ein imposantes Bild. Im Gegensatz zu den Schönheiten der wilden Natur<br />

musste er auch ein schreckliches Bild in sich aufnehmen. Die Trockenheit und<br />

die daraus entstandene Hungersnot. Hans-Peter litt mit den armen Lebewesen<br />

unglaublich stark mit. Ein schlafraubendes Erlebnis.<br />

26 Hans-Peter Pellet

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