neuheiten im bfl shop - Stallinvest.de
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Zusammenfassend kann gesagt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass etwa die Hälfte, bei Lupinen etwas<br />
mehr, <strong>de</strong>s Sojaschrotes durch Körnerleguminosen<br />
in Schweinerationen durch die<br />
doppelte Menge an Körnerleguminosen<br />
ersetzt wer<strong>de</strong>n kann. (Tabelle 1)<br />
Einsatzmengen<br />
Die Einsatzmengen <strong>de</strong>r Leguminosen<br />
wer<strong>de</strong>n aber nicht nur durch die energie-<br />
o<strong>de</strong>r Aminosäuregehalte best<strong>im</strong>mt, son<strong>de</strong>rn<br />
auch durch sogenannte „antinutritive<br />
Substanzen“, das sind Inhaltsstoffe, die<br />
sich z.B. negativ auf <strong>de</strong>n Geschmack (Tannine)<br />
o<strong>de</strong>r die Verdaulichkeit <strong>de</strong>s Eiweißes<br />
(Trypsininhibitoren) auswirken. Dabei<br />
sind diese sehr stark arten- und sortenabhängig.<br />
In Lupinen ist <strong>de</strong>r hohe Gehalt<br />
an Nicht-Stärke-Polysacchari<strong>de</strong>n (NSP)<br />
zu nennen. Dies sind Kohlenhydrate, für<br />
die Monogastri<strong>de</strong>n keine Verdauungsenzyme<br />
besitzen und die daher sehr stark in<br />
Dickdarm abgebaut wer<strong>de</strong>n (Blähungen).<br />
Entschei<strong>de</strong>nd ist aber hier die eher geringe<br />
Energieausbeute und die negative Beeinflussung<br />
<strong>de</strong>s Darminhaltes (Viskosität).<br />
Aus <strong>de</strong>n oben genannten Futterwerten<br />
und <strong>de</strong>n Beeinflussungen durch die antinutritiven<br />
Stoffe entstehen Bedingungen,<br />
die <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Körnerleguminosen<br />
je nach Einsatzzweck be<strong>im</strong> Schwein begrenzen.<br />
Die Werte, die in Tabelle 2 aufgeführt<br />
sind, stellen somit Einsatzgrenzen<br />
dar, bei <strong>de</strong>nen noch keine negativen Auswirkungen<br />
auf die biologischen Leistungen<br />
<strong>de</strong>r Schweine zu befürchten sind. In<br />
<strong>de</strong>n Futterrationen wer<strong>de</strong>n dieses Mengen<br />
aber zumeist <strong>de</strong>utlich unterschritten, da<br />
neben <strong>de</strong>n oben genannte Restriktionen<br />
weitere Gesichtpunkte (Sicherheit, Lagerung,<br />
Ökonomie) eine Rolle spielen.<br />
Daher sind die in Klammern stehen<strong>de</strong>n<br />
Einsatzempfehlungen zum Teil <strong>de</strong>utlich<br />
niedriger angesetzt.<br />
Beson<strong>de</strong>re Beachtung benötigen die Lagerbedingungen<br />
<strong>de</strong>r Körnerleguminosen.<br />
Bei Wassergehalten von über 12% kann es<br />
schnell zur Sch<strong>im</strong>melbildung <strong>im</strong> Lagerstapel<br />
kommen, die vor allem die Sauen<br />
aber auch die Leistung <strong>de</strong>r Mastschweine,<br />
durch die gebil<strong>de</strong>ten Mykotoxine, negativ<br />
beeinflussen können. (Tabelle 2)<br />
Preiswürdigkeit<br />
Letztendlich ist <strong>de</strong>r Einsatz o<strong>de</strong>r aber die<br />
Einsatzmenge von Futtermitteln in Schweinerationen<br />
<strong>im</strong>mer abhängig vom Preis <strong>de</strong>s<br />
Produktes (Erzeugerpreis, Zukaufspreis)<br />
und <strong>de</strong>n Konkurrenzprodukten. Üblicherweise<br />
vergleicht man bei <strong>de</strong>r Preiswürdigkeitsberechnung<br />
die Körnerleguminosen<br />
mit <strong>de</strong>n Futtermitteln Weizen (Energie) und<br />
Sojaextraktionsschrot (Eiweiß). Dazu wird<br />
<strong>de</strong>r Energie- und Lysingehalt <strong>de</strong>r Früchte<br />
herangezogen, finanzielle bewertet und<br />
durch die Löhrsche Austauschmetho<strong>de</strong> mit<br />
<strong>de</strong>n Inhaltsstoffen <strong>de</strong>r Körnerleguminosen<br />
verglichen. Es ergeben sich daraus für die<br />
unterschiedlichen Marktpreise von Weizen<br />
und Sojaschrot die max<strong>im</strong>alen Preise für<br />
die Körnerleguminosen. Im Falle von niedrigeren<br />
Han<strong>de</strong>lpreisen können sie <strong>im</strong> Futter<br />
untergebracht wer<strong>de</strong>n. Liegen die Han<strong>de</strong>lspreise<br />
höher, sind die erzeugten Produkte<br />
zu verkaufen und nicht in die Rationen einzubauen.<br />
Wenn also <strong>de</strong>r Weizen 22 € pro dt<br />
und Sojaextraktionsschrot 34 € pro dt kostet,<br />
dann dürfen Erbsen max. 28,50 €, Lupinen<br />
26,27 € und Ackerbohnen max. 28,26 €<br />
kosten um sie in <strong>de</strong>r Ration einzusetzen. Es<br />
han<strong>de</strong>lt sich dabei aber nur um grobe Richtwerte.<br />
Eine einzelbetriebliche Berechnung,<br />
ggf. unter Berücksichtigung an<strong>de</strong>rer Parameter<br />
(z.B. an<strong>de</strong>re Aminosäuren o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren<br />
Verdaulichkeit) ist <strong>im</strong> Bedarfsfalle durchzuführen.<br />
(Tabellen 3 bis 5)<br />
Fazit<br />
Die oben gemachten Ausführungen zeigen<br />
<strong>de</strong>utlich, dass mit <strong>de</strong>m Einsatz von<br />
Körnerleguminosen in <strong>de</strong>r Schweinefüt-<br />
terung ein Teil <strong>de</strong>s üblichen Sojaschrotes<br />
eingespart wer<strong>de</strong>n kann, wobei die<br />
Qualität <strong>de</strong>r Futter nicht schlechter wird.<br />
Aus Sicht <strong>de</strong>r Schweinefütterung macht<br />
es durchaus Sinn, Erbsen, Lupinen o<strong>de</strong>r<br />
Ackerbohnen auszubauen und einzusetzen.<br />
Die gegenüber Getrei<strong>de</strong> geringeren<br />
Erträge und höheren Kosten bzw. Anbaurisiken<br />
führen aber zu einer momentan<br />
min<strong>im</strong>alen Anbaufläche. Weiter steigen<strong>de</strong><br />
Sojapreise o<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rtechnische<br />
Anreize könnten zu einer Rücknahme<br />
dieses Trends beitragen. Bleiben die Anbaumengen<br />
in absehbarer Zeit so gering,<br />
ist es auch für die Saatzuchtunternehmen<br />
nicht mehr lukrativ entsprechen<strong>de</strong>s Saatgut<br />
anzubauen bzw. die Sorten weiter zu<br />
entwickeln. Damit fehlt uns bald komplett<br />
das entsprechen<strong>de</strong> Know how zum<br />
Körnerleguminosenanbau und wir sind<br />
<strong>im</strong>mer stärker auf <strong>de</strong>n Zukauf von Eiweißfuttermittel<br />
außerhalb Deutschlands<br />
bzw. Europas angewiesen.<br />
Tabelle 2: Einsatzhöchstmengen von Körnerleguminosen<br />
be<strong>im</strong> Schwein (in Klammern = Einsatzempfehlungen)<br />
Ackerbohnen Erbsen Lupine blau<br />
Ferkel ab 15 kg bis 5 % (5%) bis 30 % (5-10%) bis 5 % (5%)<br />
Sauen tragend bis 15 % (10-15%) bis 25 % (10-15%) Bis 20 % (10%)<br />
säugend bis 15 % (10-15%) bis 25 % (10-15%) Bis 15 % (10%)<br />
Mastschweine<br />
Anfangsmast bis 15 % (15%) bis 40 % (15-20%) 15 % (10-15%)<br />
Mittel-/Endmast bis 25 % (15-20%) bis 40 % (20-25%)<br />
25% bei Flüssigfütterung<br />
25 % (15-20%)<br />
Quelle: Höchstmengen: UFOP 2004; Einsatzempfehlungen: eigene Erfahrungen,<br />
Literaturangaben<br />
Tabelle 3: Preiswürdigkeit Erbsen (Angaben in €/dt)<br />
Fachinformation<br />
Weizen<br />
Sojaschrot<br />
18 € 22 € 26 €<br />
30 € 24,40 26,50 28,60<br />
34 € 26,40 28,50 30,60<br />
38 € 28,40 30,50 32,60<br />
Tabelle 4: Preiswürdigkeit Lupinen (Angaben in €/dt)<br />
Weizen<br />
Sojaschrot<br />
18 € 22 € 26 €<br />
30 € 22,51 24,39 26,27<br />
34 € 24,39 26,27 28,15<br />
38 € 26,27 28,15 30,03<br />
Tabelle 5: Preiswürdigkeit Ackerbohnen (Angaben in €/dt)<br />
Weizen<br />
Sojaschrot<br />
18 € 22 € 26 €<br />
30 € 23,70 26,10 28,50<br />
34 € 25,86 28,26 30,66<br />
38 € 28,02 30,42 32,82