09.12.2012 Aufrufe

pressekontakt - IFAJ 2011 Congress

pressekontakt - IFAJ 2011 Congress

pressekontakt - IFAJ 2011 Congress

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12<br />

Ausgabe 4 / <strong>2011</strong> Aus den Landesgruppen<br />

LANDESGRUPPE BONN<br />

Dem Rübenkraut auf der Spur<br />

Der eine oder andere kennt sie bestimmt.<br />

Insbesondere die Rheinländer greifen oft<br />

danach – den gelben Bechern mit der Aufschrift<br />

„Grafschafter Goldsaft”. Dieser<br />

Zuckerrübensirup, im Rheinland Rübenkraut<br />

genannt, ist das Hauptprodukt der<br />

Grafschafter Krautfabrik in Meckenheim<br />

bei Bonn. Seit über 100 Jahren werden<br />

hier neben dem Zuckerrübensirup verschiedene<br />

süße Brotaufstriche produziert.<br />

Die Bonner Landesgruppe war Ende Oktober<br />

zu Besuch bei Grafschafter und warf<br />

einen Blick hinter die Kulissen des rheinischen<br />

Traditionsunternehmens.<br />

Bei Grafschafter herrscht Hochsaison. Seit<br />

Mitte September werden hier Rüben angeliefert<br />

und das Rübenkraut produziert. Und die<br />

Kampagne, die bis voraussichtlich Mitte<br />

Dezember andauern wird, läuft gut. „Ja, wir<br />

haben ein ganz hervorragendes Rübenjahr<br />

mit hohen Erträgen und einem außergewöhnlich<br />

hohen Zuckergehalt von über 18<br />

Prozent. Das ist über ein Prozent mehr als<br />

üblich”, stellte Matthias Krumbach, Leiter<br />

des Rübenbüros der Krautfabrik, zufrieden<br />

fest. „Außerdem sind die Wetterbedingungen<br />

bis jetzt hervorragend und wir haben kaum<br />

Probleme mit schmutzigen Rüben.”<br />

„Tonnenschwerer” Brotbelag<br />

Die Grafschafter Krautfabrik verarbeitet die<br />

Rüben von rund 150 Anbauern, die maximal<br />

15 Kilometer von der Krautfabrik entfernt<br />

liegen. Am Tag werden dabei 600 Tonnen<br />

Zuckerrüben zu Sirup verarbeitet. Zum<br />

Vergleich: In der benachbarten Zuckerfabrik<br />

im rund 20 Kilometer weiter entfernten Euskirchen<br />

werden 11.000 Tonnen Rüben pro<br />

Tag zu Zucker verarbeitet. Die Rübensirupherstellung<br />

ist dabei unabhängig von der<br />

Zuckermarktordnung, die Rübenanbauer<br />

schließen Anbau- und Lieferverträge mit der<br />

Krautfabrik ab.<br />

Ein sauberes Produkt<br />

Nachdem die Rüben abgeladen sind, werden<br />

Zucker- und Schmutzprozente ermittelt,<br />

denn auch für die Sirupherstellung braucht<br />

man Rüben mit viel Zucker und wenig Erdanteil.<br />

Vom Lagerplatz aus werden die Zuckerrüben<br />

über Wasser führende Schwemmrinnen,<br />

die zugleich der Vorwäsche sowie<br />

dem Entfernen von Blattgrün, Erden und<br />

Steinen und dem Transport der Rüben dienen,<br />

der Rübenwäsche zugeführt, wo sie mit<br />

warmen Kondensat weiter gereinigt werden.<br />

Dann werden die Rüben in der Schnitzelmaschine<br />

zerkleinert, allerdings etwas gröber<br />

Neben dem Klassiker Rübensirup wartet das Meckenheimer Unternehmen noch mit einer Reihe weiterer<br />

Brotaufstriche auf.<br />

als bei der Zuckergewinnung. Dann werden<br />

sie gedämpft bei etwa 105° C. „Dabei besteht<br />

die Kunst darin, die Kristallisation des<br />

Zuckers zu verhindern”, erläuterte Betriebsleiter<br />

Harry Leschik. „Dies gelingt durch das<br />

richtige Verhältnis von Saccharose zu<br />

Invertzucker. Reine Saccharose würde auskristallisieren,<br />

deshalb wird bei der Inversion<br />

ein Teil der Saccharose in Invertzucker umgewandelt.”<br />

Nach rund acht Stunden kontinuierlichen<br />

Kochens wird der Dünnsaft<br />

abgesiebt und in der Eindickungsanlage<br />

Wasser bis auf einen Trockensubstanzgehalt<br />

von 78 Prozent entzogen. Rund 12.000<br />

Tonnen Rübensirup entstehen auf diese<br />

Weise aus den rund 50.000 Tonnen Rüben<br />

Natürlich durften die verschiedenen Produkte der Grafschafter Krautfabrik auch probiert werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!