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10 - Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs

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Plenartagung Kongressband 2011<br />

in vier repräsentativ ausgewählten Bundesländern) zeigen, dass mehr als die<br />

Hälfte des umgebrochenen Grünlands anschließend für den Maisanbau genutzt<br />

wird.<br />

Besonders problematisch sind die Auswirkungen des Maisanbaus auf Brutvögel<br />

in der Agrarlandschaft (Dziewiaty und Bernardy, 2007), vor allem durch die<br />

Zerstörung der Gelege durch wiederholte Arbeitsgänge (z. B. bei der Beikrautregulierung)<br />

oder vorgezogene Erntetermine im Biomasseanbau. Die Bestände<br />

europäischer Agrarvögel, selbst früher so häufiger Arten wie Feldlerche oder<br />

Kiebitz, sind daher stark rückläufig, eine Trendumkehr ist nicht absehbar.<br />

Allerdings gilt es, bei der Beurteilung wie sich der Energiepflanzenanbau auswirkt,<br />

keine Pauschalaussagen zu treffen, sondern differenziert die jeweiligen<br />

landschaftsräumlichen Gegebenheiten mit einzubeziehen. Es stellt jedenfalls<br />

eine große Herausforderung dar, wie der künftig sich weiter ausdehnende Biomasseanbau<br />

naturverträglich gestaltet werden kann.<br />

3. Umweltleistungen durch Biodiversität und Landwirtschaft<br />

Die Sicherung der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung der Naturgüter<br />

liegen jedoch auch im ureigenen Interesse der Landwirtschaft selbst, stellen<br />

sie doch eine entscheidende Voraussetzung für eine langfristige Aufrechterhaltung<br />

der landwirtschaftlichen Produktion dar. Die Prozesse, die durch eine<br />

Vielzahl an Organismen in einen Landschaftsraum geprägt sind und die ökologischen<br />

Funktionen sicherstellen die auch die Grundlage einer Agrarproduktion<br />

bilden, bezeichnet man als funktionelle Biodiversität. Darunter fallen etwa der<br />

Erhalt der Bodenstruktur, -funktion und -fruchtbarkeit, die Bestäubung der Kulturpflanzen,<br />

Erosionsschutz, Nährstoffkreislauf, ein ausgeglichener Wasserhaushalt<br />

sowie die Aufrechterhaltung des natürlichen Schädlingsregulationspotenzials.<br />

Dass die Landwirtschaft auch selber vom Verlust an biologischer Vielfalt betroffen<br />

sein kann, wird etwa am Beispiel der Bestäubungsleistungen durch Insekten<br />

deutlich, von denen 75 % der 115 global bedeutsamen Kulturpflanzen mit<br />

einem Marktwert von 150 Mrd. € pro Jahr abhängen (TEEB, 20<strong>10</strong>). Durch den<br />

Verlust der Bestäu ber leistung können daher den Landwirten weltweit enorme<br />

Ertragseinbußen entstehen. Anzuführen ist auch die schleichende Generosion<br />

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