Nachbericht zur 250. Auktion - Auktionen in Heidelberg - Kunst ...
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<strong>Nachbericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>250.</strong> <strong>Auktion</strong><br />
Jubiläumsauktion mit großer Asiatica-Sammlung & Tierkunst aus 45<br />
Jahren Galerie „G“<br />
Am Freitagmorgen reiste e<strong>in</strong>e Delegation aus Ch<strong>in</strong>a an. Die Interessenten hatten bereits<br />
vorbesichtigt, wollten es sich aber nicht nehmen lassen, persönlich an der <strong>Auktion</strong><br />
teilzunehmen. Die große Sammlung Asiatica barg viele Schätze, bei denen es sich lohnte, vor<br />
Ort mitzubieten und gegebenenfalls noch e<strong>in</strong>en Schritt weiter zu gehen, um das begehrte<br />
Objekt zu ersteigern.<br />
Los 4: Mythologische Reiterszene aus<br />
roter Edelkoralle, Ch<strong>in</strong>a 20. Jh.<br />
(Hammerpreis: € 3600,-)<br />
Die durchbrochen geschnitzte Gruppe galoppierender<br />
Reiter <strong>in</strong> bergiger Landschaft aus e<strong>in</strong>em großen Stück<br />
Edelkoralle wurde bei 3600 Euro zugeschlagen. Auf<br />
e<strong>in</strong>em Lotusthron sitzend symbolisiert der Bronze-<br />
Buddha e<strong>in</strong> langes Leben, worauf nicht zuletzt das<br />
Attribut des Unsterblichkeits-Elixiers verweist. Dieses<br />
Los war e<strong>in</strong>em Sammler 4000 Euro wert.<br />
Bei den vielen Netsuke löste e<strong>in</strong> Bietgefecht das andere<br />
ab. Der spielende Hund, der se<strong>in</strong>e Vorderpfote<br />
schützend auf e<strong>in</strong>en Ball legt, wurde bei 1200 Euro<br />
zugeschlagen. Los 350 stellt e<strong>in</strong>en Insulaner mit derben<br />
Zügen dar, der auf se<strong>in</strong>em Rücken e<strong>in</strong>en Knaben trägt.<br />
Hier fiel der Hammer bei 1900 Euro.<br />
Danach g<strong>in</strong>g es mit Ausgrabungen weiter. Hier ist die<br />
schlanke römische Bronzekanne mit grüner Pat<strong>in</strong>a aus<br />
Los 340 (li.o.): Spielender Hund mit dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus zu erwähnen.<br />
Ball, Elfenbe<strong>in</strong>-Netsuke, Japan 19. Dieses Los mit der Nummer 515 wurde von den<br />
Jh. (Hammerpreis: € 1200,-) Interessenten bis zum Zuschlag<br />
Los 350 (re.o.): Kuromboj<strong>in</strong> mit<br />
von 1100 Euro hochgetrieben.<br />
Karako, Elfenbe<strong>in</strong>-Netsuke, Japan Daran schloss sich erlesenes<br />
19. Jh. (Hammerpreis: € 1900,-) Porzellan an. Der große<br />
figürliche Porzellan-Tafelaufsatz<br />
„Vier Jahreszeiten“ von Kister um 1910/20 wurde bei 1300 Euro<br />
zugeschlagen.<br />
Auch im Bereich Silber gab es e<strong>in</strong>ige Highlights: Los 656, e<strong>in</strong> großer<br />
Silber-Tafelaufsatz mit umlaufendem Palmetten-Relieffries brachte es<br />
zu e<strong>in</strong>em Zuschlag von 2600 Euro; beim vierteiligen Kaffee- und<br />
Teekern mit der Nummer 663 fiel der Hammer bei 3300 Euro.<br />
Am Nachmittag wurde e<strong>in</strong>e Sammlung Krüge versteigert: E<strong>in</strong>e große<br />
rhe<strong>in</strong>ische Pilgerflasche (wohl Raeren) aus dem 17. Jahrhundert<br />
Los 785: Creussener<br />
Apostel-Flasche, datiert<br />
1634 (Hammerpreis:<br />
€ 1600,-)
<strong>Nachbericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>250.</strong> <strong>Auktion</strong><br />
brachte den Zuschlag von 1100 Euro. Los 785, e<strong>in</strong>e Schraubflasche aus braunem<br />
Ste<strong>in</strong>zeugscherben ist aufwändig dekoriert und mit der Darstellung der 12 Apostel versehen.<br />
E<strong>in</strong> S<strong>in</strong>nspruch und die Datierung auf 1634 rundet das Sammlerstück ab. Dieses Objekt<br />
wurde bei 1600 Euro zugeschlagen.<br />
E<strong>in</strong> Prunkschwert des Historismus von Clemen & Jung um 1885 brachte es zu e<strong>in</strong>em<br />
Hammerpreis von 2300 Euro. Los 847, e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>djal mit Niello-Dekor aus dem kaukasischpersischen<br />
Raum wurde bis 1100 Euro hochgeboten.<br />
Den Schwerpunkt am Samstag bildete die Tierkunst von Wilhelm Kuhnert, Manfred Schatz<br />
und Norbert<strong>in</strong>e von Bresslern-Roth sowie viele weitere Objekte aus der <strong>Heidelberg</strong>er Galerie<br />
„G“. Frau Kern, die Besitzer<strong>in</strong> und Leiter<strong>in</strong> der Galerie, gab zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>en Ausblick auf<br />
die zukünftige Internetpräsenz. Viele Stammkunden aus der Region waren anwesend, sodass<br />
der gesamte <strong>Auktion</strong>ssaal gefüllt war und e<strong>in</strong>ige Kunden lediglich im E<strong>in</strong>gangsbereich Platz<br />
gefunden hatten. Aber auch Kunden aus aller Welt nahmen teil. Galerien und <strong>Auktion</strong>shäuser<br />
wurden am Telefon über viele Positionen h<strong>in</strong>weg am Stück betreut, sodass die Bietgefechte <strong>in</strong><br />
ihrer Spannung nicht nachließen.<br />
Bleistiftzeichnungen von Wilhelm Kuhnert wie „Batschana Askri“ (Los 916),<br />
„Baumkänguru“ (Los 930) oder „Gestreckter Büffel“ (Los 1007) wurden bei 1000 bis<br />
1700 Euro zugeschlagen. Das signierte Ölgemälde „Kamel“ war e<strong>in</strong>em Sammler 1200 Euro<br />
wert. Das bereits im Mannheimer Morgen angekündigte Aquarell „Gorilla“ wurde bei 1500<br />
Euro zugeschlagen. Die Besonderheit an diesem Objekt war, dass es als Abbildung <strong>in</strong> Brehms<br />
Tierleben von 1916 veröffentlicht wurde.<br />
E<strong>in</strong> weiteres<br />
Highlight war der<br />
orig<strong>in</strong>ale Holzdruckstock,<br />
der e<strong>in</strong><br />
Löwenpaar beim<br />
Mahl zeigt. Spie-<br />
Los 997: Wilhelm Kuhnert, „Geiergelverkehrtsigmahl <strong>in</strong> der Steppe“, Ölgemälde von niert und verso<br />
1913, signiert, datiert sowie bezeichnet wurde<br />
bezeichnet (Hammerpreis: € 7600,-)<br />
dieses besondere<br />
Sammlerstück<br />
e<strong>in</strong>em geschmackvollen Galerierahmen präsentiert.<br />
<strong>in</strong><br />
Los 996: Wilhelm Kuhnert, „Löwenpaar<br />
beim Mahl“, Orig<strong>in</strong>alholzdruckstock,<br />
signiert sowie bezeichnet<br />
(Hammerpreis: € 3000,-)<br />
Das Ölgemälde „Geiermahl <strong>in</strong> der Steppe“ aus dem Jahr 1913 wurde bei 7600 Euro<br />
zugeschlagen; das e<strong>in</strong>drucksvoll realistische Aquarell mit der Losnummer 1002, das e<strong>in</strong>e<br />
Eidechse zeigt, war e<strong>in</strong>em Kunden 1400 Euro wert.
<strong>Nachbericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>250.</strong> <strong>Auktion</strong><br />
Die großformatigen, hyperrealistisch gestalteten Ölgemälde von Manfred Schatz beschäftigen<br />
sich vorwiegend mit Tierdarstellungen, die <strong>in</strong> spektakuläre Landschaften e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d.<br />
Die Freiheit und die Weite s<strong>in</strong>d bei deren Anblick förmlich spürbar.<br />
Die Moorlandschaft mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>samen Kranich mit<br />
der Nummer 1043 wurde bei 3300 Euro zugeschlagen.<br />
Die „Ziehende[n] Gänse über Kreidefelsen“ mit der<br />
Losnummer 1045 wurden bis 1700 Euro<br />
hochgesteigert; die „Gänse im Tiefland“, Los 1046,<br />
brachten e<strong>in</strong>en Hammerpreis von 1900 Euro. Das<br />
Ölgemälde „Auf der Suche nach offenem Wasser“ mit<br />
der Nummer 1084 war e<strong>in</strong>em Kunden 2400 Euro wert;<br />
Los 1089 mit dem Titel „Sauen im Schnee“ g<strong>in</strong>g für<br />
1500 Euro zzgl. Courtage an e<strong>in</strong>en Sammler.<br />
Für die österreichische Maler<strong>in</strong> und Grafiker<strong>in</strong> Norbert<strong>in</strong>e von Bresslern-Roth hatten sich im<br />
Vorfeld bereits viele Telefonbieter angekündigt. Weltweit gilt die Künstler<strong>in</strong> als bedeutendste<br />
Tierdarsteller<strong>in</strong> der Gegenwart.<br />
Los 1114: Norbert<strong>in</strong>e von<br />
Bresslern-Roth,<br />
Fischadler, Aquarell/<br />
Gouache, signiert<br />
(Hammerpreis: € 1400,-)<br />
Zweifelsohne war das Ölgemälde mit dem Titel „Der<br />
Nächtliche“ e<strong>in</strong>es der vielen Highlights. Zugeschlagen wurde<br />
das Objekt mit der Losnummer 1105 bei 8500 Euro. Außerdem<br />
gab es viele e<strong>in</strong>drucksvolle Gouache-, Tempera-Arbeiten sowie<br />
L<strong>in</strong>olschnitte zu erwerben: Dargestellt waren Fischadler (Los<br />
1114), Flam<strong>in</strong>gos (Los 1115), Storche (Los 1118), Schafe (1119),<br />
Ziegen (Los 1120), Enten (Los 1121) uvm. Die Werke bestechen<br />
nicht nur durch die naturgetreue Wiedergabe, sondern auch und<br />
vor allem durch e<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>en Grad an grafischer Abstraktion.<br />
Weiter g<strong>in</strong>g der Tag unter anderem mit<br />
Religiosa. In diesem Sektor wurde e<strong>in</strong>e<br />
Sammlung Heiligenfiguren versteigert.<br />
Die Madonna mit Jesusk<strong>in</strong>d mit der<br />
Losnummer 1196, e<strong>in</strong>e Nischenfigur <strong>in</strong><br />
barockem Stil, war e<strong>in</strong>em Interessenten<br />
1900 Euro wert.<br />
Es folgten rund 380 Positionen Alte und Neue <strong>Kunst</strong>. Die<br />
Auferweckung des heiligen Lazarus von e<strong>in</strong>em anonymen deutschen<br />
Maler des 17. Jahrhunderts mit niederländischen E<strong>in</strong>flüssen wurde<br />
bei 1000 Euro zugeschlagen. Themistokles von Eckenbrechers<br />
Darstellungen von „Kairo“ stießen auf großes Interesse. Die<br />
Brillanz der Farbe und gekonnt gesetzte Lichteffekte zeugen von der<br />
Los 1043: Manfred Schatz, „Im Oderbruch“,<br />
Ölgemälde, signiert<br />
(Hammerpreis: € 3300,-)<br />
Los 1369: Themistokles<br />
von Eckenbrecher, „Kairo“,<br />
Aquarell, 1881, signiert<br />
sowie bezeichnet<br />
(Hammerpreis: € 1900,-)
<strong>Nachbericht</strong> <strong>zur</strong> <strong>250.</strong> <strong>Auktion</strong><br />
großen Könnerschaft des Malers. Die beiden Lose 1369 und 1370 wurden bei 1900 Euro und<br />
1600 Euro zugeschlagen.<br />
Los 1404: Konstant<strong>in</strong> Ivanovic<br />
Gorbatov, Venedigansicht mit Fischerbooten,<br />
Gouache und Aquarell und<br />
1925, signiert (Hammerpreis: € 6100,-)<br />
E<strong>in</strong> weiterer Vertreter des Impressionismus ist<br />
Konstant<strong>in</strong> Ivanovic Gorbatov. Se<strong>in</strong>e Venedig-Ansicht<br />
mit Fischerbooten, die um 1925 entstanden se<strong>in</strong> muss,<br />
rief reges Interesse <strong>in</strong> Russland hervor. Der<br />
Meistbietende bekam die Gouache-Arbeit für 6100 Euro<br />
zzgl. Courtage.<br />
Es folgten weitere <strong>in</strong>teressante Lose: Das Stillleben mit<br />
Tonschalen von Friedrich Kallmorgen (Los 1443) wurde<br />
bei 1100 Euro zugeschlagen. Oskar Kokoschkas<br />
Zeichnung von 1955 (Los 1454) wurde bis 3800 Euro<br />
hochgesteigert. Die charakterstarke Kohlezeichnung von<br />
Ludwig Meidner stellt den Germanisten Lutz Weltmann<br />
dar. Dem Käufer war sie 3300 Euro zzgl. Courtage wert.<br />
Die norddeutsche Landschaft mit Gehöft von Paul Müller-Kaempff wurde für 2000 Euro<br />
zugeschlagen. Vladimir Tokarevs Gemälde „Celebrations <strong>in</strong> a Farm“ überzeugte durch das<br />
weiche Abendlicht und wurde für 1900 Euro zzgl. Courtage verkauft.<br />
Bruno Brunis Venere Assoluta erzielte e<strong>in</strong>en Hammerpreis von 2000 Euro. Pauls<br />
Wunderlichs M<strong>in</strong>otaurus aus dem Jahr 1977 stieg auf 2000 Euro.<br />
Den Abschluss des zweiten <strong>Auktion</strong>stages bildete<br />
Juwelierware. In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Paar<br />
Ohrstecker mit Altschliffdiamanten um 1880/1900 zu<br />
erwähnen. Auch diese fanden ihre Liebhaber und<br />
kletterten im Preis auf 1800 Euro.<br />
Die beiden <strong>Auktion</strong>stage bildeten e<strong>in</strong>e rundum<br />
gelungene Jubiläumsauktion mit abwechslungsreichem<br />
Warenangebot, zahlreichem Saalpublikum und hitzigen<br />
Bietgefechten.<br />
Den Nachverkauf f<strong>in</strong>den Sie onl<strong>in</strong>e unter www.kunst-und-kuriosa.de.<br />
Los 1697: Paar Ohrstecker mit Altschliffdiamanten<br />
um 1880/1900<br />
(Hammerpreis: € 1800,-)