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Schnappschuss 01/2017

Das Magazin von Hoffmann-Photography

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<strong>Schnappschuss</strong><br />

<strong>01</strong>/2<strong>01</strong>7<br />

Titelthema<br />

Weit & Weiter!<br />

Weitwinkelobjektive<br />

kreativ nutzen<br />

Technik: Focus Stacking<br />

Bilderwelten: Strukturen & Texturen<br />

Making of: Buckelwal, Tofino BC<br />

HOFFMANN<br />

Photography


Inhalt <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>7<br />

Vorwort........................................................................................ 3<br />

Titelthema<br />

Weit & Weiter! Weitwinkelobjektive kreativ nutzen........................... 4<br />

Bilderwelten<br />

Strukturen und Texturen............................................................... 28<br />

Technik und Bildbearbeitung<br />

Focus Stacking............................................................................ 12<br />

Kolumnen<br />

Making of: Buckelwal, Tofino BC.................................................. 18<br />

Was stimmt hier nicht? Bildkritik................................................... 24<br />

Nachbelichtet – Leser fragen....................................................... 25<br />

Kurz belichtet ............................................................................. 27<br />

Abgewatschelt – Louises Welt....................................................... 31<br />

News<br />

Blended Learning an der VHS Bremen......................................... 26<br />

Termine...................................................................................... 32<br />

Impressum................................................................................. 35<br />

<strong>Schnappschuss</strong>-Archiv....................................... vierte Umschlagseite<br />

2 HOFFMANN<br />

Photography


Vorwort<br />

Ein gar nicht mehr so neues Jahr bringt aber<br />

dennoch eine neue Ausgabe des <strong>Schnappschuss</strong><br />

mit hoffentlich interessanten Themen<br />

für Sie. Im Titelthema geht es diesmal um den gezielten<br />

Einsatz von Weitwinkel- und Super-Weitwinkelobjektiven<br />

und im Technikteil geht es um Focus Stacking.<br />

Wir haben ab dem Frühjahr 2<strong>01</strong>7 unsere Kurse zur digitalen Bildbearbeitung umgestellt<br />

und noch kompakter gemacht. Neu dabei ist auch, dass die Kurse jeweils an<br />

einem Wochenende, also nicht mehr nur an einem Tag, durchgeführt werden. Das ist<br />

hoffentlich für Sie besser planbar. Ab sofort buchbar bei der VHS Bremen.<br />

Die für uns spannendste Neuerung wird es jedoch ab Herbst 2<strong>01</strong>7 geben. In Zusammenarbeit<br />

mit der VHS Bremen werden wir Kurse im „Blended Learning“ Konzept<br />

machen. Was das genau ist, lesen Sie auf Seite 26.<br />

Wie immer viel Spaß beim Lesen wünschen Rainer & Simone Hoffmann<br />

Übrigens, um bei Facebook und Twitter mitlesen zu können, müssen Sie nicht Mitglied<br />

sein. Folgen Sie einfach den Links unten auf dieser Seite oder auf unserer Website.<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

3


Titelthema<br />

Weit & weiter!<br />

Weitwinkelobjektive<br />

kreativ nutzen<br />

Weitwinkelobjektive sind etwas ganz besonderes, da sie uns die Welt in einer Weise<br />

zeigen, die wir mit unseren Augen so nicht wahrnehmen können. Leider nutzen<br />

viele Fotografen die kurzen Brennweiten nur, um „alles“ auf das Bild zu bekommen<br />

oder um in engen Räumen zu fotografieren. Das hat zwar seine Berechtigung, ist<br />

aber ein eher langweiliges Einsatzgebiet für Weitwinkelobjektive.<br />

Weitwinkel-Brennweiten<br />

Als Weitwinkelobjektve bezeichnet man alle<br />

Objektive, die einen Bildwinkel abbilden, der<br />

größer ist als der des menschlichen Auges.<br />

Bezogen auf das klassische Kleinbildformat<br />

(oder bei digitalen Kameras das Vollformat),<br />

sind dies alle Brennweiten kürzer als 50 mm,<br />

die sogenannte Normalbrennweite.<br />

Typische festbrennweitige Weitwinkelobjektive<br />

sind unter anderem 35 mm, 24 mm<br />

und 21 mm. Je kürzer die Brennweite, desto<br />

größer der Bildwinkel. 35 mm ist dabei ein<br />

eher moderates Weitwinkel. Eine Brennweite<br />

von 21 mm gilt allerdings schon als<br />

starkes Weitwinkelobjektiv. Unterhalb von<br />

20 mm Brennweite spricht man von Super-<br />

Weitwinkeln. Die kürzesten Brennweiten<br />

für Vollformatkameras liegen derzeit bei 11<br />

mm (noch kürzere Brennweiten sind in aller<br />

Regel Fisheye-Objektive, die das Bildformat<br />

nicht mehr vollständig ausleuchten).<br />

Die kürzesten Brennweiten für APS-C Kameras<br />

liegen bei etwa 10 mm, entsprechend<br />

etwa 16 mm bezogen auf Vollformat.<br />

Eine andere Sicht der Dinge<br />

Die Tatsache, das insbesondere extreme<br />

Weitwinkelobjektive einen deutlich größeren<br />

Bildwinkel abbilden als unser Auge, führt<br />

dazu, dass die Fotos völlig anders aussehen<br />

(können!), als wir die Wirklichkeit wahrnehmen.<br />

Um den Bildwinkel eines Super-Weitwinkelobjektivs<br />

zu erfassen, müssen wir den<br />

Kopf drehen. Wir tasten also die Szene mit<br />

4 HOFFMANN<br />

Photography


der „Normalbrennweite“ unseres Auges ab.<br />

Die optische Wirkung ist daher völlig anders<br />

als die des Fotos. Das führt dazu, dass wir<br />

uns die Wirkung einer Weitwinkelaufnahme<br />

nur schwer vorstellen können. Und das wiederum<br />

scheint der Grund dafür zu sein, dass<br />

viele Fotografen diese Objektive nicht gerne<br />

nutzen. Und wenn,<br />

dann oft nur, um<br />

in engen Räumen<br />

zu fotografieren<br />

oder bei einem<br />

Landschaftsfoto<br />

möglichst viel<br />

auf das Bild zu<br />

bannen. Das<br />

führt aber leider<br />

selten zu<br />

eindrucksvollen<br />

Bildern.<br />

Um<br />

Weitwinkelobjektive<br />

geschickt<br />

zu nutzen,<br />

sollte man<br />

ein paar Dinge<br />

beachten.<br />

Der besondere Reiz<br />

Die beiden eingeklinkten Fotos auf dieser<br />

Seite wurden mit einer Brennweite von 16<br />

mm (Vollformat) aufgenommen. Aber beide<br />

zeigen genau nicht den besonderen Reiz<br />

dieser Objektive.<br />

Das Foto der Dead Vlei in Namibia zeigt<br />

wohl eine der meist fotografierten Landschaften<br />

der Erde. Aber das Bild hätte auch<br />

mit einer deutlich längeren Brennweite<br />

aufgenommen worden sein können. Die<br />

charakteristische Wirkung eines Super-Weitwinkelobjektivs<br />

geht verloren, da die Kamera<br />

einfach (fast) horizontal ausgerichtet wurde<br />

und das Bild keinen ausgeprägten Vorder-,<br />

Mittel- und Hintergrund zeigt. Die kurze<br />

Brennweite diente nur dem Zweck, die rote<br />

Düne komplett aufzunehmen.<br />

Bei der Aufnahme des Straßburger Münsters<br />

kam das Weitwinkel zum Einsatz, weil<br />

die örtlichen Verhältnisse sehr beengt sind.<br />

Die Entfernung von der Kamera zum Münster<br />

beträgt nur etwa 25 Meter. Durch die<br />

starke Neigung der Kamera nach oben sind<br />

die stürzenden Linien sehr ausgeprägt. Das<br />

allerdings ist ein Hinweis auf eine eher kurze<br />

Brennweite.<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

5


Titelthema<br />

Die Innenaufnahme des Bückeburger<br />

Schlosses erforderte eine kurze Brennweite,<br />

um den gesamten Raum darstellen zu können.<br />

Auch hier kommt<br />

die besondere Charakteristik<br />

eines Weitwinkelobjektivs<br />

nicht wirklich<br />

zur Geltung.<br />

Damit die Weitwinkelwirkung<br />

betont wird, ist<br />

es wichtig, einen ausgeprägten<br />

Vordergrund in<br />

das Bild zu integrieren.<br />

In dem Bild der<br />

Dead Vlei unten wird<br />

der trockene, rissige<br />

Wüstenboden zu einem<br />

bildbestimmenden Element.<br />

Im Vergleich zu<br />

dem vertrockneten Baum<br />

und den Dünen im Hintergrund werden die<br />

Strukturen im Vordergrund überproportional<br />

groß abgebildet.<br />

6 HOFFMANN<br />

Photography


Auch beim Foto des<br />

Neptun Pools im Hearst<br />

Castle wird dieser Effekt<br />

deutlich: Der überproportional<br />

große Vordergrund<br />

steht im starken Kontrast<br />

zu den Gebäuden im Hintergrund.<br />

Wegen der stark nach<br />

unten geneigten Kamera<br />

sind die stürzenden Linien<br />

besonders im Hintergrund<br />

sehr ausgeprägt. Das fällt<br />

allerdings nur bei Architekturaufnahmen<br />

wirklich auf.<br />

Bei Landschaftsaufnahmen<br />

sind stürzende Linien in<br />

der Regel völlig unauffällig.<br />

Die Neigung der Kamera<br />

ist aber genau der Grund<br />

für den sogenannten Nah-<br />

Fern Effekt, also die deutliche<br />

Tiefenstaffelung des<br />

Bildes in Vorder-, Mittelund<br />

Hintergrund.<br />

Damit diese Technik zu<br />

interessanten Bildern führt,<br />

sollte ein klarer und interessanter<br />

Vordergrund das<br />

Bild beherrschen. Eine große,<br />

leere Fläche wirkt nicht<br />

besonders spannend. Ohne<br />

die steinernen Handläufe<br />

der Treppe zum Pool wäre<br />

der Vordergrung des Fotos<br />

rechts eher langweilig.<br />

Je kürzer die eingesetzte<br />

Objektivbrennweite, desto ausgeprägter ist<br />

der Nah-Fern Effekt. Am Besten nutzt man<br />

dafür Objektive mit 20mm oder weniger<br />

Brennweite bezogen auf das Vollformat.<br />

Aufnahmetechnik<br />

Fotos, die den Nah-Fern Effekt effektiv<br />

nutzen, sollten normalerweise durchgängige<br />

Schärfe aufweisen. Auch bei sehr kur-<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

7


Titelthema<br />

zen Brennweiten bedeutet dies eine kleine<br />

Blendenöffnung. Bei offener Blende haben<br />

Weitwinkelobjektve zwar bereits eine vergleichsweise<br />

große Schärfentiefe, aber durch<br />

die starke Neigung der Kamera ist der Vordergrund<br />

oft nur wenige Zentimeter entfernt.<br />

Der Hintergrund kann aber<br />

durchaus im Unendlichen liegen.<br />

Das Foto des Felsens links<br />

ist ein gutes Beispiel dafür. Im<br />

Bild oben sieht man, wie stark<br />

die Kamera geneigt wurde und<br />

wie nah sie am Boden war.<br />

Bei offener Blende wären<br />

Vorder- und Hintergrund nicht<br />

wirklich scharf gewesen. Blende<br />

16 reichte in diesem Fall für<br />

durchgängige Schärfe aus. Die<br />

Brennweite betrug 16 mm.<br />

Neben der Blende ist aber<br />

auch der richtige Fokuspunkt<br />

wichtig. Fokussiert man zu weit in die Tiefe<br />

der Szene, dann ist der Vorderund trotz kleiner<br />

Blendenöffnung möglicherweise nicht<br />

richtig scharf. Stichwort ist hier die „Hyperfokale<br />

Entfernung“. Bei der Einstellung auf<br />

diese Entfernung ist das Bild bei gegebener<br />

8 HOFFMANN<br />

Photography


Blende dann von der halben hyperfokalen<br />

Entfernung bis unendlich scharf.<br />

Leider ist die hyperfokale Distanz neben<br />

der Blende vor allem von der Brennweite<br />

abhängig. Daher gibt es dafür Tabellen oder<br />

auch Apps für das Handy zur Berechnung<br />

der einzustellenden Entfernung. Da man an<br />

modernen Objektiven aber die Entfernung<br />

manuell nur grob einstellen kann, und nicht<br />

jeder eine Tabelle mit sich herumschleppen<br />

will, hat sich eine einfache Faustregel<br />

bewährt: Die Brennweite geteilt durch 10<br />

entspricht der Entfernung in Metern. Bei<br />

einer Brennweite von 16 mm sollte also die<br />

Entfernung auf ca. 1,6 m eingestellt werden.<br />

Bei Blendenzahlen von 16 oder größer (das<br />

ist Bedingung für die Faustregel) reicht dann<br />

also die Schärfentiefe von ca. 80 cm bis unendlich.<br />

Wenn man dann noch die eine oder<br />

andere Variante mit leicht unterschiedlichen<br />

Entfernungseinstellungen macht, sollte auf<br />

jeden Fall ein Foto mit durchgängiger Schärfe<br />

dabei sein.<br />

Anwendbar ist diese Faustregel allerdings<br />

nur bei Brennweiten von 24 mm oder weniger<br />

(auch bei APS-C bzw. DX Kameras).<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

9


Tierfotografie im<br />

Wildpark<br />

Lüneburger Heide<br />

Info und Buchung bei<br />

fototrainer<br />

19. – 21. Mai 2<strong>01</strong>7, Wildpark Lüneburge<br />

EUR 239,--<br />

4<br />

you<br />

10 HOFFMANN<br />

Photography<br />

Foto mit freundlicher Genehmigung des Wildparks Lüneburger Heide


Heide<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

Buchungsschluss<br />

19. April 2<strong>01</strong>7<br />

11


Technik und Bildbearbeitung<br />

Focus Stacking<br />

Schärfentiefe nach Belieben<br />

Insbesondere die Makro-Fotografen kennen das Problem: Bei vielen Motiven ist<br />

die Schärfentiefe auch bei abgeblendetem Objektiv grenzwertig gering. Dann kann<br />

man aus der Not eine Tugend machen und die selektive Schärfe kreativ nutzen. Oder<br />

man erweitert die Schärfentiefe durch Focus Stacking.<br />

Das Prinzip<br />

Das Focus Stacking Prinzip ist recht simpel.<br />

Wenn die Schärfentiefe auch bei geschlossener<br />

Blende nicht ausreicht, macht man ganz<br />

einfach mehrere Fotos mit unterschiedlicher<br />

Lage der Schärfenebene.<br />

Die Einzelbilder werden dann mit der<br />

entsprechenden Focus Stacking Software<br />

zusammengesetzt. Die Software nutzt aus<br />

jeder der Aufnahmen nur die wirklich scharfen<br />

Bildteile. Das Ergebnis ist dann ein Bild<br />

mit durchgängiger Schärfe über die gesamte<br />

Tiefe des Motivs.<br />

Je nach Abbildungsmaßstab können drei<br />

oder vier Aufnahmen reichen. Es können<br />

aber auch 20 oder 100 Bilder sein.<br />

ohne Focus Stacking<br />

mit Focus Stacking<br />

12 HOFFMANN<br />

Photography


Aufnahmetechnik<br />

Die Einzelbilder können bei einer mittleren<br />

Blende, also z.B. 11 gemacht werden. Man<br />

nutzt dann die optimale Schärfe eines Objektivs.<br />

Da dann die Schärfentiefe geringer ist<br />

als bei Blende 22 oder sogar 32, muss man<br />

natürlich ein paar mehr Aufnahmen machen.<br />

Bei der Aufnahme ist es wichtig, dass man<br />

die Verlagerung der Schärfenebene nicht in<br />

zu großen Schritten vornimmt. Ansonsten<br />

kann es sein, dass doch unscharfe Bereiche<br />

im fertigen Bild vorkommen.<br />

Der Autofokus muss natürlich abgeschaltet<br />

sein, da sonst eine gezielte Verlagerung<br />

der Schärfenebene nicht möglich ist. Die<br />

Schärfenebene kann man bei größeren<br />

Objekten direkt am Entfernungsring einstellen.<br />

Bei sehr kleinen Objekten ist das jedoch<br />

nicht sonderlich effektiv. In diesen Fällen<br />

ist eine Makroschiene definitiv die bessere<br />

Lösung. Manche Focus Stacking Programme<br />

erlauben die automatische Scharfstellung<br />

über den Autofokusmotor des Objektivs.<br />

Das ist natürlich besonders<br />

bequem und präzise.<br />

Es dürfte offensichtlich<br />

sein, dass die Methode nur für<br />

statische Motive funktioniert,<br />

da die Einzelbilder möglichst<br />

deckungsgleich sein müssen.<br />

Die Bildreihe rechts zeigt<br />

sieben Einzelbilder, bei denen<br />

die Schärfenebene von vorne<br />

nach hinten verlagert wurde.<br />

Die scharfen Bildbereiche<br />

überlagern sich von Bild zu<br />

Bild ein wenig.<br />

Das fertige „gestackte“ Bild<br />

zeigt dann durchgängige Schärfe<br />

von vorne bis hinten. Mit<br />

einer einzigen Aufnahme wäre<br />

das nicht machbar gewesen.<br />

Problemfälle<br />

Trotz sorgfältiger Arbeit bei<br />

der Aufnahme kann es biswei-<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

13


Technik und Bildbearbeitung<br />

len zu Problemen beim Zusammensetzen<br />

der Aufnahmen kommen.<br />

Bei sehr feinen Strukturen wie z.B. Haar<br />

oder Fell oder, wie im Bild unten, den Borsten<br />

eines Pinsels, treten bisweilen sogenannte<br />

Halos auf. Sie umgeben die feinen Strukturen<br />

als unscharfer Rand.<br />

Der Screenshot unten zeigt die Oberfläche<br />

von Helicon Focus, möglicherweise das<br />

bekannteste Programm dieser Art (Screenshot<br />

von einer älteren Version!).<br />

Im oberen Fenster wird das gerade zu verarbeitende<br />

Bild angezeigt. Im unteren Fenster<br />

werden als Graustufenbild die scharfen<br />

Anteile, die für das Stacking genutzt werden,<br />

angezeigt. Wenn der Prozess abgeschlossen<br />

ist, wird im unteren Fenster das fertige Bild<br />

dargestellt, das dann gespeichert werden<br />

kann (Screenshot rechts).<br />

Üblicherweise lassen sich verschiedene<br />

Parameter zur Optimierung der Ergebnisse<br />

Der gleiche Effekt kann auftreten, wenn<br />

sich das Objekt zwischen den Aufnahmen<br />

leicht bewegt hat. Das passiert oft bei Blumenaufnahmen<br />

im Freien. Aber bereits die<br />

manuelle Scharfstellung am Entfernungsring<br />

kann dazu führen, dass sich die Kamera<br />

leicht bewegt (trotz Stativ), und damit die<br />

Aufnahmen nicht mehr deckungsgleich sind.<br />

Der Stacking Prozess<br />

Der Arbeitsablauf in den üblichen Focus Stacking<br />

Programmen ist immer sehr ähnlich.<br />

Die Einzelbilder werden geöffnet und der<br />

Stacking Prozess wird gestartet. Das Stacking<br />

läuft meistens ohne irgendwelche Eingriffe<br />

seitens des Anwenders ab.<br />

14 HOFFMANN<br />

Photography


einstellen. Welche<br />

das sind, hängt vom<br />

Programm und üblicherweise<br />

auch von<br />

der Programmversion<br />

ab. Falls Halos auftreten,<br />

lohnt es sich<br />

oft, die verschiedenen<br />

Parameter zu variieren.<br />

Bisweilen lassen<br />

sich diese Fehler dann<br />

beseitigen.<br />

14 bit RAW-Datei<br />

Focus Stacking Software (unvollständig)<br />

Helicon Focus Pro<br />

ca. 130,00 EUR, zuverlässiges Programm, das<br />

problemlos funktioniert. Steuerung der Kamera<br />

mit Helicon remote möglich.<br />

Zerene Stacker<br />

Drei Versionen von $ 89,00 bis $ 289,00<br />

sehr viele Einstellparameter<br />

Photoshop<br />

Handhabung etwas umständlich, aber<br />

gute Ergebnisse<br />

CombineZP<br />

Freeware, etwas langsam, gute Ergebnisse<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

15


Zusatztermin wegen großer Nachfrage:<br />

Lightroom Kurs<br />

Adobes leistungsstarkes Bildbearbeitungsund<br />

Verwaltungstool verständlich erklärt<br />

11. und 12. März 2<strong>01</strong>7<br />

in Bremen<br />

EUR 199,-<br />

Buchung über<br />

16 HOFFMANN<br />

Photography


HOFFMANN<br />

Photography<br />

17


Technik und Bildbearbeitung<br />

Making of:<br />

Buckelwal, Tofino BC<br />

Belichtungsmodus: Blendenpriorität<br />

Belichtungszeit: 1/1000 sec.<br />

Blende 8<br />

ISO 320<br />

300 mm / f 2.8 + 1,4x Konverter @ 420 mm<br />

18<br />

HOFFMANN<br />

Photography


HOFFMANN<br />

Photography<br />

19


Technik und Bildbearbeitung<br />

Making of:<br />

Buckelwal, Tofino BC<br />

Eine Walbeobachtung steht ja bei vielen Fotografen auf dem Programm. Wir haben<br />

die Gelegenheit genutzt, als wir in dem kleinen Ort Tofino auf Vancouver Island,<br />

British Columbia waren.<br />

Saisonende<br />

Als wir Ende September in Tofino eintrafen,<br />

näherte sich die Walbeobachtungssaison<br />

bereits dem Ende. Der Veranstalter erklärte<br />

sich aber bereit, noch eine Fahrt zu machen,<br />

obwohl es nur drei Buchungen gab. Das<br />

hatte den Vorteil, dass in dem kleinen Boot<br />

recht viel Platz zum Fotografieren war.<br />

Allerdings waren die meisten Wale bereits<br />

weiter nach Süden gezogen, und wir<br />

sichteten leider nur einen Orca und zwei<br />

Buckelwale (und einen Grizzly am Ufer, aber<br />

deshalb waren wir ja nicht da...).<br />

Aufnahmetechnik<br />

Da die Boote der Walbeobachtungstouren<br />

einen Mindestabstand von 100 Metern zu<br />

den Tieren einhalten müssen, war der Einsatz<br />

einer langen Brennweite unumgänglich.<br />

Deshalb kam bei der Aufnahme ein 300mm<br />

20 HOFFMANN<br />

Photography


Objektiv mit 1,4x<br />

Konverter (effektive<br />

Brennweite<br />

also 420mm)<br />

zum Einsatz.<br />

Ein Stativ ist auf<br />

einem kleinen<br />

Boot nicht praktikabel.<br />

Folglich<br />

entstanden die<br />

Aufnahmen aus<br />

freier Hand. Bei<br />

einem Gesamtgewicht<br />

der<br />

Kamera-Objektiv-Konverter<br />

Kombination von knapp 4 kg keine ganz<br />

einfache Aufgabe.<br />

Blende 8 wurde gewählt, um eine gewisse<br />

Schärfentiefe und damit eine größere Chance<br />

auf scharfe Bilder zu haben. Dank günstiger<br />

Lichtverhältnisse ergab sich dann bei<br />

ISO 320 eine Belichtungszeit von 1/1000 sek,<br />

die trotz des schwankenden Bootes und der<br />

langen Belichtungszeit einigermaßen verwacklungsfreie<br />

Aufnahmen garantierte.<br />

Trotz der langen Brennweite ist der Bildausschnitt<br />

nicht so eng, wie wir es uns gewünscht<br />

hätten. Also haben wir für weitere<br />

Aufnahmen den 2x Konverter eingesetzt (effektive<br />

Brennweite dann also 600 mm). Die<br />

Wale waren aber leider nicht mehr kooperativ<br />

und hielten sich deutlich weiter vom Boot<br />

entfernt auf als vorher.<br />

Kurz bevor die Tour beendet werden<br />

sollte, haben es sich die beiden Wale dann<br />

aber doch noch anders überlegt. Da sie<br />

offensichtlich die 100 m Regel nicht kannten,<br />

schwammen sie direkt unter dem Boot<br />

hindurch und tauchten hinter dem Heck<br />

wieder auf. Nun aber so dicht am Boot, dass<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

die Brennweite von 600 mm deutlich zu lang<br />

war, um die Fluken ganz abzubilden. Danach<br />

verschwanden die beiden im offenen Pazifik.<br />

Manchmal ist es einfach wie verhext.<br />

Bildbearbeitung<br />

Die Bearbeitung der RAW Datei erfolgte im<br />

Wesentlichen in Lightroom. Dabei wurden<br />

lediglich die Grundeinstellungen vorsichtig<br />

angepasst. Die Gradationskurve erhielt einen<br />

leichten S-Schlag für etwas knackigere Kontraste<br />

in den Mitteltönen (siehe Screenshot<br />

nächste Seite).<br />

Standardmäßig wurden auch die typischen<br />

Objektivfehler chromatische Abberation,<br />

Vignettierung und Verzeichnung entfernt<br />

(obwohl das 300 mm / f 2.8 selbst bei<br />

offener Blende tadellos ist).<br />

Da die (gefühlte) Horizontlinie dank des<br />

schwankenden Bootes ziemlich schief war,<br />

wurde das Bild natürlich gerade ausgerichtet.<br />

Außerdem wurde der Bildausschnitt noch<br />

ein wenig enger gewählt, um die Fluke des<br />

Wals in etwa in den unteren, rechten Drittelpunkt<br />

des Bildes zu rücken.<br />

21


Technik und Bildbearbeitung<br />

Leider lässt die Gesamtschärfe des Bildes<br />

auch nach der leichten Schärfung in Lightroom<br />

ein wenig zu wünschen übrig. Deshalb<br />

wurde das Foto an Photoshop übergeben<br />

und dort mit dem Hochpass Filter noch<br />

etwas nachgeschärft.<br />

In der nächsten Ausgabe finden Sie ein<br />

kleines Tutorial zum Einsatz des Hochpass-<br />

Filters.<br />

Fazit<br />

Die Walbeobachtungstour war nur bedingt<br />

erfolgreich. Aus der ganzen Fotoserie sind<br />

letztlich gerade zehn Aufnahmen übrig<br />

geblieben. Und keines davon ist ein echtes<br />

„Siegerbild“.<br />

22 HOFFMANN<br />

Photography


Blitzfotografie II<br />

Der zweite Teil unseres Blitzkurses<br />

5. März 2<strong>01</strong>7<br />

in Bremen<br />

EUR 129,-<br />

Buchung über<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

23


echnik Kolumne und Bildbearbeitung<br />

Was stimmt hier nicht? Bildkritik<br />

Viele Fotografen mögen gerne unscharfe<br />

Vordergründe. In der Tat kann<br />

ein unscharfer Vordergrund einem<br />

Bild einen durchaus interessanten<br />

Rahmen geben. Allerdings kann es<br />

auch störend sein, wenn unscharfe<br />

Elemente das Hauptmotiv ungünstig<br />

überdecken.<br />

Im oberen Foto überdecken die<br />

Blätter im Vordergrund eindeutig zuviel<br />

vom Gesicht des Saxofonisten. Im<br />

linken Bildteil sind sie dagegen kaum<br />

als Teil des Vordergrunds auszumachen,<br />

da sie einfach den hellen Hintergrund<br />

durch die grünen Flächen etwas<br />

auflockern.<br />

Ein kleiner Schritt nach links<br />

schafft das Problem im unteren Bild<br />

aus der Welt. Jetzt sind die Blätter nur<br />

noch vor dem Hut erkennbar. Die Augen<br />

des Straßenmusikanten sind nicht<br />

vom Vorfdergrund überdeckt und<br />

damit funktioniert das Bild jetzt.<br />

Wünschen Sie eine Bildkritik?<br />

Haben Sie ein Foto, bei dem Sie sich nicht sicher sind, ob und was man vielleicht anders<br />

oder besser machen könnte? Wir besprechen Ihr Foto gerne an dieser Stelle. Bitte schicken<br />

Sie Ihr Foto als JPG-Datei per E-Mail an: rainer@hoffmann-photography.com. Das Foto<br />

sollte an der langen Seite 1000 Pixel haben!<br />

24 HOFFMANN<br />

Photography


Kolumne<br />

Nachbelichtet Leser fragen<br />

Darf ich eigentlich Kunstwerke im öffentlichen Raum fotografieren und die Bilder dann<br />

z.B. als Postkarten verkaufen?<br />

Diese Frage wird so oder ähnlich von vielen unserer Kursteilnehmer gestellt.<br />

Grundsätzlich gilt in Deutschland die sogenannte<br />

Panoramafreiheit. Sie besagt, dass<br />

man alle Objekte im öffentlichen Raum fotografieren<br />

darf, solange man sie von öffentlichen<br />

Wegen und Plätzen aus fotografiert<br />

und keine Hilfsmittel wie etwa Trittleitern<br />

benutzt. Das gilt auch für Kunstwerke im<br />

öffentlichen Raum.<br />

Das Anfertigen eines Fotos von Kunstwerken<br />

im öffentlichen Raum ist eine Sache.<br />

Eine ganz andere Sache ist jedoch die<br />

Nutzung dieser Fotos. Und jetzt wird es ein<br />

wenig unübersichtlich, wie so oft, wenn es<br />

um Recht und Gesetz geht.<br />

Einer redaktionellen Nutzung der Fotos in<br />

Büchern, Zeitschriften und Zeitungen oder<br />

im Internet steht dank der Panoramafreiheit<br />

in der Regel nichts entgegen.<br />

Anders sieht es mit der kommerziellen<br />

Nutzung aus. Nehmen wir an, Sie wollten<br />

die Fotos als Postkarten oder Fine-Art Prints<br />

oder für Werbung verkaufen. Dann müssen<br />

wir zwei Fälle unterscheiden: Ist das Werk<br />

dauerhaft in das Straßenbild integriert, oder<br />

zeitlich begrenzt im öffentlichen Raum ausgestellt?<br />

Im ersten Fall ist auch eine kommerzielle<br />

Nutzung zulässig. Allerdings ist die Frage, ab<br />

wann ein Kunstwerk als zeitlich unbegrenzt<br />

ausgestellt gelten kann, nicht ganz klar. Im<br />

Falle des Neptunbrunnens (Bild links), der<br />

seit 1991 in Bremen steht, dürfte die Frage<br />

mit „Ja“ zu beantworten sein. Im Zweifelsfall<br />

entscheidet jedoch ein Gericht.<br />

Eindeutig ist dagegen die Lage bei den<br />

Marx-Figuren vor der Porta Nigra in Trier<br />

(rechtes Bild). Diese<br />

Installation war von<br />

Anfang an als zeitlich<br />

begrenzt geplant. Eine<br />

kommerzielle Nutzung<br />

der Fotos ist dann<br />

Ohne Einwilligung des<br />

Künstlers ausgeschlossen.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Wir sind keine<br />

Rechtsanwälte. Die<br />

Aussagen oben sind<br />

daher nicht rechtsverbindlich!<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

25


News<br />

Vorankündigung<br />

neu ab Herbst 2<strong>01</strong>7<br />

“Blended Learning”<br />

an der VHS Bremen<br />

Als zusätzliches Angebot zu unseren bisherigen Fotokursen werden wir ab Herbst<br />

2<strong>01</strong>7 eine neue Kursvariante einführen. Beim „blended learning“ kombinieren wir<br />

on-line Kurse mit einer „ganz normalen“ Fotoexkursion.<br />

Was ist „blended learning“?<br />

Das Konzept des blended learning kombiniert<br />

die Elemente eines „normalen“ Präsenzkurses<br />

mit denen eines Online-Kurses.<br />

Die Idee dabei ist, dass Kursleiter und Kursteilnehmer<br />

nicht an jedem Veranstaltungstermin<br />

persönlich anwesend sind, sondern<br />

sich in einem virtuellen Klassenraum treffen.<br />

Zu anderen Terminen dagegen trifft man<br />

sich ganz wie gewohnt am Veranstaltungsort.<br />

Der virtuelle Klassenraum<br />

Die VHS Bremen wird nach derzeitiger<br />

Planung für unsere Kurse einen virtuellen<br />

Klassenraum zur Verfügung stellen. Die Teilnehmer<br />

benötigen eine Internetverbindung<br />

und ein Headset für die Kommunikation.<br />

Vor Beginn des Kurses erhalten die Teilnehmer<br />

die Zugangsdaten für den Klassenraum.<br />

Der virtuelle Klassenraum stellt verschiedene<br />

Funktionen für die Interaktion<br />

der Teilnehmer zur Verfügung. So kann der<br />

Kursleiter bzw. Veranstalter z.B. eine PDF<br />

Präsentation oder auch Videos zeigen. Die<br />

Teilnehmer können jederzeit Fragen stellen<br />

oder in einer Chatbox Anmerkungen schreiben.<br />

Wer über eine Webcam verfügt, kann<br />

natürlich auch einen Videofeed von sich<br />

selbst am Computer hochladen.<br />

Natürlich gibt es vor Kursbeginn eine kurze<br />

Einführungen in die Möglichkeiten und<br />

die Bedienung des virtuellen Klassenraums.<br />

Allerdings sind die Funktionen weitgehend<br />

selbsterklärend, so dass normalerweise keine<br />

Probleme auftreten.<br />

So funktionieren unsere neuen Kurse<br />

Bei den zwei Vorbesprechungsterminen<br />

treffen wir uns für jeweils ca. 1,5 Stunden im<br />

virtuellen Klassenraum. Falls ein Teilnehmer<br />

an diesen Terminen verhindert ist, kann er<br />

oder sie trotzdem problemlos teilnehmen, da<br />

die Veranstaltungen aufgezeichnet werden<br />

und von den Teilnehmern jederzeit während<br />

der Kursdauer abgerufen werden können.<br />

Schriftliche Kursunterlagen können ebenfalls<br />

direkt heruntergeladen werden.<br />

Nach der „virtuellen“ Vorbesprechung<br />

treffen wir uns dann an einem Tag (üblicherweise<br />

in Bremen) zur Fotoexkursion, bei der<br />

wir natürlich auch noch alle offenen Fragen<br />

klären können.<br />

Die Besprechung der bei der Exkursion<br />

entstandenen Fotos erfolgt dann wieder im<br />

virtuellen Klassenraum. Dafür schicken die<br />

Teilnehmer dem Kursleiter im Vorfeld eine<br />

Auswahl der Bilder, die dann online gezeigt<br />

und besprochen werden. Natürlich haben<br />

26<br />

HOFFMANN<br />

Photography


Kolumne<br />

auch für diesen Programmpunkt nur die<br />

Teilnehmer des Kurses eine Zugangsberechtigung.<br />

Die Vorteile<br />

Gerade wer eine längere Anfahrt zum Veranstaltungsort<br />

hat, wird es zu schätzen wissen,<br />

dass statt drei oder vier Terminen nur noch<br />

ein Termin vor Ort stattfindet. Das reduziert<br />

Fahrtkosten und Fahrtzeit auf ein Minimum.<br />

Der besondere Vorteil dürfte aber sein,<br />

dass man jederzeit eine Aufzeichnung der<br />

Online-Veranstaltungen ansehen kann.<br />

Das ermöglicht z.B. auch Teilnehmern mit<br />

Schichtdienst eine problemlose Teilnahme.<br />

Simone und ich sind jedenfalls schon sehr<br />

gespannt auf die neuen Möglichkeiten und<br />

freuen uns sehr darauf.<br />

Kurz belichtet<br />

Sonnenblumenfeld in der Provence<br />

Wenn im Sommer die Sonnenblumen in der Provence blühen,<br />

dann ist die Landschaft in Gelb und Grün getaucht.<br />

Dieses Sonnenblumenfeld wirkt durch die sanften Hügel<br />

besonders harmonisch. Die vier Bäumchen am Horizont oben<br />

rechts bilden den optischen Abschluss des Bildes. Die tiefstehende<br />

Sonne modelliert die Hügel und die einzelnen Blüten<br />

schön heraus.<br />

Straßenmusiker<br />

Menschen auf der Straße zu fotografieren ist nicht jedermanns<br />

Sache. Auch bei uns erfordert das immer noch ein wenig Überwindung.<br />

Dieser Straßenmusiker hatte jedoch keine Probleme damit,<br />

sich bei der Arbeit fotografieren zu lassen. Und da uns die Musik<br />

auch noch sehr gut gefallen hat, haben wir dann auch noch<br />

eine CD gekauft. Win-win, sozusagen!<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

27


Bilderwelten<br />

Überall finden sich Motive, die durch ihre Oberflächenstruktur und ihre Farben so<br />

spannend sind, dass es sich lohnt, auf den Auslöser zu drücken. Mit der Zeit baut<br />

man sich ein Archiv von Strukturen und Texturen auf, die sich vielseitig verwenden<br />

lassen.<br />

Struktur an sich<br />

Alt und verwittert, das ist immer eine gute<br />

Basis für interessante Strukturen und Texturen.<br />

Ob alte Bretter oder verrosteter Stahl:<br />

Halten Sie Ausschau nach Oberflächen und<br />

Farben. Und dann gehen Sie nah heran.<br />

Fotografieren Sie möglichst formatfüllend.<br />

Variieren Sie bei ein und demselben Motiv<br />

die Bildausschnitte. So kommen ganz unterschiedliche<br />

Fotos mit wenig Aufwand<br />

28 HOFFMANN<br />

Photography


zustande. Oft sind die Bilder<br />

schon für sich genommen<br />

kleine Kunstwerke. Wenn<br />

Sie auf diese Motive achten,<br />

werden Sie in kurzer Zeit ein<br />

vielseitiges Archiv anlegen.<br />

Kombinieren<br />

Besonders spannend wird es,<br />

wenn Sie die Texturen mit<br />

„normalen“ Motiven kombinieren.<br />

Durch die geschickte<br />

Überlagerung mit einem<br />

oder mehreren Strukturbildern<br />

werden Landschaftsmotive<br />

oder Straßenszenen<br />

zu ganz neuen, ungewohnten<br />

und spannenden Bildern.<br />

Experimentieren Sie mit<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

29


Bilderwelten<br />

verschiedenen Überlagerungen und mit der<br />

Ebenendeckkraft. Addieren Sie Rauschen<br />

oder zeichnen Sie die Strukturen ein wenig<br />

weich. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen<br />

gesetzt.<br />

Allerdings müssen Sie viel ausprobieren,<br />

denn nicht jede Kombination von Fotos<br />

führt zu überzeugenden Ergebnissen. Aber<br />

auf jeden Fall macht es Spaß!<br />

30 HOFFMANN<br />

Photography


Kolumne<br />

Abgewatschelt<br />

Masochistenmodus<br />

Der manuelle Belichtungsmodus ist<br />

ja DER Heilige Gral der Fotografie<br />

schlechthin. Wer den M Modus nicht<br />

nutzt, ist ein hoffnungsloser Knipser.<br />

Ein Automaktikknipser eben. Der<br />

echte Fotograf dagegen, der dreht<br />

solange an den Knöpkes, bis es passt.<br />

Aber ich greife vor...<br />

Es gab mal eine Zeit, da konnte<br />

man an einer Kamera die Belichtungszeit,<br />

die Blende und die Filmempfindlichkeit einstellen.<br />

Das wars! Deshalb nennt man diese Zeit auch „die gute, alte<br />

Zeit“. Und weil damals ja bekanntlich alles besser war, gibt es<br />

immer noch Leute, die sich mit Händen und Füßen dagegen<br />

wehren, die schönen neuen Funktionen moderner Kameras zu<br />

nutzen. Na ja, jeder wie er oder sie mag.<br />

Wer also unbedingt den manuellen Belichtungsmodus nutzen<br />

möchte, obwohl es so schöne Modi wie Blendenpriorität<br />

oder Zeitpriorität gibt, der soll das tun. Wer es gerne umständlich<br />

mag, bitteschön.<br />

Was mich aber immer irritiert, ist die Art und Weise, wie<br />

viele Leute den M-Modus nutzen. Da wird einfach so lange an<br />

der Belichtungszeit und/oder der Blende herumgedreht, bis der<br />

Zeiger der Lichtwaage in der Mitte steht. Weil ja dann die Belichtung<br />

richtig ist. Klar, oder? Haben wir schließlich im VHS<br />

Kurs so gelernt.<br />

.........................................................................<br />

oooooooommmmhhh<br />

..........................................................................<br />

Wer den manuellen Modus so benutzt, der könnte auch<br />

gleich die Vollautomatik nehmen. Die macht nämlich auch<br />

nichts anderes, als „den Zeiger in die Mitte zu stellen“. Nur<br />

macht sie das nicht nach dem Prinzip Hoffnung (na, dann dreh‘<br />

ich vielleicht nochmal ein wenig an der Blende rum... ach nee,<br />

das war‘s jetzt auch nich, na dann eben die Zeit...), sondern<br />

nach durchaus sinnvollen Prinzipien. So wählt sie etwa die Belichtungszeit<br />

so kurz, dass die Verwacklungsgefahr minimiert<br />

wird. Oder öffnet im Portraitmodus die Blende soweit, dass der<br />

Hintergrund schön unscharf wird.<br />

Ach ja, und wer den Zeiger immer schön in die Mitte stellt,<br />

der sollte sich nicht wundern, wenn das eine oder andere Foto<br />

zu hell oder zu dunkel ist. Denn „Zeiger in der Mitte“ heißt<br />

eben nicht, dass die Belichtung passt. Es heißt nur, dass die Kamera<br />

glaubt, dass die Belichtung passt. Und „glauben“ heißt ja<br />

bekanntlich „nicht wissen“.<br />

Ihre Louise von Tharau<br />

Louises Welt<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

31


Termine Fotoreisen & Fotokurse<br />

fototrainer<br />

4<br />

12. bis 14. Mai 2<strong>01</strong>7<br />

SW sehen – SW verstehen<br />

4 Info & Anmeldung<br />

19. bis 21. Mai 2<strong>01</strong>7<br />

Wildpark Lüneburger Heide 4 Info & Anmeldung<br />

Fotokurse<br />

15. bis 17. September 2<strong>01</strong>7<br />

Vogelpark Walsrode 4 Info & Anmeldung<br />

VOR-<br />

ANKÜNDIGUNG<br />

12. bis 15. Oktober 2<strong>01</strong>7<br />

Landschaftsfotografie im Harz<br />

Anmeldung ab Ende Februar<br />

VOR-<br />

ANKÜNDIGUNG<br />

12. bis 15. Oktober 2<strong>01</strong>6<br />

Landschaftsfotografie<br />

26. bis 29. Oktober 2<strong>01</strong>7<br />

Der fotografische Blick 4 Info & Anmeldung<br />

26. bis 29. Oktober 2<strong>01</strong>6<br />

Reisefotografie<br />

Wichtiger Hinweis: Die oben stehenden Fotokurse werden teilweise ohne Übernachtung/Verpflegung<br />

und teilweise mit Übernachtung und Frühstück oder auch Halbbzw.<br />

Vollpension angeboten.<br />

Bitte beachten Sie in der Ausschreibung die eingeschlossenen Leistungen!<br />

32 HOFFMANN<br />

Photography


you<br />

08.03.2<strong>01</strong>7 / 17.05.2<strong>01</strong>7 / 20.09.2<strong>01</strong>7 (jeweils Beginn)<br />

Landschaftsfotografie intensiv (6 Wochen)<br />

Alle Facetten der Landschaftsfotografie<br />

4 Info & Anmeldung<br />

Reisefotografie intensiv (6 Wochen)<br />

Aus Urlaubsbildern werden Reisefotos<br />

4 Info & Anmeldung<br />

Grundlagen der Bildgestaltung (6 Wochen)<br />

„Goldener Schnitt“ und mehr<br />

Die Welt der Farben (4 Wochen)<br />

Farben als Gestaltungsmittel<br />

4 Info & Anmeldung<br />

4 Info & Anmeldung<br />

Online-Kurse<br />

Wenn es Nacht wird (4 Wochen)<br />

Fotografieren in der Dämmerung und nachts<br />

4 Info & Anmeldung<br />

Entdecke die fotografische Vielfalt (6 Wochen)<br />

Finden Sie Ihre fotografische Leidenschaft<br />

4 Info & Anmeldung<br />

Alle Online-Kurse sind auch in der Variante Online-Individuell mit einer Laufzeit von<br />

12 Monaten und telefonischer Beratung buchbar.<br />

Faszination Schwarz/Weiß (Nur in der Variante „Online-Individuell)<br />

Alle Facetten der S/W Fotografie<br />

4 Info & Anmeldung<br />

HOFFMANN<br />

Photography<br />

33


Termine Fotokurse in Bremen<br />

Tel.: 0421 / 323889<br />

Kurse bei Foto-Bischoff, HB<br />

4. März 2<strong>01</strong>7<br />

Grundkurs Fotografie II<br />

Grundlagen der Fotografie leicht gemacht!<br />

4 Info & Anmeldung<br />

5. März2<strong>01</strong>7<br />

Blitzen mit dem Aufsteckblitz, Teil II<br />

Entfesseltes Blitzen und noch mehr<br />

4 Info & Anmeldung<br />

11. und 12. März 2<strong>01</strong>7<br />

Photoshop Lightroom<br />

Adobes leistungsstarke Bildbearbeitungs- und<br />

Bildverwaltungssoftware verständlich erklärt<br />

4 Info & Anmeldung<br />

11. Juni 2<strong>01</strong>7<br />

Fotowalk in Bremen<br />

Bremen fotografisch neu entdecken!<br />

4 Info & Anmeldung<br />

Kurse bei der<br />

VHS Bremen<br />

Die Anmeldung für diese Kurse erfolgt bei der<br />

VHS Bremen, entweder Online vhs-bremen.de<br />

oder telefonisch unter 0421 / 361-12345<br />

Bitte Kursnummer angeben!<br />

Digitale Bildbearbeitung<br />

Bildungsurlaub<br />

20. – 24. März 2<strong>01</strong>7<br />

Bildungsurlaub „Digitale Bildbearbeitung“<br />

Kurs-Nr. 71-802<br />

4 Warteliste<br />

Fotokurse Frühjahr 2<strong>01</strong>7<br />

18. Februar 2<strong>01</strong>7<br />

Basiswissen Fotografie Kurs-Nr. 71-040<br />

Grundlagen der Fotografie<br />

4 Warteliste<br />

26. März 2<strong>01</strong>7<br />

Basiswissen Fotografie Kurs-Nr. 71-041<br />

Grundlagen der Fotografie<br />

4 Info<br />

Beginn 10. Juni 2<strong>01</strong>7<br />

In 7 Schritten zum besseren Bild<br />

Kurs-Nr. 71-114<br />

4 Info<br />

Beginn 10. Juni 2<strong>01</strong>7<br />

Vom Urlaubsbild zum Reisefoto<br />

Kurs-Nr. 71-170<br />

4 Info<br />

34 HOFFMANN<br />

Photography


Impressum<br />

Digitale Bildbearbeitung<br />

25./26. Februar 2<strong>01</strong>7<br />

Digitale Bildbearbeitung kompakt I –<br />

engagierte Einsteiger Kurs-Nr. 71-804<br />

4 Info<br />

1./2. April 2<strong>01</strong>7<br />

Digitale Bildbearbeitung kompakt II –<br />

passionierte Fotografen Kurs-Nr. 71-805<br />

4 Info<br />

22./23. April 2<strong>01</strong>7<br />

Digitale Bildbearbeitung kompakt III –<br />

Spezialisten Kurs-Nr. 71-806<br />

4 Info<br />

Bildungsurlaub<br />

04. – 08. September 2<strong>01</strong>7<br />

Bildungsurlaub „Digitale Bildbearbeitung“<br />

Kurs-Nr. 71-803<br />

4 Info<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Rainer und Simone Hoffmann<br />

Mühlenkamp 25<br />

28857 Syke<br />

Tel.: 04240 / 698<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Rainer Hoffmann<br />

Redaktion:<br />

Rainer Hoffmann<br />

Tel.: 04240 / 698<br />

E-Mail: rainer@hoffmann-photography.com<br />

Alle Fotos und Texte © Rainer & Simone Hoffmann. Jegliche<br />

Verwendung der Fotos oder Texte bedarf der ausdrücklichen<br />

schriftlichen Genehmigung durch die Autoren.<br />

Druckfehler vorbehalten.<br />

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