EJF-Lazarus Aktuell Zeitschrift der EJF-Lazarus Gesellschaft
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Höhepunkte<br />
Im Rahmen kuenftiger Zusammenarbeit zwischen <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> und Innerer Mission<br />
Muenchen ist die Schaffung einer Einrichtung zur Unterbringung von delinquenten<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in Tschechien vorgesehen.<br />
Hilfe für den Nächsten überwindet<br />
Landesgrenzen<br />
<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> und Innere Mission München begründen mit Kooperationsvertrag<br />
„Achse des Guten zugunsten <strong>der</strong> Schwachen“<br />
Dr. Günther Bauer, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Inneren Mission München<br />
Die diakonische <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> und die<br />
Innere Mission München<br />
haben angesichts härter werden<strong>der</strong><br />
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />
für die soziale Arbeit einen Kooperationsvertrag<br />
geschlossen. Die<br />
Hilfe für den Nächsten müsse Landesgrenzen<br />
überwinden, erklärte<br />
<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende von <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong>, Siegfried Dreusicke, bei<br />
<strong>der</strong> feierlichen Unterzeichnung des<br />
Vertrages am 12. Oktober in Berlin.<br />
So sei es notwendig, unterhalb<br />
eingefahrener diakonischer Verbandsstrukturen<br />
neue Verbindungen<br />
zu finden. Zwischen <strong>der</strong><br />
Inneren Mission München und<br />
<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> bestehe keine Konkurrenzsituation.<br />
Beide diakonischen<br />
Träger könnten sich daher<br />
vorbehaltlos gegenseitig beraten,<br />
stärken und voneinan<strong>der</strong> lernen,<br />
betonte Dreusicke. Während <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong> ein „Vorreiter“ bei <strong>der</strong><br />
Betreuung von delinquenten Kin<strong>der</strong>n<br />
und straffällig gewordenen<br />
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<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Aktuell</strong> 2/2006<br />
Jugendlichen sei, liege die Stärke<br />
<strong>der</strong> Inneren Mission München in<br />
<strong>der</strong> Altenpflege.<br />
Wie <strong>der</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> Inneren<br />
Mission, Dr. Günther Bauer,<br />
hervorhob, wollten beide diakonischen<br />
Träger mit <strong>der</strong> Achse Berlin-<br />
München etwas für die Schwachen<br />
in <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> bewegen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> künftigen Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong><br />
und Innerer Mission München ist<br />
u.a. die Schaffung einer Einrichtung<br />
zur Unterbringung von delinquenten<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
in Tschechien vorgesehen. Zudem<br />
wollen beide diakonische Träger<br />
einen intensiven Fachaustausch auf<br />
dem Gebiet von Einrichtungen für<br />
Menschen mit Altersverwirrung<br />
und Demenzerkrankung führen<br />
und gemeinsam Konzepte für<br />
Abend- und Wochenend-Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
entwickeln. HK<br />
Innere Mission München<br />
Die Innere Mission München ist<br />
<strong>der</strong> größte diakonische Rechtsträger<br />
im Kirchenkreis München und<br />
Oberbayern. Zu dem 1884 gegründeten<br />
Sozialunternehmen gehören<br />
knapp 90 Dienststellen mit rund<br />
1.500 Mitarbeitenden. Neben dem<br />
Geschäftsbereich in München gibt<br />
es den Bereich Herzogsägmühle<br />
mit weiteren 1.000 Mitarbeitenden.<br />
Schwerpunkt im Bereich München<br />
ist die Altenhilfe: In den sieben<br />
Alten- und Pflegeheimen sowie in<br />
den ambulanten Diensten ist rund<br />
die Hälfte aller Mitarbeitenden beschäftigt.<br />
Weitere Arbeitsbereiche<br />
sind die Jugend- und Familienhilfe<br />
(mit Kin<strong>der</strong>tagesstätten) sowie Gefährdetenhilfe<br />
und Beschäftigung<br />
für Arbeitslose. Die Innere Mission<br />
fungiert zudem als Münchner Bezirksstelle<br />
des Diakonischen Werkes<br />
Bayern, dessen Mitglied sie ist.<br />
Siegfried Dreusicke, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> gAG, und Dr. Günther Bauer<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel schrieb: “ Das Diakonisch-sozialpaedagogische Zentrum<br />
‘ Am Talsand’ von <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> ist vor allem in <strong>der</strong> Hilfe fuer Jugendliche innovativ<br />
und ueber die Grenzen Deutschlands hinaus wegweisend taetig.“<br />
Siegfried Dreusicke, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> gAG, Peter Schauer,<br />
ehemaliger Bürgermeister von Schwedt, und Sigrid Jordan-Nimsch, Fachreferentin<br />
25-jähriges Jubiläum<br />
des Diakonisch-sozialpädagogischen Zentrums „Am Talsand“<br />
Eine ganze Woche, vom 26.<br />
Juni bis zum 1.Juli 2006,<br />
feierte das Diakonischsozialpädagogische<br />
Zentrum „Am<br />
Talsand“ in Schwedt (DSPZ) sein<br />
25-jähriges Bestehen sowie seine<br />
15-jährige Zugehörigkeit zum diakonischen<br />
Träger <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong>.<br />
Die Höhepunkte waren ein<br />
Fachtag zum Thema „Jugendliche<br />
Gewalt und Arbeitslosigkeit an<br />
den Schnittstellen Europas“ am 28.<br />
Juni, an dem auch Brandenburgs<br />
Justizministerin Beate Blechinger<br />
teilnahm, und <strong>der</strong> offizielle Festakt<br />
am 1. Juli.<br />
Zum Trägerwechsel am 1. Juli 1991<br />
hatte die damalige Bundesministerin<br />
für Jugend und Frauen,<br />
Angela Merkel (CDU), ein Glückwunschtelegramm<br />
nach Schwedt<br />
gesandt. Als Bundeskanzlerin<br />
schrieb Frau Merkel jetzt in einem<br />
Grußwort zum Jubiläum: „Das<br />
Diakonisch-sozialpädagogische<br />
Zentrum ‚Am Talsand' von <strong>EJF</strong>-<br />
<strong>Lazarus</strong> ist vor allem in <strong>der</strong> Hilfe<br />
für Jugendliche innovativ und über<br />
die Grenzen Deutschlands hinaus<br />
wegweisend tätig.“ In den zurückliegenden<br />
Jahren habe es die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />
erfolgreich gemeistert.<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
verwirklichten mit ihrer<br />
täglichen Arbeit das „Leitbild von<br />
Diakonie und christlicher Nächstenliebe“.<br />
Der Festakt im DSPZ begann mit<br />
einer Festrede des Vorstandsvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
Siegfried Dreusicke. Er<br />
beleuchtete in seiner Rede die<br />
Anfangsschwierigkeiten des Zusammenwachsens,<br />
den Prozess <strong>der</strong><br />
Verän<strong>der</strong>ungen und die Neuausrichtung<br />
<strong>der</strong> sozialen Arbeit auf<br />
zukünftige Bedürfnisse in <strong>der</strong><br />
Uckermark. Das im Jahre 1981 auf<br />
dem Schwedter Talsand im alten<br />
Beate Blechinger, Justizministerin:<br />
„Der Staat muss alles tun, um das Recht <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
auf gewaltfreie Erziehung durchzusetzen“,<br />
betonte sie. Dabei sollten Justiz, Jugendhilfe und<br />
Schule vertrauensvoll zusammenarbeiten. Notfalls<br />
müssten die Kin<strong>der</strong> auch gegen den<br />
Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Eltern außerhalb <strong>der</strong> Familie untergebracht<br />
werden. Als „positives Beispiel“ für<br />
die pädagogische Arbeit mit straffällig gewordenen<br />
Jugendlichen nannte die Justizministerin die<br />
Jugendhilfeeinrichtung von <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> zur Vermeidung<br />
von Untersuchungshaft im uckermärkischen<br />
Frostenwalde.<br />
Brandenburgs Justizministerin Beate Blechinger<br />
mit Referenten des Fachtags<br />
Flussbett <strong>der</strong> O<strong>der</strong> gegründete<br />
Kin<strong>der</strong>heim mit dem damals so<br />
empfundenen Vorbildnamen „Kin<strong>der</strong>heim<br />
Wladimir Iljitsch Lenin“<br />
fand nach <strong>der</strong> deutschen Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />
im Jahr 1991 mit dem<br />
Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk<br />
(<strong>EJF</strong>) einen verlässlichen<br />
privaten Träger. Modellprojekte<br />
wie die U-Haft-Vermeidung Frostenwalde<br />
und die Gruppe für delinquente<br />
Kin<strong>der</strong> in Petershagen<br />
„Insel“ sind inzwischen etabliert<br />
und Ausgangspunkt für ähnliche<br />
Projekte in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />
Heute unterhält die <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> in <strong>der</strong> Uckermark<br />
mehr als 30 Einrichtungen, in<br />
denen insgesamt rund 600 Menschen<br />
betreut werden.<br />
Mit 460 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern zählt <strong>der</strong> diakonische<br />
Träger heute zu den größten Arbeitgebern<br />
in <strong>der</strong> Uckermark.<br />
J.v.St.<br />
<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Aktuell</strong> 2/2006<br />
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