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Forschung & Lehre<br />
entwickeln, um Kindern und Jugendlichen mit psychischen<br />
Erkrankungen wirksam und nachhaltig zu<br />
helfen“, sagt Professor Schulte-Körne.<br />
Den Forscherinnen und Forschern am Lehrstuhl für<br />
KJP steht ein breites Methodenspektrum zur Verfügung,<br />
von molekulargenetischen Methoden über die Neuropsychologie,<br />
die Registrierung von Hirnstromwellen bis hin<br />
zu Aufzeichnung von Augenbewegungen und der Magnetresonanz-Tomographie.<br />
Diese Methoden werden für<br />
ein besseres Verständnis der Hirnfunktionen und ihrer<br />
Störungen genutzt, um daraus Erkenntnisse für eine verbesserte<br />
Früherkennung und Förderung zu gewinnen.<br />
Den Schwerpunkt Depressionsforschung bei Kindern<br />
und Jugendlichen hat Schulte-Körne neu in München<br />
aufgebaut. Depressionen gehören zu den häufigsten<br />
und hinsichtlich ihres Schweregrades am meisten unterschätzten<br />
Erkrankungen. Die Folgen der Depression für<br />
Kinder und Jugendliche sind oftmals schwerwiegend und<br />
zeigen sich in verschiedenen Lebensbereichen. In der<br />
Schule sind diese Kinder häufig belastet, unkonzentriert,<br />
ziehen sich zurück oder bleiben zu Hause. Ein Schulwechsel<br />
oder sogar die Gefahr, keinen Schulabschluss<br />
zu erreichen, sind nicht selten, wenn keine professionelle<br />
Hilfe erfolgt. Doch welche Therapie nachhaltig wirkt, ist<br />
noch nicht so gut geprüft. Aktuell wird in der KJP im Rahmen<br />
von Therapiestudien untersucht, welche Methoden<br />
bei stationärer Behandlung wirksam sind. Da Medikamente<br />
in der Behandlung der kindlichen Depression nur<br />
eine untergeordnete Rolle spielen, wird unter anderem<br />
die Therapie mit Licht untersucht. Eine der zentralen<br />
Herausforderungen, der sich die Forschungsabteilung<br />
gestellt hat, ist es, Risikofaktoren für Depressionen zu erkennen.<br />
Das Präventionsprogramms ‚Prodo‘, welches an<br />
der Uni-Klinik entwickelt wurde und das darauf abzielt,<br />
Familien zu stärken, positive Interaktionen mit dem Kind<br />
zu fördern, zu lernen, wie man mit Stress und Belastungen<br />
besser umgehen kann, wird aktuell vielversprechend<br />
auf seine Wirksamkeit hin untersucht.<br />
Der zweite Schwerpunkt am Lehrstuhl, den Professor<br />
Schulte-Körne etablierte, sind die schulischen<br />
Entwicklungsstörungen, hierzu gehören die Leseund<br />
Rechtschreibstörung und die Rechenstörung.<br />
Neben genetischen Risikofaktoren, die mittlerweile<br />
in internationalen Forschungsverbünden an Stichproben<br />
mit mehreren Tausenden von Kindern und<br />
Jugendlichen untersucht werden, erforscht das Team<br />
intensiv, wie Kindern und Jugendlichen bereits früh<br />
in der Schule wirksam geholfen werden kann.<br />
Mit der Entwicklung der Leitlinien zur Lese-<br />
Rechtschreibstörung (LRS) und zur Rechenstörung<br />
wurden neue Standards in der Diagnostik und<br />
Förderung von Kindern und Jugendlichen geschaffen,<br />
die vielfältige Anwendung in der Schule und der<br />
Lernförderung haben werden.<br />
Das Gebäude der<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
in der<br />
Nußbaumstraße<br />
„Nicht ohne Stolz blicken wir auf die vergangenen<br />
10 Jahre zurück, in denen es gelungen ist, eine<br />
forschungsstarke Universitätsklinik<br />
aufzubauen, die<br />
einen wichtigen Beitrag für<br />
ein psychisch gesundes Aufwachsen<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
leistet“, sagt Prof.<br />
Dr. Schulte-Körne.<br />
Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne<br />
) 089/4400-55900<br />
* gerd.schulte-koerne@med.<br />
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KLINIKUMaktuell 01.2017 17