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Diagnose & Therapie<br />
© abhijith3747/fotolia<br />
bung der RNA in eine doppelsträngige DNA, die<br />
anschließend in die Erbinformation der infizierten<br />
Wirtszelle „integriert“, also eingebaut werden kann.<br />
Im Fokus des Referenzzentrums steht dabei vor allem<br />
der AIDS-Erreger HIV, in zweiter Linie auch die<br />
Gruppe der sogenannten Humanen T-lymphotropen<br />
Viren (HTLV), die bestimmte Formen von Leukämien<br />
und neurologischen Erkrankungen hervorrufen<br />
können, aber in Deutschland weniger verbreitet<br />
sind als HIV.<br />
Das Referenzlabor für die Routineund<br />
Spezial-Diagnostik von Retroviren<br />
Als NRZ für Retroviren ist das Münchner Institut<br />
das deutsche Referenzlabor für die Routine- und<br />
Spezial-Diagnostik zu Retroviren. „Unser Leistungsangebot<br />
umfasst ein breites Spektrum unterschiedlichster<br />
serologischer und molekularbiologischer<br />
Verfahren, mit denen sich beispielsweise<br />
Infektionen sicher bestätigen, Viruslasten bestimmen,<br />
Resistenzen testen oder HIV-Infektionsketten<br />
aufklären lassen“, so Prof. Dr. Keppler. „Und wir<br />
übernehmen koordinierende Funktionen in der<br />
Qualitätssicherung im Bereich der Diagnostik,<br />
etwa in Ringversuchen.“ Grundlagen-orientierte,<br />
translationale und klinische Forschungsprojekte zu<br />
HIV am Virologie-Lehrstuhl ergänzen dieses Aufgabenspektrum<br />
der Diagnose-Spezialisten am Max<br />
von Pettenkofer-Institut.<br />
„Zu unseren<br />
Aufgaben gehören<br />
ausgefeilte<br />
Spezialdiagnostik,<br />
Forschung<br />
zu Fragen<br />
der Epidemiologie<br />
und neuen<br />
Diagnoseverfahren<br />
sowie<br />
Beratung von<br />
Gesundheitsbehörden,<br />
Krankenhäusern<br />
und<br />
anderen Behandlungszentren.<br />
Prof. Dr. Oliver T.<br />
Keppler<br />
Aids und HIV sind im Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit nicht genügend präsent<br />
In Deutschland leben über 80.000 Menschen mit<br />
HIV oder AIDS, etwa 500 sterben jedes Jahr, über<br />
3.000 Neuinfektionen kommen jedes Jahres hinzu.<br />
In den letzten Jahren ist es leider nicht gelungen,<br />
die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland weiter<br />
zu verringern.<br />
Aufklärung ist also umso wichtiger. „Wir engagieren<br />
uns auch in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu Fragen von HIV-Infektion und AIDS“, so Prof.<br />
Keppler. „Beispielsweise haben wir zum Welt-AIDS<br />
Tag 2016 gemeinsam mit mehreren Einrichtungen<br />
des KUM und anderen Expertengruppen aus dem<br />
Raum München eine Informationsveranstaltung<br />
zum Thema HIV für Schülerinnen und Schüler abgehalten.<br />
Im öffentlichen Bewusstsein steht die<br />
Erkrankung und der Schutz vor ihr nicht mehr genügend<br />
im Fokus.“<br />
(Siehe auch Panorama, S. 6)<br />
Prof. Dr. Oliver T. Keppler<br />
) 089/2180-72901<br />
* keppler@mvp.unimuenchen.de<br />
KLINIKUMaktuell 01.2017<br />
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