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Der Herbst ist da!

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26<br />

Vahrn,<br />

1946<br />

Ernst Parschalk<br />

Die Eisenbahn – Fortschritt und Belastung<br />

Unsere Gemeindezeitung berichtet<br />

über Initiativen der Gemeindeverwaltung<br />

und der Vereine sowie über<br />

aktuelle Ereignisse, also von der Gegenwart.<br />

Meine Beiträge sind eine<br />

Rückschau in die Dorfgeschichte,<br />

in die Vergangenheit. Dabei wird<br />

uns die Vergänglichkeit der Zeit<br />

bewusst, <strong>da</strong>ss wir nur ein Glied der<br />

langen Kette von Generationen sind,<br />

für einige Jahrzehnte im privaten<br />

und öffentlichen Bereich gestaltend<br />

mitwirken dürfen und <strong>da</strong>bei Verantwortung<br />

tragen, was in dieser<br />

Zeitspanne Gutes und weniger Gutes<br />

geschieht.<br />

Die Eisenbahnlinie prägt seit 140<br />

Jahren unser Dorfbild und <strong>ist</strong> somit<br />

ein interessantes Kapitel der Dorfgeschichte.<br />

1825 wurde in England die erste<br />

Eisenbahnstrecke der Welt eröffnet<br />

und innerhalb weniger Jahrzehnte<br />

ganz Europa von einem dichten<br />

Eisenbahnnetz überzogen. Die<br />

fauchenden Lokomotiven erfüllten<br />

die Menschen mit Misstrauen und<br />

Besorgnis. Darüber berichtete eine<br />

Zeitung: “ Die Lokomotive atmet<br />

einen giftigen Rauch aus, der die<br />

Atmosphäre verpestet und die Vögel<br />

tötet. Ferner wird der Himmel<br />

durch diesen Rauch so dunkel, <strong>da</strong>ss<br />

die Sonne nicht mehr hindurchzuscheinen<br />

vermag, und die aus<br />

dem Schornstein der Lokomotive<br />

herausfliegenden Funken werden<br />

die mit Stroh oder Schindeln gedeckten<br />

Häuser in Brand stecken.<br />

Die Reisenden werden infolge der<br />

Geschwindigkeit und der Erschütterungen<br />

erkranken.“<br />

Was geschah <strong>da</strong>mals in Tirol? Vom<br />

Norden war Innsbruck seit dem Jahre<br />

1858 mit der Eisenbahn erreichbar<br />

und 1859 wurde die Linie Verona<br />

– Bozen in Betrieb genommen.<br />

Eine Bahnverbindung von Bozen<br />

über den Brenner nach Innsbruck<br />

schien aber wegen der zu großen<br />

Steigungen und der zu schwachen<br />

Lokomotiven nicht möglich zu sein.<br />

Doch 1860 erarbeitete der Stuttgarter<br />

Karl v. Etzel – an ihn erinnert<br />

eine Büste im Bahnhof von Brenner<br />

– ein realisierbares Projekt. Er war<br />

auf äußerste Sparsamkeit be<strong>da</strong>cht:<br />

also möglichst wenig Mauerwerk,<br />

<strong>da</strong>für mehr Erd- und Felsarbeiten,<br />

die später fast keine Instandhaltungsmaßnahmen<br />

erfordern würden. Ein<br />

Problem war auch die Überwindung<br />

des Höhenunterschiedes zwischen<br />

Brixen und Vahrn. Zur großen Enttäuschung<br />

der Stadtbewohner wurde<br />

der Bahnhof nicht am Rande der Altstadt,<br />

sondern weitab am Berghang<br />

errichtet; heute für die Stadt wohl<br />

ein glücklicher Umstand.<br />

Die Bahnstrecke Bozen – Innsbruck<br />

haben 25.000 Arbeiter in Han<strong>da</strong>rbeit<br />

in der unglaublich kurzen Zeit<br />

von drei Jahren (1864-1867) fertig<br />

gestellt. In Vahrn und in der Gegend<br />

des Vahrner Sees musste man<br />

zum Ausgleich der Steigung einen<br />

Erd<strong>da</strong>mm aufschütten: es wurde<br />

ein entsprechendes Holzgerüst mit<br />

Schienen aufgebaut und mit Rollwagen<br />

Material herbeigeliefert und hinuntergekippt.<br />

Beeindruckend <strong>ist</strong> <strong>da</strong>s

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