QUINTETT - Bürgerverein Linde eV
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Zur Diskussion<br />
Atomkraft und Kirche<br />
Mit Fukushima ist das Energiethema<br />
für manche bedrohlich<br />
und für viele herausfordernd geworden.<br />
Damit ist es von Neuem<br />
in ganz dringlicher Form auf die<br />
politisch-gesellschaftliche Agenda<br />
gekommen. Neue Wege weg vom<br />
Atomstrom und hin zu regenerativen<br />
Energien scheinen nun gesellschaftlich<br />
und politisch möglich zu<br />
werden.<br />
Seitdem in Deutschland über<br />
Atomenergie gesprochen wird, haben<br />
sich die Kirchen in zahlreichen<br />
Verlautbarungen und Schriften kritisch<br />
geäußert.<br />
Die Synode der Evangelischen Kirche<br />
in Deutschland hatte 1987, ein<br />
Jahr nach der Reaktorkatastrophe in<br />
Tschernobyl grundlegend erklärt,<br />
dass die Atomenergie mit dem<br />
„biblischen Auftrag, die Erde zu<br />
bebauen und zu bewahren, nicht<br />
zu vereinbaren ist.“ Man müsse sobald<br />
wie möglich auf andere Energieträger<br />
umsteigen.<br />
Während die EKD sich also klar<br />
gegen Atomkraft ausspricht, üben<br />
sich die katholischen Bischöfe in<br />
sachlicher Zurückhaltung. Soweit<br />
mir bekannt ist, wurde nie ein generelles<br />
Nein ausgesprochen.<br />
Josef Kardinal Höffner sagte 1980<br />
als Vorsitzender der Deutschen<br />
Bischofskonferenz: „ich habe ausdrücklich<br />
erklärt, dass ich als Bischof<br />
keine Kompetenz habe darüber,<br />
ob Kernenergie mit Sicherheit<br />
betrieben werden kann, ohne das<br />
Katastrophen entstehen oder nicht<br />
– das überlasse ich den Fachleuten.“<br />
Allerdings zog der Kardinal<br />
Folgerungen aus Aussagen, dass<br />
eine katastrophensichere Verwertung<br />
nicht möglich sei und „dass<br />
man mit Rücksicht auf die jetzt<br />
lebenden Menschen und die kommenden<br />
Generationen hier so nicht<br />
vorgehen darf.“<br />
Zahlreiche Äußerungen vom heiligen<br />
Stuhl und von bischöflichen<br />
Kommissionen belegen aber die<br />
große Skepsis hinsichtlich des Einsatzes<br />
von Atomenergie.<br />
Ende der 80er Jahre stand dann<br />
aber in der katholischen Kirche