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QUINTETT - Bürgerverein Linde eV

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44<br />

Zur Diskussion<br />

Atomkraft und Kirche<br />

Mit Fukushima ist das Energiethema<br />

für manche bedrohlich<br />

und für viele herausfordernd geworden.<br />

Damit ist es von Neuem<br />

in ganz dringlicher Form auf die<br />

politisch-gesellschaftliche Agenda<br />

gekommen. Neue Wege weg vom<br />

Atomstrom und hin zu regenerativen<br />

Energien scheinen nun gesellschaftlich<br />

und politisch möglich zu<br />

werden.<br />

Seitdem in Deutschland über<br />

Atomenergie gesprochen wird, haben<br />

sich die Kirchen in zahlreichen<br />

Verlautbarungen und Schriften kritisch<br />

geäußert.<br />

Die Synode der Evangelischen Kirche<br />

in Deutschland hatte 1987, ein<br />

Jahr nach der Reaktorkatastrophe in<br />

Tschernobyl grundlegend erklärt,<br />

dass die Atomenergie mit dem<br />

„biblischen Auftrag, die Erde zu<br />

bebauen und zu bewahren, nicht<br />

zu vereinbaren ist.“ Man müsse sobald<br />

wie möglich auf andere Energieträger<br />

umsteigen.<br />

Während die EKD sich also klar<br />

gegen Atomkraft ausspricht, üben<br />

sich die katholischen Bischöfe in<br />

sachlicher Zurückhaltung. Soweit<br />

mir bekannt ist, wurde nie ein generelles<br />

Nein ausgesprochen.<br />

Josef Kardinal Höffner sagte 1980<br />

als Vorsitzender der Deutschen<br />

Bischofskonferenz: „ich habe ausdrücklich<br />

erklärt, dass ich als Bischof<br />

keine Kompetenz habe darüber,<br />

ob Kernenergie mit Sicherheit<br />

betrieben werden kann, ohne das<br />

Katastrophen entstehen oder nicht<br />

– das überlasse ich den Fachleuten.“<br />

Allerdings zog der Kardinal<br />

Folgerungen aus Aussagen, dass<br />

eine katastrophensichere Verwertung<br />

nicht möglich sei und „dass<br />

man mit Rücksicht auf die jetzt<br />

lebenden Menschen und die kommenden<br />

Generationen hier so nicht<br />

vorgehen darf.“<br />

Zahlreiche Äußerungen vom heiligen<br />

Stuhl und von bischöflichen<br />

Kommissionen belegen aber die<br />

große Skepsis hinsichtlich des Einsatzes<br />

von Atomenergie.<br />

Ende der 80er Jahre stand dann<br />

aber in der katholischen Kirche

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