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Fanzines<br />
Bücher<br />
Erwin Nummer 81<br />
Unabhängiges OFC-Fanmagazin<br />
ERWIN. Klingt zwar nicht<br />
nach dem schönsten Namen,<br />
aber dafür hat das Fanmagazin<br />
der Offenbacher Kickers<br />
einiges zu bieten. Vor 23 Jahren<br />
ging das Fanzine zum<br />
ersten Mal auf dem Biberer<br />
Berg in Umlauf. Und schnell<br />
wird klar, dass sich in der<br />
Redaktion und hinter jedem<br />
Artikel eingefleischte Fans<br />
befinden. Stadionneubau,<br />
Zwangsabstieg, Punkteabzug:<br />
Liebes- und Leidensgeschichte,<br />
die nicht nur unser<br />
Magischer FC durchlebt,<br />
sondern auch andere Vereine,<br />
mit genauso hingebungsvollen<br />
Fans im Rücken, die<br />
treu bleiben. Beim Lesen<br />
der tagebuchartigen Spielberichte<br />
der Kickers aus der<br />
Stadt südlich des Mains wird<br />
man von den emotionalen<br />
Artikeln in das Geschehen<br />
mitgerissen. Nicht nur über<br />
Spieltage wird berichtet, sondern<br />
der Fan und Leser wird<br />
auf dem Laufenden gehalten,<br />
wenn es um Entscheide<br />
über Insolvenzanträge geht.<br />
Liebe, Wut und Herzblut:<br />
ERWIN hat das alles - und<br />
für über 80 Seiten voller<br />
Fußballleidenschaft sollten<br />
gerne die 2 € bezahlt werden.<br />
Vor allem, weil die Hälfte<br />
davon (sowie auch Spenden<br />
und Trinkgelder) direkt in<br />
die Entschuldungs-Kampagne<br />
des OFC investiert werden,<br />
um weiterhin an dem<br />
Traum festhalten zu können,<br />
irgendwann mal wieder in<br />
der Profiliga zu spielen. Die<br />
Hoffnung stirbt wie immer<br />
zuletzt und zu wünschen<br />
wäre es den hingebungsvollen<br />
Fans. Also: lesen, es<br />
macht Spaß und lässt einen<br />
oft an unseren Verein denken!<br />
ERWIN, Luisenstraße 61<br />
HH, 63067 Offenbach, erwinbuero@web.de,<br />
2 € // SR<br />
Kiezkieker #94<br />
Kontakt: //kiezkieker-fanzine.net<br />
und kiezkieker@<br />
gmx.de<br />
Erfreut über die Nummer<br />
94, die ich beim Aufstieg zu<br />
den Stehplätzen in Braunschweig<br />
käuflich erwerben<br />
konnte. Und wie der Titel<br />
schon besagte …“Immer<br />
noch eine Handbreit Wasser<br />
unterm Kiel!“ So begann<br />
auch die Fahrt morgens um<br />
neun vom Bahnhof Altona,<br />
locker, freudig und mit tollen<br />
Gesprächen. Die Fahrtzeit<br />
verging im Bahn-Flug,<br />
das Spiel noch schneller<br />
und die kleinen Pieksereien<br />
der Ordnungskräfte waren<br />
auch nur eine kleine lästige<br />
Randerscheinung und<br />
schnell vergessen. „Fick dich<br />
3. Liga“ wird wieder ernst<br />
genommen und die Mannschaft<br />
spielt wieder Fussball!<br />
Erfreulich auch dieser KK<br />
mit vollen 42 Seiten und Stickern.<br />
Schön die Seiten „Du bist<br />
als St. Pauli-Fan wirklich alt<br />
geworden, wenn du…“, z. B.<br />
“Sonny Wenzel für den letzten<br />
fähigen Stürmer beim<br />
FCSP hältst“. Von Witte<br />
kommen „Die drei Fragezeichen“,<br />
eine Voranalyse und<br />
Einschätzung der Saison.<br />
Diesmal viel Fotomaterial<br />
verbaut, weil wohl einige<br />
Schreiber*innen ausgefallen<br />
sind. Aber immer schön, das<br />
Heftchen durchzublättern<br />
und viel Lob an Ben, das<br />
Heft in diesem Rhythmus<br />
rauszubringen. //hog<br />
und dann erreichten uns<br />
noch: Plastic bomb, Monkey,<br />
Fan geht vor, bash, Kapeiken<br />
Post und und und ...<br />
Alan Jewell, Bertram Job<br />
Ali – Tribut an eine Legende (1942-2016)<br />
Die Nächte mit Muhammad Ali gehörten zu den Highlights<br />
meiner Kindheit: Mein Vater weckte mich kleinen Buttje<br />
damals nachts auf, wenn das deutsche Fernsehen (bei uns zu<br />
Hause natürlich alles noch in schwarzweiß) die WM-Kämpfe<br />
von Cassius Marcellus Clay live zeigte. Und mein Dad und<br />
ich fieberten natürlich mit dem unvergleichlichen jungen<br />
Mann aus den USA mit, der durch den Ring sprang wie eine<br />
Mischung aus Gazelle und Gibbon und seine Gegner damit<br />
<strong>zur</strong> Verzweiflung brachte. Nun sind sie beide im vergangenen<br />
Jahr gestorben: Ali Anfang Juni, mein Vater drei<br />
Wochen später.<br />
Ich kickte damals zunächst ein paar Jahre auf den Grandplätzen<br />
des FC St. Pauli, doch die Auftritte von „The<br />
Greatest“ überzeugten mich, und ich startete meine kurze<br />
Box“karriere“ beim Traditionsboxverein BC Sportmann in<br />
der Seilerstraße, wo ich mit meinen Eltern seinerzeit auch<br />
wohnte und <strong>zur</strong> Schule ging. Mein Trainer damals: Olympiagoldmedaillengewinner<br />
Dieter Kottysch. Fußball war<br />
damit erst einmal passé. Leider zogen wir dann weg aus St.<br />
Pauli, und auch der aktive Faustkampf fand damit – nach<br />
dutzenden von anstrengenden Trainingseinheiten, aber nur<br />
drei Punktkämpfen und einer blutigen Nase – sein schnelles<br />
Ende. Nur die Liebe zum Boxen und insbesondere zu Ali<br />
blieb stets bestehen. Das hatte natürlich nicht nur mit den<br />
sportlichen Glanzleistungen des Kriegsdienstverweigerers zu<br />
tun, sondern auch mit dessen expliziter Haltung zu wichtigen<br />
Dingen des gesellschaftlichen Zusammenlebens.<br />
Der vorliegende Bildband (Großformat, Hardcover, durchgehend<br />
farbig) dokumentiert in eindringlicher Manier und<br />
mit bis dato teilweise noch unveröffentlichten und vielen<br />
seltenen Fotos das Leben des besten Boxers aller Zeiten, ohne<br />
dessen Vita etwa zu heroisieren oder glattzupolieren. So<br />
werden beispielsweise auch traurig machende Bilder gezeigt,<br />
die Ali in fortgeschrittenen Stadien seiner Parkinson-Erkrankung<br />
zeigen. Für kompakte und kompetente Texte in<br />
diesem Fotobuch sorgt der renommierte Boxsport-Journalist<br />
Bertram Job.<br />
Verlag Die Werkstatt,<br />
ISBN 978-3-7307-0311-2, 112 Seiten, 16,90 Euro // Ronny<br />
Elektro- und Hybridfahrzeuge<br />
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