komm und sieh, Heft 44
Zeitschrift für die christliche Familie, Juli - September 2016
Zeitschrift für die christliche Familie, Juli - September 2016
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Bibelstudium<br />
Gr<strong>und</strong>legung der Welt“ (Joh 17,24; Eph 1,4;<br />
1Pet 1,20). Auf die Frage, ob dies hier von Bedeutung<br />
ist hinsichtlich der Menschen, die im<br />
„Buch des Lebens“ überhaupt erfasst sind, oder<br />
ob dies hier ein spezielles, anderes Buch des<br />
Lebens als das allgemeine Buch des Lebens ist,<br />
möchte ich später bei Offenbarung 20,15 eingehen.<br />
Das Buch des Lebens ist das Buch „des geschlachteten<br />
Lammes“. Diese Bezeichnung<br />
für den Herrn Jesus findet sich mehrfach in<br />
Offenbarung 5 (Verse 6.9.12), in dem Kapitel,<br />
wo Er „ein Buch, innen <strong>und</strong> auf der Rückseite<br />
beschrieben, mit sieben Siegeln versiegelt“<br />
(Off 5,1) nimmt <strong>und</strong> öffnet. Handelt es<br />
sich bei diesem Buch in Offenbarung 5 auch<br />
um das Buch des Lebens? Interessanterweise<br />
wird der Inhalt dieses beidseitig beschriebenen<br />
Buches nirgendwo genannt, insofern<br />
ist jede Meinungsäußerung über den Inhalt<br />
dieses Buches spekulativ. Manche nehmen<br />
an, dies seien die Gerichte (oder Ähnliches),<br />
jedoch ereignen sich die Gerichte beim Brechen<br />
der Siegel, <strong>und</strong> die Siegel eines Buches<br />
sind nicht der Inhalt eines Buches. Jedoch sind<br />
eben diese beim Brechen der Siegel stattfindenden<br />
Ereignisse auch nur schwer mit einem<br />
„Buch des Lebens“ zu verbinden. Am Ende der<br />
Gerichtsschilderungen im Buch der Offenbarung<br />
stehen Sätze wie: „Das Reich der Welt ist<br />
unseres Herrn <strong>und</strong> seines Christus geworden,<br />
<strong>und</strong> er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit“<br />
(Off 11,15), <strong>und</strong>: „Halleluja! Denn der Herr,<br />
unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft<br />
angetreten“ (Off 19,6). Dies ist das Ziel, <strong>und</strong><br />
darum ist es meines Erachtens am besten, das<br />
Buch in Offenbarung 5 als eine Art Eigentumsurk<strong>und</strong>e<br />
für die Schöpfung zu verstehen, die<br />
nur der menschgewordene Sohn Gottes aufgr<strong>und</strong><br />
seines Erlösungswerkes – Löwe <strong>und</strong><br />
Lamm in einer Person – öffnen darf.<br />
Der Zusatz „Buch des Lebens des geschlachteten<br />
Lammes“ weist meines Erachtens darauf<br />
hin, dass nur mittels dieses „geschlachteten<br />
Lammes“, mittels des Herrn Jesus Christus,<br />
„der selbst unsere Sünden an seinem Leib<br />
auf dem Holz getragen hat“ (1Pet 2,24), überhaupt<br />
ein Mensch in diesem Buch des Lebens<br />
stehen kann. „Der Lohn der Sünde ist der Tod,<br />
die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben<br />
in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Röm 6,23).<br />
Weiterhin bringt diese Ergänzung erneut zum<br />
Ausdruck, dass das „Buch des Lebens“ Gottes<br />
Buch (vgl. 2Mo 32; Ps 139) <strong>und</strong> hier eben das<br />
Buch Jesu Christi, des menschgewordenen<br />
Sohnes Gottes ist.<br />
Die nächste Erwähnung des Buches des Lebens<br />
ist bei dem großen abschließenden Gericht<br />
Gottes über „die Toten“:<br />
Und ich sah einen großen weißen Thron <strong>und</strong> den,<br />
der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh<br />
<strong>und</strong> der Himmel, <strong>und</strong> keine Stätte wurde für<br />
sie gef<strong>und</strong>en. Und ich sah die Toten, die Großen<br />
<strong>und</strong> die Kleinen, vor dem Thron stehen, <strong>und</strong> Bücher<br />
wurden geöffnet; <strong>und</strong> ein anderes Buch wurde geöffnet,<br />
welches das des Lebens ist. Und die Toten<br />
wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern<br />
geschrieben war, nach ihren Werken. Und das<br />
Meer gab die Toten, die in ihm waren, <strong>und</strong> der Tod<br />
<strong>und</strong> der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren,<br />
<strong>und</strong> sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen<br />
Werken. Und der Tod <strong>und</strong> der Hades wurden in<br />
den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der<br />
Feuersee. Und wenn jemand nicht geschrieben gef<strong>und</strong>en<br />
wurde in dem Buch des Lebens, so wurde<br />
er in den Feuersee geworfen (Off 20,11–15).<br />
Auch die Erwähnung von Büchern in einem Gericht<br />
bzw. des Findens einer Eintragung in einem<br />
Buch mit der Folge der Rettung hat seine<br />
Parallelen im Alten Testament (Dan 7,10; 12,1).<br />
Bei diesem abschließenden Weltgericht müssen<br />
alle „Toten“ erscheinen. Diese Menschen<br />
werden gerichtet „nach ihren Werken“, die in<br />
Büchern aufgeschrieben sind. Ergänzend zu<br />
diesen Büchern, die sozusagen ihre Schuldigkeit<br />
dokumentieren, wird gesucht, ob jemand<br />
im „Buch des Lebens“ geschrieben steht. Wenn<br />
dies der Fall wäre, würde ein Mensch nicht verurteilt<br />
werden.<br />
Bezeichnend ist nun der Gegensatz zwischen<br />
Büchern mit den Werken der Menschen<br />
<strong>und</strong> dem „Buch des Lebens“. Das „Buch des Lebens“<br />
ist eben nicht ein Buch der guten Werke,<br />
das die Bücher der bösen Werke ausgleichen<br />
oder übertreffen könnte, so dass ein<br />
Mensch letztendlich so gerettet würde. Das<br />
„Buch des Lebens“ ist das des „geschlachteten<br />
Lammes“ (Off 13,8). Der Lohn der Sünde ist der<br />
Tod (Röm 6,23), zu dem die Menschen hier verurteilt<br />
werden. Von diesem Urteil freigesprochen<br />
sind nur die Menschen, für die ein anderer<br />
stellvertretend den Tod auf sich genommen<br />
hat: das „geschlachtete Lamm“, der Herr Jesus<br />
Christus. In diesem „Buch des Lebens“ zu stehen<br />
ist daher nicht das Ergebnis eigener Werke,<br />
sondern das Ergebnis des Werkes des Herrn,<br />
das einem Menschen zugerechnet wird. „Dem<br />
aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht angerechnet<br />
nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit.<br />
Dem dagegen, der nicht Werke tut, son-<br />
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<strong>komm</strong> <strong>und</strong> <strong>sieh</strong>, <strong>Heft</strong> 3/2016