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komm und sieh, Heft 44

Zeitschrift für die christliche Familie, Juli - September 2016

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Bücher<br />

DAS HERZ DER<br />

VÄTER<br />

Ein Plädoyer für das Vatersein<br />

– lesbar für Väter <strong>und</strong> Söhne<br />

6<br />

KAPITEL 8: VERTRAUEN UND VERSTAND<br />

„Vertraue auf den Herrn<br />

mit deinem ganzen Herzen,<br />

<strong>und</strong> stütze dich nicht auf<br />

deinen Verstand.<br />

Erkenne ihn auf allen deinen<br />

Wegen, <strong>und</strong> er wird gerade<br />

machen deine Pfade“<br />

(Spr 3,5-6).<br />

Wieder macht Salomo einen Stopp auf seinem<br />

Spaziergang mit seinem Sohn. Und man hat<br />

den Eindruck, als ob diese Bank ein längerer<br />

Aufenthalt wird. Wird es sogar die wichtigste<br />

Bankpause?<br />

Salomo redet hier mit seinem Sohn über<br />

das F<strong>und</strong>ament, das Wichtigste – das, worauf<br />

das Leben ruht. Darüber redet man nicht ständig,<br />

nicht mal eben am Frühstückstisch – aber<br />

irgendwann müssen wir darüber reden. Was<br />

trägt durchs Leben <strong>und</strong> auch durch den Tod?<br />

Was verleiht unserem Leben einen ewigen<br />

Wert <strong>und</strong> eine über die Zeit hinausgehende<br />

Bedeutung? Wie können wir überhaupt etwas<br />

aus diesem Leben in der Ewigkeit wiederfinden?<br />

Salomo gibt seinem Sohn die Antwort, <strong>und</strong><br />

wir dürfen Zeuge dieses weisen Rats sein: Vertraue<br />

auf den Herrn <strong>und</strong> nicht auf deinen Verstand.<br />

Kurz: Den Sinn des Lebens findest du<br />

nicht in dir, sondern nur in Gott selbst. Hör<br />

auf, dich an dem jahrtausendelangen Herumtappen<br />

der Philosophen <strong>und</strong> Weltverbesserer<br />

zu beteiligen. Hör auf, da zu suchen, wo<br />

du nicht fündig werden wirst. Die Antwort auf<br />

die letzten Fragen kannst du nur von Gott be<strong>komm</strong>en.<br />

Und so ist es nur folgerichtig, dass Salomo<br />

seinem Sohn empfiehlt, sein Vertrauen auch<br />

allein auf diesen Gott zu setzen. Glaubst du<br />

an dich, oder glaubst du an Gott? – Das ist die<br />

Frage. Und Salomos Antwort ist eindeutig <strong>und</strong><br />

so wichtig in unserer Zeit, die von Slogans wie<br />

»Yes, we can« oder »Wir schaffen das« widerhallt.<br />

Nein, wir schaffen es nicht! Nicht wir sind<br />

es, die dem Leben Rettung <strong>und</strong> Festigkeit verleihen,<br />

<strong>und</strong> auch unser Verstand taugt nicht als<br />

Lebensf<strong>und</strong>ament. Es ist Gott selbst, es ist seine<br />

Treue, seine unergründliche Weisheit, seine<br />

Allmacht <strong>und</strong> nicht zuletzt seine Fähigkeit, Güte<br />

<strong>und</strong> Wahrheit auf geniale Weise miteinander zu<br />

verbinden.<br />

Diese Lektion Salomos hat keinen drohenden<br />

oder lebensverneinenden Charakter. Ganz<br />

im Gegenteil: Sie ist eine großartige Befreiung.<br />

Ich muss die Sicherheit <strong>und</strong> Bedeutung für<br />

mein Leben nicht in mir selbst suchen, in meiner<br />

Mischung aus Unfähigkeit, Dreck <strong>und</strong> Kurzsichtigkeit,<br />

sondern ich darf dieses tragfähige<br />

F<strong>und</strong>ament außerhalb von mir finden, in Gott<br />

selbst. Er trägt mich; nicht ich selbst muss mich<br />

durchs Leben schleppen.<br />

Was ist nun mit dem Verstand? Sind die<br />

Christen doch eine Truppe, die ihren Verstand<br />

beim Gang in die Kirche oder Gemeinde an<br />

der Garderobe abgibt, wie häufig behauptet<br />

wird? Wie bei vielen solcher Fragen empfiehlt<br />

es sich, den Bibeltext genau zu lesen. Gott hat<br />

nicht gesagt: »Gib den Verstand an der Garderobe<br />

ab«, sondern: »Stütze dich nicht auf den<br />

Verstand.«<br />

Der Verstand wird gerade in den Sprüchen<br />

oft sehr positiv gesehen: »Wer Verstand erwirbt,<br />

liebt seine Seele« (Sprüche 19,8). Und der Herr<br />

sagt selbst: »Du sollst den Herrn, deinen Gott,<br />

lieben mit deinem ganzen Herzen <strong>und</strong> mit deiner<br />

ganzen Seele <strong>und</strong> mit deinem ganzen Ver-<br />

<strong>komm</strong> <strong>und</strong> <strong>sieh</strong>, <strong>Heft</strong> 3/2016

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