17. Oktober, Frankfurt: Bildungskongress - s2design
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Titelthema | Frühkindliche Bildung | Schulische Bildung | Berufliche Bildung<br />
„Posing“ beim Reinigen des Werkzeugs Immer im Bild: der Protagonist<br />
stattfindet, darf Kay nun eine längere Sequenz sprechen. Dafür<br />
muss er nicht nur verkabelt, sondern auch gepudert werden.<br />
„Ist ja wie vor einer Talkshow“, kommentiert er etwas<br />
spöttisch Delfs geübten Umgang mit dem Puderquast. In der<br />
vorab nur unverbindlich abgesprochenen Szene soll Kay nun<br />
zeigen, wie er anhand eines „Referenzmusters“ verschiedene<br />
„Probeschüsse“, also vor der eigentlichen Produktion entstandene<br />
Werkstücke, überprüft. Kameramann Delf ist überrascht,<br />
wie professionell Kay die Szene „spielt“, bittet aber<br />
um eine Wiederholung, da sie noch zu lang ist. „Du musst ja<br />
nicht alle Kriterien zur Überprüfung erläutern“, rät er Kay.<br />
Beim zweiten Mal verhaspelt sich Kay ausgerechnet am Ende<br />
seines Textes; doch er nimmt es mit Humor und versucht beim<br />
dritten Mal sich stärker auf die wichtigen Aspekte zu konzentrieren.<br />
Und schließlich ist die ganze Sequenz im Kasten.<br />
Der Verfahrensmechaniker als „Topmodel“<br />
Die nächste Station führt das Filmteam in die Werkstatt. Dort<br />
gehört es zu den Aufgaben des Verfahrensmechanikers, das<br />
Werkzeug zu überprüfen. „Werkzeug“ hört sich für den Laien<br />
nach Hammer oder Schraubenzieher an, aber gemeint sind<br />
damit voluminöse Apparaturen, die jeweils für unterschiedliche<br />
Produkttypen und dem Kunststoff seine Form geben eingesetzt<br />
werden. Kay muss das Werkzeug warten und instand<br />
halten; dazu gehört die Reinigung und der Austausch von<br />
Ölen, Kühl- und Schmiermitteln. Nachdem Kay das Werkzeug<br />
fachmännisch überprüft hat, darf er auch mal „posieren“.<br />
Dass er das durchaus gerne macht, sieht man den Filmaufnahmen<br />
und Fotos an. „Es macht großen Spaß, mit ihm zu arbeiten“,<br />
unterstreicht Delf, und klettert auf den Werkstatttisch,<br />
um Kay von einer anderen Perspektive aufnehmen zu<br />
können. Sabine wirft belustigt „GNTM“ in die Runde – doch<br />
26<br />
Themendienst 03 | 2009<br />
anders als „Germany’s next Topmodel“ ist das Posing vor der<br />
Kamera eher die Ausnahme. Denn es geht um realistische,<br />
glaubwürdige Situationen, die zudem vom Darsteller äußerste<br />
Konzentration erfordern. So wenn er beispielsweise ein<br />
größeres Maschinenteil austauschen muss: Dafür wird der<br />
Werkskran benötigt, um die tonnenschwere Apparatur vom<br />
Hochregallager zum Produktionsort zu transportieren. Weil<br />
solche aufwändigen Produktionsschritte nicht beliebig oft<br />
zu wiederholen sind, bleibt Delf dem Protagonisten mit der<br />
Kamera dicht auf den Fersen. Auch wenn nur ein Bruchteil<br />
des dabei entstehenden Film- und Bildmaterials schließlich<br />
Verwendung findet: Bei der finalen Berufsbilderstellung zeigt<br />
sich immer erst, welche Bilder wirklich gut sind. Daher gilt<br />
die Devise: Jedes Motiv, jeden Vorgang möglichst mehrfach<br />
einfangen!<br />
Der lange Weg vom Dreh bis zum Webauftritt<br />
Zwei Tage dauert durchschnittlich der Dreh eines Berufsbildes.<br />
Aufgenommen werden aber nicht nur authentische Sequenzen<br />
aus dem Arbeitsalltag des jeweiligen Berufes, sondern<br />
die interaktive Aufbereitung eines beroobi-Berufsbild<br />
bedarf noch vieler weiterer Besonderheiten von Kay. So muss<br />
er beispielsweise für ein interaktives Quiz rund um seinen<br />
Beruf nicht nur die Quiz-Fragen kurz und knackig in die Kamera<br />
sprechen, sondern auch entsprechende Feedbacks mimen,<br />
die der Nutzer später von ihm direkt eingespielt bekommt,<br />
wenn er die Antworten per Drag & Drop auf einen kleinen<br />
Fernseher zieht. Auf diese Weise wird ein (virtueller) Dialog<br />
zwischen dem Protagonisten eines Berufsbildes und den Besuchern<br />
der Website hergestellt. Und damit nicht genug, auch<br />
für kleine Umfragen, Extra-Tipps und als Schablone für eine<br />
„Arbeitsbekleidungsgalerie“ spricht Kay geduldig in die Kamera.<br />
Dabei wird auf Fachlichkeit und Objektivität der Informationen<br />
großen Wert gelegt. Um das jeweilige Berufsfeld im<br />
Hinblick auf Perspektiven und Einstellungsvoraussetzungen<br />
umfassend darzustellen, kommen zudem auch Experten zu