Your Happy Moments - Das Hochzeitsmagazin 2017
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<strong>Das</strong> Feuerwerk<br />
Der Ursprung und die Entstehung des Feuerwerks<br />
Angefangen hat alles im 8. Jahrhundert mit der Erfindung des Schwarzpulver im alten China.<br />
Die Grundstoffe waren Salpeter, Holzkohle und Schwefel. In der Sung-Zeit (960-1279) flogen<br />
in China bereits die ersten Raketen in den Himmel, allerdings als sogenannte Feuerpfeile.<br />
Kurz darauf verwendete man das Schwarzpulver für erste Einsätze zu kriegerischen Zwecken.<br />
Es diente aber nur dazu die Feinde abzuschrecken. Es folgte eine Weiterentwicklung<br />
hin zu den ersten primitiven Geschützen, welche aber die Grundlage für die heutigen Waffen<br />
darstellte.<br />
<strong>Das</strong> Schwarzpulver gelangte erst im 13. Jahrhundert mit den niederländischen Seefahren<br />
nach Europa. Der Einsatz galt jedoch hauptsächlich der Kriegsführung.<br />
Quellen zufolge gab es 1379 den ersten Hinweis auf ein Feuerwerk in Europa, als in Florenz<br />
während einer Pfingstfeier der Heilige Geist in Gestalt einer funkensprühenden Taube zur<br />
Erde hinabgestiegen sein soll. Doch bis zu den offiziellen Feuerwerken in Deutschland vergingen<br />
weitere Jahre, bevor Maximilian I. im Jahr 1506 während des Reichstags zu Konstanz<br />
das erste richtige Feuerwerk auf dem Bodensee entzünden ließ.<br />
Schon bald entdeckte der Adel das Feuerwerk für sich und seine Zwecke. So wurden die<br />
Zeiten des Barocks und Rokoko zur wahren Blütezeit für das Feuerwerk. Es gab kaum einen<br />
Anlass, welcher dem Adel zu gering war, um ein Feuerwerk abzubrennen.<br />
Geburten von Thronfolgern, der Besuch von Adligen oder der Sieg bei gewonnenen Schlachten<br />
und noch viele weitere Ereignisse waren Anlass für ein Feuerwerk.<br />
Finanzielle Mittel waren damals genügend vorhanden und so spielte es kaum eine Rolle wie<br />
hoch der Preis für ein Feuerwerk war.<br />
Feuerwerke zeigten sichtbar Reichtum und Macht des wohlhabenden Adels.<br />
Bei Siegen über die Feinde war es auch nicht nur ein Abbrennen von Feuerwerkskörpern<br />
sondern glich vielmehr einer großen Theateraufführung.<br />
Bereits Wochen vor einem Feuerwerk waren Handwerker damit beschäftigt ganze Schlösser<br />
nachzubauen. Künstler schufen kunstvoll bemalte Prospekte, in denen das Feuerwerk angekündigt<br />
wurde und Feuerwerker brachten Bomben, Raketen und Kanonenschläge in Stellung.<br />
<strong>Das</strong> Feuerwerk konnte beginnen. Drachen, die den Angreifer darstellten, gleiteten von einer<br />
Schnur geführt zur Festung und lösten ganze Kettenreaktionen aus. Die Festung begann mit<br />
der Verteidigung, ohrenbetäubende Kanonenschläge detonierten, Raketen flogen wild umher,<br />
Feuerräder zogen ihre Spuren und Schwärmer flogen aus, um den Feind zu irritieren. Am<br />
Ende eines jeden Feuerwerks wurde der Feind prunkvoll und unter lautem Getöse in die Luft<br />
gejagt.<br />
<strong>Das</strong> wohl größte Feuerwerk in der Zeit des Barocks fand 1770 im Park von Versailles unter<br />
Ludwig dem XV. statt.<br />
Damals hieß der König Frankreich's seine Schwiegertochter Marie Antoinette Willkommen.<br />
Gezündet wurden insgesamt 20.000 Raketen, 6.000 Feuertöpfe und Vulkane sowie 80, bis zu<br />
30 Meter Durchmesser große, Sonnen. Doch schon bald war ein Ende dieser Blütezeit erreicht.<br />
Ende des 18Jh. ging dem Adel das Geld aus und die wenigen Feuerwerke, die jetzt noch<br />
abgebrannt wurden, waren nur noch mickrig und rar.