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4 - Kulturnews

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kulturnews: Du wirst Anfang April 31. Wie erwachsen bist du denn selbst?<br />

Clueso: Ich habe mit vielen Kreativmenschen zu tun, da spielt das Alter keine<br />

Rolle. In meinem Umfeld gibt es Leute zwischen 14 und Ende 40. Ich war ein<br />

hyperaktives Kind, meine Eltern haben immer wahnsinnig mit mir zu kämpfen<br />

gehabt. Ich habe vieles angefangen und alles abgebrochen.<br />

kulturnews: Hast du eigentlich Angst davor, abzuheben und zu einem dieser<br />

blöden Popstars zu werden, die man bescheuert findet?<br />

Clueso: Speziell diese Angst habe ich nicht. Andererseits bin ich nicht mehr<br />

derselbe, alle haben sich verändert. Wir gehen sehr spaßig mit diesen vermeintlichen<br />

Popstarallüren um. Mein Leben hat sich durchaus verändert, ich<br />

stehe massiv in der Öffentlichkeit, und wenn ich weggehe, werde ich jedesmal<br />

massiv zugetextet. Das ist schon ein Unterschied. Früher konnte ich mich<br />

benehmen, wie ich wollte, und brauchte nicht gucken, wer mich dabei beobachtet.<br />

Allerdings raten mir andere berühmte Freunde, da überhaupt keine<br />

Rücksicht drauf zu nehmen. Denn sonst wirkt man ängstlich und gehemmt,<br />

und das ist ungesund.<br />

kulturnews: Deine Texte beinhalten ein gewisses Grundzweifeln. In „Ich bin<br />

fürs Rollen“ zum Beispiel singst du über eine Beziehung den Satz „Lass uns<br />

nicht sicher sein“. Ist das deine Lebenseinstellung?<br />

Clueso: Ich sehe das eher von einer ganz anderen Seite. „Rollen“ ist für mich<br />

einer der positivsten Songs, die ich je gemacht habe. Ich mag dieses Unsichere.<br />

Das ist etwas Schönes für mich. Nur so hat etwas Neues eine Chance<br />

zu wachsen und nicht erstickt zu werden von zu großen Hoffnungen und<br />

Ängsten. Ich kann das auf alle Bereiche beziehen – Liebe, Arbeit, Freunde, das<br />

gilt immer. Unsicherheiten können sehr schön sein, wenn man sie zu genießen<br />

weiß. Das hat mir vielleicht das Reisen gezeigt, ich war in Sri Lanka, Malaysia,<br />

Thailand unterwegs. Die Leute schlafen dort längst nicht so weich wie wir.<br />

kulturnews: Wenn du ein Problem mit Unsicherheit hättest, wärst du wahrscheinlich<br />

auch nicht Musiker geworden.<br />

Clueso: Das weiß ich gar nicht. Ich habe immer in die Musik, in die Strukturen<br />

investiert, nie etwas übriggelassen von dem Geld. Ich habe einfach<br />

keine Existenzangst. Auf der anderen Seite hatte ich immer Prüfungsangst.<br />

Bis heute kann ich vor großen Sachen oder Ereignissen nicht schlafen.<br />

kulturnews: Du hast vor ein paar Jahren gesagt: „In der Liebe bin ich spätpubertär“.<br />

Gilt das immer noch? Legst du dich nicht fest?<br />

Clueso: Das ist mit Sicherheit so. Was daran liegt, dass meine größte und<br />

erste Liebe immer die Musik ist. Da muss schon jemand die Spitzhacke und<br />

die Schaufel nehmen, um Freiräume zu buddeln und einfach zu akzeptieren,<br />

wie es ist mit einem Typen wie mir.<br />

kulturnews: Man hält es also nicht so leicht mit dir aus?<br />

Cluerso: Nein. Und für mich selbst ist es auch schwierig. Ich wüsste auch<br />

nicht, wer von meinen Musikerkollegen das richtig gut hinbekommt.<br />

kulturnews: Deine Songs wirken oft wehmütig. Bist du ein Romantiker?<br />

Clueso: Ich glaube schon, selbst wenn ich privat bestimmt fröhlicher bin, als<br />

ich in meiner Musik oft wirke. Ich habe eine romantische Vorstellung, auf<br />

die ich zuarbeite. Auf gut Deutsch: Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann<br />

ein Haus und eine Familie zu haben.<br />

kulturnews: Und die Frau dazu wäre schon da?<br />

Clueso: Eventuell …<br />

Interview: Steffen Rüth<br />

kulturnews präsentiert<br />

Tour 3. 4. Krefeld, 13. 4. Erfurt, 15. 4. Oberhausen, 16. 4. Bremen, 17. 4. Münster,<br />

18. 4. Frankfurt, 20. 4. Berlin, 21. 4. Hamburg, 28. 4. München, 29. 4. Dresden,<br />

30. 4. Stuttgart<br />

(Tour wird im Oktober fortgesetzt.)<br />

An und für sich ist Ende März erschienen.<br />

Die Rezension zum Album steht im Musikteil ab S. 59.<br />

Deutschpop // musik 7<br />

kulturnews 4/11<br />

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