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Clariant Geschäftsbericht 2009

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<strong>Clariant</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong>


Übersicht


Das Jahr <strong>2009</strong> stand ganz im Fokus<br />

der Generierung von Cashflow<br />

und der Reduzierung von Kosten und<br />

Komplexität mit dem Ziel, zu unseren<br />

Wettbewerbern aufzuschliessen.<br />

Diese Strategie zeigt bereits<br />

Erfolge. Um eine solide Grundlage<br />

für rentables Wachstum zu schaffen,<br />

werden wir unser Restrukturierungsprogramm<br />

daher auch 2010<br />

fortsetzen.<br />

1


2 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Finanzielle Eckdaten<br />

kEnnzAhlEn <strong>2009</strong> 2008<br />

Mio. CHF Mio. CHF<br />

Umsatz1 6 614 8 071<br />

Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderungen und Verkäufen1 270 530<br />

Konzernverlust vor Minderheitsanteilen – 194 – 37<br />

Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 757 391<br />

Bilanzsumme 6 092 5 946<br />

Total Eigenkapital 1 896 1 987<br />

Investitionen in Sachanlagen 135 270<br />

Personalaufwand1, 2, 3 1 555 1 690<br />

F&E-Aufwand1 150 184<br />

Ergebnis pro Aktie – 0.91 – 0.20<br />

Ausschüttungssumme pro Aktie 0.00 0.00<br />

1 Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 2 Anzahl Mitarbeitende: 17 536 (<strong>2009</strong>) 3 Ohne ausserordentliche Personalkosten<br />

umsAtz nAch divisionEn<br />

Mio. CHF<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 6 614<br />

1 Textile, Leather & Paper Chemicals<br />

2 Pigments & Additives<br />

Entwicklung dEs AktiEnkursEs vom 1.1.<strong>2009</strong> bis 31.12.<strong>2009</strong><br />

Aktienkurs in CHF<br />

13<br />

11<br />

9<br />

7<br />

5<br />

3<br />

1<br />

TLP1 1 648<br />

PA2 1 459<br />

MB3 1 122<br />

FUN4 2 385<br />

3 Masterbatches<br />

4 Functional Chemicals<br />

umsAtz nAch rEgionEn<br />

Mio. CHF<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 6 614<br />

Europa 2 936<br />

Nord- und Südamerika 1 930<br />

Asien/Afrika/Australien 1 748<br />

31/12/08 31/01/09 28/02/09 31/03/09 30/04/09 30/05/09 30/06/09 31/07/09 29/08/09 30/09/09 31/10/09 28/11/09 31/12/09


Inhalt<br />

4 Brief an die Aktionäre<br />

8 Finanzüberblick<br />

18 Strategieüberblick<br />

26 Corporate Responsibility<br />

32 Corporate Governance<br />

46 Vergütungsbericht<br />

52 Konsolidierter Rechnungsabschluss des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />

52 Konzern­Bilanzen<br />

53 Konzern­Erfolgsrechnungen<br />

54 Konsolidiertes Gesamtergebnis<br />

54 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />

55 Konzern­Geldflussrechnungen<br />

56 Anhang zur Konzernrechnung<br />

111 Bericht der Revisionsstelle<br />

Statistischer Konzern Überblick<br />

112 Fünfjahresübersicht<br />

Rechnungsabschluss der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />

114 Bilanzen der <strong>Clariant</strong> AG<br />

115 Erfolgsrechnungen der <strong>Clariant</strong> AG<br />

116 Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG<br />

123 Antrag über die Verrechnung des Bilanzverlusts<br />

124 Bericht der Revisionsstelle<br />

125 Vorausschauende Aussagen<br />

3


4 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Liebe Aktionärinnen<br />

und Aktionäre<br />

im Jahr <strong>2009</strong> konnten wir unsere operative leistung deutlich steigern. hierzu trugen vor allem unsere<br />

stringenten kostensenkungen und entschlossenen restrukturierungsmassnahmen bei. Angesichts der<br />

schwersten wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und eines bisher beispiellosen nachfragerückgangs<br />

haben wir unsere Ausgaben gesenkt, unsere kapazitäten angepasst und unser nettoumlaufvermögen<br />

deutlich reduziert. damit haben wir solide voraussetzungen geschaffen, um die herausforderungen<br />

eines schwierigen Jahres 2010 zu meistern. dies sind erste Erfolge – doch unser weg ist noch weit.<br />

um die operativen verbesserungen nachhaltig zu sichern und die Performancelücke zur konkurrenz<br />

zu schliessen, werden wir unser restrukturierungsprogramm auch 2010 fortsetzen. nur so können wir<br />

unseren cashflow weiter steigern und kosten und komplexität reduzieren.<br />

Wie die Chemiebranche überhaupt wurde auch <strong>Clariant</strong> schwer von der globalen Wirtschaftskrise getroffen. Die<br />

Nachfrage nach unseren Produkten ging in der ersten Jahreshälfte <strong>2009</strong> dramatisch zurück und erholte sich in den<br />

folgenden sechs Monaten nur leicht. Der Konzernumsatz belief sich auf rund 6.6 Mrd. CHF gegenüber 8.1 Mrd. CHF<br />

im Jahr 2008. Dies entspricht einem Rückgang um 18.1 Prozent in Schweizer Franken bzw. 13.5 Prozent in Lokalwährungen.<br />

Der Nachfragerückgang betraf alle Divisionen. Die höchsten Einbussen verzeichnete Pigments & Additives.<br />

Die Division Functional Chemicals zeigte sich einigermassen robust, vor allem in den ersten beiden Quartalen. Aus<br />

regionaler Sicht behaupteten sich Lateinamerika und einige asiatische Länder in der Krise überraschend gut. In den<br />

entwickelten Industrieregionen in Europa und Nordamerika hingegen geriet der Umsatz unter Druck.<br />

Dies führte insbesondere in der ersten Jahreshälfte zu einer erheblichen Unterauslastung unserer Produktionskapazitäten.<br />

Darauf haben wir umgehend reagiert, unter anderem mit der vorübergehenden Stilllegung von Anlagen,<br />

der Reduzierung von Arbeitszeiten und der Anordnung von Zwangsurlaub. Gleichzeitig haben wir trotz schwankender<br />

Rohstoffkosten darauf geachtet, unsere Produkte weiter zu guten Preisen anzubieten. Dadurch waren wir in<br />

der Lage, unsere Bruttomarge zu halten: Sie sank nur geringfügig auf 28.2 Prozent, nachdem sie im Jahr 2008<br />

28.7 Prozent betragen hatte.<br />

Wie angekündigt, standen vor allem die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen (SG&A-Kosten) im Mittelpunkt<br />

unserer Restrukturierungsbemühungen. Sie gingen auf absoluter Basis auf 1.47 Mrd. CHF zurück, nach 1.64 Mrd. CHF<br />

im Jahr 2008. Im Verhältnis zum Umsatz stiegen sie jedoch wegen des geringeren Umsatzniveaus auf 22.2 Prozent,<br />

gegenüber 20.3 Prozent im Vorjahr. Somit belief sich unsere operative Marge vor Einmaleffekten auf 4.1 Prozent<br />

gegenüber 6.6 Prozent im Vorjahr.<br />

Die Restrukturierungs- und Wertminderungskosten beliefen sich auf 298 Mio. CHF. Durch die konsequente Umsetzung<br />

unseres Restrukturierungsprogramms verringerte sich unsere Belegschaft von 20 102 Mitarbeitenden Ende<br />

2008 auf 17 536. Damit konnte sich unser operatives Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren, nachdem<br />

der Rückgang der Nachfrage dieses Ergebnis in den ersten beiden Quartalen noch belastet hatte. Die erforderlichen<br />

Restrukturierungskosten führten allerdings zu einem Nettoverlust von 194 Mio. CHF.


Brief an die aktionäre<br />

Unser Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich auf 757 Mio. CHF. Dieses ausgezeichnete Ergebnis<br />

ist auf die systematische Senkung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen, was im Wesentlichen durch<br />

den Abbau von Vorräten und ein gelungenes Forderungsmanagement erreicht wurde. Somit reduzierte sich das<br />

Nettoumlaufvermögen von 23.8 Prozent des Umsatzes im Jahr 2008 auf 21.1 Prozent per Ende <strong>2009</strong>. Im zweiten<br />

Halbjahr trug denn auch die zunehmend positive Entwicklung unseres EBIT vor Einmaleffekten zu einer höheren<br />

Cashflow-Generierung bei.<br />

Dank des hervorragenden Cashflows war die Liquiditätssituation von <strong>Clariant</strong> solide. Zudem verringerte sich unsere<br />

Nettoverschuldung deutlich auf 545 Mio. CHF, nachdem sie im Vorjahr noch bei 1 209 Mio. CHF gelegen hatte. Die<br />

erfolgreiche Emission einer Wandelanleihe im Umfang von 300 Mio. CHF verbesserte unser Verschuldungsprofil<br />

zusätzlich. Ende des Jahres betrug die Liquidität des Unternehmens 1 140 Mio. CHF.<br />

Aufgrund des negativen Nettoergebnisses und unserer anhaltenden Bemühungen zur Cashflow-Generierung wird<br />

der Verwaltungsrat empfehlen, für <strong>2009</strong> keine Dividenden, Zuteilungen und andere Auszahlungen an die Aktionäre<br />

auszurichten. Der entsprechende Antrag wird an der 15. Ordentlichen Generalversammlung am 29. März 2010<br />

gestellt.<br />

Die Ergebnisse für das Jahr <strong>2009</strong> sind unseres Erachtens ein erster erfolgreicher Schritt der Umgestaltung von<br />

<strong>Clariant</strong> zu einem leistungsstarken Chemieunternehmen. Unsere konsequenten Bemühungen, den Cashflow zu<br />

steigern und Kosten und Komplexität zu senken, zeigen erste Ergebnisse. Diesen Kurs gilt es 2010 beizubehalten,<br />

um unsere Erfolge langfristig zu verankern.<br />

Auch 2010 wird erneut im Zeichen der Restrukturierung stehen. Sie soll die Voraussetzungen schaffen für ein rentables<br />

Wachstum ab 2011. Wie schon im Jahr <strong>2009</strong> werden wir auf Kostensenkungspotenziale achten und diese<br />

konsequent nutzen. Durch den Abbau unserer strukturellen Überkapazitäten in der Produktion und die Straffung<br />

unseres Produktionsnetzwerks werden wir weitere Stellen abbauen.<br />

Am 1. Januar 2010 wurde unsere neue Organisationsstruktur eingeführt. Unsere Divisionen wurden aufgelöst und<br />

durch zehn Business Units ersetzt, die jeweils die volle Geschäftsverantwortung tragen. Diese Business Units werden<br />

das Jahr 2010 für eine sorgfältige Analyse ihrer Geschäftsmodelle und Kostenposi tionen nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu steigern und ihr operatives Ergebnis zu optimieren.<br />

Auch die Einführung von LeanSigma-Prozessen werden wir weiter vorantreiben. Nach seiner Einführung Ende 2008<br />

bzw. Anfang <strong>2009</strong> wird LeanSigma nun zunehmend auch ausserhalb der Bereiche Produktion und Supply Chain<br />

eingesetzt. Ziel ist es, unsere Prozesse zu stabilisieren und kosteneffizienter zu gestalten.<br />

5


6 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>Clariant</strong> wird sich unseres Erachtens auch 2010 auf ein äusserst schwieriges Jahr einstellen müssen. Wir rechnen<br />

nicht mit einer baldigen Erholung der Weltwirtschaft: Einerseits wurden die strukturellen Probleme im Finanzsystem<br />

noch nicht beseitigt. Andererseits bestehen in grossen Industrien Überkapazitäten, und die Industrieländer verzeichnen<br />

eine steigende Arbeitslosigkeit. Positive Impulse für die Weltwirtschaft werden weiterhin von Asien – allen<br />

voran von China – und Lateinamerika ausgehen. Diese Entwicklungen dürften jedoch nicht ausreichen, um eine<br />

unveränderte oder sogar negative Wirtschaftsentwicklung in Europa oder den USA entscheidend zu kompensieren.<br />

Ausgehend von diesen Einschätzungen prognostizieren wir ein ähnliches Umsatzniveau wie <strong>2009</strong>. Die laufenden<br />

Restrukturierungsmassnahmen werden unsere Kostenposition verbessern und unser operatives Ergebnis weiter<br />

positiv beeinflussen. Die Restrukturierungskosten werden etwa den gleichen Umfang haben wie <strong>2009</strong>. Darüber<br />

hinaus erwarten wir einen weiterhin hohen Cashflow.<br />

Wir danken unserer Belegschaft für ihren herausragenden Einsatz im Jahr <strong>2009</strong>. Dabei möchten wir insbesondere<br />

denjenigen Kolleginnen und Kollegen unseren Dank aussprechen, die das Unternehmen restrukturierungsbedingt<br />

verlassen mussten. Unsere Erfolge wären ohne das tatkräftige Engagement und den unermüdlichen Einsatz unserer<br />

Mitarbeitenden undenkbar.<br />

Wir danken ausserdem unseren Aktionärinnen und Aktionären für ihre anhaltende Loyalität. Uns ist bewusst, dass<br />

unsere Bemühungen zur Restrukturierung des Unternehmens mit einem hohen Zeitaufwand verbunden sind und<br />

Geduld verlangen. Wenn wir <strong>Clariant</strong> zu einem führenden Chemieunternehmen mit guten Wachstumsaussichten<br />

entwickeln wollen, müssen wir an unserem stringenten Restrukturierungskurs und unseren Bemühungen zur Kostensenkung<br />

festhalten. Wir haben keine andere Wahl, als den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />

Mit herzlichen Grüssen<br />

Jürg Witmer Hariolf Kottmann<br />

Präsident des Verwaltungsrats Chief Executive Officer


Brief an die aktionäre<br />

Jürg Witmer<br />

Präsident des Verwaltungsrats<br />

Hariolf Kottmann<br />

Chief Executive Officer<br />

„ Die Fokussierung auf die Steigerung des Cashflows<br />

und die Reduzierung von Kosten und Komplexität<br />

tragen erste Früchte. Unser Ziel bleibt es, zur Konkurrenz<br />

aufzuschliessen.“<br />

7


8<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Finanzüberblick<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir uns mit Erfolg darauf<br />

konzentriert, Cashflow zu generieren, Kosten zu<br />

senken und Komplexität zu reduzieren. In einem<br />

weiterhin anhaltend schwierigen Wirtschaftsumfeld<br />

werden wir unsere Restrukturierungsanstrengungen<br />

fortsetzen.<br />

Unser Ziel bleibt es, bis Ende 2010 eine Rentabilität<br />

über dem Branchendurchschnitt zu erreichen<br />

und eine solide Grundlage für rentables Wachstum<br />

zu schaffen.


Hariolf Kottmann, CEO<br />

verantwortungsbereich:<br />

Legal & Compliance, HR,<br />

Communications,<br />

Corporate Development,<br />

<strong>Clariant</strong> Excellence<br />

finanzÜBerBlick<br />

Mathias Lütgendorf<br />

verantwortungsbereich:<br />

Group Procurement Services,<br />

Supply Chain, BU Industrial & Consumer<br />

Specialties, BU Textile Chemicals,<br />

BU Oil & Mining Services,<br />

BU Leather Services<br />

Patrick Jany, CFO<br />

verantwortungsbereich:<br />

Financial Services,<br />

Treasury, Accounting, Tax,<br />

Corporate Controlling, IT,<br />

Investor Relations<br />

Christian Kohlpaintner<br />

verantwortungsbereich:<br />

Group Technology Services, ESHA,<br />

BU Pigments, BU Masterbatches,<br />

BUs Performance Chemicals,<br />

(Paper Specialties, D&I,<br />

Additives, Emulsions).<br />

9


10 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

HIntERGRund<br />

Zu Beginn des Jahres <strong>2009</strong> befand sich die Weltwirtschaft mitten in<br />

der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Diese hatte ihren Ursprung<br />

in den USA und breitete sich anschliessend auf Europa und weiter<br />

auf die Emerging Markets aus. Nachdem die Nachfrage von Verbrauchern<br />

und Industrie Ende 2008 eingebrochen war, stabilisierte sie<br />

sich in der zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong> nur geringfügig. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) sank <strong>2009</strong> in den USA um 2.6 Prozent und in<br />

Europa um 4.0 Prozent. Die staatlichen Konjunkturpakete trugen in<br />

der zweiten Jahreshälfte zur Stabilisierung der Wirtschaft bei.<br />

Auch die Emerging Markets gerieten unter Druck, wenngleich in<br />

weitaus geringerem Umfang. Asien, insbesondere Indien und Indonesien,<br />

sowie Lateinamerika, hielten der Krise am besten stand.<br />

Diese Länder verfügen über stabile verbraucherorientierte Inlandsmärkte,<br />

die von der Kaufkraft einer schnell wachsenden Mittelschicht<br />

profitieren. Somit konnten sie den deutlichen Exportrückgang<br />

nach Europa und in die USA zum Teil kompensieren. In China stützte<br />

die Regierung durch umfangreiche Konjunkturpakete Industrie- und<br />

In frastrukturprojekte. Dadurch stieg die Nachfrage, was der gesamten<br />

Branche zugute kam.<br />

BiP-Entwicklung in AusgEwähltEn ländErn <strong>2009</strong> gEgEnüBEr 2008<br />

Indonesien<br />

China<br />

Indien<br />

Brasilien<br />

USA<br />

Europa<br />

% – 8 – 4 0 + 4 + 8 + 12<br />

Quelle: Bloomberg (Zahlen gegenüber dem Vorjahr per Ende September <strong>2009</strong>)<br />

In der Spezialitätenchemiebranche, die stark von den Verbraucher-<br />

und industriellen Endmärkten abhängt, ging die Nachfrage zu<br />

Beginn des Jahres mit 20 bis 40 Prozent dramatisch zurück. In vielen<br />

Bereichen wurde die Produktion eingestellt. Unternehmen führten<br />

Kurzarbeit ein und bauten Produktionskapazitäten ab, weil ganze<br />

Werke stillgelegt wurden. Währenddessen reduzierten die Kunden<br />

ihre Bestände entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Erst<br />

Mitte <strong>2009</strong> erreichte die Industrienachfrage allmählich die Talsohle.<br />

In einigen Regionen, vor allem in Asien und Lateinamerika, zog die<br />

Nachfrage schliesslich wieder an. So konnten Unternehmen mit<br />

einer starken Präsenz in diesen Märkten von dieser leichten Erholung<br />

gegen Ende des Jahres profitieren. Dazu zählte auch <strong>Clariant</strong><br />

als eines der grössten Spezialitätenchemieunternehmen in Brasilien.<br />

Der Ausblick für die gesamte Branche bleibt allerdings getrübt:<br />

Ein nachhaltiger, breit abgestützter Aufschwung ist nicht in Sicht,<br />

und die Branche leidet nach wie vor unter ihren Überkapazitäten.<br />

EntWICKLunG VOn CLARIAnt<br />

Die globale Wirtschaftskrise traf uns zu einem Zeitpunkt, als unsere<br />

Wettbewerbsposition bereits geschwächt war. Selbst ohne die Krise<br />

wären entschlossene Restrukturierungsmassnahmen erforderlich<br />

gewesen, um Cashflow zu generieren und Kosten und Komplexität<br />

zu reduzieren. Nur so war es möglich, unsere Leistung zu verbessern.<br />

Darüber hinaus mussten wir die Unternehmensgrösse an die rückläufige<br />

Nachfrage anpassen. Die entsprechenden Massnahmen sind<br />

im Einzelnen auf den Seiten 18 bis 25 dieses Berichts beschrieben.<br />

uMSAtZ, MARGEn und KOStEn<br />

Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage ging der Umsatz in all<br />

unseren Geschäftsfeldern deutlich zurück. Der Gesamtumsatz <strong>2009</strong><br />

belief sich auf 6 614 Mio. CHF. Dies entspricht einem Minus von<br />

14 Prozent in Lokalwährungen und 18 Prozent in Schweizer Franken.<br />

Der Umsatz litt zu Beginn des Jahres stark unter der gesunkenen<br />

Nachfrage, was zu einer erheblichen Unterauslastung der Kapazitäten<br />

führte. Im weiteren Jahresverlauf stieg er jedoch wieder,<br />

und in der Folge verbesserte sich auch die Kapazitätsauslastung<br />

mit jedem Quartal. Ausserdem haben wir entschieden, unsere Vorräte<br />

abzubauen und der Generierung von Liquidität gegenüber dem<br />

Gewinn Vorrang zu geben.


In Lokalwährungen wies Lateinamerika <strong>2009</strong> die stabilsten Umsätze<br />

auf. Auf den grossen Märkten wie Brasilien und Mexiko blieb die<br />

Nachfrage nach unseren Produkten über alle Divisionen hinweg relativ<br />

konstant. In Asien geriet sie dagegen zu Beginn des Jahres aufgrund<br />

der Wirtschaftskrise stark unter Druck. In China stabilisierte<br />

und erholte sie sich erst in der zweiten Jahreshälfte. Am stärksten<br />

war die Krise in Nordamerika und Europa zu spüren. Zwar kam es<br />

im Verlauf des Jahres zu einer Stabilisierung der Nachfrage auf<br />

nie drigem Niveau, eine eindeutige, nachhaltige Erholung ist jedoch<br />

nicht in Sicht.<br />

umsAtz nAch rEgionEn 2008 und <strong>2009</strong><br />

Nord- und<br />

Lateinamerika<br />

Europa<br />

Afrika /Asien /<br />

Australien<br />

finanzÜBerBlick<br />

<strong>2009</strong>:<br />

2008:<br />

<strong>2009</strong>:<br />

2008:<br />

<strong>2009</strong>:<br />

2008:<br />

Mrd. CHF 0 1 2 3 4<br />

Obwohl der Umsatz <strong>2009</strong> in Schweizer Franken um 18 Prozent niedriger<br />

lag als im Vorjahr, blieben die Bruttomargen mit 28.2 Prozent<br />

relativ stabil. 2008 hatten sie bei 28.7 Prozent gelegen. <strong>2009</strong> verbesserten<br />

sich die Bruttomargen gegenüber dem ersten Quartal merklich.<br />

Im ersten Quartal belief sich die Bruttomarge auf 23.6 Prozent<br />

und kletterte im zweiten Quartal auf 29.3 Prozent. Im dritten Quartal<br />

erreichte sie 30.1 Prozent und 29.6 Prozent im vierten Quartal.<br />

Für diese insgesamt positive Entwicklung gab es im Wesentlichen<br />

drei Gründe:<br />

Erstens: die entschlossene Reaktion der Konzernleitung von <strong>Clariant</strong><br />

auf den Nachfragerückgang und die daraus folgenden Kosten<br />

für die Unterauslastung in vielen Werken. So wurden Arbeitszeiten<br />

verkürzt, Werke vorübergehend stillgelegt und Zwangsurlaub<br />

angeordnet. Das galt vor allem für die Produktionsstätten in Europa<br />

und Amerika.<br />

Zweitens: Durch das erfolgreiche Preismanagement des<br />

Unternehmens konnte <strong>Clariant</strong> dem Preisdruck weitgehend entgegenwirken.<br />

Die Rohstoffkosten, die in der zweiten Jahreshälfte<br />

2008 ihren Höchststand markiert hatten, gingen in den ersten<br />

sechs Monaten des Jahres <strong>2009</strong> deutlich zurück, bevor sie<br />

schliesslich ihre Talsohle erreichten und wieder leicht anstiegen.<br />

Insgesamt gaben sie im Jahr <strong>2009</strong> um 11 Prozent nach.<br />

vErändErung dEr rohstoffkostEn im QuArtAlsvErglEich<br />

%<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

– 10<br />

– 15<br />

– 20<br />

Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 <strong>2009</strong> Q2 <strong>2009</strong> Q3 <strong>2009</strong> Q4 <strong>2009</strong><br />

Drittens: Da sich die Rohmaterialpreise stabilisierten, verringerten<br />

sich die Wertverluste auf den Vorräten und somit der Druck auf die<br />

Bruttomarge.<br />

Infolge der rigorosen Kostensenkungsmassnahmen des Unternehmens<br />

reduzierten sich die SG&A-Kosten von 1.64 Mrd. CHF im Jahr<br />

2008 auf 1.47 Mrd. CHF im Jahr <strong>2009</strong>. Wir verringerten unseren<br />

Personalbestand im Berichtsjahr um 2 566 Personen. Damit beschäftigen<br />

wir derzeit 17 536 Mitarbeitende gegenüber 20 102 am Jahresende<br />

2008. Im Verlauf der anhaltenden Restrukturierung wird 2010<br />

ein weiterer Stellenabbau erforderlich sein.<br />

11


12 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Da die <strong>2009</strong> erzielten Einsparungen den Nachfragerückgang nicht<br />

vollständig kompensieren konnten, werden wir die Kosten weiter<br />

senken. Zudem müssen wir unsere Unternehmensgrösse an die<br />

neuen wirtschaftlichen Bedingungen und die rückläufige Nachfrage<br />

anpassen.<br />

Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten verbesserte sich<br />

im Jahresverlauf stetig, was dem Fokus auf die Brutto margen<br />

sowie den Kosteneinsparungen zuzuschreiben war. Nach einem<br />

Verlust von 13 Mio. CHF in den ersten drei Monaten wiesen<br />

wir im zweiten und dritten Quartal bereits einen operativen<br />

Gewinn von 69 Mio. CHF bzw. 107 Mio. CHF aus. Zusammen<br />

mit einem Gewinn im vierten Quartal von 107 Mio. CHF ergibt<br />

sich damit für das Gesamtjahr <strong>2009</strong> ein operativer Gewinn<br />

vor Einmaleffekten von 270 Mio. CHF. Die operative Marge vor Einmaleffekten<br />

im Jahr <strong>2009</strong> betrug 4.1 Prozent. Allerdings führten<br />

die Restrukturierungs- und Wertminderungskosten in Höhe von<br />

298 Mio. CHF zu einem Nettoverlust von 194 Mio. CHF für das Jahr,<br />

nach einem Verlust von 37 Mio. CHF im Vorjahr.<br />

CASHFLOW<br />

Unser operativer Cashflow betrug 757 Mio. CHF gegenüber<br />

391 Mio. CHF im Jahr zuvor. Dieses hervorragende Ergebnis war<br />

unserer konsequenten Fokussierung auf die Senkung des Nettoumlaufvermögens<br />

zu verdanken, die im Wesentlichen durch ein<br />

niedriges Vorratsniveau und ein gelungenes Forderungsmanagement<br />

erreicht wurde. In Kombination mit geringeren Kosten und<br />

einer insgesamt schwächeren Nachfrage führte dies zu einem Rückgang<br />

der Vorräte auf 853 Mio. CHF gegenüber 1 373 Mio. CHF im<br />

Vorjahr. Gegen Ende des Jahres, als die oben angesprochenen Kostensenkungsmassnahmen<br />

erste Erfolge zeigten, trug das operative<br />

Ergebnis zunehmend zum operativen Cashflow bei. Da wir entschlossen<br />

sind, die Kosten weiter zu senken, wird sich diese Entwicklung<br />

voraussichtlich auch 2010 fortsetzen.<br />

cAshflow-gEnEriErung –<br />

Entwicklung dEr nEttovErschuldung im JAhr <strong>2009</strong><br />

Q1<br />

Q2<br />

Q3<br />

Q4<br />

CHF mn –1 200 – 900 – 600 – 300 0 + 300 + 600<br />

Nettoverschuldung Kumulierter operativer Cashflow<br />

BILAnZ<br />

Die Restrukturierungsmassnahmen wirkten sich im Jahr <strong>2009</strong> auch<br />

positiv auf unsere Bilanz aus. Unsere gute Liquiditätslage verbesserte<br />

sich weiter. Sie profitierte zudem von einer Wandelanleihe<br />

über 300 Mio. CHF, die im Juli <strong>2009</strong> ausgegeben wurde. Gleichzeitig<br />

konnten wir unsere Nettoverschuldung auf 545 Mio. CHF deutlich<br />

verringern, nachdem sie 2008 noch 1 209 Mio. CHF betragen hatte.<br />

Der Verschuldungsgrad liegt damit bei 29 Prozent gegenüber 61 Prozent<br />

vor einem Jahr. Er drückt das Verhältnis der finanziellen Nettoverbindlichkeiten<br />

zum Eigenkapital (einschliesslich Minderheitsanteile)<br />

aus.<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 6 092 Mio. CHF, von<br />

5 946 Mio. CHF per Ende 2008. Massgeblich verantwortlich für diesen<br />

Anstieg waren die flüssigen Mittel, die auf 1 140 Mio. CHF von<br />

356 Mio. CHF stiegen. Durch die Massnahmen zur Reduzierung des<br />

Nettoumlaufvermögens wurde diese Zunahme zum Teil kompensiert.<br />

Das Nettoumlaufvermögen war eines der Schlüsselziele im Jahr<br />

<strong>2009</strong>. Die anhaltende Fokussierung auf die Verringerung der Vorräte<br />

und das Management der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

führte zu einem bedeutenden Rückgang der Vorräte auf<br />

853 Mio. CHF.


finanzÜBerBlick<br />

Das Eigenkapital verringerte sich zum 31. Dezember <strong>2009</strong> auf<br />

1 896 Mio. CHF, nachdem es Ende 2008 noch bei 1 987 Mio. CHF<br />

gelegen hatte. Grund für diesen Rückgang war hauptsächlich der<br />

Nettoverlust vor Minderheitsanteilen von 194 Mio. CHF im Berichtszeitraum.<br />

Dieser war wiederum auf die bereits erwähnten Restrukturierungs-<br />

und Wertminderungskosten zurückzuführen.<br />

Im Jahr 2011 muss ein Schuldscheindarlehen im Wert von<br />

100 Mio. EUR zurückgezahlt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden<br />

keine Anleihen oder Schuldscheindarlehen am Kapitalmarkt fällig.<br />

Die lokalen Rollover-Kredite, die fast alle der Finanzierung des<br />

Nettoumlaufvermögens dienen, sind gut diversifiziert und auf zahlreiche<br />

Banken weltweit verteilt. Das absolute Volumen der kurzfristigen<br />

Finanzierungen des Konzerns ist nach wie vor niedrig. Zusätzlich<br />

zu einer Cashposition von 1.14 Mrd. CHF beläuft sich der verfügbare<br />

Finanzierungsspielraum im Rahmen bestehender Kreditfazilitäten<br />

derzeit auf mehr als 1 Mrd. CHF (Liquiditätsspielraum).<br />

GEWInn JE AKtIE<br />

Zum Jahresende <strong>2009</strong> belief sich die Anzahl der <strong>Clariant</strong> Aktien auf<br />

insgesamt 230 160 000. Der gewichtete Mittelwert zur Berechnung<br />

der Ergebnisse je Aktie betrug 225 905 255, gegenüber 226 532 736<br />

zum Jahresende 2008. Die fortgeführten Geschäftsaktivitäten wiesen<br />

einen Verlust von 0.91 CHF je Aktie aus und die nicht fortgeführten<br />

Aktivitäten einen Verlust von 0.00 CHF. Daraus ergab sich für den<br />

Konzern ein Nettoverlust von 0.91 CHF je Aktie. Im Jahr 2008 hatte<br />

der Nettoverlust des Konzerns 0.20 CHF je Aktie betragen.<br />

Aufgrund der aktuell unsicheren Wirtschaftslage und des operativen<br />

Verlustes wird der Verwaltungsrat von <strong>Clariant</strong> an der 15. ordentlichen<br />

Generalversammlung am 29. März 2010 die Aussetzung von<br />

Dividenden, Zuteilungen oder anderen Auszahlungen an die Aktionäre<br />

für <strong>2009</strong> empfehlen.<br />

VERÄuSSERunGEn und AKQuISItIOnEn<br />

Am 12. Mai <strong>2009</strong> übernahm <strong>Clariant</strong> das Geschäft von XL Performance<br />

Chemicals in den USA.<br />

Am 15. September <strong>2009</strong> veräusserte <strong>Clariant</strong> ihre Tochtergesellschaft<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Korea) Ltd. Am 30.September <strong>2009</strong><br />

veräusserte <strong>Clariant</strong> Peru ihr Emulsionsgeschäft.<br />

Am 1. September <strong>2009</strong> gliederte <strong>Clariant</strong> den Standortbetrieb des<br />

Industrieparks Griesheim, Deutschland, aus. Am 31. August <strong>2009</strong><br />

vereinbarte <strong>Clariant</strong> den Verkauf ihres Geschäftsbereichs Specialty<br />

Silicones, der von der Tochtergesellschaft <strong>Clariant</strong> Life Science<br />

Molecules (Florida) Inc, betrieben wurde, an die US-amerikanische<br />

SiVance LLC, eine Tochter des New Yorker Private-Equity-Unternehmens<br />

GenNx360 Capital Partners. Am 16. April <strong>2009</strong> erfolgte der<br />

Verkauf des Emulsionsgeschäfts in Guatemala. Am 7. März <strong>2009</strong><br />

veräusserte <strong>Clariant</strong> Indien ihr auf elastische Laminatklebstoffe spezialisiertes<br />

Geschäft.<br />

Einzelheiten dieser Veräusserungen befinden sich auf Seite 97<br />

(Erläuterung 22) und auf Seite 98 (Erläuterung 23).<br />

13


14 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

textile, Leather & Paper Chemicals (tLP) wirkte<br />

dem kräftigen Umsatzrückgang erfolgreich mit Kostenkontrollen<br />

entgegen. 2010 werden wir Kosten und Komplexität weiter<br />

reduzieren.<br />

ERGEBnISSE nACH dIVISIOnEn<br />

tExtILE, LEAtHER & PAPER CHEMICALS<br />

Der Bereich Textile, Leather & Paper von <strong>Clariant</strong> litt stark unter<br />

den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. So ging der Umsatz im Vergleich<br />

zu 2008 in Lokalwährungen um 13 Prozent und in Schweizer<br />

Franken um 18 Prozent zurück. Besonders stark machten sich diese<br />

Auswirkungen im ersten Quartal <strong>2009</strong> bemerkbar, als die Krise von<br />

den USA auf Europa und Asien übergriff. Gegen Mitte des Jahres<br />

stabilisierte sich die Nachfrage dann. Allerdings bot sich in den drei<br />

Business Units jeweils ein unterschiedliches Bild. Leather erholte<br />

sich nach dem Abschwung der ersten Jahreshälfte <strong>2009</strong>, in erster<br />

Linie dank der höheren Umsätze in der Automobil- und Schuhbranche.<br />

Der Markt für Paper Chemicals blieb dagegen schwach. Die<br />

Nachfrage erholte sich nur minimal, und die Verkaufspreise gerieten<br />

weiter unter Druck. Im Bereich Textile stabilisierte sich die Nachfrage,<br />

wenn auch auf niedrigerem Niveau.<br />

Aus regionaler Sicht hielten Asien und Lateinamerika der Konjunkturschwäche<br />

besser stand als Europa und die USA. Diese Stabilität<br />

war der relativen Stärke Asiens zu verdanken, wo die Nachfrage bis<br />

zur zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong> wieder das Vorjahresniveau erreichte.<br />

In Europa und Nordamerika lag sie schliesslich über dem deutlich<br />

geringeren Niveau des ersten Halbjahres <strong>2009</strong>. Damit war sie allerdings<br />

weitaus niedriger als 2008.<br />

Die Division wirkte dem kräftigen Umsatzrückgang mit einer Senkung<br />

der SG&A-Kosten erfolgreich entgegen. Dadurch wurden die<br />

Gewinnschwelle deutlich gesenkt und die operativen Margen im<br />

Jahresverlauf erheblich gesteigert. Auch 2010 wird der Schwerpunkt<br />

weiter auf der Reduzierung von Kosten und Komplexität liegen. Die<br />

Anpassung des Produktionsnetzwerks an die gesunkene Nachfrage<br />

und die gleichzeitige Neugestaltung der Servicebereiche werden<br />

dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit aller Business Units der<br />

Division zu verbessern.<br />

tlP – umsAtz<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 1 648<br />

2008 2 020<br />

2007 2 332<br />

0 750 1 500 2 250 3 000<br />

tlP – EBitdA 1<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 92<br />

2008 152<br />

2007 217<br />

0 100 200 300 400<br />

tlP – EBitdA 1 -mArgE<br />

%<br />

<strong>2009</strong> 5.6<br />

2008 7.5<br />

2007 9.3<br />

0 4 8 12 16<br />

1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.


finanzÜBerBlick<br />

Masterbatches (MB) litt unter der schwachen Nachfrage.<br />

Nach Anpassung der Produktionskapazitäten erholte sich die<br />

Division im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> auf breiter Front.<br />

MAStERBAtCHES<br />

Auch in der Division Masterbatches war der Nachfragerückgang<br />

gegenüber dem Vorjahr zu spüren. Der Umsatz ging in Lokalwährung<br />

um 8 Prozent und in Schweizer Franken um 12 Prozent zurück. Zudem<br />

wurden die Produktionskapazitäten weiter angepasst, indem vor<br />

allem in Europa Kurzarbeit eingeführt wurde. Darüber hinaus wurde<br />

das Produktionsnetz der Division restrukturiert. Dies geschah durch<br />

Veräusserung von Geschäftsaktivitäten in Korea und die Schliessung<br />

von Produktionsstandorten in Grossbritannien, Kanada und den USA.<br />

Im zweiten Halbjahr profitierte Masterbatches von der breiten Erholung<br />

der Nachfrage, die stärker war als in den anderen Divisionen.<br />

Ursache für die Erholung war vor allem die leichte Verbesserung in<br />

den Segmenten Verpackungen und Konsumgüter sowie in zyklischeren<br />

Sektoren wie Textilien und Automobilbau. Der Lagerabbau, der<br />

das erste Halbjahr geprägt hatte, stabilisierte sich. Dennoch zögerten<br />

die Kunden weiter, ihre Vorräte aufzustocken. Dies führte zu<br />

höheren Konversionskosten, da sich die durchschnittliche Auftragsgrösse<br />

verringerte.<br />

Die Wirtschaftskrise traf sämtliche Regionen, die gegen Jahresende<br />

jedoch wieder steigende Umsätze meldeten. Insbesondere in Asien,<br />

Lateinamerika und Europa wurden im vierten Quartal zweistellige<br />

Wachstumsraten verzeichnet. Lateinamerika erzielte <strong>2009</strong> im Vorjahresvergleich<br />

sogar ein leicht besseres Ergebnis.<br />

Masterbatches konnte ihre Bruttomarge gegenüber dem Vorjahr<br />

stabil halten. Die starke Fokussierung auf die Kostenkontrolle führte<br />

zu einem soliden operativen Ergebnis. Inwieweit sich die Konjunktur<br />

im Jahr 2010 erholen wird, ist nach wie vor unklar. Daher wird<br />

Masterbatches als Reaktion auf die sich wandelnden Marktbedingungen<br />

weiter strukturelle Anpassungen vornehmen und gegebenenfalls<br />

Standorte konsolidieren.<br />

mB – umsAtz<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 1 122<br />

2008 1 278<br />

2007 1 380<br />

0 500 1 000 1 500 2 000<br />

mB – EBitdA 1<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 105<br />

2008 122<br />

2007 153<br />

0 50 100 150 200<br />

mB – EBitdA 1 -mArgE<br />

%<br />

<strong>2009</strong> 9.4<br />

2008 9.5<br />

2007 11.1<br />

0 4 8 12 16<br />

1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.<br />

15


16 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Pigments & Additives (PA) reagierte mit Effizienzsteigerungsmassnahmen<br />

auf die schwache Nachfrage. Die Division hat<br />

hohe Cashflows generiert, in erster Linie durch die Reduzierung<br />

des Nettoumlaufvermögens.<br />

PIGMEntS & AddItIVES<br />

Die Division Pigments & Additives verzeichnete über das gesamte<br />

Jahr und insbesondere im ersten Quartal eine insgesamt schwache<br />

Nachfrage. Der Umsatz ging in Lokalwährung um 22 Prozent und in<br />

Schweizer Franken um 25 Prozent zurück. In der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2009</strong> verlangsamte sich der Lagerabbau entlang der Wertschöpfungskette,<br />

und die Nachfrage stabilisierte sich. Im gleichen<br />

Zeitraum stieg die Nachfrage nach Kunststoffen. Auch die Nachfrage<br />

nach Pigmenten für Fahrzeuglacke und Anstrichfarben erholte<br />

sich etwas von den niedrigen Niveaus zu Jahresbeginn.<br />

Wie auch in den übrigen Divisionen waren sämtliche Regionen von<br />

der Krise betroffen. Am widerstandsfähigsten erwies sich einmal<br />

mehr Lateinamerika, das seinen Umsatz im Jahresverlauf steigern<br />

konnte. In Asien war die Entwicklung uneinheitlich, wobei China die<br />

stärkste Erholung verzeichnete. Europa und die USA blieben deutlich<br />

hinter ihren Vorjahresergebnissen zurück und zeigten auch in der<br />

zweiten Jahreshälfte kaum eine Verbesserung.<br />

Die Division hat hohe Cashflows generiert – in erster Linie durch die<br />

Reduzierung des Nettoumlaufvermögens – und wird ihre Effizienzsteigerungsmassnahmen<br />

fortsetzen, um die Kosten zu senken und<br />

die Cashflow-Generierung weiter voranzutreiben.<br />

PA – umsAtz<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 1 459<br />

2008 1 948<br />

2007 2 076<br />

0 750 1 500 2 250 3 000<br />

PA – EBitdA 1<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 125<br />

2008 293<br />

2007 278<br />

0 100 200 300 400<br />

PA – EBitdA 1 -mArgE<br />

%<br />

<strong>2009</strong> 8.6<br />

2008 15.0<br />

2007 13.4<br />

0 4 8 12 16<br />

1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.


finanzÜBerBlick<br />

Obwohl Functional Chemicals (Fun) weniger von der Konjunkturschwäche<br />

betroffen war, ergriff die Division Restrukturierungsmassnahmen,<br />

um die Performance zu steigern.<br />

FunCtIOnAL CHEMICALS<br />

Der Umsatz in der Division Functional Chemicals sank <strong>2009</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um 11 Prozent in Lokalwährung und um 16 Prozent<br />

in Schweizer Franken. Obwohl die Division weniger unter der Konjunkturschwäche<br />

litt, wurden rechtzeitig einschneidende Restrukturierungsmassnahmen<br />

ergriffen, um die Performance zu steigern.<br />

Dies führte zu hohen operativen Margen, die im Vergleich zu 2008<br />

damit etwas besser ausfielen. Der Druck auf die Verkaufspreise hielt<br />

dagegen das gesamte Jahr über an. Ursachen dafür waren die Entwicklung<br />

der Rohstoffkosten und das schwierige Marktumfeld.<br />

<strong>Clariant</strong> Oil Services erzielte gute Ergebnisse in Lateinamerika,<br />

während die Geschäftslage in Europa und den USA weiterhin zu<br />

wünschen übrig liess. Die Erholung der Ölpreise im zweiten Halbjahr<br />

war positiv für die Business Unit und führte dazu, dass viele Explorationsprojekte<br />

wieder aufgenommen wurden. In der Business Unit<br />

Industrial & Consumer Care (ICC) nahm die Nachfrage gegenüber<br />

dem Jahresbeginn leicht zu. Die verbrauchernahen Geschäftsbereiche<br />

stabilisierten sich, und im Industriegeschäft zog die Nachfrage<br />

in der zweiten Jahreshälfte etwas an. Der Bereich Pflanzenschutz<br />

stand unter gewissem Druck, da sich der Markt für Agrochemikalien<br />

nach seiner jüngsten Boomphase konsolidierte. Dagegen profitierte<br />

das Enteisungsgeschäft vom kalten Winter 2008/<strong>2009</strong> und den<br />

erneut kalten Witterungsbedingungen Ende <strong>2009</strong>.<br />

Im Rahmen der anhaltenden Restrukturierungs- und Optimierungsbemühungen<br />

der Division wurde der Geschäftsbereich Specialty Silicones<br />

in den USA an ein Private-Equity-Unternehmen verkauft. Um<br />

die langfristig wachsende Nachfrage in verschiedenen Endmärkten<br />

in China decken zu können, hat die Division Functional Chemicals<br />

in Zhenjiang ein Werk zur Produktion von Tensiden und Hilfsmitteln<br />

errichtet. Ausserdem wurde mit dem Bau eines Ethoxylierungswerks<br />

in Dayabay, in der Nähe von Guangzhou, begonnen, das Anfang 2011<br />

seinen Betrieb aufnehmen soll.<br />

fun – umsAtz<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 2 385<br />

2008 2 825<br />

2007 2 745<br />

fun – EBitdA 1<br />

Mio. CHF<br />

0 750 1 500 2 250 3 000<br />

<strong>2009</strong> 283<br />

2008 316<br />

2007 262<br />

0 100 200 300 400<br />

fun – EBitdA 1 -mArgE<br />

%<br />

<strong>2009</strong> 11.9<br />

2008 11.2<br />

2007 9.5<br />

0 4 8 12 16<br />

1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.<br />

17


18<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Strategieüberblick<br />

Seit einigen Jahren liegen viele unserer Leistungskennzahlen<br />

unter dem Niveau der Konkurrenz.<br />

Zu hohe Kosten und eine zu geringe Rentabilität<br />

schwächen unsere Wett bewerbsposition.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir zwei zentrale Initiativen<br />

gestartet, mit denen wir unsere Position verbessern<br />

wollen:<br />

Das „Project <strong>Clariant</strong>“ sieht eine komplette<br />

Neustrukturierung des Konzerns vor. Die Initiative<br />

„<strong>Clariant</strong> Excellence“ zielt auf die Einführung<br />

einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung ab.<br />

Beide Projekte zusammen werden dafür sorgen,<br />

dass wir gestärkt aus der Wirtschaftskrise<br />

hervorgehen.


StrategieÜBerBlick<br />

HIntERGRund<br />

Die Wirtschaftskrise traf uns zu einem Zeitpunkt, als unsere Wettbewerbsposition<br />

insgesamt schwach war. Seit einigen Jahren<br />

liegen viele unserer Leistungskennzahlen unter dem Niveau der<br />

Konkurrenz. Pro-Kopf-Umsatz, SG&A-Kosten (Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen),<br />

Umsatzwachstum und Kennzahlen zum<br />

Nettoumlaufvermögen bewegten sich im Branchenvergleich durchgängig<br />

im unteren Quartil. Aufgrund der Komplexität unseres Unternehmens<br />

und seiner strukturellen Defizite haben wir mit die höchsten<br />

Kosten in der Branche. Eine anhaltend geringe Renta bilität,<br />

gemessen an EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen<br />

auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögenswerte) und ROIC (Ertrag aus dem investierten Kapital),<br />

ist die Folge.<br />

Zwei zentrale, im Jahr <strong>2009</strong> gestartete Initiativen sollen dafür sorgen,<br />

die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen,<br />

zur Konkurrenz aufzuschliessen und eine nachhaltige Plattform<br />

zur Erbringung von Spitzenleistungen zu schaffen:<br />

› Project clariant. Project <strong>Clariant</strong> wurde Ende 2008 mit dem Ziel<br />

ins Leben gerufen, die Cashflow-Generierung zu erhöhen, Kosten<br />

zu senken und die Komplexität zu reduzieren. Das Projekt bildet<br />

den Auftakt zu einem Restrukturierungsprogramm. Dieses sieht<br />

vor, das Unternehmen in den Jahren <strong>2009</strong> und 2010 einer systematischen<br />

Analyse zu unterziehen, um in sämtlichen Bereichen<br />

Prozessoptimierungen zu erreichen.<br />

› clariant Excellence. Mit der im März <strong>2009</strong> gestarteten Initiative<br />

<strong>Clariant</strong> Excellence soll systematisch eine Kultur der kontinuierlichen<br />

Verbesserung im gesamten Unternehmen eingeführt werden.<br />

PROJECt CLARIAnt<br />

Das Project <strong>Clariant</strong> umfasst eine Reihe von Arbeitsprozessen,<br />

die sich auf drei Hauptbereiche konzentrieren: cash, kosten und<br />

komplexität.<br />

ProJEct clAriAnt –<br />

diE wichtigstEn ArBEitsProzEssE und hAuPtziElE<br />

Workstream targets<br />

cash › Verringerung des › Nettoumlaufvermögen = 24 % des<br />

Umlaufvermögens Umsatzes bis Ende <strong>2009</strong><br />

kosten › Stellenabbau<br />

› Asset Network<br />

Optimization<br />

komplexität<br />

› Straffung des Produktsortiments<br />

› Straffung der weltweiten<br />

Standorte<br />

› Gestaltung der<br />

Organisation<br />

› Abbau von über 2 000 Vollzeitstellen<br />

bis Ende <strong>2009</strong>;<br />

Fokus auf SG&A-Kosten<br />

› Festlegung und Planung von Standortschliessungen<br />

(Projekt GANO)<br />

› Vereinfachung des komplexen<br />

Produktportfolios<br />

› Verringerung der Anzahl der<br />

Standorte weltweit<br />

› Definition und Umsetzung von<br />

Massnahmen zugunsten einer strafferen<br />

und effektiveren Organisation<br />

cash: In puncto Cash-Generierung war <strong>2009</strong> ein Rekordjahr. Dafür<br />

sorgte die Initiative ‚Cash Performance‘, die auf den Abbau von<br />

Lagerbeständen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

abzielte. Ein konsequentes und kontinuierliches Bestandsmanagement<br />

ist für die effektive Kontrolle des Nettoumlaufvermögens entscheidend.<br />

Ferner konnten Zahlungsziele durch Nachverhandlungen<br />

bestehender Verträge verlängert werden. Das Nettoumlaufvermögen<br />

als Prozentsatz des Umsatzes verringerte sich per Ende <strong>2009</strong><br />

auf 21 Prozent und lag damit über unserem Zielwert von 24 Prozent.<br />

kosten: Das hohe Kostenniveau bedeutet für <strong>Clariant</strong> einen Wettbewerbsnachteil.<br />

Um diese grundlegende Schwäche in den Griff<br />

zu bekommen, setzt das Project <strong>Clariant</strong> Kostensenkungen in allen<br />

Bereichen an, vorrangig beim SG&A-Aufwand.<br />

19


20 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

„ Die Jahre <strong>2009</strong> und 2010 stehen für eine Phase der Umstrukturierung<br />

bei <strong>Clariant</strong>. Die systematische Analyse des gesamten<br />

Unternehmens soll uns helfen, eine Plattform für nachhaltiges,<br />

rentables Wachstum zu schaffen.“ HARIOLF KOTTMANN, CEO<br />

Im Vergleich zum Jahresende 2008 wurden über 2 500 Vollzeitstellen<br />

gestrichen. Dadurch sank die Gesamtzahl der Mitarbeitenden im<br />

Dezember <strong>2009</strong> auf unter 17 600. Zudem sind 2010 im Rahmen der<br />

laufenden Restrukturierung zusätzliche Stellenkürzungen vorgesehen.<br />

Der Stellenabbau fand in Rücksprache mit Arbeitnehmervertretern<br />

und den örtlichen Behörden statt. <strong>Clariant</strong> legt grossen Wert<br />

darauf, den Umgang mit den betroffenen Mitarbeitenden fair und<br />

transparent zu gestalten.<br />

Auch durch ihr Produktionsnetzwerk erwachsen <strong>Clariant</strong> Wettbewerbsnachteile.<br />

Historisch bedingte strukturelle Schwächen<br />

sowie langjährige Überkapazitäten beeinträchtigen unsere Kostenbasis<br />

erheblich. Um diese Probleme im Produktionsbereich zu<br />

lösen, wurde als Teil des Project <strong>Clariant</strong> das Projekt Global Asset<br />

Network Optimization (GANO) gestartet. Es sieht vor, sämtliche<br />

Standorte einer Bewertung zu unterziehen und anschliessend entsprechende<br />

Rationalisierungsprogramme einzuleiten. Erste Ergebnisse<br />

des GANO-Projekts wurden im vierten Quartal <strong>2009</strong> veröffentlicht.<br />

Schliessungen sind in diesem Zusammenhang für die<br />

Standorte Hüningen (Frankreich), Pontypridd (Grossbritannien), für<br />

CIVAC in Cuernavaca (Mexiko) sowie für Teile zweier Werke an den<br />

Standorten Gendorf und Frankfurt (Deutschland) geplant. Auch für<br />

den Standort Onsan (Südkorea) wurde eine Bewertung aller strategischen<br />

Optionen anberaumt, und zwei kleinere Masterbatches-<br />

Standorte in Lavine (Quebec, Kanada) und Milford (Delaware, USA)<br />

wurden ebenfalls geschlossen.<br />

Stellenabbau und andere Kosteneinsparungen zeigen erste positive<br />

Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Einmaleffekten. Die<br />

Verbesserung des operativen Ergebnisses ist für unsere langfristige<br />

und nachhaltige Cash-Generierung von zentraler Bedeutung, da sich<br />

dadurch der Spielraum für eine weitere Verringerung des Umlaufvermögens<br />

verkleinert.<br />

komplexität: <strong>Clariant</strong> ist ein komplexes Unternehmen. Dies liegt<br />

einerseits an der Anzahl unserer Produkte und Länder, in denen wir<br />

diese vertreiben, und andererseits an unserer Organisationsstruktur.<br />

Da die Komplexität unserer Strukturen eine effiziente Unternehmensführung<br />

behinderte, stellte die Überprüfung der Organisations-<br />

struktur im Jahr <strong>2009</strong> eine der Hauptprioritäten für Project <strong>Clariant</strong><br />

dar. Als Unternehmen der Spezialitätenchemie ist <strong>Clariant</strong> – bedingt<br />

durch ihre breite und gleichzeitig spezialisierte Produktpalette –<br />

naturgemäss relativ komplex. Um erfolgreich zu sein, gilt es, diese<br />

Komplexität auf ein Mindestmass zu reduzieren und gleichzeitig zu<br />

gewährleisten, dass wir unser Portfolio flexibel verwalten.<br />

Die bisherige auf Divisionen und Regionen basierende Matrixstruktur<br />

von <strong>Clariant</strong> hatte folgende Nachteile:<br />

› zu viele Schnittstellen,<br />

› mangelnde Verantwortlichkeit bei wichtigen Geschäftsentscheidungen,<br />

› unzureichende Kosten- und Leistungstransparenz, sowie<br />

› Unfähigkeit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.<br />

Durch die Vereinfachung unserer Strukturen werden wir nicht nur<br />

in der Lage sein, zu unserer Konkurrenz aufzuschliessen, sondern<br />

auch unternehmerisches Denken und Verantwortungsbewusstsein<br />

zu fördern. All dies wird dazu beitragen, eine Plattform zugunsten<br />

der nachhaltigen Verbesserung unserer Rentabilität zu schaffen.<br />

Der Umstrukturierung lagen folgende Prinzipien zugrunde:<br />

› verantwortlichkeit – Vereinfachung der Strukturen, um die Kontrollreichweite<br />

der einzelnen Managementeinheiten zu reduzieren<br />

und unsere Manager an dem zu messen, was tatsächlich in ihrer<br />

Macht steht.<br />

› kosteneffizienz – Eliminierung von Redundanzen in unseren Entscheidungsfindungs-<br />

und Umsetzungsprozessen. Einführung flacherer<br />

Managementhierarchien und Beseitigung von Überschneidungen<br />

mit dem Ziel zusätzlicher Kosteneinsparungen.<br />

› geschäftsanforderungen – Ausrichtung an den wichtigsten<br />

strategischen Geschäftsprioritäten unter Berücksichtigung von<br />

Marktschwankungen.<br />

› strategische flexibilität – Regelmässige Überprüfung und<br />

Erneuerung des Portfolios. Unsere Struktur muss flexibel sein,<br />

damit schnelle Anpassungen des Portfolios möglich sind. Dies<br />

schliesst gegebenenfalls auch M&A-Aktivitäten und Partnerschaftsabkommen<br />

mit ein.


ÜBERSICHt ÜBER StRuKtuRELLE VERÄndERunGEn<br />

schlüssElElEmEntE dEr nEuEn struktur von clAriAnt<br />

neue Struktur Rolle<br />

1. Executive committee<br />

2. corporate center<br />

3. Business units<br />

4. Business services<br />

5. regionen und länder<br />

6. group technology services<br />

Gesamte strategische und operative<br />

Verantwortung und Rechenschaftspflicht<br />

für die Unternehmensführung.<br />

Unterstützt das Executive Committee<br />

durch die Vorgabe von Zielen und<br />

die Bereitstellung der erforderlichen<br />

Ressourcen und Strukturen.<br />

Zehn BUs leiten die Geschäfte. Jede BU<br />

hat auf der Stufe der Erfolgsrechnung<br />

Rechenschaftspflicht für ihr Geschäft.<br />

Erbringung von Dienstleistungen ausserhalb<br />

des Kerngeschäfts für die BUs.<br />

Globale Koordination und Ausführung<br />

in acht regionalen Service Centern.<br />

Verantwortung für Business Services<br />

vor Ort durch Koordination über die<br />

BUs hinweg. Sie vertreten das Unternehmen<br />

gegenüber externen Anspruchsgruppen.<br />

Koordination und Zentralisierung von<br />

Innovationen durch sechs Einheiten.<br />

1. ExECutIVE COMMIttEE<br />

Dem Executive committee (Ec) obliegt die gesamte strategische<br />

und operative Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Leitung<br />

von <strong>Clariant</strong>. Das EC legt die Gesamtziele des Unternehmens<br />

fest und richtet die Unternehmensstruktur danach aus.<br />

Das EC trägt die Hauptverantwortung für die Ressourcenzuteilung,<br />

die Nachfolgeplanung und das Talentmanagement. Es stellt damit<br />

sicher, dass <strong>Clariant</strong> über die richtigen Mitarbeitenden in den richtigen<br />

Positionen verfügt, damit künftig kontinuierliche Verbesserungen<br />

möglich sind.<br />

StrategieÜBerBlick 21<br />

2. CORPORAtE CEntER<br />

Das Corporate Center umfasst alle zentralen Geschäftsfunktionen,<br />

darunter Finance, Corporate Affairs, <strong>Clariant</strong> Excellence und Environmental,<br />

Safety, and Health Affairs (ESHA). Mit seinen rund 100<br />

Mitarbeitenden unterstützt das Corporate Center das Executive<br />

Committee und den Verwaltungsrat, indem es Zielvorgaben macht<br />

und die Verfügbarkeit der erforderlichen Ressourcen und Strukturen<br />

sicherstellt. Dabei arbeitet das Corporate Center eng mit den Business<br />

Units zusammen und legt Strategien und Umfang der Business<br />

Services fest.<br />

3. BuSInESS unItS<br />

Die operative Führung von <strong>Clariant</strong> hat die Implementierung von<br />

zehn neu geschaffenen Business units (Bus) erfolgreich abgeschlossen.<br />

Jede BU trägt die volle Verantwortung für ihr operatives<br />

Ergebnis. Die BUs kontrollieren und verwalten die Wertschöpfungskette,<br />

einschliesslich Anwendungen, Einkaufsaktivitäten, Produktion,<br />

Supply Chain, Marketing und Vertrieb. Sie ersetzen die zum<br />

31. Dezember <strong>2009</strong> aufgelöste Divisionsstruktur.<br />

Die Umsätze der BUs variieren zwischen 1.7 Mrd. CHF und<br />

200 Mio. CHF. Bei Standorten mit verschiedenen Produktionsschwerpunkten<br />

erfolgte die Mittelzuweisung an die BUs nach dem<br />

„Major User“-Prinzip.


22 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

üBErsicht BusinEss units<br />

Bu industrial & consumer specialties<br />

Führend bei der Herstellung von Ethylenoxidderivaten<br />

für die verschiedensten Märkte,<br />

darunter Personal Care, Industrial, Home Care,<br />

Enteisungstechnik, Metallverarbeitung,<br />

Bauchemie und Pflanzenschutz.<br />

Bu Pigments<br />

Weltweit führender Hersteller von Farbpigmenten<br />

für Lacke, Farben, Kunststoffe<br />

und Druckverfahren.<br />

Bu masterbatches<br />

Weltweit führend bei Masterbatches für die<br />

Automobil-, Konsumgüter-, Elektro-, Medizin-,<br />

Verpackungs- und Textil-/Textilfaserindustrie.<br />

Bu textile chemicals<br />

Führender Hersteller von Farbmitteln und<br />

Chemikalien für die Textilindustrie, darunter für<br />

Bekleidung, Polsterung, Stoffe und Teppiche.<br />

Bu oil & mining services<br />

Führender Anbieter von Produkten und<br />

Dienstleistungen für die Erdöl-, Raffinerie-<br />

und Bergbauindustrie.<br />

Bu Paper specialties<br />

Führender Anbieter von optischen Aufhellern,<br />

Farbmitteln und Funktionschemikalien<br />

für Papier- und Verpackungsanwendungen.<br />

Bu Additives<br />

Grosser Hersteller von halogenfreien<br />

Flammschutzmitteln, Wachsen und<br />

Polymeradditiven für Kunststoffe, Farben<br />

und Tinten.<br />

Bu detergents & intermediates<br />

Führender Anbieter von Waschmitteln<br />

und Zwischenprodukten für die Consumer-<br />

Care-, Agrar- und Pharmaindustrie.<br />

Bu leather services<br />

Führender Anbieter von Lederchemikalien<br />

und Verfahren zur Nassbehandlung,<br />

Gerbung, Färbung und Veredelung für die<br />

Lederverarbeitung, u.a. in der Automobil-,<br />

Schuh- und Möbelindustrie.<br />

Bu Emulsions<br />

Anbieter von synthetischen Latex/Polymerdispersionen<br />

für Farben, Lacke, Klebstoffe<br />

und Dichtungsmittel für die Textil-, Leder-<br />

und Papierindustrie.


StrategieÜBerBlick<br />

zEhn BusinEss units lÖsEn diE frühErE divisionsstruktur AB<br />

Pigments & Additives<br />

textile, leather & Paper<br />

chemicals<br />

functional chemicals<br />

masterbatches<br />

Bu Pigments<br />

Bu Additives<br />

Bu Paper specialties<br />

Bu leather services<br />

Bu textile chemicals<br />

Bu Emulsions<br />

Bu industrial & consumer<br />

specialties<br />

Bu detergents &<br />

intermediates<br />

Bu oil & mining services<br />

Bu master batches<br />

4. BuSInESS SERVICES<br />

Business Services werden zentral vom Standort Muttenz aus<br />

koordiniert und via acht Business Service Centers ausgeführt. Die<br />

Business Services umfassen die Bereiche HR, IT, Strategic Procurement,<br />

Logis tics, Supply Chain, Finance, Legal und Communications.<br />

Beratung und Angaben zu regionalen Dienstleistungen können entweder<br />

über das Corporate Center oder die Global Business Services<br />

eingeholt werden, wobei die Regional Service Center Kosten und<br />

Qualität der angebotenen Dienstleistungen überwachen.<br />

BusinEss sErvicEs – stAndortE<br />

nordamerika:<br />

Charlotte, USA<br />

weltweit:<br />

Muttenz<br />

lateinamerika:<br />

São Paulo, Brasilien<br />

Europa:<br />

Sulzbach, Deutschland<br />

mittlerer osten<br />

& Afrika:<br />

Sefaköy, Türkei<br />

indien:<br />

Mumbai<br />

Japan:<br />

Tokio<br />

china:<br />

Schanghai<br />

südostasien:<br />

Singapur<br />

5. REGIOnS/COuntRIES<br />

Die einzelnen Regionen und Länder sind für das Management der<br />

Business Services an ihrem jeweiligen Standort verantwortlich.<br />

Jeder Region/jedem Land steht ein Leiter Business Services vor,<br />

der mittels BU-übergreifender Koordination für ein angemessenes<br />

Dienstleistungsniveau sorgt. Allerdings tragen die Leiter der Regionen/Länder<br />

keine direkte Geschäftsverantwortung (z.B. auf der Stufe<br />

der Erfolgsrechnung). Diese liegt allein bei den BUs.<br />

Der Leiter der Länder oder Regionen ist gleichzeitig <strong>Clariant</strong>s<br />

Ansprechpartner für externe Anspruchsgruppen, die von Gemeinden<br />

bis hin zu nationalen Regierungen reichen können.<br />

23


24 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

6. GROuP tECHnOLOGy SERVICES<br />

Eine neue „Group Technology Services“-Struktur (GTS-Struktur),<br />

bestehend aus sechs zentralen Einheiten, soll wichtige Funktionen<br />

entlang der Technologie- und Innovationskette straffen und stärken:<br />

Group Research & Development setzt sich aus den früheren divisionalen<br />

F&E-Einheiten zusammen, wodurch unser Fachwissen im<br />

Bereich chemische Synthese gebündelt werden konnte. Die neue<br />

Einheit stellt den BUs chemietechnische Verfahren und neue Produktlösungen<br />

zur Verfügung und sichert effizient und wirksam eine<br />

nachhaltige F&E-Pipeline.<br />

Group Process Development ist unser Kompetenzzentrum für chemische<br />

Prozesstechnik. Es unterstreicht die Bedeutung, die wir der<br />

Optimierung bzw. Entwicklung neuer Prozesstechnologien beimessen,<br />

die wiederum kosteneffiziente, sichere und verlässliche Produktionsprozesse<br />

zur Herstellung von Qualitätsprodukten ermöglichen.<br />

New Business Development ist für die Ermittlung und Entwicklung<br />

neuer Geschäftschancen für <strong>Clariant</strong>, die über die Reichweite der<br />

BUs hinausgehen, zuständig. Dabei kommt dem Technologie-Scouting<br />

und dem Portfoliomanagement eine Schlüsselrolle bei der<br />

Erschliessung rentabler neuer Geschäftsfelder zu.<br />

Intellectual Property Management umfasst unter anderem unsere<br />

Patentabteilung. Die Einheit ist für die Umsetzung unserer IP-Strategie<br />

und die Verwaltung des dazugehörigen IP-Portfolios zuständig.<br />

Darüber hinaus ist sie die treibende Kraft des konzernweiten<br />

Wissensmanagements, das auch die Zusammenarbeit mit externen<br />

Partnern aus Industrie und Hochschule mit einschliesst.<br />

Group Engineering erbringt für <strong>Clariant</strong> Ingenieurdienstleistungen,<br />

die von ersten Bauentwürfen für Produktionsanlagen bis hin zur<br />

Inbetriebnahme optimierter oder neuer Infrastruktur- und Produktionsanlagen<br />

reichen.<br />

Group Product Safety überwacht die Einhaltung aller internen und<br />

externen Sicherheitsvorschriften und gewährleistet die Marktreife<br />

unserer Produkte. Die Bestandsverwaltung chemischer Substanzen<br />

und das Produktdatenmanagement, Toxikologie sowie Verkehrssicherheit<br />

fallen in ihren Aufgabenbereich.<br />

Innovation und Technologie entscheiden über unseren Erfolg. Entsprechend<br />

kommt GTS eine Schlüsselrolle zu, da diese Einheit die<br />

Plattform für künftiges rentables Wachstum schafft.<br />

CLARIAnt ExCELLEnCE – FÜR EInE LAnGFRIStIGE und<br />

nACHHALtIGE PERFORMAnCE<br />

Während sich das Project <strong>Clariant</strong> auf Schwächen im Struktur- und<br />

Kostenbereich konzentriert, handelt es sich bei <strong>Clariant</strong> Excellence<br />

um eine langfristige Initiative, bei der kontinuierliche Verbesserung<br />

und kultureller Wandel im Mittelpunkt stehen. Ausgehend vom<br />

LeanSigma-Ansatz ist <strong>Clariant</strong> Excellence darauf ausgelegt, unsere<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzgewinne und die Schaffung<br />

von Kundenmehrwert zu optimieren. <strong>Clariant</strong> Excellence legt den<br />

Grundstein für eine neue Unternehmenskultur, bei der unternehmerisches<br />

Denken grossgeschrieben wird und die uns dabei helfen wird,<br />

in der Branche eine Spitzenposition einzunehmen.<br />

<strong>Clariant</strong> Excellence setzt bei den folgenden vier Bereichen an:<br />

Operational Excellence, Commercial Excellence, Innovation Excellence<br />

und People Excellence. Entsprechende Massnahmen werden<br />

Schritt für Schritt erarbeitet und umgesetzt.<br />

clAriAnt ExcEllEncE<br />

innovation Excellence:<br />

Förderung neuer Ideen und Lösungen<br />

für rentables Wachstum<br />

operational Excellence:<br />

Optimale Effizienz bei allen<br />

betrieblichen Verfahren<br />

leansigma<br />

commercial Excellence:<br />

Stärkung von Verkauf und Marketing<br />

für besten Kundenservice und<br />

optimale Preise<br />

People Excellence:<br />

Befähigung unserer Mitarbeitenden,<br />

eine Kultur der kontinuierlichen<br />

Verbesserung zu schaffen


StrategieÜBerBlick<br />

operational Excellence konzentriert sich auf operative und administrative<br />

Belange. Ziel ist die laufende Optimierung der operativen Prozesse,<br />

vom Auftragseingang und der Planung über die Produktion bis hin<br />

zur Auslieferung an den Kunden. Dies schliesst auch unsere Einkaufsprozesse<br />

ein.<br />

commercial Excellence betrifft Verkauf und Marketing. Durch die<br />

Stärkung der Verkaufs- und Marketingorganisation soll diese in die Lage<br />

versetzt werden, den besten Kundenservice, das ansprechendste Produktportfolio<br />

und das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten und<br />

dadurch die Verkaufseffektivität zu erhöhen. Bruttomarge und Wachstum<br />

werden auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Verkaufsaktivitäten stehen<br />

und durch effiziente Prozesse und Tools unterstützt.<br />

Unsere Prioritäten für <strong>2009</strong> und 2010 lauten Cash-Generierung und<br />

Kostensenkungen. Somit bleibt unser Fokus auf die Operational Excellence<br />

und die Commercial Excellence gerichtet. Massnahmen im Bereich<br />

innovation Excellence sollen ab 2011 eingeführt werden, um neue<br />

Ideen zu fördern und in lukrative Produkte umzusetzen.<br />

People Excellence ist die vierte Komponente von <strong>Clariant</strong> Excellence.<br />

Sie schafft die Voraussetzungen für den Erfolg aller anderen Excellence-<br />

Bereiche und ist darauf ausgerichtet, die Mitarbeitenden mit den Fähigkeiten<br />

und Ressourcen auszustatten, die sie für eine effizientere und<br />

innovativere Arbeitsweise brauchen. Um den Prozess der kontinuierlichen<br />

Verbesserung zu fördern, räumt <strong>Clariant</strong> der Auswahl, Schulung und<br />

Befähigung geeigneter Mitarbeitender einen hohen Stellenwert ein.<br />

Der Schlüssel zur kontinuierlichen Prozessoptimierung in allen Excellence-Bereichen<br />

ist die LeanSigma-Methodik. LeanSigma ist ein leistungsstarker,<br />

datengesteuerter Ansatz zur Analyse und Lösung der Grundursachen<br />

geschäftlicher Probleme. Um Veränderungen voranzutreiben,<br />

setzt LeanSigma auf die Durchführung konzernweiter Schulungen und<br />

Projekte. <strong>2009</strong> nahmen etwa 1 500 Mitarbeitende an LeanSigma-Schulungen<br />

teil. Mehr als 500 leitende und mittlere Führungskräfte wurden<br />

zu „Excellence Champions“ ausgebildet. Im gleichen Jahr wurden insgesamt<br />

420 LeanSigma-Projekte angestossen, die über das Jahr gerechnet<br />

zu Kosteneinsparungen von über 12 Mio. CHF führten.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir an unserem Ziel festhalten,<br />

bis Ende 2010 mit unseren Leistungen den Branchendurchschnitt zu<br />

über treffen. Wir sind davon überzeugt, dass die konsequente Umsetzung<br />

des Project <strong>Clariant</strong> und die kontinuierliche Verbesserung im Rahmen von<br />

<strong>Clariant</strong> Excellence uns befähigen werden, unsere Performance nachhaltig<br />

zu steigern und unsere Ziele zu erreichen.<br />

25


26<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Corporate Responsibility<br />

Der verantwortungsvolle Umgang mit Kunden,<br />

Mitarbeitenden, Mitmenschen und der Umwelt ist<br />

für uns nicht nur eine Frage der Ethik. Er stärkt<br />

auch die Partnerschaft mit denjenigen Anspruchsgruppen,<br />

von denen letztlich unser Erfolg im<br />

aktuellen Marktumfeld wie auch in der Zukunft<br />

abhängt.


corporate reSponSiBility<br />

„ Corporate Responsibility ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

unseres nachhaltigen Ansatzes für profitables Wachstum.“<br />

GLOBAL REPORtInG InItIAtIVE (GRI)<br />

Um unsere Aktionäre und andere Anspruchsgruppen transparent<br />

über unsere verantwortungsvolle Unternehmensführung zu informieren,<br />

erfolgt unsere Berichterstattung gemäss den Richtlinien der<br />

Global Reporting Initiative (GRI). Die GRI hat unseren Bericht auf<br />

erfolgreiche Einhaltung ihrer G3-Richtlinien für die Erstellung von<br />

Nachhaltigkeitsberichten geprüft. Sie hat für den gesamten Bericht,<br />

einschliesslich der im Internet veröffentlichten GRI-Beilage, die ordnungsgemässe<br />

Umsetzung auf Ebene C bestätigt.<br />

1 Aus Energieverbrauch (Elektrizität, Dampf usw.), Beginn der Datenermittlung im Jahr 2007<br />

2 Zahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag pro 200 000 Arbeitsstunden<br />

HARIOLF KOTTMANN, CEO<br />

uMWELtFREundLICH und SICHER – In JEdER HInSICHt<br />

Wir engagieren uns in allen Tätigkeitsbereichen mit Nachdruck für<br />

Umweltschutz und Sicherheit. Dabei lassen wir es nicht bei der<br />

blossen Einhaltung regulatorischer Anforderungen bewenden, sondern<br />

setzen nationale Gesetze und interne Vorschriften konsequent<br />

und proaktiv um. Unsere Bestimmungen für Umwelt, Sicherheit und<br />

Gesundheit (Environment, Safety & Health, ESH) erfüllen die Zielsetzungen<br />

der „Charta für eine langfristig tragfähige Entwicklung“<br />

der Internationalen Handelskammer. Daneben wurden wir weltweit<br />

nach ISO 14001-2004 und OHSAS ISO 18001-1999 zertifiziert. Jede<br />

unserer weltweiten Produktionsstätten muss die Vorschriften der<br />

ESH-Abteilung des Konzerns für eine umweltfreundliche und sichere<br />

Geschäftstätigkeit strikt einhalten. Darüber hinaus verfügen wir über<br />

ein globales System zur Ereignisberichterstattung und zum Notfallmanagement.<br />

AusgEwähltE lEistungsindikAtorEn zu umwElt, sichErhEit und gEsundhEit:<br />

5-Jahres-trend 2004 – 2008<br />

material-, Energie- und wasserverbrauch<br />

Einheit 2008 2007 2006 2005 2004<br />

Materialien zur Fertigung von Produkten 1 000 Tonnen 2 182 2 318 2 401 2 480 2 642<br />

Verbrauch von eingekauftem Strom 1 000 TJ 3.71 3.97 4.27 4.55 4.78<br />

Erdgasverbrauch 1 000 TJ 4.48 4.81 6.25 6.94 7.26<br />

Ölverbrauch 1 000 GJ 572 803 1 024 1 206 1 292<br />

Wasserverbrauch inkl. Betriebswasser usw. Mio. m3 luft- und wasseremissionen; Abfälle<br />

96 103 112 114 121<br />

Direkte CO -Emission 2 1 000 Tonnen 468 507 596 642 672<br />

Direktes Erderwärmungspotenzial (Kohlenstoffäquivalent – Scope 1) 1 000 Tonnen 653 708 898 1 032 1 070<br />

Indirektes Erderwärmungspotenzial (Kohlenstoffäquivalent – Scope 2) 1 000 Tonnen1 583 647<br />

Schwefeldioxid Tonnen 422 538 611 685 765<br />

Stickoxide Tonnen 428 425 515 839 1 101<br />

Abwasservolumen gesamt Mio. m3 25.6 27.0 29.7 31.4 33.9<br />

Organische Verbindungen in Abwässern (chemischer Sauerstoffbedarf) 1 000 Tonnen O2 5.97 6.45 7.04 7.81 7.98<br />

Erzeugte Abfälle, kein Sondermüll 1 000 Tonnen 120 123 135 128 135<br />

Erzeugte Abfälle, Sondermüll<br />

Arbeitsunfälle<br />

1 000 Tonnen 120 111 144 175 170<br />

Häufigkeit: Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen 2 0.78 0.92 1.05 1.13 1.27<br />

Schweregrad: Ausfalltagerate 3 11.3 15.9 19.6 17.3 20.8<br />

3 Zahl der Ausfalltage aufgrund von Arbeitsunfällen pro 200 000 Arbeitsstunden<br />

27


28 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Dank unserer internationalen Initiative AvoidingAccidents@<strong>Clariant</strong>,<br />

die darauf abzielt, das Denken und Verhalten der Mitarbeitenden zu<br />

verändern, ging die Zahl der Arbeitsunfälle <strong>2009</strong> gegenüber dem<br />

Vorjahr um 13 Prozent zurück. Unser Projekt „Energy 2010“, bei dem<br />

alle grossen Standorte einem Energieaudit unterzogen werden, trug<br />

massgeblich dazu bei, den Energieverbrauch zwischen 2004 und<br />

2008 um mehr als 16 Prozent pro Tonne Produkt zu senken. Im Jahr<br />

<strong>2009</strong> wurden im Rahmen dieses Projekts am Standort Gendorf zwei<br />

alte Destillationskolonnen durch eine einzelne Kolonne zur Herstellung<br />

von Monoethylenglykol ersetzt. Dies führte zu einer verbesserten<br />

Trennleistung und gleichzeitig zu jährlichen Einsparungen von<br />

200 MWh Strom, 15 000 MWh Dampf, 5 500 t Treibhausgasemissionen<br />

und 1 Mio. CHF Energiekosten. Weitere Massnahmen halfen,<br />

das Abwasservolumen zu senken. Beispielsweise werden an unserem<br />

Standort in Knapsack keinerlei Stickstoffverbindungen mehr in<br />

das Abwasser geleitet. Dies wurde erreicht, indem die für Abluftwäscher<br />

zur Ammoniakreduzierung verwendete wässrige Waschlösung<br />

durch Phosphorsäure ersetzt wurde. Das entstehende Diammoniumphosphat<br />

wird jetzt isoliert und als Rohstoff an die Düngemittelbranche<br />

verkauft. Andere Umweltschutzprojekte umfassen die Reduktion<br />

des Ausstosses von Phosphaten in Hoechst und Stickstoffverbindungen<br />

in Knapsack sowie von Luftschadstoffen (z.B. VOC-Emissionen)<br />

in Muttenz. Im Jahr <strong>2009</strong> investierte <strong>Clariant</strong> mehr als 20 Mio. CHF<br />

in ihre ESH-Programme.<br />

Die Tabelle auf Seite 27 veranschaulicht die Ergebnisse unserer<br />

ESH-Massnahmen für die Jahre 2004 bis 2008. Die Erfassung und<br />

Auswertung der Daten zu unseren Produktionsstandorten in 40 Ländern<br />

braucht Zeit. Daher werden die Daten für <strong>2009</strong> erst im April<br />

2010 auf unserer Website veröffentlicht.<br />

unSERE PROduKtE: SICHER und nACHHALtIG<br />

Bei <strong>Clariant</strong> ist das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung in jeder<br />

Hinsicht fest verankert, sei es bei der Produktion, beim Transport und<br />

Vertrieb oder bei der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen.<br />

Das gilt für alle Lebenszyklusphasen. Als führendes Chemieunternehmen<br />

beschränken wir uns dabei nicht auf die Einhaltung gesetzlicher<br />

Vorschriften, sondern nehmen darüber hinaus an verschiedenen<br />

Programmen teil, darunter die Initiativen Global Charter Responsible<br />

Care ® und Global Product Strategy (GPS).<br />

Ziel dieser freiwilligen Programme ist es, <strong>Clariant</strong>s Leistung in<br />

puncto Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz sowie die Qualität<br />

der von uns produzierten und vertriebenen Produkte laufend zu<br />

verbessern. Dabei steht neben der Optimierung der sicherheits- und<br />

umweltrelevanten Produktmerkmale auch die Kommunikation mit<br />

unseren Kunden und anderen Anspruchsgruppen im Vordergrund.<br />

Zusätzlich zu diesen freiwilligen Programmen arbeiten wir an der<br />

Einhaltung der gesetzlichen REACH-Vorschriften (Verordnung über<br />

die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer<br />

Stoffe). Die erste Registrierungsfrist endet am 30. November<br />

2010: Bis dann müssen hochvolumige Substanzen und Stoffe, die<br />

eine Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellen<br />

können, bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) in<br />

Helsinki registriert sein. Die Einhaltung der REACH-Verordnung und<br />

anderer gesetzlicher Regelwerke erfordert eine enge Zusammenarbeit,<br />

sowohl funktionsübergreifend mit Geschäftspartnern und Regulierungsbehörden,<br />

als auch innerhalb der Lieferkette von <strong>Clariant</strong>.<br />

Ein Beispiel für das Engagement von <strong>Clariant</strong> in Sachen Nachhaltigkeit<br />

ist die neue Produktreihe Genaminox ® CHE, die ein Aminoxid<br />

auf biologischer Basis für die Reinigung harter Oberflächen enthält.<br />

Dadurch lässt sich der Anteil an Aktivsubstanzen in Reinigungsprodukten<br />

senken. Der geringere Anteil an Aktivsubstanzen und<br />

der höhere Wasseranteil verleihen Reinigungsmitteln auf Basis<br />

von Genaminox ® CHE ein günstigeres ökologisches und toxikologisches<br />

Profil und verbessern so deren Umweltbilanz. Das Ergebnis<br />

ist ein innovatives Produkt, das sich durch geringere Kosten, eine<br />

höhere Reinigungsleistung sowie eine nachhaltige Wirkungsweise<br />

auszeichnet und gleichzeitig die Auflagen des EcoTain-Labels von


<strong>Clariant</strong> erfüllt. Kurzum: In der proaktiven und verantwortungsbe<br />

wussten Gestaltung unserer Produktportfolios kommt unser<br />

Bestreben zum Ausdruck, die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich<br />

zu erfüllen.<br />

EInE KuLtuR dER HÖCHStLEIStunG, FAIRnESS und<br />

ZuSAMMEnARBEIt<br />

In schwierigen Zeiten sind Unternehmen aufgerufen, die Motivation<br />

und Kompetenz ihrer Mitarbeitenden zu fördern und für eine faire<br />

Behandlung zu sorgen. Dank regelmässiger Performancegespräche<br />

wissen die Mitarbeitenden stets, welchen Beitrag sie zum Gesamterfolg<br />

von <strong>Clariant</strong> leisten und erhalten die Motivation, die sie zur<br />

Erreichung ehrgeiziger Ziele brauchen. Unser langfristiger Erfolg<br />

erfordert eine Kultur, die auf ständige Verbesserungen ausgerich-<br />

mitArBEitEndE nAch nAtionAlität<br />

<strong>Clariant</strong> beschäftigt 17 536 Mitarbeitende aus 86 Ländern.<br />

Diese verteilen sich wie folgt:<br />

Deutschland 25 %<br />

Brasilien 9 %<br />

USA / Kanada 7 %<br />

China 7 %<br />

Frankreich 7 %<br />

Indien 5 %<br />

Italien 4 %<br />

Spanien 4 %<br />

Indonesien 3 %<br />

Schweiz 3 %<br />

Mexiko 3 %<br />

Sonstige 23 %<br />

corporate reSponSiBility<br />

tet ist. Zu diesem Zweck wurde das Project <strong>Clariant</strong> Excellence ins<br />

Leben gerufen (siehe Seite 24). Es baut vor allem auf der „People<br />

Excellence“ auf, mit der <strong>Clariant</strong> sicherstellt, dass sie die richtigen<br />

Mitarbeitenden zur richtigen Zeit für die richtige Position hat. Vorrangiges<br />

Ziel der „People Excellence“ ist es daher, die Weiterbildung<br />

der Mitarbeitenden zu verbessern. Das bedeutet, dass ihnen<br />

die erforderlichen Fähigkeiten vermittelt und Ressourcen zur Verfügung<br />

gestellt werden und ihnen gleichzeitig der nötige Freiraum<br />

gelassen wird. Damit diese Verbesserungen auch langfristig gesichert<br />

sind, fördert <strong>Clariant</strong> intensiv die Nachfolgeplanung und das<br />

Talent management.<br />

<strong>Clariant</strong> arbeitet unter vollständiger Einhaltung der Normen der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und sorgt diesbezüglich<br />

für die laufende Überwachung ihrer Standorte. Hierzu gehört auch<br />

die strikte Einhaltung der Bestimmungen zur Versammlungsfreiheit.<br />

Für rund 50 Prozent unserer Mitarbeitenden gelten Tarifverträge. Im<br />

Falle betrieblicher Veränderungen (wie Werkschliessungen) arbeiten<br />

wir eng mit Mitarbeitervertretern und Mitarbeitenden zusammen.<br />

Die von uns gezahlten Löhne und Gehälter entsprechen den vor Ort<br />

geltenden Mindestlöhnen oder liegen oftmals – abhängig von der<br />

Wettbewerbssituation – darüber. Daher kann <strong>Clariant</strong> die besten<br />

Talente für sich gewinnen und auf eine loyale Belegschaft zählen.<br />

Wir beachten zudem sämtliche lokalen Bestimmungen für Teilzeit-<br />

und befristet eingestellte Mitarbeitende.<br />

29


30 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

untERnEHMEnSIntEGRItÄt und EnGAGEMEnt<br />

FÜR dAS GEMEInWOHL<br />

Der Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong>, der auf der Website des Konzerns<br />

abrufbar ist, definiert verantwortungsvolles Verhalten. Dadurch werden<br />

der Ruf des Unternehmens geschützt und die Risiken für unsere<br />

Aktionäre reduziert. Er verpflichtet sowohl <strong>Clariant</strong> als auch jeden<br />

einzelnen Mitarbeitenden zur genauen Einhaltung eines umfassenden<br />

Regelwerks. Dieses gewährleistet einen fairen Wettbewerb,<br />

Koalitionsfreiheit sowie das Recht auf Tarifverhandlungen und verbietet<br />

ausdrücklich Korruption, Diskriminierung sowie Kinder- und<br />

Zwangsarbeit.<br />

Alle Mitarbeitenden werden im Umgang mit diesem Verhaltenskodex<br />

geschult. Der General Counsel von <strong>Clariant</strong> ist der oberste Ansprechpartner<br />

für Compliance-Fragen und erhält diesbezüglich Informationen<br />

vom Linienmanagement. Damit ist er neben anderen rechtlichen<br />

Fragen unter anderem für die Verfolgung aller gemeldeten Verstösse<br />

gegen den Verhaltenskodex verantwortlich. Im Berichtsjahr wurden<br />

keine Zuwiderhandlungen gegen den Kodex in den Bereichen Korruption,<br />

unlauterer Wettbewerb oder Diskriminierung verzeichnet,<br />

die einen wesentlichen Einfluss auf den Konzern haben könnten.<br />

<strong>Clariant</strong> legt grossen Wert darauf, als Unternehmen überall dort Verantwortung<br />

für das Gemeinwohl zu übernehmen, wo der Konzern<br />

geschäftlich tätig ist. Im Rahmen von Partnerschaften mit umliegenden<br />

Gemeinden erteilten Mitarbeitende von <strong>Clariant</strong> im vergangenen<br />

Jahr Unterricht rund um die Themen Naturwissenschaften,<br />

Englisch und IT-Grundkenntnisse. Ferner übernahm das Unternehmen<br />

das Sponsoring für einen Studentenpreis, der in einer ländlich<br />

gelegenen Highschool in der Nähe unseres Standorts Kanchipuram<br />

(Indien) verliehen wurde. Im Rahmen dieser Partnerschaften wurden<br />

den Studenten Kurse in den Bereichen Erste-Hilfe-Massnahmen und<br />

Sicherheitsbewusstsein erteilt. In Portugal und Spanien engagierte<br />

sich <strong>Clariant</strong> für berufstätige behinderte Menschen und griff dabei<br />

auf die Unterstützung externer zertifizierter Dienstleister, die mit<br />

Behinderten arbeiten, zurück. Darüber hinaus finanzierte das Unternehmen<br />

ein Projekt, bei dem Architekturstudenten versuchten, sich<br />

im Rollstuhl oder mit verbundenen Augen in der Altstadt von Tarragona<br />

zurechtzufinden, um Hindernisse für seh- und körperbehinderte<br />

Menschen zu erkunden. Die Ergebnisse des Experiments wurden in<br />

einer Ausstellung an der Polytechnischen Universität von Katalonien<br />

präsentiert.<br />

RISIKOMAnAGEMEnt<br />

EntERPRISE RISK MAnAGEMEnt, PROZESSPRÜFunG<br />

und -ÜBERARBEItunG<br />

Das Enterprise Risk Management ist darauf ausgerichtet, Risikostufen<br />

zu ermitteln und unternehmerisches Denken innerhalb des<br />

Konzerns zu fördern. Der entsprechende Prozess evaluiert die Chancen<br />

und Gefahren für die vom Verwaltungsrat definierten kurz- und<br />

mittelfristigen Zielsetzungen. Das Enterprise Risk Management<br />

sorgt für die Koordinierung und Ausarbeitung von Massnahmen rund<br />

um das Risikomanagement über alle Entscheidungsebenen hinweg.<br />

Es gewährleistet, dass alle wesentlichen Risiken an das Executive<br />

Committee, den CEO und den Verwaltungsrat kommuniziert werden<br />

und befasst sich mit der Information, Weiterbildung sowie Motivation<br />

der Mitarbeitenden.<br />

Die für <strong>Clariant</strong> geltenden Bestimmungen zum Risikomanagement<br />

beinhalten ein spezielles Tool zur Risikobewertung und -quantifizierung,<br />

Ermittlung von Gegenmassnahmen, Zuordnung der Verantwortlichkeiten<br />

und Unterstützung der Managementberichtsstruktur.<br />

Diese Bestimmungen basieren auf dem Standard des Institute of<br />

Risk Management (IRM) und orientieren sich am Enterprise Risk<br />

Management – Integrated Framework des Committee of Sponsoring<br />

Organizations of the Treadway Commission (COSO). Die Ergebnisse<br />

unserer Risikobewertungen und Gegenmassnahmen werden konsolidiert<br />

und die Risiken anschliessend via Auditausschuss vom CEO,<br />

Executive Committee und Verwaltungsrat beurteilt.


RISIKOBEWERtunGEn<br />

Die Unternehmensplanung und die Zielsetzungen sind Gegenstand<br />

von Risikobewertungen. Diese wiederum stehen im Zusammenhang<br />

mit unseren kurz- und mittelfristigen Gesamtzielen sowie<br />

den individuellen Zielsetzungen der Führungskräfte. Der ermittelte<br />

Risikograd liefert Erkenntnisse über die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

sowie das Ausmass möglicher Folgen für die Finanzlage, die<br />

Reputation und den Geschäftsbetrieb. Jede Risikobewertung gibt<br />

Auskunft über die folgenden Bereiche: Gefahren oder Chancen,<br />

Ursachen, Auswirkungen, Handhabung und Kontrollmassnahmen,<br />

Vertrauen in die Kontrollmassnahmen, Akzeptanz der ermittelten<br />

Risiken, mögliche Verbesserungen, Pläne zur Risikooptimierung<br />

und Zeitrahmen.<br />

Das Risk Management Steering Committee prüft die Bewertungsergebnisse<br />

auf Relevanz, Konsistenz und Genauigkeit. Die Risikobewertung<br />

erfolgt jährlich und wird bei Bedarf um vierteljährliche<br />

Aktualisierungen und Zwischenberichte ergänzt. Der Prozess gliedert<br />

sich in eine Anfangs- und Aktualisierungsphase. Dadurch soll<br />

sichergestellt werden, dass die Ergebnisse rechtzeitig vorliegen.<br />

uMWELt- und PROduKtRISIKEn, FInAnZIELLE RISIKEn<br />

und RECHtSStREItIGKEItEn<br />

Zur Minimierung möglicher Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsrisiken<br />

werden die relevanten Parameter aller Produktionsstandorte<br />

zentral analysiert. Zum Schutz gegen allgemeine Haftpflicht- und<br />

Produkthaftungsrisiken schliessen wir Versicherungen ab und bilden<br />

Rückstellungen. Eventuelle Verpflichtungen durch Altlasten aus<br />

Akquisitionen oder Veräusserungen werden bei jeder sich bietenden<br />

Gelegenheit vertraglich begrenzt.<br />

Finanzielle Risiken werden mittels eines umfangreichen Analyse-<br />

und Bewertungssystems überwacht. Ungleichgewichte von Zahlungsströmen<br />

(Transaktionsrisiken) zwischen Währungen sichern wir<br />

mithilfe von Optionen, Spot- oder Termingeschäften selektiv ab. Risiken<br />

im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten<br />

(Umrechnungsrisiken) begegnet <strong>Clariant</strong> mit „natürlichem“ Hedging.<br />

Zinsänderungsrisiken bewirtschaften wir primär durch das kontrollierte<br />

Verhältnis von festen zu variablen Zinssätzen sowie durch die<br />

Laufzeiten der jeweiligen Kreditfazilitäten.<br />

corporate reSponSiBility<br />

Für nicht versicherte Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuerrecht,<br />

Patentrecht, Produkthaftung, Wettbewerbsrecht oder Umweltschutz<br />

bilden wir angemessene Rückstellungen.<br />

RISIKEn dER InFORMAtIOnStECHnOLOGIE<br />

Wir betreiben geschäftskritische Software in einem zentralen<br />

Rechenzentrum mit zwei räumlich getrennten Serverparks. Die<br />

parallele Struktur des Systems verhindert Störungen und Ausfälle.<br />

Zuverlässige und laufend aktualisierte Tools bieten Schutz<br />

vor Virenangriffen. Zudem führt <strong>Clariant</strong> regelmässig Notfallprozeduren<br />

durch.<br />

31


32<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Corporate Governance<br />

<strong>Clariant</strong> ist den internationalen Standards der<br />

Corporate Governance verpflichtet. Diese<br />

Standards bestimmen unsere Führungsstruktur<br />

und unsere Prozesse und zeigen unseren Anspruchsgruppen,<br />

dass wir offen und transparent handeln.


GRundSÄtZE dER CORPORAtE GOVERnAnCE<br />

Unsere Corporate Governance-Grundsätze legen die Führungsstruktur,<br />

die Organisation und die Prozesse des <strong>Clariant</strong> Konzerns fest, um<br />

Stakeholder-Value und Transparenz sowie nachhaltigen und langfristigen<br />

Erfolg zu gewährleisten. Der Konzern ist schweizerischen<br />

und internationalen Corporate Governance-Standards verpflichtet. Er<br />

befolgt die Richtlinien des Swiss Code of Best Practice for Corporate<br />

Governance und der SIX Swiss Exchange. Die Prinzipien und Regeln<br />

zur Corporate Governance sind im Schweizerischen Obligationenrecht,<br />

in den Statuten der <strong>Clariant</strong> AG sowie in den Organisationsreglementen<br />

und im Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong> festgelegt. Der<br />

Verwaltungsrat überarbeitet diese Dokumente regelmässig.<br />

Die Statuten und der Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong> können im Internet<br />

unter www.governance.clariant.com eingesehen werden.<br />

KOnZERnStRuKtuR und AKtIOnÄRE<br />

KOnZERnStRuKtuR<br />

Der Firmensitz der <strong>Clariant</strong> AG befindet sich an der Rothausstrasse 61,<br />

CH-4132 Muttenz, Schweiz.<br />

Die Geschäftstätigkeit der <strong>Clariant</strong> AG wird von ihren Konzerngesellschaften<br />

ausgeübt. Die <strong>Clariant</strong> AG ist eine Holdinggesellschaft<br />

nach schweizerischem Recht und direkte oder indirekte Eigentümerin<br />

sämtlicher Konzerngesellschaften weltweit. Mit Ausnahme der<br />

nachfolgend beschriebenen Fälle werden die Aktien der Konzerngesellschaften<br />

nicht öffentlich gehandelt. Die wichtigsten Gesellschaften<br />

der <strong>Clariant</strong> AG sind in Erläuterung 32 der Konzernrechnung<br />

aufgeführt (Seiten 108 und 109).<br />

corporate governance 33<br />

Bis Ende <strong>2009</strong> bestand der Konzern aus vier Divisionen: Textile,<br />

Leather & Paper Chemicals, Pigments & Additives, Functional<br />

Chemicals sowie Masterbatches. Ab dem 1. Januar 2010 ist der<br />

Konzern in zehn Business Units gegliedert: Paper Specialties,<br />

Leather Services, Textile Chemicals, Emulsions, Pigments, Additives,<br />

Industrial & Consumer Specialties, Detergents & Intermediates,<br />

Oil & Mining Services sowie Masterbatches.<br />

Die <strong>Clariant</strong> AG hält 63.4 Prozent an <strong>Clariant</strong> Chemicals (India)<br />

Ltd, die an der Bombay Stock Exchange (ISIN-Nr.: INE492A01029,<br />

Symbol: CLARICHEM) und an der National Stock Exchange of India<br />

(Symbol: CLNINDIA) notiert ist, sowie 75 Prozent an <strong>Clariant</strong> (Pakistan)<br />

Ltd, die an der Karachi Stock Exchange (ISIN-Nr.: PK007670101)<br />

notiert ist.<br />

BEdEutEndE AKtIEnBEtEILIGunGEn MIt 3 PROZEnt<br />

OdER MEHR dES GESAMtEn AKtIEnKAPItALS<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong> hatte die <strong>Clariant</strong> AG 27 584 eingetragene<br />

Aktionäre. Zu diesem Zeitpunkt hielten die folgenden Aktionäre<br />

eine Beteiligung von über 3 Prozent des Aktienkapitals: Black-<br />

Rock Inc., New York (USA), 4.11 Prozent; JPMorgan Chase & Co.,<br />

New York (USA) 3.71 Prozent; ABN Amro, Amsterdam (NL),<br />

3.34 Prozent; Dimensional Fund Advisors, Austin (USA), 3.11 Prozent.<br />

Bestinver Gestión S.A., Madrid (ES), hielt eine Beteiligung von weniger<br />

als 3 Prozent (2008: 4.97 Prozent). Kein weiterer Aktionär hielt<br />

zum Bilanzstichtag mehr als 3 Prozent des Aktienkapitals.<br />

KREuZBEtEILIGunGEn<br />

Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.


34 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

KAPItALStRuKtuR<br />

KAPItAL<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong> belief sich das voll eingezahlte Aktienkapital<br />

der <strong>Clariant</strong> AG auf 920 640 000 CHF, unterteilt in 230 160 000<br />

Namenaktien mit einem Nennwert von jeweils 4.00 CHF. Die Aktien<br />

der <strong>Clariant</strong> AG sind seit 1995 an der SIX Swiss Exchange notiert<br />

(Symbol: CLN, ISIN-Nr.: CH0012142631). Die <strong>Clariant</strong> AG gibt keine<br />

Genussscheine aus.<br />

BEdInGtES KAPItAL<br />

Das Aktienkapital der Gesellschaft kann durch die Ausgabe von<br />

maximal 40 000 000 Namenaktien mit einem Nennwert von jeweils<br />

4.00 CHF um höchstens 160 000 000 CHF erhöht werden. Diese sind<br />

durch Ausübung von Wandel- oder Optionsrechten, die ihren Inhabern<br />

in Verbindung mit Anleihensobligationen der Gesellschaft oder<br />

einer ihrer Tochtergesellschaften eingeräumt wurden, in bar auszuzahlen.<br />

Details hierzu sind im Artikel 5b der Statuten zu finden.<br />

Von den 40 000 000 Aktien, die das bedingte Kapital ausmachen,<br />

gingen 35 087 718 in eine vorrangige, unbesicherte Wandelanleihe<br />

im Wert von 300 Mio. CHF über, die am 2. Juli <strong>2009</strong> ausgegeben<br />

wurde. Die Laufzeit der Wandelanleihe endet am 7. Juli 2014, der<br />

Wandelpreis beträgt 8.55 CHF, und der Coupon von 3 Prozent p.a. ist<br />

halbjährlich nachträglich zahlbar.<br />

KAPItALVERÄndERunGEn<br />

In den vergangenen drei bis vier Jahren hat das Unternehmen den<br />

Nennwert pro Aktie gesenkt. Ansonsten blieb das Aktienkapital<br />

unverändert. Eine Tabelle mit zusätzlichen Informationen zu den<br />

Änderungen des Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong> AG in den Jahren 2008<br />

und <strong>2009</strong> findet sich auf Seite 84 (Erläuterung 14) dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>s.<br />

Nähere Informationen für die Jahre 2007 und 2008 sind der<br />

Seite 82 (Erläuterung 14) des <strong>Geschäftsbericht</strong>s 2008 zu entnehmen.<br />

ÜBERtRAGBARKEIt VOn AKtIEn<br />

Die Übertragung der Namenaktien bedarf der Genehmigung des<br />

Verwaltungsrats, die dieser delegieren darf. Die Genehmigung wird<br />

erteilt, wenn der Käufer / die Käuferin seine / ihre Identität offenlegt<br />

und bestätigt, dass die Aktien im eigenen Namen und auf eigene<br />

Rechnung gekauft werden.<br />

nOMInEE-EIntRAGunGEn und StIMMRECHtE<br />

Jede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung<br />

eine Stimme. Bei <strong>Clariant</strong> gilt gemäss Artikel 12 Absatz 1 der<br />

Statuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des Aktienkapitals.<br />

Für Nominees, welche die Identität der von ihnen vertretenen<br />

Personen nicht offenlegen und deren Beteiligung über 2 Prozent<br />

liegt, gelten spezielle Regelungen.<br />

WAndELAnLEIHEn und OPtIOnEn<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> begab <strong>Clariant</strong> eine Wandelanleihe von 300 Mio. CHF.<br />

Im Rahmen von Mitar beiterbeteiligungsprogrammen wurden in der<br />

Vergangenheit Optionen auf Namenaktien gewährt. Einzelheiten<br />

zu den Optionsprogrammen finden sich auf den Seiten 103 bis 105<br />

(Erläuterung 27).<br />

dER VERWALtunGSRAt<br />

Der Verwaltungsrat der <strong>Clariant</strong> AG besteht aus mindestens sechs<br />

und höchstens zehn Mitgliedern. Auf der 14. ordentlichen Generalversammlung<br />

vom 2. April <strong>2009</strong> in Basel wurde der Schweizer Klaus<br />

Jenny erneut in den Verwaltungsrat gewählt. Seine Amtszeit beträgt<br />

drei Jahre.<br />

MItGLIEdER dES VERWALtunGSRAtS<br />

Jürg Witmer, Schweizer<br />

Präsident des Verwaltungsrats<br />

Jürg Witmer studierte Politikwissenschaften am Institut für internationale<br />

Studien der Universität Genf und Rechtswissenschaften an<br />

der Universität Zürich, wo er auch promovierte. 1978 trat er in die<br />

Hoffmann-La Roche in Basel ein, zunächst als Mitglied der Rechtsabteilung,<br />

später als Assistent des Präsidenten und CEO. 1984<br />

ging er als Regional Marketing Manager von Roche Far East nach


Hongkong, wo er schliesslich zum General Manager ernannt wurde.<br />

1990 übernahm er die Position des Head of Corporate Communications<br />

and Public Affairs am Hauptsitz von Roche in Basel. 1994<br />

wechselte er als General Manager zur Roche Austria in Wien. Von<br />

1999 bis 2005 war er CEO der Givaudan-Gruppe. Seit 2005 ist Jürg<br />

Witmer Präsident des Verwaltungsrats der Givaudan SA und seit<br />

2008 Verwaltungsratspräsident der <strong>Clariant</strong> AG.<br />

Rudolf Wehrli, Schweizer<br />

Vizepräsident des Verwaltungsrats<br />

Nach seinem Studium an den Universitäten Zürich und Basel promovierte<br />

Rudolf Wehrli in Theologie, Philosophie und Germanistik.<br />

Seine berufliche Laufbahn begann er 1979 bei McKinsey & Co. 1984<br />

trat er als Mitglied des Führungsstabs in die Schweizerische Kreditanstalt<br />

(heute Credit Suisse) ein. 1986 wurde er zum Marketingleiter<br />

und Mitglied des Executive Committee der Silent-Gliss-Gruppe<br />

ernannt. Fünf Jahre später wurde Rudolf Wehrli die Position des<br />

Geschäftsführers der Silent Gliss Deutschland GmbH anvertraut.<br />

1995 stiess er als Mitglied des Executive Committee zur Gurit-<br />

Heberlein-Gruppe, wo er 1998 zum Chief Operating Officer und 2000<br />

zum Chief Executive Officer berufen wurde. Diese Position behielt er<br />

bis zur Aufspaltung des Unternehmens im Jahr 2006. Seit 2008 ist er<br />

Vizepräsident der <strong>Clariant</strong> AG.<br />

Hariolf Kottmann, Deutscher<br />

Chief Executive Officer (CEO)<br />

Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktortitel in organischer<br />

Chemie an der Universität Stuttgart. 1985 begann er seine berufliche<br />

Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo<br />

er verschiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen<br />

Geschäftsbereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte.<br />

1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Geschäftseinheit<br />

Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied<br />

des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA),<br />

corporate governance<br />

wo er die Geschäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April<br />

2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum<br />

30. September 2008 war er für den Bereich Advanced Materials<br />

sowie die Regionen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete<br />

er dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology<br />

& Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem<br />

1. Oktober 2008 Chief Executive Officer von <strong>Clariant</strong>.<br />

Prof. Peter Chen, US-Amerikaner<br />

Peter Chen studierte an der Universität von Chicago Chemie. Seinen<br />

Doktortitel erlangte er 1987 an der Yale University in New Haven,<br />

Connecticut. Anschliessend war er an der Harvard University in<br />

Cambridge, Massachusetts, als Assistenzprofessor (1988 bis 1991)<br />

und als ausserordentlicher Professor (1991 bis 1994) tätig. Seit<br />

September 1994 ist Peter Chen ordentlicher Professor für Physikalisch-Organische<br />

Chemie an der ETH Zürich. Von 2007 bis <strong>2009</strong><br />

war er Vizepräsident für Forschung an der ETH Zürich.<br />

Peter R. Isler, Schweizer<br />

Peter R. Isler studierte Recht an der Universität Zürich, wo er<br />

auch doktorierte. Danach absolvierte er ein Masterstudium an der<br />

Harvard Law School. Ab 1974 war er für zwei Schweizer Kanzleien<br />

tätig und wurde 1981 Partner in der Kanzlei Niederer Kraft & Frey AG<br />

in Zürich. Seit 1978 ist er zudem Lehrbeauftragter für Handels- und<br />

Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich. Seit 1984 ist er Mitglied<br />

der Anwaltsprüfungskommission des Kantons Zürich.<br />

Klaus Jenny, Schweizer<br />

Klaus Jenny studierte an der Hochschule St. Gallen Wirtschaftswissenschaften.<br />

Nach der Promotion hatte er verschiedene Managementpositionen<br />

bei der Schweizerischen Kreditanstalt (heute Credit<br />

Suisse) inne, bevor er 1987 in deren Konzernleitung berufen wurde.<br />

1991 wurde ihm die Leitung des Geschäfts in der Schweiz und die<br />

weltweite Leitung des Corporate Banking anvertraut. Als Mitglied<br />

des Executive Committee übernahm er den Vorsitz der Geschäftseinheit<br />

Credit Suisse Private Banking. Seit seinem Ausscheiden aus<br />

der Credit Suisse hat Klaus Jenny verschiedene Verwaltungsratsmandate<br />

inne.<br />

35


36 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Dominik Koechlin, Schweizer<br />

Dominik Koechlin promovierte in Rechtswissenschaften an der<br />

Universität Bern und absolvierte ein MBA-Studium am INSEAD in<br />

Fontainebleau, Frankreich. Er begann seine berufliche Laufbahn<br />

1986 als Finanzanalyst bei der Bank Sarasin. 1990 gründete er die<br />

Unternehmensberatung Ellipson. Von 1996 bis 2000 war Dominik<br />

Koechlin Mitglied des Executive Committee von Telecom PTT, der<br />

späteren Swisscom, wo er für die Konzernstrategie und das internationale<br />

Geschäft zuständig war. Seit 2001 ist er Verwaltungsratsmitglied<br />

der börsennotierten Gesellschaften EGL AG, Swissmetal<br />

AG und Plant Health Care plc sowie verschiedener Unternehmen<br />

in Privatbesitz. Daneben ist er als Mitglied im Universitätsrat der<br />

Universität Basel tätig.<br />

Carlo G. Soave, Brite<br />

Carlo G. Soave studierte an der Heriot-Watt University in Edinburgh,<br />

Schottland, Sprach- und Wirtschafswissenschaften. Er begann seine<br />

berufliche Laufbahn 1982 bei Oerlikon-Bührle in der Schweiz und<br />

wechselte 1984 zu Procter & Gamble. Dort hatte er verschiedene<br />

Führungspositionen inne, darunter die des Vice President of Global<br />

Purchasing des Geschäftsbereichs Fabric and Home Care. Im Jahr<br />

2004 gründete er das Beratungsunternehmen Soave & Associates<br />

mit Sitz in Brüssel, Belgien. Carlo G. Soave ist zudem Mitglied des<br />

Verwaltungsrats von MonoSol LLC, einem in Delaware (USA) eingetragenen<br />

und in Indiana (USA) tätigen Unternehmen.<br />

WEItERE tÄtIGKEItEn und FunKtIOnEn<br />

Jürg Witmer<br />

VR/AR-Mandate: Givaudan SA, Vernier/Genf (Verwaltungsratspräsident);<br />

Syngenta AG, Basel (Vizepräsident); Bank Sal. Oppenheim<br />

(Schweiz) AG.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.<br />

Rudolf Wehrli<br />

VR/AR-Mandate: Berner Kantonalbank, Precious Woods AG, Kambly<br />

AG, BioMed Credit AG und Rheinische Kunststoff-Werke.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Präsident<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für Chemische Industrie,<br />

der gesamtschweizerischen Spitzenorganisation der chemischen<br />

und pharmazeutischen Industrie, bis Juni 2008; Mitglied des Vorstandsausschusses<br />

des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse;<br />

Mitglied des Stiftungsrats von Avenir Suisse.<br />

Peter Chen<br />

VR/AR-Mandate: CSEM AG, Neuenburg.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Berater<br />

bei Givaudan, Gesellschaft zur Förderung von Forschung und Ausbildung<br />

im Bereich der Chemie (Zürich), Mitglied des wissenschaftlichen<br />

Beirats der OC Oerlikon Corporation AG.<br />

Peter R. Isler<br />

VR/AR-Mandate: Clariden Leu AG, Zürich; Clariden Leu Holding AG,<br />

Zürich; Schulthess Group AG, Bubikon sowie verschiedene kleinere<br />

Unternehmen.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Anwaltsprüfungskommission<br />

des Kantons Zürich.<br />

Klaus Jenny<br />

VR/AR-Mandate: Maus Frères SA, Genf; Bâloise Holding, Basel,<br />

Edmond de Rothschild Holding SA.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.


Dominik Koechlin<br />

VR/AR-Mandate: Mitglied des Stiftungsrats von LGT, Mitglied des<br />

Verwaltungsrats der EGL AG, der Swissmetal Holding AG, Plant<br />

Health Care plc und mehrerer nicht börsennotierter Unternehmen.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Mitglied<br />

des Universitätsrats der Universität Basel.<br />

Hariolf Kottmann<br />

VR/AR-Mandate: Plansee AG, Deutsche Beteiligungs AG.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.<br />

Carlo G. Soave<br />

VR/AR-Mandate: MonoSol LLC, USA.<br />

Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.<br />

KREuZVERFLECHtunGEn<br />

Es bestehen keine Kreuzverflechtungen.<br />

WAHL und AMtSZEIt<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrats werden für maximal vier Jahre<br />

gewählt. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Altershöchstgrenze liegt<br />

bei 70 Jahren.<br />

Verwaltungsrat Jahrgang Erstmals gewählt Gewählt bis<br />

Peter R. Isler 1946 2004 2011<br />

Klaus Jenny 1942 2005 2012<br />

Peter Chen 1960 2006 2010<br />

Rudolf Wehrli 1949 2007 2011<br />

Jürg Witmer 1948 2007 2011<br />

Hariolf Kottmann 1955 2008 2011<br />

Dominik Koechlin 1959 2008 2011<br />

Carlo G. Soave 1960 2008 2011<br />

IntERnE ORGAnISAtIOn<br />

dER VERWALtunGSRAt und SEInE AuSSCHÜSSE<br />

Der Verwaltungsrat besteht aus dem Präsidenten, einem oder mehreren<br />

Vizepräsidenten und den übrigen Mitgliedern. Die Anzahl der<br />

Mitglieder beträgt laut Statuten mindestens sechs und höchstens<br />

zehn. Der Verwaltungsrat bildet aus seinen Mitgliedern folgende<br />

Ausschüsse:<br />

› Präsidium<br />

› Kompensationsausschuss<br />

› Auditausschuss<br />

› Technologie- und Innovationsausschuss<br />

dER VERWALtunGSRAt – VERAntWORtLICHKEItEn dER AuSSCHÜSSE<br />

Mitglied des<br />

Verwaltungsrats<br />

Jürg Witmer<br />

Rudolf Wehrli<br />

Peter Chen<br />

Peter R. Isler<br />

Klaus Jenny<br />

Dominik Koechlin<br />

Hariolf Kottmann<br />

Carlo G. Soave<br />

Präsident<br />

Mitglied<br />

corporate governance<br />

Präsidium Auditausschuss<br />

Kompensationsausschuss<br />

Technologie­<br />

und<br />

Inno vationsausschuss<br />

37


38 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

DIE AUSSCHÜSSE DES VERWALTUNGSRATS 1<br />

Anzahl Sitzungen Dauer / Std. CEO / CFO Sonstige Teilnehmer<br />

Verwaltungsrat 10 6 – 8 Ja Executive Committee und General Counsel<br />

Präsidium 11 4 – 8 Ja Executive Committee bei eigenen Anträgen<br />

Auditausschuss 7 3 – 4 CFO Revisoren, Risk Management und General Counsel<br />

Kompensationsausschuss 4 2 – 3 Nein Leiter Group Human Resources<br />

Technologie- und Innovationsausschuss 2 3 CEO Leiter Technology<br />

1 Die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds erforderte einen erhöhten Einsatz der Ausschüsse.<br />

Der Verwaltungsrat wählt den Präsidenten, den oder die Vizepräsidenten<br />

und die Mitglieder der Ausschüsse. Der Verwaltungsrat tritt<br />

mindestens einmal im Quartal zusammen. Auf Einladung des Präsidenten<br />

werden der CEO, der CFO und andere Mitglieder des Executive<br />

Committee und/oder weitere Mitarbeitende oder Dritte regelmässig<br />

als Berichts- oder Auskunftspersonen zu den Sitzungen des<br />

Verwaltungsrats hinzugezogen. Jeder Ausschuss hat seine Pflichten<br />

und Verantwortlichkeiten in einer eigenen Charta schriftlich festgelegt.<br />

Die Chartas der Ausschüsse sind auf der Website von <strong>Clariant</strong><br />

(www.clariant.com) veröffentlicht. Die Ausschüsse berichten dem<br />

Verwaltungsrat über Tätigkeiten und Ergebnisse. Sie bereiten die<br />

Geschäfte des Verwaltungsrats in den ihnen zugewiesenen Arbeitsbereichen<br />

vor.<br />

Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten<br />

und einem dritten Mitglied des Verwaltungsrats. Das Präsidium<br />

bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrats vor und tritt<br />

nach Bedarf zusammen (vor jeder Verwaltungsratssitzung). Es trifft<br />

finanzielle und andere vom Verwaltungsrat übertragene Entscheidungen<br />

gemäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrats.<br />

Zusätzlich entscheidet das Präsidium über Angelegenheiten,<br />

für die eigentlich der Verwaltungsrat zuständig ist, die aber nicht<br />

aufgeschoben werden können. Das Präsidium erarbeitet die Grund-<br />

sätze für die Auswahl von Kandidaten zur Neu- und Wiederwahl<br />

in den Verwaltungsrat sowie für das Amt des CEO und bereitet<br />

entsprechende Empfehlungen vor. Ausserdem begutachtet das<br />

Präsidium die Kandidatenvorschläge des CEO für das Executive Committee<br />

und legt diese dem Verwaltungsrat vor.<br />

Der Kompensationsausschuss setzt sich aus drei Mitgliedern des<br />

Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängiges,<br />

nicht exekutives Verwaltungsratsmitglied sein. Der Kompensationsausschuss<br />

tagt mindestens zweimal im Jahr. Er stellt die Grundsätze<br />

zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder auf und legt sie<br />

dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vor. Zudem genehmigt er die<br />

Arbeitsverträge des CEO und der Mitglieder des Executive Committee.<br />

Der Kompensationsausschuss kontrolliert die Bonus- und<br />

Aktien pläne. Daneben überprüft er, in Zusammenarbeit mit dem<br />

CEO, den Mitgliedern des Executive Committee, den Leitern der Globalen<br />

Funktionen und den Regional Presidents, die Fringe-Benefits-<br />

Regelungen, Kündigungsregelungen und vertragliche Abfindungen.


Der Auditausschuss (AudA) setzt sich aus drei Mitgliedern des<br />

Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängiges,<br />

nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats sein. Die Mehrheit<br />

der Mitglieder des AUDA muss über Erfahrung im Finanz- und<br />

Rechnungswesen verfügen. Der AUDA überprüft die Aktivitäten der<br />

externen Revisionsstelle, ihre Zusammenarbeit mit der internen<br />

Revisionsstelle und deren angemessene Organisation. Dabei überprüft<br />

er auch Leistung, Vergütung und Unabhängigkeit der externen<br />

Revisionsstelle sowie die Leistung der internen Revisionsstelle und<br />

berichtet dem Verwaltungsrat entsprechend. Des Weiteren überprüft<br />

der AUDA die Systeme für die interne Kontrolle und das interne Risikomanagement<br />

des Unternehmens sowie die Einhaltung von Gesetzen<br />

und internen Vorschriften, insbesondere des Verhaltenskodex.<br />

In Zusammenarbeit mit der externen und internen Revisionsstelle<br />

sowie der Finanz- und Rechnungslegungsabteilung des Konzerns<br />

überprüft der AUDA die Angemessenheit und Effektivität der Rechnungslegungsrichtlinien<br />

und finanziellen Kontrollinstrumente sowie<br />

deren Übereinstimmung mit den geltenden Rechnungslegungsstandards.<br />

Der AUDA tagt mindestens sechsmal im Jahr. Der Ausschuss<br />

überprüft die Rechnungsabschlüsse der ersten drei Quartale eines<br />

jeden Jahres sowie die Veröffentlichung der Jahresergebnisse und<br />

empfiehlt diese dem Verwaltungsrat zur Bestätigung.<br />

Der technologie- und innovationsausschuss (tiA) setzt sich<br />

aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats mit Erfahrung in Forschung,<br />

Innovationsmanagement und Technologie zusammen. Der<br />

TIA tagt gewöhnlich mindestens zweimal pro Jahr. Zu den Aufgaben<br />

des TIA gehört die Beurteilung der Innovationstätigkeit des Konzerns<br />

im Auftrag des Verwaltungsrats. Ausserdem überprüft der TIA Massnahmen<br />

zur Förderung von Forschung und Entwicklung und zur Optimierung<br />

des Innovationspotenzials.<br />

corporate governance<br />

KOMPEtEnZREGELunG<br />

Laut Gesetz und Statuten hat der Verwaltungsrat die oberste Entscheidungskompetenz<br />

der <strong>Clariant</strong> AG in allen Angelegenheiten mit<br />

Ausnahme von Entscheidungen, die laut Gesetz oder Statuten den<br />

Aktionären vorbehalten sind. In Ausübung und Ergänzung von Artikel<br />

716a des Schweizerischen Obligationenrechts (undelegierbare<br />

und unentziehbare Kompetenzen des Verwaltungsrats) und Artikel<br />

23 der Statuten fallen insbesondere die folgenden Aufgaben in die<br />

ausschliessliche Kompetenz des Verwaltungsrats:<br />

› Vorgabe der strategischen Richtung des Konzerns;<br />

› Genehmigung der Grundzüge der Konzernorganisation und ihrer<br />

Corporate Governance;<br />

› Überwachung sämtlicher Geschäftstätigkeiten;<br />

› Bewertung der Leistung des CEO und der Mitglieder des Executive<br />

Committee;<br />

› Ernennung und Abberufung des CEO und der Mitglieder des Executive<br />

Committee, des Leiters der internen Revisionsstelle und<br />

anderer wichtiger Führungspositionen;<br />

› Genehmigung des Rechnungslegungssystems in seinen Grundzügen<br />

sowie der Finanzplanung und -kontrolle;<br />

› Genehmigung des Konzernjahresbudgets;<br />

› Überprüfung und Genehmigung der vierteljährlichen Konzernrechnung<br />

und Veröffentlichung der Ergebnisse der <strong>Clariant</strong> AG und des<br />

Konzerns;<br />

› Verabschiedung der Konzernrechnung am Ende eines Geschäftsjahres;<br />

› Genehmigung bedeutender M&A-Transaktionen sowie umfangreicher<br />

oder mit besonderen Risiken behafteter Finanzgeschäfte.<br />

Dies gilt insbesondere für Kapitalmarkttransaktionen<br />

und andere Finanztransaktionen (z.B. Grosskredite) sowie für die<br />

Änderung der Bedingungen solcher Transaktionen;<br />

› Sicherstellung einer den Unternehmenszielen entsprechenden<br />

Führungs- und Unternehmenskultur;<br />

39


40 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

› Sicherstellung eines internen Kontrollsystems sowie eines hinreichenden<br />

Risiko- und Compliance-Managements, insbesondere<br />

für die Bereiche Finanzen, Corporate Governance und gesellschaftliches<br />

Engagement, Personal und Umweltschutz;<br />

› Sicherstellung der Nachfolgeplanung und der Managemententwicklung;<br />

› Einberufung der Generalversammlung der Aktionäre, Festlegung<br />

der Traktanden und der an die Generalversammlung zu stellenden<br />

Anträge, Verabschiedung des <strong>Geschäftsbericht</strong>s einschliesslich<br />

der Rechnungsabschlüsse der <strong>Clariant</strong> AG und der Konzernrechnung<br />

des <strong>Clariant</strong> Konzerns.<br />

ARBEItSWEISE<br />

Der Verwaltungsrat und seine Ausschüsse halten mindestens fünf<br />

ordentliche und ausserordentliche Sitzungen mit – je nach Bedarf –<br />

persönlicher oder telefonischer Teilnahme ab. Einmal jährlich findet<br />

eine zweitägige Sitzung zur Überarbeitung und Weiterentwicklung<br />

der Unternehmensstrategie statt. Mitglieder des Executive Committee<br />

werden zur Teilnahme an Verwaltungsratssitzungen eingeladen.<br />

Bei besonders umfangreichen Projekten werden externe und interne<br />

Berater hinzugezogen. Zur Bewertung seiner Arbeitsmethoden führt<br />

der Verwaltungsrat einmal jährlich eine Selbsteinschätzung (Self-<br />

Assessment) durch. Im Jahr <strong>2009</strong> kam der Verwaltungsrat siebenmal<br />

persönlich und dreimal in einer Telefonkonferenz zusammen. Bei<br />

jeder Sitzung überprüfte er die Fortschritte des Restrukturierungsprogramms.<br />

Im Rahmen einer Sitzung im Juli <strong>2009</strong> besuchte der<br />

Verwaltungsrat den nordamerikanischen Standort von <strong>Clariant</strong> in<br />

Charlotte, North Carolina, und im Oktober den bedeutenden Produktions-<br />

und Forschungsstandort in Frankfurt. Bei beiden Gelegenheiten<br />

traf sich der Verwaltungsrat auch mit den lokalen Managementteams.<br />

LEItunG dES KOnZERnS<br />

Der Verwaltungsrat hat den CEO und die anderen Mitglieder<br />

des Executive Committee mit der Führung des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />

beauftragt.<br />

Das Executive Committee ist vor allem für die Umsetzung und Überwachung<br />

der Konzernstrategie, die finanzielle und operative Führung<br />

des Konzerns sowie die Effizienz der Struktur und Organi sation des<br />

Unternehmens verantwortlich. Die Mitglieder des Executive Committee<br />

werden vom Verwaltungsrat auf Empfehlung des Präsidiums<br />

und des Kompensationsausschusses ernannt. Unter Vorbehalt der<br />

Zuständigkeit des Verwaltungsrats und der Generalversammlung<br />

sind der CEO und – unter dessen Aufsicht – das Executive Committee<br />

für die folgenden Aufgaben verantwortlich:<br />

› Erstellung strategischer Pläne und Richtlinien zur Genehmigung<br />

durch den Verwaltungsrat;<br />

› Umsetzung der Konzernstrategie und der Konzernrichtlinien sowie<br />

der Strategien und Aktionsprogramme der einzelnen Divisionen<br />

und Tochtergesellschaften;<br />

› Führung der Divisionen und Funktionen zur Gewährleistung<br />

effizienter Betriebsabläufe einschliesslich regelmässiger Beurteilung<br />

der Erreichung von Zielen;<br />

› Regelmässiger Bericht an den Verwaltungsrat und seine Ausschüsse<br />

über alle Angelegenheiten, die für den Konzern und seine<br />

Geschäftsfelder von grundlegender Bedeutung sind;<br />

› Einhaltung rechtlicher und interner Vorschriften;<br />

› Gestaltung einer dem Unternehmensziel dienenden Führungs- und<br />

Unternehmenskultur;<br />

› Förderung einer aktiven internen und externen Kommunikationspolitik;<br />

› Ernennung und Abberufung des oberen Managements sowie eine<br />

entsprechende Nachfolgeplanung.<br />

Unterstützt wird das Executive Committee vom Corporate Center, das<br />

die Regelungen und Richtlinien für den gesamten Konzern festlegt.


Am 1. Januar 2010 wurden die vier Divisionen durch zehn Business<br />

Units ersetzt. Diese stellen die obersten operativen Einheiten des<br />

Konzerns dar. Sie tragen für ihren jeweiligen Bereich die globale Verantwortung,<br />

insbesondere für Verkauf, Marketing, Produktmanagement,<br />

Forschung und Entwicklung sowie Produktion und Technologie.<br />

Die Business Units tragen ausserdem die globale Verantwortung<br />

für die kurz- und langfristigen Umsätze und Erträge der ihnen zugeordneten<br />

Geschäftstätigkeiten und Vermögenswerte. Dazu gehören<br />

unter anderem die volle Nutzung des bestehenden Geschäftspotenzials,<br />

die Ermittlung neuer Geschäftsmöglichkeiten und das aktive<br />

Management ihrer Produkt- und Dienstleistungsportfolios.<br />

Die Business Units werden in ihrer Tätigkeit durch die globalen Konzernfunktionen<br />

(z.B. Procurement, Finance, Information Technology<br />

usw.), die als Service Center organisiert sind, ergänzt und unterstützt.<br />

InFORMAtIOnS- und KOntROLLInStRuMEntE<br />

GEGEnÜBER dEM ExECutIVE COMMIttEE<br />

Der Verwaltungsrat stellt sicher, dass er vom Executive Committee<br />

alle Informationen erhält, die er zur Wahrnehmung seiner Aufsichtspflichten<br />

und Ausübung seiner Entscheidungsgewalt benötigt.<br />

Der Verwaltungsrat erhält die zur Erfüllung seiner Pflichten notwendigen<br />

Informationen auf unterschiedliche Weise:<br />

› Der CEO und der CFO informieren alle Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

regelmässig über aktuelle Entwicklungen. Dies geschieht<br />

unter anderem durch regelmässige schriftliche Berichte, etwa<br />

über wichtige Leistungsindikatoren für die einzelnen Geschäftsbereiche;<br />

› Die Protokolle der Ausschusssitzungen werden den Mitgliedern<br />

des Verwaltungsrats vorgelegt;<br />

› Der CEO und die Mitglieder des Präsidiums halten nach Bedarf<br />

informelle Sitzungen und Telekonferenzen ab;<br />

› Die Mitglieder des Executive Committee werden zu Verwaltungsratssitzungen<br />

eingeladen, um über ihre jeweiligen Geschäftsfelder<br />

zu berichten;<br />

› Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind berechtigt, von den Mitgliedern<br />

des Executive Committee und allen anderen Führungskräften<br />

der <strong>Clariant</strong> AG Informationen anzufordern.<br />

corporate governance<br />

AuSSCHÜSSE dES VERWALtunGSRAtS<br />

Die Ausschüsse des Verwaltungsrats kommen regelmässig mit dem<br />

Executive Committee zusammen, um den Geschäftsgang zu überprüfen,<br />

ein besseres Verständnis der konzernrelevanten Gesetze<br />

und politischen Vorgaben zu erlangen sowie das Executive Committee<br />

bei der Erfüllung der Anforderungen und Erwartungen der<br />

Anspruchsgruppen zu unterstützen.<br />

Der CFO und Vertreter der externen Revisionsstelle werden zu den<br />

Sitzungen des Auditausschusses eingeladen. Darüber hinaus erstatten<br />

die Leiter der internen Revisionsstelle und des Risikomanagements<br />

sowie der General Counsel von <strong>Clariant</strong> dem Auditausschuss<br />

regelmässig Bericht.<br />

Im Auftrag des Verwaltungsrats überprüft der Auditausschuss die<br />

Prozesse der Finanzberichterstattung. Ein internes Team überprüft<br />

die Richtigkeit und Vollständigkeit aller vierteljährlichen und jährlichen<br />

Finanzinformationen und berichtet vor deren Veröffentlichung<br />

an den Auditausschuss.<br />

IntERnE REVISIOn<br />

Die interne Revisionsstelle führt Betriebs- und Systemprüfungen<br />

gemäss dem vom Auditausschuss verabschiedeten Revisionsplan<br />

durch. Mit ihrem unabhängigen Ansatz zur Bewertung, Verbesserung<br />

und Effektivität ihres internen Kontrollrahmens unterstützt sie die<br />

Organisationseinheiten bei der Erreichung ihrer Ziele. Die interne<br />

Revisionsstelle erstellt zudem Berichte über bereits durchgeführte<br />

Revisionen und informiert den Auditausschuss und den Präsidenten<br />

des Verwaltungsrats über festgestellte oder vermutete Unregelmässigkeiten.<br />

Der Auditausschuss überprüft regelmässig den Umfang sowie die<br />

Pläne und Ergebnisse der internen Revision.<br />

Der Prüfungsansatz des Konzerns ist risikoorientiert, eine Abstimmung<br />

der internen Revisionstätigkeit mit der Prüfungstätigkeit der<br />

externen Revisoren erfolgt regelmässig. Einzelheiten zum Risikomanagementsystem<br />

von <strong>Clariant</strong> sind der Seite 30 dieses Berichts<br />

zu entnehmen.<br />

41


42 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

dAS ExECutIVE COMMIttEE<br />

Das Executive Committee setzt sich aus dem CEO, dem CFO und zwei<br />

weiteren Mitgliedern zusammen.<br />

MItGLIEdER dES ExECutIVE COMMIttEE<br />

Ende <strong>2009</strong> bestand das Executive Committee aus folgenden<br />

Mitgliedern:<br />

Hariolf Kottmann, Deutscher<br />

Chief Executive Officer (CEO)<br />

Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktortitel in organischer<br />

Chemie an der Universität Stuttgart. 1985 begann er seine berufliche<br />

Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo<br />

er verschiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen<br />

Geschäftsbereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte.<br />

1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Geschäftseinheit<br />

Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied<br />

des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA),<br />

wo er die Geschäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April<br />

2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum<br />

30. September 2008 war er für den Bereich Advanced Materials und<br />

die Regionen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete er<br />

dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology &<br />

Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem 1. Oktober<br />

2008 Chief Executive Officer von <strong>Clariant</strong>.<br />

Patrick Jany, Deutscher<br />

Chief Financial Officer (CFO)<br />

Patrick Jany ist Ökonom und seit dem 1. Januar 2006 Chief Financial<br />

Officer von <strong>Clariant</strong>. Er trat 1990 bei Sandoz ein, einer Vorgängerfirma<br />

von <strong>Clariant</strong>. Bei Sandoz und <strong>Clariant</strong> übte er verschiedene<br />

Funktionen in den Bereichen Finanzen und Controlling aus, unter<br />

anderem als Chief Financial Officer für die ASEAN-Region und als<br />

Leiter Controlling der Division Pigments & Additives. Von 2003 bis<br />

2004 war er für <strong>Clariant</strong> in Mexiko Leiter der Landesgesellschaft.<br />

Vor seiner Ernennung zum CFO war er bei <strong>Clariant</strong> als Leiter Corporate<br />

Development für die Konzernstrategie und den Bereich<br />

M&A zuständig.<br />

Christian Kohlpaintner, Deutscher<br />

Christian Kohlpaintner studierte an der Technischen Universität<br />

München Chemie, wo er 1992 auch den Doktortitel erwarb. Zwischen<br />

1993 und 1997 war er für verschiedene Forschungsabteilungen der<br />

Hoechst AG in Deutschland und den USA tätig. 1997 wechselte er<br />

zur Celanese AG und übernahm dort verschiedene Führungspositionen<br />

bei der Celanese Chemicals Corporation. Im Jahr 2002 wurde<br />

er zum Vice President Innovation der Celanese AG und zum Executive<br />

Director der Celanese Ventures Corporation ernannt. Ab 2003<br />

fungierte er als Mitglied des Executive Committee der Chemischen<br />

Fabrik Budenheim, wo er 2005 zum CEO und Vorstandsvorsitzenden<br />

berufen wurde. Seit dem 1. Oktober <strong>2009</strong> ist Christian Kohlpaintner<br />

Mitglied des Executive Committee von <strong>Clariant</strong>.<br />

Mathias Lütgendorf, Deutscher<br />

Mathias Lütgendorf studierte an der Rheinisch-Westfälischen Technischen<br />

Hochschule in Aachen Chemie und erlangte 1984 den Doktortitel.<br />

Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit in der Forschung und<br />

Entwicklung im Unternehmensbereich Feinchemikalien & Farben der<br />

Hoechst AG und übernahm ab 1990 Führungspositionen in unterschiedlichen,<br />

vor allem operativen Bereichen. Von 1995 bis 1999 war<br />

Mathias Lütgendorf bei DyStar tätig, einem Joint Venture im Bereich<br />

Textilfarben der gleichberechtigten Partner Bayer und Hoechst. Dort<br />

leitete er das globale Dispersionsfarbstoffgeschäft. 1999 übernahm<br />

er zudem die Leitung des globalen Spezialfarbstoffgeschäfts sowie<br />

die des Standorts Leverkusen. Ab 2000 war Mathias Lütgendorf als<br />

Leiter für das globale Geschäft von DyStar (erweitert um den Bereich<br />

Textilfarbstoffe von BASF) zuständig. Er ist seit dem 1. April <strong>2009</strong><br />

Mitglied des Executive Committee von <strong>Clariant</strong>.<br />

VERÄndERunGEn IM ExECutIVE COMMIttEE<br />

IM JAHR <strong>2009</strong><br />

Im Berichtsjahr wurden Peter Brandenberg, Okke Koo, Dominik von<br />

Bertrab und Siegfried Fischer als Mitglieder des Executive Committee<br />

durch Mathias Lütgendorf und Christian Kohlpaintner ersetzt.


WEItERE tÄtIGKEItEn und FunKtIOnEn<br />

Die Mitglieder des Executive Committee üben keine weiteren Tätigkeiten,<br />

Beraterfunktionen oder Ämter aus.<br />

MAnAGEMEntVERtRÄGE MIt dRIttEn<br />

Es bestehen keine Managementverträge mit Dritten.<br />

ARBEItSVERtRÄGE MIt MItGLIEdERn dES ExECutIVE<br />

COMMIttEE<br />

Sämtliche Mitglieder des Executive Committee haben Arbeitsverträge<br />

mit der <strong>Clariant</strong> International AG, der Managementgesellschaft<br />

des <strong>Clariant</strong> Konzerns. Die vertraglichen Vereinbarungen<br />

unterliegen ausschliesslich schweizerischem Recht.<br />

Die Verträge der Mitglieder des Executive Committee unterliegen<br />

einer einheitlichen Kündigungsfrist von zwölf Monaten. Diese Frist<br />

ist Bestandteil einer detaillierten und abschliessenden Liste von<br />

Ansprüchen in Zusammenhang mit einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses.<br />

Im Falle eines Wechsels der Eigentumsverhältnisse<br />

gelten besondere Vereinbarungen mit dem CEO und den Mitgliedern<br />

des Executive Committee. Sollte <strong>Clariant</strong> bei einem Wechsel der<br />

Eigentumsverhältnisse das Arbeitsverhältnis mit dem CEO bzw. mit<br />

Mitgliedern des Executive Committee kündigen, beträgt der Wert<br />

der Abgangsentschädigung 24 (für den CEO) bzw. 18 Monatsgehälter<br />

(für die Mitglieder des Executive Committee).<br />

VERGÜtunG, BEtEILIGunGEn und dARLEHEn<br />

Entsprechende Angaben finden sich im Vergütungsbericht und in der<br />

Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses der <strong>Clariant</strong> AG.<br />

MItWIRKunGSRECHtE dER AKtIOnÄRE<br />

Jede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung<br />

eine Stimme. Aktionäre haben Anspruch auf die Auszahlung<br />

von Dividenden und verfügen über weitere Rechte nach Schweizerischem<br />

Obligationenrecht. Nur die im Aktienbuch von <strong>Clariant</strong> eingetragenen<br />

Aktionäre verfügen über ein Stimmrecht.<br />

corporate governance 43<br />

StIMMRECHtSBESCHRÄnKunGEn und -VERtREtunG<br />

Ein eingetragener Aktionär kann auf der Generalversammlung durch<br />

einen anderen Aktionär mit Stimmrecht, einen gesetzlichen Vertreter,<br />

einen Organvertreter von <strong>Clariant</strong>, einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter<br />

oder einen Depotvertreter vertreten werden. Die<br />

Aktien eines Aktionärs dürfen jeweils nur von einem Vertreter auf<br />

einmal vertreten werden. Bei <strong>Clariant</strong> gilt nach Artikel 12 Absatz 1<br />

der Statuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des<br />

Aktienkapitals. Es gibt keine speziellen Regeln für die Aufhebung<br />

statutarischer Stimmrechtsbeschränkungen. Zudem gibt es keine<br />

statutarischen Regeln zur Teilnahme an der Generalversammlung,<br />

die vom Gesetz abweichen.<br />

StAtutARISCHE QuOREn<br />

Die statutarischen Quoren entsprechen dem Artikel 704 des Schweizerischen<br />

Obligationenrechts.<br />

EInBERuFunG dER GEnERALVERSAMMLunG<br />

Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.<br />

BEStIMMunG dER tRAKtAndEn FÜR dIE<br />

GEnERALVERSAMMLunG 2011<br />

Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.<br />

Aktionäre, die Aktien mit einem Nennwert von 1 Mio. CHF vertreten,<br />

können bis spätestens 45 Tage vor der Generalversammlung schriftlich<br />

die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstands für die<br />

16. Generalversammlung am 31. März 2011 verlangen. Dabei sind<br />

die zu traktandierenden Verhandlungsgegenstände ebenso aufzuführen<br />

wie der vom Aktionär eingereichte Antrag, über den abgestimmt<br />

werden soll.<br />

EIntRAGunGEn IM AKtIEnBuCH<br />

Es gibt keine speziellen Regeln bezüglich eines Stichtages der Eintragung<br />

ins Aktienbuch. Aus praktischen Gründen müssen Aktionäre<br />

bis spätestens 28. März 2011 im Aktienbuch eingetragen sein, um<br />

ihr Stimmrecht an der Generalversammlung vom 31. März 2011 ausüben<br />

zu können. Neben den oben aufgeführten gibt es keine weiteren<br />

Stimmrechtsbeschränkungen.


44 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

KOntROLLWECHSEL und ABWEHRMASSnAHMEn<br />

AnGEBOtSPFLICHt<br />

Der Grenzwert für die Pflicht zur Unterbreitung eines Angebots ist<br />

identisch mit dem gesetzlichen Minimum von 33 Prozent.<br />

KOntROLLWECHSELKLAuSELn<br />

Es gibt keine Kontrollwechselklauseln.<br />

REVISIOnSStELLE<br />

dAuER dES MAndAtS und AMtSdAuER dES LEItEndEn<br />

REVISORS<br />

Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers hat das Mandat seit<br />

der Gründung der <strong>Clariant</strong> AG im Jahre 1995. Für den leitenden Revisor<br />

gilt das Rotationsprinzip. Im Mai 2004 wurde Dr. Matthias Jeger<br />

zum leitenden Revisor ernannt. Der Auditausschuss stellt sicher,<br />

dass der leitende Revisor mindestens alle sieben Jahre wechselt.<br />

REVISIOnSHOnORAR<br />

PricewaterhouseCoopers erhielt für die Revision der Jahresabschlüsse<br />

<strong>2009</strong> ein Honorar von 5.9 Mio. CHF (2008: 6.9 Mio. CHF).<br />

ZuSÄtZLICHE HOnORARE<br />

PricewaterhouseCoopers erhielt für zusätzliche Leistungen ein<br />

Honorar von insgesamt 3.0 Mio. CHF (2008: 6.1 Mio. CHF). Diese<br />

Leistungen umfassen prüfungsbezogene Dienstleistungen insbesondere<br />

in Bezug auf Rechnungslegungsfragen und die Comfort Letters<br />

in Höhe von 0.9 Mio. CHF, Steuerdienstleistungen von 2.0 Mio. CHF<br />

und andere Dienstleistungen von 0.1 Mio. CHF.<br />

AuFSICHtS- und KOntROLLInStRuMEntE GEGEnÜBER<br />

dER REVISIOnSStELLE<br />

Der Auditausschuss des Verwaltungsrats überwacht und beurteilt<br />

die Leistung der externen Revisionsstelle im Auftrag des Verwaltungsrats<br />

und empfiehlt diesem, ob PwC an der Generalversammlung<br />

zur Wiederwahl vorgeschlagen werden soll. Die Kriterien, die<br />

zur Beurteilung der Leistung von PwC herangezogen werden, umfassen<br />

technische und operative Kompetenz, unabhängige und objektive<br />

Sicht, Einsatz ausreichender Ressourcen, Fokus auf Bereiche<br />

mit bedeutenden Risiken für <strong>Clariant</strong>, Präsentation wirksamer und<br />

praktischer Empfehlungen sowie offene und wirksame Kommunikation<br />

und Koordination mit dem Auditausschuss, Corporate Auditing<br />

und dem Management. Im Berichtsjahr fanden zu diesem Zweck<br />

sieben gemeinsame Sitzungen mit den Vertretern der externen<br />

Revisionsstelle statt. Diese Sitzungen dauerten im Durchschnitt drei<br />

bis vier Stunden. In der Regel nahmen alle Mitglieder des Auditausschusses,<br />

der Partner und der Senior Manager der Revisionsstelle,<br />

der CEO (zeitweise), der CFO, der Group Accountant, der Leiter der<br />

internen Revisionsstelle und der General Counsel teil. In Abhängigkeit<br />

der anstehenden Themen nahm auch der Group Risk Manager<br />

an den Sitzungen teil. Gemäss Artikel 728b des Schweizerischen<br />

Obligationenrechts kommuniziert die Revisionsstelle Revisionspläne<br />

und Prüfungsergebnisse an den Auditausschuss und erstellt<br />

Berichte für den Verwaltungsrat. Für sämtliche Dienstleistungen von<br />

PwC in Höhe von über 0,2 Mio. CHF ist die Genehmigung des Auditausschusses<br />

erforderlich. Diese Dienstleistungen können Prüfungs-<br />

oder prüfungsbezogene Dienstleistungen sowie Steuer- und andere<br />

Dienstleistungen umfassen. PwC und die Konzernleitung erstatten<br />

dem Auditausschuss über den Umfang der im Rahmen dieser Genehmigung<br />

erbrachten Dienstleistungen regelmässig Bericht.


VERAntWORtLICHKEItEn<br />

<strong>Clariant</strong> erwartet, dass alle Mitglieder des Executive Committee und<br />

sämtliche Mitglieder der Business Units und Business Services die<br />

Risiken und Chancen innerhalb ihres jeweiligen Zuständigkeitsbereichs<br />

bewerten.<br />

Die betreffenden Leiter und die ihnen direkt unterstellten Mitarbeitenden<br />

sind dafür verantwortlich, Risiken zu erkennen und Massnahmen<br />

zu deren Minderung durchzuführen. Risiken und Massnahmen<br />

werden mindestens zweimal pro Jahr überprüft.<br />

EntERPRISE RISK MAnAGEMEnt und RISK REPORtInG<br />

Der „Enterprise Risk Management“-Prozess wird von einem Ausschuss<br />

überprüft und überwacht, der sich aus CFO, General Counsel<br />

und Group Risk Manager zusammensetzt. Der CEO und das Executive<br />

Committee werden vierteljährlich über die Effektivität des<br />

Prozesses, Entwicklungen sowie Ergebnisse der Massnahmen zur<br />

Risikominderung informiert. Sie berichten ihrerseits dem gesamten<br />

Verwaltungsrat. Der Auditausschuss erhält jährlich einen Bericht.<br />

Der CEO wird unverzüglich über wichtige Angelegenheiten und Veränderungen<br />

unterrichtet.<br />

corporate governance 45


46<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Vergütungsbericht<br />

Zur Gewinnung und dauerhaften Bindung exzellenter<br />

Mitarbeitender muss <strong>Clariant</strong> eine<br />

wettbewerbsfähige Vergütungspolitik verfolgen.<br />

Ausserdem gilt es, Leistungen und Erfolge<br />

zu belohnen, um eine Kultur der Rechenschaftspflicht,<br />

der Verantwortung und des unternehmerischen<br />

Denkens zu fördern. Alle Vergütungskomponenten<br />

müssen grundsätzlich klar,<br />

transparent und zielgerichtet sein.


VERGÜtunG, BEtEILIGunGEn und dARLEHEn<br />

Die Vergütung des Verwaltungsrats und der Mitglieder des Executive<br />

Committee ist in den Anmerkungen zum Rechnungsabschluss<br />

der <strong>Clariant</strong> AG detailliert dargelegt und überprüfbar. Daher ist eine<br />

Wiederholung dieser Zahlen im Vergütungsbericht nicht erforderlich.<br />

Ein entsprechender Verweis ist ausreichend.<br />

MItGLIEdER und VERAntWORtLICHKEItEn dES<br />

KOMPEnSAtIOnSAuSSCHuSSES dES VERWALtunGSRAtS<br />

Der Kompensationsausschuss setzt sich derzeit aus drei nicht<br />

geschäftsführenden Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen:<br />

Rudolf Wehrli (Präsident), Jürg Witmer und Klaus Jenny. Sekretär<br />

des Kompensationsausschusses ist der Leiter Corporate Affairs &<br />

Human Resources. Der Präsident kann den CEO zu Beratungen über<br />

einzelne Traktanden einladen. Dabei sind mögliche Interessenkonflikte<br />

zu berücksichtigen, die ein Ausstand des CEO erforderlich<br />

machen könnten.<br />

Der Kompensationsausschuss stellt Grundsätze für die Vergütung<br />

der Verwaltungsratsmitglieder auf und lässt diese vom Verwaltungsrat<br />

genehmigen. Ferner genehmigt er die Arbeitsverträge mit<br />

dem CEO und den Mitgliedern des Executive Committee und nimmt<br />

die Arbeitsverträge für den Leiter der Globalen Funktionen und der<br />

Globalen Business Units sowie die Regional Presidents und deren<br />

jeweilige Vergütung zur Kenntnis. Alle Ernennungen und Abberufungen,<br />

die in die Kompetenz des Verwaltungsrats fallen, sind im Vorfeld<br />

dem Kompensationsausschuss vorzulegen, der hinsichtlich der<br />

Vergütungen eine Empfehlung an den Verwaltungsrat abgibt. In dringenden<br />

und aussergewöhnlichen Fällen entscheidet das Präsidium.<br />

Der Kompensationsausschuss überprüft ausserdem Bonus-, Options-<br />

und Aktienpläne und gibt Empfehlungen an den Verwaltungsrat ab.<br />

Darüber hinaus kontrolliert er Regelungen für Zusatzleistungen<br />

sowie Kündigungs- und vertragliche Abgangsregelungen mit dem<br />

CEO, den Mitgliedern des Executive Committee, den Leitern der<br />

Globalen Funktionen und der Globalen Business Units sowie den<br />

Regional Presidents.<br />

vergÜtungSBericht<br />

In der Regel tritt der Kompensationsausschuss mindestens zwei Mal<br />

im Jahr zusammen:<br />

a) Frühjahr: Beratung über die Mittelzuweisung an den Executive<br />

Bonus Plan, Festlegung der Bonuszahlungen für die Mitglieder<br />

des Executive Committee.<br />

b) Sommer: Besprechung grundlegender Fragen im Zusammenhang<br />

mit den HR-Prioritäten des Konzerns.<br />

Daneben trifft sich der Kompensationsausschuss nach Bedarf. Im<br />

Jahr <strong>2009</strong> trat er insgesamt vier Mal zusammen und hielt mehrere<br />

bilaterale Gespräche und Telefonkonferenzen ab.<br />

GRundSÄtZE<br />

<strong>Clariant</strong> möchte als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden,<br />

der weltweit qualifizierte Mitarbeitende und Spezialisten an sich<br />

binden und motivieren kann.<br />

Die Vergütungspolitik des Unternehmens für Führungskräfte beruht<br />

auf drei Grundsätzen:<br />

a) Die Höhe der Vergütung sollte wettbewerbsfähig und marktgerecht<br />

sein und es <strong>Clariant</strong> ermöglichen, erfahrene Führungskräfte<br />

und Spezialisten aus dem In- und Ausland anzuwerben und ihr<br />

dauerhaftes Engagement zugunsten des Konzerns zu sichern.<br />

b) Die Struktur der Gesamtvergütung sollte sehr leistungs- und<br />

erfolgsorientiert sein, um sicherzustellen, dass sich die Interessen<br />

der Aktionäre und des Managements decken.<br />

c) Die Vergütungskomponenten sollten für alle Beteiligten (Aktionäre,<br />

Verwaltungsratsmitglieder, CEO und Mitglieder des Executive<br />

Committee) klar, transparent und zielgerichtet sein, um ein<br />

Höchstmass an Unmissverständlichkeit und Zielorientierung zu<br />

gewährleisten.<br />

Im Sinne dieser Grundsätze analysiert und diskutiert der Kompensationsausschuss<br />

regelmässig die Marktentwicklung und erörtert<br />

deren Auswirkungen auf <strong>Clariant</strong>.<br />

47


48 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

ZuSAMMEnSEtZunG dER VERGÜtunG dER<br />

VERWALtunGSRAtSMItGLIEdER<br />

Die Richtlinien für die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

der <strong>Clariant</strong> AG vom April 2008 regeln die Zusammensetzung der<br />

jeweiligen Vergütungsleistungen.<br />

Entsprechend setzt sich die Vergütung wie folgt zusammen:<br />

a) Jährliche Grundvergütung.<br />

b) Entschädigung für die Mitgliedschaft in einem Ausschuss.<br />

c) Aktienbasierte Vergütung.<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhalten eine Grundvergütung<br />

in Höhe von 100 000 CHF brutto pro Geschäftsjahr. Für die Mitglieder<br />

des Präsidiums beträgt die Vergütung 250 000 CHF und für den<br />

Präsidenten des Verwaltungsrats 500 000 CHF brutto pro Geschäftsjahr.<br />

Die Mitarbeit in Ausschüssen wird für gewöhnliche Ausschussmitglieder<br />

mit 20 000 CHF und für den jeweiligen Präsidenten mit<br />

40 000 CHF pauschal vergütet. Alle Vergütungen werden hälftig im<br />

März und September in bar ausgezahlt.<br />

Aufgrund der wirtschaftlichen Lage im Frühjahr <strong>2009</strong> hat der Verwaltungsrat<br />

beschlossen, in diesem Jahr kein Aktienoptionsprogramm<br />

aufzulegen.<br />

Die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder unterliegt den<br />

Schweizer Steuer- und Sozialversicherungsgesetzen, wobei<br />

<strong>Clariant</strong> die jeweils fälligen Arbeitgeberanteile zahlt. Die Verwaltungsratsmitglieder<br />

erhalten über die tatsächlichen Aufwendungen<br />

für Geschäftsreisen hinaus keine pauschale Erstattung von<br />

Bewirtungskosten. Einzelheiten zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder<br />

sind der Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses<br />

der <strong>Clariant</strong> AG auf den Seiten 119 bis 122 zu entnehmen.<br />

VERGÜtunG dER MItGLIEdER dES ExECutIVE COMMIttEE<br />

Der Kompensationsausschuss überprüft regelmässig die Höhe und<br />

Zusammensetzung der Vergütung der Mitglieder des Executive Committee.<br />

Als Grundlage für die Analyse dienen verschiedene Marktvergleiche:<br />

a) Vergleich der Managervergütung in europäischen Chemieunternehmen.<br />

b) Vergleich der Managervergütung bei in der Schweiz ansässigen<br />

multinationalen Konzernen.<br />

Die Bonusanteile an der Gesamtvergütung werden im Verhältnis zu<br />

den Gewinnen ausbezahlt, die im jeweiligen Geschäftsjahr erzielt<br />

worden sind. Die tatsächliche Höhe der Bonusanteile kann zwischen<br />

Faktor null und zwei des festgelegten Zielwerts für das entsprechende<br />

Geschäftsjahr variieren.<br />

SOnStIGE VERGÜtunGEn<br />

Die Mitglieder des Executive Committee beteiligen sich an den Pensionsplänen<br />

des <strong>Clariant</strong> Konzerns. Konkret sind dies die Pensionskasse<br />

des Konzerns, in der Einkommen bis 200 000 CHF pro Jahr versichert<br />

sind, und der Management-Pensionsplan, in dem Einkommen<br />

bis zu weiteren 595 000 CHF pro Jahr versichert sind. Die im Rahmen<br />

der Pensionspläne versicherten Einkommen betragen daher maximal<br />

795 000 CHF pro Jahr. Auch der CEO beteiligt sich an den Pensions-<br />

und Versicherungsplänen von <strong>Clariant</strong>. Darüber hinausgehende Pensionsrückstellungen<br />

werden im Laufe der Zeit gebildet, um vertraglich<br />

durch seine früheren Arbeitgeber festgelegte Pensionszusagen<br />

zu erfüllen (Einzelheiten sind der Seite 121 zu entnehmen).<br />

Die Pensionspläne von <strong>Clariant</strong> entsprechen den gesetzlichen Anforderungen<br />

des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen-<br />

und Invalidenvorsorge (BVG). Künftig erfolgt die dynamische<br />

Anpassung des Höchstbeitrags gemäss Artikel 79c BVG. Als versichertes<br />

Einkommen gilt für die Mitglieder des Executive Committee<br />

und alle anderen Mitarbeitenden von <strong>Clariant</strong> die Grundvergütung<br />

zuzüglich des angestrebten Barbonus. Der aktienbasierte Anteil der<br />

Vergütung ist nicht anrechenbar. Die Pensionspläne von <strong>Clariant</strong><br />

umfassen ferner die gängigen Todesfall-, und Berufsunfähigkeitsversicherungen.<br />

Im Fall der <strong>Clariant</strong> Pensionskasse beträgt der Arbeitgeberanteil<br />

rund 11 Prozent des versicherten Einkommens, im Fall<br />

des <strong>Clariant</strong> Management-Pensionsplans etwa 22 Prozent. Dieser<br />

Anteil umfasst sowohl die Beiträge zur Bildung von Rentenkapital<br />

als auch die Beiträge zur Deckung der Risikokomponenten. Beide<br />

Pensionspläne sind beitragsabhängig. Im Rahmen des Management-<br />

Pensionsplans erhalten die Mitglieder bei Eintritt in den Ruhestand<br />

ausschliesslich ein Rentenkapital, Pensionszahlungen sind nicht<br />

vorgesehen.


VARIABLER VERGÜTUNGSANTEIL DER MITGLIEDER<br />

DES EXECUTIVE COMMITTEE<br />

Der <strong>Clariant</strong> Executive Bonus Plan (CEBP) beruht auf den folgenden<br />

Prinzipien:<br />

a) Die Gesamtbonussumme, die in einem Jahr ausgezahlt wird, ist<br />

vom finanziellen Erfolg des <strong>Clariant</strong> Konzerns abhängig. Der Erfolg<br />

wird anhand von drei Faktoren gemessen: Finanzergebnisse des<br />

Konzerns, Finanzergebnisse der Divisionen oder Organisationseinheiten<br />

und wichtigste Prioritäten (Leistungsindikatoren und strategische<br />

Projekte des Konzerns).<br />

Diese drei wichtigsten Elemente werden wie folgt gewichtet:<br />

› EC & Functions/Services: Konzern 75 Prozent & wichtigste<br />

Prioritäten 25 Prozent<br />

› Geschäftsbereiche: Konzern 25 Prozent & Divisions-/Organisationseinheiten<br />

50 Prozent & wichtigste Prioritäten 25 Prozent<br />

b) Der Erfolg des <strong>Clariant</strong> Konzerns wird anhand von ROIC- und Cashflow-Zielen<br />

ermittelt.<br />

c) Die Höhe der individuellen Bonuszahlungen ist abhängig vom<br />

jeweiligen Zielbonus und vom Beitrag, den die jeweilige Organisationseinheit<br />

(Division, Business Unit, Funktion) zum Gesamtergebnis<br />

geleistet hat.<br />

d) Der Zielbeitrag der Business Units und Divisionen wird in Relation<br />

zum EBIT und zur Entwicklung des Umlaufvermögens (Bestände,<br />

Aussenstände von Kunden) gemessen.<br />

e) Individuelle Bonuszahlungen können nur auf Basis kollektiv oder<br />

im Managementteam erreichter Ziele berechnet werden. Grundsätzlich<br />

wird die individuelle Leistung der Mitarbeitenden im<br />

Rahmen der jährlichen Überprüfung der Gesamtvergütung und der<br />

beruflichen Entwicklung honoriert.<br />

Der Kompensationsausschuss nimmt im Februar die jährliche Beurteilung<br />

der Zielerreichung und die Zuweisung der Mittel für den<br />

CEBP für das vorausgegangene Geschäftsjahr vor, die dann abschliessend<br />

vom Verwaltungsrat genehmigt wird. Dieses Vorgehen stellt<br />

sicher, dass die Bonuszahlungen an die Mitarbeitenden unmittelbar<br />

auf das Gesamtergebnis des Konzerns abgestimmt sind.<br />

Bonuszahlungen im Rahmen des CEBP werden zur Hälfte in bar und<br />

zur Hälfte in <strong>Clariant</strong> Namenaktien ausbezahlt. Einzelheiten zu den<br />

Vergütungen des Executive Committee sind der Erläuterung 11 des<br />

Rechnungsabschlusses der <strong>Clariant</strong> AG auf den Seiten 119 bis 122<br />

zu entnehmen.<br />

Vergütungsbericht<br />

AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG<br />

<strong>Clariant</strong> verwendet für etwa 270 ihrer Topmanager in aller Welt<br />

eine aktienbasierte Vergütungskomponente. Im Rahmen des CEBP<br />

erhalten diese Manager die Hälfte ihres Jahresbonus in Form von<br />

Aktien, die einer Sperrfrist von drei Jahren unterliegen, während der<br />

sie Eigentum von <strong>Clariant</strong> bleiben. Danach gehen sie in den Besitz<br />

des jeweiligen Mitarbeitenden über. Der Kompensationsausschuss<br />

ermittelt jedes Jahr einen Zuteilungskurs, ausgehend vom Durchschnittskurs<br />

der <strong>Clariant</strong> Aktie an drei Handelstagen in der zweiten<br />

Januarwoche. Die Anzahl der zugeteilten Aktien errechnet sich aus<br />

dem Wert des Aktienbonus für das jeweilige Jahr, geteilt durch<br />

den Zuteilungskurs.<br />

Der Aktienoptionsplan von <strong>Clariant</strong> hat eine Laufzeit von fünf Jahren.<br />

Die Teilnahme ist dem Verwaltungsrat, dem Executive Committee<br />

sowie ausgewählten Topmanagern vorbehalten (etwa 1.6 Prozent<br />

aller Mitarbeitenden). Die Laufzeit der Optionen gliedert sich<br />

in die „Sperrfrist“ (erste zwei Jahre) und die „Ausübungsfrist“<br />

(letzte drei Jahre). Basierend auf einem erwarteten, vom Verwaltungsrat<br />

bestimmten Wert erhalten die Teilnahmeberechtigten<br />

eine festgelegte Anzahl Optionen. Grundsätzlich legt der Verwaltungsrat<br />

den Ausübungspreis der Optionen so fest, dass dieser über<br />

dem Marktpreis zum Ausgabedatum der Option liegt („out of<br />

money“). Anspruchsberechtigung und Höhe des Anspruchs werden<br />

während der Laufzeit des Aktienoptionsplans jährlich überprüft.<br />

Angesichts der finanziellen Lage von <strong>Clariant</strong> und der aktuellen<br />

Marktsituation in der gesamten Branche hat der Konzern im Frühjahr<br />

beschlossen, <strong>2009</strong> keine Optionen zu vergeben.<br />

Verlässt ein Mitarbeitender vor Ablauf der Sperrfrist aus freien<br />

Stücken das Unternehmen, verfallen sämtliche Ansprüche auf Aktien<br />

und Optionen, die bis dahin noch nicht übertragen wurden.<br />

VERGÜTUNG DES CEO<br />

Die oben aufgeführten Regeln zur Vergütung der Mitglieder des<br />

Executive Committee gelten auch für den CEO. Um verfallene vertragliche<br />

Ansprüche aus ehemaligen Arbeitsverträgen zu kompensieren,<br />

hat der CEO ausserdem eine Zuteilung von 350 000 Aktien<br />

erhalten (von denen 17 500 Aktien bereits 2008 zugeteilt worden<br />

waren). Einzelheiten zur Vergütung des CEO sind der Erläuterung 11<br />

des Rechnungsabschlusses der <strong>Clariant</strong> AG auf den Seiten 119 bis<br />

122 zu entnehmen.<br />

49


50<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Finanzbericht


Inhalt<br />

52 Konsolidierter Rechnungsabschluss des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />

52 Konzern­Bilanzen<br />

53 Konzern­Erfolgsrechnungen<br />

54 Konsolidiertes Gesamtergebnis<br />

54 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />

55 Konzern­Geldflussrechnungen<br />

56 Anhang zur Konzernrechnung<br />

111 Bericht der Revisionsstelle<br />

112 Statistischer Konzern Überblick<br />

112 Fünfjahresübersicht<br />

114 Rechnungsabschluss der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />

114 Bilanzen der <strong>Clariant</strong> AG<br />

115 Erfolgsrechnungen der <strong>Clariant</strong> AG<br />

116 Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG<br />

123 Antrag über die Verrechnung des Bilanzverlusts<br />

124 Bericht der Revisionsstelle<br />

125 Vorausschauende Aussagen<br />

finanzBericht<br />

51


52 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

KONSOLIDIERTER RECHNUNGSABSCHLUSS DES CLARIANT KONZERNS<br />

KONZERN-BILANZEN per 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008<br />

AKTIVEN<br />

Erläuterungen 1<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Mio. CHF %<br />

31.12.2008<br />

Mio. CHF %<br />

Anlagevermögen<br />

Sachanlagen 5 1 927 2 010<br />

Immaterielle Anlagen 6 294 283<br />

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 7 273 275<br />

Finanzanlagen 8 19 21<br />

Vorauszahlungen für Personalvorsorge 16 117 119<br />

Latente Steuerguthaben 9 75 67<br />

Total Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

2 705 44.4 2 775 46.7<br />

Vorräte 10 853 1 373<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11 1 102 1 110<br />

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 12 258 300<br />

Steuerguthaben 32 32<br />

Flüssige Mittel 13 1 140 356<br />

Total Umlaufvermögen 3 385 55.6 3 171 53.3<br />

Zum Verkauf stehendes Anlagevermögen 21 2 0.0 – 0.0<br />

Total Aktiven 6 092 100.0 5 946 100.0<br />

PASSIVEN<br />

Erläuterungen 1<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

31.12.2008<br />

Mio. CHF %<br />

Mio. CHF %<br />

Eigenkapital<br />

Aktienkapital 14 921 921<br />

Eigene Aktien (Nennwert) 14 – 17 – 15<br />

Reserven 472 364<br />

Zurückbehaltene Gewinne 468 667<br />

Total den Aktionären zurechenbares Kapital und Reserven 1 844 1 937<br />

Anteil Minderheitsaktionäre 52 50<br />

Total Eigenkapital 1 896 31.1 1 987 33.4<br />

Fremdkapital<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten 15 1 553 1 297<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten 9 112 134<br />

Verpflichtungen für Personalvorsorge 16 484 478<br />

Rückstellungen für langfristige Verbindlichkeiten 17 241 191<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 2 390 39.2 2 100 35.3<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 1 024 1 011<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten 19 132 268<br />

Steuerverbindlichkeiten 255 243<br />

Rückstellungen für kurzfristige Verbindlichkeiten 17 395 337<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 1 806 29.7 1 859 31.3<br />

Total Fremdkapital 4 196 68.9 3 959 66.6<br />

Total Passiven 6 092 100.0 5 946 100.0<br />

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.


KONZERN-ERFOLGSRECHNUNGEN für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />

Erläuterungen 1<br />

<strong>2009</strong><br />

Mio. CHF %<br />

FINANZBERICHT<br />

53<br />

KONSOLIDIERTER<br />

RECHNUNGSABSCHLUSS<br />

DES CLARIANT KONZERNS<br />

2008<br />

Mio. CHF %<br />

Umsatz 20 6 614 100.0 8 071 100.0<br />

Herstellkosten der verkauften Waren – 4 749 – 5 757<br />

Bruttoergebnis 1 865 28.2 2 314 28.7<br />

Marketing und Vertrieb – 1 008 – 1 216<br />

Administration und Gemeinkosten – 462 – 421<br />

Forschung und Entwicklung – 150 – 184<br />

Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 25 37<br />

Ertrag aus der Veräusserung von Aktivitäten,<br />

die nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden<br />

22 8 20<br />

Restrukturierung und Wertminderung – 298 – 321<br />

Operatives Ergebnis – 20 – 0.3 229 2.8<br />

Finanzertrag 24 10 17<br />

Finanzaufwand 24 – 111 – 155<br />

Ergebnis vor Steuern – 121 91<br />

Steuern 9 – 73 – 119<br />

Konzernverlust aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten – 194 – 2.9 – 28 – 0.3<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />

Verlust aus nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – – 9<br />

Konzernverlust<br />

Zurechenbar zu:<br />

– 194 – 2.9 – 37 – 0.5<br />

Aktionären der Gesellschaft – 206 – 45<br />

Minderheitsaktionären 12 8<br />

Konzernverlust – 194 – 2.9 – 37 – 0.5<br />

Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie)<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 – 0.91 – 0.16<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 0.00 – 0.04<br />

Total – 0.91 – 0.20<br />

Verwässertes Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens<br />

zurechenbar (CHF / Aktie)<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 – 0.91 – 0.16<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 0.00 – 0.04<br />

Total – 0.91 – 0.20<br />

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.


54 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

KONSOLIDIERTES GESAMTERGEBNIS für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />

Erläuterungen 1<br />

Konzernverlust – 194 – 37<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Hedges von Nettoinvestitionen 26 3 111<br />

Wechselkursdifferenzen 72 – 400<br />

Auswirkung von Umbuchungen von Währungsdifferenzen auf Investitionen<br />

in ausländische Tochtergesellschaften<br />

3 – 1<br />

Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern 78 – 290<br />

Konsolidiertes Gesamtergebnis – 116 – 327<br />

Zurechenbar zu:<br />

Aktionären der Gesellschaft – 129 – 323<br />

Minderheitsaktionären 13 – 4<br />

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.<br />

Marktwertveränderungen von Finanzanlagen, die als „zur Veräusserung<br />

verfügbar“ klassifiziert werden, betrugen weniger als<br />

1 Mio. CHF in den Jahren <strong>2009</strong> und 2008.<br />

AUFSTELLUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG DES KONSOLIDIERTEN EIGENKAPITALS per 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008<br />

Mio. CHF Andere Reserven<br />

Total Eigene Agio Kumulierte Total Zurück- Total den Minder- Total<br />

Aktien- Aktien<br />

Umrech- andere behaltene Aktionären heitenEigenkapital (Nennwert)<br />

nungsreserve Reserven Gewinne zurechenbares<br />

Eigenkapital<br />

anteilekapital Stand 31. Dezember 2007 978 – 16 767 – 125 642 709 2 313 59 2 372<br />

Total Gesamtergebnis – 278 – 278 – 45 – 323 – 4 – 327<br />

Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 5 – 5<br />

Rückzahlung von Aktienkapital<br />

Aktien- und Optionsplan für Mitarbeiter:<br />

– 57 – – 57 – 57<br />

Effekt der Arbeitsleistung – 10 10 10<br />

Transaktionen mit eigenen Aktien 1 – – 7 – 6 – 6<br />

Stand 31. Dezember 2008 921 – 15 767 – 403 364 667 1 937 50 1 987<br />

Total Gesamtergebnis 77 77 – 206 – 129 13 – 116<br />

Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 11 – 11<br />

Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe<br />

(siehe Erläuterung 15)<br />

31 31 31 31<br />

Aktien- und Optionsplan für Mitarbeiter:<br />

Effekt der Arbeitsleistung – 13 13 13<br />

Transaktionen mit eigenen Aktien – 2 – – 6 – 8 – 8<br />

Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 921 – 17 798 – 326 472 468 1 844 52 1 896<br />

2008 reduzierte <strong>Clariant</strong> das nominale Aktienkapital um 0.25 CHF pro<br />

Aktie, was eine Kapitalrückzahlung von 57.5 Mio. CHF ergab.<br />

<strong>2009</strong><br />

Mio. CHF<br />

2008<br />

Mio. CHF


KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNGEN für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />

Erläuterungen 1<br />

<strong>2009</strong><br />

Mio. CHF<br />

FINANZBERICHT<br />

55<br />

KONSOLIDIERTER<br />

RECHNUNGSABSCHLUSS<br />

DES CLARIANT KONZERNS<br />

Konzernverlust – 194 – 37<br />

Berichtigung für:<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 5 214 244<br />

Wertminderungen und Auflösung von Wertminderungen 58 209<br />

Abschreibungen auf immateriellen Anlagen 6 11 9<br />

Wertminderung auf dem Nettoumlaufvermögen 99 70<br />

Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 – 25 – 37<br />

Steueraufwand 73 119<br />

Nettofinanzaufwand 84 85<br />

Gewinn aus der Veräusserung von Aktivitäten,<br />

welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden<br />

22 – 8 – 20<br />

Verlust aus der Veräusserung von nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – 9<br />

Übrige nicht geldwirksame Veränderungen 5 50<br />

Total Auflösungen nicht geldwirksamer Veränderungen 511 738<br />

Dividenden von assoziierten Gesellschaften 7 29 34<br />

Bezahlte Zinsen – 72 – 98<br />

Erhaltene Zinsen 9 15<br />

Bezahlte Ertragssteuern – 87 – 109<br />

Zahlungen für Restrukturierung 2 – 182 – 81<br />

Geldfluss vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Rückstellungen 14 462<br />

Veränderung Vorräte 460 – 136<br />

Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 153<br />

Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 11 – 106<br />

Veränderung sonstiger kurzfristiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 25 – 43<br />

Veränderung Rückstellungen (exkl. Zahlungen für Restrukturierung) 2 255 61<br />

Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 757 391<br />

Investitionen in Sachanlagen 5 – 135 – 270<br />

Investitionen in Finanzanlagen und in assoziierte Gesellschaften – 6 – 17<br />

Investitionen in andere immaterielle Anlagen 6 – 35 – 21<br />

Veränderung kurzfristige Finanzanlagen 6 135<br />

Veräusserungen von Sach- und immateriellen Anlagen 19 17<br />

Akquisitionen von Firmen, Aktivitäten und Anteilen 23 – – 42<br />

Ausgaben / Einnahmen aus Veräusserungen von nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – 3 – 14<br />

Einnahmen aus Veräusserungen von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften 22 40 31<br />

Geldfluss aus Investitionsaktivitäten – 114 – 181<br />

Rückzahlung von Aktienkapital an die Aktionäre der <strong>Clariant</strong> AG – – 57<br />

Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe 31 –<br />

Transaktionen mit eigenen Aktien – 12 – 6<br />

Aufnahmen von Finanzschulden 419 289<br />

Rückzahlung von Finanzschulden – 287 – 552<br />

Dividenden an Minderheitsaktionäre – 11 – 5<br />

Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten 140 – 331<br />

Währungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln 1 – 32<br />

Nettoveränderung der flüssigen Mittel 784 – 153<br />

Flüssige Mittel am Anfang der Periode 13 356 509<br />

Flüssige Mittel am Ende der Periode 13 1 140 356<br />

1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.<br />

2 Umgegliedert (siehe Erläuterung 1.07)<br />

2008 2<br />

Mio. CHF


56 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

ANHANG ZUR KONZERNRECHNUNG<br />

1. GRUNDSÄTZE FÜR DIE KONZERNRECHNUNGSLEGUNG<br />

1.01 – ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

Die <strong>Clariant</strong> AG (die „Gesellschaft“) einschliesslich ihrer konsolidierten<br />

Tochtergesellschaften (zusammen der „Konzern“) ist ein<br />

weltweit führendes Unternehmen im Bereich Spezialitätenchemie.<br />

Der Konzern entwickelt, produziert, vertreibt und verkauft ein breites<br />

Spektrum an Spezialchemikalien, die eine wichtige Rolle in den<br />

Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen seiner Kunden spielen<br />

oder deren Endprodukte veredeln. <strong>Clariant</strong> verfügt über weltweite<br />

Produktionsstätten und vertreibt ihre Produkte vorwiegend in Europa,<br />

Amerika und Asien.<br />

Die Gesellschaft ist eine in der Schweiz eingetragene und ansässige<br />

Aktiengesellschaft. Der Firmensitz ist an der Rothausstrasse 61,<br />

CH-4132 Muttenz, Schweiz. Die Gesellschaft ist an der Swiss Exchange<br />

kotiert.<br />

Der Konzernabschluss wurde am 11. Februar 2010 vom Verwaltungsrat<br />

zur Veröffentlichung freigegeben. Seine Genehmigung durch die<br />

am 29. März 2010 terminierte Generalversammlung steht noch aus.<br />

1.02 – EINLEITUNG<br />

Der Konzernabschluss des <strong>Clariant</strong> Konzerns wurde nach den Vorschriften<br />

der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt<br />

und entspricht den nachfolgend dargestellten wesentlichen<br />

Grundsätzen für die Konzernrechnungslegung. Der konsolidierte<br />

Konzernabschluss wurde auf Basis historischer Werte und unter<br />

Berücksichtigung etwaiger Wertänderungen von Finanzanlagen und<br />

-verbindlichkeiten – einschliesslich erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewerteter derivativer Instrumente (Derivative Instruments<br />

at Fair Value through Profit or Loss) – erstellt.<br />

Die Erstellung des Konzernabschlusses nach den Vorschriften von<br />

IFRS verlangt, dass zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen<br />

und Annahmen getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die<br />

bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angabe von<br />

Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag<br />

sowie den Ausweis von Erlösen und Aufwendungen während<br />

der Berichtsperiode. Obwohl diese Schätzungen auf den jüngsten<br />

Erkenntnissen des Managements über aktuelle Entwicklungen und<br />

Ereignisse basieren, können die tatsächlichen Werte von diesen<br />

Schätzungen abweichen. Bereiche mit besonderer Komplexität oder<br />

solche, in denen umfangreichere Schätzungen notwendig sind oder<br />

deren getroffene Annahmen und Schätzungen wesentliche Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss haben, sind in der Erläuterung 3<br />

dargestellt.<br />

1.03 – IM JAHR <strong>2009</strong> IN KRAFT GETRETENE<br />

INTER NATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS<br />

Per 1. Januar <strong>2009</strong> hat der Konzern die folgenden neuen und überarbeiteten<br />

Standards übernommen.<br />

› IAS 1 (revised), „Darstellung des Abschlusses“ (tritt in Kraft für<br />

alle Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen).<br />

Dieser revidierte Standard verlangt die Darstellung aller Eigenkapitaltransaktionen<br />

mit Aktionären in einer Aufstellung über<br />

die Veränderung des Eigenkapitals. Alle Eigenkapitaltransaktionen<br />

mit Nichtaktionären sind entweder in einer einzigen umfassenden<br />

Aufstellung des Gesamtergebnisses oder in zwei Aufstellungen<br />

darzustellen (Erfolgsrechnung und Aufstellung des Gesamtergebnisses).<br />

Als Ergebnis dieses angepassten Standards präsentiert<br />

der Konzern alle Eigenkapitaltransaktionen mit Aktionären in einer<br />

Aufstellung über die Veränderung des Eigenkapitals und alle<br />

Eigenkapitaltransaktionen mit Nichtaktionären in einer Aufstellung<br />

des Gesamtergebnisses. Die Vorjahresinformationen wurden<br />

entsprechend angepasst.<br />

Da der revidierte Standard nur Änderungen der Offenlegungen<br />

umfasst, beeinflusste er die Grundsätze der Konzernrechnungslegung<br />

nicht.<br />

› IFRS 8, „Geschäftssegmente“ (tritt in Kraft für alle Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen). IFRS 8 ersetzt<br />

IAS 14, „Segment Reporting“, und verlangt, dass Unternehmen<br />

operative Geschäftssegmente definieren und die Geschäftsperformance<br />

dieser Segmente auf der Basis von Daten, die der hauptverantwortliche<br />

operative Entscheidungsträger im Konzern im Rahmen<br />

seiner Tätigkeit heranzieht, im Jahresabschluss angeben. Die<br />

Übernahme dieses Standards hatte keine wesentliche Auswirkung<br />

auf die Rechnungslegung des Konzerns. Im April <strong>2009</strong> publizierte<br />

das IASB im Rahmen des jährlichen Anpassungsprogrammes einen<br />

Zusatz zu IFRS 8, der klarstellt, dass das Betriebsvermögen<br />

der Segmente nur dann offenzulegen ist, wenn diese Information<br />

regelmässig vom hauptverantwortlichen operativen Entscheidungsträger<br />

verwendet wird. Dieser Zusatz tritt für jährliche Geschäftsperioden<br />

in Kraft, die nach dem 1. Januar 2010 beginnen,<br />

und wurde vom Konzern vorzeitig übernommen.<br />

IAS 23 (geändert), „Fremdkapitalkosten“ (tritt in Kraft für alle Ge-<br />

›<br />

schäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen).<br />

Dieser revidierte Standard verlangt die Aktivierung von Finanzierungskosten<br />

als Teil des Anlageguts, wenn diese direkt auf den<br />

Erwerb, den Bau oder die Produktion von Gütern allozierbar sind,<br />

die nach den Rechnungslegungsregeln aktivierbar sind. Die Übernahme<br />

dieses Standards hatte keine wesentliche Auswirkung auf<br />

die Rechungslegung des Konzerns.


› IFRS 2 (angepasst), Aktienbasierte Vergütungen, (tritt in Kraft für<br />

alle Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen)<br />

betrifft zwei Aspekte. Die Anpassung verdeutlicht, dass Ausübungsbedingungen<br />

(„vesting conditions“) ausschliesslich Dienstbedingungen<br />

(„service conditions“) sein können, bei denen der<br />

Arbeitnehmer eine bestimmte Dienstzeit leisten muss, oder Leistungsbedingungen<br />

(„performance conditions“), die das Erfüllen bestimmter<br />

Leistungsziele erfordern (z. B. eine bestimmte Steigerung<br />

des Unternehmensgewinns). Sonstige Eigenschaften von aktienbasierten<br />

Vergütungsplänen sind keine Ausübungsbedingungen. Die<br />

Anpassung von IFRS 2 verlangt zudem, dass sämtliche Annullierungen,<br />

ob von Seiten des Arbeitnehmers oder Arbeitgebers, gleich<br />

verbucht werden.<br />

› IFRS 7 (Anpassung), Finanzinstrumente – Offenlegungen (trat in<br />

Kraft für alle Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar<br />

<strong>2009</strong> beginnen). Diese Anpassung verlangt zusätzliche Offenlegungen<br />

zur Bemessung des Marktwerts und des Liquiditätsrisikos. Die<br />

Anpassung verlangt die Darstellung der Marktwertbemessungen<br />

mittels einer Hierarchie der verwendeten Bemessungsmethoden.<br />

Da dies nur zusätzliche Offenlegungen betrifft, ist das Ergebnis pro<br />

Aktie davon nicht berührt.<br />

› Jährliche Anpassungen der IFRS (mehrheitlich per 1. Januar <strong>2009</strong><br />

in Kraft tretend). Im Rahmen des jährlichen Anpassungsprozesses<br />

veröffentlichte das IASB im Mai 2008 kleinere Anpassungen zu 20<br />

Rechnungslegungsstandards. Diese Anpassungen hatten keine<br />

Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns.<br />

Die folgenden neuen Interpretationen zu bestehenden Standards<br />

traten für Geschäftsjahre in Kraft, welche am oder nach dem 1. Januar<br />

<strong>2009</strong> beginnen, haben jedoch keine wesentliche Auswirkung<br />

auf die Rechnungslegung des Konzerns:<br />

› IFRIC 9, Neufestsetzung von eingebetteten Derivaten (angepasst,<br />

trat in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 30. Juni<br />

<strong>2009</strong> enden.<br />

› IFRIC 13, Kundenloyalitätsprogramme (trat in Kraft für Geschäftsjahre,<br />

welche am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen).<br />

› IFRIC 15, Vereinbarungen zum Bau von Immobilien (trat in Kraft<br />

für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong><br />

beginnen).<br />

› IFRIC 16, Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />

(trat in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder<br />

nach dem 1. Oktober 2008 beginnen).<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

1.04 – NOCH NICHT IN KRAFT GETRETENE INTERNATIONAL<br />

FINANCIAL REPORTING STANDARDS<br />

Einige veröffentlichte neue Standards bzw. Änderungen und Interpretationen<br />

bestehender Standards, deren Umsetzung für alle zum<br />

1. Juli <strong>2009</strong> oder danach beginnenden Geschäftsjahre vorgeschrieben<br />

ist, wurden nicht vorzeitig vom Konzern übernommen. Sie hätten<br />

aber auf die Rechnungslegung <strong>2009</strong> keinen wesentlichen Einfluss<br />

gehabt. Es handelt sich dabei um folgende Bestimmungen:<br />

› IFRS 3 (angepasst), Unternehmenszusammenschlüsse (tritt in Kraft<br />

für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2009</strong> beginnen).<br />

› IAS 27 (angepasst), Konzern- und separate Einzelabschlüsse (tritt<br />

in Kraft für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2009</strong><br />

beginnen).<br />

› IFRIC 17, Ausschüttungen von Sachwerten an Anteilseigner (tritt<br />

in Kraft für Geschäftsjahre, welche am 1. Juli <strong>2009</strong> oder später<br />

beginnen).<br />

› IFRIC 18, Übertragung von Vermögensgegenständen von Kunden<br />

(tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Juli<br />

<strong>2009</strong> beginnen).<br />

› IFRS 2 (Anpassung), Konzerntransaktionen im Rahmen von aktienbasierten<br />

Vergütungen (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am<br />

oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).<br />

› IFRIC 14‚ IAS 19, Begrenzung der Aktivierung von Aktiven aus Leistungsprimat,<br />

minimale Kapitaldeckungserfordernisse und deren<br />

Zusammenwirken (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder<br />

nach dem 1. Januar 2011 beginnen).<br />

› IFRIC 19, Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten<br />

(tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder<br />

nach dem 1. Juli 2010 beginnen).<br />

› IAS 24 (Anpassung) Offenlegung von Transaktionen mit verbundenen<br />

Parteien (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach<br />

dem 1. Januar 2010 beginnen).<br />

› IFRS 9, Finanzinstrumente (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche<br />

am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen).<br />

› Änderungen von IFRS im Rahmen des Projekts „Annual Improvement“<br />

(mehrheitlich in Kraft tretend für Geschäftsjahre, die am<br />

oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen). Im Rahmen des jährlichen<br />

Anpassungsprogramms hat das IASB im April <strong>2009</strong> kleinere<br />

Anpassungen an zwölf Rechnungsleggungsstandards vorgenommen.<br />

Der Konzern hat die Anpassung von IFRS 8, Geschäftssegmente<br />

vorzeitig übernommen und legt extern dieselben Zahlen<br />

bezüglich des Betriebsvermögens aus, welche in der internen Berichterstattung<br />

verwendet werden. Von allen anderen Anpassungen<br />

wird keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnungslegung<br />

des Konzerns erwartet.<br />

Mit Ausnahme von IFRS 8 (Anpassung) werden die vorgenannten<br />

Standards und Interpretationen zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens<br />

übernommen.<br />

57


58 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

1.05 – KONSOLIDIERUNGSKREIS<br />

› Tochtergesellschaften: Als Tochtergesellschaften gelten all<br />

diejenigen Gesellschaften, bei denen der Konzern mit mehr als<br />

der Hälfte der Stimmrechte beteiligt ist oder über beherrschenden<br />

Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik verfügt. Diese<br />

Gesellschaften sind konsolidiert. Bei der Beurteilung, ob der Konzern<br />

eine andere Gesellschaft beherrscht, werden die Existenz und<br />

die Auswirkung von potenziellen Stimmrechten, die gegenwärtig<br />

ausgeübt werden können oder gegenwärtig umwandelbar sind,<br />

berücksichtigt. Tochtergesellschaften werden von dem Zeitpunkt<br />

an konsolidiert, an dem die Kontrolle auf den Konzern übergeht.<br />

Die Konsolidierung endet mit dem Zeitpunkt, an dem die Kontrolle<br />

endet.<br />

Der Konzern bilanziert die Übernahme neuer Tochtergesellschaften<br />

nach der Purchase-Methode. Die Kosten einer Übernahme<br />

bemessen sich aus dem Marktwert der vorhandenen Aktiven, der<br />

ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der zum Zeitpunkt der<br />

Gegenleistung eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten<br />

zuzüglich der direkt zuordenbaren Akquisitionskosten. Die<br />

im Rahmen eines Geschäftszusammenschlusses übernommenen<br />

separat identifizierbaren Vermögensgegenstände („Identifiable<br />

Assets“), Verbindlichkeiten sowie latente Verbindlichkeiten werden<br />

– ungeachtet des Umfangs eines etwaigen Minderheitsanteils<br />

– zunächst zu ihrem Marktwert am Übernahmestichtag bewertet.<br />

Der Betrag, um den die Übernahmekosten den Marktwert des vom<br />

Konzern übernommenen Anteils des separat identifizierbaren Nettovermögens<br />

übersteigen, wird als Goodwill verbucht. Sind die<br />

Übernahmekosten geringer als der Marktwert des Nettovermögens<br />

der übernommenen Einheit, wird diese Differenz direkt in der<br />

Erfolgsrechnung verbucht.<br />

› Transaktionen mit Minderheiten: Der Konzern behandelt Transaktionen<br />

mit Minderheiten als solche mit Dritten. Veräusserungen<br />

an Minderheiten resultieren in Gewinnen und Verlusten für den<br />

Konzern, die in der Erfolgsrechung verbucht werden. Akquisitionen<br />

von Minderheitsanteilen resultieren in Goodwill, die als Differenz<br />

zwischen dem bezahlten Akquisitionspreis und dem jeweiligen Anteil<br />

des Buchwerts des Nettovermögens der betroffenen Tochtergesellschaft<br />

ermittelt wird.<br />

› Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften: Als assoziierte<br />

Gesellschaften gelten Einheiten, an denen der Konzern zwischen<br />

20 und 50 % der Stimmrechte hält oder auf die er bedeutenden<br />

Einfluss hat, ohne sie jedoch zu beherrschen. Beteiligungen an<br />

assoziierten Gesellschaften werden anfänglich zu Anschaffungskosten<br />

bewertet und danach nach der Equity-Methode bilanziert.<br />

Die Beteiligung des Konzerns an assoziierten Gesellschaften beinhaltet<br />

auch den zum Übernahmezeitpunkt ermittelten Goodwill<br />

(abzüglich etwaiger kumulierter Wertminderungen).<br />

Der auf den Konzern entfallende Anteil an den Gewinnen oder<br />

Verlusten der assoziierten Gesellschaften wird erfolgswirksam<br />

verbucht und Veränderungen von deren Eigenkapital nach dem<br />

Erwerbszeitpunkt werden im konsolidierten Eigenkapital erfasst.<br />

Die kumulierten Veränderungen seit dem Zeitpunkt des Erwerbs<br />

werden um die Anschaffungskosten der Beteiligung reduziert.<br />

Übersteigen die auf den Konzern entfallenden Verluste einer assoziierten<br />

Gesellschaft den Wert seiner Beteiligung einschliesslich<br />

etwaiger nicht gesicherter Forderungen, verbucht der Konzern<br />

keine weiteren Verluste. Die Ausnahme bilden Fälle, in denen er<br />

entsprechende Verpflichtungen eingegangen ist oder Zahlungen<br />

im Namen der assoziierten Gesellschaft geleistet hat.<br />

Für alle assoziierten Gesellschaften gelten dieselben Rechnungslegungsgrundsätze<br />

(IFRS), die auch auf die konsolidierten Konten<br />

des Konzerns angewendet werden.<br />

1.06 – KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Bilanzstichtag aller Einzelabschlüsse ist jeweils der 31. Dezember.<br />

Die Abschlüsse sind mit Ausnahme von Marktwertveränderungen<br />

bestimmter Finanzanlagen und -verbindlichkeiten auf Basis historischer<br />

Werte nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften<br />

aufgestellt.<br />

Konzerninterne Erträge und Aufwendungen, einschliesslich unrealisierter<br />

Bruttogewinne aus internen Konzerntransaktionen sowie der<br />

zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten, werden eliminiert. Die Ergebnisse von Minderheitsbeteiligungen<br />

werden in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz<br />

gesondert ausgewiesen.<br />

1.07 – UMGLIEDERUNG<br />

Die Darstellung der Geldflussrechnungen wurde überarbeitet, um<br />

zusätzlich die Zahlungen für Restrukturierungsmassnahmen im<br />

„Geldfluss vor Veränderungen des Nettoumlaufvermögens und<br />

Rückstellungen“ offenzulegen. Zuvor wurden diese Zahlungen in<br />

der Zeile „Veränderung Rückstellungen“ eingeschlossen. Die Vorjahresdarstellung<br />

wurde wie folgt angepasst: „Veränderung Rückstellungen“<br />

von – 20 Mio. CHF auf 61 Mio. CHF, die Zeile „Zahlungen<br />

für Restrukturierungen“ auf – 81 Mio. CHF, der „Geldfluss vor Veränderung<br />

des Nettoumlaufvermögens und Rückstellungen wurde<br />

von 543 Mio. CHF auf 462 Mio. CHF angepasst.


1.08 – ERFASSUNG VON ERLÖSEN<br />

Umsatzerlöse für Waren und Erzeugnisse werden erfasst, wenn die<br />

wesentlichen mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse<br />

verbundenen Risiken und Chancen auf eine Drittpartei übertragen<br />

worden sind. Sie werden abzüglich verkaufsbezogener Steuern<br />

und Rabatte verbucht. Rückstellungen für Kundenrabatte werden in<br />

derselben Periode wie die entsprechenden Erlöse gemäss den Vertragsbedingungen<br />

gebildet.<br />

Zinserträge werden unter Berücksichtigung des ausstehenden Betrags<br />

und der Effektivverzinsung bis zur Fälligkeit zeitanteilig abgegrenzt,<br />

sobald der Anspruch des Konzerns auf derartige Erträge<br />

festgestellt wurde. Dividendenerträge werden mit der Entstehung<br />

des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.<br />

1.09 – WECHSELKURSDIFFERENZEN<br />

› Funktionale- und Berichtswährung: Positionen in den Einzelabschlüssen<br />

der einbezogenen Unternehmen werden mit der Währung<br />

desjenigen Landes erfasst, in dem die jeweilige Gesellschaft<br />

primär tätig ist („funktionale Währung“). Der Konzernabschluss ist<br />

in Schweizer Franken, der funktionalen- und der Berichtswährung<br />

der Muttergesellschaft, dargestellt.<br />

› Laufende Geschäftstätigkeit und Bilanzpositionen: Geschäftstätigkeiten<br />

in Fremdwährungen werden mit dem Wechselkurs<br />

der funktionalen Währung zum Transaktionszeitpunkt<br />

umgerechnet. Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der<br />

Buchung derartiger Geschäftstätigkeiten sowie aus der Umrechnung<br />

monetärer, auf fremde Währung lautender Vermögensgegenstände<br />

und Schulden resultieren, werden erfolgswirksam erfasst,<br />

sofern sie nicht als Cashflow Hedge oder Hedge einer Netto -<br />

investition gelten und im Gesamtergebnis abgegrenzt werden. Umrechnungsdifferenzen<br />

aus Schuldtiteln und sonstigen zum Marktwert<br />

bewerteten Finanzvermögenswerten werden als Fremdwährungsgewinne<br />

bzw. -verluste erfasst.<br />

› Konzerngesellschaften: Die Erfolgs- und Geldflussrechnungen<br />

von ausländischen Gesellschaften werden mit umsatzgewichteten<br />

Jahresdurchschnittskursen und ihre Bilanzen mit den Stichtagskursen<br />

zum 31. Dezember umgerechnet. Wechselkursdifferenzen<br />

aus der Umrechnung von Nettoinvestitionen in ausländischen<br />

Tochtergesellschaften und von Darlehen und anderen Währungsinstrumenten,<br />

die als Hedges derartiger Investitionen dienen,<br />

werden direkt im Gesamtergebnis verbucht. Nettoinvestitionen<br />

umfassen auch Darlehen, deren Rückzahlung in absehbarer Zeit<br />

weder geplant noch wahrscheinlich ist. Bei der Veräusserung einer<br />

ausländischen Tochtergesellschaft werden derartige Wechselkursdifferenzen<br />

als Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Verkauf<br />

erfolgswirksam erfasst.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Goodwill- und Marktwertanpassungen, die sich nach dem 31. März<br />

2004 im Rahmen der Übernahme ausländischer Tochtergesellschaften<br />

ergeben, werden als Aktiva und Passiva der ausländischen Tochtergesellschaft<br />

behandelt und zum Schlusskurs am Bilanzstichtag<br />

umgerechnet.<br />

1.10 – SACHANLAGEN<br />

Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

bewertet und auf Basis der Konzernrichtlinien über<br />

folgende maximale Nutzungsdauern linear zulasten der Erfolgsrechnung<br />

abgeschrieben:<br />

› Gebäude 40 Jahre<br />

› Betriebseinrichtungen, Maschinen 16 Jahre<br />

› Mobiliar, Fahrzeuge, EDV-Anlagen 5 bis 10 Jahre<br />

Auf Grundstücken erfolgt keine Abschreibung<br />

›<br />

Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Erwerb, Bau oder Herstellung<br />

von qualifizierenden Vermögenswerten werden als Teil der<br />

Kosten dieses Vermögensgegenstands aktiviert, wenn sie direkt<br />

auf diesen allozierbar sind und die Aktivierung des Vermögensgegenstands<br />

nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> begonnen hat.<br />

Folgekosten werden entweder in den Buchwert des entsprechenden<br />

Vermögensgegenstands eingerechnet oder als separate Vermögensposition<br />

erfasst, wenn die mit dem Vermögensgegenstand<br />

verbundenen künftigen Einnahmen dem Konzern zugutekommen und<br />

die Kosten des Gegenstands genau ermittelbar sind. Alle Reparatur-<br />

und Unterhaltskosten werden in der Periode, in der sie anfallen,<br />

erfolgswirksam erfasst.<br />

Gewinne und Verluste aus Veräusserungen werden durch Abzug des<br />

Erlöses vom Buchwert des jeweiligen Gegenstands ermittelt und erfolgswirksam<br />

verbucht.<br />

59


60 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

1.11 – IMMATERIELLE ANLAGEN<br />

Der Goodwill ist der Betrag, um den die Übernahmekosten den Marktwert<br />

des Konzernanteils am separat identifizierbaren Nettovermögen<br />

der übernommenen Tochtergesellschaft bzw. assoziierten Gesellschaft<br />

zum Übernahmezeitpunkt übersteigen. Der Goodwill aus der Übernahme<br />

assoziierter Gesellschaften wird unter der Position „Beteiligung an assoziierten<br />

Gesellschaften“ erfasst. Der Goodwill wird jährlich auf seine<br />

Werthaltigkeit geprüft und zu Kosten abzüglich kumulierter Wertverluste<br />

geführt. Gewinne und Verluste aus der Veräusserung einer Gesellschaft<br />

enthalten den Buchwert des Goodwills der veräusserten Gesellschaft.<br />

Zum Zweck eines Wertminderungstests wird der Goodwill auf die<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash-Generating-Units (CGUs))<br />

verteilt.<br />

Marken und Lizenzen werden zu historischen Werten aktiviert und über<br />

die voraussichtliche Nutzungsdauer, längstens aber über zehn Jahre, erfolgswirksam<br />

linear abgeschrieben.<br />

Erworbene Softwarelizenzen werden auf Basis der Anschaffungs- und<br />

Inbetriebnahmekosten der jeweiligen Software aktiviert und über die<br />

voraussichtliche Nutzungsdauer der Software (drei bis fünf Jahre) erfolgswirksam<br />

linear abgeschrieben. Kosten im Zusammenhang mit der<br />

Entwicklung und Wartung von Software werden in der Periode, in der sie<br />

anfallen, als Aufwand verbucht. Kosten, die im direkten Zusammenhang<br />

mit der Erstellung separat identifizierbarer einzelner Softwareprodukte<br />

entstehen, die vom Konzern kontrolliert werden und voraussichtlich für<br />

länger als ein Jahr einen Nutzen erwirtschaften, werden als immaterielle<br />

Anlagen erfasst. Die direkten Kosten beinhalten die Personalkosten<br />

für die Softwareentwicklung sowie einen angemessenen Anteil der relevanten<br />

Gemeinkosten.<br />

1.12 – WERTMINDERUNG VON<br />

VERMÖGENS GEGENSTÄNDEN<br />

Gooodwill und immaterielle Sachwerte ohne festgelegte Lebensdauer,<br />

die demzufolge nicht abgeschrieben werden, werden jährlich<br />

auf Wertminderung überprüft. Sachanlagen und sonstige langfristige<br />

Vermögensgegenstände, einschliesslich immaterieller Anlagen<br />

mit endlicher Lebensdauer, werden auf ihre Werthaltigkeit überprüft,<br />

sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten,<br />

dass der Buchwert nicht dem erzielbaren Ertrag entspricht. Eine<br />

Wertminderung (Impairment Loss) wird für den Betrag verbucht, um<br />

den der Buchwert des Vermögensgegenstands den erzielbaren Ertrag<br />

(höherer Wert aus Nettoveräusserungswert oder Nutzungswert)<br />

übersteigt. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit werden die Vermögensgegenstände<br />

auf der untersten Ebene zusammengefasst, für die<br />

sich weitgehend unabhängige Geldflüsse ermitteln lassen (CGUs).<br />

Wertminderungen werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung<br />

erfasst und zunächst gegen den Goodwill der betroffenen CGUs<br />

verrechnet. Verbleibende Restbeträge werden auf die übrigen Vermögenswerte<br />

der Einheit verteilt. Eine Wertminderung von Vermögensgegenständen<br />

(ausgenommen Goodwill) kann in späteren Perioden<br />

nur dann rückgängig gemacht werden, wenn und nur insoweit<br />

sich die zugrunde liegenden Annahmen zur Ermittlung des für den<br />

Vermögenswert erzielbaren Ertrags verändert haben.<br />

1.13 – VORRÄTE<br />

Gekaufte Produkte werden zu Anschaffungskosten, selbst gefertigte<br />

Produkte zu Herstellkosten inkl. entsprechender Produktionsgemeinkosten<br />

bewertet. Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag<br />

basiert auf Standardkosten, die in der Regel den effektiven Kosten<br />

auf gewichteter Durchschnittsbasis entsprechen. Dieser Bewertungsansatz<br />

wird auch für die Bemessung der Herstellkosten in der<br />

Erfolgsrechnung herangezogen. Bei Vorräten mit einem niedrigeren<br />

Nettoveräusserungswert wird eine entsprechende Anpassung vorgenommen.<br />

Unverkäufliche Waren werden voll wertberichtigt. Diese<br />

Anpassungen werden in Form von Wertberichtigungen verbucht und<br />

in der Bilanz direkt vom Vorratswert in Abzug gebracht. Die Wertberichtigungen<br />

werden wieder aufgelöst, wenn die betreffenden Vorräte<br />

entweder verkauft oder vernichtet werden und deswegen aus<br />

der Bilanz abgehen.<br />

1.14 – FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN<br />

UND LEISTUNGEN<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anfänglich<br />

zum Marktwert angesetzt und in der Folge zu fortgeschriebenen<br />

Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bewertet. Eine<br />

Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

wird vorgenommen, wenn objektive Anhaltspunkte dafür bestehen,<br />

dass der Konzern nicht den vollständigen Betrag der urspünglichen<br />

Forderungen realisieren kann. Die Höhe der Wertminderung bildet<br />

die Differenz zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag,<br />

der sich aus dem Barwert der erwarteten Zahlungen – abgezinst mit<br />

dem Marktzins für vergleichbare Schuldner – ergibt. Der Wertminderungsbetrag<br />

wird in der Erfolgsrechnung verbucht.


1.15 – FLÜSSIGE MITTEL<br />

Die flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände, Sicht- und Depositengelder<br />

sowie kurzfristige Anlagen mit einer Laufzeit von 90 Tagen<br />

oder weniger. Kontokorrentkredite sind in der Bilanz als Finanzverbindlichkeiten<br />

im Rahmen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

1.16 – DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND HEDGING<br />

Gemäss IAS 39 werden derivate Finanzinstrumente anfänglich zu<br />

ihrem Marktwert zum Zeitpunkt des Abschlusses des Derivategeschäfts<br />

verbucht und in der Folge an ihren jeweiligen Marktwert<br />

angepasst. Je nach Art des derivativen Finanzinstruments gibt es<br />

eine Reihe verschiedener Verfahren zur Bestimmung des Marktwerts.<br />

Dazu zählen u. a. Börsenkurse, Barwerte der erwarteten künftigen<br />

Zahlungsströme (z. B. Zinsswaps) oder entsprechende Wechselkurse<br />

am Bilanzstichtag (z. B. Devisenterminkontrakte). Die Art und Weise<br />

der Verbuchung dabei entstehender Gewinne und Verluste hängt<br />

davon ab, ob das derivative Geschäft als Hedge für ein spezielles<br />

Risiko bestimmt ist und ob dafür Hedge Accounting zulässig ist.<br />

Zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts entscheidet<br />

<strong>Clariant</strong>, ob dieses Geschäft a) als Fair Value Hedge einer bestehenden<br />

Bilanzposition, b) als Hedge einer zukünftigen Transaktion<br />

(Cashflow Hedge) oder c) als Hedge einer Nettoinvestition in eine<br />

ausländische Tochtergesellschaft geführt werden soll.<br />

Veränderungen des Marktwerts von Derivaten, die als Fair Value<br />

Hedges bestimmt und als effektiv eingestuft wurden, werden über<br />

die Erfolgsrechnung verbucht, desgleichen die Wertveränderungen<br />

der abgesicherten Bilanzposition. Marktwertveränderungen<br />

von Derivaten zur Absicherung künftiger Transaktionen werden in<br />

der Hedgingreserve im Gesamtergebnis verbucht. Wenn die abgesicherte<br />

Transaktion als nicht finanzieller Vermögenswert oder als<br />

nicht finanzielle Verbindlichkeit in der Bilanz erfasst wird, werden<br />

die bis dahin im Gesamtergebnis verbuchten Gewinne und Verluste<br />

in die Bemessung des Erstansatzes der Aktiv- oder Passivposition<br />

mit einbezogen. Ansonsten werden die im Eigenkapital ausgewiesenen<br />

Beträge in derselben Periode als Ertrag bzw. Aufwand in der<br />

Erfolgsrechnung erfasst, in der die abgesicherte Transaktion in die<br />

Erfolgsrechnung einfliesst. Der ineffektive Teil der Wertänderung<br />

wird direkt in der Erfolgsrechnung verbucht.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />

werden ähnlich behandelt wie Cashflow Hedges. <strong>Clariant</strong> sichert<br />

gewisse Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />

mit Währungsswaps und Fremdwährungsdarlehen ab. Alle Wechselkursgewinne<br />

und -verluste aus dem effektiven Teil des Hedges werden<br />

direkt im Gesamtergebnis in der Position kumulierte Umrechnungsreserve<br />

verbucht. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven<br />

Teil gehen direkt in die Erfolgsrechnung ein. Im Fall der Veräusserung<br />

einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die im Eigenkapital<br />

kumulierten Gewinne und Verluste erfolgswirksam verbucht.<br />

Wenn ein Absicherungsgeschäft fällig oder verkauft wird oder die<br />

Kriterien für Hedge Accounting nicht länger erfüllt werden, verbleiben<br />

alle bis dahin verbuchten Gewinne und Verluste im Eigenkapital.<br />

Zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung kommt es erst, wenn<br />

die abgesicherte Transaktion in die Erfolgsrechnung einfliesst. Wird<br />

jedoch erwartet, dass eine künftige Transaktion nicht eintritt, werden<br />

die bis dahin im Eigenkapital kumulierten Marktwertveränderungen<br />

des Hedges sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Gewisse derivative Instrumente erfüllen die Voraussetzungen für<br />

ein Hedge Accounting nicht, obwohl sie aus Sicht von <strong>Clariant</strong><br />

wirtschaftliche Risiken absichern. Marktwertveränderungen von derivativen<br />

Instrumenten, die nach IAS 39 nicht als Cashflow Hedge<br />

gelten, werden sofort erfolgswirksam gebucht.<br />

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern vertragliche<br />

Vereinbarungen zur Absicherung von Risikopositionen aus<br />

Wechselkurs-, Zinssatz- oder Marktpreisschwankungen ein. Die unterschiedlichen<br />

Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens-<br />

und Verbindlichkeitsposten sowie aus zukünftigen vertraglichen Verpflichtungen<br />

bestehen, werden auf Konzernebene zentral erfasst und<br />

verwaltet. Zur Minimierung des Adressenausfallrisikos werden alle<br />

Transaktionen ausschliesslich mit internationalen Bankinstituten mit<br />

guter Bonität abgewickelt. Die Auswirkungen der im Risikomanagementprogramm<br />

verwendeten Finanzinstrumente werden fortlaufend<br />

überwacht, geprüft und der Konzernleitung mitgeteilt.<br />

61


62 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

1.17 – LEASING<br />

Leasingverträge, bei denen der <strong>Clariant</strong> Konzern alle wesentlichen<br />

Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand trägt, werden als<br />

Finance Lease eingestuft. Der Leasinggegenstand und die Leasingverpflichtung<br />

werden zum Zeitpunkt des Zugangs zum niedrigeren<br />

Wert aus dem Marktwert des Leasinggegenstands oder dem Barwert<br />

der Leasingzahlungen bilanziert. In gleicher Höhe erfolgt die<br />

Passivierung einer Leasingverbindlichkeit. In den Folgeperioden wird<br />

das Leasingobjekt analog zu anderen Gegenständen des Sachanlagevermögens<br />

linear über den kürzeren der beiden Zeiträume – geschätzte<br />

Nutzungsdauer oder Laufzeit des Leasingverhältnisses –<br />

abgeschrieben. Die Abschreibungen auf das Leasingobjekt und der<br />

Zinsaufwand aus der Leasingverbindlichkeit werden als Aufwand in<br />

der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Sofern die Leasingvereinbarungen nicht die Voraussetzungen von<br />

Finanzierungsleasingverträgen erfüllen, werden sie als Operating<br />

Lease behandelt. Leasingzahlungen im Rahmen eines Operating<br />

Lease werden über den Leasingzeitraum linear in der Erfolgsrechnung<br />

verbucht.<br />

1.18 – LAUFENDE ERTRAGSSTEUERN<br />

Die steuerbaren Gewinne (Verluste) der Konzerngesellschaften werden<br />

gemäss den Steuergesetzen des jeweiligen Landes, in dem die<br />

betreffende Gesellschaft tätig ist, ermittelt. Sie bilden die Basis für<br />

die Berechnung der Ertragssteuerzahlungen (-erstattungen) der Berichtsperiode<br />

anhand der geltenden nationalen Steuersätze.<br />

Laufende Ertragssteuern für die aktuelle Periode und frühere Zeiträume<br />

werden, sofern noch nicht gezahlt, als Verbindlichkeit bilanziert.<br />

Sofern die bereits bezahlten Ertragssteuern für die aktuelle und frühere<br />

Perioden die Ertragssteuerverbindlichkeit für diese Zeiträume<br />

übersteigen, wird der Differenzbetrag auf der Aktivseite der Bilanz<br />

verbucht. Ertragssteuerforderungen und -verbindlichkeiten werden<br />

saldiert, sofern ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung<br />

der erfassten Beträge besteht und die Absicht besteht, eine Verrechnung<br />

vorzunehmen oder das Guthaben und die Verbindlichkeit<br />

gleichzeitig auszugleichen.<br />

1.19 – LATENTE ERTRAGSSTEUERN<br />

Zur Berechnung latenter Ertragssteuern gelangt die Comprehensive<br />

Liability Method zur Anwendung. Basis hierfür bilden die ertragssteuerwirksamen<br />

Abweichungen zwischen Steuerbilanz und der für<br />

die Konsolidierung erstellten Bilanz der Konzerngesellschaften und<br />

die sich daraus ergebenden Unterschiede aus zeitlichen Abgrenzungen.<br />

Eine Ausnahme besteht darin, dass für temporäre Differenzen<br />

im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochtergesellschaften und<br />

assoziierten Gesellschaften keine latenten Ertragssteuern ermittelt<br />

werden, sofern der Anteilseigner (Muttergesellschaft) den zeitlichen<br />

Verlauf der Umkehrung der temporären Differenz steuern kann und<br />

gleichzeitig eine Umkehr der temporären Differenz in absehbarer<br />

Zeit unwahrscheinlich ist. Darüber hinaus werden Quellensteuern<br />

oder sonstige Steuern auf mögliche spätere Ausschüttungen aus<br />

zurückbehaltenen Gewinnen der Konzerngesellschaften nur dann<br />

berücksichtigt, wenn eine Dividendenzahlung geplant ist, da diese<br />

Gewinne in der Regel reinvestiert werden.<br />

Die auf Basis der entsprechenden lokalen Steuersätze berechneten<br />

latenten Ertragssteuern sind im Anlagevermögen resp. in den<br />

langfristigen Verbindlichkeiten enthalten. Alle während des Jahres<br />

anfallenden Änderungen werden in der Erfolgsrechnung verbucht.<br />

Veränderungen bei latenten Ertragssteuern von Eigenkapitalpositionen<br />

werden im Gesamtergebnis erfasst.<br />

Die Höhe der latenten Ertragssteuern wird anhand des Steuersatzes<br />

(und gemäss der Steuergesetzgebung) bemessen, der zum Bilanzstichtag<br />

rechtlich oder faktisch gilt und der zum Zeitpunkt der Realisierung<br />

des Steuerguthabens bzw. der Erfüllung der Steuerverbindlichkeit<br />

erwartungsgemäss gelten wird.<br />

Ein latentes Ertragssteuerguthaben wird in der Höhe verbucht, in<br />

der zu einem späteren Zeitpunkt voraussichtlich steuerpflichtige<br />

Gewinne realisiert werden, denen die temporären Differenzbeträge<br />

oder die vorgetragenen Steuerverluste gegenübergestellt werden<br />

können.<br />

Latente Ertragssteuerguthaben und -verbindlichkeiten werden saldiert,<br />

soweit ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung<br />

der laufenden Ertragssteuerguthaben und -verbindlichkeiten besteht<br />

und die betreffenden latenten Ertragssteuerbeträge jeweils in derselben<br />

Steuerhoheit fällig sind.


1.20 – AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGEN<br />

2005 ersetzte <strong>Clariant</strong> die zwei aktienbasierten Vergütungsprogramme,<br />

den <strong>Clariant</strong> Executive Stock Option Plan (CESOP) und den Management<br />

Stock Incentive Plan (MSIP), durch den <strong>Clariant</strong> Executive<br />

Bonus Plan (CEBP). In diesem neuen Programm werden ausgewählten<br />

Gruppen des oberen und des erweiterten Kaders eine gewisse<br />

Anzahl von Namenaktien der <strong>Clariant</strong> AG abgegeben. Die unter den<br />

alten Programmen bis Februar 2005 zugesprochenen Aktien und<br />

Optionen liefen weiter. 2008 richtete <strong>Clariant</strong> einen neuen Aktienoptionsplan<br />

für Mitglieder des Kaders und des Verwaltungsrats ein.<br />

Die in diesem Plan ausgegebenen Optionen berechtigen den Inhaber<br />

zum Erwerb von registrierten Aktien der <strong>Clariant</strong> AG zu einem<br />

festgesetzten Ausübungspreis. Der Marktwert der Mitarbeiterleistungen,<br />

die im Austausch für die Zuteilung von Aktien und Optionen<br />

erhalten wurden, wird als Aufwand verbucht. Der Totalbetrag, der<br />

als Aufwand über die Bemessungsperiode und die Periode erfasst<br />

wird, über die der Rechtsanspruch erworben wird (Vesting Period),<br />

errechnet sich aus dem Marktwert der zugeteilten Aktien und Optionen.<br />

Eine Anpassung wird für die Dividende vorgenommen, die während<br />

der Vesting Period nicht ausbezahlt wird. Nicht marktbezogene<br />

Bedingungen bezüglich des Erwerbs des Rechtsanspruchs werden in<br />

die Annahmen über die Anzahl an Aktien und Optionen eingerechnet,<br />

die voraussichtlich bei Fälligkeit effektiv abgegeben werden. Zu<br />

jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern diese Annahmen bezüglich<br />

der bei Fälligkeit effektiv abzugebenden Anzahl an Aktien und<br />

Optionen. Die Auswirkung dieser Überprüfung der Annahmen wird<br />

gegebenenfalls in der Erfolgsrechnung und entsprechend im Eigenkapital<br />

über die restliche Vesting Period erfasst.<br />

1.21 – RÜCKSTELLUNGEN FÜR VORSORGE UND<br />

ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN<br />

Die verschiedenen Konzerngesellschaften unterhalten unterschiedliche<br />

Vorsorgeprogramme. Der Konzern verfügt sowohl über<br />

leistungs- als auch über beitragsorientierte Pensionspläne. Leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne sind Pensionspläne, in denen ein bestimmter<br />

Pensionsbetrag festgelegt ist, den ein(e) Mitarbeitende(r)<br />

nach der Pensionierung erhält. Dieser Betrag ist üblicherweise von<br />

einem oder mehreren Faktoren abhängig, wie Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit<br />

und Höhe der Vergütung. Ein beitragsorientierter<br />

Vorsorgeplan dagegen ist ein Pensionsplan, bei dem der<br />

Konzern festgelegte Beiträge in einen vom Konzern unabhängigen<br />

Fonds einzahlt. Der Konzern hat dabei keine rechtliche oder faktische<br />

Verpflichtung zur Zahlung zusätzlicher Beiträge, falls die Mittel<br />

des Fonds nicht ausreichen, um allen Mitarbeitenden die Beträge<br />

auszuzahlen, die ihren in der laufenden oder einer früheren Periode<br />

erbrachten Arbeitsleistungen entsprechen.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Für beitragsorientierte Vorsorgepläne zahlt der Konzern auf<br />

rechtsverbindlicher, vertraglicher oder freiwilliger Basis Beiträge<br />

an öffentliche oder private Rentenversicherungsträger. Über die<br />

Zahlung der Beiträge hinaus unterliegt der Konzern keinen weiteren<br />

Zahlungsverpflichtungen. Beiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne<br />

werden in der Erfolgsrechnung der jeweiligen Periode ausgewiesen.<br />

Zur Bestimmung des Rückstellungsbetrags für leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne wird das Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected<br />

Unit Credit Method) herangezogen. Dabei entsteht für jeden<br />

Leistungszeitraum eines Mitarbeitenden ein zusätzlicher Teilanspruch<br />

und jeder Teilanspruch wird bei der Ermittlung der endgültigen<br />

Vorsorgeverpflichtungen separat bewertet. Der Buchwert der<br />

Vorsorgeverpflichtungen wird auf der Grundlage von versicherungsmathematischen<br />

Bewertungsmethoden ermittelt, die demografische<br />

und finanzielle Annahmen berücksichtigen. Diese Bewertungen erfolgen<br />

auf regelmässiger Basis, mindestens jedoch alle drei Jahre,<br />

durch unabhängige Versicherungsexperten.<br />

Der zu verbuchende Aufwand oder Ertrag aus versicherungsmathematischen<br />

Gewinnen oder Verlusten wird wie folgt ermittelt:<br />

Es wird die Differenz des Saldos der kumulierten, nicht erfassten<br />

versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Ende der<br />

vorherigen Berichtsperiode und dem höheren der folgenden Beträge<br />

berechnet: 10 % des Barwerts der Verpflichtung zu diesem Zeitpunkt<br />

und 10 % des Marktwerts des entsprechenden Planvermögens zu<br />

diesem Zeitpunkt. Dieser Betrag wird dividiert durch die erwartete<br />

durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom Plan erfassten Mitarbeitenden.<br />

Einige Konzerngesellschaften bieten ihren Pensionären eine medizinische<br />

Vorsorgeeinrichtung. Voraussetzung für die Berechtigung<br />

zu diesen Leistungen ist normalerweise, dass der Mitarbeitende bis<br />

zum Pensionsalter im Unternehmen tätig ist und seine Unternehmenszugehörigkeit<br />

eine bestimmte Mindestdauer überschreitet. Die<br />

erwarteten Kosten für diese Leistungen werden über den Zeitraum<br />

der Unternehmenszugehörigkeit hinweg zurückgestellt. Dazu wird<br />

eine ähnliche Bilanzierungsmethode wie für leistungsorientierte<br />

Vorsorgepläne herangezogen. Versicherungsmathematische Gewinne<br />

und Verluste aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen sowie<br />

etwaige Veränderungen der versicherungsmathematischen Annahmen<br />

werden über die erwartete durchschnittlich verbleibende Lebensarbeitszeit<br />

der betroffenen Mitarbeitenden in der Erfolgsrechnung<br />

verbucht. Diese Verpflichtungen werden auf jährlicher Basis<br />

von unabhängigen qualifizierten Versicherungsexperten bewertet.<br />

63


64 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Rückstellungen für Abgangsentschädigungen werden gemäss<br />

den gesetzlichen Vorschriften einzelner Länder gebildet. Abgangsentschädigungen<br />

werden fällig, wenn ein Beschäftigungsverhältnis<br />

vor Eintritt des regulären Pensionsalters beendet wird oder wenn ein<br />

Mitarbeiter im Austausch gegen eine solche Entschädigung freiwillig<br />

seiner Freistellung zustimmt. Der Konzern verbucht Abgangsentschädigungen,<br />

wenn er nachweislich zu einer der beiden folgenden<br />

Varianten verpflichtet ist: entweder zur Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses<br />

eines bestehenden Mitarbeiters nach Massgabe<br />

eines detaillierten formalen Plans, sofern keine Möglichkeit einer<br />

Pensionierung besteht, oder zur Zahlung einer Abgangsentschädigung<br />

im Rahmen eines unterbreiteten Angebots, um ein freiwilliges<br />

Ausscheiden eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen zu erwirken.<br />

Entschädigungen, die erst später als zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag<br />

fällig werden, werden auf den Barwert abgezinst. Die<br />

Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte Pensionspläne<br />

sowie für Abgangsentschädigungen sind im Personalaufwand<br />

der Funktionsbereiche der betroffenen Mitarbeitenden und in den<br />

Aufwendungen für Restrukturierungen und Wertminderungen enthalten.<br />

Sonstige langfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind<br />

Ansprüche (mit Ausnahme von Leistungen nach Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses und Abgangsentschädigungen), die nicht innerhalb<br />

von zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung<br />

durch die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Dazu zählen<br />

z. B. Lohnfortzahlung bei längerer Abwesenheit wie Sabbaticals<br />

oder aufgrund der Dauer des Dienstverhältnisses erworbene Abwesenheitsansprüche<br />

sowie Jubiläumszulagen und sonstige aus der<br />

Dauer des Dienstverhältnisses erwachsende Zahlungsansprüche.<br />

Die Bilanzierungsgrundsätze für sonstige langfristige Ansprüche von<br />

Mitarbeitenden gleichen denen für Leistungen nach Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses. Der einzige Unterschied besteht darin, dass<br />

versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie in früheren<br />

Perioden erworbene Vorsorgeansprüche unmittelbar erfolgswirksam<br />

verbucht werden.<br />

Kurzfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind Ansprüche<br />

(mit Ausnahme von Abgangsentschädigungen), die innerhalb von<br />

zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung durch<br />

die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Diese kurzfristigen<br />

Ansprüche von Mitarbeitenden werden direkt über den Aufwand auf<br />

undiskontierter Basis verbucht.<br />

1.22 – RÜCKSTELLUNGEN<br />

Rückstellungen werden für gegenwärtige bindende Verpflichtungen<br />

des Konzerns gebildet. Verpflichtungen können rechtlicher Art sein,<br />

wenn sie sich aus einem Vertrag, aus Gesetzen oder sonstigen unmittelbaren<br />

Auswirkungen von Gesetzen ableiten, oder faktischer<br />

Natur sein, wenn der Konzern bei anderen Parteien eine berechtigte<br />

Erwartung hinsichtlich der Übernahme gewisser Verpflichtungen<br />

geweckt hat. Damit eine derartige Verpflichtung bilanziell erfasst<br />

werden kann, muss der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung dieser<br />

Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der<br />

Höhe der Verpflichtung möglich sein. Der als Rückstellung angesetzte<br />

Betrag und der angegebene Zeitraum des Mittelabflusses stellen<br />

die bestmögliche Schätzung (das wahrscheinlichste Ergebnis) der<br />

Ausgabe dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum<br />

Bilanzstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen werden<br />

abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind.<br />

1.23 – FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung wird so weit aktiviert,<br />

wie die Kriterien von IAS 38 erfüllt sind. Der Konzern geht davon aus,<br />

dass gesetzliche und sonstige Unsicherheiten im Zusammenhang mit<br />

der Entwicklung von wichtigen neuen Produkten eine Aktivierung von<br />

Entwicklungskosten ausschliessen. Zum Bilanzstichtag hat keines der<br />

Forschungs- und Entwicklungsprojekte die Kriterien zur Aktivierung<br />

erfüllt. Die in den Sachanlagen berücksichtigten Laborgebäude und<br />

-einrichtungen werden über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Der Grund dafür liegt darin, dass aufgrund der Struktur der<br />

F&E-Aktivitäten in den einzelnen Geschäftsfeldern von <strong>Clariant</strong> eine<br />

Zuordnung des künftigen wirtschaftlichen Nutzens auf bestimmte immaterielle<br />

Güter (Patente) kaum möglich ist.<br />

1.24 – SEGMENTBERICHTERSTATTUNG<br />

Die Offenlegung der Segmentinformationen erfolgt auf dieselbe<br />

Weise, wie in der internen Berichterstattung an den obersten operativen<br />

Entscheidungsträger. Der oberste operative Entscheidungsträger<br />

ist das Executive Committee, dass verantwortlich ist für strategische<br />

Entscheide, die Leistungsbeurteilung der Segmente und die<br />

Zuteilung der Ressourcen an die Segmente.<br />

Basierend auf den internen Managementstrukturen gliedern sich<br />

die weltweiten Tätigkeiten von <strong>Clariant</strong> in die folgenden vier Divisionen,<br />

die gleichzeitig auch die Geschäftssegmente des Konzerns<br />

dar stellen:<br />

Textile, Leather & Paper Chemicals<br />

›<br />

Pigments & Additives<br />

›<br />

›<br />

Masterbatches<br />

›<br />

Functional Chemicals


Diese Divisionen lassen sich folgendermassen beschreiben:<br />

Die Division Textile, Leather & Paper Chemicals liefert Spezialchemikalien<br />

und Farben an die Textil-, Leder- und Papierindustrie.<br />

Zu den Textilfarbstoffen zählen unter anderem Dispersions-, Reaktiv-,<br />

Säure-, Metall- und Schwefelfarbstoffe. Das Business Textile<br />

umfasst Spezialchemikalien zur Vorbehandlung sowie zum Färben,<br />

Bedrucken und Veredeln von Textilien. Optische Aufheller und Chemikalien<br />

zur funktionalen Behandlung gehören ebenfalls zum Angebot.<br />

Das Business Leather produziert Chemikalien und Farbstoffe<br />

zur Gerbung, Nachgerbung, Färbung und Veredelung. Das Angebot<br />

dieses Business umfasst Farb- und Hilfsstoffe, sowie Nass- und Veredelungschemikalien.<br />

Das Business Paper liefert Papierfarbstoffe,<br />

optische Aufheller sowie Prozess- und Aufschlusschemikalien.<br />

Die Division Pigments & Additives entwickelt und produziert Färbemittel<br />

für Lacke und Beschichtungen, Kunststoffe sowie Spezialanwendungen.<br />

Die Produktpalette umfasst Hochleistungspigmente,<br />

Pigmentpräparate und Farbstoffe, die die hohen Anforderungen z. B.<br />

der Automobil- und Elektronikindustrie erfüllen. Druckpigmente finden<br />

ihren Absatz in der Druckfarbenindustrie und in wachsendem<br />

Umfang auch im Sektor berührungsloser Druckverfahren, im Tintenstrahl-<br />

und Laserdruck. Zum Geschäft zählen ausserdem Additive zur<br />

Verbesserung der Licht- und Wetterechtheit sowie der Hitzebeständigkeit<br />

von Kunststoffen und Lacken. Halogenfreie Flammschutzmittel<br />

werden in Schutzbeschichtungen, Harzen, Thermoplasten sowie<br />

Polyesterfasern eingesetzt. Zudem gehören auch hochwertige Wachse<br />

auf Basis verschiedener Rohstoffe zum Portfolio der Division.<br />

Die Produkte der Division Functional Chemicals basieren auf<br />

Tensiden und Polymeren. Das Business Detergents ist mit anionischen<br />

und kationischen Tensiden sowie mit Bleichaktivatoren Partner<br />

der Waschmittelindustrie. Performance Chemicals finden ihre<br />

Abnehmer in unterschiedlichen Industrien wie Körperpflege, Pflanzenschutz,<br />

Farben, Lacke oder Kunststoffe. Das Business Process<br />

Chemicals vermarktet Produkte für die Öl und Erdgas erzeugende<br />

und verarbeitende Industrie sowie für die Metallbearbeitung, die<br />

Bergbauindustrie und für die Luftfahrt- und Automobilindustrie.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Die Division Masterbatches bedient in erster Linie Verarbeiter<br />

von Kunststoffprodukten mit Farb- und Additivkonzentraten sowie<br />

speziellen Mischungen dieser Komponenten. Als Dienstleistung<br />

werden die Kunden dabei unterstützt, die Anforderungen zu erfüllen,<br />

die ihnen durch lokale und internationale Gesetzgebungen und<br />

Regulierungen, multinationale Fertigung, schnelle Markteinführung,<br />

zunehmenden Preisdruck und die ständig steigenden Ansprüche der<br />

Konsumenten erwachsen.<br />

Corporate: Aufwand und Ertrag auf der Ebene von Corporate umfassen<br />

die Kosten für die Konzernzentrale sowie die Koordinationsfunktionen<br />

in den wichtigsten Ländern. Darüber hinaus sind hier<br />

bestimmte Ertrags- und Aufwandsposten angesiedelt, die nicht bestimmten<br />

Divisionen direkt zuordenbar sind.<br />

Die Konzerndivisionen sind operative Segmente, die jeweils verschiedene<br />

Produkte anbieten. Diese Segmente werden unabhängig<br />

geführt, da sie jeweils eigenständige Produkte herstellen und vertreiben,<br />

die unterschiedliche Technologien und Marketingstrategien<br />

erfordern, sowie spezifischen Chancen und Risiken unterliegen, die<br />

sich von denen der übrigen Segmente unterscheiden.<br />

Die Zusammensetzung der Segmente hat sich nach der Einführung<br />

von IFRS 8, Segmentberichterstattung, gegenüber früheren Darstellungen<br />

nicht verändert.<br />

Segmenterlöse sind die in der Erfolgsrechnung des Konzerns dargestellten<br />

Umsätze, die einem Segment direkt zugeordnet werden können,<br />

sowie der relevante Anteil der Erlöse, der sich sinnvoll einem<br />

Segment zuweisen lässt, unabhängig davon, ob es sich dabei um<br />

Verkäufe an externe Kunden oder Transaktionen mit anderen Segmenten<br />

handelt.<br />

Segmentaufwendungen sind Aufwendungen aus der betrieblichen<br />

Tätigkeit eines Segments, die dem Segment direkt zugeordnet werden<br />

können, sowie der relevante Anteil der Aufwendungen, der sich<br />

sinnvoll einem Segment zuweisen lässt, einschliesslich der Aufwendungen,<br />

die sich auf Verkäufe an externe Kunden und auf Transaktionen<br />

mit anderen Segmenten beziehen.<br />

Umsätze zwischen Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditionen<br />

(Arm’s-Length-Prinzip).<br />

65


66 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Das Nettobetriebsvermögen der Divisionen und Businesses besteht<br />

vorwiegend aus Sachanlagen, immateriellen Anlagen, Vorräten sowie<br />

Forderungen, abzüglich betrieblicher Verbindlichkeiten. Im Normalfall<br />

werden Aktiva und Passiva des Segments Corporate nicht<br />

auf die Segmente alloziert. Die Aktiva und Passiva des Segments<br />

Corporate setzen sich in erster Linie aus der Nettoliquidität (flüssige<br />

Mittel, kurzfristige Geldanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

abzüglich finanzieller Verbindlichkeiten) sowie den latenten<br />

und laufenden Steuern zusammen.<br />

Der Konzern hat den Zusatz zu IFRS 8, Segmentberichterstattung,<br />

bezüglich der Zuordnung des Vermögens zu den Segmenten vorzeitig<br />

übernommen. In der Berichterstattung an das Executive Committee<br />

wird eine Zuordnung des Gesamtvermögens zu den Segmenten nicht<br />

vorgenommen.<br />

Das Executive Committee beurteilt die Leistung der Segmente vornehmlich<br />

aufgrund von Kennzahlen, die auf der Erfolgsrechnung beruhen.<br />

Dies sind unter anderen der Umsatz mit Dritten, der EBITDA<br />

und das operative Ergebnis. Zinsaufwendungen und -erträge, sowie<br />

Steuern werden nicht auf die Segmente zugeordnet. Die Kapitalrendite<br />

der Segmente wird aufgrund des Return on Invested Capital<br />

(ROIC) beurteilt.<br />

1.25 – EIGENE AKTIEN<br />

Eigene Aktien werden zu ihrem Nennwert von CHF 4.00 je Aktie vom<br />

Eigenkapital abgezogen. Unterschiede zwischen diesem Betrag und<br />

dem bei Erwerb bzw. Veräusserung eigener Aktien bezahlten bzw.<br />

erhaltenen Betrag werden in den zurückbehaltenen Gewinnen ausgewiesen.<br />

1.26 – DIVIDENDENAUSSCHÜTTUNG<br />

Die Dividendenausschüttung an die Aktionäre der Gesellschaft wird<br />

als Verbindlichkeit im Abschluss desjenigen Jahres ausgewiesen, in<br />

dem die Aktionäre der Gesellschaft der Dividende zustimmen.<br />

1.27 – ZUM VERKAUF STEHENDE LANGFRISTIGE<br />

VERMÖGENSWERTE (ODER NICHT FORTGEFÜHRTE<br />

GESCHÄFTSBEREICHE)<br />

Langfristige Vermögenswerte (oder nicht fortgeführte Geschäftsbereiche)<br />

werden als zum Verkauf stehende Vermögenswerte eingestuft<br />

und zum niedrigeren der beiden Werte Buchwert oder Marktwert<br />

abzüglich Veräusserungskosten geführt, wenn die Absicht<br />

besteht, ihren Buchwert durch eine Veräusserung und nicht durch<br />

die Fortführung ihres Betriebs zu realisieren.<br />

1.28 – AKTIENKAPITAL UND RESERVEN<br />

Alle ausgegebenen Aktien sind Stammaktien und somit Bestandteil<br />

des Eigenkapitals.<br />

Kosten, die der Emission neuer Aktien oder Optionen direkt zurechenbar<br />

sind, werden – abzüglich anfallender Steuern – als entsprechende<br />

Minderung des Agios im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Erwirbt eine Konzerngesellschaft Aktienkapital des eigenen Unternehmens<br />

(eigene Aktien), wird der aufgewendete Betrag einschliesslich<br />

aller direkt zurechenbaren Zusatzkosten (abzüglich Ertragssteuern)<br />

von dem auf die Aktionäre entfallenden Eigenkapital<br />

abgezogen, bis die Aktien annulliert, wieder ausgegeben oder veräussert<br />

werden. Werden diese Aktien in der Folge veräussert oder<br />

erneut ausgegeben, geht der dafür eingenommene Ertrag abzüglich<br />

aller direkt zurechenbaren Transaktionskosten und der relevanten<br />

ertragssteuerlichen Auswirkungen in das auf die Aktionäre entfallende<br />

Eigenkapital ein.<br />

Die Reserven beinhalten die folgenden Elemente:<br />

› Agio: Das Agio umfasst den Teil des Aktienpreises, der bei Ausgabe<br />

des Aktienkapitals über den Nennwert der Aktien hinaus bezahlt<br />

wurde. Das Agio umfasst zusätzlich auch den Teil der <strong>2009</strong> begebenen<br />

Wandelanleihe, welcher als Eigenkapital verbucht wurde.<br />

Kumulierte Umrechnungsreserve:<br />

› Diese Position beinhaltet<br />

die Umrechnungsdifferenzen, die bei der Umrechnung der Bilanzen<br />

derjenigen ausländischen Tochtergesellschaften entstanden,<br />

deren Rechnungslegung in einer anderen Währung als der Funktionswährung<br />

der Muttergesellschaft erfolgt. Daneben werden auch<br />

diejenigen Währungsdifferenzen darin erfasst, die bei der Umrechnung<br />

von Finanzverbindlichkeiten entstehen, welche in einer anderen<br />

Währung als der Funktionswährung der Muttergesellschaft<br />

aufgenommen wurden und die gleichzeitig als Hedge der Investition<br />

in eine ausländische Tochtergesellschaft designiert sind.


1.29 – FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert<br />

abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge<br />

zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Etwaige Differenzbeträge<br />

zwischen dem Mittelzufluss (nach Abzug der Transaktionskosten)<br />

und dem Rückzahlungsbetrag werden über die Laufzeit<br />

der Verbindlichkeit periodengerecht erfolgswirksam verbucht.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

eingestuft, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem<br />

Bilanzstichtag fällig werden. Dies schliesst auch langfristige Verbindlichkeiten<br />

ein, die innerhalb dieses Zwölfmonatszeitraums fällig<br />

werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden als langfristige Verbindlichkeiten<br />

eingestuft, wenn die Gruppe über ein vorbehaltsloses<br />

Recht auf Zahlungsaufschub der Verbindlichkeit für mindestens<br />

zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag verfügt.<br />

1.30 – FINANZANLAGEN<br />

Der Konzern gliedert seine Finanzanlagen in folgende Kategorien:<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente<br />

(Financial Assets at fair Value through Profit or Loss), Kredite<br />

und Forderungen, Held-to-Maturity Investments (HtM) sowie zur Veräusserung<br />

verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung<br />

zu diesen Kategorien erfolgt je nach Zweck, zu dem die einzelne Kapitalanlage<br />

erworben wurde. Die Konzernleitung legt die Einstufung<br />

ihrer Finanzanlagen bei der Ersterfassung fest und überprüft diesen<br />

Entscheid zu jedem Bilanzstichtag erneut.<br />

› Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete<br />

Finanzinstrumente (Financial Assets at fair Value through<br />

Profit or Loss): Zu dieser Kategorie zählen zwei Unterkategorien:<br />

Handelsbestand (held-for-trading Financial Assets) und Finanzinstrumente,<br />

die bei Erstansatz als „Fair Value through Profit or Loss“<br />

designiert wurden. Ein finanzieller Vermögenswert wird in diese<br />

Kategorie eingestuft, wenn er primär erworben wurde, um kurzfristig<br />

wieder veräussert zu werden, oder auf Entscheid der Konzernleitung.<br />

Auch Derivate werden als Handelsbestand eingestuft,<br />

sofern sie nicht als Hedges dienen. Als Umlaufvermögen werden<br />

Vermögenswerte dieser Kategorie dann klassifiziert, wenn sie entweder<br />

zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb<br />

von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

› Kredite und Forderungen: Dies sind nicht-derivative finanzielle<br />

Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die<br />

nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese Kategorie ergibt<br />

sich, wenn der Konzern liquide Mittel und Waren direkt an einen<br />

Gläubiger leistet und nicht beabsichtigt, die resultierenden Forderungen<br />

zu Handelszwecken zu nutzen. Sie gehen als Umlaufvermögen<br />

in die Bilanz ein.<br />

› Held-to-Maturity Investments: Dies sind nicht derivative finanzielle<br />

Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen,<br />

die die Konzernleitung bis zu ihrer Fälligkeit zu halten beabsichtigt<br />

und dazu auch generell in der Lage ist.<br />

› Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen (Available-for-<br />

Sale Financial Assets): Hierbei handelt es sich um nicht-derivative<br />

finanzielle Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie<br />

zugeordnet werden oder in keine der anderen drei genannten<br />

Kategorien eingestuft wurden. Sie werden dem Anlagevermögen<br />

zugeordnet, sofern die Konzernleitung nicht ihre Veräusserung innerhalb<br />

von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag beabsichtigt.<br />

Erwerb und Veräusserung von Finanzanlagen werden am Abwicklungstermin<br />

erfasst, d. h. an dem Datum, an dem der Konzern die<br />

Vermögenswerte erhält bzw. abgibt. Alle erfolgswirksam zum beigelegten<br />

Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden anfänglich<br />

zum Marktpreis zuzüglich Transaktionskosten verbucht. Ausgebucht<br />

werden sie zu dem Zeitpunkt, an dem die Rechte auf Zahlungen<br />

aus den Finanzanlagen verfallen oder übertragen wurden und der<br />

Konzern alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken<br />

abgegeben hat. Zur Veräusserung verfügbare Vermögenswerte sowie<br />

erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewertete Vermögenswerte<br />

werden anschliessend zum Marktwert geführt. Kredite<br />

und Forderungen sowie Held-to-Maturity Investments werden zu<br />

Anschaffungswerten auf der Basis der Effektivzinsmethode angesetzt.<br />

Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aufgrund<br />

von Marktwertveränderungen der Kategorie der erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente fliessen<br />

periodengerecht in die Erfolgsrechnung ein. Marktwertveränderungen<br />

von in Fremdwährung gehaltenen Finanzanlagen, die als zur<br />

Veräusserung verfügbar eingestuft sind, ergeben sich aus Umrechnungsdifferenzen<br />

aufgrund einer Änderung des fortgeschriebenen<br />

Anschaffungswerts des Titels sowie sonstigen Buchwertveränderungen<br />

des Titels. Die Umrechnungsdifferenzen von Finanzanlagen<br />

werden erfolgswirksam verbucht, während die Verbuchung von<br />

Umrechnungsdifferenzen bei nichtmonetären Werten direkt im Gesamtergebnis<br />

erfolgt. Marktwertveränderungen von Finanzanlagen<br />

und nichtmonetären Werten der Kategorie „zur Veräusserung verfügbare<br />

Finanzanlagen“ werden im Gesamtergebnis verbucht. Bei<br />

Veräusserung oder Wertberichtigung von Wertpapieren von „zur<br />

Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen“ werden die kumulierten<br />

Marktwertanpassungen erfolgswirksam als Gewinne und Verluste<br />

aus Finanzanlagen erfasst.<br />

67


68 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Die Marktwerte notierter Finanzanlagen basieren auf dem jeweiligen<br />

aktuellen Devisenkurs. Ist der Markt für einen finanziellen<br />

Vermögenswert nicht aktiv bzw. handelt es sich um nicht börsennotierte<br />

Finanzanlagen, ermittelt der Konzern den Marktpreis anhand<br />

von adäquaten Bewertungstechniken. Dazu zählt die Heranziehung<br />

marktüblicher Transaktionen, die Bezugnahme auf andere, im Wesentlichen<br />

vergleichbare Instrumente, Ertragswertanalysen (DCF-<br />

Analysen) oder Optionspreismodelle, in denen die spezifischen Rahmenbedingungen<br />

des Emittenten berücksichtigt werden.<br />

Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte<br />

für die Wertminderung eines einzelnen oder einer Gruppe von<br />

finanziellen Vermögenswerten vorliegen. Bei Dividendenpapieren,<br />

die als zur Veräusserung verfügbar eingestuft sind, wird eine Wertminderung<br />

im Fall eines deutlichen oder dauerhaften Rückgangs des<br />

Marktpreises des Wertpapiers unter seine Anschaffungskosten in<br />

Betracht gezogen. Liegt ein derartiger Anhaltspunkt für eine derartige<br />

Wertminderung zur Veräusserung verfügbarer Vermögenswerte<br />

vor, werden ihre kumulierten Kosten aus dem Eigenkapital ausgebucht<br />

und in der Erfolgsrechnung erfasst. Die kumulierten Kosten<br />

ergeben sich dabei als Differenz zwischen den Anschaffungskosten<br />

und dem aktuellen Marktwert abzüglich etwaiger bereits früher<br />

realisierter Verluste aus Wertberichtigungen des betreffenden Vermögenswerts.<br />

In der Erfolgsrechnung erfasste Wertberichtigungsverluste<br />

aus Eigenkapitalinstrumenten werden nicht über die Erfolgsrechnung<br />

zurückgebucht.<br />

1.31 – EMISSIONSRECHTE<br />

Im Jahr 2005 startete die Europäische Union ein System, bei dem<br />

Unternehmen mengenmässig begrenzte Rechte zum Ausstoss von<br />

Kohlendioxid eingeräumt werden. Diese Rechte werden anfänglich<br />

kostenlos erteilt und können anschliessend zwischen den Unternehmen<br />

gehandelt werden. Die rechnungslegungstechnische Behandlung<br />

dieser Emissionsrechte ist nicht eindeutig durch IFRS geregelt.<br />

<strong>Clariant</strong> behandelt diese Rechte folgendermassen:<br />

Zum Zeitpunkt, an dem der Konzern Emissionsrechte von einer Regierung<br />

erhält, werden diese als immaterielle Vermögenswerte zum<br />

Marktwert angesetzt (der sich normalerweise durch den Marktpreis<br />

bestimmt). Die Differenz zwischen dem gezahlten Betrag – normalerweise<br />

null, da die Rechte kostenlos von den Regierungen vergeben<br />

werden – und dem Marktwert der Emissionsrechte wird als<br />

Verbindlichkeit erfasst.<br />

Wenn die Rechte im Rahmen der Geschäftstätigkeit verbraucht werden,<br />

wird dies durch Verbuchung eines Aufwands entsprechend der<br />

tatsächlichen Emission in der Erfolgsrechnung und einer entsprechenden<br />

Verbindlichkeit in der Bilanz berücksichtigt. Gleichzeitig<br />

wird die bei der ursprünglichen Gewährung des Emissionsrechts<br />

verbuchte Verbindlichkeit proportional in der Erfolgsrechnung aufgelöst.<br />

Am Ende der Berichtsperiode werden die infolge der Nutzung<br />

der Emissionsrechte verbuchte Verbindlichkeit und die ursprünglich<br />

für die Emissionsrechte erfasste Vermögensposition miteinander<br />

saldiert. Beim Erwerb von Emissionsrechten von Dritten werden<br />

diese zu historischen Kosten, die üblicherweise in Höhe des Marktwerts<br />

liegen, erfasst.<br />

Der Buchwert der Emissionsrechte und die entsprechende Verbindlichkeit<br />

werden nicht Marktpreisveränderungen angepasst.<br />

Bei der Veräusserung von Emissionsrechten werden die entsprechenden<br />

als immaterieller Vermögenswert und Verbindlichkeit in der<br />

Bilanz erfassten Beträge ausgebucht. Die Differenz zwischen dem<br />

bei der Veräusserung erlösten Verkaufspreis und dem Nettobetrag<br />

aus immateriellem Vermögenswert und ausgebuchter Verbindlichkeit<br />

geht als Aufwand oder Ertrag in die Erfolgsrechnung ein.


2. UNTERNEHMENSWEITES RISIKOMANAGEMENT<br />

Das Risikomanagement von <strong>Clariant</strong> ist folgendermassen konzipiert:<br />

Mit dem unternehmensweiten Risikomanagement sollen die<br />

eingegangenen Risiken in ihrem Ausmass eindeutig identifiziert<br />

werden können. Das Risikomanagement soll das unternehmerische<br />

Handeln fördern und die eingegangen Risiken auf einem akzeptablen<br />

Niveau halten. Risiken und Opportunitäten sollen mit den vom<br />

Verwaltungsrat beschlossenen kurz- und mittelfristigen Zielen abgestimmt<br />

werden.<br />

Das unternehmensweite Risikomanagement soll die Koordination<br />

und Entwicklung der Risikomanagementaktivitäten auf allen Entscheidungsstufen<br />

sicherstellen und die Mitarbeiter für die Belange<br />

des Risikomanagements sensibilisieren. Des Weiteren soll gewährleistet<br />

werden, dass alle wesentlichen Risiken dem Exekutivkomitee,<br />

dem CEO und dem Verwaltungsrat im Rahmen der Risikobeurteilung<br />

zur Kenntnis gebracht werden. Der Verwaltungsrat soll durch<br />

das Audit Committee über den Risikomanagementprozess informiert<br />

werden.<br />

Die Risikomanagementpolitik und die entsprechenden Richtlinien<br />

sind für alle Kadermitglieder des Konzerns weltweit elektronisch<br />

zugänglich.<br />

Alle Mitglieder des Exekutivkomitees sowie die Leiter der Businesses<br />

und Funktionen beurteilen regelmässig die sich in ihrem Verantwortungsbereich<br />

ergebenden Bedrohungen und Opportunitäten. Alle<br />

erwähnten Parteien und deren direkte Mitarbeiter sind für die identifizierten<br />

Risiken und die getroffenen Massnahmen verantwortlich.<br />

Letztere werden zweimal jährlich auf ihre Effektivität und auf ihre<br />

allenfalls notwendige Veränderungen überprüft.<br />

Sowohl die Risikobeurteilungen als auch die getroffenen Massnahmen<br />

werden mit den kurz- und mittelfristigen Konzernzielen und<br />

auch mit den persönlichen Zielen des jeweiligen Entscheidungsträgers<br />

verknüpft.<br />

Die Risikobeurteilung wird jährlich durchgeführt und quartalsweise<br />

aktualisiert, falls sich Risiken wesentlich verändert haben. Der Prozess<br />

verfügt über einen Erstdurchlauf und eine Aktualisierung, welche<br />

sicherstellt, dass die Ergebnisse für den <strong>Geschäftsbericht</strong> auf<br />

dem neuesten Stand sind.<br />

Berichte zum Risikomanagement werden dem Audit Committee,<br />

dem CEO und dem Exekutivkomitee regelmässig übergeben. Es existiert<br />

ein Berichtssystem, welches sicherstellt, dass der CEO jederzeit<br />

über wichtige Veränderungen oder Vorfälle informiert ist.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Das Audit Committee überprüft jährlich den Prozess des Risikomanagements,<br />

die Entwicklung der identifizierten Risiken und die Ergebnisse<br />

der getroffenen Massnahmen. In der Folge berichtet das<br />

Audit Committee an den Verwaltungsrat über die Effektivität des<br />

Risikomanagements.<br />

2.1 – UMWELTSCHUTZ- UND PRODUKTERISIKEN<br />

Die bezüglich Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit relevanten<br />

Parameter aller Konzernstandorte weltweit werden zentral analysiert,<br />

um mögliche Risiken auf ein Minimum zu reduzieren und das<br />

Gesamtrisiko auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Der Konzern<br />

geht Versicherungskontrakte ein und bildet Rückstellungen, um den<br />

finanziellen Auswirkungen, die sich aus den Risiken aus der allgemeinen<br />

und der Produktehaftpflicht ergeben, Rechnung zu tragen.<br />

Mögliche übernommene Verpflichtungen aus Akquisitionen oder<br />

Veräusserungen werden, wenn immer möglich, durch vertragliche<br />

Vereinbarungen begrenzt.<br />

2.2 – RECHTSSTREITIGKEITEN<br />

Die Ergebnisse von Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuerrecht,<br />

Patentrecht, Produktehaftpflicht, Wettbewerbsrecht oder Umweltschutz<br />

sind nicht immer vorhersehbar. Für Rechtsstreitigkeiten,<br />

welche nicht von Versicherungen gedeckt sind, werden im notwendigen<br />

Ausmass Rückstellungen gebildet.<br />

2.3 – RISIKEN DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />

In einem zentralen Computerpark werden geschäftskritische Systeme<br />

in zwei geographisch und physisch getrennten Serverparks betrieben.<br />

Das globale Netzwerk des Konzerns wird zentral geleitet.<br />

Die parallele Architektur ermöglicht die Überbrückung von Betriebsausfällen<br />

und Zusammenbrüchen. Zuverlässige, kontinuierlich aktualisierte<br />

Hilfsprogramme stellen den Schutz vor Virenattacken sicher.<br />

Die Bewältigung von Notfallszenarien wird regelmässig eingeübt.<br />

2.4 – FINANZIELLE RISIKEN<br />

Das Management der finanziellen Risiken wird im nachstehenden<br />

Kapitel im Detail beschrieben.<br />

69


70 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

3. FINANZRISIKOMANAGEMENT<br />

3.1 – FINANZIELLE RISIKOFAKTOREN<br />

Der Konzern ist bei seinen Aktivitäten einer Reihe finanzieller<br />

Risiken ausgesetzt: Marktrisiko (einschliesslich Wechselkursrisiko,<br />

Zinsrisiko und Preisrisiko), Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Erfüllungsrisiko.<br />

Der allgemeine Risikomanagementansatz des Konzerns<br />

konzentriert sich auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und<br />

verfolgt das Ziel, potenziell nachteilige Auswirkungen auf die finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit des Konzerns zu angemessenen Hedgingkosten<br />

zu minimieren. Zur Absicherung bestimmter Risikokategorien<br />

verwendet <strong>Clariant</strong> derivative Finanzinstrumente.<br />

Das Finanzrisikomanagement ist in der zentralen Treasury-Abteilung<br />

(Group Treasury) angesiedelt und wird nach Richtlinien gehandhabt,<br />

die von der Konzernleitung und dem Verwaltungsrat verabschiedet<br />

gehandhabt. In enger Zusammenarbeit mit den operativen Konzerneinheiten<br />

identifiziert und bewertet Group Treasury Finanzrisiken<br />

und sichert diese ab. Es bestehen schriftliche Grundsätze bezüglich<br />

des allgemeinen Wechselkursrisikos, des Kreditrisikos sowie der<br />

Nutzung derivativer und nichtderivativer Finanzinstrumente und der<br />

Verwendung überschüssiger Liquidität (Gegenparteienrisiko).<br />

Marktrisiko<br />

Wechselkursrisiko<br />

› Abhängigkeit von Wechselkursrisiken: Der Konzern ist international<br />

tätig und somit durch das Engagement in verschiedenen<br />

Währungen einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Dies<br />

gilt insbesondere in Bezug auf den Euro und den US-Dollar. Das<br />

Wechselkursrisiko ergibt sich aus künftigen Geschäftstransaktionen,<br />

verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie<br />

aus ausländischen Nettoinvestitionen, wenn diese nicht in der<br />

funktionalen Währung der jeweiligen Tochtergesellschaft denominiert<br />

sind.<br />

› Steuerung des Wechselkursrisikos: Zur Reduzierung des<br />

Wechselkursrisikos durch künftige Geschäftstransaktionen und<br />

verbuchte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nutzen die Konzergesellschaften<br />

Termingeschäfte und Devisenoptionen in Übereinstimmung<br />

mit den Konzerngrundsätzen zu Wechselkursrisiken.<br />

Group Treasury ist dafür verantwortlich, in enger Abstimmung mit<br />

den operativen Konzerngesellschaften die Höhe der Nettopositionen<br />

aller ausländischen Währungen durch geeignete Absicherungsgeschäfte<br />

zu steuern.<br />

Es ist die Politik des Konzerns, selektiv gewisse Netto-Fremdwährungspositionen<br />

aus Transaktionen in allen Hauptwährungen entsprechend<br />

einem festgelegten Hedgingquotienten abzusichern.<br />

Fremdwährungspositionen, die sich aus dem Nettovermögen<br />

der Auslandaktivitäten ergeben, werden vornehmlich durch die<br />

Aufnahme von Finanzschulden in der entsprechenden Währung<br />

gesteuert.<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong> waren eine auf Euro lautende Obligation<br />

mit einem Nominalbetrag von 600 Mio. EUR sowie ein auf Euro<br />

lautendes Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von<br />

100 Mio. EUR als Absicherung einer Nettoinvestition designiert.<br />

Per 31. Dezember <strong>2009</strong> belief sich der nichtrealisierte Währungsgewinn<br />

der Obligation, welcher sich aus der Umrechnung in<br />

den Schweizer Franken ergab, auf 3 Mio. CHF (2008: 100 Mio.<br />

CHF Währungsgewinn), und jener des Schuldscheindarlehens auf<br />

weniger als 1 Mio. CHF (2008: 11 Mio. CHF Währungsgewinn).<br />

Dies wurde in der kumulierten Umrechnungsreserve im Gesamtergebnis<br />

aus ge wiesen.<br />

Zweck dieser Absicherung ist der Ausgleich eines Teils des<br />

Währungsrisikos der europäischen Tochtergesellschaften, die aus<br />

den Veränderungen des Euro-/Schweizer-Franken Wechselkurses<br />

entsteht.<br />

› Sensitivität gegenüber Wechselkursrisiken: Die geschätzten<br />

prozentualen Veränderungen der folgenden Wechselkurse<br />

ba sieren auf der Wechselkursvolatilität, die für eine Dauer von<br />

360 Tagen am 31. Dezember <strong>2009</strong> beobachtet wurde.<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong>, wäre der Euro, unter Konstanthaltung<br />

aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 8 %<br />

(2008: 8 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis<br />

des Konzerns um 13 Mio. CHF erhöht/verringert (2008:<br />

10 Mio. CHF), hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen<br />

auf den auf Euro lautenden flüssigen Mitteln, konzerninternen<br />

Finanzierungen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Das Eigenkapital wäre 81 Mio. CHF tiefer/höher gewesen<br />

(2008: 80 Mio. CHF), hauptsächlich aufgrund der Wechselkursveränderungen<br />

auf den auf Euro lautenden Finanzverbindlichkeiten.


Am 31. Dezember <strong>2009</strong> wäre der US-Dollar unter Konstanthaltung<br />

aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 15 %<br />

(2008: 13 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis<br />

des Konzerns um 32 Mio. CHF erhöht/verringert (2008:<br />

22 Mio. CHF), hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen<br />

auf den auf US-Dollar lautenden Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen.<br />

Zinsrisiko<br />

› Abhängigkeit vom Zinsrisiko: Finanzschulden, die zu variablen<br />

Zinssätzen begeben werden, sowie die flüssigen Mittel setzen den<br />

Konzern einem Cash Flow-Zinssatzrisiko aus. Das Ausmass dieses<br />

Risikos war zum 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008 unwesentlich.<br />

Finanzschulden, die zu fixen Zinssätzen begeben werden, setzen<br />

den Konzern keinem Marktwert-Zinssatzrisiko aus, da diese zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Ende <strong>2009</strong><br />

betrug der Anteil der fix verzinslichen Nettofinanzschulden 100 %<br />

(2008: 96 %).<br />

› Steuerung des Zinssatzrisikos: Es ist die Politik des Konzerns,<br />

den Zinsaufwand unter Verwendung von variabel und festverzinslichen<br />

Schulden und zinsbasierenden Derivaten zu steuern. Group<br />

Treasury überwacht fortlaufend das Verhältnis der fest und variabel<br />

verzinslichen Nettoschulden.<br />

› Sensitivität gegenüber dem Zinssatzrisiko: Für die Berechnung<br />

der Auswirkung einer möglichen Zinssatzveränderung auf<br />

das Ergebnis wurde eine gewichtete durchschnittliche Zinssatzveränderung<br />

bestimmt, welche auf den Konditionen der variabel<br />

verzinslichen Finanzverbindlichkeiten, der flüssigen Mittel und auf<br />

den Veränderungen der entsprechenden Zinssätze basiert (Vergleich<br />

der Zinssätze von Ende <strong>2009</strong> gegenüber 2008).<br />

Wären per 31. Dezember <strong>2009</strong> die Schweizer Franken Zinssätze<br />

der variabel verzinslichen kurzfristigen Nettofinanzschulden unter<br />

Konstanthaltung aller anderen Variablen um 134 Basispunkte höher/tiefer<br />

gewesen, hätte sich das Vorsteuerergebnis um 1.9 Mio.<br />

CHF verringert/erhöht (2008: 1.2 Mio. CHF bei einer Zinssatzveränderung<br />

um 229 Basispunkte).<br />

Wären per 31. Dezember <strong>2009</strong> die US-Dollar-Zinsen auf den<br />

kurzfristigen variabel verzinslichen Nettoschulden unter Konstanthaltung<br />

aller anderen Variablen 50 Basispunkte höher/tiefer<br />

gewesen, wäre das Vorsteuerergebnis 0.2 Mio. CHF tiefer/höher<br />

gewesen (2008: 2.9 Mio. CHF Veränderung bei einer Veränderung<br />

des US-Dollar-Zinssatzes um 416 Basispunkte).<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Übrige Preisrisiken:<br />

In Bezug auf den Konzernabschluss per 31. Dezember <strong>2009</strong> war der<br />

Konzern keinen anderen Preisrisiken im Sinn von IFRS 7, Financial<br />

Instruments: Disclosures, ausgesetzt.<br />

Kreditrisiko<br />

› Abhängigkeit von Kreditrisiken: Kreditrisiken entstehen auf<br />

flüssigen Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten und auf Einlagen<br />

bei Banken und anderen Finanzinstitutionen sowie auf Krediten an<br />

Grosshandels- und Endabnehmern, einschliesslich ausstehender<br />

Forderungen und eingeganger Lieferverpflichtungen. Aufgrund der<br />

breiten Kundenbasis wies der Konzern am Bilanzstichtag sowie im<br />

Vorjahr keine signifikante Konzentration der Kundenrisiken auf.<br />

› Steuerung der Kreditrisiken: Der Konzern verfolgt eine Kreditrisikopolitik,<br />

um sicherzustellen, dass Verkäufe nur an Kunden<br />

getätigt werden, für welche eine angemessene Prüfung der Kreditwürdigkeit<br />

vorgenommen wurde.<br />

Finanzinstrumente enthalten ein Risikoelement, dass die Gegenpartei<br />

nicht in der Lage ist, entweder die Wertpapiere zu begeben<br />

oder die vertragliche Leistung zu erbringen. Aus diesem Grund<br />

arbeitet <strong>Clariant</strong> nur mit Banken und Finanzinstituten als Gegenpartei,<br />

die mindestens über ein A-Rating verfügen. Das kumulierte<br />

Risiko gegenüber diesen Gegenparteien wird von der Konzernleitung<br />

laufend überwacht, weshalb zukünftig keine wesentlichen<br />

Verluste aus Gegenparteirisiken zu erwarten sind.<br />

Der Konzern unterhält eine Cash-Pooling-Struktur mit einer führenden<br />

europäischen Bank, über die die meisten europäischen<br />

Tochtergesellschaften ihren Zahlungsverkehr in Euro abwickeln.<br />

Als Ergebnis dieses Cash-Pools hat der Konzern zu gewissen<br />

Zeiten substanzielle kurzfristige Guthaben und zu anderen Zeiten<br />

sub stanzielle kurzfristige Finanzverbindlichkeiten. Im Hinblick darauf,<br />

dass die betreffende Bank ein AA-Rating (2008: A-Rating) der<br />

wichtigsten Ratingagenturen aufweist, ist <strong>Clariant</strong> der Ansicht,<br />

dass dies kein wesentliches Gegenparteirisiko darstellt.<br />

71


72 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Nachstehende Tabelle zeigt in Prozent der gesamten flüssigen<br />

Mittel den Anteil, welcher zum Bilanzstichtag bei jeder der drei<br />

grössten Gegenparteien (ohne Euro-Cash-Pool-Bank) angelegt ist:<br />

Gegenpartei Rating 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Bank A AA+ 11.7 % –<br />

Bank B A+ 21.4 % 33.4 %<br />

Bank C A 8.6 % 8.0 %<br />

Bank D AA– – 3.4 %<br />

Liquiditätsrisiko<br />

› Steuerung des Liquiditätsrisikos: Die Cashflowplanung wird von<br />

den Konzerngesellschaften vorgenommen und von Group Treasury<br />

aggregiert. Group Treasury überwacht die Planung des Liquiditätsbedarfs,<br />

um sicherzustellen, dass dem operativen Geschäft jeweils<br />

genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und gleichzeitig<br />

genügend Spielraum bei den zugesicherten und nicht zugesicherten,<br />

nicht beanspruchten Kreditlinien behalten wird. Der Konzern<br />

achtet darauf, dass die von den Kreditgebern gemachten Auflagen<br />

(Covenants) jederzeit eingehalten werden. Die Planung berücksichtigt<br />

deshalb diese bei der Finanzplanung und bei der Evaluierung<br />

von Alternativen.<br />

› Flüssige Mittel, welche nicht in den operativen Aktivitäten des Konzerns<br />

benötigt werden, werden in kurzfristigen Geldmarktforderungen<br />

oder handelbaren Wertpapieren angelegt. Am 31. Dezember<br />

<strong>2009</strong> hatte der Konzern flüssige Mittel im Betrag von 388 Mio. CHF<br />

in Geldmarktforderungen angelegt (2008: CHF 70), aber keine weiteren<br />

flüssigen Anlagen.<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Finanzverbindlichkeiten<br />

des Konzerns. Die ausgewiesenen Beträge sind die<br />

vertraglich festgelegten, undiskontierten Geldflüsse und weichen<br />

deshalb von den in der Bilanz ausgewiesenen Finanzverbindlich -<br />

keiten ab.<br />

31. Dezember <strong>2009</strong> Weniger 1 bis 2 bis Später als<br />

Mio. CHF<br />

als 1 Jahr 2 Jahre 5 Jahre 5 Jahre<br />

Finanzverbindlichkeiten 131 150 1 395 –<br />

Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten<br />

61 60 110 –<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Finanzleasing<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

3 3 5 16<br />

720 – – –<br />

Derivative Finanzinstrumente 4 – – –<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Garantien<br />

– – – –<br />

31. Dezember 2008 Weniger 1 bis 2 bis Später als<br />

Mio. CHF<br />

als 1 Jahr 2 Jahre 5 Jahre 5 Jahre<br />

Finanzverbindlichkeiten 265 3 1 266 –<br />

Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten<br />

58 58 142 –<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Finanzleasing<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

3 4 5 18<br />

729 – – –<br />

Derivative Finanzinstrumente 1 – – –<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Garantien<br />

23 – – –<br />

Der Konzern deckt seine Verbindlichkeiten aus dem operativen Geldfluss,<br />

Liquiditätsreserven in Form der flüssigen Mittel (31. Dezember<br />

<strong>2009</strong>: 1 140 Mio. CHF gegenüber 356 Mio. CHF per 31. Dezember<br />

2008), nicht benutzten Kreditlinien aus Verbriefungen (31. Dezember<br />

<strong>2009</strong>: 52 Mio. CHF gegenüber 35 Mio. CHF per 31. Dezember 2008),<br />

zugesicherten offenen Kreditlinien (31. Dezember <strong>2009</strong>: 400 Mio.<br />

CHF, 31. Dezember 2008: 750 Mio. CHF), nicht zugesicherten offenen<br />

Cash-Pool-Limiten (31. Dezember <strong>2009</strong>: 209 Mio. CHF, 31. Dezember<br />

2008: 210 Mio. CHF), nicht fest zugesagten Kreditlimiten und durch<br />

die ausgewählte Begebung von Kapitalmarktinstrumenten.<br />

In der derzeitigen Wirtschaftslage sind Entwicklungen möglich, die<br />

die Liquidität des Konzerns vorübergehend negativ beeinflussen<br />

können.


3.2 – Bestimmung des marktwertes<br />

Per 1. Januar <strong>2009</strong> übernahm der Konzern den Zusatz zu IFRS 7. Dieser<br />

verlangt, dass für Finanzinstrumente, welche in der Bilanz zum<br />

Marktwert bewertet sind, die Marktwerte gemäss untenstehender<br />

Marktwerthierarchie offengelegt werden;<br />

› Level 1: effektive (unbereinigte) Marktpreise in aktiven Märkten<br />

gehandelter identischer Finanzinstrumente.<br />

› Level 2: andere Preise als die Marktpreise in Level 1, welche für<br />

das betreffende Finanzinstrument festgestellt werden können, entweder<br />

direkt (als Preise) oder indirekt (aus Preisen abgeleitet).<br />

› Level 3: Bewertungen welche nicht auf feststellbaren Marktdaten<br />

beruhen (d.h. nicht im Markt erfassbare Daten).<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt diejenigen finanziellen Aktiven und<br />

Passiven des Konzerns, welche per 31. Dezember <strong>2009</strong> zu Marktwerten<br />

bewertet werden:<br />

Mio. CHF Level 1 Level 2 Level 3 Total<br />

Aktiva<br />

Zur Veräusserung<br />

verfügbare Finanzanlagen<br />

(siehe Erläuterungen 8 und 12)<br />

42 42<br />

Devisenterminkontrakte* 1 1<br />

total aktiva 1 42 43<br />

Passiva<br />

Devisenterminkontrakte* – 4 – 4<br />

total Passiva – 4 – 4<br />

* Der Marktwert der Devisenterminkontrakte wird unter Verwendung von Devisenterminkursen<br />

zum Bilanzstichtag ermittelt.<br />

Finanzbericht<br />

AnhAng zur<br />

Konzernrechnung<br />

3.3 – steuerung des kaPitaLrisikos<br />

Mit der Steuerung des investierten Kapitals will der Konzern sicherstellen,<br />

dass die Fortführung der Geschäfte gewährleistet ist, um<br />

Gewinn für die Aktionäre und Nutzen für die übrigen Anspruchsparteien<br />

zu erzielen. Daneben soll die Kapitalstruktur so optimiert<br />

werden, dass die Kapitalkosten möglichst gering gehalten werden<br />

können.<br />

Um die Kapitalstruktur zu erhalten oder anzupassen, kann der Konzern<br />

die an die Aktionäre ausbezahlte Dividende anpassen, Eigenkapital<br />

an die Aktionäre zurückbezahlen, neue Aktien ausgeben<br />

oder Vermögen veräussern, um Schulden zurückzubezahlen.<br />

Der Konzern überwacht das Kapital auf der Basis des investierten<br />

Kapitals als Teil des Return-on-Invested-Capital-Konzepts. Das investierte<br />

Kapital ergibt sich aus der Summe von Eigenkapital aus<br />

der konsolidierten Bilanz, kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />

aus der konsolidierten Bilanz und geschätzten Verbindlichkeiten<br />

aus Operating Lease, abzüglich der im operativen Geschäft<br />

nicht benötigten flüssigen Mittel und zum Verkauf gehaltenen<br />

Netto aktiven aus der konsolidierten Bilanz.<br />

Der Konzern ist keinen extern festgelegten Kapitalausstattungserfordernissen<br />

ausgesetzt ausser den Covenants, wie in Erläuterung<br />

15 dargestellt.<br />

Das investierte Kapital setzte sich per Ende <strong>2009</strong> und 2008 wie folgt<br />

zusammen:<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Total Eigenkapital 1 896 1 987<br />

Kurz- und langfristige<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Geschätzte Verbindlichkeiten<br />

aus Operating Lease<br />

1 685 1 565<br />

445 492<br />

Abzüglich flüssige Mittel – 1 140 – 356<br />

Betrieblich notwendige flüssige Mittel 132 161<br />

investiertes kapital 3 018 3 849<br />

Per Ende <strong>2009</strong> erachtet <strong>Clariant</strong> das investierte Kapital als ausreichend.<br />

73


74 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

4. KRITISCHE SCHÄTZUNGEN UND BEWERTUNGEN<br />

IM RAHMEN DER BILANZIERUNG<br />

Schätzungen und Bewertungen werden kontinuierlich überprüft und<br />

basieren unter anderem auf Vergangenheitswerten. Daneben berücksichtigen<br />

sie auch Erwartungen bezüglich künftiger Ereignisse,<br />

deren Eintreten unter den gegebenen Umständen für wahrscheinlich<br />

gehalten wird.<br />

Der Konzern macht Schätzungen und trifft Annahmen im Hinblick auf<br />

künftige Entwicklungen. Die resultierenden geschätzten Buchwerte<br />

entsprechen per definitionem nur selten den später tatsächlich<br />

eintreffenden Ergebnissen. Die Schätzungen und Annahmen, die im<br />

folgenden Geschäftsjahr zu weit reichenden Anpassungen der Buchwerte<br />

von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten führen können,<br />

werden im Folgenden dargestellt.<br />

4.1 – GESCHÄTZTE WERTMINDERUNG DES GOODWILLS<br />

UND DER SACHANLAGEN<br />

Der Konzern prüft gemäss den unter Erläuterungen 1.11 und 1.12<br />

dargestellten Rechnungslegungsgrundsätzen den Goodwill einmal<br />

jährlich auf potenzielle Wertminderungen. Die für die CGUs erzielbaren<br />

Erträge werden auf der Grundlage von Nutzwertberechnungen<br />

ermittelt. Mit dem gleichen Verfahren wird auch der erzielbare<br />

Betrag von Sachanlagen unter Anwendung der gleichen Vorschriften<br />

ermittelt. Diese Berechnungen erfordern die Anwendung von<br />

Schätzungen, speziell in Bezug auf die erwartete Entwicklung von<br />

Umsätzen, Diskontierungssätzen, Rohstoffpreisen und auf den Erfolg<br />

von Restrukturierungsmassnahmen, die im Zusammenhang mit dem<br />

Restrukturierungsprogramm eingeführt wurden (vgl. Erläuterungen<br />

5 und 6).<br />

4.2 – UMWELTVERBINDLICHKEITEN<br />

Der Konzern unterliegt in einer Vielzahl von Ländern unterschiedlichen<br />

Umweltvorschriften. Zur Festlegung der Rückstellung für die<br />

weltweiten Umweltschutzmassnahmen sind umfangreiche Schätzungen<br />

erforderlich. Die Standorte des Konzerns werden laufend auf<br />

Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften überwacht. Darüber<br />

hinaus werden kontinuierlich die Verbindlichkeiten evaluiert, die<br />

sich aus der Anpassung an neue Rechtsvorschriften ergeben. Der<br />

Konzern verbucht diese Verbindlichkeiten für Umweltschutzmassnahmen<br />

auf der Grundlage der jüngsten Beurteilung der Umweltsituation<br />

der einzelnen Standorte und der jeweils aktuell geltenden<br />

Rechtsvorschriften. Weichen die tatsächlichen Aufwendungen für<br />

Umweltschutzmassnahmen von den ursprünglich angesetzten Beträgen<br />

ab, wird der Differenzbetrag in der Periode, in der die Abweichung<br />

festgestellt wird, erfolgswirksam verbucht (vgl. Erläuterungen<br />

17 und 30).<br />

4.3 – ERTRAGS- UND ANDERE STEUERN<br />

Der Konzern ist in einer Vielzahl von Ländern steuerpflichtig. Zur<br />

Festlegung der Rückstellung für die weltweit fälligen Ertragssteuern<br />

sind umfangreiche Schätzungen erforderlich. Für viele Transaktionen<br />

und Berechnungen ist die Bestimmung des endgültigen Steuerbetrags<br />

im Rahmen der laufenden Geschäfte nicht genau möglich. Der<br />

Konzern erfasst die notwendigen Mittel für erwartete Steuerprüfungsfragen<br />

auf Basis einer Abschätzung der Frage, ob eine zusätzliche<br />

Steuer belastung anfallen wird. Unterscheidet sich das endgültige<br />

steuer liche Ergebnis von den ursprünglich erfassten Beträgen,<br />

werden in der Periode, in der die Abweichung festgestellt wird, die<br />

Rückstellungen für Ertragssteuern und latente Steuern in der Höhe<br />

des ermittelten Differenzbetrags angepasst.<br />

Einige Gesellschaften sind in einer Weise tätig, die zu steuerlichen<br />

Verlusten führt, welche dazu verwendet werden können, steuerliche<br />

Gewinne von späteren Perioden auszugleichen. Der Konzern überwacht<br />

die Entwicklung solcher Verlustsituationen fortlaufend. Basierend<br />

auf den Geschäftsplänen der betroffenen Gesellschaften wird<br />

die Werthaltigkeit solcher Verlustvorträge ermittelt. Im Falle der<br />

festgestellten Werthaltigkeit wird ein latentes Steuerguthaben für<br />

solche Verlustvorträge aktiviert. Der Zeithorizont ist dabei derselbe,<br />

welcher der Mittelfristplanung des Konzerns zu Grunde liegt.<br />

4.4 – SCHÄTZUNGEN FÜR DIE ERFASSUNG VON<br />

LEISTUNGEN AN MITARBEITENDEN<br />

Gemäss IAS 19 „employee benefits“ müssen zur Ermittlung des<br />

Betrags, der für Vorsorgeverpflichtungen und Pensionspläne – insbesondere<br />

für leistungsorientierte Vorsorgepläne – zu verbuchen<br />

ist, bestimmte Annahmen getroffen werden. Es handelt sich dabei<br />

hauptsächlich um versicherungsmathematische Annahmen wie erwartete<br />

Inflationsraten, die langfristige Kostenentwicklung im Gesundheitswesen,<br />

die Mitarbeiterfluktuation, die erwartete Rendite<br />

auf das Vermögen der Vorsorgepläne, sowie Diskontierungsfaktoren.<br />

Deutliche Veränderungen der für diese Variablen angenommenen<br />

Entwicklungen können beträchtliche Auswirkungen auf Vorsorgeverpflichtungen<br />

und das Vermögen der Pensionspläne haben (vgl.<br />

Erläuterung 16).


5. SACHANLAGEN<br />

Mio. CHF Grundstücke<br />

Gebäude Betriebseinrichtungen<br />

Maschinen<br />

Mobiliar<br />

Fahrzeuge<br />

EDV-Anlagen<br />

Anlagen<br />

im Bau<br />

Stand 1. Januar 2008<br />

Anschaffungskosten 570 2 429 4 789 494 151 8 433<br />

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 178 – 1 687 – 3 728 – 423 – 16 – 6 032<br />

Buchwert 392 742 1 061 71 135 2 401<br />

Zugänge 25 83 15 147 270<br />

Akquisitionen 3 3<br />

Umbuchungen 1 57 127 7 – 192 –<br />

Abgänge – 3 – 9 – 6 – 1 – 1 – 20<br />

Abschreibungen – 58 – 164 – 22 – 244<br />

Wertminderung – 49 – 67 – 116<br />

Auflösung von Wertminderungen 2 2<br />

Wechselkursdifferenzen – 46 – 101 – 111 – 7 – 21 – 286<br />

Stand 31. Dezember 2008 344 607 928 63 68 2 010<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Total Versicherter<br />

Wert am<br />

31. Dezember<br />

Anschaffungskosten 497 2 169 4 253 436 84 7 439<br />

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 562 – 3 325 – 373 – 16 – 5 429<br />

Buchwert 344 607 928 63 68 2 010 8 491<br />

Zugänge 22 46 7 60 135<br />

Änderungen im Konsolidierungskreis 1 1<br />

Umbuchungen 25 94 7 – 126 –<br />

Umbuchungen zu „zum Verkauf stehend” – 2 – 2<br />

Abgänge – 7 – 10 – 19 – 1 – 2 – 39<br />

Abschreibungen – 51 – 143 – 20 – 214<br />

Wertminderung – 5 – 14 – 1 – 20<br />

Wechselkursdifferenzen 3 31 16 2 4 56<br />

Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 340 619 907 57 4 1 927<br />

Anschaffungskosten 493 2 189 3 925 403 20 7 030<br />

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 570 – 3 018 – 346 – 16 – 5 103<br />

Buchwert 340 619 907 57 4 1 927 7 491<br />

Die Nettovermögenswerte der CGU Textile wurden <strong>2009</strong> auf ihre<br />

Werthaltigkeit überprüft. Für die Werthaltigkeitsprüfung wurden<br />

die Planannahmen kritisch hinterfragt. Die geschätzten, von den<br />

entsprechenden Nettovermögenswerten erzielbaren Erträge, die<br />

anhand des Nutzungswertes der Vermögensgegenstände berechnet<br />

wurden, übersteigen deren Buchwert. Die erzielbaren Erträge<br />

wären gleich hoch wie der Buchwert des entsprechenden Nettovermögens,<br />

falls das angenommene jährliche Umsatzwachstum<br />

um 1.62 % reduziert würde, oder alternativ, falls die angenommene<br />

operative Marge um 1.40 % vom Umsatz gesenkt würde.<br />

Falls die angenommene jährliche Wachstumsrate um einen Prozentpunkt<br />

gesenkt würde, würde der Nutzungswert der Netto aktiven der<br />

CGU den Buchwert um 58 Mio. CHF übersteigen. Falls angenommen<br />

würde, dass die Rohmaterialpreise um einen Prozentpunkt vom<br />

Umsatz höher wären, würde der Nutzungswert der Nettoaktiven<br />

den Buchwert um 47 Mio. CHF übersteigen. In 2008 ist das Netto -<br />

betriebsvermögen von Textile schon einmal um 85 Mio. CHF wertberichtigt<br />

worden. Diese Wertberichtigung ist in der Erfolgsrechnung<br />

in der Zeile „Restrukturierung und Wertminderung“ ausgewiesen.<br />

Die <strong>2009</strong> erfassten Wertminderungen entstanden aufgrund der<br />

Restrukturierungsmassnahmen und der daraus resultierenden<br />

Werksschliessungen.<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong> betrugen die Abnahmeverpflichtungen für<br />

Sachanlagen 34 Mio. CHF (2008: 46 Mio. CHF).<br />

75


76 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

SACHANLAGEN (FORTSETZUNG)<br />

Grundstücke, Gebäude, Betriebseinrichtungen und Maschinen umfassen<br />

die folgenden Beträge, bei welchen <strong>Clariant</strong> als Leasingnehmer<br />

in einem Finanzleasingverhältnis auftritt:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Anschaffungskosten geleaster Anlagegüter 24 24<br />

Abschreibungen kumuliert – 11 – 9<br />

Buchwert 13 15<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzleasing – Minimum der Leasingzahlungen:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Weniger als ein Jahr 3 3<br />

Ein bis fünf Jahre 8 9<br />

Später als fünf Jahre 16 18<br />

Minimum der Leasingzahlungen 27 30<br />

Zukünftige Zinsbelastungen aus Finanzleasing – 13 – 14<br />

Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing 14 16<br />

Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Weniger als ein Jahr 2 2<br />

Ein bis fünf Jahre 5 7<br />

Später als fünf Jahre 7 7<br />

Minimum der Leasingzahlungen 14 16<br />

Die Verbindlichkeiten aus Finanzleasingverträgen sind in der Erläuterung<br />

15 dargestellt.


6. IMMATERIELLE ANLAGEN<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Mio. CHF<br />

Stand 1. Januar 2008<br />

Goodwill Übrige Total<br />

Anschaffungskosten 406 146 552<br />

Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 100 – 113 – 213<br />

Buchwert 306 33 339<br />

Zugänge 21 21<br />

Akquisitionen 19 17 36<br />

Abgänge – 2 – 2<br />

Umbuchung – 1 1 –<br />

Abschreibungen – 9 – 9<br />

Wertminderung – 95 – 95<br />

Wechselkursdifferenzen – 6 – 1 – 7<br />

Stand 31. Dezember 2008 223 60 283<br />

Anschaffungskosten 418 168 586<br />

Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 195 – 108 – 303<br />

Buchwert 223 60 283<br />

Zugänge 35 35<br />

Akquisitionen 3 3<br />

Abschreibungen – 11 – 11<br />

Wertminderung – 14 – 14<br />

Wechselkursdifferenzen – 1 – 1 – 2<br />

Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 208 86 294<br />

Anschaffungskosten 417 198 615<br />

Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 209 – 112 – 321<br />

Buchwert 208 86 294<br />

Die Amortisation der immateriellen Anlagen wird in der Zeile der<br />

Erfolgsrechnung ausgewiesen, zu deren Funktion die jeweilige<br />

Anlage gehört.<br />

Wertminderungstest für Goodwill. Der Goodwill wird den identifizierten<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash generating<br />

Units, CGUs) des Konzerns zugeordnet. CGUs bestehen entweder<br />

aus Business-Segmenten, nach denen das Segment-Reporting des<br />

Konzerns gegliedert ist, oder aus Teilbereichen dieser Business-<br />

Segmente, sofern auf dieser Ebene unabhängige Geldflüsse identifizierbar<br />

sind.<br />

77


78 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

IMMATERIELLE ANLAGEN (FORTSETZUNG)<br />

Der Goodwill wird wie folgt auf CGU-Ebene zugeordnet:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Textile – –<br />

Leather 141 141<br />

Pigments & Additives 13 27<br />

Masterbatches 47 48<br />

Functional Chemicals 7 7<br />

Nettobuchwert 208 223<br />

Die erzielbaren Erträge der CGUs werden auf der Grundlage von<br />

Nutzwertberechnungen ermittelt. Diese Berechnungen erfolgen<br />

anhand von Cashflow-Projektionen auf der Basis des von der Konzernleitung<br />

genehmigten Vierjahresbudgets. Über diesen Vierjahreszeitraum<br />

hinaus wird kein weiteres Wachstum angenommen.<br />

Die wichtigsten im Rahmen der Cashflow-Projektionen getroffenen<br />

Annahmen betrafen den prozentualen EBITDA-Anteil am Umsatz sowie<br />

das angenommene Umsatzwachstum. Diese Annahmen werden<br />

beide auf der Basis der Vergangenheitserfahrungen der Konzernleitung<br />

sowie auf der von ihr erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung<br />

getroffen. Die angesetzten Diskontierungssätze (vor Steuern)<br />

basieren auf den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten<br />

des Konzerns und wurden um länderspezifische Risiken angepasst,<br />

die aus den Cashflow-Prognosen hervorgehen. Der angenommene<br />

Diskontierungssatz (vor Steuern) betrug für alle CGUs 10.45 %<br />

(2008: 10.8 %).<br />

Den grössten Anteil der Goodwill-Position bilden die verbleibenden<br />

141 Mio. CHF (2008: 141 Mio. CHF) aus der BTP-Akquisition<br />

im Jahr 2000. Dieser Goodwill wird der CGU Leather zugerechnet.<br />

Die Überprüfung der Werthaltigkeit des ausgewiesenen Goodwills<br />

ergab, dass die geschätzten von den entsprechenden Nettovermögenswerten<br />

erzielbaren Erträge, die anhand des Nutzungswertes<br />

der Ver mögensgegenstände berechnet wurden, deren Buchwert<br />

einschliesslich des Goodwills übersteigen. Die erzielbaren Erträge<br />

wären gleich hoch wie der Buchwert des entsprechenden Nettovermögens,<br />

falls das angenommene jährliche Umsatzwachstum um<br />

0.63 % reduziert würde, oder alternativ, falls die angenommene operative<br />

Marge um 0.71 % vom Umsatz gesenkt würde.<br />

Falls die angenommene jährliche Wachstumsrate um einen Prozentpunkt<br />

gesenkt würde, würde der Buchwert der Nettoaktiven der CGU<br />

den Nutzungswert um 16 Mio. CHF übersteigen, und wenn sie um<br />

zwei Prozentpunkte gesenkt würde, würde der Buchwert der Nettoaktiven<br />

der CGU den Nutzungswert um 49 Mio. CHF übersteigen.<br />

Falls angenommen würde, dass die Rohmaterialpreise um einen Prozentpunkt<br />

vom Umsatz höher wären, würde der Buchwert der Nettoaktiven<br />

den Nutzungswert um 9 Mio. CHF übersteigen, und wenn<br />

sie um zwei Prozentpunkte höher wären, würde der Buchwert der<br />

Nettoaktiven den Nutzungswert um 44 Mio. CHF übersteigen. 2006<br />

und 2008 wurde der Goodwill von Leather bereits um den Betrag von<br />

100 Mio. CHF, respektive CHF 90 Mio. wertberichtigt.<br />

Die CGU Pigments & Additives hält Goodwill in der Höhe von<br />

13 Mio. CHF, die CGU Masterbatches in der Höhe von 47 Mio. CHF<br />

und die CGU Functional Chemicals in der Höhe von 7 Mio. CHF.<br />

Für alle genannten CGUs wurde angenommen, dass ihre Umsätze<br />

entsprechend dem Marktdurchschnitt zunehmen werden und dass<br />

infolge der durchgeführten Restrukturierungsmassnahmen künftig<br />

der EBITDA in Prozenten vom Umsatz gegenüber heute steigen wird.<br />

Für alle der genannten CGUs wurde ermittelt, dass der Barwert der<br />

erwarteten Cashflows den Buchwert des allozierten Betriebsvermögens<br />

auf Basis des Nutzwerts übersteigt.<br />

Die Wertminderung von Goodwill im Jahr <strong>2009</strong> im Betrag von<br />

14 Mio. CHF betraf eine koreanische Tochtergesellschaft, welche zur<br />

Division Pigments & Additives gehörte.


7. BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN GESELLSCHAFTEN<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Jahresanfang 275 294<br />

Akquisitionen 6 12<br />

Veräusserungen – 4 – 3<br />

Anteil am Gewinn 25 37<br />

Erhaltene Dividenden – 29 – 34<br />

Wechselkursdifferenzen – – 31<br />

Jahresende 273 275<br />

Finanzkennzahlen der wesentlichen assoziierten Gesellschaften des<br />

Konzerns:<br />

Mio. CHF Sitz der<br />

Gesellschaft<br />

Aktiven Verbindlichkeiten<br />

Umsatz Gewinn/<br />

(Verlust)<br />

Beteiligung %<br />

2008<br />

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 460 936 1 665 47 32<br />

Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 236 140 445 9 50<br />

Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 199 89 309 23 21<br />

Übrige 107 39 167 11<br />

Total 2 002 1 204 2 586 90<br />

<strong>2009</strong><br />

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 618 1 129 1 754 42 32<br />

Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 208 118 344 7 50<br />

Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 196 84 269 20 21<br />

Übrige 87 19 84 6<br />

Total 2 109 1 350 2 451 75<br />

In den Jahren <strong>2009</strong> und 2008 bestanden keine nicht verbuchten Verluste.<br />

Auch am Bilanzstichtag bestanden keine akkumulierten, nicht<br />

verbuchten Verluste.<br />

Die Infraserv-Gesellschaften wurden vom damaligen Hoechst-Konzern<br />

vor 1997 gegründet, um die Infrastrukturbedürfnisse der Tochtergesellschaften<br />

abzudecken. Die Beteiligungen, die unter „Übrige“<br />

subsumiert sind, betreffen Gesellschaften, die sich auf den Vertrieb<br />

von <strong>Clariant</strong>-Produkten spezialisiert haben. Aufgrund des spezialisierten<br />

Charakters dieser Gesellschaften besteht kein aktiver Markt,<br />

in welchem diese Beteiligungen gehandelt werden können. Deshalb<br />

ist kein Marktwert ermittelbar. Es besteht jedoch kein Anlass zur<br />

Annahme, dass der erzielbare Wert tiefer als der Buchwert wäre.<br />

79


80 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

8. FINANZANLAGEN<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Jahresanfang 21 17<br />

Wechselkursdifferenzen – 1 – 1<br />

Zugänge 23 5<br />

Wertminderung – 24 –<br />

Jahresende 19 21<br />

Die Finanzanlagen umfassen eine Anzahl kleinerer Beteiligungen an<br />

Gesellschaften, überwiegend in Deutschland.<br />

Die Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

EUR 18 19<br />

USD – 1<br />

CHF 1 1<br />

Total 19 21<br />

Die Buchwerte dieser Positionen sind vollumfänglich als „zur Veräusserung<br />

verfügbar“ klassifiziert.<br />

<strong>2009</strong> wurde eine auf US-Dollar lautende Beteiligung auf null<br />

abgeschrieben. Die Auswirkung auf die Erfolgsrechnung betrug<br />

1 Mio. CHF.<br />

<strong>2009</strong> wurde ein Darlehen in der Höhe von 23 Mio. CHF an einen wichtigen<br />

Lieferanten von Zwischenprodukten in Deutschland gewährt.<br />

Aufgrund der finanziellen Situation dieser Gesellschaft wurde das<br />

Darlehen im Zeitpunkt der Gewährung vollständig abgeschrieben.<br />

Aufgrund des eindeutig operativen Charakters des Darlehens, als<br />

Sicherstellung der fortlaufenden Versorgung mit wichtigen Produkten,<br />

wurde dieser Aufwand in Restrukturierung und Wertminderung<br />

im operativen Einkommen verbucht und auf Corporate alloziert.<br />

Das maximale Kreditrisiko der Finanzanlagen zum Bilanzstichtag<br />

entspricht deren Marktwert.<br />

9. STEUERN<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Laufende Ertragssteuern – 102 – 113<br />

Latente Ertragssteuern 29 – 6<br />

Total – 73 – 119<br />

Folgende sind die wesentlichen Faktoren, die zur Differenz zwischen<br />

dem erwarteten Steueraufwand/-satz und dem effektiven<br />

Steueraufwand/-satz der fortgeführten Geschäftsaktivitäten des<br />

Konzerns beigetragen haben:<br />

<strong>2009</strong><br />

Mio. CHF %<br />

2008<br />

Mio. CHF %<br />

Verlust / Gewinn vor Steuern – 121 91<br />

Erwarteter Steueraufwand /<br />

– 13 – 10.7 – 86 94.5<br />

Steuersatz 1<br />

Effekt von steuerlich nicht abzugsfähigen<br />

Aufwendungen<br />

Effekt aus Realisierung und Neubewertung<br />

von steuerlichen<br />

Verlustvorträgen und Steuerguthaben<br />

Effekt aus den im aktuellen Jahr nicht<br />

berücksichtigten steuerlichen Verlustvorträgen<br />

und Steuerguthaben<br />

Effekt aus Anpassungen laufender<br />

Steuern aus früheren Perioden<br />

– 69 – 57.1 – 39 42.9<br />

22 18.2 22 – 24.1<br />

– 23 – 19.0 – 60 65.9<br />

2 1.7 3 – 3.3<br />

Effekt von steuerfreien Erlösen 10 8.3 38 – 41.8<br />

Übrige Positionen – 2 – 1.7 3 – 3.3<br />

Effektiver Steueraufwand/-satz – 73 – 60.3 – 119 130.8<br />

1 Basierend auf dem Gewinn vor Steuern aller Tochtergesellschaften (gewichteter Durchschnitt).<br />

Die Abweichung des erwarteten Steuersatzes von <strong>2009</strong> zu 2008 wird<br />

dadurch erklärt, dass <strong>2009</strong> ein Vorsteuerverlust verzeichnet wurde,<br />

wogegen dies 2008 ein Vorsteuergewinn war. <strong>2009</strong> verzeichnete<br />

eine Anzahl Gesellschaften, welche in Hochsteuerländern tätig sind,<br />

einen steuerbaren Gewinn. Als Resultat war eine Steuerbelastung<br />

zu erwarten, obwohl ein konsolidierter Vorsteuerverlust ausgewiesen<br />

wurde.<br />

invisible


Die Nettoposition der latenten Steuern entwickelte sich wie folgt:<br />

Mio. CHF Sachanlagen<br />

und immaterielle<br />

Anlagen<br />

Rückstellungen<br />

für<br />

Pensionsverpflichtungen<br />

Steuerliche<br />

Verlustvorträge<br />

und Steuerguthaben<br />

Übrige<br />

Abgrenzungen<br />

und Rückstellungen<br />

Total Davon saldiert<br />

mit Steuerverbindlichkeiten<br />

in der selben<br />

Steuerhoheit<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Latente Steuerguthaben am 1. Januar 2008 41 57 82 53 233 – 120 113<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten<br />

am 1. Januar 2008<br />

– 264 – 2 – – 33 – 299 120 – 179<br />

Saldo latente Steuern am 1. Januar 2008 – 223 55 82 20 – 66 – – 66<br />

Erfolgswirksam verbucht 14 5 – 37 12 – 6<br />

Auswirkung von Akquisitionen – 2 – – 1 – 1<br />

Währungsdifferenzen 22 – 6 – 4 – 6 6<br />

Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2008 – 189 54 41 27 – 67<br />

Latente Steuerguthaben am 31. Dezember 2008 32 55 41 91 219 – 152 67<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten<br />

am 31. Dezember 2008<br />

– 221 – 1 – – 64 – 286 152 – 134<br />

Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2008 – 189 54 41 27 – 67 – – 67<br />

Saldo latente Steuern am 1. Januar <strong>2009</strong> – 189 54 41 27 – 67 – – 67<br />

Erfolgswirksam verbucht – – 4 – 3 36 29<br />

Währungsdifferenzen – 8 1 – 2 10 1<br />

Saldo latente Steuern am 31. Dezember <strong>2009</strong> – 197 51 36 73 – 37<br />

Latente Steuerguthaben am 31. Dezember <strong>2009</strong> 31 52 36 106 225 – 150 75<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten<br />

am 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

– 228 – 1 – – 33 – 262 150 – 112<br />

Saldo latente Steuern am 31. Dezember <strong>2009</strong> – 197 51 36 73 – 37 – – 37<br />

Von den aktivierten latenten Steuerguthaben entfallen 17 Mio. CHF<br />

auf Steuerverluste der französischen Tochtergesellschaften (2008:<br />

18 Mio. CHF), 8 Mio. CHF auf Steuerverluste der italienischen Tochtergesellschaften<br />

(2008: 7 Mio. CHF) und 2 Mio. CHF auf Steuerverluste<br />

der deutschen Tochtergesellschaften (2008: 0). Der Konzern<br />

erachtet die Wiedereinbringung der latenten Steuern auf aktivierten<br />

steuerlichen Verlustvorträgen als wahrscheinlich.<br />

Die Summe der temporären Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen<br />

an Konzerngesellschaften, für die keine latenten Steuern<br />

erfasst wurden, belief sich zum 31. Dezember <strong>2009</strong> auf 643 Mio. CHF<br />

(31. Dezember 2008: 223 Mio. CHF).<br />

Total<br />

Es wurde keine latente Steuerverpflichtung für Quellen- und andere<br />

Steuern berechnet, welche auf den unverteilten Gewinnen von gewissen<br />

Tochtergesellschaften zu bezahlen wären, da diese Beträge<br />

zurzeit als dauerhaft investiert eingestuft werden. Diese unverteilten<br />

Gewinne beliefen sich per Ende <strong>2009</strong> auf 1 782 Mio. CHF (2007:<br />

1 839 Mio. CHF).<br />

Die steuerlichen Verluste, auf welchen keine latenten Steuern<br />

erfasst werden, werden zu jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit<br />

überprüft. Der grösste Teil dieser steuerlichen Verluste fiel in<br />

der Schweiz (gewichtete durchschnittliche Steuerrate von 14.9 %)<br />

und in den USA (Steuerrate von 40.1 %) an und wird nicht als werthaltig<br />

vor Ablauf des Verfalldatums eingestuft.<br />

81


82 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

STEUERN (FORTSETZUNG)<br />

Steuerliche Verluste, auf welchen keine latenten Steuern erfasst<br />

wurden:<br />

Mio. CHF<br />

Verfall bis:<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

<strong>2009</strong> – 520<br />

2010 1 6<br />

2011 53 60<br />

2012 5 7<br />

2013 16 –<br />

Nach 2013 (2008: nach 2012) 1 192 1 333<br />

Total 1 267 1 926<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Nicht bilanzierte Steuergutschriften 43 60<br />

Die Steuergutschriften verfallen zwischen 2010 und 2014.<br />

10. VORRÄTE<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Rohmaterial, Verbrauchsmaterial,<br />

Ware in Arbeit<br />

339 527<br />

Fertigprodukte 514 846<br />

Total 853 1 373<br />

Mio. CHF<br />

Veränderungen der<br />

Bestandsabwertungen<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Jahresanfang 45 47<br />

Zugänge 82 48<br />

Auflösungen – 61 – 44<br />

Wechselkursdifferenzen – 1 – 6<br />

Jahresende 65 45<br />

Zum 31. Dezember <strong>2009</strong> waren Vorräte im Wert von 18 Mio. CHF als<br />

Sicherung für Verbindlichkeiten verpfändet (2008: 18 Mio. CHF).<br />

Die Kosten für Roh- und Verbrauchsmaterialien, die als Aufwand<br />

verbucht und in die Herstellkosten eingerechnet wurden, beliefen<br />

sich auf 3 053 Mio. CHF (2008: 3 905 Mio. CHF).<br />

<strong>2009</strong> wurden die Bewertungregeln für Vorräte, welche zum Marktwert<br />

abzüglich Verkaufskosten bewertet werden, überprüft und<br />

den neuesten Marktentwicklungen angepasst. Diese Bewertungsänderung<br />

brachte eine zusätzliche Lagerabwertung in der Höhe von<br />

23 Mio. CHF mit sich.<br />

11. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Forderungen brutto gegenüber Dritten 1 146 1 153<br />

Forderungen brutto gegenüber<br />

assoziierten Gesellschaften<br />

10 5<br />

Abzüglich Wertberichtigung<br />

von Forderungen<br />

– 54 – 48<br />

Total 1 102 1 110<br />

Veränderung der Wertberichtigung von Forderungen:<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Am 1. Januar – 48 – 49<br />

In der Erfolgsrechnung verbucht – 27 – 30<br />

Verbrauchte Wertberichtigungen 12 15<br />

Auflösung nicht mehr benötigter<br />

Wertberichtigungen<br />

10 8<br />

Wechselkursdifferenzen – 1 8<br />

31. Dezember – 54 – 48<br />

Von der Wertberichtigung betrafen die folgenden Beträge Forderungen,<br />

welche individuell wertberichtigt wurden:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Forderungen bis zu 6 Monate alt – 12 – 9<br />

Forderungen über 6 Monate alt – 37 – 30<br />

Total – 49 – 39<br />

Es besteht kein erhöhtes Kreditrisiko in Bezug auf Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen, da der Konzern über eine grosse Anzahl<br />

von über verschiedene Länder verteilte Kunden verfügt.<br />

Der Konzern erfasst Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen in der Erfolgsrechnung unter „Marketing und<br />

Vertrieb“.<br />

Der für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angesetzte<br />

Wert entspricht dem Marktwert der betreffenden Lieferungen und<br />

Leistungen.<br />

Das maximale Kreditrisiko auf Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen entspricht ihrem Marktwert. Sicherheiten werden nur in<br />

seltenen Fällen verlangt (<strong>2009</strong>: 6 Mio. CHF, 2008: 6 Mio. CHF).


Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lauten<br />

auf folgende Währungen:<br />

Mio. CHF<br />

Währung<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

EUR 474 482<br />

USD 242 245<br />

GBP 18 18<br />

JPY 58 74<br />

CHF 4 4<br />

Übrige 306 287<br />

Total 1 102 1 110<br />

Per 31. Dezember <strong>2009</strong> waren Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen im Betrag von 116 Mio. CHF (2008: 171 Mio. CHF) überfällig,<br />

ohne dass sie wertberichtigt wurden. Diese betrafen eine Anzahl<br />

Kunden, für welche es in der jüngeren Vergangenheit keine Forderungsausfälle<br />

zu verzeichnen gab. Die Altersstruktur dieser Forderungen<br />

sieht wie folgt aus:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Bis zu drei Monate überfällig,<br />

ohne Wertberichtigung<br />

109 160<br />

Drei bis sechs Monate überfällig,<br />

ohne Wertberichtigung<br />

Mehr als sechs Monate überfällig,<br />

ohne Wertberichtigung<br />

4 9<br />

3 2<br />

Total 116 171<br />

12. ÜBRIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />

Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Übrige Forderungen 196 229<br />

Kurzfristige Finanzanlagen 23 29<br />

Rechnungsabgrenzungen 39 42<br />

Total 258 300<br />

Die übrigen Forderungen enthalten u.a. Mitarbeiterdarlehen, geleistete<br />

Anzahlungen, Mehrwertsteuer- und Verkaufssteuerguthaben.<br />

Zu den kurzfristigen Finanzanlagen zählen Anlagen mit einer ursprünglichen<br />

Laufzeit von mehr als 90 Tagen sowie Wertpapiere und<br />

Darlehen an Dritte, welche als „zum Verkauf gehalten“ klassifiziert<br />

sind.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Der für übrige kurzfristige Vermögenswerte angesetzte Betrag entspricht<br />

deren Marktwert.<br />

Das maximale Kreditrisiko der übrigen kurzfristigen Vermögens -<br />

werte zum Bilanzstichtag entspricht deren Marktwert.<br />

Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte unterlagen keinen Wertminderungen<br />

in den Jahren <strong>2009</strong> und 2008.<br />

Die übrigen Forderungen lauten auf folgende Währungen:<br />

Mio. CHF<br />

Währung<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

EUR 101 122<br />

USD 11 6<br />

GBP 4 3<br />

JPY 12 17<br />

CHF 2 7<br />

Übrige 66 74<br />

Total 196 229<br />

Die kurzfristigen Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

EUR 22 28<br />

Übrige 1 1<br />

Total 23 29<br />

13. FLÜSSIGE MITTEL<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Bankguthaben und Kassenbestand 752 286<br />

Kurzfristige Depositengelder 388 70<br />

Total 1 140 356<br />

Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Schweizer<br />

Franken betrug 0.27 % (2008: 2.44 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche<br />

Laufzeit von 57 Tagen (2008: 58 Tage).<br />

Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Euro betrug<br />

0.78 % (2008: 4.51 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche<br />

Laufzeit von 33 Tagen (2008: 13 Tage).<br />

In der Berichtsperiode bestanden keine wesentlichen kurzfristigen<br />

Depositengelder in anderen Währungen als in Schweizer Franken und<br />

in Euro.<br />

Das maximale Kreditrisiko auf den flüssigen Mitteln entspricht deren<br />

Buchwert.<br />

83


84 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

14. ENTWICKLUNG DES AKTIENKAPITALS UND DER EIGENEN AKTIEN<br />

Namenaktien mit einem Nennwert<br />

von je 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF)<br />

Anzahl Aktien<br />

<strong>2009</strong><br />

Nennwert<br />

<strong>2009</strong><br />

Anzahl Aktien<br />

2008<br />

Nennwert<br />

2008<br />

Mio. CHF<br />

Mio. CHF<br />

Stand 1. Januar 230 160 000 921 230 160 000 978<br />

Stand 31. Dezember 230 160 000 921 230 160 000 921<br />

Eigene Aktien – 4 269 387 – 17 – 3 826 600 – 15<br />

Ausstehendes Aktienkapital per 31. Dezember 225 890 613 904 226 333 400 906<br />

Eigene Aktien (Anzahl) <strong>2009</strong> 2008<br />

Bestand am 1. Januar 3 826 600 3 792 691<br />

Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 1 867 345 686 000<br />

Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – 550 458 – 105 009<br />

An Mitarbeitende abgegebene Aktien – 874 100 – 547 082<br />

Bestand am 31. Dezember 4 269 387 3 826 600<br />

Alle Aktien sind zum Handel zugelassen und voll einbezahlt.<br />

Die Dividende wird zum Zeitpunkt der Beschlussfassung und zu gleichen<br />

Teilen auf alle Aktien ausgeschüttet, einschliesslich der eigenen<br />

Aktien.<br />

Gemäss Artikel 5 der Gesellschaftsstatuten besteht für die Eintragung<br />

von Namenaktien, die in eigenem Namen und auf eigene<br />

Rechnung erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees<br />

gelten besondere Regelungen.<br />

Gemäss Artikel 12 der Gesellschaftsstatuten berechtigt jede Aktie<br />

zu je einer Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene<br />

Aktien zusammen höchstens die Stimmen von 10 % des Aktienkapitals<br />

abgeben.<br />

Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren<br />

am 31. Dezember <strong>2009</strong> folgende Aktionäre im Besitz von 3 % oder<br />

mehr des gesamten Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong>: BlackRock Inc., New<br />

York (USA), 4.11 % (2008: < 3 %), JPMorgan Chase & Co., New York<br />

(USA) 3.71 % (2008: < 3 %), ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (NL),<br />

3.34 % (2008: < 3 %), Dimensional Fund Advisors, Austin (USA),<br />

3.11 % (2008: < 3 %). Bestinver Gestión S.A., Madrid (ES) hielt per<br />

Ende <strong>2009</strong> eine Beteiligung von weniger als 3 % (2008: 4.97 %). Kein<br />

weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von über<br />

3 % des Aktienkapitals.


15. LANGFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />

Mio. CHF Zinssatz<br />

in %<br />

Laufzeit Nominalbetrag<br />

Nettobetrag<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Nettobetrag<br />

31.12.2008<br />

Obligationenanleihe 3.125 2007–2012 250 Mio. CHF 250 250<br />

Obligationenanleihe 4.375 2006–2013 600 Mio. EUR 874 878<br />

Schuldscheindarlehen gemischt 2008–2011 100 Mio. EUR 148 149<br />

Wandelanleihe 3.000 <strong>2009</strong>–2014 300 Mio. CHF 264<br />

Total Anleihen und Schuldscheindarlehen 1 536 1 277<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstituten 1 5 6<br />

Leasingverbindlichkeiten 12 14<br />

Zwischentotal 1 553 1 297<br />

Abzüglich des kurzfristigen Teils – –<br />

Total 1 553 1 297<br />

Der Fremdkapitalanteil der in der Bilanz verbuchten Wandelanleihe wurde wie folgt bewertet:<br />

Nominalwert 300 –<br />

Eigenkapitalanteil – 31 –<br />

Fremdkapitalanteil bei erstmaliger Verbuchung am 2. Juli <strong>2009</strong> 269 –<br />

Transaktionsgebühren – 7 –<br />

Zinsaufwand 2 –<br />

Bezahlter Zins – –<br />

Fremdkapitalanteil am 31. Dezember <strong>2009</strong> 264 –<br />

Fälligkeitsstruktur 2010 – 1<br />

2011 155 154<br />

2012 251 250<br />

2013 875 878<br />

2014 264 –<br />

später 8 14<br />

Total 1 553 1 297<br />

Währungsstruktur CHF 514 250<br />

EUR 1 036 1 041<br />

Übrige 3 6<br />

Total<br />

Vergleich mit Marktwerten (inkl. kurzfristiger Anteile)<br />

1 553 1 297<br />

Obligationenanleihe 1 135 934<br />

Schuldscheindarlehen 148 149<br />

Wandelanleihe 421 –<br />

Übrige 17 20<br />

Total 1 721 1 103<br />

Gesamtwert der belehnten Vermögenswerte als Sicherung für Finanzverbindlichkeiten 50 41<br />

Total gesicherte finanzielle Verbindlichkeiten 16 21<br />

1 Durchschnittlicher Zinssatz im Jahr <strong>2009</strong>: 10.34% (Pakistan, GB und Deutschland) (2008: 15.0% nur Pakistan).<br />

85


86 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

LANGFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />

(FORTSETZUNG)<br />

Anfang Juli <strong>2009</strong> gab <strong>Clariant</strong> eine ungesicherte vorrangige Wandelanleihe<br />

im Betrag von 300 Mio. CHF heraus. Der Konversionspreis<br />

wurde auf CHF 8.55 pro Aktie festgelegt, was eine Prämie von<br />

30 % über dem Referenzpreis bedeutete. Der Zinscoupon wurde auf<br />

3.0 % pro Jahr festgelegt, zahlbar halbjährlich zum Periodenende.<br />

Bewertung. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich<br />

zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten<br />

erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten<br />

angesetzt. Es existieren keine langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten,<br />

die zum beizulegenden Zeitwert verbucht werden.<br />

Der Wert des Fremdkapital- und des Eigenkapitalanteils der Wandelanleihe<br />

wurde bei der Herausgabe der Anleihe bestimmt. Der<br />

Marktwert des Fremdkapitalanteils, ausgewiesen in den langfristigen<br />

Finanzverbindlichkeiten, wurde mittels des Marktzinssatzes<br />

einer gleichwertigen Anleihe ohne Wandelrechte berechnet. Der<br />

Residualwert, welcher den Wert der Wandeloption darstellt, ist in<br />

den Reserven im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Die Marktwerte, die für die Obligationenanleihen und die Wandelanleihe<br />

offengelegt werden, entsprechen den gehandelten Preisen<br />

zum Bilanzstichtag. Die Marktwerte der übrigen langfristigen finanziellen<br />

Verbindlichkeiten, die ihren Buchwerten entsprechen, werden<br />

aufgrund des errechneten Barwertes ermittelt.<br />

Covenants. Die <strong>Clariant</strong> AG ist unter Auflage einiger Covenants<br />

Schuldnerin und garantiert alle Verpflichtungen im Rahmen einer<br />

syndizierten Kreditlinie. Diese Linien sind gleichberechtigt mit allen<br />

nicht nachrangigen Fremdverbindlichkeiten.<br />

Die Kreditvereinbarung enthält die üblichen Covenants mit Einschränkungen<br />

bezüglich Verkäufen von Vermögensgegenständen,<br />

Firmenzusammenschlüssen, Grundstücksbelastungen, Sale-Leaseback-Transaktionen<br />

sowie Akquisitionen. Sie verpflichtet den Konzern<br />

ferner zur Einhaltung bestimmter Zins- und Kreditdeckungsgrade,<br />

die zum Ende jedes Geschäftsquartales einer Prüfung unterzogen<br />

werden. Die Kreditzusage legt dem Konzern keine Beschränkungen<br />

bei der Verbriefung von Forderungen auf. Der Konzern hält alle<br />

Covenants ein.<br />

Zinssensitivität der Konzernschulden<br />

Anleihen: Alle Anleihen, einschliesslich der Wandelanleihe, haben<br />

›<br />

eine feste Verzinsung.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstitutio-<br />

›<br />

nen: vorwiegend Konsortialkredite mit variabler Verzinsung (Libor<br />

plus massgebliche Marge auf Basis einer festgelegten Preisspanne<br />

in Abhängigkeit der Performance des Konzerns).<br />

› Übrige Finanzschulden: vorwiegend kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

mit variabler Verzinsung.<br />

› Das Schuldscheindarlehen von 100 Mio. EUR wurde in zwei Teilen<br />

aufgenommen: Ein Teil von 20 Mio. EUR mit einem festem Zinssatz<br />

von 6.211 % und einen zweiten Teil von 80 Mio. EUR mit variablem<br />

Zinssatz (31. Dezember <strong>2009</strong>: 2.272 %, 31. Dezember 2008:<br />

6.485 %).<br />

Sicherheiten. Gewisse asiatische Tochtergesellschaften verpfänden<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Lager als<br />

Sicherheiten für Dispositionskredite. Im Fall, dass die Kreditnehmer<br />

ihre Verpflichtungen nicht wahrnehmen können, ist der Kreditgeber<br />

berechtigt, diese Aktiven in Besitz zu nehmen und zu verwerten.<br />

Die Aktiven werden zu den üblichen Marktkonditionen verpfändet.<br />

16. PERSONALVORSORGEEINRICHTUNGEN<br />

Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen bestehen<br />

im Konzern mehrere unabhängige Personalvorsorgeeinrichtungen.<br />

Deren Vermögen wird vorwiegend ausserhalb der Gesellschaften<br />

gehalten. Einige Konzerngesellschaften führen keine unabhängigen<br />

Pläne. Wo dies der Fall ist, werden für die Vorsorgeleistungen Rückstellungen<br />

gebildet, die Bestandteil der langfristigen Verbindlichkeiten<br />

in der Bilanz sind.<br />

Leistungsorientierte Vorsorgeeinrichtungen. Die Mehrheit der<br />

Konzernangestellten ist durch leistungsorientierte Vorsorgepläne<br />

gedeckt. Die zukünftigen Verpflichtungen und entsprechenden Vermögenswerte<br />

der nach IAS 19 als leistungsorientiert geltenden<br />

Einrichtungen werden jährlich neu ermittelt und mindestens alle<br />

drei Jahre von einer unabhängigen Stelle überprüft. Das Vermögen<br />

wird zu Marktwerten bewertet. Die in den USA aus dem Geschäftsbereich<br />

Spezialchemikalien von Hoechst zu <strong>Clariant</strong> übergetretenen<br />

Mitarbeitenden bleiben für ihre bis zum 30. Juni 1997 erworbenen<br />

Ansprüche bei Hoechst versichert.<br />

Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen. Der Konzern<br />

unterhält in den USA, in Kanada und in Frankreich Programme<br />

für die medizinische Versorgung nach Pensionseintritt. Die<br />

Bilanzierungs methode für die mit diesen Programmen verbundenen<br />

Verbindlichkeiten entspricht weitgehend der Methode, die für leistungsorientierte<br />

Vorsorgeprogramme angewendet wird. Für diese<br />

Verpflichtungen bestehen keine externen Vermögenswerte. Sie sind<br />

als Rückstellungen in den Bilanzen der betreffenden Konzerngesellschaften<br />

enthalten.<br />

Die Aufwendungen für Nettoleistungen werden in derselben Zeile<br />

und Funktion verbucht wie die Personalkosten.


Veränderungen der Verpflichtungen (Barwert) der leistungsorientierten<br />

Vorsorgeeinrichtungen:<br />

Mio. CHF Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

(mit und ohne Kapitaldeckung)<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Medizinische<br />

Vorsorgeeinrichtungen<br />

(ohne Kapitaldeckung)<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

Anfangsbestand 1 765 2 012 80 88<br />

Änderungen im Konsolidierungskreis – – 7 – –<br />

In der laufenden Periode erworbene Vorsorgeansprüche 48 59 1 2<br />

Zinsaufwand auf dem Barwert der Vorsorgeansprüche 86 91 5 5<br />

Arbeitnehmerbeiträge 14 14 – –<br />

Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 86 – 76 – 4 – 3<br />

In der laufenden Periode entstandene versicherungsmathematische Verluste / Gewinne 86 – 124 – – 5<br />

Abgangsentschädigungen 8 – – –<br />

Auswirkungen von Plankürzungen – 6 – – –<br />

Auswirkungen von Abgeltungen – 5 – 3 –<br />

Wechselkursdifferenzen 18 – 209 – 1 – 7<br />

Schlussbestand 1 933 1 765 78 80<br />

Veränderung der Vermögenswerte (Marktwert) der Vorsorgepläne:<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Anfangsbestand 1 294 1 743<br />

Erwartete Gewinne auf den Vermögenswerten 68 91<br />

Arbeitnehmerbeiträge 14 14<br />

Arbeitgeberbeiträge 47 52<br />

Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 64 – 54<br />

In der laufenden Periode entstandener versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust 95 – 394<br />

Auswirkungen von Abgeltungen – 3 9<br />

Wechselkursdifferenzen 10 – 167<br />

Schlussbestand 1 461 1 294<br />

Der Konzern wird 2010 voraussichtlich 48 Mio. CHF in seine leistungsorientierten<br />

Vorsorgepläne einzahlen.<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008 umfasste das Vermögen der Vorsorgeeinrichtung<br />

keine von der Gesellschaft ausgegebenen Namenaktien.<br />

87


88 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

PERSONALVORSORGEEINRICHTUNGEN (FORTSETZUNG)<br />

In der Bilanz sind folgende Werte enthalten:<br />

Mio. CHF Leistungsorientierte<br />

Vorsorgeeinrichtungen<br />

Medizinische<br />

Vorsorgeeinrichtungen<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Barwert gedeckter Vorsorgeansprüche – 1 534 – 1 413 – 1 534 – 1 413<br />

Marktwert der Vermögenswerte 1 461 1 294 1 461 1 294<br />

Unterdeckung / Überschuss – 73 – 119 – – – 73 – 119<br />

Barwert ungedeckter Vorsorgeansprüche – 399 – 352 – 78 – 80 – 477 – 432<br />

Nicht verbuchte versicherungsmathematische<br />

Verluste (Gewinne)<br />

211 225 – 5 – 5 206 220<br />

Nicht verbuchte Vorsorgeansprüche aus früheren<br />

Perioden (Gewinne)<br />

Total<br />

– – – 4 – 7 – 4 – 7<br />

Nicht aktivierbare Überschüsse – – – – – –<br />

In der Bilanz als Verpflichtung<br />

verbuchte Vorsorgeansprüche<br />

– 261 – 246 – 87 – 92 – 348 – 338<br />

Diese sind in den folgenden Bilanzpositionen verbucht:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Verpflichtungen für Personalvorsorge – 378 – 365 – 87 – 92 – 465 – 457<br />

Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 119 117 119<br />

Netto in der Bilanz als Verpflichtung<br />

verbuchte Vorsorgeansprüche<br />

– 261 – 246 – 87 – 92 – 348 – 338<br />

In der Konzernerfolgsrechnung sind folgende Werte enthalten:<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

In der laufenden Periode erworbene<br />

Vorsorgeansprüche<br />

– 48 – 59 – 1 – 2 – 49 – 61<br />

Zinsaufwand – 86 – 91 – 5 – 5 – 91 – 96<br />

Erwarteter Gewinn auf den Vermögenswerten 68 91 – – 68 91<br />

In der laufenden Periode verbuchte<br />

versicherungsmathematische Verluste<br />

– 10 – 2 – – – 10 – 2<br />

Ansprüche aus früheren Perioden – 1 – 3 3 2 3<br />

Abgangsentschädigungen – 8 – – – – 8 –<br />

Auswirkung von Plankürzungen 3 1 – – 3 1<br />

Auswirkung von Abgeltungen – – 3 – 3 –<br />

Nicht aktivierbare Überschüsse – – 10 – – – – 10<br />

Gesamtaufwand – 82 – 70 – – 4 – 82 – 74<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

Tatsächlicher Ertrag auf den Vermögenswerten 163 – 303 – – 163 – 303


Überleitung zu den in der Bilanz aufgeführten Werten für Verpflichtungen<br />

und Vorauszahlungen für die Personalvorsorge:<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung – 465 – 457<br />

Pensionsverpflichtungen mit Beitragsorientierung – 19 – 21<br />

Verpflichtung aus Personalvorsorge – 484 – 478<br />

Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 119<br />

Bilanzierte Nettoverpflichtung aus Personalvorsorge – 367 – 359<br />

Die wichtigsten Kategorien von Anlagen der Vermögenswerte in Prozenten<br />

des Totalvermögens der Vorsorgeeinrichtungen:<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

%<br />

31.12.2008<br />

Aktien 33 28<br />

Festverzinsliche Wertpapiere 32 42<br />

Flüssige Mittel 9 5<br />

Immobilien 15 16<br />

Alternative Anlagen 11 9<br />

Den Berechnungen der zukünftigen Verpflichtungen der Vorsorgeeinrichtungen<br />

wurden folgende versicherungsmathematische Annahmen<br />

zu Grunde gelegt:<br />

Diskontierungszinssatz 4.5 4.9<br />

Erwartete langfristige Rendite auf den Vermögenswerten 5.3 5.2<br />

Erwartete Inflationsrate 1.8 2.1<br />

Zukünftiger Anstieg der Gehälter 3.0 2.9<br />

Erwarteter langfristiger Anstieg der medizinischen Versorgungskosten 8.1 8.8<br />

Gegenwärtige durchschnittliche Lebenserwartung für einen 65 Jahre alten Mann in Jahren 18 18<br />

Gegenwärtige durchschnittliche Lebenserwartung für eine 65 Jahre alte Frau in Jahren 21 22<br />

Der gewichtete Durchschnitt der erwarteten langfristigen Erträge<br />

auf Vermögenswerten entspricht dem Ertrag, der im Zeitraum der<br />

Fälligkeit der Leistungen aus Vorsorgeverpflichtungen im Durchschnitt<br />

erwartet wird. Zur Ermittlung der erwarteten Erträge zieht<br />

<strong>Clariant</strong> für jede Vermögenskategorie die im Marktdurchschnitt erzielten<br />

langfristigen annualisierten Erträge der Vergangenheit sowie<br />

die historischen Erträge des Konzerns auf den Vermögenswerten der<br />

eigenen Vorsorgeeinrichtungen heran. Auf Basis dieser Referenzdaten<br />

ermittelt der Konzern für jede Vorsorgeeinrichtung eine durchschnittlichen<br />

gewichtete langfristigen Ertragsquote.<br />

<strong>2009</strong><br />

%<br />

%<br />

2008<br />

%<br />

89


90 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

PERSONALVORSORGEEINRICHTUNGEN (FORTSETZUNG)<br />

Die Veränderung der erwarteten medizinischen Versorgungskosten<br />

um einen zusätzlichen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen<br />

auf die Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen:<br />

Mio. CHF Anstieg um einen<br />

Prozentpunkt<br />

Rückgang um einen<br />

Prozentpunkt<br />

Auswirkung auf in der Periode erworbene Vorsorgeansprüche und Zinskosten 1 – 1<br />

Auswirkung auf die Gesamtverpflichtung für medizinische Vorsorge 8 – 6<br />

Beträge für die Berichtsperiode und die Vorperioden:<br />

Pensionsverpflichtungen mit Leistungsprimat<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />

Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung, mit und ohne Kapitaldeckung – 1 933 – 1 765 – 2 012 – 2 080<br />

Marktwert der Vermögenswerte 1 461 1 294 1 743 1 698<br />

Unterdeckung – 472 – 471 – 269 – 382<br />

Anpassung zwischen erwarteten und effektiv eingetroffenen Werten<br />

der Pensionsverpflichtungen<br />

25 27 – 23 3<br />

Anpassung zwischen erwarteten und effektiv eingetroffenen Werten<br />

der Vermögenswerte<br />

Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

Mio. CHF<br />

Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen<br />

mit Leistungsorientierung<br />

Anpassung zwischen erwarteten und effektiv eingetroffenen Werten<br />

der Vorsorgeverpflichtungen<br />

Beitragsorientierte Vorsorgepläne. Im Jahr <strong>2009</strong> wurden in<br />

den Erfolgsrechnungen der Konzerngesellschaften 28 Mio. CHF<br />

als Beiträge für beitragsorientierte Vorsorgepläne verbucht (2008:<br />

33 Mio. CHF).<br />

In Deutschland sind rund 6 600 Angestellte von <strong>Clariant</strong> in einem<br />

Pensionsplan versichert, der als Multi-Employer-Plan strukturiert ist<br />

und insofern als beitragsorientierter Vorsorgeplan behandelt wird.<br />

Der Grund für diese Bilanzierungsregelung besteht darin, dass die an<br />

dem Plan beteiligten Konzerngesellschaften versicherungsmathematischen<br />

Risiken in Bezug auf aktuelle und frühere Angestellte anderer<br />

Unternehmen unterworfen sind, die am selben Pensionsplan beteiligt<br />

sind. Es gibt keine zuverlässige bzw. einheitliche Grundlage für die<br />

Zuordnung von Vorsorgeverpflichtungen, Planvermögen und Kosten<br />

auf die einzelnen am Plan beteiligten Unternehmen.<br />

Auf Basis der im Jahr 2008 erfolgten gesetzlich vorgeschriebenen<br />

versicherungsmathematischen Berechnung ist die Kapitaldeckung<br />

der Vorsorgeverpflichtungen des Plans gewährleistet. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass auch im Jahr <strong>2009</strong> eine Deckung der Vorsorgeverpflichtungen<br />

durch das Planvermögen gegeben ist.<br />

95 – 394 – 24 48<br />

<strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />

– 78 – 80 – 88 – 95<br />

– 7 – 2 – 2 – 2<br />

Falls die Vorsorgeverpflichtungen des Multi-Employer-Plans das<br />

vorhandene Planvermögen übersteigen, kann entweder durch eine<br />

Erhöhung der Arbeitgebereinzahlungen in den Plan oder durch eine<br />

entsprechende Reduzierung der an die Anspruchsberechtigten ausgezahlten<br />

Leistungen Abhilfe geschaffen werden. Bei einer Reduzierung<br />

der Leistungen muss geprüft werden, ob dadurch eine Einschusspflicht<br />

für den Arbeitgeber entsteht. Die Entscheidung darüber liegt<br />

im Ermessen des Führungsgremiums des Pensionsplans, das sich aus<br />

Vertretern der an dem Multi-Employer-Plan beteiligten Unternehmen<br />

und deren Arbeitnehmervertretern zusammensetzt.<br />

Die von <strong>Clariant</strong> in den Pensionsplan eingezahlten Beiträge beliefen<br />

sich im Berichtsjahr auf 15 Mio. CHF (2008: 17 Mio. CHF).<br />

Der Multi-Employer-Plan geht auf den Pensionsplan der deutschen<br />

Tochtergesellschaften des ehemaligen Hoechst-Konzerns zurück, dem<br />

ein Teil der heutigen <strong>Clariant</strong>-Aktivitäten bis zum Jahr 1997 angehörte.<br />

Mehrere dieser früher zum Hoechst-Konzern gehörenden Gesellschaften<br />

sind nach wie vor an dem Multi-Employer-Plan beteiligt.


17. ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN<br />

Mio. CHF Rückstellungen<br />

für Umweltschutz<br />

Rückstellungen<br />

für Personal<br />

Rückstellungen<br />

für Restrukturierungen<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Total Rückstellungen<br />

<strong>2009</strong><br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Total Rückstellungen<br />

2008<br />

Stand 1. Januar 124 121 135 148 528 659<br />

Zugänge 11 187 271 97 566 475<br />

Akquisitionen – 3<br />

Veräusserungen – – 1<br />

Umbuchungen 13 – – 9 – 4 – –<br />

Verbrauch von Rückstellungen – 19 – 124 – 182 – 86 – 411 – 459<br />

Auflösung nicht benötigter Rückstellungen – 24 – 33 – 16 – 73 – 76<br />

Diskontierungseffekte 3 1 – 3 7 8<br />

Wechselkursdifferenzen 2 3 2 12 19 – 81<br />

Stand 31. Dezember 134 164 184 154 636 528<br />

Davon:<br />

– kurzfristig 37 117 166 75 395 337<br />

– langfristig 97 47 18 79 241 191<br />

Total Rückstellungen 134 164 184 154 636 528<br />

Fälligkeit der Verbindlichkeiten<br />

bis 1 Jahr 37 117 166 75 395 337<br />

1 bis 3 Jahre 46 33 13 29 121 66<br />

3 bis 5 Jahre 32 5 5 6 48 53<br />

Mehr als 5 Jahre 19 9 – 44 72 72<br />

Total Rückstellungen 134 164 184 154 636 528<br />

Rückstellungen für Umweltschutz. Rückstellungen für Umweltschutzverpflichtungen<br />

werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder<br />

faktische Verpflichtung des Konzerns besteht, die zu einem Mittelabfluss<br />

führt. Der von <strong>Clariant</strong> in Zukunft zu leistende Aufwand, um<br />

die Auswirkungen früherer Ablagerungen oder Emissionen chemischer<br />

Substanzen durch <strong>Clariant</strong> oder Dritte gemäss den Umweltgesetzen<br />

und -verordnungen zu beseitigen, sowie die damit verbundenen<br />

Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die wesentlichen<br />

Komponenten der Umweltschutzrückstellungen umfassen Sanierung<br />

und Rekultivierung kontaminierter Standorte sowie Behandlung und<br />

Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten, an denen die<br />

Umweltbeeinträchtigung weniger schwerwiegend ist. Die künftigen<br />

Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe von Faktoren<br />

ab, zu denen – keinesfalls ausschliesslich – Art und Umfang der<br />

Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien – auf <strong>Clariant</strong><br />

entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen Standorten<br />

gehören.<br />

Die in der Bilanz ausgewiesenen Umweltschutzrückstellungen betreffen<br />

eine Anzahl verschiedener Verpflichtungen, in erster Linie in<br />

der Schweiz, den USA, in Deutschland, Grossbritannien, Brasilien<br />

und Italien.<br />

Rückstellungen werden in denjenigen Fällen gebildet, in denen eine<br />

Verpflichtung zur Sanierung von Umweltschäden besteht, sowie für<br />

Eindämmungsmassnahmen, sofern Umweltbestimmungen dies erfordern.<br />

Sämtliche Rückstellungen betreffen Umweltverpflichtungen<br />

im Zusammenhang mit Aktivitäten, die vor dem Zeitpunkt lagen, zu<br />

dem <strong>Clariant</strong> die Kontrolle über den betreffenden Standort übernommen<br />

hat. Zu jedem Bilanzstichtag überprüft <strong>Clariant</strong> alle Rückstellungen<br />

und nimmt, falls notwendig, Anpassungen vor.<br />

91


92 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN (FORTSETZUNG)<br />

Rückstellungen für Personal. Personalrückstellungen betreffen<br />

u.a. Vorsorge für Lohnfortzahlungen bei Abwesenheit wie etwa<br />

Sabbaticals, Jubiläumszulagen oder sonstige aus der Dauer des<br />

Dienstverhältnisses erwachsende Ansprüche, Berufsunfähigkeitsleistungen<br />

sowie Gewinnbeteiligungen und Bonuszahlungen. Diese<br />

Rückstellungen werden proportional zu den von den jeweiligen Mitarbeitern<br />

erbrachten Dienstleistungen gebildet.<br />

Rückstellungen für Restrukturierungen. Rückstellungen für Restrukturierungen<br />

werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische<br />

Verpflichtung des Konzerns vorliegt, die zu einem Mittelabfluss<br />

führt. Der Begriff Restrukturierung bezieht sich auf Massnahmen, in<br />

deren Folge es zu einem Stellenabbau und zur Stilllegung von Produktionsbereichen<br />

oder ganzen Standorten kommt. Die Restrukturierungsrückstellungen,<br />

welche in <strong>2009</strong> neu gebildet wurden, betrafen<br />

Werksschliessungen und Personalabbaumassnahmen in verschiedenen<br />

Ländern, wobei die grössten Beträge in Deutschland, Frankreich,<br />

Spanien, England und in der Schweiz anfielen.<br />

Sonstige Rückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen decken<br />

u.a. Verpflichtungen aus steuerlichen und rechtlichen Verfahren in verschiedenen<br />

Ländern, für welche noch keine Rechnung eingegangen<br />

ist für welche lediglich eine verlässliche Schätzung gemacht werden<br />

kann.<br />

Alle langfristigen Rückstellungen werden, falls wesentlich, diskontiert,<br />

um den Zeitwert des Geldes abzubilden. Die Diskontierungssätze<br />

widerspiegeln die jeweilige Marktbewertung des Zeitwerts<br />

des Geldes und des Risikos des spezifischen Landes und der Art der<br />

Rückstellung.


18. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 521 518<br />

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Gesellschaften 38 42<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 303 282<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 162 169<br />

Total 1 024 1 011<br />

Der verbuchte Wert für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

entspricht dem Marktwert.<br />

19. KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Banken und andere Finanzinstitute 132 268<br />

Total 132 268<br />

Fälligkeitsstruktur:<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Bis zu drei Monate nach dem Bilanzstichtag 101 138<br />

Drei bis sechs Monate nach dem Bilanzstichtag 15 91<br />

Sechs bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 16 39<br />

Total 132 268<br />

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum<br />

Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in<br />

der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Es<br />

existieren keine kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die zum<br />

beizulegenden Zeitwert verbucht werden.<br />

Der Marktwert der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, abgesehen<br />

vom kurzfristigen Anteil an langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten,<br />

entspricht aufgrund des kurzfristigen Charakters dieser<br />

Instrumente annähernd ihrem Buchwert.<br />

93


94 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

20. SEGMENT INFORMATIONEN<br />

Transaktionen zwischen verschiedenen Segmenten erfolgen zu normalen<br />

Geschäftsbedingungen, die auch im Geschäftsverkehr mit<br />

Dritten gelten würden.<br />

SEGMENTE<br />

Mio. CHF<br />

Textile, Leather & Paper<br />

Chemicals (TLP)<br />

Pigments<br />

& Additives (PA)<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

Umsatz der Segmente 1 652 2 025 1 502 2 004<br />

Umsätze mit anderen Segmenten – 4 – 5 – 43 – 56<br />

Umsatz 1 648 2 020 1 459 1 948<br />

Betriebsaufwand – 1 604 – 1 933 – 1 419 – 1 757<br />

Erträge von assoziierten Gesellschaften 18 25<br />

Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften 4 3 17<br />

Restrukturierung und Wertminderungen – 28 – 221 – 108 – 35<br />

Operatives Ergebnis 20 – 131 – 50 198<br />

Finanzertrag<br />

Finanzaufwand<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

Steuern<br />

Nettoergebnis aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />

Verlust aus nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten<br />

Nettoergebnis<br />

Betriebsvermögen 1 179 1 346 1 344 1 582<br />

Betriebliche Verbindlichkeiten – 142 – 109 – 106 – 116<br />

Nettobetriebsvermögen 1 037 1 237 1 238 1 466<br />

Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel<br />

Fremdkapital Corporate ohne Finanzverbindlichkeiten<br />

Nettoschulden 2<br />

Nettovermögen 1 037 1 237 1 238 1 466<br />

Darin enthalten:<br />

Investitionen der Periode in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 28 51 51 85<br />

Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 5 2 194 136<br />

Operatives Ergebnis 20 – 131 – 50 198<br />

zuzüglich laufender Abschreibungen auf Sachanlagen 48 65 66 75<br />

zuzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen 2 183 26 12<br />

zuzüglich Abschreibungen auf übrigen immateriellen Anlagen 1 2<br />

EBITDA 1 70 117 43 287<br />

zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 28 221 108 35<br />

abzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen<br />

(ausgewiesen unter Restrukturierung und Wertminderung)<br />

– 2 – 183 – 26 – 12<br />

abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 4 – 3 – – 17<br />

EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 92 152 125 293<br />

Operatives Ergebnis 20 – 131 – 50 198<br />

zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 28 221 108 35<br />

abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 4 – 3 – – 17<br />

Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderung und Verkäufen 44 87 58 216<br />

1 EBITDA ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation.<br />

2<br />

Berechnung der Nettoschulden<br />

Die Vermögenswerte der Segmente bestehen aus Sachanlagen,<br />

Goodwill, Vorräten, Forderungen sowie Beteiligungen an assoziierten<br />

Gesellschaften. Sie beinhalten keine Steuerguthaben, Finanzanlagen<br />

oder flüssigen Mittel aus betrieblichen Aktivitäten. Bei den<br />

Verbindlichkeiten der Segmente handelt es sich um Verbindlich-<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Mio. CHF<br />

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1 553 1 297<br />

Zuzüglich kurzfristiger finanzieller Verbindlichkeiten 132 268<br />

Abzüglich flüssiger Mittel – 1 140 – 356<br />

Abzüglich kurzfristiger Anlagen zwischen 90 und 365 Tagen – –<br />

Nettoschulden 545 1 209


keiten aus Lieferungen und Leistungen. Nicht darin enthalten sind<br />

Positionen wie Steuern, Rückstellungen für Verbindlichkeiten oder<br />

Darlehen des Konzerns.<br />

Masterbatches<br />

(MB)<br />

Functional<br />

Chemicals (FUN)<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Als Investitionen werden Erweiterungen der Sachanlagen und des<br />

immateriellen Vermögens erfasst.<br />

Total Segmente fortgeführte<br />

Geschäftsaktivitäten<br />

Corporate Total Konzern<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

1 122 1 279 2 440 2 881 6 716 8 189 – – 6 716 8 189<br />

– – 1 – 55 – 56 – 102 – 118 – – – 102 – 118<br />

1 122 1 278 2 385 2 825 6 614 8 071 – – 6 614 8 071<br />

– 1 048 – 1 191 – 2 175 – 2 584 – 6 246 – 7 465 – 123 – 113 – 6 369 – 7 578<br />

– 2 7 8 25 35 2 25 37<br />

– 1 1 4 7 21 1 – 1 8 20<br />

– 36 – 14 – 38 – 13 – 210 – 283 – 88 – 38 – 298 – 321<br />

37 76 183 236 190 379 – 210 – 150 – 20 229<br />

10 17<br />

– 111 – 155<br />

– 121 91<br />

– 73 – 119<br />

– 194 – 28<br />

– – 9<br />

– 194 – 37<br />

638 656 1 225 1 370 4 386 4 954 4 386 4 954<br />

– 92 – 74 – 175 – 163 – 515 – 462 – 515 – 462<br />

546 582 1 050 1 207 3 871 4 492 – – 3 871 4 492<br />

566 636 566 636<br />

– 1 996 – 1 932 – 1 996 – 1 932<br />

– 545 – 1 209 – 545 – 1 209<br />

546 582 1 050 1 207 3 871 4 492 – 1 975 – 2 505 1 896 1 987<br />

19 49 64 95 162 280 8 11 170 291<br />

9 8 63 127 271 273 2 2 273 275<br />

37 76 183 236 190 379 – 210 – 150 – 20 229<br />

29 32 65 66 208 238 6 6 214 244<br />

5 2 1 2 34 199 24 10 58 209<br />

2 1 1 1 4 4 7 5 11 9<br />

73 111 250 305 436 820 – 173 – 129 263 691<br />

36 14 38 13 210 283 88 38 298 321<br />

– 5 – 2 – 1 – 2 – 34 – 199 – 24 – 10 – 58 – 209<br />

1 – 1 – 4 – – 7 – 21 – 1 1 – 8 – 20<br />

105 122 283 316 605 883 – 110 – 100 495 783<br />

37 76 183 236 190 379 – 210 – 150 – 20 229<br />

36 14 38 13 210 283 88 38 298 321<br />

1 – 1 – 4 – – 7 – 21 – 1 1 – 8 – 20<br />

74 89 217 249 393 641 – 123 – 111 270 530<br />

Überleitung vom Betriebsvermögen<br />

zum Total der Aktiven<br />

Mio. CHF<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Betriebsvermögen 4 386 4 954<br />

Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 566 636<br />

Flüssige Mittel 1 140 356<br />

Total der Aktiven 6 092 5 946<br />

Der Konzern weist keine Umsätze mit einzelnen Kunden auf, welche<br />

10 % des Konzernumsatzes übersteigen.<br />

95


96 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

SEGMENT INFORMATIONEN (FORTSETZUNG)<br />

Informationen nach geographischen Regionen<br />

Mio. CHF<br />

Umsatz 1 Anlagevermögen 2<br />

<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />

Europa 2 936 3 861 1 683 1 763<br />

davon Deutschland 885 1202 887 948<br />

davon Schweiz 102 141 222 110<br />

Amerika 1 930 2 255 526 511<br />

davon USA 718 900 167 202<br />

davon Brasilien 527 583 226 176<br />

Asien / Afrika / Australien 1 748 1 955 305 314<br />

davon China 361 366 101 94<br />

Total fortgeführte Geschäftsaktivitäten 6 614 8 071 2 514 2 588<br />

1 Verteilt nach Regionen der Empfänger.<br />

2 Das Anlagevermögen schliesst die latenten Steuerguthaben und die Vorauszahlungen aus Personalvorsorge aus.<br />

Alle Segmente des Konzerns generieren ihre Erträge weitestgehend<br />

aus dem Verkauf von Produkten. Diese präsentieren sich in einer derartigen<br />

Vielfalt, dass eine aussagekräftige Gruppierung unterhalb<br />

der Segmentinformation nicht möglich ist.<br />

21. NICHT FORTGEFÜHRTE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN UND<br />

ZUM VERKAUF STEHENDES ANLAGEVERMÖGEN<br />

In den Jahren <strong>2009</strong> und 2008 hatte <strong>Clariant</strong> keine „Nicht fortgeführten<br />

Geschäftsaktivitäten“ zu verzeichnen. Ein Verlust aus<br />

„Nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten“ in Höhe von 9 Mio. CHF<br />

in der Erfolgsrechnung von 2008 ergab sich aus der Beilegung einer<br />

Forderung durch Archimica Group Holdings B.V. (siehe Erläuterungen<br />

30 Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten).<br />

In <strong>2009</strong> wurden 3 Mio. CHF an Archimica bezahlt. In 2008 wurden<br />

14 Mio. CHF im Zusammenhang mit der Veräusserung des<br />

Custom-Manufacturing-Geschäftes bezahlt. Dieser Betrag war schon<br />

2007 vollumfänglich zurückgestellt worden. Beide Beträge sind<br />

in der Geldflussrechnung in der Zeile „Einnahmen/Ausgaben aus<br />

der Veräusserung von nicht fort geführten Geschäftsaktivitäten“ ausgewiesen.<br />

Das zum Verkauf stehende Anlagevermögen betrug per 31. Dezember<br />

<strong>2009</strong> 2 Mio. CHF und betraf den Geschäftsbereich Diketene and<br />

Downstream Intermediate Products in Indien. Ein Verkauf dieses<br />

Teils der Division Pigments and Additives wird für 2010 erwartet.


22. VERKAUF VON AKTIVITÄTEN, WELCHE NICHT ALS NICHT<br />

FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN AUSGEWIESEN WERDEN<br />

In diesem Abschnitt werden Veräusserungen von Tochtergesellschaften,<br />

assoziierten Gesellschaften und Aktivitäten ausgewiesen,<br />

welche keine nicht fortgeführten Aktivitäten im Sinne von<br />

IFRS 5 sind.<br />

Am 15. September <strong>2009</strong> verkaufte <strong>Clariant</strong> die Tochtergesellschaft<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Korea) Ltd. Am 30. September <strong>2009</strong><br />

verkaufte <strong>Clariant</strong> Peru ihr Emulsionsgeschäft. Am 1. September<br />

<strong>2009</strong> wurden die Industriepark Dienstleistungen in Griesheim,<br />

Deutschland verkauft. Am 31. August <strong>2009</strong> wurden die Aktivitäten<br />

Ergebnis und Geldfluss aus dem Verkauf von Aktivitäten<br />

Mio. CHF<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

der <strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (Florida) Inc. in den Vereinigten<br />

Staaten veräussert. Am 16. April <strong>2009</strong> wurde das Emulsionsgeschäft<br />

in Guatemala verkauft. <strong>Clariant</strong> India veräusserte das<br />

Flexible-Laminating-Adhesives-Geschäft am 7. März <strong>2009</strong>.<br />

Am 28. Dezember 2008 verkaufte <strong>Clariant</strong> die Tochtergesellschaft<br />

Dick Peters B.V., Niederlande. Am 30. Juni 2008 verkaufte <strong>Clariant</strong><br />

die Tochtergesellschaft Technische Services Gersthofen GmbH,<br />

Deutschland.<br />

Der Geldfluss, welcher in dieser Erläuterung ausgewiesen wird,<br />

umfasst auch die Einkünfte aus der Liquidation einer kleineren<br />

Tochtergesellschaft.<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Erhaltener Verkaufserlös 40 30<br />

Noch ausstehender Verkaufserlös 4 –<br />

Total Verkaufserlös<br />

Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen:<br />

44 30<br />

Sach- und immatrielle Anlagen 23 5<br />

Vorräte 8 7<br />

Forderungen 10 9<br />

Flüssige Mittel – 1<br />

Verbindlichkeiten und übrige Passiven – 10 – 16<br />

Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven 31 6<br />

Verkaufsbezogene Aufwendungen 5 4<br />

Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen 36 10<br />

Gewinn aus Verkauf 8 20<br />

Nettogeldfluss 40 31<br />

97


98 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

23. AKQUISITIONEN<br />

<strong>2009</strong> erwarb <strong>Clariant</strong> die Aktivitäten von XL Performance Chemicals<br />

in den Vereinigten Staaten. Der Marktwert der erworbenen Nettoaktiven<br />

betrug ungefähr CHF 3 Mio und führt zu keinem unmittelbaren<br />

Mittelabfluss. Der Kaufpreis hängt von der zukünftigen Performance<br />

ab und wird über die nächsten fünf Jahre entrichtet.<br />

Rite Systems Inc., Ricon Colors Inc. Am 1. Juli 2008 erwarb<br />

<strong>Clariant</strong> 100 % der Aktien der kombinierten US Gesellschaften Rite<br />

Systems Inc. und Rite Colors Inc., führende Masterbatch Produzenten<br />

in den Vereinigten Staaten, für den Betrag von 39 Mio. CHF In<br />

Die 2008 übernommenen Nettovermögenswerte und Goodwillpositionen<br />

lauten im Einzelnen wie folgt:<br />

Kaufpreis<br />

Mio. CHF<br />

der Periode vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2008 trug das erworbene<br />

Geschäft einen Umsatz von 18 Mio. CHF und einen Gewinn<br />

von 1 Mio. CHF zum Konzernergebnis bei. Wäre die Akquisition zum<br />

1. Januar 2008 erfolgt, hätte der Umsatz zusätzlich um 27 Mio. CHF<br />

und der Gewinn zusätzlich um 2 Mio. CHF zugenommen. Die Berechnung<br />

dieser Beträge erfolgte auf Basis der Bilanzierungsrichtlinien<br />

des Konzerns durch eine Ergebnisbereinigung bei den Tochtergesellschaften<br />

um die zusätzlichen Abschreibungen, die angefallen wären,<br />

wenn die Marktpreisanpassung der immateriellen Vermögenswerte<br />

bereits zum 1. Januar 2008 stattgefunden hätte, und um die sich<br />

daraus ergebenden steuerlichen Auswirkungen. Die akquisitionsbezogenen<br />

Kosten beliefen sich auf 0.3 Mio. CHF.<br />

Barzahlung 39<br />

Gesamtkaufpreis 39<br />

Marktwert der akquirierten Vermögenswerte – 20<br />

Goodwill 19<br />

Der aus der Akquisition entstandene Goodwill ist hauptsächlich den<br />

zu erwartenden Synergien und der Belegschaft zuweisbar.<br />

Aktiven der akquirierten Aktivitäten zum Übernahmezeitpunkt per<br />

1. Juli 2008:<br />

Kaufpreis<br />

Mio. CHF<br />

Buchwerte vor<br />

Akquisition<br />

Marktwertberichtigung<br />

Buchwert<br />

Sachanlagen 2 1 3<br />

Immaterielle Anlagen – 17 17<br />

Vorräte 4 – 4<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) 6 – 6<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 5 – 1 – 6<br />

Rückstellungen – 2 – 1 – 3<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten – – 1 – 1<br />

Akquirierte Vermögenswerte 5 15 20<br />

Barzahlung 39<br />

Geldfluss aus Akquisition 39<br />

Geldfluss aus Akquisition auf Toschem und Masterandino in 2008 3<br />

Total Geldfluss aus Akquisition 42


24. FINANZERTRAG UND FINANZAUFWAND<br />

Finanzertrag<br />

Mio. CHF<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Zinsertrag 7 14<br />

davon Zinsertrag auf Darlehen und Forderungen 5 12<br />

davon Zinsertrag auf finanziellen Aktiven bis zum Verfall gehalten 2 1<br />

Übriger Finanzertrag 3 3<br />

davon Ertrag aus der Bewertung von Fair Value Hedges 0 0<br />

Total Finanzertrag 10 17<br />

Finanzaufwand<br />

Mio. CHF<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Zinsaufwand – 80 – 85<br />

davon Diskontierungseffekt auf langfristigen Rückstellungen – 7 – 8<br />

Übriger Finanzaufwand – 14 – 17<br />

Nettowährungsergebnis – 17 – 53<br />

Total Finanzaufwand – 111 – 155<br />

Im übrigen Finanzaufwand sind Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren,<br />

Bankgebühren und sonstige Finanzkosten enthalten.<br />

<strong>2009</strong> und 2008 wurden keine Gewinne oder Verluste auf Fair Value<br />

und Cashflow Hedges oder ineffektive Teile von Cashflow Hedges<br />

oder Hedges of a Net Investment erfolgswirksam verbucht.<br />

Die Zinskosten, welche auf den dazu in Frage kommenden Investitionen<br />

aktiviert wurden, betrugen <strong>2009</strong> weniger als 1 Mio. CHF.<br />

Die Zinserträge auf wertberichtigten Finanzanlagen betrugen <strong>2009</strong><br />

weniger als 1 Mio. CHF (2008: 0).<br />

99


100 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

25. GEWINN PRO AKTIE (EPS)<br />

Der Gewinn pro Aktie wurde aus dem Nettoergebis und der durchschnittlichen<br />

Anzahl ausstehender Aktien (ausgegebene Aktien abzüglich<br />

Aktien im Eigenbesitz) ermittelt.<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Konzernverlust, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF)<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 206 – 36<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten – – 9<br />

Total – 206 – 45<br />

Verwässerter Verlust, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF)<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 206 – 36<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten – – 9<br />

Total – 206 – 45<br />

Aktien<br />

Bestand am 1. Januar 226 333 400 226 367 309<br />

Auswirkungen der Aktienrückkäufe/-verkäufe auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien – 428 145 165 427<br />

Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 225 905 255 226 532 736<br />

Adjustierung für zugesagte <strong>Clariant</strong> Aktien 1 645 807 1 110 501<br />

Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien inklusive Verwässerung 227 551 062 227 643 237<br />

Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie)<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 0.91 – 0.16<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 0.00 – 0.04<br />

Total – 0.91 – 0.20<br />

Verwässertes Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie)<br />

Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 0.91 – 0.16<br />

Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 0.00 – 0.04<br />

Total – 0.91 – 0.20<br />

Der Verwässerungseffekt ist auf drei unterschiedliche Faktoren zurückzuführen.<br />

Der erste Effekt besteht darin, dass im Rahmen des aktienbasierten<br />

Vergütungsplans <strong>Clariant</strong> Aktien zugesagt werden, die<br />

zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung des Verwässerungspotenzials<br />

wird angenommen, dass ab 1. Januar der betrachteten Periode<br />

keine dieser Aktien mehr gesperrt wäre. Der zweite Effekt bezieht<br />

sich darauf, dass im Rahmen des aktienbasierten Vergütungsplans<br />

Optionen gewährt werden, die zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung<br />

dieses Verwässerungspotenzials wird angenommen, dass<br />

alle bis zum Ende der betrachteten Periode insgesamt aus gegebenen<br />

Optionen am 1. Januar der Periode ausgeübt worden sind. Der dritte<br />

Verwässerungseffekt entsteht aus der Wandel anleihe, welche im<br />

Jahr <strong>2009</strong> ausgegeben worden ist. Wenn die ausstehende Wandelanleihe<br />

umgewandelt würde, so würde dies zu einer Reduzierung<br />

der Zinsaufwendungen und zu einer Erhöhung der Anzahl an Aktien<br />

führen. Dies hat einen Verwässerungseffekt auf das Ergebnis pro<br />

Aktie zur Folge.<br />

Der verwässerte Gewinn pro Aktie wird berechnet, indem die gewichtete<br />

durchschnittlich ausstehende Zahl an Aktien so angepasst<br />

wird, dass alle potenziell verwässernden Aktien als konvertiert angenommen<br />

werden. In den Jahren <strong>2009</strong> und 2008 entstand kein Verwässerungseffekt,<br />

da der Konzern einen Verlust ausgewiesen hat.<br />

Das Ergebnis pro Aktie und das verwässerte Ergebnis pro Aktie sind<br />

identisch.<br />

<strong>2009</strong> und 2008 wurden keine Dividenden an Aktionäre ausbezahlt.


26. FINANZINSTRUMENTE<br />

Instrumente des Risikomanagements (Absicherung) und<br />

Ausserbilanzrisiken. <strong>Clariant</strong> nutzt Devisentermin- und Optionskontrakte,<br />

Zinssatz- und Währungsswaps sowie andere Finanzinstrumente,<br />

um Währungs- und Zinsrisiken des Konzerns abzusichern<br />

und die Rendite auf den liquiden Vermögenswerten zu<br />

steigern. Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens- und<br />

Verbindlichkeitspositionen sowie aus erst künftig entstehenden Engagements<br />

resultieren, werden zentral verwaltet.<br />

Management der Zinsrisiken. Gemäss den Konzerngrundsätzen<br />

werden Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, um die Finanzierungskosten<br />

oder Zinsrisiken zu senken.<br />

Finanzinstrumente<br />

Kontraktwert<br />

oder Nominalbetrag<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Management der Wechselkursrisiken. Zum Schutz vor einer<br />

Wertminderung der Geldflüsse in Fremdwährung erfolgt eine partielle<br />

Absicherung der Bilanz- und Einkommenspositionen. Diese<br />

umfassen Devisentermingeschäfte und Währungsswaps in verschiedenen<br />

Hauptwährungen. Aus Kostengründen werden jedoch nicht<br />

alle Positionen permanent abgesichert.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt, nach Kategorien gegliedert, Kontraktwerte<br />

bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegenden<br />

Nominalbeträge sowie den jeweils entsprechenden Wiederbeschaffungswert<br />

der einzelnen Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag.<br />

Kontraktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegenden<br />

Nominalbeträge stellen das ausstehende Transaktionsvolumen<br />

zum Bilanzstichtag dar. Sie geben keine Auskunft über das jeweilige<br />

Marktrisiko.<br />

Positiver Wiederbeschaffungswert<br />

Negativer Wiederbeschaffungswert<br />

Mio. CHF<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Währungsinstrumente<br />

Devisenterminkontrakte 203 93 1 2 – 4 – 1<br />

Total Finanzinstrumente 203 93 1 2 – 4 – 1<br />

Der Marktwert dieser Instrumente wird in „Übrige kurzfristige Vermögenswerte“<br />

verbucht, falls der Wert positiv ist, oder als passive<br />

Rechnungsabgrenzung in „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen“, falls der Wert negativ ist.<br />

Finanzinstrumente nach Fälligkeiten<br />

Mio. CHF<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Währungsinstrumente<br />

Devisenterminkontrakte<br />

Fälligkeiten:<br />

203 93<br />

Bis ein Monat nach dem Bilanzstichtag 14 14<br />

Zwei bis drei Monate nach dem Bilanzstichtag 22 22<br />

Vier bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 19 57<br />

Ein bis fünf Jahre nach dem Bilanzstichtag 148 –<br />

Total Finanzinstrumente 203 93<br />

101


102 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

FINANZINSTRUMENTE (FORTSETZUNG)<br />

Finanzinstrumente nach Währungen<br />

Devisenterminkontrakte<br />

Mio. CHF<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

USD 42 39<br />

EUR 149 45<br />

BRL 2 –<br />

JPY 10 9<br />

Total Finanzinstrumente 203 93<br />

Absicherungsgeschäfte<br />

Mio. CHF<br />

Verbriefte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Mio. CHF<br />

Am 17. Juli 2008 nahm <strong>Clariant</strong> einen auf Euro lautenden Schuldschein<br />

in der Höhe von 100 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15),<br />

der zur Absicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische<br />

Tochtergesellschaften von <strong>Clariant</strong> bestimmt ist. Der nicht realisierte<br />

Wechselkursgewinn aus der Umrechung des Schuldscheins in<br />

Schweizer Franken zum 31. Dezember <strong>2009</strong> in der Höhe von weniger<br />

als 1 Mio. CHF (2008: 11 Mio. CHF Gewinn) wurde in den kumulierten<br />

Umrechnungsreserven im Eigenkapital erfasst.<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Forderungen auf US-Dollar lautend – 50<br />

Total – 50<br />

Zugehörige Verbindlichkeiten in der Bilanz auf US-Dollar lautend – 50<br />

Total – 50<br />

Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Seit einigen Jahren verwendet <strong>Clariant</strong> das Instrument der<br />

Verbriefung als Finanzierungsmittel. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen von ausgewählten Gesellschaften werden in einem<br />

Asset-Backed-Securities (ABS) Programm verkauft. <strong>Clariant</strong> behält<br />

das Kreditrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie die eingegangene Zinsrisikoverbindlichkeit aufrecht. Aus<br />

diesem Grund werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

nicht aus der Bilanz ausgebucht, bis die Zahlungen der Kunden<br />

eingegangen sind. Eine kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit<br />

wird für die durch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

be sicherte Fremdmittelaufnahme verbucht. Ende <strong>2009</strong> bestanden<br />

keine verbrieften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Kontrakte zur Absicherung von Investitionen in Tochtergesellschaften:<br />

Kontrakte mit positivem Marktwert – –<br />

Kontrakte mit negativem Marktwert – –<br />

Darlehen in ausländischer Währung – 1 023 – 1 027<br />

Am 6. April 2006 nahm <strong>Clariant</strong> eine auf Euro lautende Anleihe<br />

in der Höhe von 600 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15), die zur<br />

Ab sicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische Tochtergesellschaften<br />

von <strong>Clariant</strong> bestimmt ist. Der nicht realisierte Wechselkursgewinn<br />

aus der Umrechung der Anleihe in Schweizer Franken<br />

zum 31. Dezember <strong>2009</strong> in der Höhe von 3 Mio. CHF (2008: 100 Mio.<br />

CHF Gewinn) wurde in den kumulierten Umrechnungsreserven im<br />

Eigenkapital erfasst.


27. MITARBEITERBETEILIGUNG<br />

<strong>Clariant</strong> unterhält einen Vergütungsplan mit der Bezeichnung<br />

<strong>Clariant</strong> Executive Bonus Plan (CEBP).<br />

Die Anzahl der im Rahmen von CEBP zugeteilten Aktien richtet sich<br />

sowohl nach der Performance des Konzerns als auch nach der Performance<br />

der Divisionen bzw. Funktionsbereiche, in denen die begünstigten<br />

Mitarbeitenden tätig sind.<br />

Die zugeteilten Namenaktien der <strong>Clariant</strong> AG sind für drei Jahre gesperrt.<br />

Optionen werden im Rahmen des CEBP nicht zugeteilt.<br />

Die im Rahmen des früheren Programms CESOP gewährten Optionen<br />

berechtigen den Halter zum Bezug einer Namenaktie der <strong>Clariant</strong> AG<br />

pro Option zu einem im Voraus festgelegten Ausübungspreis. Diese<br />

Optionen sind für drei Jahre gesperrt und haben eine Laufzeit von<br />

zehn Jahren.<br />

Im April 2008 richtete <strong>Clariant</strong> einen neuen Aktienoptionsplan für<br />

Mitglieder des Kaders und der Konzernleitung ein. Die in diesem<br />

Plan ausgegebenen Optionen berechtigen den Inhaber zum Erwerb<br />

von registrierten Aktien der <strong>Clariant</strong> AG (1 Aktie pro Option) zu<br />

einem festgesetzten Ausübungspreis. Alternativ können die Optionen<br />

an der Swiss Exchange veräussert werden. Sie sind nach zwei<br />

Jahren ausübbar und verfallen nach fünf Jahren. Der Marktwert der<br />

Optionen zum Datum der Ausgabe wurde mit einem Aktienpreis von<br />

CHF 8.58 und einem Ausübungspreis von CHF 12.50 berechnet. Die<br />

erwartete Volatilität wurde auf 46.4 % festgelegt, basierend auf<br />

Aktienoptionen für Mitglieder des Verwaltungsrates (nicht geschäftsführende Mitglieder) 1<br />

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Markteinschätzungen. Die erwarteten Dividenden bewegen sich<br />

zwischen CHF 0.25 und CHF 0.30 für die späteren Perioden. Der<br />

risikofreie Zinssatz wurde auf 3.06 % festgelegt. Zur Bestimmung<br />

des Marktwertes wurde das Trinomialmodell verwendet.<br />

Durch die Verbuchung des Aufwands in der Erfolgsrechnung werden<br />

die Kosten für jede Zuteilung gleichmässig über die Bemessungsperiode<br />

von einem Jahr und die Laufzeit von drei Jahren für Aktien,<br />

respektive die Laufzeit von zwei Jahren für Optionen verteilt. Hinsichtlich<br />

der Verfallsrate werden Annahmen getroffen, die während<br />

der Laufzeit angepasst werden, sodass zum Ende der Laufzeit nur<br />

eine Belastung in der Höhe der tatsächlich erworbenen/berechtigten<br />

Beträge besteht. Gemäss den nach IFRS 2 zulässigen Übergangsregelungen<br />

wurden alle vor dem 7. November 2002 erfolgten Zuteilungen<br />

nicht mehr an IFRS 2 angepasst.<br />

Im Lauf des Jahres <strong>2009</strong> wurden 13 Mio. CHF (2008: 10 Mio. CHF)<br />

für in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen und weniger als<br />

1 Mio. CHF (2008: weniger als 1 Mio. CHF) für in flüssigen Mitteln<br />

beglichene Vergütungen in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />

Am 31. Dezember <strong>2009</strong> betrug der Buchwert der Verbindlichkeiten für<br />

in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen insgesamt 17 Mio.<br />

CHF (2008: 13 Mio. CHF). Davon wurden im Eigenkapital 16 Mio. CHF<br />

(2008: 12 Mio. CHF) für die in Aktien und Optionen beglichenen Vergütungen<br />

und in langfristigen Verbindlichkeiten 1 Mio. CHF (2008:<br />

1 Mio. CHF) für die in flüssigen Mitteln beglichenen Vergütungen<br />

verbucht.<br />

Aktienkurs im<br />

Ausgabejahr<br />

Anzahl<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Anzahl<br />

31.12.2008<br />

1999 1999 2002 <strong>2009</strong> 61.80 60.76 – 10 418<br />

2000 2000 2003 2010 48.00 47.97 6 229 6 229<br />

2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 260 000 260 000<br />

Total 266 229 276 647<br />

1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.<br />

103


104 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

MITARBEITERBETEILIGUNG (FORTSETZUNG)<br />

Aktienoptionen für Mitglieder des obersten Kaders und der Konzernleitung 1<br />

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis<br />

Aktienkurs im<br />

Ausgabejahr<br />

Anzahl<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Anzahl<br />

31.12.2008<br />

1998 1999 2002 <strong>2009</strong> 61.80 62.09 – 358 789<br />

1999 2000 2003 2010 48.00 47.97 106 191 106 191<br />

2000 2001 2004 2011 41.80 42.02 7 229 7 229<br />

2001 2002 2005 2012 27.20 26.87 166 354 166 354<br />

2002 2003 2006 2013 14.80 14.88 87 352 87 352<br />

2003 2004 2007 2014 12.00 18.74 49 326 49 326<br />

2003 2004 2007 2014 16.30 18.74 53 479 53 479<br />

2004 2005 2008 2015 19.85 19.85 146 237 146 237<br />

Total 616 168 974 957<br />

Aktienoptionen für Mitglieder des oberen Kaders und der Konzernleitung 1<br />

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis<br />

Aktienkurs im<br />

Ausgabejahr<br />

Anzahl<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Anzahl<br />

31.12.2008<br />

2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 2 257 000 2 431 000<br />

Total 2 257 000 2 431 000<br />

1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.<br />

Per 31. Dezember <strong>2009</strong> betrug die gewichtete durchschnittliche vertragliche<br />

Lebenszeit der ausstehenden Aktienoptionen 3.2 Jahre.<br />

(2008: 3.6 Jahre)<br />

Aktien für Mitglieder des Verwaltungsrates (nicht geschäftsführende Mitglieder)<br />

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im<br />

Ausgabejahr<br />

Anzahl<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Anzahl<br />

31.12.2008<br />

2006 2006 <strong>2009</strong> 19.60 – 6 378<br />

2007 2007 2010 19.15 10 443 10 443<br />

2008 2008 2011 9.45 6 615 6 615<br />

Total 17 058 23 436<br />

Aktien für Mitglieder des oberen Kaders und der Konzernleitung<br />

Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im<br />

Ausgabejahr<br />

Anzahl<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Anzahl<br />

31.12.2008<br />

2005 2006 <strong>2009</strong> 19.60 – 247 047<br />

2006 2007 2010 19.15 325 844 367 039<br />

2007 2008 2011 9.45 397 365 472 979<br />

2008 <strong>2009</strong> 2012 7.45 805 540 1 –<br />

Total 1 528 749 1 087 065<br />

1 Nicht enthalten sind 100 000 Aktien zur Kompensation für die Aufgabe von vertraglichen Ansprüchen aus früheren Anstellungsverhältnissen, Ausgabejahr <strong>2009</strong>, gesperrt bis 2011.


Gewichteter<br />

durchschnittlicherAusübungspreis<br />

Optionen<br />

<strong>2009</strong><br />

Aktien<br />

<strong>2009</strong><br />

Gewichteter<br />

durchschnittlicherAusübungspreis<br />

Optionen<br />

2008<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Ausstehende Aktien / Optionen per 1. Januar 19.64 3 682 604 1 110 501 37.61 1 296 525 1 181 689<br />

Zugeteilt 1 133 531 2 900 000 557 289<br />

Ausgeübt / ausgegeben 7.93 – 132 000 – 587 710 10.03 – 200 000 – 584 726<br />

Eingezogen / verfallen – 411 207 – 10 515 – 313 921 – 43 751<br />

Ausstehend per 31. Dezember 15.08 3 139 397 1 645 807 19.64 3 682 604 1 110 501<br />

Ausübbar per 31. Dezember 25.52 622 397 39.03 991 604<br />

Marktwert der Aktien / Optionen in CHF 10 732 461 20 111 762 4 800 743 7 917 872<br />

Der Marktwert der im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> insgesamt zugeteilten<br />

Aktien betrug 12 Mio. CHF (2008: 5 Mio. CHF). Die Berechnung dieses<br />

Wertes basiert auf dem Marktwert der Aktien zum Aus gabedatum.<br />

<strong>2009</strong> wurden keine Optionen zugeteilt. Der Marktwert der im Geschäftsjahr<br />

2008 insgesamt zugeteilten Optionen betrug 7 Mio. CHF.<br />

Die Berechnung dieses Wertes basiert auf dem Trinomialmodell.<br />

Zusätzlich wurden <strong>2009</strong> aufgrund vertraglicher Änderungen 350 000<br />

Aktien, welche im Vorjahr über eine Fünfjahresperiode zugeteilt<br />

wurden, unmittelbar beansprucht. Der entsprechende Aufwand ist<br />

daher direkt der Erfolgsrechnung belastet worden. Der Marktwert<br />

der Ak tien zum Ausgabezeitpunkt betrug CHF 10.33 pro Aktie.<br />

28. PERSONALAUFWAND<br />

Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />

Löhne und Gehälter – 1 344 – 1 326<br />

Lohnnebenkosten – 289 – 315<br />

Aktien und Optionen für Verwaltungsräte und Mitarbeiter – 14 – 11<br />

Personalvorsorgeaufwand – beitragsorientierte Einrichtungen – 28 – 33<br />

Personalvorsorgeaufwand – leistungsorientierte Einrichtungen – 82 – 70<br />

Übriger Personalvorsorgeaufwand – – 4<br />

Total – 1 757 – 1 759<br />

Aktien<br />

2008<br />

105


106 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

29. TRANSAKTIONEN MIT VERBUNDENEN PARTEIEN<br />

<strong>Clariant</strong> unterhält Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Parteien.<br />

Eine Gruppe besteht aus den assoziierten Gesellschaften, von denen<br />

die wichtigsten unter Erläuterung 7 aufgeführt sind. Die wichtigsten<br />

Transaktionen mit diesen Gesellschaften sind der Bezug von Leistungen<br />

(z. B. Energie, Grundstücks- und Gebäudeanmietung) durch<br />

<strong>Clariant</strong> in Deutschland. Darüber hinaus besteht ein Waren- und<br />

Dienstleistungsaustausch mit assoziierten Gesellschaften, d. h.<br />

Unternehmen, an denen <strong>Clariant</strong> einen Anteil zwischen 20 und<br />

50 % hält.<br />

Die zweite Gruppe verbundener Parteien ist das Topmanagement,<br />

das die Mitglieder des Verwaltungsrates (nicht geschäftsführende<br />

Mitglieder) und der Konzernleitung umfasst. Die von Art. 663b bis des<br />

Schweizerischen Obligationenrechts verlangten Informationen bezüglich<br />

der Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrats und<br />

der Konzernleitung sind im statutarischen Abschluss der <strong>Clariant</strong> AG<br />

auf den Seiten 119 bis 122 dieses Berichtes ausgewiesen. Weitere<br />

Einzelheiten über die Beziehungen zu Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />

finden sich im Kapitel Corporate Governance (ungeprüft).<br />

Die dritte Gruppe von verbundenen Parteien sind die Vorsorgeeinrichtungen<br />

grosser Tochtergesellschaften. <strong>Clariant</strong> erbringt Leistungen<br />

für Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz, in Grossbritannien<br />

und in den USA, darunter in erster Linie Administrations- und Treuhandservices.<br />

Die Gesamtkosten für diese Leistungen belaufen sich<br />

auf 1 Mio. CHF (2008: 1 Mio. CHF), von denen rund die Hälfte an die<br />

Vorsorgeeinrichtungen rückverrechnet wird. Diese Kosten entsprechen<br />

einer Anzahl von rund 6 Vollzeitangestellten (2008: 6).<br />

Transaktionen mit<br />

assoziierten Gesellschaften<br />

Mio. CHF<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

mit assoziierten Gesellschaften<br />

Mio. CHF<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Ertrag aus Verkauf von Gütern 23 27<br />

Ertrag aus erbrachten Dienstleistungen 8 3<br />

Aufwand für Kauf von Gütern – 46 – 46<br />

Aufwand für bezogene<br />

Dienstleistungen<br />

– 235 – 266<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

10 5<br />

38 42<br />

Transaktionen<br />

mit dem Topmanagement<br />

Mio. CHF<br />

Gehälter und sonstige<br />

kurzfristige Leistungen<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

9 7<br />

Abfindungen 7 3<br />

Vorsorgeleistungen 3 2<br />

Aktienvergütungen 1 6 3<br />

Total 25 15<br />

1 Enthält einmalige Aktienzuteilungen zur Kompensation von verfallenen vertraglichen Anwartschaften<br />

aus vorhergehenden Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Es bestehen keine Darlehen an Mitglieder des Verwaltungsrates und<br />

der Konzernleitung.<br />

30. VERPFLICHTUNGEN UND<br />

EVENTUAL VERBINDLICHKEITEN<br />

Leasingverpflichtungen. Der Konzern unterhält Mietverträge<br />

für Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Betriebseinrichtungen und<br />

Fahrzeuge. Für diese Mietverhältnisse gelten unterschiedliche Laufzeiten,<br />

Gleitklauseln und Verlängerungsoptionen.<br />

Verpflichtungen aus befristeten operationellen Leasings betreffen<br />

hauptsächlich Gebäude in der Schweiz und in Deutschland. Wichtigster<br />

Partner bei operationellen Leasings von Gebäuden sind die<br />

Infraserv-Gesellschaften in Deutschland. Es existieren keine besonderen<br />

Verlängerungsoptionen, abgesehen von den jährlichen<br />

Ver längerungen, im Falle, dass ein Leasekontrakt nicht explizit gekündigt<br />

wird.<br />

Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

<strong>2009</strong> – 53<br />

2010 47 36<br />

2011 31 22<br />

2012 20 17<br />

2013 17 15<br />

2014 7 –<br />

Danach 19 24<br />

Total 141 167<br />

Garantien zugunsten Dritter 44 77<br />

Die Aufwendungen aus Mietverträgen (operationelles Leasing)<br />

beliefen sich <strong>2009</strong> auf 66 Mio. CHF (2008: 71 Mio. CHF).


Abnahmeverpflichtungen. Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit<br />

unterhält <strong>Clariant</strong> Beziehungen zu Lieferanten, gegenüber<br />

denen sich der Konzern zur Nutzung besserer Preiskonditionen zur<br />

Abnahme bestimmter Mindestmengen verpflichtet. Diese Verpflichtungen<br />

übersteigen nicht die gegenwärtigen Marktpreise und<br />

widerspiegeln normale Geschäftstätigkeiten. Gegenwärtig belaufen<br />

sich die Abnahmeverpflichtungen aus derartigen Verträgen auf rund<br />

46 Mio. CHF (2008: 75 Mio. CHF).<br />

Hängige Verfahren, pendente Rechtsfälle. <strong>Clariant</strong> ist in Ländern<br />

tätig, in denen politische, wirtschaftliche, soziale, rechtliche<br />

und gesetzgeberische Entwicklungen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit<br />

haben können. Die Auswirkungen derartiger, im Rahmen<br />

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auftretender Risiken auf die<br />

Ergebnisse der Gesellschaft sind nicht vorhersehbar und daher im<br />

vorliegenden Abschluss nicht berücksichtigt.<br />

Im Jahr 2006 verkaufte <strong>Clariant</strong> das Pharmaceutical-Fine-Chemicals-<br />

Geschäft an Archimica, eine Gesellschaft der Towerbrook Capital<br />

Partners. Am 25. Oktober 2007 reichte Archimica Group Holdings<br />

B.V. bei der Handelskammer Zürich ein Gesuch um ein Schiedsverfahren<br />

gegen <strong>Clariant</strong> ein. Unter Berufung auf den Kaufvertrag<br />

wurden verschiedene Forderungen in einer Gesamthöhe von 42 Mio.<br />

EUR erhoben. Im Januar <strong>2009</strong> wurden diese Forderungen mit einem<br />

Netto effekt in der Erfolgsrechnung in Höhe von 9 Mio. CHF bei gelegt.<br />

Diese Beilegung wurde vollumfänglich in 2008 verbucht.<br />

Bei der Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit hat es <strong>Clariant</strong><br />

mit Klagen, Ansprüchen, Untersuchungen und Verfahren zu tun. Sie<br />

erstrecken sich unter anderem auf Fragen der Produkthaftung, des<br />

geistigen Eigentums sowie auf kommerzielle, ökologische, gesundheits-<br />

und sicherheitsrelevante Aspekte. Obwohl sich der Ausgang<br />

gerichtlicher Verfahren nicht mit Sicherheit voraussehen lässt, geht<br />

das Management davon aus, dass es derzeit keine anhängigen Verfahren<br />

gibt, die erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-,<br />

Finanz- oder Ertragslage des Konzerns haben könnten.<br />

Umweltrisiken. Aufgrund von Aktivitäten in der Vergangenheit<br />

unterliegt <strong>Clariant</strong> gewissen Umweltschutzrisiken und -verpflichtungen,<br />

hauptsächlich in Bezug auf Instandstellungskosten. Rückstellungen<br />

für einmalige Instandstellungskosten werden gebildet, wenn<br />

eine gesetzliche Verpflichtung besteht oder die Erfordernisse der Geschäftstätigkeit<br />

dies notwendig machen und die Kosten verlässlich<br />

geschätzt werden können. Die von <strong>Clariant</strong> in Zukunft gemäss den<br />

Umweltgesetzen und -bestimmungen zu erbringenden Leistungen<br />

zur Beseitigung der Auswirkungen früherer Ablagerungen oder Emissionen<br />

chemischer Substanzen durch <strong>Clariant</strong> oder Dritte sowie die<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

damit verbundenen Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die<br />

wesentlichen Elemente der Umweltschutzrückstellungen umfassen<br />

die Sanierung und die Rekultivierung kontaminierter Standorte sowie<br />

Behandlung und Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten,<br />

an denen die Umweltbeeinträchtigung weniger schwerwiegend ist.<br />

Die künftigen Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe<br />

von Faktoren ab, zu denen – aber nicht ausschliesslich – Art und<br />

Umfang der Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien –<br />

auf <strong>Clariant</strong> entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen<br />

Standorten gehören. Die verschiedenen, unter Umweltgesichtspunkten<br />

als potenziell risikobehaftet eingestuften Standorte werden<br />

vom Konzern regelmässig überprüft. <strong>Clariant</strong> geht davon aus, dass<br />

die gebildeten Rückstellungen aufgrund der heute verfügbaren Informationen<br />

ausreichend sind. In Anbetracht der Schwierigkeit, derartige<br />

Verpflichtungen verlässlich zu schätzen, kann allerdings nicht<br />

garantiert werden, dass keine zusätzlichen Kosten anfallen können.<br />

31. KURSE FÜR WÄHRUNGSUMRECHNUNG<br />

Kurse für Konzernbilanzen, am Bilanzstichtag:<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

1 USD 1.03 1.06<br />

1 GBP 1.66 1.53<br />

100 JPY 1.12 1.17<br />

1 EUR 1.49 1.49<br />

Umsatzgewogene Durchschnittskurse für die Konzern-Erfolgsrechnungen<br />

und die Konzern-Geldflussrechnungen:<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

1 USD 1.09 1.08<br />

1 GBP 1.70 2.02<br />

100 JPY 1.16 1.05<br />

1 EUR 1.51 1.59<br />

107


108 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

32. WICHTIGSTE KONZERNGESELLSCHAFTEN<br />

Land Name der Gesellschaft Beteiligung<br />

%<br />

Holding<br />

Finanzen / Service<br />

Verkauf Produktion Forschung<br />

Ägypten <strong>Clariant</strong> (Egypt) SAE, Kairo 96.7 � �<br />

The Egyptian German Co. for Dyes & Resins SAE, Kairo 100.0 � �<br />

Argentinien <strong>Clariant</strong> (Argentina) SA, Lomas de Zamora, Buenos Aires 100.0 � �<br />

Australien <strong>Clariant</strong> (Australia) Pty. Ltd, Glen Waverley 100.0 � �<br />

Bangladesch <strong>Clariant</strong> (Bangladesh) Ltd, Dhaka 100.0 �<br />

Belgien <strong>Clariant</strong> Masterbatches Benelux SA, Louvain-La-Neuve 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Distribution (Belgium) S.A. NV, Louvain-La-Neuve 100.0 �<br />

Brasilien <strong>Clariant</strong> S.A., São Paulo 100.0 � �<br />

Chile <strong>Clariant</strong> Colorquímica (Chile) Ltda., Maipú-Santiago de Chile 100.0 � �<br />

China <strong>Clariant</strong> (China) Ltd, Hongkong 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> (Tianjin) Ltd, Tianjin 94.8 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Chemicals (China) Ltd, Schanghai 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Guangzhou) Ltd, Guangzhou 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Shanghai) Ltd, Schanghai 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Pigments (Tianjin) Ltd, Tianjin 60.0 � �<br />

Dänemark <strong>Clariant</strong> (Danmark) A / S, Store Heddinge 100.0 �<br />

Deutschland <strong>Clariant</strong> Masterbatches (Deutschland) GmbH, Lahnstein 100.0 � � �<br />

<strong>Clariant</strong> Produkte (Deutschland) GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 � � �<br />

<strong>Clariant</strong> Vertrieb (Deutschland) GmbH und Co. KG, Frankfurt-Höchst 100.0 �<br />

Ecuador <strong>Clariant</strong> (Ecuador) S.A., Quito 100.0 �<br />

Finnland <strong>Clariant</strong> (Finland) Oy, Vantaa 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Finland) Oy, Vantaa 100.0 � �<br />

Frankreich <strong>Clariant</strong> Distribution (France), Nanterre 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (France), Nanterre 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches Huningue, Nanterre 100.0 � � �<br />

<strong>Clariant</strong> Production (France), Nanterre 100.0 � �<br />

Grossbritannien <strong>Clariant</strong> Distribution UK Limited, Yeadon, Leeds 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Production UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 � �<br />

Griechenland <strong>Clariant</strong> (Hellas) SA, Lykovrisi 100.0 �<br />

Guatemala <strong>Clariant</strong> (Guatemala) SA, Guatemala City 100.0 � �<br />

Honduras <strong>Clariant</strong> Honduras S.A. de C.V., San Pedro Sula 100.0 � �<br />

Indien <strong>Clariant</strong> Chemicals (India) Ltd, Mumbai 63.4 � � �<br />

Indonesien PT <strong>Clariant</strong> Indonesia, Tangerang 100.0 � �<br />

Irland <strong>Clariant</strong> Masterbatches Ireland Limited, Naas 100.0 � �<br />

Italien <strong>Clariant</strong> Distribuzione (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 � � �<br />

<strong>Clariant</strong> Prodotti (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 �<br />

Japan <strong>Clariant</strong> (Japan) K.K., Tokyo 100.0 � � �<br />

Kanada <strong>Clariant</strong> (Canada) Inc., St Laurent, Québec 100.0 � �<br />

Kolumbien <strong>Clariant</strong> (Colombia) SA, Cota-Cundinamarca 100.0 � �<br />

Korea <strong>Clariant</strong> (Korea) Ltd, Seoul 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Pigments (Korea) Ltd, Ulsan-Si 99.8 � �


Land Name der Gesellschaft Beteiligung<br />

%<br />

Holding/<br />

Finanzen / Service<br />

Luxemburg <strong>Clariant</strong> Finance (Luxembourg) S.A., Luxemburg 100.0 �<br />

Malaysia <strong>Clariant</strong> (Malaysia) Sdn. Bhd., Shah Alam 100.0 �<br />

Mexiko <strong>Clariant</strong> (Mexico) S.A. de C.V., Naucalpan de Juárez 100.0 � �<br />

Marokko <strong>Clariant</strong> (Maroc) S.A., Casablanca 100.0 � �<br />

Niederlande <strong>Clariant</strong> Distributie (Nederland) BV, Maastricht 100.0 �<br />

Neuseeland <strong>Clariant</strong> (New Zealand) Ltd, Albany-Auckland 100.0 � �<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

Norwegen <strong>Clariant</strong> Oil Services Scandinavia AS, Bergen 100.0 � �<br />

Österreich <strong>Clariant</strong> (Österreich) GmbH, Wien 100.0 � �<br />

Pakistan <strong>Clariant</strong> Pakistan Ltd, Karachi-Korangi 75.0 � �<br />

Panama <strong>Clariant</strong> Trading (Panamá), SA, Panamá 100.0 �<br />

Peru <strong>Clariant</strong> (Perú) SA, Lima 90.8 � �<br />

Philippinen <strong>Clariant</strong> (Philippines) Corp., Muntinlupa City 100.0 �<br />

Polen COLEX Spolka z o.o., Zgierz 88.8 � �<br />

Russland <strong>Clariant</strong> (RUS) LLC, Moskau 100.0 �<br />

Saudi Arabien <strong>Clariant</strong> Masterbatches (Saudi Arabia) Ltd, Riyadh 93.0 � �<br />

Singapur <strong>Clariant</strong> (Singapore) Pte. Ltd, Singapur 100.0 � �<br />

Südafrika <strong>Clariant</strong> Southern Africa (Pty) Ltd, Weltevreden Park, Johannesburg 100.0 � �<br />

Spanien <strong>Clariant</strong> Ibérica Comercial S.L., L’Hospitalet de Llobregat, Barcelona 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Ibérica Producción S.A., L’Hospitalet de Llobregat, Barcelona 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatch Ibérica S.A., Sant Andreu de la Barca 100.0 � �<br />

Schweden <strong>Clariant</strong> (Sverige) AB, Göteborg 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches Norden AB, Malmö 100.0 � � �<br />

Schweiz <strong>Clariant</strong> Export AG, Muttenz 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> International AG, Muttenz 100.0 �<br />

<strong>Clariant</strong> Produkte (Schweiz) AG, Muttenz 100.0 � �<br />

Taiwan <strong>Clariant</strong> Chemicals (Taiwan) Co., Ltd, Taipei 100.0 � �<br />

Thailand <strong>Clariant</strong> (Thailand) Ltd, Bangkok 100.0 � �<br />

<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Thailand) Ltd, Chonburi 100.0 � �<br />

Türkei <strong>Clariant</strong> (Türkiye) A.S., Istanbul 100.0 � �<br />

Uruguay <strong>Clariant</strong> (Uruguay) SA, Montevideo 100.0 �<br />

USA <strong>Clariant</strong> Corporation, Charlotte, NC 100.0 � � �<br />

VAE <strong>Clariant</strong> (Gulf) FZE, Jebel Ali, Dubai 100.0 �<br />

Verkauf Produktion Forschung<br />

Venezuela <strong>Clariant</strong> Venezuela S.A., Maracay 100.0 � �<br />

Vietnam <strong>Clariant</strong> (Vietnam) Ltd, Ho Chi Minh City 100.0 �<br />

109


110 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

33. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG<br />

<strong>Clariant</strong> hat beschlossen, am 16. Februar 2010 die Schliessung von<br />

Produktionseinheiten in Muttenz, Schweiz, und Thane, Indien, welche<br />

zu den Divisionen Textile, Leather, Paper und Pigments & Additives<br />

gehören, bekanntzugeben. Die Schliessungen werden zu einem<br />

Abbau von 500 Stellen und Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwand<br />

von bis zu 150 Mio. CHF führen. Dieser Aufwand wird der<br />

Erfolgsrechnung ab 2010 in Übereinstimmung mit den Anforderungen<br />

von IFRS belastet werden.<br />

Am 11. Februar 2010 entschied <strong>Clariant</strong>, die bestätigte offene Kreditlinie<br />

in der Höhe von 400 Mio. CHF (Backstop-Syndikatsfazilität)<br />

zu kündigen. Die Kündigung wird vor Ende Februar 2010 in Kraft<br />

treten.


BERICHT DER REVISIONSSTELLE AN DIE GENERALVER-<br />

SAMMLUNG DER CLARIANT AG, MUTTENZ<br />

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR KONZERNRECHNUNG<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der <strong>Clariant</strong> AG,<br />

bestehend aus konsolidierter Bilanz, konsolidierter Erfolgsrechnung,<br />

konsolidiertem Gesamtergebnis, konsolidierter Geldflussrechnung,<br />

Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />

und Anhang (Seiten 52 bis 110), für das am 31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene<br />

Geschäftsjahr geprüft.<br />

VERANTWORTUNG DES VERWALTUNGSRATES<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in<br />

Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese<br />

Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und<br />

Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die<br />

Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen<br />

Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber<br />

hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung<br />

sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme<br />

angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

VERANTWORTUNG DER REVISIONSSTELLE<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />

über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und<br />

den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards<br />

on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir<br />

die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende<br />

Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen<br />

falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung<br />

enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl<br />

der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen<br />

des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher<br />

falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen<br />

oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt<br />

der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung<br />

der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen<br />

entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein<br />

Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontroll systems<br />

abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit<br />

der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der<br />

Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der<br />

Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine<br />

ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil<br />

bilden.<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

KONZERNRECHNUNG<br />

PRÜFUNGSURTEIL<br />

Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das<br />

am 31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens,<br />

Finanz und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen<br />

Gesetz.<br />

BERICHTERSTATTUNG AUFGRUND WEITERER<br />

GESETZLICHER VORSCHRIFTEN<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />

Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />

(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit<br />

unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer<br />

Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben<br />

des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />

für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />

Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Dr. Matthias Jeger Ruth Christine Sigel<br />

Revisionsexperte Revisionsexpertin<br />

Leitender Revisor<br />

Basel, 11. Februar 2010<br />

111


112 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

STATISTISCHER KONZERN ÜBERBLICK<br />

FÜNFJAHRESÜBERSICHT<br />

Fünfjahresübersicht 2005–<strong>2009</strong> <strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />

(angepasst)<br />

Umsatz Divisionen<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr<br />

Mio. CHF 6 716 8 189 8 660 8 211 7 800 8 261<br />

in Schweizer Franken % – 18 – 5 5 5 – 6<br />

in Lokalwährung % – 16 1 4 3 – 8<br />

Umsatz 1<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr<br />

Mio. CHF 6 614 8 071 8 533 8 100 7 728 8 181<br />

in Schweizer Franken % – 18 – 5 5 5 – 4<br />

in Lokalwährung % – 14 1 4 3 – 6<br />

Operatives Ergebnis vor<br />

Einmaleffekten<br />

Mio. CHF 270 530 539 592 533 516<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 49 – 2 – 9 11 – 19<br />

in Prozenten vom Umsatz 4.1 6.6 6.3 7.3 6.3<br />

Operatives Ergebnis Mio. CHF – 20 229 278 385 448 368<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 109 – 18 – 28 – 14 – 31<br />

in Prozenten vom Umsatz – 0.3 2.8 3.3 4.8 4.5<br />

EBITDA Mio. CHF 263 691 628 798 714 710<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 62 10 – 21 12 – 23<br />

in Prozenten vom Umsatz 4.0 8.6 7.4 9.9 8.7<br />

Konzernergebnis Mio. CHF – 194 – 37 5 – 78 192 192<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % 424 – 840 – 106 – 141 21<br />

in Prozenten vom Umsatz – 2.9 – 0.5 0.1 – 1.0 2.3<br />

Investitionen in Sachanlagen Mio. CHF 135 270 306 325 321 348<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 50 – 12 – 6 1 20<br />

in Prozenten vom Umsatz 2 3 4 4 4<br />

Personalaufwand Mio. CHF 1 757 1 759 1 930 1 817 1 825 1 952<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % 0 – 9 6 0 – 1<br />

in Prozenten vom Umsatz 27 22 23 22 24<br />

Personalbestand am Jahresende Anzahl 17 536 20 102 20 931 21 748 22 132 23 383<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr % – 13 – 4 – 4 – 2 – 6<br />

1 Inklusive Handel.<br />

2005


Entwicklung des Umsatzes<br />

nach Divisionen<br />

Textile, Leather &<br />

Paper Chemicals<br />

<strong>2009</strong><br />

Mio. CHF %<br />

2008<br />

Mio. CHF %<br />

2007<br />

Mio. CHF %<br />

2006<br />

(angepasst)<br />

Mio. CHF %<br />

2006<br />

Mio. CHF %<br />

2005<br />

(angepasst)<br />

Mio. CHF %<br />

FINANZBERICHT<br />

STATISTISCHER<br />

ÜBERBLICK KONZERN<br />

2005<br />

Mio. CHF %<br />

1 648 25 2 020 25 2 332 27 2 303 29 2 303 29 2 192 28 2 192 27<br />

Pigments & Additives 1 459 22 1 948 24 2 076 24 1 981 25 1 981 25 1 879 24 1 879 23<br />

Functional Chemicals 2 385 36 2 825 35 2 745 33 2 562 32 2 281 28 2 083 27 2 083 25<br />

Life Science Chemicals – – – – 281 3 430 6 883 11<br />

Masterbatches 1 122 17 1 278 16 1 380 16 1 254 15 1 254 15 1 144 15 1 144 14<br />

Total Divisionen 6 614 100 8 071 100 8 533 100 8 100 100 8 100 100 7 728 100 8 181 100<br />

Entwicklung des Umsatzes<br />

nach Regionen<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF %<br />

Europa 2 936 45 3 861 48 4 155 49 3 939 49 3 797 49 4 111 50<br />

Amerika 1 930 29 2 255 28 2 364 28 2 292 28 2 172 28 2 269 28<br />

Asien / Australien / Afrika 1 748 26 1 955 24 2 014 23 1 869 23 1 759 23 1 801 22<br />

Total 6 614 100 8 071 100 8 533 100 8 100 100 7 728 100 8 181 100<br />

2007<br />

2006<br />

2005<br />

(angepasst)<br />

2005<br />

113


114 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

RECHNUNGSABSCHLUSS DER CLARIANT AG, MUTTENZ<br />

BILANZEN DER CLARIANT AG per 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008<br />

AKTIVEN 31.12.<strong>2009</strong><br />

CHF %<br />

31.12.2008<br />

CHF %<br />

Anlagevermögen<br />

Beteiligungen an Konzerngesellschaften 1 792 187 456 1 769 135 806<br />

Darlehen an Konzerngesellschaften 280 556 478 490 618 010<br />

Immaterielles Anlagevermögen 14 467 159 2 406 230<br />

Total Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

2 087 211 093 68.1 2 262 160 046 88.8<br />

Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 400 244 141 156 973 090<br />

Forderungen gegenüber Dritten 1 908 609 4 294 979<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 56 555 578 273<br />

Wertschriften 65 749 564 39 618 242<br />

Flüssige Mittel 507 818 532 83 946 527<br />

Total Umlaufvermögen 975 777 401 31.9 285 411 111 11.2<br />

Total Aktiven 3 062 988 494 100.0 2 547 571 157 100.0<br />

PASSIVEN 31.12.<strong>2009</strong><br />

CHF %<br />

31.12.2008<br />

Total Aktienkapital<br />

Reserven<br />

920 640 000 920 640 000<br />

Allgemeine Reserven 648 346 529 648 346 529<br />

Reserve für eigene Aktien 51 823 982 78 858 425<br />

Freie Reserven 309 226 717 593 652 505<br />

Total Reserven 1 009 397 228 1 320 857 459<br />

CHF %<br />

Bilanzverlust<br />

Jahresverlust – 95 256 732 – 311 460 232<br />

Total Bilanzverlust – 95 256 732 – 311 460 232<br />

Total Eigenkapital 1 834 780 496 59.9 1 930 037 227 75.8<br />

Fremdkapital<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Obligationenanleihen 250 000 000 250 000 000<br />

Wandelanleihe 300 000 000 –<br />

Schuldscheindarlehen 160 400 000 160 400 000<br />

Darlehen von Konzerngesellschaften 35 040 674 47 801 427<br />

Total langfristige Verbindlichkeiten 745 440 674 24.3 458 201 427 18.0<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen 1 233 993 3 135 359<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 463 930 701 148 940 491<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 3 613 693 726 349<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 13 988 937 6 530 304<br />

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 482 767 324 15.8 159 332 503 6.2<br />

Total Fremdkapital 1 228 207 998 40.1 617 533 930 24.2<br />

Total Passiven 3 062 988 494 100.0 2 547 571 157 100.0


ERFOLGSRECHNUNGEN DER CLARIANT AG für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

FINANZBERICHT<br />

RECHNUNGSABSCHLUSS<br />

DER CLARIANT AG,<br />

MUTTENZ<br />

CHF<br />

31.12.2008<br />

Ertrag<br />

Ertrag aus Finanzanlagen 234 404 655 352 454 653<br />

Ertrag aus flüssigen Mitteln, Wertschriften und kurzfristigen Geldanlagen 1 634 197 3 645 019<br />

Finanzertrag 117 380 742 38 705 057<br />

Übrige Erträge 16 678 066 22 779 484<br />

Total Ertrag 370 097 660 417 584 213<br />

Aufwand<br />

Finanzaufwand 112 125 631 129 095 366<br />

Verwaltungsaufwand 3 383 819 2 833 848<br />

Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 241 806 177 551 000 000<br />

Übriger Aufwand (einschliesslich Steuern) 108 038 765 46 115 231<br />

Total Aufwand 465 354 392 729 044 445<br />

Jahresverlust – 95 256 732 – 311 460 232<br />

CHF<br />

115


116 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG<br />

DER CLARIANT AG<br />

1. GRUNDSÄTZE FÜR DIE RECHNUNGSLEGUNG<br />

Einleitung. Die Rechnungslegung der <strong>Clariant</strong> AG erfolgt in Übereinstimmung<br />

mit dem schweizerischen Aktienrecht.<br />

Wechselkursdifferenzen. Bilanzpositionen in Fremdwährung<br />

werden zu Jahresendkursen in Schweizer Franken umgerechnet.<br />

Die daraus resultierenden Wechselkursdifferenzen und diejenigen<br />

aus laufender Geschäftstätigkeit werden über die Erfolgsrechnung<br />

gebucht.<br />

Finanzanlagen. Diese sind zum Anschaffungswert abzüglich Wertminderungen<br />

bilanziert.<br />

Rückstellungen. Die Rückstellungen dienen der Deckung bestehender<br />

Verpflichtungen.<br />

2. FINANZANLAGEN<br />

Aufgrund einer routinemässigen Überprüfung der Werthaltigkeit der<br />

Buchwerte der Tochtergesellschaften der <strong>Clariant</strong> AG wurden einige<br />

dieser Beteiligungen (inkl. langfristiger Darlehen) um 242 Mio. CHF<br />

wertberichtigt (2008: 551 Mio. CHF).<br />

Die wichtigsten direkten und indirekten Beteiligungen der <strong>Clariant</strong><br />

AG sind auf den Seiten 108 und 109 des Finanzberichts des <strong>Clariant</strong><br />

Konzerns dargestellt.<br />

3. FLÜSSIGE MITTEL, WERTSCHRIFTEN UND<br />

KURZFRISTIGE FINANZANLAGEN<br />

In den Wertschriften sind eigene Aktien zum Marktwert von 52 Mio.<br />

CHF (Vorjahr 27 Mio. CHF) enthalten (siehe auch Erläuterung 5).


4. AKTIENKAPITAL<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

DER CLARIANT AG<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF) 230 160 000 230 160 000<br />

In CHF 920 640 000 920 640 000<br />

Bedingtes Kapital 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF) 40 000 000 8 000 000<br />

In CHF 160 000 000 32 000 000<br />

5. EIGENE AKTIEN (ANZAHL MIT EINEM NENNWERT VON JE 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF))<br />

<strong>2009</strong> 2008<br />

Bestand am 1. Januar 3 826 600 3 526 671<br />

Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 1 867 345 657 500<br />

Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – 550 458 – 105 009<br />

Aktien an Mitarbeiter – 874 100 – 252 562<br />

Bestand 31. Dezember 4 269 387 3 826 600<br />

Der Durchschnittspreis der <strong>2009</strong> gekauften Aktien betrug 6.42 CHF<br />

(2008: 7.76 CHF).<br />

6. VERÄNDERUNG DES EIGENKAPITALS<br />

CHF Aktienkapital Allgemeine<br />

Reserve<br />

Der Durchschnittspreis der <strong>2009</strong> verkauften Aktien betrug 7.82 CHF<br />

(2008: 8.83 CHF).<br />

Reserve für<br />

eigene Aktien<br />

Freie<br />

Reserven<br />

Bilanzverlust/<br />

-gewinn<br />

Stand 31. Dezember 2008 920 640 000 648 346 529 78 858 425 593 652 505 – 311 460 232 1 930 037 227<br />

Transaktionen mit eigenen Aktien – 27 034 444 27 034 444 –<br />

Zuweisung des Verlustvortrags zu den Reserven – 311 460 232 311 460 232 –<br />

Jahresverlust – 95 256 732 – 95 256 732<br />

Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 920 640 000 648 346 529 51 823 981 309 226 717 – 95 256 732 1 834 780 495<br />

Total<br />

117


118 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

7. ANLEIHEN UND SCHULDSCHEINDARLEHEN<br />

Tsd. CHF Zinssatz Laufzeit Betrag 31.12.<strong>2009</strong> Betrag 31.12.2008<br />

Obligationenanleihe 3.125 2007–2012 250 000 250 000<br />

Wandelanleihe 3.000 <strong>2009</strong>–2014 300 000 –<br />

Schuldscheindarlehen 6.211 2008–2011 32 080 32 080<br />

Schuldscheindarlehen 2.272 2008–2011 128 320 128 320<br />

Total 710 400 410 400<br />

Anfang Juli <strong>2009</strong> gab <strong>Clariant</strong> AG eine Wandelanleihe in der Höhe<br />

von 300 Mio. CHF aus.<br />

8. ALLGEMEINE RESERVEN<br />

Die allgemeinen Reserven müssen gemäss Schweizerischem Obligationenrecht<br />

mindestens 20 % des Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong> AG<br />

betragen.<br />

9. RESERVE FÜR EIGENE AKTIEN<br />

Die <strong>Clariant</strong> AG erfüllt die gesetzlichen Auflagen für eigene Aktien<br />

gemäss Schweizerischem Obligationenrecht.<br />

10. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN<br />

Mio. CHF Ausstehende<br />

Verbindlichkeiten<br />

31.12.<strong>2009</strong><br />

Ausstehende<br />

Verbindlichkeiten<br />

31.12.2008<br />

Garantien zugunsten von Konzerngesellschaften 1 070 1 016<br />

Garantien zugunsten Dritter – 22


11. VERGÜTUNGEN AN VERWALTUNGSRÄTE UND MITGLIEDER DER KONZERNLEITUNG<br />

1. VERWALTUNGSRAT<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

DER CLARIANT AG<br />

Vergütungen an Verwaltungsräte<br />

Name Mitglied des<br />

Barvergütung Sozialbeiträge Cash Summe Cash Summe<br />

Verwaltungsrates<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Mitgliedschaft in <strong>2009</strong> Honorar Ausschussvergütung<br />

in CHF<br />

in CHF 3<br />

in CHF in CHF in CHF<br />

Jürg Witmer Ganzjährig 500 000 20 000 27 835 547 835 459 731<br />

Rudolf Wehrli Ganzjährig 250 000 40 000 16 081 306 081 270 842<br />

Peter Isler Ganzjährig 100 000 20 000 8 320 128 320 122 901<br />

Peter Chen Ganzjährig 100 000 40 000 8 880 148 880 130 500<br />

Klaus Jenny Ganzjährig 250 000 60 000 15 814 325 814 301 893<br />

Dominik Koechlin Ganzjährig 100 000 20 000 7 333 127 333 93 666<br />

Carlo G. Soave Ganzjährig 100 000 20 000 7 333 127 333 93 666<br />

Hariolf Kottmann 1 Ganzjährig – – – – 63 666<br />

2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte 281 260<br />

Total 1 400 000 220 000 91 596 1 711 596 1 818 125<br />

1 Nach Übernahme der CEO-Funktion entfallen weitere Verwaltungsrat-Vergütungen.<br />

Name Aktien<br />

basierte<br />

Vergütung<br />

2, 3 <strong>2009</strong><br />

Aktien<br />

basierte<br />

Vergütung<br />

2008 3<br />

Jürg Witmer 105 298 74 364<br />

Rudolf Wehrli 58 898 43 431<br />

Peter Isler 45 423 54 356<br />

Peter Chen 44 729 44 638<br />

Klaus Jenny 68 623 69 129<br />

Dominik Koechlin 23 200 15 467<br />

Carlo G. Soave 23 200 15 467<br />

Hariolf Kottmann 23 200 15 467<br />

2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte 254 985<br />

Total 392 571 587 304<br />

2 Optionen mit einem Ausgabewert in 2008 von 2.32 CHF.<br />

3 Bewertungsgrundlage IFRS2.<br />

119


120 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

VERGÜTUNGEN AN VERWALTUNGSRÄTE UND MITGLIEDER DER KONZERNLEITUNG (FORTSETZUNG)<br />

Gehaltene Aktien<br />

Name Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Aktien<br />

Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Aktien<br />

Anzahl Aktien<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl Aktien<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl Aktien<br />

in Privatbesitz<br />

Anzahl Aktien<br />

in Privatbesitz<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Jürg Witmer – 1 323 2 628 2 628 50 000 25 000<br />

Rudolf Wehrli – 1 323 2 628 2 628 6 000 5 000<br />

Peter Isler – 1 323 3 934 6 485 14 297 11 746<br />

Peter Chen – 1 323 3 934 5 210 1 476 200<br />

Klaus Jenny – 1 323 3 934 6 485 38 811 21 260<br />

Dominik Koechlin – – – – 10 100 10 000<br />

Carlo G. Soave – – – – 15 100 15 100<br />

Hariolf Kottmann 1 – – – – 360 000 10 000<br />

2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte 3 969 – k.A.<br />

Total – 10 584 17 058 23 436 495 784 98 306<br />

Gehaltene Optionen<br />

Name Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Optionen<br />

Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Optionen<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

ausübbar<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

ausübbar<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Jürg Witmer – 80 000 80 000 80 000 – –<br />

Rudolf Wehrli – 40 000 40 000 40 000 – –<br />

Peter Isler – 20 000 20 000 20 000 – –<br />

Peter Chen – 20 000 20 000 20 000 – –<br />

Klaus Jenny – 40 000 40 000 40 000 – –<br />

Dominik Koechlin – 20 000 20 000 20 000 – –<br />

Carlo G. Soave – 20 000 20 000 20 000 – –<br />

Hariolf Kottmann 1 – 20 000 20 000 20 000 – –<br />

2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte – – –<br />

Total – 260 000 260 000 260 000 – –<br />

1 Nach Übernahme der CEO-Funktion wurden keine Verwaltungsrat-Vergütungen mehr gewährt. Bitte entnehmen Sie weitere Informationen der Tabelle „Konzernleitung“.


2. KONZERNLEITUNG<br />

Hariolf<br />

Kottmann<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

DER CLARIANT AG<br />

Übrige Total <strong>2009</strong> Total 2008<br />

Jährliche Vergütung<br />

Grundsalär 1 000 000 1 946 750 2 946 750 3 547 833<br />

Bar vergüteter Bonus<br />

Aktienbasierender Bonus:<br />

1 300 000 2 682 375 3 982 375 1 636 517<br />

Wert<br />

Optionen<br />

240 625 970 006 1 210 631 1 411 150<br />

Wert 167 040 541 333 708 373 964 631<br />

Sonstige Leistungen 1 562 792 1 181 713 2 744 505 1 796 972<br />

Total Jährliche Vergütung<br />

Einmal Vergütung<br />

4 270 457 7 322 177 11 592 634 9 357 103<br />

Kompensation für die Aufgabe von vertraglichen Ansprüchen<br />

aus früheren Anstellungsverhältnissen.<br />

3 434 725 472 500 3 907 225<br />

Zahlungen an ausgeschiedene Mitglieder des Executive Committees 7 120 110 7 120 110 3 177 500<br />

Total Vergütungen 7 705 182 14 914 787 22 619 969 12 534 603<br />

Während des Jahres <strong>2009</strong> gab es mehrere personelle Wechsel in<br />

der Konzernleitung. Die obige Darstellung berücksichtigt die Präsenz<br />

der Mitglieder der Konzernleitung wie folgt:<br />

› Peter Brandenberg vom 1. Januar bis 31. März <strong>2009</strong><br />

› Okke Koo vom 1. Januar bis 30. Juni <strong>2009</strong><br />

› Siegfried Fischer vom 1. Januar bis 30. September <strong>2009</strong><br />

› Dominik von Bertrab vom 1. Januar bis 30. September <strong>2009</strong><br />

› Mathias Lütgendorf seit 1. April <strong>2009</strong><br />

Christian Kohlpaintner seit 1. Oktober <strong>2009</strong><br />

›<br />

Gehaltene Aktien<br />

Name Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Aktien<br />

Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Aktien<br />

Die Beträge sind nach den Erfordernissen von IFRS bewertet.<br />

Die sonstigen Leistungen umfassen Beiträge zur Pensionskasse<br />

(74 %), Sozialversicherungen (22 %) und sonstige Vergünstigungen<br />

(4 %).<br />

Es wurden keine Zahlungen an austretende Mitglieder der Konzernleitung<br />

geleistet, ausser solche, die vertraglich zugesichert wurden.<br />

Die Gesamttotale der obigen Tabelle zusammem mit der Vergütung an<br />

den Verwaltungsrat ergeben das Gesamttotal der in Anhang Nr. 29,<br />

Transaktionen, mit verbundenen Parteien des konsolidierten Abschlusses<br />

ausgewiesenen Transaktionen mit dem Topmanagement.<br />

Anzahl Aktien<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl Aktien<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl Aktien<br />

in Privatbesitz<br />

Anzahl Aktien<br />

in Privatbesitz<br />

für <strong>2009</strong> für 2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Hariolf Kottmann 1 416 500 17 500 – – 360 000 10 000<br />

Patrick Jany 16 800 14 765 28 709 15 934 19 218 17 228<br />

Mathias Lütgendorf 40 750 – – – 58 500 –<br />

Christian Kohlpaintner 51 370 – – – 51 370 –<br />

Peter Brandenberg – 10 872 30 204 25 914 k.A. 1 330<br />

Okke Koo – 29 899 – 21 429 k.A. –<br />

Dominik von Bertrab – 9 423 33 473 28 961 k.A. 4 000<br />

Siegfried Fischer – 29 567 46 683 25 152 k.A. 16 416<br />

2008 ausgeschiedene<br />

Konzern leitungsmitglieder<br />

10 067 – –<br />

Total 525 420 122 093 139 069 117 390 489 088 48 974<br />

1 Inklusive erhaltene Aktien.<br />

121


122 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

VERGÜTUNGEN AN VERWALTUNGSRÄTE UND MITGLIEDER DER KONZERNLEITUNG (FORTSETZUNG)<br />

Gehaltene Optionen<br />

Name Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Optionen<br />

Anzahl<br />

zugesprochener<br />

Optionen<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

innerhalb<br />

Sperrfrist<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

ausübbar<br />

Anzahl<br />

Optionen<br />

ausübbar<br />

31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />

Hariolf Kottmann – 108 000 108 000 108 000 – –<br />

Patrick Jany – 100 000 100 000 100 000 2 815 2 815<br />

Mathias Lütgendorf – – – – – –<br />

Christian Kohlpaintner – – – – – –<br />

Peter Brandenberg – 100 000 100 000 100 000 45 029 45 029<br />

Okke Koo – – – – – –<br />

Dominik von Bertrab – 100 000 100 000 100 000 2 072 2 072<br />

Siegfried Fischer – 100 000 100 000 100 000 15 554 15 554<br />

2008 ausgeschiedene<br />

Konzern leitungsmitglieder<br />

290 000 40 000 –<br />

Total – 798 000 508 000 548 000 65 470 65 470<br />

12. EINTRAGUNGS- UND STIMMRECHTS-<br />

BESCHRÄNKUNGEN<br />

Gemäss Artikel 5 der Statuten besteht für die Eintragung von<br />

Namenaktien, welche in eigenem Namen und auf eigene Rechnung<br />

erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees gelten besondere<br />

Regelungen.<br />

Gemäss Artikel 12 der Statuten berechtigt jede Aktie zu einer Stimme.<br />

Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene Aktien zusammen<br />

höchstens die Stimmen von 10 % des Aktienkapitals abgeben.<br />

13. AKTIONÄRE MIT DREI PROZENT ODER MEHR<br />

DES AKTIENKAPITALS<br />

Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren<br />

am 31. Dezember <strong>2009</strong> folgende Aktionäre im Besitz von<br />

3 % oder mehr des gesamten Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong>:<br />

BlackRock Inc., New York (USA), 4.11 % (2008: < 3 %), JPMorgan<br />

Chase & Co., New York (USA) 3.71 % (2008: < 3 %), ABN Amro<br />

Bank N.V., Amsterdam (NL), 3.34 % (2008: < 3 %), Dimensional Fund<br />

Advisors, Austin (USA), 3.11 % (2008: < 3 %), Bestinver Gestión S.A.,<br />

Madrid (ES) hielt per Ende <strong>2009</strong> eine Beteiligung von weniger als<br />

3 % (2008: 4.97 %). Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag<br />

eine Beteiligung von über 3 % des Aktienkapitals.<br />

14. RISIKOMANAGEMENT<br />

Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung nehmen jährlich eine<br />

umfassende konzernweite Risikobeurteilung vor, in der die Risiken<br />

der <strong>Clariant</strong> AG einbezogen sind. In diesem Zusammenhang werden<br />

die unternehmensweiten Risiken und deren Entwicklungen analysiert<br />

und sichergestellt, dass die erforderlichen Massnahmen zu<br />

ihrer Begrenzung getroffen werden. Besondere Aufmerksamkeit<br />

kommt den Risiken der Finanzberichterstattung zuteil. Eine weitergehende<br />

Beschreibung der Risikobeurteilung findet sich im Anhang<br />

des Konzernabschlusses in Erläuterung 2., „Unternehmensweites<br />

Risikomanagement“, auf Seite 69.


ANTRAG ÜBER DIE VERRECHNUNG<br />

DES BILANZVERLUSTS<br />

Der Verwaltungsrat beantragt, den Bilanzverlust in der Höhe von<br />

– 95 256 732 CHF mit den freien Reserven zu verrechnen.<br />

Bilanzverlust CHF<br />

Jahresverlust – 95 256 732<br />

Total Bilanzverlust – 95 256 732<br />

Ergebnisverwendung CHF<br />

Verrechnung mit den freien Reserven 95 256 732<br />

Vortrag auf neue Rechnung –<br />

FINANZBERICHT<br />

ANHANG ZUR<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

DER CLARIANT AG<br />

123


124 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

BERICHT DER REVISIONSSTELLE AN DIE GENERAL-<br />

VERSAMMLUNG DER CLARIANT AG, MUTTENZ<br />

BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR JAHRESRECHNUNG<br />

Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG,<br />

bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 114<br />

bis 122), für das am 31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr<br />

geprüft.<br />

VERANTWORTUNG DES VERWALTUNGSRATES<br />

Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in<br />

Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten<br />

verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung,<br />

Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems<br />

mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei<br />

von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder<br />

Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl<br />

und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie<br />

die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />

VERANTWORTUNG DER REVISIONSSTELLE<br />

Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />

über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />

Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und<br />

den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards<br />

haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />

wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei<br />

von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />

zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung<br />

enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der<br />

Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers.<br />

Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben<br />

in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irr tümern<br />

ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das<br />

interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung<br />

von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden<br />

Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil<br />

über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die<br />

Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten<br />

Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen<br />

Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung<br />

der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns<br />

erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />

Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />

PRÜFUNGSURTEIL<br />

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am<br />

31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen<br />

Gesetz und den Statuten.<br />

BERICHTERSTATTUNG AUFGRUND WEITERER<br />

GESETZLICHER VORSCHRIFTEN<br />

Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />

Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />

(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit<br />

unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer<br />

Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben<br />

des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />

für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag, den Bilanzverlust mit den<br />

freien Reserven zu verrechnen, dem schweizerischen Gesetz und den<br />

Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung<br />

zu genehmigen.<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Dr. Matthias Jeger Ruth Christine Sigel<br />

Revisionsexperte Revisionsexpertin<br />

Leitender Revisor<br />

Basel, 11. Februar 2010


VORAUSSCHAUENDE AUSSAGEN<br />

Es können bestimmte Ereignisse eintreten, die zu einer materiellen<br />

Abweichung der tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht<br />

gemachten Voraussagen führen könnten; deswegen sind sämtliche<br />

in diesem Bericht enthaltenen vorausschauenden Aussagen eingeschränkt.<br />

Investoren werden darauf hingewiesen, dass alle vorausschauenden<br />

Aussagen Risiken und Unsicherheiten unterworfen<br />

sind. Verschiedene Umstände können zu materiellen Abweichungen<br />

in den tatsächlichen Ergebnissen führen. Dazu gehören auch der<br />

Zeitpunkt und die Bedeutung neuer Produkteinführungen, Preisstrategien<br />

von Konkurrenten, die Fähigkeit des Konzerns, weiterhin von<br />

den Lieferanten adäquate Produkte zu akzeptablen Bedingungen zu<br />

erhalten, die Fähigkeit, die Finanzierungs bedürfnisse zu befriedigen<br />

und die Liquidität sicherzustellen, Veränderungen der gesetzlichen<br />

Vorschriften oder im politischen und sozialen Umfeld, in dem sich<br />

der Konzern bewegt, oder wirtschaftliche und technische Trends oder<br />

Bedingungen einschliesslich Währungsschwankungen, Inflation und<br />

Konsumverhalten auf globaler, regionaler und natio naler Ebene.<br />

FINANZBERICHT<br />

125


126<br />

<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Clariant</strong> International AG, Muttenz<br />

Redaktionsleitung<br />

Nigel Thornton<br />

Finanzredaktion<br />

Philipp Baberschke<br />

KontaKt<br />

Leiter Group Communications<br />

Arnd Wagner<br />

Tel. +41 61 469 61 58<br />

Fax +41 61 469 65 15<br />

Leiter External Communications<br />

Nigel Thornton<br />

Tel. +41 61 469 67 43<br />

Fax +49 69 305 87 17 9<br />

Leiter Investor Relations<br />

Ulrich Steiner<br />

Tel. +41 61 469 67 45<br />

Fax +41 61 469 67 67<br />

Website<br />

www.clariant.com<br />

bestelladresse<br />

Bestellungen sind über die Website von <strong>Clariant</strong> möglich<br />

oder schriftlich an die folgende Adresse zu richten:<br />

<strong>Clariant</strong> International AG<br />

Investor Relations<br />

Rothausstrasse 61<br />

4132 Muttenz<br />

Schweiz<br />

© <strong>Clariant</strong> International Ltd<br />

beratung bei Corporate responsibility<br />

sustainserv, Zürich und Boston<br />

Konzept, gestaltung, grafiK und layout<br />

Kuhn, Kammann & Kuhn AG, Köln<br />

druCK<br />

Neidhart + Schön, Zürich<br />

HinWeis für zuKunftsgeriCHtete aussagen<br />

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen<br />

Erwartungen und Prognosen der Konzernleitung basieren.<br />

Solche Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken,<br />

Unsicher heiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass<br />

die tatsächlichen Ergebnisse und Leistungen der <strong>Clariant</strong> International<br />

AG von denjenigen abweichen, die in diesen zukunftsgerichteten<br />

Aussagen ausdrücklich oder implizit genannt bzw. von ihnen projiziert<br />

werden. Die Informationen in diesem Bericht werden von der<br />

<strong>Clariant</strong> International AG bereitgestellt und entsprechen dem Stand<br />

zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts.<br />

disClaimer<br />

Die <strong>Clariant</strong> International AG publiziert <strong>Geschäftsbericht</strong>e in englischer<br />

und deutscher Sprache. Die englische Fassung ist bindend.


www.clariant.com<br />

<strong>Clariant</strong> International AG<br />

Rothausstrasse 61<br />

4132 Muttenz<br />

Schweiz<br />

© <strong>Clariant</strong> International AG, 2010 SAP-Nr. 1099441

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