Clariant Geschäftsbericht 2009
Clariant Geschäftsbericht 2009
Clariant Geschäftsbericht 2009
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<strong>Clariant</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong>
Übersicht
Das Jahr <strong>2009</strong> stand ganz im Fokus<br />
der Generierung von Cashflow<br />
und der Reduzierung von Kosten und<br />
Komplexität mit dem Ziel, zu unseren<br />
Wettbewerbern aufzuschliessen.<br />
Diese Strategie zeigt bereits<br />
Erfolge. Um eine solide Grundlage<br />
für rentables Wachstum zu schaffen,<br />
werden wir unser Restrukturierungsprogramm<br />
daher auch 2010<br />
fortsetzen.<br />
1
2 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Finanzielle Eckdaten<br />
kEnnzAhlEn <strong>2009</strong> 2008<br />
Mio. CHF Mio. CHF<br />
Umsatz1 6 614 8 071<br />
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderungen und Verkäufen1 270 530<br />
Konzernverlust vor Minderheitsanteilen – 194 – 37<br />
Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 757 391<br />
Bilanzsumme 6 092 5 946<br />
Total Eigenkapital 1 896 1 987<br />
Investitionen in Sachanlagen 135 270<br />
Personalaufwand1, 2, 3 1 555 1 690<br />
F&E-Aufwand1 150 184<br />
Ergebnis pro Aktie – 0.91 – 0.20<br />
Ausschüttungssumme pro Aktie 0.00 0.00<br />
1 Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 2 Anzahl Mitarbeitende: 17 536 (<strong>2009</strong>) 3 Ohne ausserordentliche Personalkosten<br />
umsAtz nAch divisionEn<br />
Mio. CHF<br />
Gesamt <strong>2009</strong>: 6 614<br />
1 Textile, Leather & Paper Chemicals<br />
2 Pigments & Additives<br />
Entwicklung dEs AktiEnkursEs vom 1.1.<strong>2009</strong> bis 31.12.<strong>2009</strong><br />
Aktienkurs in CHF<br />
13<br />
11<br />
9<br />
7<br />
5<br />
3<br />
1<br />
TLP1 1 648<br />
PA2 1 459<br />
MB3 1 122<br />
FUN4 2 385<br />
3 Masterbatches<br />
4 Functional Chemicals<br />
umsAtz nAch rEgionEn<br />
Mio. CHF<br />
Gesamt <strong>2009</strong>: 6 614<br />
Europa 2 936<br />
Nord- und Südamerika 1 930<br />
Asien/Afrika/Australien 1 748<br />
31/12/08 31/01/09 28/02/09 31/03/09 30/04/09 30/05/09 30/06/09 31/07/09 29/08/09 30/09/09 31/10/09 28/11/09 31/12/09
Inhalt<br />
4 Brief an die Aktionäre<br />
8 Finanzüberblick<br />
18 Strategieüberblick<br />
26 Corporate Responsibility<br />
32 Corporate Governance<br />
46 Vergütungsbericht<br />
52 Konsolidierter Rechnungsabschluss des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
52 KonzernBilanzen<br />
53 KonzernErfolgsrechnungen<br />
54 Konsolidiertes Gesamtergebnis<br />
54 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />
55 KonzernGeldflussrechnungen<br />
56 Anhang zur Konzernrechnung<br />
111 Bericht der Revisionsstelle<br />
Statistischer Konzern Überblick<br />
112 Fünfjahresübersicht<br />
Rechnungsabschluss der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
114 Bilanzen der <strong>Clariant</strong> AG<br />
115 Erfolgsrechnungen der <strong>Clariant</strong> AG<br />
116 Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG<br />
123 Antrag über die Verrechnung des Bilanzverlusts<br />
124 Bericht der Revisionsstelle<br />
125 Vorausschauende Aussagen<br />
3
4 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Liebe Aktionärinnen<br />
und Aktionäre<br />
im Jahr <strong>2009</strong> konnten wir unsere operative leistung deutlich steigern. hierzu trugen vor allem unsere<br />
stringenten kostensenkungen und entschlossenen restrukturierungsmassnahmen bei. Angesichts der<br />
schwersten wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und eines bisher beispiellosen nachfragerückgangs<br />
haben wir unsere Ausgaben gesenkt, unsere kapazitäten angepasst und unser nettoumlaufvermögen<br />
deutlich reduziert. damit haben wir solide voraussetzungen geschaffen, um die herausforderungen<br />
eines schwierigen Jahres 2010 zu meistern. dies sind erste Erfolge – doch unser weg ist noch weit.<br />
um die operativen verbesserungen nachhaltig zu sichern und die Performancelücke zur konkurrenz<br />
zu schliessen, werden wir unser restrukturierungsprogramm auch 2010 fortsetzen. nur so können wir<br />
unseren cashflow weiter steigern und kosten und komplexität reduzieren.<br />
Wie die Chemiebranche überhaupt wurde auch <strong>Clariant</strong> schwer von der globalen Wirtschaftskrise getroffen. Die<br />
Nachfrage nach unseren Produkten ging in der ersten Jahreshälfte <strong>2009</strong> dramatisch zurück und erholte sich in den<br />
folgenden sechs Monaten nur leicht. Der Konzernumsatz belief sich auf rund 6.6 Mrd. CHF gegenüber 8.1 Mrd. CHF<br />
im Jahr 2008. Dies entspricht einem Rückgang um 18.1 Prozent in Schweizer Franken bzw. 13.5 Prozent in Lokalwährungen.<br />
Der Nachfragerückgang betraf alle Divisionen. Die höchsten Einbussen verzeichnete Pigments & Additives.<br />
Die Division Functional Chemicals zeigte sich einigermassen robust, vor allem in den ersten beiden Quartalen. Aus<br />
regionaler Sicht behaupteten sich Lateinamerika und einige asiatische Länder in der Krise überraschend gut. In den<br />
entwickelten Industrieregionen in Europa und Nordamerika hingegen geriet der Umsatz unter Druck.<br />
Dies führte insbesondere in der ersten Jahreshälfte zu einer erheblichen Unterauslastung unserer Produktionskapazitäten.<br />
Darauf haben wir umgehend reagiert, unter anderem mit der vorübergehenden Stilllegung von Anlagen,<br />
der Reduzierung von Arbeitszeiten und der Anordnung von Zwangsurlaub. Gleichzeitig haben wir trotz schwankender<br />
Rohstoffkosten darauf geachtet, unsere Produkte weiter zu guten Preisen anzubieten. Dadurch waren wir in<br />
der Lage, unsere Bruttomarge zu halten: Sie sank nur geringfügig auf 28.2 Prozent, nachdem sie im Jahr 2008<br />
28.7 Prozent betragen hatte.<br />
Wie angekündigt, standen vor allem die Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen (SG&A-Kosten) im Mittelpunkt<br />
unserer Restrukturierungsbemühungen. Sie gingen auf absoluter Basis auf 1.47 Mrd. CHF zurück, nach 1.64 Mrd. CHF<br />
im Jahr 2008. Im Verhältnis zum Umsatz stiegen sie jedoch wegen des geringeren Umsatzniveaus auf 22.2 Prozent,<br />
gegenüber 20.3 Prozent im Vorjahr. Somit belief sich unsere operative Marge vor Einmaleffekten auf 4.1 Prozent<br />
gegenüber 6.6 Prozent im Vorjahr.<br />
Die Restrukturierungs- und Wertminderungskosten beliefen sich auf 298 Mio. CHF. Durch die konsequente Umsetzung<br />
unseres Restrukturierungsprogramms verringerte sich unsere Belegschaft von 20 102 Mitarbeitenden Ende<br />
2008 auf 17 536. Damit konnte sich unser operatives Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren, nachdem<br />
der Rückgang der Nachfrage dieses Ergebnis in den ersten beiden Quartalen noch belastet hatte. Die erforderlichen<br />
Restrukturierungskosten führten allerdings zu einem Nettoverlust von 194 Mio. CHF.
Brief an die aktionäre<br />
Unser Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich auf 757 Mio. CHF. Dieses ausgezeichnete Ergebnis<br />
ist auf die systematische Senkung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen, was im Wesentlichen durch<br />
den Abbau von Vorräten und ein gelungenes Forderungsmanagement erreicht wurde. Somit reduzierte sich das<br />
Nettoumlaufvermögen von 23.8 Prozent des Umsatzes im Jahr 2008 auf 21.1 Prozent per Ende <strong>2009</strong>. Im zweiten<br />
Halbjahr trug denn auch die zunehmend positive Entwicklung unseres EBIT vor Einmaleffekten zu einer höheren<br />
Cashflow-Generierung bei.<br />
Dank des hervorragenden Cashflows war die Liquiditätssituation von <strong>Clariant</strong> solide. Zudem verringerte sich unsere<br />
Nettoverschuldung deutlich auf 545 Mio. CHF, nachdem sie im Vorjahr noch bei 1 209 Mio. CHF gelegen hatte. Die<br />
erfolgreiche Emission einer Wandelanleihe im Umfang von 300 Mio. CHF verbesserte unser Verschuldungsprofil<br />
zusätzlich. Ende des Jahres betrug die Liquidität des Unternehmens 1 140 Mio. CHF.<br />
Aufgrund des negativen Nettoergebnisses und unserer anhaltenden Bemühungen zur Cashflow-Generierung wird<br />
der Verwaltungsrat empfehlen, für <strong>2009</strong> keine Dividenden, Zuteilungen und andere Auszahlungen an die Aktionäre<br />
auszurichten. Der entsprechende Antrag wird an der 15. Ordentlichen Generalversammlung am 29. März 2010<br />
gestellt.<br />
Die Ergebnisse für das Jahr <strong>2009</strong> sind unseres Erachtens ein erster erfolgreicher Schritt der Umgestaltung von<br />
<strong>Clariant</strong> zu einem leistungsstarken Chemieunternehmen. Unsere konsequenten Bemühungen, den Cashflow zu<br />
steigern und Kosten und Komplexität zu senken, zeigen erste Ergebnisse. Diesen Kurs gilt es 2010 beizubehalten,<br />
um unsere Erfolge langfristig zu verankern.<br />
Auch 2010 wird erneut im Zeichen der Restrukturierung stehen. Sie soll die Voraussetzungen schaffen für ein rentables<br />
Wachstum ab 2011. Wie schon im Jahr <strong>2009</strong> werden wir auf Kostensenkungspotenziale achten und diese<br />
konsequent nutzen. Durch den Abbau unserer strukturellen Überkapazitäten in der Produktion und die Straffung<br />
unseres Produktionsnetzwerks werden wir weitere Stellen abbauen.<br />
Am 1. Januar 2010 wurde unsere neue Organisationsstruktur eingeführt. Unsere Divisionen wurden aufgelöst und<br />
durch zehn Business Units ersetzt, die jeweils die volle Geschäftsverantwortung tragen. Diese Business Units werden<br />
das Jahr 2010 für eine sorgfältige Analyse ihrer Geschäftsmodelle und Kostenposi tionen nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu steigern und ihr operatives Ergebnis zu optimieren.<br />
Auch die Einführung von LeanSigma-Prozessen werden wir weiter vorantreiben. Nach seiner Einführung Ende 2008<br />
bzw. Anfang <strong>2009</strong> wird LeanSigma nun zunehmend auch ausserhalb der Bereiche Produktion und Supply Chain<br />
eingesetzt. Ziel ist es, unsere Prozesse zu stabilisieren und kosteneffizienter zu gestalten.<br />
5
6 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>Clariant</strong> wird sich unseres Erachtens auch 2010 auf ein äusserst schwieriges Jahr einstellen müssen. Wir rechnen<br />
nicht mit einer baldigen Erholung der Weltwirtschaft: Einerseits wurden die strukturellen Probleme im Finanzsystem<br />
noch nicht beseitigt. Andererseits bestehen in grossen Industrien Überkapazitäten, und die Industrieländer verzeichnen<br />
eine steigende Arbeitslosigkeit. Positive Impulse für die Weltwirtschaft werden weiterhin von Asien – allen<br />
voran von China – und Lateinamerika ausgehen. Diese Entwicklungen dürften jedoch nicht ausreichen, um eine<br />
unveränderte oder sogar negative Wirtschaftsentwicklung in Europa oder den USA entscheidend zu kompensieren.<br />
Ausgehend von diesen Einschätzungen prognostizieren wir ein ähnliches Umsatzniveau wie <strong>2009</strong>. Die laufenden<br />
Restrukturierungsmassnahmen werden unsere Kostenposition verbessern und unser operatives Ergebnis weiter<br />
positiv beeinflussen. Die Restrukturierungskosten werden etwa den gleichen Umfang haben wie <strong>2009</strong>. Darüber<br />
hinaus erwarten wir einen weiterhin hohen Cashflow.<br />
Wir danken unserer Belegschaft für ihren herausragenden Einsatz im Jahr <strong>2009</strong>. Dabei möchten wir insbesondere<br />
denjenigen Kolleginnen und Kollegen unseren Dank aussprechen, die das Unternehmen restrukturierungsbedingt<br />
verlassen mussten. Unsere Erfolge wären ohne das tatkräftige Engagement und den unermüdlichen Einsatz unserer<br />
Mitarbeitenden undenkbar.<br />
Wir danken ausserdem unseren Aktionärinnen und Aktionären für ihre anhaltende Loyalität. Uns ist bewusst, dass<br />
unsere Bemühungen zur Restrukturierung des Unternehmens mit einem hohen Zeitaufwand verbunden sind und<br />
Geduld verlangen. Wenn wir <strong>Clariant</strong> zu einem führenden Chemieunternehmen mit guten Wachstumsaussichten<br />
entwickeln wollen, müssen wir an unserem stringenten Restrukturierungskurs und unseren Bemühungen zur Kostensenkung<br />
festhalten. Wir haben keine andere Wahl, als den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />
Mit herzlichen Grüssen<br />
Jürg Witmer Hariolf Kottmann<br />
Präsident des Verwaltungsrats Chief Executive Officer
Brief an die aktionäre<br />
Jürg Witmer<br />
Präsident des Verwaltungsrats<br />
Hariolf Kottmann<br />
Chief Executive Officer<br />
„ Die Fokussierung auf die Steigerung des Cashflows<br />
und die Reduzierung von Kosten und Komplexität<br />
tragen erste Früchte. Unser Ziel bleibt es, zur Konkurrenz<br />
aufzuschliessen.“<br />
7
8<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Finanzüberblick<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir uns mit Erfolg darauf<br />
konzentriert, Cashflow zu generieren, Kosten zu<br />
senken und Komplexität zu reduzieren. In einem<br />
weiterhin anhaltend schwierigen Wirtschaftsumfeld<br />
werden wir unsere Restrukturierungsanstrengungen<br />
fortsetzen.<br />
Unser Ziel bleibt es, bis Ende 2010 eine Rentabilität<br />
über dem Branchendurchschnitt zu erreichen<br />
und eine solide Grundlage für rentables Wachstum<br />
zu schaffen.
Hariolf Kottmann, CEO<br />
verantwortungsbereich:<br />
Legal & Compliance, HR,<br />
Communications,<br />
Corporate Development,<br />
<strong>Clariant</strong> Excellence<br />
finanzÜBerBlick<br />
Mathias Lütgendorf<br />
verantwortungsbereich:<br />
Group Procurement Services,<br />
Supply Chain, BU Industrial & Consumer<br />
Specialties, BU Textile Chemicals,<br />
BU Oil & Mining Services,<br />
BU Leather Services<br />
Patrick Jany, CFO<br />
verantwortungsbereich:<br />
Financial Services,<br />
Treasury, Accounting, Tax,<br />
Corporate Controlling, IT,<br />
Investor Relations<br />
Christian Kohlpaintner<br />
verantwortungsbereich:<br />
Group Technology Services, ESHA,<br />
BU Pigments, BU Masterbatches,<br />
BUs Performance Chemicals,<br />
(Paper Specialties, D&I,<br />
Additives, Emulsions).<br />
9
10 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
HIntERGRund<br />
Zu Beginn des Jahres <strong>2009</strong> befand sich die Weltwirtschaft mitten in<br />
der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Diese hatte ihren Ursprung<br />
in den USA und breitete sich anschliessend auf Europa und weiter<br />
auf die Emerging Markets aus. Nachdem die Nachfrage von Verbrauchern<br />
und Industrie Ende 2008 eingebrochen war, stabilisierte sie<br />
sich in der zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong> nur geringfügig. Das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) sank <strong>2009</strong> in den USA um 2.6 Prozent und in<br />
Europa um 4.0 Prozent. Die staatlichen Konjunkturpakete trugen in<br />
der zweiten Jahreshälfte zur Stabilisierung der Wirtschaft bei.<br />
Auch die Emerging Markets gerieten unter Druck, wenngleich in<br />
weitaus geringerem Umfang. Asien, insbesondere Indien und Indonesien,<br />
sowie Lateinamerika, hielten der Krise am besten stand.<br />
Diese Länder verfügen über stabile verbraucherorientierte Inlandsmärkte,<br />
die von der Kaufkraft einer schnell wachsenden Mittelschicht<br />
profitieren. Somit konnten sie den deutlichen Exportrückgang<br />
nach Europa und in die USA zum Teil kompensieren. In China stützte<br />
die Regierung durch umfangreiche Konjunkturpakete Industrie- und<br />
In frastrukturprojekte. Dadurch stieg die Nachfrage, was der gesamten<br />
Branche zugute kam.<br />
BiP-Entwicklung in AusgEwähltEn ländErn <strong>2009</strong> gEgEnüBEr 2008<br />
Indonesien<br />
China<br />
Indien<br />
Brasilien<br />
USA<br />
Europa<br />
% – 8 – 4 0 + 4 + 8 + 12<br />
Quelle: Bloomberg (Zahlen gegenüber dem Vorjahr per Ende September <strong>2009</strong>)<br />
In der Spezialitätenchemiebranche, die stark von den Verbraucher-<br />
und industriellen Endmärkten abhängt, ging die Nachfrage zu<br />
Beginn des Jahres mit 20 bis 40 Prozent dramatisch zurück. In vielen<br />
Bereichen wurde die Produktion eingestellt. Unternehmen führten<br />
Kurzarbeit ein und bauten Produktionskapazitäten ab, weil ganze<br />
Werke stillgelegt wurden. Währenddessen reduzierten die Kunden<br />
ihre Bestände entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Erst<br />
Mitte <strong>2009</strong> erreichte die Industrienachfrage allmählich die Talsohle.<br />
In einigen Regionen, vor allem in Asien und Lateinamerika, zog die<br />
Nachfrage schliesslich wieder an. So konnten Unternehmen mit<br />
einer starken Präsenz in diesen Märkten von dieser leichten Erholung<br />
gegen Ende des Jahres profitieren. Dazu zählte auch <strong>Clariant</strong><br />
als eines der grössten Spezialitätenchemieunternehmen in Brasilien.<br />
Der Ausblick für die gesamte Branche bleibt allerdings getrübt:<br />
Ein nachhaltiger, breit abgestützter Aufschwung ist nicht in Sicht,<br />
und die Branche leidet nach wie vor unter ihren Überkapazitäten.<br />
EntWICKLunG VOn CLARIAnt<br />
Die globale Wirtschaftskrise traf uns zu einem Zeitpunkt, als unsere<br />
Wettbewerbsposition bereits geschwächt war. Selbst ohne die Krise<br />
wären entschlossene Restrukturierungsmassnahmen erforderlich<br />
gewesen, um Cashflow zu generieren und Kosten und Komplexität<br />
zu reduzieren. Nur so war es möglich, unsere Leistung zu verbessern.<br />
Darüber hinaus mussten wir die Unternehmensgrösse an die rückläufige<br />
Nachfrage anpassen. Die entsprechenden Massnahmen sind<br />
im Einzelnen auf den Seiten 18 bis 25 dieses Berichts beschrieben.<br />
uMSAtZ, MARGEn und KOStEn<br />
Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage ging der Umsatz in all<br />
unseren Geschäftsfeldern deutlich zurück. Der Gesamtumsatz <strong>2009</strong><br />
belief sich auf 6 614 Mio. CHF. Dies entspricht einem Minus von<br />
14 Prozent in Lokalwährungen und 18 Prozent in Schweizer Franken.<br />
Der Umsatz litt zu Beginn des Jahres stark unter der gesunkenen<br />
Nachfrage, was zu einer erheblichen Unterauslastung der Kapazitäten<br />
führte. Im weiteren Jahresverlauf stieg er jedoch wieder,<br />
und in der Folge verbesserte sich auch die Kapazitätsauslastung<br />
mit jedem Quartal. Ausserdem haben wir entschieden, unsere Vorräte<br />
abzubauen und der Generierung von Liquidität gegenüber dem<br />
Gewinn Vorrang zu geben.
In Lokalwährungen wies Lateinamerika <strong>2009</strong> die stabilsten Umsätze<br />
auf. Auf den grossen Märkten wie Brasilien und Mexiko blieb die<br />
Nachfrage nach unseren Produkten über alle Divisionen hinweg relativ<br />
konstant. In Asien geriet sie dagegen zu Beginn des Jahres aufgrund<br />
der Wirtschaftskrise stark unter Druck. In China stabilisierte<br />
und erholte sie sich erst in der zweiten Jahreshälfte. Am stärksten<br />
war die Krise in Nordamerika und Europa zu spüren. Zwar kam es<br />
im Verlauf des Jahres zu einer Stabilisierung der Nachfrage auf<br />
nie drigem Niveau, eine eindeutige, nachhaltige Erholung ist jedoch<br />
nicht in Sicht.<br />
umsAtz nAch rEgionEn 2008 und <strong>2009</strong><br />
Nord- und<br />
Lateinamerika<br />
Europa<br />
Afrika /Asien /<br />
Australien<br />
finanzÜBerBlick<br />
<strong>2009</strong>:<br />
2008:<br />
<strong>2009</strong>:<br />
2008:<br />
<strong>2009</strong>:<br />
2008:<br />
Mrd. CHF 0 1 2 3 4<br />
Obwohl der Umsatz <strong>2009</strong> in Schweizer Franken um 18 Prozent niedriger<br />
lag als im Vorjahr, blieben die Bruttomargen mit 28.2 Prozent<br />
relativ stabil. 2008 hatten sie bei 28.7 Prozent gelegen. <strong>2009</strong> verbesserten<br />
sich die Bruttomargen gegenüber dem ersten Quartal merklich.<br />
Im ersten Quartal belief sich die Bruttomarge auf 23.6 Prozent<br />
und kletterte im zweiten Quartal auf 29.3 Prozent. Im dritten Quartal<br />
erreichte sie 30.1 Prozent und 29.6 Prozent im vierten Quartal.<br />
Für diese insgesamt positive Entwicklung gab es im Wesentlichen<br />
drei Gründe:<br />
Erstens: die entschlossene Reaktion der Konzernleitung von <strong>Clariant</strong><br />
auf den Nachfragerückgang und die daraus folgenden Kosten<br />
für die Unterauslastung in vielen Werken. So wurden Arbeitszeiten<br />
verkürzt, Werke vorübergehend stillgelegt und Zwangsurlaub<br />
angeordnet. Das galt vor allem für die Produktionsstätten in Europa<br />
und Amerika.<br />
Zweitens: Durch das erfolgreiche Preismanagement des<br />
Unternehmens konnte <strong>Clariant</strong> dem Preisdruck weitgehend entgegenwirken.<br />
Die Rohstoffkosten, die in der zweiten Jahreshälfte<br />
2008 ihren Höchststand markiert hatten, gingen in den ersten<br />
sechs Monaten des Jahres <strong>2009</strong> deutlich zurück, bevor sie<br />
schliesslich ihre Talsohle erreichten und wieder leicht anstiegen.<br />
Insgesamt gaben sie im Jahr <strong>2009</strong> um 11 Prozent nach.<br />
vErändErung dEr rohstoffkostEn im QuArtAlsvErglEich<br />
%<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
– 5<br />
– 10<br />
– 15<br />
– 20<br />
Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q4 2008 Q1 <strong>2009</strong> Q2 <strong>2009</strong> Q3 <strong>2009</strong> Q4 <strong>2009</strong><br />
Drittens: Da sich die Rohmaterialpreise stabilisierten, verringerten<br />
sich die Wertverluste auf den Vorräten und somit der Druck auf die<br />
Bruttomarge.<br />
Infolge der rigorosen Kostensenkungsmassnahmen des Unternehmens<br />
reduzierten sich die SG&A-Kosten von 1.64 Mrd. CHF im Jahr<br />
2008 auf 1.47 Mrd. CHF im Jahr <strong>2009</strong>. Wir verringerten unseren<br />
Personalbestand im Berichtsjahr um 2 566 Personen. Damit beschäftigen<br />
wir derzeit 17 536 Mitarbeitende gegenüber 20 102 am Jahresende<br />
2008. Im Verlauf der anhaltenden Restrukturierung wird 2010<br />
ein weiterer Stellenabbau erforderlich sein.<br />
11
12 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Da die <strong>2009</strong> erzielten Einsparungen den Nachfragerückgang nicht<br />
vollständig kompensieren konnten, werden wir die Kosten weiter<br />
senken. Zudem müssen wir unsere Unternehmensgrösse an die<br />
neuen wirtschaftlichen Bedingungen und die rückläufige Nachfrage<br />
anpassen.<br />
Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten verbesserte sich<br />
im Jahresverlauf stetig, was dem Fokus auf die Brutto margen<br />
sowie den Kosteneinsparungen zuzuschreiben war. Nach einem<br />
Verlust von 13 Mio. CHF in den ersten drei Monaten wiesen<br />
wir im zweiten und dritten Quartal bereits einen operativen<br />
Gewinn von 69 Mio. CHF bzw. 107 Mio. CHF aus. Zusammen<br />
mit einem Gewinn im vierten Quartal von 107 Mio. CHF ergibt<br />
sich damit für das Gesamtjahr <strong>2009</strong> ein operativer Gewinn<br />
vor Einmaleffekten von 270 Mio. CHF. Die operative Marge vor Einmaleffekten<br />
im Jahr <strong>2009</strong> betrug 4.1 Prozent. Allerdings führten<br />
die Restrukturierungs- und Wertminderungskosten in Höhe von<br />
298 Mio. CHF zu einem Nettoverlust von 194 Mio. CHF für das Jahr,<br />
nach einem Verlust von 37 Mio. CHF im Vorjahr.<br />
CASHFLOW<br />
Unser operativer Cashflow betrug 757 Mio. CHF gegenüber<br />
391 Mio. CHF im Jahr zuvor. Dieses hervorragende Ergebnis war<br />
unserer konsequenten Fokussierung auf die Senkung des Nettoumlaufvermögens<br />
zu verdanken, die im Wesentlichen durch ein<br />
niedriges Vorratsniveau und ein gelungenes Forderungsmanagement<br />
erreicht wurde. In Kombination mit geringeren Kosten und<br />
einer insgesamt schwächeren Nachfrage führte dies zu einem Rückgang<br />
der Vorräte auf 853 Mio. CHF gegenüber 1 373 Mio. CHF im<br />
Vorjahr. Gegen Ende des Jahres, als die oben angesprochenen Kostensenkungsmassnahmen<br />
erste Erfolge zeigten, trug das operative<br />
Ergebnis zunehmend zum operativen Cashflow bei. Da wir entschlossen<br />
sind, die Kosten weiter zu senken, wird sich diese Entwicklung<br />
voraussichtlich auch 2010 fortsetzen.<br />
cAshflow-gEnEriErung –<br />
Entwicklung dEr nEttovErschuldung im JAhr <strong>2009</strong><br />
Q1<br />
Q2<br />
Q3<br />
Q4<br />
CHF mn –1 200 – 900 – 600 – 300 0 + 300 + 600<br />
Nettoverschuldung Kumulierter operativer Cashflow<br />
BILAnZ<br />
Die Restrukturierungsmassnahmen wirkten sich im Jahr <strong>2009</strong> auch<br />
positiv auf unsere Bilanz aus. Unsere gute Liquiditätslage verbesserte<br />
sich weiter. Sie profitierte zudem von einer Wandelanleihe<br />
über 300 Mio. CHF, die im Juli <strong>2009</strong> ausgegeben wurde. Gleichzeitig<br />
konnten wir unsere Nettoverschuldung auf 545 Mio. CHF deutlich<br />
verringern, nachdem sie 2008 noch 1 209 Mio. CHF betragen hatte.<br />
Der Verschuldungsgrad liegt damit bei 29 Prozent gegenüber 61 Prozent<br />
vor einem Jahr. Er drückt das Verhältnis der finanziellen Nettoverbindlichkeiten<br />
zum Eigenkapital (einschliesslich Minderheitsanteile)<br />
aus.<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 6 092 Mio. CHF, von<br />
5 946 Mio. CHF per Ende 2008. Massgeblich verantwortlich für diesen<br />
Anstieg waren die flüssigen Mittel, die auf 1 140 Mio. CHF von<br />
356 Mio. CHF stiegen. Durch die Massnahmen zur Reduzierung des<br />
Nettoumlaufvermögens wurde diese Zunahme zum Teil kompensiert.<br />
Das Nettoumlaufvermögen war eines der Schlüsselziele im Jahr<br />
<strong>2009</strong>. Die anhaltende Fokussierung auf die Verringerung der Vorräte<br />
und das Management der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
führte zu einem bedeutenden Rückgang der Vorräte auf<br />
853 Mio. CHF.
finanzÜBerBlick<br />
Das Eigenkapital verringerte sich zum 31. Dezember <strong>2009</strong> auf<br />
1 896 Mio. CHF, nachdem es Ende 2008 noch bei 1 987 Mio. CHF<br />
gelegen hatte. Grund für diesen Rückgang war hauptsächlich der<br />
Nettoverlust vor Minderheitsanteilen von 194 Mio. CHF im Berichtszeitraum.<br />
Dieser war wiederum auf die bereits erwähnten Restrukturierungs-<br />
und Wertminderungskosten zurückzuführen.<br />
Im Jahr 2011 muss ein Schuldscheindarlehen im Wert von<br />
100 Mio. EUR zurückgezahlt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden<br />
keine Anleihen oder Schuldscheindarlehen am Kapitalmarkt fällig.<br />
Die lokalen Rollover-Kredite, die fast alle der Finanzierung des<br />
Nettoumlaufvermögens dienen, sind gut diversifiziert und auf zahlreiche<br />
Banken weltweit verteilt. Das absolute Volumen der kurzfristigen<br />
Finanzierungen des Konzerns ist nach wie vor niedrig. Zusätzlich<br />
zu einer Cashposition von 1.14 Mrd. CHF beläuft sich der verfügbare<br />
Finanzierungsspielraum im Rahmen bestehender Kreditfazilitäten<br />
derzeit auf mehr als 1 Mrd. CHF (Liquiditätsspielraum).<br />
GEWInn JE AKtIE<br />
Zum Jahresende <strong>2009</strong> belief sich die Anzahl der <strong>Clariant</strong> Aktien auf<br />
insgesamt 230 160 000. Der gewichtete Mittelwert zur Berechnung<br />
der Ergebnisse je Aktie betrug 225 905 255, gegenüber 226 532 736<br />
zum Jahresende 2008. Die fortgeführten Geschäftsaktivitäten wiesen<br />
einen Verlust von 0.91 CHF je Aktie aus und die nicht fortgeführten<br />
Aktivitäten einen Verlust von 0.00 CHF. Daraus ergab sich für den<br />
Konzern ein Nettoverlust von 0.91 CHF je Aktie. Im Jahr 2008 hatte<br />
der Nettoverlust des Konzerns 0.20 CHF je Aktie betragen.<br />
Aufgrund der aktuell unsicheren Wirtschaftslage und des operativen<br />
Verlustes wird der Verwaltungsrat von <strong>Clariant</strong> an der 15. ordentlichen<br />
Generalversammlung am 29. März 2010 die Aussetzung von<br />
Dividenden, Zuteilungen oder anderen Auszahlungen an die Aktionäre<br />
für <strong>2009</strong> empfehlen.<br />
VERÄuSSERunGEn und AKQuISItIOnEn<br />
Am 12. Mai <strong>2009</strong> übernahm <strong>Clariant</strong> das Geschäft von XL Performance<br />
Chemicals in den USA.<br />
Am 15. September <strong>2009</strong> veräusserte <strong>Clariant</strong> ihre Tochtergesellschaft<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Korea) Ltd. Am 30.September <strong>2009</strong><br />
veräusserte <strong>Clariant</strong> Peru ihr Emulsionsgeschäft.<br />
Am 1. September <strong>2009</strong> gliederte <strong>Clariant</strong> den Standortbetrieb des<br />
Industrieparks Griesheim, Deutschland, aus. Am 31. August <strong>2009</strong><br />
vereinbarte <strong>Clariant</strong> den Verkauf ihres Geschäftsbereichs Specialty<br />
Silicones, der von der Tochtergesellschaft <strong>Clariant</strong> Life Science<br />
Molecules (Florida) Inc, betrieben wurde, an die US-amerikanische<br />
SiVance LLC, eine Tochter des New Yorker Private-Equity-Unternehmens<br />
GenNx360 Capital Partners. Am 16. April <strong>2009</strong> erfolgte der<br />
Verkauf des Emulsionsgeschäfts in Guatemala. Am 7. März <strong>2009</strong><br />
veräusserte <strong>Clariant</strong> Indien ihr auf elastische Laminatklebstoffe spezialisiertes<br />
Geschäft.<br />
Einzelheiten dieser Veräusserungen befinden sich auf Seite 97<br />
(Erläuterung 22) und auf Seite 98 (Erläuterung 23).<br />
13
14 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
textile, Leather & Paper Chemicals (tLP) wirkte<br />
dem kräftigen Umsatzrückgang erfolgreich mit Kostenkontrollen<br />
entgegen. 2010 werden wir Kosten und Komplexität weiter<br />
reduzieren.<br />
ERGEBnISSE nACH dIVISIOnEn<br />
tExtILE, LEAtHER & PAPER CHEMICALS<br />
Der Bereich Textile, Leather & Paper von <strong>Clariant</strong> litt stark unter<br />
den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. So ging der Umsatz im Vergleich<br />
zu 2008 in Lokalwährungen um 13 Prozent und in Schweizer<br />
Franken um 18 Prozent zurück. Besonders stark machten sich diese<br />
Auswirkungen im ersten Quartal <strong>2009</strong> bemerkbar, als die Krise von<br />
den USA auf Europa und Asien übergriff. Gegen Mitte des Jahres<br />
stabilisierte sich die Nachfrage dann. Allerdings bot sich in den drei<br />
Business Units jeweils ein unterschiedliches Bild. Leather erholte<br />
sich nach dem Abschwung der ersten Jahreshälfte <strong>2009</strong>, in erster<br />
Linie dank der höheren Umsätze in der Automobil- und Schuhbranche.<br />
Der Markt für Paper Chemicals blieb dagegen schwach. Die<br />
Nachfrage erholte sich nur minimal, und die Verkaufspreise gerieten<br />
weiter unter Druck. Im Bereich Textile stabilisierte sich die Nachfrage,<br />
wenn auch auf niedrigerem Niveau.<br />
Aus regionaler Sicht hielten Asien und Lateinamerika der Konjunkturschwäche<br />
besser stand als Europa und die USA. Diese Stabilität<br />
war der relativen Stärke Asiens zu verdanken, wo die Nachfrage bis<br />
zur zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong> wieder das Vorjahresniveau erreichte.<br />
In Europa und Nordamerika lag sie schliesslich über dem deutlich<br />
geringeren Niveau des ersten Halbjahres <strong>2009</strong>. Damit war sie allerdings<br />
weitaus niedriger als 2008.<br />
Die Division wirkte dem kräftigen Umsatzrückgang mit einer Senkung<br />
der SG&A-Kosten erfolgreich entgegen. Dadurch wurden die<br />
Gewinnschwelle deutlich gesenkt und die operativen Margen im<br />
Jahresverlauf erheblich gesteigert. Auch 2010 wird der Schwerpunkt<br />
weiter auf der Reduzierung von Kosten und Komplexität liegen. Die<br />
Anpassung des Produktionsnetzwerks an die gesunkene Nachfrage<br />
und die gleichzeitige Neugestaltung der Servicebereiche werden<br />
dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit aller Business Units der<br />
Division zu verbessern.<br />
tlP – umsAtz<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 1 648<br />
2008 2 020<br />
2007 2 332<br />
0 750 1 500 2 250 3 000<br />
tlP – EBitdA 1<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 92<br />
2008 152<br />
2007 217<br />
0 100 200 300 400<br />
tlP – EBitdA 1 -mArgE<br />
%<br />
<strong>2009</strong> 5.6<br />
2008 7.5<br />
2007 9.3<br />
0 4 8 12 16<br />
1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.
finanzÜBerBlick<br />
Masterbatches (MB) litt unter der schwachen Nachfrage.<br />
Nach Anpassung der Produktionskapazitäten erholte sich die<br />
Division im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> auf breiter Front.<br />
MAStERBAtCHES<br />
Auch in der Division Masterbatches war der Nachfragerückgang<br />
gegenüber dem Vorjahr zu spüren. Der Umsatz ging in Lokalwährung<br />
um 8 Prozent und in Schweizer Franken um 12 Prozent zurück. Zudem<br />
wurden die Produktionskapazitäten weiter angepasst, indem vor<br />
allem in Europa Kurzarbeit eingeführt wurde. Darüber hinaus wurde<br />
das Produktionsnetz der Division restrukturiert. Dies geschah durch<br />
Veräusserung von Geschäftsaktivitäten in Korea und die Schliessung<br />
von Produktionsstandorten in Grossbritannien, Kanada und den USA.<br />
Im zweiten Halbjahr profitierte Masterbatches von der breiten Erholung<br />
der Nachfrage, die stärker war als in den anderen Divisionen.<br />
Ursache für die Erholung war vor allem die leichte Verbesserung in<br />
den Segmenten Verpackungen und Konsumgüter sowie in zyklischeren<br />
Sektoren wie Textilien und Automobilbau. Der Lagerabbau, der<br />
das erste Halbjahr geprägt hatte, stabilisierte sich. Dennoch zögerten<br />
die Kunden weiter, ihre Vorräte aufzustocken. Dies führte zu<br />
höheren Konversionskosten, da sich die durchschnittliche Auftragsgrösse<br />
verringerte.<br />
Die Wirtschaftskrise traf sämtliche Regionen, die gegen Jahresende<br />
jedoch wieder steigende Umsätze meldeten. Insbesondere in Asien,<br />
Lateinamerika und Europa wurden im vierten Quartal zweistellige<br />
Wachstumsraten verzeichnet. Lateinamerika erzielte <strong>2009</strong> im Vorjahresvergleich<br />
sogar ein leicht besseres Ergebnis.<br />
Masterbatches konnte ihre Bruttomarge gegenüber dem Vorjahr<br />
stabil halten. Die starke Fokussierung auf die Kostenkontrolle führte<br />
zu einem soliden operativen Ergebnis. Inwieweit sich die Konjunktur<br />
im Jahr 2010 erholen wird, ist nach wie vor unklar. Daher wird<br />
Masterbatches als Reaktion auf die sich wandelnden Marktbedingungen<br />
weiter strukturelle Anpassungen vornehmen und gegebenenfalls<br />
Standorte konsolidieren.<br />
mB – umsAtz<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 1 122<br />
2008 1 278<br />
2007 1 380<br />
0 500 1 000 1 500 2 000<br />
mB – EBitdA 1<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 105<br />
2008 122<br />
2007 153<br />
0 50 100 150 200<br />
mB – EBitdA 1 -mArgE<br />
%<br />
<strong>2009</strong> 9.4<br />
2008 9.5<br />
2007 11.1<br />
0 4 8 12 16<br />
1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.<br />
15
16 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Pigments & Additives (PA) reagierte mit Effizienzsteigerungsmassnahmen<br />
auf die schwache Nachfrage. Die Division hat<br />
hohe Cashflows generiert, in erster Linie durch die Reduzierung<br />
des Nettoumlaufvermögens.<br />
PIGMEntS & AddItIVES<br />
Die Division Pigments & Additives verzeichnete über das gesamte<br />
Jahr und insbesondere im ersten Quartal eine insgesamt schwache<br />
Nachfrage. Der Umsatz ging in Lokalwährung um 22 Prozent und in<br />
Schweizer Franken um 25 Prozent zurück. In der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2009</strong> verlangsamte sich der Lagerabbau entlang der Wertschöpfungskette,<br />
und die Nachfrage stabilisierte sich. Im gleichen<br />
Zeitraum stieg die Nachfrage nach Kunststoffen. Auch die Nachfrage<br />
nach Pigmenten für Fahrzeuglacke und Anstrichfarben erholte<br />
sich etwas von den niedrigen Niveaus zu Jahresbeginn.<br />
Wie auch in den übrigen Divisionen waren sämtliche Regionen von<br />
der Krise betroffen. Am widerstandsfähigsten erwies sich einmal<br />
mehr Lateinamerika, das seinen Umsatz im Jahresverlauf steigern<br />
konnte. In Asien war die Entwicklung uneinheitlich, wobei China die<br />
stärkste Erholung verzeichnete. Europa und die USA blieben deutlich<br />
hinter ihren Vorjahresergebnissen zurück und zeigten auch in der<br />
zweiten Jahreshälfte kaum eine Verbesserung.<br />
Die Division hat hohe Cashflows generiert – in erster Linie durch die<br />
Reduzierung des Nettoumlaufvermögens – und wird ihre Effizienzsteigerungsmassnahmen<br />
fortsetzen, um die Kosten zu senken und<br />
die Cashflow-Generierung weiter voranzutreiben.<br />
PA – umsAtz<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 1 459<br />
2008 1 948<br />
2007 2 076<br />
0 750 1 500 2 250 3 000<br />
PA – EBitdA 1<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 125<br />
2008 293<br />
2007 278<br />
0 100 200 300 400<br />
PA – EBitdA 1 -mArgE<br />
%<br />
<strong>2009</strong> 8.6<br />
2008 15.0<br />
2007 13.4<br />
0 4 8 12 16<br />
1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.
finanzÜBerBlick<br />
Obwohl Functional Chemicals (Fun) weniger von der Konjunkturschwäche<br />
betroffen war, ergriff die Division Restrukturierungsmassnahmen,<br />
um die Performance zu steigern.<br />
FunCtIOnAL CHEMICALS<br />
Der Umsatz in der Division Functional Chemicals sank <strong>2009</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr um 11 Prozent in Lokalwährung und um 16 Prozent<br />
in Schweizer Franken. Obwohl die Division weniger unter der Konjunkturschwäche<br />
litt, wurden rechtzeitig einschneidende Restrukturierungsmassnahmen<br />
ergriffen, um die Performance zu steigern.<br />
Dies führte zu hohen operativen Margen, die im Vergleich zu 2008<br />
damit etwas besser ausfielen. Der Druck auf die Verkaufspreise hielt<br />
dagegen das gesamte Jahr über an. Ursachen dafür waren die Entwicklung<br />
der Rohstoffkosten und das schwierige Marktumfeld.<br />
<strong>Clariant</strong> Oil Services erzielte gute Ergebnisse in Lateinamerika,<br />
während die Geschäftslage in Europa und den USA weiterhin zu<br />
wünschen übrig liess. Die Erholung der Ölpreise im zweiten Halbjahr<br />
war positiv für die Business Unit und führte dazu, dass viele Explorationsprojekte<br />
wieder aufgenommen wurden. In der Business Unit<br />
Industrial & Consumer Care (ICC) nahm die Nachfrage gegenüber<br />
dem Jahresbeginn leicht zu. Die verbrauchernahen Geschäftsbereiche<br />
stabilisierten sich, und im Industriegeschäft zog die Nachfrage<br />
in der zweiten Jahreshälfte etwas an. Der Bereich Pflanzenschutz<br />
stand unter gewissem Druck, da sich der Markt für Agrochemikalien<br />
nach seiner jüngsten Boomphase konsolidierte. Dagegen profitierte<br />
das Enteisungsgeschäft vom kalten Winter 2008/<strong>2009</strong> und den<br />
erneut kalten Witterungsbedingungen Ende <strong>2009</strong>.<br />
Im Rahmen der anhaltenden Restrukturierungs- und Optimierungsbemühungen<br />
der Division wurde der Geschäftsbereich Specialty Silicones<br />
in den USA an ein Private-Equity-Unternehmen verkauft. Um<br />
die langfristig wachsende Nachfrage in verschiedenen Endmärkten<br />
in China decken zu können, hat die Division Functional Chemicals<br />
in Zhenjiang ein Werk zur Produktion von Tensiden und Hilfsmitteln<br />
errichtet. Ausserdem wurde mit dem Bau eines Ethoxylierungswerks<br />
in Dayabay, in der Nähe von Guangzhou, begonnen, das Anfang 2011<br />
seinen Betrieb aufnehmen soll.<br />
fun – umsAtz<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 2 385<br />
2008 2 825<br />
2007 2 745<br />
fun – EBitdA 1<br />
Mio. CHF<br />
0 750 1 500 2 250 3 000<br />
<strong>2009</strong> 283<br />
2008 316<br />
2007 262<br />
0 100 200 300 400<br />
fun – EBitdA 1 -mArgE<br />
%<br />
<strong>2009</strong> 11.9<br />
2008 11.2<br />
2007 9.5<br />
0 4 8 12 16<br />
1 Vor Restrukturierungen und Veräusserungen.<br />
17
18<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Strategieüberblick<br />
Seit einigen Jahren liegen viele unserer Leistungskennzahlen<br />
unter dem Niveau der Konkurrenz.<br />
Zu hohe Kosten und eine zu geringe Rentabilität<br />
schwächen unsere Wett bewerbsposition.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir zwei zentrale Initiativen<br />
gestartet, mit denen wir unsere Position verbessern<br />
wollen:<br />
Das „Project <strong>Clariant</strong>“ sieht eine komplette<br />
Neustrukturierung des Konzerns vor. Die Initiative<br />
„<strong>Clariant</strong> Excellence“ zielt auf die Einführung<br />
einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung ab.<br />
Beide Projekte zusammen werden dafür sorgen,<br />
dass wir gestärkt aus der Wirtschaftskrise<br />
hervorgehen.
StrategieÜBerBlick<br />
HIntERGRund<br />
Die Wirtschaftskrise traf uns zu einem Zeitpunkt, als unsere Wettbewerbsposition<br />
insgesamt schwach war. Seit einigen Jahren<br />
liegen viele unserer Leistungskennzahlen unter dem Niveau der<br />
Konkurrenz. Pro-Kopf-Umsatz, SG&A-Kosten (Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen),<br />
Umsatzwachstum und Kennzahlen zum<br />
Nettoumlaufvermögen bewegten sich im Branchenvergleich durchgängig<br />
im unteren Quartil. Aufgrund der Komplexität unseres Unternehmens<br />
und seiner strukturellen Defizite haben wir mit die höchsten<br />
Kosten in der Branche. Eine anhaltend geringe Renta bilität,<br />
gemessen an EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen<br />
auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle<br />
Vermögenswerte) und ROIC (Ertrag aus dem investierten Kapital),<br />
ist die Folge.<br />
Zwei zentrale, im Jahr <strong>2009</strong> gestartete Initiativen sollen dafür sorgen,<br />
die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen,<br />
zur Konkurrenz aufzuschliessen und eine nachhaltige Plattform<br />
zur Erbringung von Spitzenleistungen zu schaffen:<br />
› Project clariant. Project <strong>Clariant</strong> wurde Ende 2008 mit dem Ziel<br />
ins Leben gerufen, die Cashflow-Generierung zu erhöhen, Kosten<br />
zu senken und die Komplexität zu reduzieren. Das Projekt bildet<br />
den Auftakt zu einem Restrukturierungsprogramm. Dieses sieht<br />
vor, das Unternehmen in den Jahren <strong>2009</strong> und 2010 einer systematischen<br />
Analyse zu unterziehen, um in sämtlichen Bereichen<br />
Prozessoptimierungen zu erreichen.<br />
› clariant Excellence. Mit der im März <strong>2009</strong> gestarteten Initiative<br />
<strong>Clariant</strong> Excellence soll systematisch eine Kultur der kontinuierlichen<br />
Verbesserung im gesamten Unternehmen eingeführt werden.<br />
PROJECt CLARIAnt<br />
Das Project <strong>Clariant</strong> umfasst eine Reihe von Arbeitsprozessen,<br />
die sich auf drei Hauptbereiche konzentrieren: cash, kosten und<br />
komplexität.<br />
ProJEct clAriAnt –<br />
diE wichtigstEn ArBEitsProzEssE und hAuPtziElE<br />
Workstream targets<br />
cash › Verringerung des › Nettoumlaufvermögen = 24 % des<br />
Umlaufvermögens Umsatzes bis Ende <strong>2009</strong><br />
kosten › Stellenabbau<br />
› Asset Network<br />
Optimization<br />
komplexität<br />
› Straffung des Produktsortiments<br />
› Straffung der weltweiten<br />
Standorte<br />
› Gestaltung der<br />
Organisation<br />
› Abbau von über 2 000 Vollzeitstellen<br />
bis Ende <strong>2009</strong>;<br />
Fokus auf SG&A-Kosten<br />
› Festlegung und Planung von Standortschliessungen<br />
(Projekt GANO)<br />
› Vereinfachung des komplexen<br />
Produktportfolios<br />
› Verringerung der Anzahl der<br />
Standorte weltweit<br />
› Definition und Umsetzung von<br />
Massnahmen zugunsten einer strafferen<br />
und effektiveren Organisation<br />
cash: In puncto Cash-Generierung war <strong>2009</strong> ein Rekordjahr. Dafür<br />
sorgte die Initiative ‚Cash Performance‘, die auf den Abbau von<br />
Lagerbeständen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
abzielte. Ein konsequentes und kontinuierliches Bestandsmanagement<br />
ist für die effektive Kontrolle des Nettoumlaufvermögens entscheidend.<br />
Ferner konnten Zahlungsziele durch Nachverhandlungen<br />
bestehender Verträge verlängert werden. Das Nettoumlaufvermögen<br />
als Prozentsatz des Umsatzes verringerte sich per Ende <strong>2009</strong><br />
auf 21 Prozent und lag damit über unserem Zielwert von 24 Prozent.<br />
kosten: Das hohe Kostenniveau bedeutet für <strong>Clariant</strong> einen Wettbewerbsnachteil.<br />
Um diese grundlegende Schwäche in den Griff<br />
zu bekommen, setzt das Project <strong>Clariant</strong> Kostensenkungen in allen<br />
Bereichen an, vorrangig beim SG&A-Aufwand.<br />
19
20 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
„ Die Jahre <strong>2009</strong> und 2010 stehen für eine Phase der Umstrukturierung<br />
bei <strong>Clariant</strong>. Die systematische Analyse des gesamten<br />
Unternehmens soll uns helfen, eine Plattform für nachhaltiges,<br />
rentables Wachstum zu schaffen.“ HARIOLF KOTTMANN, CEO<br />
Im Vergleich zum Jahresende 2008 wurden über 2 500 Vollzeitstellen<br />
gestrichen. Dadurch sank die Gesamtzahl der Mitarbeitenden im<br />
Dezember <strong>2009</strong> auf unter 17 600. Zudem sind 2010 im Rahmen der<br />
laufenden Restrukturierung zusätzliche Stellenkürzungen vorgesehen.<br />
Der Stellenabbau fand in Rücksprache mit Arbeitnehmervertretern<br />
und den örtlichen Behörden statt. <strong>Clariant</strong> legt grossen Wert<br />
darauf, den Umgang mit den betroffenen Mitarbeitenden fair und<br />
transparent zu gestalten.<br />
Auch durch ihr Produktionsnetzwerk erwachsen <strong>Clariant</strong> Wettbewerbsnachteile.<br />
Historisch bedingte strukturelle Schwächen<br />
sowie langjährige Überkapazitäten beeinträchtigen unsere Kostenbasis<br />
erheblich. Um diese Probleme im Produktionsbereich zu<br />
lösen, wurde als Teil des Project <strong>Clariant</strong> das Projekt Global Asset<br />
Network Optimization (GANO) gestartet. Es sieht vor, sämtliche<br />
Standorte einer Bewertung zu unterziehen und anschliessend entsprechende<br />
Rationalisierungsprogramme einzuleiten. Erste Ergebnisse<br />
des GANO-Projekts wurden im vierten Quartal <strong>2009</strong> veröffentlicht.<br />
Schliessungen sind in diesem Zusammenhang für die<br />
Standorte Hüningen (Frankreich), Pontypridd (Grossbritannien), für<br />
CIVAC in Cuernavaca (Mexiko) sowie für Teile zweier Werke an den<br />
Standorten Gendorf und Frankfurt (Deutschland) geplant. Auch für<br />
den Standort Onsan (Südkorea) wurde eine Bewertung aller strategischen<br />
Optionen anberaumt, und zwei kleinere Masterbatches-<br />
Standorte in Lavine (Quebec, Kanada) und Milford (Delaware, USA)<br />
wurden ebenfalls geschlossen.<br />
Stellenabbau und andere Kosteneinsparungen zeigen erste positive<br />
Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Einmaleffekten. Die<br />
Verbesserung des operativen Ergebnisses ist für unsere langfristige<br />
und nachhaltige Cash-Generierung von zentraler Bedeutung, da sich<br />
dadurch der Spielraum für eine weitere Verringerung des Umlaufvermögens<br />
verkleinert.<br />
komplexität: <strong>Clariant</strong> ist ein komplexes Unternehmen. Dies liegt<br />
einerseits an der Anzahl unserer Produkte und Länder, in denen wir<br />
diese vertreiben, und andererseits an unserer Organisationsstruktur.<br />
Da die Komplexität unserer Strukturen eine effiziente Unternehmensführung<br />
behinderte, stellte die Überprüfung der Organisations-<br />
struktur im Jahr <strong>2009</strong> eine der Hauptprioritäten für Project <strong>Clariant</strong><br />
dar. Als Unternehmen der Spezialitätenchemie ist <strong>Clariant</strong> – bedingt<br />
durch ihre breite und gleichzeitig spezialisierte Produktpalette –<br />
naturgemäss relativ komplex. Um erfolgreich zu sein, gilt es, diese<br />
Komplexität auf ein Mindestmass zu reduzieren und gleichzeitig zu<br />
gewährleisten, dass wir unser Portfolio flexibel verwalten.<br />
Die bisherige auf Divisionen und Regionen basierende Matrixstruktur<br />
von <strong>Clariant</strong> hatte folgende Nachteile:<br />
› zu viele Schnittstellen,<br />
› mangelnde Verantwortlichkeit bei wichtigen Geschäftsentscheidungen,<br />
› unzureichende Kosten- und Leistungstransparenz, sowie<br />
› Unfähigkeit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.<br />
Durch die Vereinfachung unserer Strukturen werden wir nicht nur<br />
in der Lage sein, zu unserer Konkurrenz aufzuschliessen, sondern<br />
auch unternehmerisches Denken und Verantwortungsbewusstsein<br />
zu fördern. All dies wird dazu beitragen, eine Plattform zugunsten<br />
der nachhaltigen Verbesserung unserer Rentabilität zu schaffen.<br />
Der Umstrukturierung lagen folgende Prinzipien zugrunde:<br />
› verantwortlichkeit – Vereinfachung der Strukturen, um die Kontrollreichweite<br />
der einzelnen Managementeinheiten zu reduzieren<br />
und unsere Manager an dem zu messen, was tatsächlich in ihrer<br />
Macht steht.<br />
› kosteneffizienz – Eliminierung von Redundanzen in unseren Entscheidungsfindungs-<br />
und Umsetzungsprozessen. Einführung flacherer<br />
Managementhierarchien und Beseitigung von Überschneidungen<br />
mit dem Ziel zusätzlicher Kosteneinsparungen.<br />
› geschäftsanforderungen – Ausrichtung an den wichtigsten<br />
strategischen Geschäftsprioritäten unter Berücksichtigung von<br />
Marktschwankungen.<br />
› strategische flexibilität – Regelmässige Überprüfung und<br />
Erneuerung des Portfolios. Unsere Struktur muss flexibel sein,<br />
damit schnelle Anpassungen des Portfolios möglich sind. Dies<br />
schliesst gegebenenfalls auch M&A-Aktivitäten und Partnerschaftsabkommen<br />
mit ein.
ÜBERSICHt ÜBER StRuKtuRELLE VERÄndERunGEn<br />
schlüssElElEmEntE dEr nEuEn struktur von clAriAnt<br />
neue Struktur Rolle<br />
1. Executive committee<br />
2. corporate center<br />
3. Business units<br />
4. Business services<br />
5. regionen und länder<br />
6. group technology services<br />
Gesamte strategische und operative<br />
Verantwortung und Rechenschaftspflicht<br />
für die Unternehmensführung.<br />
Unterstützt das Executive Committee<br />
durch die Vorgabe von Zielen und<br />
die Bereitstellung der erforderlichen<br />
Ressourcen und Strukturen.<br />
Zehn BUs leiten die Geschäfte. Jede BU<br />
hat auf der Stufe der Erfolgsrechnung<br />
Rechenschaftspflicht für ihr Geschäft.<br />
Erbringung von Dienstleistungen ausserhalb<br />
des Kerngeschäfts für die BUs.<br />
Globale Koordination und Ausführung<br />
in acht regionalen Service Centern.<br />
Verantwortung für Business Services<br />
vor Ort durch Koordination über die<br />
BUs hinweg. Sie vertreten das Unternehmen<br />
gegenüber externen Anspruchsgruppen.<br />
Koordination und Zentralisierung von<br />
Innovationen durch sechs Einheiten.<br />
1. ExECutIVE COMMIttEE<br />
Dem Executive committee (Ec) obliegt die gesamte strategische<br />
und operative Verantwortung und Rechenschaftspflicht für die Leitung<br />
von <strong>Clariant</strong>. Das EC legt die Gesamtziele des Unternehmens<br />
fest und richtet die Unternehmensstruktur danach aus.<br />
Das EC trägt die Hauptverantwortung für die Ressourcenzuteilung,<br />
die Nachfolgeplanung und das Talentmanagement. Es stellt damit<br />
sicher, dass <strong>Clariant</strong> über die richtigen Mitarbeitenden in den richtigen<br />
Positionen verfügt, damit künftig kontinuierliche Verbesserungen<br />
möglich sind.<br />
StrategieÜBerBlick 21<br />
2. CORPORAtE CEntER<br />
Das Corporate Center umfasst alle zentralen Geschäftsfunktionen,<br />
darunter Finance, Corporate Affairs, <strong>Clariant</strong> Excellence und Environmental,<br />
Safety, and Health Affairs (ESHA). Mit seinen rund 100<br />
Mitarbeitenden unterstützt das Corporate Center das Executive<br />
Committee und den Verwaltungsrat, indem es Zielvorgaben macht<br />
und die Verfügbarkeit der erforderlichen Ressourcen und Strukturen<br />
sicherstellt. Dabei arbeitet das Corporate Center eng mit den Business<br />
Units zusammen und legt Strategien und Umfang der Business<br />
Services fest.<br />
3. BuSInESS unItS<br />
Die operative Führung von <strong>Clariant</strong> hat die Implementierung von<br />
zehn neu geschaffenen Business units (Bus) erfolgreich abgeschlossen.<br />
Jede BU trägt die volle Verantwortung für ihr operatives<br />
Ergebnis. Die BUs kontrollieren und verwalten die Wertschöpfungskette,<br />
einschliesslich Anwendungen, Einkaufsaktivitäten, Produktion,<br />
Supply Chain, Marketing und Vertrieb. Sie ersetzen die zum<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> aufgelöste Divisionsstruktur.<br />
Die Umsätze der BUs variieren zwischen 1.7 Mrd. CHF und<br />
200 Mio. CHF. Bei Standorten mit verschiedenen Produktionsschwerpunkten<br />
erfolgte die Mittelzuweisung an die BUs nach dem<br />
„Major User“-Prinzip.
22 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
üBErsicht BusinEss units<br />
Bu industrial & consumer specialties<br />
Führend bei der Herstellung von Ethylenoxidderivaten<br />
für die verschiedensten Märkte,<br />
darunter Personal Care, Industrial, Home Care,<br />
Enteisungstechnik, Metallverarbeitung,<br />
Bauchemie und Pflanzenschutz.<br />
Bu Pigments<br />
Weltweit führender Hersteller von Farbpigmenten<br />
für Lacke, Farben, Kunststoffe<br />
und Druckverfahren.<br />
Bu masterbatches<br />
Weltweit führend bei Masterbatches für die<br />
Automobil-, Konsumgüter-, Elektro-, Medizin-,<br />
Verpackungs- und Textil-/Textilfaserindustrie.<br />
Bu textile chemicals<br />
Führender Hersteller von Farbmitteln und<br />
Chemikalien für die Textilindustrie, darunter für<br />
Bekleidung, Polsterung, Stoffe und Teppiche.<br />
Bu oil & mining services<br />
Führender Anbieter von Produkten und<br />
Dienstleistungen für die Erdöl-, Raffinerie-<br />
und Bergbauindustrie.<br />
Bu Paper specialties<br />
Führender Anbieter von optischen Aufhellern,<br />
Farbmitteln und Funktionschemikalien<br />
für Papier- und Verpackungsanwendungen.<br />
Bu Additives<br />
Grosser Hersteller von halogenfreien<br />
Flammschutzmitteln, Wachsen und<br />
Polymeradditiven für Kunststoffe, Farben<br />
und Tinten.<br />
Bu detergents & intermediates<br />
Führender Anbieter von Waschmitteln<br />
und Zwischenprodukten für die Consumer-<br />
Care-, Agrar- und Pharmaindustrie.<br />
Bu leather services<br />
Führender Anbieter von Lederchemikalien<br />
und Verfahren zur Nassbehandlung,<br />
Gerbung, Färbung und Veredelung für die<br />
Lederverarbeitung, u.a. in der Automobil-,<br />
Schuh- und Möbelindustrie.<br />
Bu Emulsions<br />
Anbieter von synthetischen Latex/Polymerdispersionen<br />
für Farben, Lacke, Klebstoffe<br />
und Dichtungsmittel für die Textil-, Leder-<br />
und Papierindustrie.
StrategieÜBerBlick<br />
zEhn BusinEss units lÖsEn diE frühErE divisionsstruktur AB<br />
Pigments & Additives<br />
textile, leather & Paper<br />
chemicals<br />
functional chemicals<br />
masterbatches<br />
Bu Pigments<br />
Bu Additives<br />
Bu Paper specialties<br />
Bu leather services<br />
Bu textile chemicals<br />
Bu Emulsions<br />
Bu industrial & consumer<br />
specialties<br />
Bu detergents &<br />
intermediates<br />
Bu oil & mining services<br />
Bu master batches<br />
4. BuSInESS SERVICES<br />
Business Services werden zentral vom Standort Muttenz aus<br />
koordiniert und via acht Business Service Centers ausgeführt. Die<br />
Business Services umfassen die Bereiche HR, IT, Strategic Procurement,<br />
Logis tics, Supply Chain, Finance, Legal und Communications.<br />
Beratung und Angaben zu regionalen Dienstleistungen können entweder<br />
über das Corporate Center oder die Global Business Services<br />
eingeholt werden, wobei die Regional Service Center Kosten und<br />
Qualität der angebotenen Dienstleistungen überwachen.<br />
BusinEss sErvicEs – stAndortE<br />
nordamerika:<br />
Charlotte, USA<br />
weltweit:<br />
Muttenz<br />
lateinamerika:<br />
São Paulo, Brasilien<br />
Europa:<br />
Sulzbach, Deutschland<br />
mittlerer osten<br />
& Afrika:<br />
Sefaköy, Türkei<br />
indien:<br />
Mumbai<br />
Japan:<br />
Tokio<br />
china:<br />
Schanghai<br />
südostasien:<br />
Singapur<br />
5. REGIOnS/COuntRIES<br />
Die einzelnen Regionen und Länder sind für das Management der<br />
Business Services an ihrem jeweiligen Standort verantwortlich.<br />
Jeder Region/jedem Land steht ein Leiter Business Services vor,<br />
der mittels BU-übergreifender Koordination für ein angemessenes<br />
Dienstleistungsniveau sorgt. Allerdings tragen die Leiter der Regionen/Länder<br />
keine direkte Geschäftsverantwortung (z.B. auf der Stufe<br />
der Erfolgsrechnung). Diese liegt allein bei den BUs.<br />
Der Leiter der Länder oder Regionen ist gleichzeitig <strong>Clariant</strong>s<br />
Ansprechpartner für externe Anspruchsgruppen, die von Gemeinden<br />
bis hin zu nationalen Regierungen reichen können.<br />
23
24 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
6. GROuP tECHnOLOGy SERVICES<br />
Eine neue „Group Technology Services“-Struktur (GTS-Struktur),<br />
bestehend aus sechs zentralen Einheiten, soll wichtige Funktionen<br />
entlang der Technologie- und Innovationskette straffen und stärken:<br />
Group Research & Development setzt sich aus den früheren divisionalen<br />
F&E-Einheiten zusammen, wodurch unser Fachwissen im<br />
Bereich chemische Synthese gebündelt werden konnte. Die neue<br />
Einheit stellt den BUs chemietechnische Verfahren und neue Produktlösungen<br />
zur Verfügung und sichert effizient und wirksam eine<br />
nachhaltige F&E-Pipeline.<br />
Group Process Development ist unser Kompetenzzentrum für chemische<br />
Prozesstechnik. Es unterstreicht die Bedeutung, die wir der<br />
Optimierung bzw. Entwicklung neuer Prozesstechnologien beimessen,<br />
die wiederum kosteneffiziente, sichere und verlässliche Produktionsprozesse<br />
zur Herstellung von Qualitätsprodukten ermöglichen.<br />
New Business Development ist für die Ermittlung und Entwicklung<br />
neuer Geschäftschancen für <strong>Clariant</strong>, die über die Reichweite der<br />
BUs hinausgehen, zuständig. Dabei kommt dem Technologie-Scouting<br />
und dem Portfoliomanagement eine Schlüsselrolle bei der<br />
Erschliessung rentabler neuer Geschäftsfelder zu.<br />
Intellectual Property Management umfasst unter anderem unsere<br />
Patentabteilung. Die Einheit ist für die Umsetzung unserer IP-Strategie<br />
und die Verwaltung des dazugehörigen IP-Portfolios zuständig.<br />
Darüber hinaus ist sie die treibende Kraft des konzernweiten<br />
Wissensmanagements, das auch die Zusammenarbeit mit externen<br />
Partnern aus Industrie und Hochschule mit einschliesst.<br />
Group Engineering erbringt für <strong>Clariant</strong> Ingenieurdienstleistungen,<br />
die von ersten Bauentwürfen für Produktionsanlagen bis hin zur<br />
Inbetriebnahme optimierter oder neuer Infrastruktur- und Produktionsanlagen<br />
reichen.<br />
Group Product Safety überwacht die Einhaltung aller internen und<br />
externen Sicherheitsvorschriften und gewährleistet die Marktreife<br />
unserer Produkte. Die Bestandsverwaltung chemischer Substanzen<br />
und das Produktdatenmanagement, Toxikologie sowie Verkehrssicherheit<br />
fallen in ihren Aufgabenbereich.<br />
Innovation und Technologie entscheiden über unseren Erfolg. Entsprechend<br />
kommt GTS eine Schlüsselrolle zu, da diese Einheit die<br />
Plattform für künftiges rentables Wachstum schafft.<br />
CLARIAnt ExCELLEnCE – FÜR EInE LAnGFRIStIGE und<br />
nACHHALtIGE PERFORMAnCE<br />
Während sich das Project <strong>Clariant</strong> auf Schwächen im Struktur- und<br />
Kostenbereich konzentriert, handelt es sich bei <strong>Clariant</strong> Excellence<br />
um eine langfristige Initiative, bei der kontinuierliche Verbesserung<br />
und kultureller Wandel im Mittelpunkt stehen. Ausgehend vom<br />
LeanSigma-Ansatz ist <strong>Clariant</strong> Excellence darauf ausgelegt, unsere<br />
Wettbewerbsfähigkeit durch Effizienzgewinne und die Schaffung<br />
von Kundenmehrwert zu optimieren. <strong>Clariant</strong> Excellence legt den<br />
Grundstein für eine neue Unternehmenskultur, bei der unternehmerisches<br />
Denken grossgeschrieben wird und die uns dabei helfen wird,<br />
in der Branche eine Spitzenposition einzunehmen.<br />
<strong>Clariant</strong> Excellence setzt bei den folgenden vier Bereichen an:<br />
Operational Excellence, Commercial Excellence, Innovation Excellence<br />
und People Excellence. Entsprechende Massnahmen werden<br />
Schritt für Schritt erarbeitet und umgesetzt.<br />
clAriAnt ExcEllEncE<br />
innovation Excellence:<br />
Förderung neuer Ideen und Lösungen<br />
für rentables Wachstum<br />
operational Excellence:<br />
Optimale Effizienz bei allen<br />
betrieblichen Verfahren<br />
leansigma<br />
commercial Excellence:<br />
Stärkung von Verkauf und Marketing<br />
für besten Kundenservice und<br />
optimale Preise<br />
People Excellence:<br />
Befähigung unserer Mitarbeitenden,<br />
eine Kultur der kontinuierlichen<br />
Verbesserung zu schaffen
StrategieÜBerBlick<br />
operational Excellence konzentriert sich auf operative und administrative<br />
Belange. Ziel ist die laufende Optimierung der operativen Prozesse,<br />
vom Auftragseingang und der Planung über die Produktion bis hin<br />
zur Auslieferung an den Kunden. Dies schliesst auch unsere Einkaufsprozesse<br />
ein.<br />
commercial Excellence betrifft Verkauf und Marketing. Durch die<br />
Stärkung der Verkaufs- und Marketingorganisation soll diese in die Lage<br />
versetzt werden, den besten Kundenservice, das ansprechendste Produktportfolio<br />
und das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten und<br />
dadurch die Verkaufseffektivität zu erhöhen. Bruttomarge und Wachstum<br />
werden auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Verkaufsaktivitäten stehen<br />
und durch effiziente Prozesse und Tools unterstützt.<br />
Unsere Prioritäten für <strong>2009</strong> und 2010 lauten Cash-Generierung und<br />
Kostensenkungen. Somit bleibt unser Fokus auf die Operational Excellence<br />
und die Commercial Excellence gerichtet. Massnahmen im Bereich<br />
innovation Excellence sollen ab 2011 eingeführt werden, um neue<br />
Ideen zu fördern und in lukrative Produkte umzusetzen.<br />
People Excellence ist die vierte Komponente von <strong>Clariant</strong> Excellence.<br />
Sie schafft die Voraussetzungen für den Erfolg aller anderen Excellence-<br />
Bereiche und ist darauf ausgerichtet, die Mitarbeitenden mit den Fähigkeiten<br />
und Ressourcen auszustatten, die sie für eine effizientere und<br />
innovativere Arbeitsweise brauchen. Um den Prozess der kontinuierlichen<br />
Verbesserung zu fördern, räumt <strong>Clariant</strong> der Auswahl, Schulung und<br />
Befähigung geeigneter Mitarbeitender einen hohen Stellenwert ein.<br />
Der Schlüssel zur kontinuierlichen Prozessoptimierung in allen Excellence-Bereichen<br />
ist die LeanSigma-Methodik. LeanSigma ist ein leistungsstarker,<br />
datengesteuerter Ansatz zur Analyse und Lösung der Grundursachen<br />
geschäftlicher Probleme. Um Veränderungen voranzutreiben,<br />
setzt LeanSigma auf die Durchführung konzernweiter Schulungen und<br />
Projekte. <strong>2009</strong> nahmen etwa 1 500 Mitarbeitende an LeanSigma-Schulungen<br />
teil. Mehr als 500 leitende und mittlere Führungskräfte wurden<br />
zu „Excellence Champions“ ausgebildet. Im gleichen Jahr wurden insgesamt<br />
420 LeanSigma-Projekte angestossen, die über das Jahr gerechnet<br />
zu Kosteneinsparungen von über 12 Mio. CHF führten.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir an unserem Ziel festhalten,<br />
bis Ende 2010 mit unseren Leistungen den Branchendurchschnitt zu<br />
über treffen. Wir sind davon überzeugt, dass die konsequente Umsetzung<br />
des Project <strong>Clariant</strong> und die kontinuierliche Verbesserung im Rahmen von<br />
<strong>Clariant</strong> Excellence uns befähigen werden, unsere Performance nachhaltig<br />
zu steigern und unsere Ziele zu erreichen.<br />
25
26<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Corporate Responsibility<br />
Der verantwortungsvolle Umgang mit Kunden,<br />
Mitarbeitenden, Mitmenschen und der Umwelt ist<br />
für uns nicht nur eine Frage der Ethik. Er stärkt<br />
auch die Partnerschaft mit denjenigen Anspruchsgruppen,<br />
von denen letztlich unser Erfolg im<br />
aktuellen Marktumfeld wie auch in der Zukunft<br />
abhängt.
corporate reSponSiBility<br />
„ Corporate Responsibility ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
unseres nachhaltigen Ansatzes für profitables Wachstum.“<br />
GLOBAL REPORtInG InItIAtIVE (GRI)<br />
Um unsere Aktionäre und andere Anspruchsgruppen transparent<br />
über unsere verantwortungsvolle Unternehmensführung zu informieren,<br />
erfolgt unsere Berichterstattung gemäss den Richtlinien der<br />
Global Reporting Initiative (GRI). Die GRI hat unseren Bericht auf<br />
erfolgreiche Einhaltung ihrer G3-Richtlinien für die Erstellung von<br />
Nachhaltigkeitsberichten geprüft. Sie hat für den gesamten Bericht,<br />
einschliesslich der im Internet veröffentlichten GRI-Beilage, die ordnungsgemässe<br />
Umsetzung auf Ebene C bestätigt.<br />
1 Aus Energieverbrauch (Elektrizität, Dampf usw.), Beginn der Datenermittlung im Jahr 2007<br />
2 Zahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag pro 200 000 Arbeitsstunden<br />
HARIOLF KOTTMANN, CEO<br />
uMWELtFREundLICH und SICHER – In JEdER HInSICHt<br />
Wir engagieren uns in allen Tätigkeitsbereichen mit Nachdruck für<br />
Umweltschutz und Sicherheit. Dabei lassen wir es nicht bei der<br />
blossen Einhaltung regulatorischer Anforderungen bewenden, sondern<br />
setzen nationale Gesetze und interne Vorschriften konsequent<br />
und proaktiv um. Unsere Bestimmungen für Umwelt, Sicherheit und<br />
Gesundheit (Environment, Safety & Health, ESH) erfüllen die Zielsetzungen<br />
der „Charta für eine langfristig tragfähige Entwicklung“<br />
der Internationalen Handelskammer. Daneben wurden wir weltweit<br />
nach ISO 14001-2004 und OHSAS ISO 18001-1999 zertifiziert. Jede<br />
unserer weltweiten Produktionsstätten muss die Vorschriften der<br />
ESH-Abteilung des Konzerns für eine umweltfreundliche und sichere<br />
Geschäftstätigkeit strikt einhalten. Darüber hinaus verfügen wir über<br />
ein globales System zur Ereignisberichterstattung und zum Notfallmanagement.<br />
AusgEwähltE lEistungsindikAtorEn zu umwElt, sichErhEit und gEsundhEit:<br />
5-Jahres-trend 2004 – 2008<br />
material-, Energie- und wasserverbrauch<br />
Einheit 2008 2007 2006 2005 2004<br />
Materialien zur Fertigung von Produkten 1 000 Tonnen 2 182 2 318 2 401 2 480 2 642<br />
Verbrauch von eingekauftem Strom 1 000 TJ 3.71 3.97 4.27 4.55 4.78<br />
Erdgasverbrauch 1 000 TJ 4.48 4.81 6.25 6.94 7.26<br />
Ölverbrauch 1 000 GJ 572 803 1 024 1 206 1 292<br />
Wasserverbrauch inkl. Betriebswasser usw. Mio. m3 luft- und wasseremissionen; Abfälle<br />
96 103 112 114 121<br />
Direkte CO -Emission 2 1 000 Tonnen 468 507 596 642 672<br />
Direktes Erderwärmungspotenzial (Kohlenstoffäquivalent – Scope 1) 1 000 Tonnen 653 708 898 1 032 1 070<br />
Indirektes Erderwärmungspotenzial (Kohlenstoffäquivalent – Scope 2) 1 000 Tonnen1 583 647<br />
Schwefeldioxid Tonnen 422 538 611 685 765<br />
Stickoxide Tonnen 428 425 515 839 1 101<br />
Abwasservolumen gesamt Mio. m3 25.6 27.0 29.7 31.4 33.9<br />
Organische Verbindungen in Abwässern (chemischer Sauerstoffbedarf) 1 000 Tonnen O2 5.97 6.45 7.04 7.81 7.98<br />
Erzeugte Abfälle, kein Sondermüll 1 000 Tonnen 120 123 135 128 135<br />
Erzeugte Abfälle, Sondermüll<br />
Arbeitsunfälle<br />
1 000 Tonnen 120 111 144 175 170<br />
Häufigkeit: Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen 2 0.78 0.92 1.05 1.13 1.27<br />
Schweregrad: Ausfalltagerate 3 11.3 15.9 19.6 17.3 20.8<br />
3 Zahl der Ausfalltage aufgrund von Arbeitsunfällen pro 200 000 Arbeitsstunden<br />
27
28 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Dank unserer internationalen Initiative AvoidingAccidents@<strong>Clariant</strong>,<br />
die darauf abzielt, das Denken und Verhalten der Mitarbeitenden zu<br />
verändern, ging die Zahl der Arbeitsunfälle <strong>2009</strong> gegenüber dem<br />
Vorjahr um 13 Prozent zurück. Unser Projekt „Energy 2010“, bei dem<br />
alle grossen Standorte einem Energieaudit unterzogen werden, trug<br />
massgeblich dazu bei, den Energieverbrauch zwischen 2004 und<br />
2008 um mehr als 16 Prozent pro Tonne Produkt zu senken. Im Jahr<br />
<strong>2009</strong> wurden im Rahmen dieses Projekts am Standort Gendorf zwei<br />
alte Destillationskolonnen durch eine einzelne Kolonne zur Herstellung<br />
von Monoethylenglykol ersetzt. Dies führte zu einer verbesserten<br />
Trennleistung und gleichzeitig zu jährlichen Einsparungen von<br />
200 MWh Strom, 15 000 MWh Dampf, 5 500 t Treibhausgasemissionen<br />
und 1 Mio. CHF Energiekosten. Weitere Massnahmen halfen,<br />
das Abwasservolumen zu senken. Beispielsweise werden an unserem<br />
Standort in Knapsack keinerlei Stickstoffverbindungen mehr in<br />
das Abwasser geleitet. Dies wurde erreicht, indem die für Abluftwäscher<br />
zur Ammoniakreduzierung verwendete wässrige Waschlösung<br />
durch Phosphorsäure ersetzt wurde. Das entstehende Diammoniumphosphat<br />
wird jetzt isoliert und als Rohstoff an die Düngemittelbranche<br />
verkauft. Andere Umweltschutzprojekte umfassen die Reduktion<br />
des Ausstosses von Phosphaten in Hoechst und Stickstoffverbindungen<br />
in Knapsack sowie von Luftschadstoffen (z.B. VOC-Emissionen)<br />
in Muttenz. Im Jahr <strong>2009</strong> investierte <strong>Clariant</strong> mehr als 20 Mio. CHF<br />
in ihre ESH-Programme.<br />
Die Tabelle auf Seite 27 veranschaulicht die Ergebnisse unserer<br />
ESH-Massnahmen für die Jahre 2004 bis 2008. Die Erfassung und<br />
Auswertung der Daten zu unseren Produktionsstandorten in 40 Ländern<br />
braucht Zeit. Daher werden die Daten für <strong>2009</strong> erst im April<br />
2010 auf unserer Website veröffentlicht.<br />
unSERE PROduKtE: SICHER und nACHHALtIG<br />
Bei <strong>Clariant</strong> ist das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung in jeder<br />
Hinsicht fest verankert, sei es bei der Produktion, beim Transport und<br />
Vertrieb oder bei der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen.<br />
Das gilt für alle Lebenszyklusphasen. Als führendes Chemieunternehmen<br />
beschränken wir uns dabei nicht auf die Einhaltung gesetzlicher<br />
Vorschriften, sondern nehmen darüber hinaus an verschiedenen<br />
Programmen teil, darunter die Initiativen Global Charter Responsible<br />
Care ® und Global Product Strategy (GPS).<br />
Ziel dieser freiwilligen Programme ist es, <strong>Clariant</strong>s Leistung in<br />
puncto Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz sowie die Qualität<br />
der von uns produzierten und vertriebenen Produkte laufend zu<br />
verbessern. Dabei steht neben der Optimierung der sicherheits- und<br />
umweltrelevanten Produktmerkmale auch die Kommunikation mit<br />
unseren Kunden und anderen Anspruchsgruppen im Vordergrund.<br />
Zusätzlich zu diesen freiwilligen Programmen arbeiten wir an der<br />
Einhaltung der gesetzlichen REACH-Vorschriften (Verordnung über<br />
die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer<br />
Stoffe). Die erste Registrierungsfrist endet am 30. November<br />
2010: Bis dann müssen hochvolumige Substanzen und Stoffe, die<br />
eine Gefahr für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt darstellen<br />
können, bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) in<br />
Helsinki registriert sein. Die Einhaltung der REACH-Verordnung und<br />
anderer gesetzlicher Regelwerke erfordert eine enge Zusammenarbeit,<br />
sowohl funktionsübergreifend mit Geschäftspartnern und Regulierungsbehörden,<br />
als auch innerhalb der Lieferkette von <strong>Clariant</strong>.<br />
Ein Beispiel für das Engagement von <strong>Clariant</strong> in Sachen Nachhaltigkeit<br />
ist die neue Produktreihe Genaminox ® CHE, die ein Aminoxid<br />
auf biologischer Basis für die Reinigung harter Oberflächen enthält.<br />
Dadurch lässt sich der Anteil an Aktivsubstanzen in Reinigungsprodukten<br />
senken. Der geringere Anteil an Aktivsubstanzen und<br />
der höhere Wasseranteil verleihen Reinigungsmitteln auf Basis<br />
von Genaminox ® CHE ein günstigeres ökologisches und toxikologisches<br />
Profil und verbessern so deren Umweltbilanz. Das Ergebnis<br />
ist ein innovatives Produkt, das sich durch geringere Kosten, eine<br />
höhere Reinigungsleistung sowie eine nachhaltige Wirkungsweise<br />
auszeichnet und gleichzeitig die Auflagen des EcoTain-Labels von
<strong>Clariant</strong> erfüllt. Kurzum: In der proaktiven und verantwortungsbe<br />
wussten Gestaltung unserer Produktportfolios kommt unser<br />
Bestreben zum Ausdruck, die Anforderungen unserer Kunden bestmöglich<br />
zu erfüllen.<br />
EInE KuLtuR dER HÖCHStLEIStunG, FAIRnESS und<br />
ZuSAMMEnARBEIt<br />
In schwierigen Zeiten sind Unternehmen aufgerufen, die Motivation<br />
und Kompetenz ihrer Mitarbeitenden zu fördern und für eine faire<br />
Behandlung zu sorgen. Dank regelmässiger Performancegespräche<br />
wissen die Mitarbeitenden stets, welchen Beitrag sie zum Gesamterfolg<br />
von <strong>Clariant</strong> leisten und erhalten die Motivation, die sie zur<br />
Erreichung ehrgeiziger Ziele brauchen. Unser langfristiger Erfolg<br />
erfordert eine Kultur, die auf ständige Verbesserungen ausgerich-<br />
mitArBEitEndE nAch nAtionAlität<br />
<strong>Clariant</strong> beschäftigt 17 536 Mitarbeitende aus 86 Ländern.<br />
Diese verteilen sich wie folgt:<br />
Deutschland 25 %<br />
Brasilien 9 %<br />
USA / Kanada 7 %<br />
China 7 %<br />
Frankreich 7 %<br />
Indien 5 %<br />
Italien 4 %<br />
Spanien 4 %<br />
Indonesien 3 %<br />
Schweiz 3 %<br />
Mexiko 3 %<br />
Sonstige 23 %<br />
corporate reSponSiBility<br />
tet ist. Zu diesem Zweck wurde das Project <strong>Clariant</strong> Excellence ins<br />
Leben gerufen (siehe Seite 24). Es baut vor allem auf der „People<br />
Excellence“ auf, mit der <strong>Clariant</strong> sicherstellt, dass sie die richtigen<br />
Mitarbeitenden zur richtigen Zeit für die richtige Position hat. Vorrangiges<br />
Ziel der „People Excellence“ ist es daher, die Weiterbildung<br />
der Mitarbeitenden zu verbessern. Das bedeutet, dass ihnen<br />
die erforderlichen Fähigkeiten vermittelt und Ressourcen zur Verfügung<br />
gestellt werden und ihnen gleichzeitig der nötige Freiraum<br />
gelassen wird. Damit diese Verbesserungen auch langfristig gesichert<br />
sind, fördert <strong>Clariant</strong> intensiv die Nachfolgeplanung und das<br />
Talent management.<br />
<strong>Clariant</strong> arbeitet unter vollständiger Einhaltung der Normen der<br />
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und sorgt diesbezüglich<br />
für die laufende Überwachung ihrer Standorte. Hierzu gehört auch<br />
die strikte Einhaltung der Bestimmungen zur Versammlungsfreiheit.<br />
Für rund 50 Prozent unserer Mitarbeitenden gelten Tarifverträge. Im<br />
Falle betrieblicher Veränderungen (wie Werkschliessungen) arbeiten<br />
wir eng mit Mitarbeitervertretern und Mitarbeitenden zusammen.<br />
Die von uns gezahlten Löhne und Gehälter entsprechen den vor Ort<br />
geltenden Mindestlöhnen oder liegen oftmals – abhängig von der<br />
Wettbewerbssituation – darüber. Daher kann <strong>Clariant</strong> die besten<br />
Talente für sich gewinnen und auf eine loyale Belegschaft zählen.<br />
Wir beachten zudem sämtliche lokalen Bestimmungen für Teilzeit-<br />
und befristet eingestellte Mitarbeitende.<br />
29
30 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
untERnEHMEnSIntEGRItÄt und EnGAGEMEnt<br />
FÜR dAS GEMEInWOHL<br />
Der Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong>, der auf der Website des Konzerns<br />
abrufbar ist, definiert verantwortungsvolles Verhalten. Dadurch werden<br />
der Ruf des Unternehmens geschützt und die Risiken für unsere<br />
Aktionäre reduziert. Er verpflichtet sowohl <strong>Clariant</strong> als auch jeden<br />
einzelnen Mitarbeitenden zur genauen Einhaltung eines umfassenden<br />
Regelwerks. Dieses gewährleistet einen fairen Wettbewerb,<br />
Koalitionsfreiheit sowie das Recht auf Tarifverhandlungen und verbietet<br />
ausdrücklich Korruption, Diskriminierung sowie Kinder- und<br />
Zwangsarbeit.<br />
Alle Mitarbeitenden werden im Umgang mit diesem Verhaltenskodex<br />
geschult. Der General Counsel von <strong>Clariant</strong> ist der oberste Ansprechpartner<br />
für Compliance-Fragen und erhält diesbezüglich Informationen<br />
vom Linienmanagement. Damit ist er neben anderen rechtlichen<br />
Fragen unter anderem für die Verfolgung aller gemeldeten Verstösse<br />
gegen den Verhaltenskodex verantwortlich. Im Berichtsjahr wurden<br />
keine Zuwiderhandlungen gegen den Kodex in den Bereichen Korruption,<br />
unlauterer Wettbewerb oder Diskriminierung verzeichnet,<br />
die einen wesentlichen Einfluss auf den Konzern haben könnten.<br />
<strong>Clariant</strong> legt grossen Wert darauf, als Unternehmen überall dort Verantwortung<br />
für das Gemeinwohl zu übernehmen, wo der Konzern<br />
geschäftlich tätig ist. Im Rahmen von Partnerschaften mit umliegenden<br />
Gemeinden erteilten Mitarbeitende von <strong>Clariant</strong> im vergangenen<br />
Jahr Unterricht rund um die Themen Naturwissenschaften,<br />
Englisch und IT-Grundkenntnisse. Ferner übernahm das Unternehmen<br />
das Sponsoring für einen Studentenpreis, der in einer ländlich<br />
gelegenen Highschool in der Nähe unseres Standorts Kanchipuram<br />
(Indien) verliehen wurde. Im Rahmen dieser Partnerschaften wurden<br />
den Studenten Kurse in den Bereichen Erste-Hilfe-Massnahmen und<br />
Sicherheitsbewusstsein erteilt. In Portugal und Spanien engagierte<br />
sich <strong>Clariant</strong> für berufstätige behinderte Menschen und griff dabei<br />
auf die Unterstützung externer zertifizierter Dienstleister, die mit<br />
Behinderten arbeiten, zurück. Darüber hinaus finanzierte das Unternehmen<br />
ein Projekt, bei dem Architekturstudenten versuchten, sich<br />
im Rollstuhl oder mit verbundenen Augen in der Altstadt von Tarragona<br />
zurechtzufinden, um Hindernisse für seh- und körperbehinderte<br />
Menschen zu erkunden. Die Ergebnisse des Experiments wurden in<br />
einer Ausstellung an der Polytechnischen Universität von Katalonien<br />
präsentiert.<br />
RISIKOMAnAGEMEnt<br />
EntERPRISE RISK MAnAGEMEnt, PROZESSPRÜFunG<br />
und -ÜBERARBEItunG<br />
Das Enterprise Risk Management ist darauf ausgerichtet, Risikostufen<br />
zu ermitteln und unternehmerisches Denken innerhalb des<br />
Konzerns zu fördern. Der entsprechende Prozess evaluiert die Chancen<br />
und Gefahren für die vom Verwaltungsrat definierten kurz- und<br />
mittelfristigen Zielsetzungen. Das Enterprise Risk Management<br />
sorgt für die Koordinierung und Ausarbeitung von Massnahmen rund<br />
um das Risikomanagement über alle Entscheidungsebenen hinweg.<br />
Es gewährleistet, dass alle wesentlichen Risiken an das Executive<br />
Committee, den CEO und den Verwaltungsrat kommuniziert werden<br />
und befasst sich mit der Information, Weiterbildung sowie Motivation<br />
der Mitarbeitenden.<br />
Die für <strong>Clariant</strong> geltenden Bestimmungen zum Risikomanagement<br />
beinhalten ein spezielles Tool zur Risikobewertung und -quantifizierung,<br />
Ermittlung von Gegenmassnahmen, Zuordnung der Verantwortlichkeiten<br />
und Unterstützung der Managementberichtsstruktur.<br />
Diese Bestimmungen basieren auf dem Standard des Institute of<br />
Risk Management (IRM) und orientieren sich am Enterprise Risk<br />
Management – Integrated Framework des Committee of Sponsoring<br />
Organizations of the Treadway Commission (COSO). Die Ergebnisse<br />
unserer Risikobewertungen und Gegenmassnahmen werden konsolidiert<br />
und die Risiken anschliessend via Auditausschuss vom CEO,<br />
Executive Committee und Verwaltungsrat beurteilt.
RISIKOBEWERtunGEn<br />
Die Unternehmensplanung und die Zielsetzungen sind Gegenstand<br />
von Risikobewertungen. Diese wiederum stehen im Zusammenhang<br />
mit unseren kurz- und mittelfristigen Gesamtzielen sowie<br />
den individuellen Zielsetzungen der Führungskräfte. Der ermittelte<br />
Risikograd liefert Erkenntnisse über die Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
sowie das Ausmass möglicher Folgen für die Finanzlage, die<br />
Reputation und den Geschäftsbetrieb. Jede Risikobewertung gibt<br />
Auskunft über die folgenden Bereiche: Gefahren oder Chancen,<br />
Ursachen, Auswirkungen, Handhabung und Kontrollmassnahmen,<br />
Vertrauen in die Kontrollmassnahmen, Akzeptanz der ermittelten<br />
Risiken, mögliche Verbesserungen, Pläne zur Risikooptimierung<br />
und Zeitrahmen.<br />
Das Risk Management Steering Committee prüft die Bewertungsergebnisse<br />
auf Relevanz, Konsistenz und Genauigkeit. Die Risikobewertung<br />
erfolgt jährlich und wird bei Bedarf um vierteljährliche<br />
Aktualisierungen und Zwischenberichte ergänzt. Der Prozess gliedert<br />
sich in eine Anfangs- und Aktualisierungsphase. Dadurch soll<br />
sichergestellt werden, dass die Ergebnisse rechtzeitig vorliegen.<br />
uMWELt- und PROduKtRISIKEn, FInAnZIELLE RISIKEn<br />
und RECHtSStREItIGKEItEn<br />
Zur Minimierung möglicher Umwelt-, Sicherheits- und Gesundheitsrisiken<br />
werden die relevanten Parameter aller Produktionsstandorte<br />
zentral analysiert. Zum Schutz gegen allgemeine Haftpflicht- und<br />
Produkthaftungsrisiken schliessen wir Versicherungen ab und bilden<br />
Rückstellungen. Eventuelle Verpflichtungen durch Altlasten aus<br />
Akquisitionen oder Veräusserungen werden bei jeder sich bietenden<br />
Gelegenheit vertraglich begrenzt.<br />
Finanzielle Risiken werden mittels eines umfangreichen Analyse-<br />
und Bewertungssystems überwacht. Ungleichgewichte von Zahlungsströmen<br />
(Transaktionsrisiken) zwischen Währungen sichern wir<br />
mithilfe von Optionen, Spot- oder Termingeschäften selektiv ab. Risiken<br />
im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten<br />
(Umrechnungsrisiken) begegnet <strong>Clariant</strong> mit „natürlichem“ Hedging.<br />
Zinsänderungsrisiken bewirtschaften wir primär durch das kontrollierte<br />
Verhältnis von festen zu variablen Zinssätzen sowie durch die<br />
Laufzeiten der jeweiligen Kreditfazilitäten.<br />
corporate reSponSiBility<br />
Für nicht versicherte Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuerrecht,<br />
Patentrecht, Produkthaftung, Wettbewerbsrecht oder Umweltschutz<br />
bilden wir angemessene Rückstellungen.<br />
RISIKEn dER InFORMAtIOnStECHnOLOGIE<br />
Wir betreiben geschäftskritische Software in einem zentralen<br />
Rechenzentrum mit zwei räumlich getrennten Serverparks. Die<br />
parallele Struktur des Systems verhindert Störungen und Ausfälle.<br />
Zuverlässige und laufend aktualisierte Tools bieten Schutz<br />
vor Virenangriffen. Zudem führt <strong>Clariant</strong> regelmässig Notfallprozeduren<br />
durch.<br />
31
32<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Corporate Governance<br />
<strong>Clariant</strong> ist den internationalen Standards der<br />
Corporate Governance verpflichtet. Diese<br />
Standards bestimmen unsere Führungsstruktur<br />
und unsere Prozesse und zeigen unseren Anspruchsgruppen,<br />
dass wir offen und transparent handeln.
GRundSÄtZE dER CORPORAtE GOVERnAnCE<br />
Unsere Corporate Governance-Grundsätze legen die Führungsstruktur,<br />
die Organisation und die Prozesse des <strong>Clariant</strong> Konzerns fest, um<br />
Stakeholder-Value und Transparenz sowie nachhaltigen und langfristigen<br />
Erfolg zu gewährleisten. Der Konzern ist schweizerischen<br />
und internationalen Corporate Governance-Standards verpflichtet. Er<br />
befolgt die Richtlinien des Swiss Code of Best Practice for Corporate<br />
Governance und der SIX Swiss Exchange. Die Prinzipien und Regeln<br />
zur Corporate Governance sind im Schweizerischen Obligationenrecht,<br />
in den Statuten der <strong>Clariant</strong> AG sowie in den Organisationsreglementen<br />
und im Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong> festgelegt. Der<br />
Verwaltungsrat überarbeitet diese Dokumente regelmässig.<br />
Die Statuten und der Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong> können im Internet<br />
unter www.governance.clariant.com eingesehen werden.<br />
KOnZERnStRuKtuR und AKtIOnÄRE<br />
KOnZERnStRuKtuR<br />
Der Firmensitz der <strong>Clariant</strong> AG befindet sich an der Rothausstrasse 61,<br />
CH-4132 Muttenz, Schweiz.<br />
Die Geschäftstätigkeit der <strong>Clariant</strong> AG wird von ihren Konzerngesellschaften<br />
ausgeübt. Die <strong>Clariant</strong> AG ist eine Holdinggesellschaft<br />
nach schweizerischem Recht und direkte oder indirekte Eigentümerin<br />
sämtlicher Konzerngesellschaften weltweit. Mit Ausnahme der<br />
nachfolgend beschriebenen Fälle werden die Aktien der Konzerngesellschaften<br />
nicht öffentlich gehandelt. Die wichtigsten Gesellschaften<br />
der <strong>Clariant</strong> AG sind in Erläuterung 32 der Konzernrechnung<br />
aufgeführt (Seiten 108 und 109).<br />
corporate governance 33<br />
Bis Ende <strong>2009</strong> bestand der Konzern aus vier Divisionen: Textile,<br />
Leather & Paper Chemicals, Pigments & Additives, Functional<br />
Chemicals sowie Masterbatches. Ab dem 1. Januar 2010 ist der<br />
Konzern in zehn Business Units gegliedert: Paper Specialties,<br />
Leather Services, Textile Chemicals, Emulsions, Pigments, Additives,<br />
Industrial & Consumer Specialties, Detergents & Intermediates,<br />
Oil & Mining Services sowie Masterbatches.<br />
Die <strong>Clariant</strong> AG hält 63.4 Prozent an <strong>Clariant</strong> Chemicals (India)<br />
Ltd, die an der Bombay Stock Exchange (ISIN-Nr.: INE492A01029,<br />
Symbol: CLARICHEM) und an der National Stock Exchange of India<br />
(Symbol: CLNINDIA) notiert ist, sowie 75 Prozent an <strong>Clariant</strong> (Pakistan)<br />
Ltd, die an der Karachi Stock Exchange (ISIN-Nr.: PK007670101)<br />
notiert ist.<br />
BEdEutEndE AKtIEnBEtEILIGunGEn MIt 3 PROZEnt<br />
OdER MEHR dES GESAMtEn AKtIEnKAPItALS<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> hatte die <strong>Clariant</strong> AG 27 584 eingetragene<br />
Aktionäre. Zu diesem Zeitpunkt hielten die folgenden Aktionäre<br />
eine Beteiligung von über 3 Prozent des Aktienkapitals: Black-<br />
Rock Inc., New York (USA), 4.11 Prozent; JPMorgan Chase & Co.,<br />
New York (USA) 3.71 Prozent; ABN Amro, Amsterdam (NL),<br />
3.34 Prozent; Dimensional Fund Advisors, Austin (USA), 3.11 Prozent.<br />
Bestinver Gestión S.A., Madrid (ES), hielt eine Beteiligung von weniger<br />
als 3 Prozent (2008: 4.97 Prozent). Kein weiterer Aktionär hielt<br />
zum Bilanzstichtag mehr als 3 Prozent des Aktienkapitals.<br />
KREuZBEtEILIGunGEn<br />
Es bestehen keine Kreuzbeteiligungen.
34 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
KAPItALStRuKtuR<br />
KAPItAL<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> belief sich das voll eingezahlte Aktienkapital<br />
der <strong>Clariant</strong> AG auf 920 640 000 CHF, unterteilt in 230 160 000<br />
Namenaktien mit einem Nennwert von jeweils 4.00 CHF. Die Aktien<br />
der <strong>Clariant</strong> AG sind seit 1995 an der SIX Swiss Exchange notiert<br />
(Symbol: CLN, ISIN-Nr.: CH0012142631). Die <strong>Clariant</strong> AG gibt keine<br />
Genussscheine aus.<br />
BEdInGtES KAPItAL<br />
Das Aktienkapital der Gesellschaft kann durch die Ausgabe von<br />
maximal 40 000 000 Namenaktien mit einem Nennwert von jeweils<br />
4.00 CHF um höchstens 160 000 000 CHF erhöht werden. Diese sind<br />
durch Ausübung von Wandel- oder Optionsrechten, die ihren Inhabern<br />
in Verbindung mit Anleihensobligationen der Gesellschaft oder<br />
einer ihrer Tochtergesellschaften eingeräumt wurden, in bar auszuzahlen.<br />
Details hierzu sind im Artikel 5b der Statuten zu finden.<br />
Von den 40 000 000 Aktien, die das bedingte Kapital ausmachen,<br />
gingen 35 087 718 in eine vorrangige, unbesicherte Wandelanleihe<br />
im Wert von 300 Mio. CHF über, die am 2. Juli <strong>2009</strong> ausgegeben<br />
wurde. Die Laufzeit der Wandelanleihe endet am 7. Juli 2014, der<br />
Wandelpreis beträgt 8.55 CHF, und der Coupon von 3 Prozent p.a. ist<br />
halbjährlich nachträglich zahlbar.<br />
KAPItALVERÄndERunGEn<br />
In den vergangenen drei bis vier Jahren hat das Unternehmen den<br />
Nennwert pro Aktie gesenkt. Ansonsten blieb das Aktienkapital<br />
unverändert. Eine Tabelle mit zusätzlichen Informationen zu den<br />
Änderungen des Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong> AG in den Jahren 2008<br />
und <strong>2009</strong> findet sich auf Seite 84 (Erläuterung 14) dieses <strong>Geschäftsbericht</strong>s.<br />
Nähere Informationen für die Jahre 2007 und 2008 sind der<br />
Seite 82 (Erläuterung 14) des <strong>Geschäftsbericht</strong>s 2008 zu entnehmen.<br />
ÜBERtRAGBARKEIt VOn AKtIEn<br />
Die Übertragung der Namenaktien bedarf der Genehmigung des<br />
Verwaltungsrats, die dieser delegieren darf. Die Genehmigung wird<br />
erteilt, wenn der Käufer / die Käuferin seine / ihre Identität offenlegt<br />
und bestätigt, dass die Aktien im eigenen Namen und auf eigene<br />
Rechnung gekauft werden.<br />
nOMInEE-EIntRAGunGEn und StIMMRECHtE<br />
Jede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung<br />
eine Stimme. Bei <strong>Clariant</strong> gilt gemäss Artikel 12 Absatz 1 der<br />
Statuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des Aktienkapitals.<br />
Für Nominees, welche die Identität der von ihnen vertretenen<br />
Personen nicht offenlegen und deren Beteiligung über 2 Prozent<br />
liegt, gelten spezielle Regelungen.<br />
WAndELAnLEIHEn und OPtIOnEn<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> begab <strong>Clariant</strong> eine Wandelanleihe von 300 Mio. CHF.<br />
Im Rahmen von Mitar beiterbeteiligungsprogrammen wurden in der<br />
Vergangenheit Optionen auf Namenaktien gewährt. Einzelheiten<br />
zu den Optionsprogrammen finden sich auf den Seiten 103 bis 105<br />
(Erläuterung 27).<br />
dER VERWALtunGSRAt<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Clariant</strong> AG besteht aus mindestens sechs<br />
und höchstens zehn Mitgliedern. Auf der 14. ordentlichen Generalversammlung<br />
vom 2. April <strong>2009</strong> in Basel wurde der Schweizer Klaus<br />
Jenny erneut in den Verwaltungsrat gewählt. Seine Amtszeit beträgt<br />
drei Jahre.<br />
MItGLIEdER dES VERWALtunGSRAtS<br />
Jürg Witmer, Schweizer<br />
Präsident des Verwaltungsrats<br />
Jürg Witmer studierte Politikwissenschaften am Institut für internationale<br />
Studien der Universität Genf und Rechtswissenschaften an<br />
der Universität Zürich, wo er auch promovierte. 1978 trat er in die<br />
Hoffmann-La Roche in Basel ein, zunächst als Mitglied der Rechtsabteilung,<br />
später als Assistent des Präsidenten und CEO. 1984<br />
ging er als Regional Marketing Manager von Roche Far East nach
Hongkong, wo er schliesslich zum General Manager ernannt wurde.<br />
1990 übernahm er die Position des Head of Corporate Communications<br />
and Public Affairs am Hauptsitz von Roche in Basel. 1994<br />
wechselte er als General Manager zur Roche Austria in Wien. Von<br />
1999 bis 2005 war er CEO der Givaudan-Gruppe. Seit 2005 ist Jürg<br />
Witmer Präsident des Verwaltungsrats der Givaudan SA und seit<br />
2008 Verwaltungsratspräsident der <strong>Clariant</strong> AG.<br />
Rudolf Wehrli, Schweizer<br />
Vizepräsident des Verwaltungsrats<br />
Nach seinem Studium an den Universitäten Zürich und Basel promovierte<br />
Rudolf Wehrli in Theologie, Philosophie und Germanistik.<br />
Seine berufliche Laufbahn begann er 1979 bei McKinsey & Co. 1984<br />
trat er als Mitglied des Führungsstabs in die Schweizerische Kreditanstalt<br />
(heute Credit Suisse) ein. 1986 wurde er zum Marketingleiter<br />
und Mitglied des Executive Committee der Silent-Gliss-Gruppe<br />
ernannt. Fünf Jahre später wurde Rudolf Wehrli die Position des<br />
Geschäftsführers der Silent Gliss Deutschland GmbH anvertraut.<br />
1995 stiess er als Mitglied des Executive Committee zur Gurit-<br />
Heberlein-Gruppe, wo er 1998 zum Chief Operating Officer und 2000<br />
zum Chief Executive Officer berufen wurde. Diese Position behielt er<br />
bis zur Aufspaltung des Unternehmens im Jahr 2006. Seit 2008 ist er<br />
Vizepräsident der <strong>Clariant</strong> AG.<br />
Hariolf Kottmann, Deutscher<br />
Chief Executive Officer (CEO)<br />
Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktortitel in organischer<br />
Chemie an der Universität Stuttgart. 1985 begann er seine berufliche<br />
Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo<br />
er verschiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen<br />
Geschäftsbereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte.<br />
1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Geschäftseinheit<br />
Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied<br />
des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA),<br />
corporate governance<br />
wo er die Geschäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April<br />
2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum<br />
30. September 2008 war er für den Bereich Advanced Materials<br />
sowie die Regionen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete<br />
er dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology<br />
& Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem<br />
1. Oktober 2008 Chief Executive Officer von <strong>Clariant</strong>.<br />
Prof. Peter Chen, US-Amerikaner<br />
Peter Chen studierte an der Universität von Chicago Chemie. Seinen<br />
Doktortitel erlangte er 1987 an der Yale University in New Haven,<br />
Connecticut. Anschliessend war er an der Harvard University in<br />
Cambridge, Massachusetts, als Assistenzprofessor (1988 bis 1991)<br />
und als ausserordentlicher Professor (1991 bis 1994) tätig. Seit<br />
September 1994 ist Peter Chen ordentlicher Professor für Physikalisch-Organische<br />
Chemie an der ETH Zürich. Von 2007 bis <strong>2009</strong><br />
war er Vizepräsident für Forschung an der ETH Zürich.<br />
Peter R. Isler, Schweizer<br />
Peter R. Isler studierte Recht an der Universität Zürich, wo er<br />
auch doktorierte. Danach absolvierte er ein Masterstudium an der<br />
Harvard Law School. Ab 1974 war er für zwei Schweizer Kanzleien<br />
tätig und wurde 1981 Partner in der Kanzlei Niederer Kraft & Frey AG<br />
in Zürich. Seit 1978 ist er zudem Lehrbeauftragter für Handels- und<br />
Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich. Seit 1984 ist er Mitglied<br />
der Anwaltsprüfungskommission des Kantons Zürich.<br />
Klaus Jenny, Schweizer<br />
Klaus Jenny studierte an der Hochschule St. Gallen Wirtschaftswissenschaften.<br />
Nach der Promotion hatte er verschiedene Managementpositionen<br />
bei der Schweizerischen Kreditanstalt (heute Credit<br />
Suisse) inne, bevor er 1987 in deren Konzernleitung berufen wurde.<br />
1991 wurde ihm die Leitung des Geschäfts in der Schweiz und die<br />
weltweite Leitung des Corporate Banking anvertraut. Als Mitglied<br />
des Executive Committee übernahm er den Vorsitz der Geschäftseinheit<br />
Credit Suisse Private Banking. Seit seinem Ausscheiden aus<br />
der Credit Suisse hat Klaus Jenny verschiedene Verwaltungsratsmandate<br />
inne.<br />
35
36 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Dominik Koechlin, Schweizer<br />
Dominik Koechlin promovierte in Rechtswissenschaften an der<br />
Universität Bern und absolvierte ein MBA-Studium am INSEAD in<br />
Fontainebleau, Frankreich. Er begann seine berufliche Laufbahn<br />
1986 als Finanzanalyst bei der Bank Sarasin. 1990 gründete er die<br />
Unternehmensberatung Ellipson. Von 1996 bis 2000 war Dominik<br />
Koechlin Mitglied des Executive Committee von Telecom PTT, der<br />
späteren Swisscom, wo er für die Konzernstrategie und das internationale<br />
Geschäft zuständig war. Seit 2001 ist er Verwaltungsratsmitglied<br />
der börsennotierten Gesellschaften EGL AG, Swissmetal<br />
AG und Plant Health Care plc sowie verschiedener Unternehmen<br />
in Privatbesitz. Daneben ist er als Mitglied im Universitätsrat der<br />
Universität Basel tätig.<br />
Carlo G. Soave, Brite<br />
Carlo G. Soave studierte an der Heriot-Watt University in Edinburgh,<br />
Schottland, Sprach- und Wirtschafswissenschaften. Er begann seine<br />
berufliche Laufbahn 1982 bei Oerlikon-Bührle in der Schweiz und<br />
wechselte 1984 zu Procter & Gamble. Dort hatte er verschiedene<br />
Führungspositionen inne, darunter die des Vice President of Global<br />
Purchasing des Geschäftsbereichs Fabric and Home Care. Im Jahr<br />
2004 gründete er das Beratungsunternehmen Soave & Associates<br />
mit Sitz in Brüssel, Belgien. Carlo G. Soave ist zudem Mitglied des<br />
Verwaltungsrats von MonoSol LLC, einem in Delaware (USA) eingetragenen<br />
und in Indiana (USA) tätigen Unternehmen.<br />
WEItERE tÄtIGKEItEn und FunKtIOnEn<br />
Jürg Witmer<br />
VR/AR-Mandate: Givaudan SA, Vernier/Genf (Verwaltungsratspräsident);<br />
Syngenta AG, Basel (Vizepräsident); Bank Sal. Oppenheim<br />
(Schweiz) AG.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.<br />
Rudolf Wehrli<br />
VR/AR-Mandate: Berner Kantonalbank, Precious Woods AG, Kambly<br />
AG, BioMed Credit AG und Rheinische Kunststoff-Werke.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Präsident<br />
der Schweizerischen Gesellschaft für Chemische Industrie,<br />
der gesamtschweizerischen Spitzenorganisation der chemischen<br />
und pharmazeutischen Industrie, bis Juni 2008; Mitglied des Vorstandsausschusses<br />
des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse;<br />
Mitglied des Stiftungsrats von Avenir Suisse.<br />
Peter Chen<br />
VR/AR-Mandate: CSEM AG, Neuenburg.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Berater<br />
bei Givaudan, Gesellschaft zur Förderung von Forschung und Ausbildung<br />
im Bereich der Chemie (Zürich), Mitglied des wissenschaftlichen<br />
Beirats der OC Oerlikon Corporation AG.<br />
Peter R. Isler<br />
VR/AR-Mandate: Clariden Leu AG, Zürich; Clariden Leu Holding AG,<br />
Zürich; Schulthess Group AG, Bubikon sowie verschiedene kleinere<br />
Unternehmen.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Anwaltsprüfungskommission<br />
des Kantons Zürich.<br />
Klaus Jenny<br />
VR/AR-Mandate: Maus Frères SA, Genf; Bâloise Holding, Basel,<br />
Edmond de Rothschild Holding SA.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.
Dominik Koechlin<br />
VR/AR-Mandate: Mitglied des Stiftungsrats von LGT, Mitglied des<br />
Verwaltungsrats der EGL AG, der Swissmetal Holding AG, Plant<br />
Health Care plc und mehrerer nicht börsennotierter Unternehmen.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: Mitglied<br />
des Universitätsrats der Universität Basel.<br />
Hariolf Kottmann<br />
VR/AR-Mandate: Plansee AG, Deutsche Beteiligungs AG.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.<br />
Carlo G. Soave<br />
VR/AR-Mandate: MonoSol LLC, USA.<br />
Tätigkeiten für Unternehmen und Interessenvertretungen: keine.<br />
KREuZVERFLECHtunGEn<br />
Es bestehen keine Kreuzverflechtungen.<br />
WAHL und AMtSZEIt<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrats werden für maximal vier Jahre<br />
gewählt. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Altershöchstgrenze liegt<br />
bei 70 Jahren.<br />
Verwaltungsrat Jahrgang Erstmals gewählt Gewählt bis<br />
Peter R. Isler 1946 2004 2011<br />
Klaus Jenny 1942 2005 2012<br />
Peter Chen 1960 2006 2010<br />
Rudolf Wehrli 1949 2007 2011<br />
Jürg Witmer 1948 2007 2011<br />
Hariolf Kottmann 1955 2008 2011<br />
Dominik Koechlin 1959 2008 2011<br />
Carlo G. Soave 1960 2008 2011<br />
IntERnE ORGAnISAtIOn<br />
dER VERWALtunGSRAt und SEInE AuSSCHÜSSE<br />
Der Verwaltungsrat besteht aus dem Präsidenten, einem oder mehreren<br />
Vizepräsidenten und den übrigen Mitgliedern. Die Anzahl der<br />
Mitglieder beträgt laut Statuten mindestens sechs und höchstens<br />
zehn. Der Verwaltungsrat bildet aus seinen Mitgliedern folgende<br />
Ausschüsse:<br />
› Präsidium<br />
› Kompensationsausschuss<br />
› Auditausschuss<br />
› Technologie- und Innovationsausschuss<br />
dER VERWALtunGSRAt – VERAntWORtLICHKEItEn dER AuSSCHÜSSE<br />
Mitglied des<br />
Verwaltungsrats<br />
Jürg Witmer<br />
Rudolf Wehrli<br />
Peter Chen<br />
Peter R. Isler<br />
Klaus Jenny<br />
Dominik Koechlin<br />
Hariolf Kottmann<br />
Carlo G. Soave<br />
Präsident<br />
Mitglied<br />
corporate governance<br />
Präsidium Auditausschuss<br />
Kompensationsausschuss<br />
Technologie<br />
und<br />
Inno vationsausschuss<br />
37
38 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
DIE AUSSCHÜSSE DES VERWALTUNGSRATS 1<br />
Anzahl Sitzungen Dauer / Std. CEO / CFO Sonstige Teilnehmer<br />
Verwaltungsrat 10 6 – 8 Ja Executive Committee und General Counsel<br />
Präsidium 11 4 – 8 Ja Executive Committee bei eigenen Anträgen<br />
Auditausschuss 7 3 – 4 CFO Revisoren, Risk Management und General Counsel<br />
Kompensationsausschuss 4 2 – 3 Nein Leiter Group Human Resources<br />
Technologie- und Innovationsausschuss 2 3 CEO Leiter Technology<br />
1 Die Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds erforderte einen erhöhten Einsatz der Ausschüsse.<br />
Der Verwaltungsrat wählt den Präsidenten, den oder die Vizepräsidenten<br />
und die Mitglieder der Ausschüsse. Der Verwaltungsrat tritt<br />
mindestens einmal im Quartal zusammen. Auf Einladung des Präsidenten<br />
werden der CEO, der CFO und andere Mitglieder des Executive<br />
Committee und/oder weitere Mitarbeitende oder Dritte regelmässig<br />
als Berichts- oder Auskunftspersonen zu den Sitzungen des<br />
Verwaltungsrats hinzugezogen. Jeder Ausschuss hat seine Pflichten<br />
und Verantwortlichkeiten in einer eigenen Charta schriftlich festgelegt.<br />
Die Chartas der Ausschüsse sind auf der Website von <strong>Clariant</strong><br />
(www.clariant.com) veröffentlicht. Die Ausschüsse berichten dem<br />
Verwaltungsrat über Tätigkeiten und Ergebnisse. Sie bereiten die<br />
Geschäfte des Verwaltungsrats in den ihnen zugewiesenen Arbeitsbereichen<br />
vor.<br />
Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten<br />
und einem dritten Mitglied des Verwaltungsrats. Das Präsidium<br />
bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrats vor und tritt<br />
nach Bedarf zusammen (vor jeder Verwaltungsratssitzung). Es trifft<br />
finanzielle und andere vom Verwaltungsrat übertragene Entscheidungen<br />
gemäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrats.<br />
Zusätzlich entscheidet das Präsidium über Angelegenheiten,<br />
für die eigentlich der Verwaltungsrat zuständig ist, die aber nicht<br />
aufgeschoben werden können. Das Präsidium erarbeitet die Grund-<br />
sätze für die Auswahl von Kandidaten zur Neu- und Wiederwahl<br />
in den Verwaltungsrat sowie für das Amt des CEO und bereitet<br />
entsprechende Empfehlungen vor. Ausserdem begutachtet das<br />
Präsidium die Kandidatenvorschläge des CEO für das Executive Committee<br />
und legt diese dem Verwaltungsrat vor.<br />
Der Kompensationsausschuss setzt sich aus drei Mitgliedern des<br />
Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängiges,<br />
nicht exekutives Verwaltungsratsmitglied sein. Der Kompensationsausschuss<br />
tagt mindestens zweimal im Jahr. Er stellt die Grundsätze<br />
zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder auf und legt sie<br />
dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vor. Zudem genehmigt er die<br />
Arbeitsverträge des CEO und der Mitglieder des Executive Committee.<br />
Der Kompensationsausschuss kontrolliert die Bonus- und<br />
Aktien pläne. Daneben überprüft er, in Zusammenarbeit mit dem<br />
CEO, den Mitgliedern des Executive Committee, den Leitern der Globalen<br />
Funktionen und den Regional Presidents, die Fringe-Benefits-<br />
Regelungen, Kündigungsregelungen und vertragliche Abfindungen.
Der Auditausschuss (AudA) setzt sich aus drei Mitgliedern des<br />
Verwaltungsrats zusammen. Der Vorsitzende muss ein unabhängiges,<br />
nicht exekutives Mitglied des Verwaltungsrats sein. Die Mehrheit<br />
der Mitglieder des AUDA muss über Erfahrung im Finanz- und<br />
Rechnungswesen verfügen. Der AUDA überprüft die Aktivitäten der<br />
externen Revisionsstelle, ihre Zusammenarbeit mit der internen<br />
Revisionsstelle und deren angemessene Organisation. Dabei überprüft<br />
er auch Leistung, Vergütung und Unabhängigkeit der externen<br />
Revisionsstelle sowie die Leistung der internen Revisionsstelle und<br />
berichtet dem Verwaltungsrat entsprechend. Des Weiteren überprüft<br />
der AUDA die Systeme für die interne Kontrolle und das interne Risikomanagement<br />
des Unternehmens sowie die Einhaltung von Gesetzen<br />
und internen Vorschriften, insbesondere des Verhaltenskodex.<br />
In Zusammenarbeit mit der externen und internen Revisionsstelle<br />
sowie der Finanz- und Rechnungslegungsabteilung des Konzerns<br />
überprüft der AUDA die Angemessenheit und Effektivität der Rechnungslegungsrichtlinien<br />
und finanziellen Kontrollinstrumente sowie<br />
deren Übereinstimmung mit den geltenden Rechnungslegungsstandards.<br />
Der AUDA tagt mindestens sechsmal im Jahr. Der Ausschuss<br />
überprüft die Rechnungsabschlüsse der ersten drei Quartale eines<br />
jeden Jahres sowie die Veröffentlichung der Jahresergebnisse und<br />
empfiehlt diese dem Verwaltungsrat zur Bestätigung.<br />
Der technologie- und innovationsausschuss (tiA) setzt sich<br />
aus drei Mitgliedern des Verwaltungsrats mit Erfahrung in Forschung,<br />
Innovationsmanagement und Technologie zusammen. Der<br />
TIA tagt gewöhnlich mindestens zweimal pro Jahr. Zu den Aufgaben<br />
des TIA gehört die Beurteilung der Innovationstätigkeit des Konzerns<br />
im Auftrag des Verwaltungsrats. Ausserdem überprüft der TIA Massnahmen<br />
zur Förderung von Forschung und Entwicklung und zur Optimierung<br />
des Innovationspotenzials.<br />
corporate governance<br />
KOMPEtEnZREGELunG<br />
Laut Gesetz und Statuten hat der Verwaltungsrat die oberste Entscheidungskompetenz<br />
der <strong>Clariant</strong> AG in allen Angelegenheiten mit<br />
Ausnahme von Entscheidungen, die laut Gesetz oder Statuten den<br />
Aktionären vorbehalten sind. In Ausübung und Ergänzung von Artikel<br />
716a des Schweizerischen Obligationenrechts (undelegierbare<br />
und unentziehbare Kompetenzen des Verwaltungsrats) und Artikel<br />
23 der Statuten fallen insbesondere die folgenden Aufgaben in die<br />
ausschliessliche Kompetenz des Verwaltungsrats:<br />
› Vorgabe der strategischen Richtung des Konzerns;<br />
› Genehmigung der Grundzüge der Konzernorganisation und ihrer<br />
Corporate Governance;<br />
› Überwachung sämtlicher Geschäftstätigkeiten;<br />
› Bewertung der Leistung des CEO und der Mitglieder des Executive<br />
Committee;<br />
› Ernennung und Abberufung des CEO und der Mitglieder des Executive<br />
Committee, des Leiters der internen Revisionsstelle und<br />
anderer wichtiger Führungspositionen;<br />
› Genehmigung des Rechnungslegungssystems in seinen Grundzügen<br />
sowie der Finanzplanung und -kontrolle;<br />
› Genehmigung des Konzernjahresbudgets;<br />
› Überprüfung und Genehmigung der vierteljährlichen Konzernrechnung<br />
und Veröffentlichung der Ergebnisse der <strong>Clariant</strong> AG und des<br />
Konzerns;<br />
› Verabschiedung der Konzernrechnung am Ende eines Geschäftsjahres;<br />
› Genehmigung bedeutender M&A-Transaktionen sowie umfangreicher<br />
oder mit besonderen Risiken behafteter Finanzgeschäfte.<br />
Dies gilt insbesondere für Kapitalmarkttransaktionen<br />
und andere Finanztransaktionen (z.B. Grosskredite) sowie für die<br />
Änderung der Bedingungen solcher Transaktionen;<br />
› Sicherstellung einer den Unternehmenszielen entsprechenden<br />
Führungs- und Unternehmenskultur;<br />
39
40 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
› Sicherstellung eines internen Kontrollsystems sowie eines hinreichenden<br />
Risiko- und Compliance-Managements, insbesondere<br />
für die Bereiche Finanzen, Corporate Governance und gesellschaftliches<br />
Engagement, Personal und Umweltschutz;<br />
› Sicherstellung der Nachfolgeplanung und der Managemententwicklung;<br />
› Einberufung der Generalversammlung der Aktionäre, Festlegung<br />
der Traktanden und der an die Generalversammlung zu stellenden<br />
Anträge, Verabschiedung des <strong>Geschäftsbericht</strong>s einschliesslich<br />
der Rechnungsabschlüsse der <strong>Clariant</strong> AG und der Konzernrechnung<br />
des <strong>Clariant</strong> Konzerns.<br />
ARBEItSWEISE<br />
Der Verwaltungsrat und seine Ausschüsse halten mindestens fünf<br />
ordentliche und ausserordentliche Sitzungen mit – je nach Bedarf –<br />
persönlicher oder telefonischer Teilnahme ab. Einmal jährlich findet<br />
eine zweitägige Sitzung zur Überarbeitung und Weiterentwicklung<br />
der Unternehmensstrategie statt. Mitglieder des Executive Committee<br />
werden zur Teilnahme an Verwaltungsratssitzungen eingeladen.<br />
Bei besonders umfangreichen Projekten werden externe und interne<br />
Berater hinzugezogen. Zur Bewertung seiner Arbeitsmethoden führt<br />
der Verwaltungsrat einmal jährlich eine Selbsteinschätzung (Self-<br />
Assessment) durch. Im Jahr <strong>2009</strong> kam der Verwaltungsrat siebenmal<br />
persönlich und dreimal in einer Telefonkonferenz zusammen. Bei<br />
jeder Sitzung überprüfte er die Fortschritte des Restrukturierungsprogramms.<br />
Im Rahmen einer Sitzung im Juli <strong>2009</strong> besuchte der<br />
Verwaltungsrat den nordamerikanischen Standort von <strong>Clariant</strong> in<br />
Charlotte, North Carolina, und im Oktober den bedeutenden Produktions-<br />
und Forschungsstandort in Frankfurt. Bei beiden Gelegenheiten<br />
traf sich der Verwaltungsrat auch mit den lokalen Managementteams.<br />
LEItunG dES KOnZERnS<br />
Der Verwaltungsrat hat den CEO und die anderen Mitglieder<br />
des Executive Committee mit der Führung des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
beauftragt.<br />
Das Executive Committee ist vor allem für die Umsetzung und Überwachung<br />
der Konzernstrategie, die finanzielle und operative Führung<br />
des Konzerns sowie die Effizienz der Struktur und Organi sation des<br />
Unternehmens verantwortlich. Die Mitglieder des Executive Committee<br />
werden vom Verwaltungsrat auf Empfehlung des Präsidiums<br />
und des Kompensationsausschusses ernannt. Unter Vorbehalt der<br />
Zuständigkeit des Verwaltungsrats und der Generalversammlung<br />
sind der CEO und – unter dessen Aufsicht – das Executive Committee<br />
für die folgenden Aufgaben verantwortlich:<br />
› Erstellung strategischer Pläne und Richtlinien zur Genehmigung<br />
durch den Verwaltungsrat;<br />
› Umsetzung der Konzernstrategie und der Konzernrichtlinien sowie<br />
der Strategien und Aktionsprogramme der einzelnen Divisionen<br />
und Tochtergesellschaften;<br />
› Führung der Divisionen und Funktionen zur Gewährleistung<br />
effizienter Betriebsabläufe einschliesslich regelmässiger Beurteilung<br />
der Erreichung von Zielen;<br />
› Regelmässiger Bericht an den Verwaltungsrat und seine Ausschüsse<br />
über alle Angelegenheiten, die für den Konzern und seine<br />
Geschäftsfelder von grundlegender Bedeutung sind;<br />
› Einhaltung rechtlicher und interner Vorschriften;<br />
› Gestaltung einer dem Unternehmensziel dienenden Führungs- und<br />
Unternehmenskultur;<br />
› Förderung einer aktiven internen und externen Kommunikationspolitik;<br />
› Ernennung und Abberufung des oberen Managements sowie eine<br />
entsprechende Nachfolgeplanung.<br />
Unterstützt wird das Executive Committee vom Corporate Center, das<br />
die Regelungen und Richtlinien für den gesamten Konzern festlegt.
Am 1. Januar 2010 wurden die vier Divisionen durch zehn Business<br />
Units ersetzt. Diese stellen die obersten operativen Einheiten des<br />
Konzerns dar. Sie tragen für ihren jeweiligen Bereich die globale Verantwortung,<br />
insbesondere für Verkauf, Marketing, Produktmanagement,<br />
Forschung und Entwicklung sowie Produktion und Technologie.<br />
Die Business Units tragen ausserdem die globale Verantwortung<br />
für die kurz- und langfristigen Umsätze und Erträge der ihnen zugeordneten<br />
Geschäftstätigkeiten und Vermögenswerte. Dazu gehören<br />
unter anderem die volle Nutzung des bestehenden Geschäftspotenzials,<br />
die Ermittlung neuer Geschäftsmöglichkeiten und das aktive<br />
Management ihrer Produkt- und Dienstleistungsportfolios.<br />
Die Business Units werden in ihrer Tätigkeit durch die globalen Konzernfunktionen<br />
(z.B. Procurement, Finance, Information Technology<br />
usw.), die als Service Center organisiert sind, ergänzt und unterstützt.<br />
InFORMAtIOnS- und KOntROLLInStRuMEntE<br />
GEGEnÜBER dEM ExECutIVE COMMIttEE<br />
Der Verwaltungsrat stellt sicher, dass er vom Executive Committee<br />
alle Informationen erhält, die er zur Wahrnehmung seiner Aufsichtspflichten<br />
und Ausübung seiner Entscheidungsgewalt benötigt.<br />
Der Verwaltungsrat erhält die zur Erfüllung seiner Pflichten notwendigen<br />
Informationen auf unterschiedliche Weise:<br />
› Der CEO und der CFO informieren alle Mitglieder des Verwaltungsrats<br />
regelmässig über aktuelle Entwicklungen. Dies geschieht<br />
unter anderem durch regelmässige schriftliche Berichte, etwa<br />
über wichtige Leistungsindikatoren für die einzelnen Geschäftsbereiche;<br />
› Die Protokolle der Ausschusssitzungen werden den Mitgliedern<br />
des Verwaltungsrats vorgelegt;<br />
› Der CEO und die Mitglieder des Präsidiums halten nach Bedarf<br />
informelle Sitzungen und Telekonferenzen ab;<br />
› Die Mitglieder des Executive Committee werden zu Verwaltungsratssitzungen<br />
eingeladen, um über ihre jeweiligen Geschäftsfelder<br />
zu berichten;<br />
› Die Mitglieder des Verwaltungsrats sind berechtigt, von den Mitgliedern<br />
des Executive Committee und allen anderen Führungskräften<br />
der <strong>Clariant</strong> AG Informationen anzufordern.<br />
corporate governance<br />
AuSSCHÜSSE dES VERWALtunGSRAtS<br />
Die Ausschüsse des Verwaltungsrats kommen regelmässig mit dem<br />
Executive Committee zusammen, um den Geschäftsgang zu überprüfen,<br />
ein besseres Verständnis der konzernrelevanten Gesetze<br />
und politischen Vorgaben zu erlangen sowie das Executive Committee<br />
bei der Erfüllung der Anforderungen und Erwartungen der<br />
Anspruchsgruppen zu unterstützen.<br />
Der CFO und Vertreter der externen Revisionsstelle werden zu den<br />
Sitzungen des Auditausschusses eingeladen. Darüber hinaus erstatten<br />
die Leiter der internen Revisionsstelle und des Risikomanagements<br />
sowie der General Counsel von <strong>Clariant</strong> dem Auditausschuss<br />
regelmässig Bericht.<br />
Im Auftrag des Verwaltungsrats überprüft der Auditausschuss die<br />
Prozesse der Finanzberichterstattung. Ein internes Team überprüft<br />
die Richtigkeit und Vollständigkeit aller vierteljährlichen und jährlichen<br />
Finanzinformationen und berichtet vor deren Veröffentlichung<br />
an den Auditausschuss.<br />
IntERnE REVISIOn<br />
Die interne Revisionsstelle führt Betriebs- und Systemprüfungen<br />
gemäss dem vom Auditausschuss verabschiedeten Revisionsplan<br />
durch. Mit ihrem unabhängigen Ansatz zur Bewertung, Verbesserung<br />
und Effektivität ihres internen Kontrollrahmens unterstützt sie die<br />
Organisationseinheiten bei der Erreichung ihrer Ziele. Die interne<br />
Revisionsstelle erstellt zudem Berichte über bereits durchgeführte<br />
Revisionen und informiert den Auditausschuss und den Präsidenten<br />
des Verwaltungsrats über festgestellte oder vermutete Unregelmässigkeiten.<br />
Der Auditausschuss überprüft regelmässig den Umfang sowie die<br />
Pläne und Ergebnisse der internen Revision.<br />
Der Prüfungsansatz des Konzerns ist risikoorientiert, eine Abstimmung<br />
der internen Revisionstätigkeit mit der Prüfungstätigkeit der<br />
externen Revisoren erfolgt regelmässig. Einzelheiten zum Risikomanagementsystem<br />
von <strong>Clariant</strong> sind der Seite 30 dieses Berichts<br />
zu entnehmen.<br />
41
42 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
dAS ExECutIVE COMMIttEE<br />
Das Executive Committee setzt sich aus dem CEO, dem CFO und zwei<br />
weiteren Mitgliedern zusammen.<br />
MItGLIEdER dES ExECutIVE COMMIttEE<br />
Ende <strong>2009</strong> bestand das Executive Committee aus folgenden<br />
Mitgliedern:<br />
Hariolf Kottmann, Deutscher<br />
Chief Executive Officer (CEO)<br />
Hariolf Kottmann erlangte 1984 den Doktortitel in organischer<br />
Chemie an der Universität Stuttgart. 1985 begann er seine berufliche<br />
Laufbahn bei der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt, wo<br />
er verschiedene Führungspositionen innerhalb der chemischen<br />
Geschäftsbereiche und Funktionen des Unternehmens innehatte.<br />
1996 wurde er zum stellvertretenden Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Chemikalien der Hoechst AG und zum Leiter der Geschäftseinheit<br />
Anorganische Chemikalien ernannt. 1998 wechselte er als Mitglied<br />
des Executive Committee der Celanese AG nach New Jersey (USA),<br />
wo er die Geschäftseinheit Organische Chemikalien führte. Im April<br />
2001 wurde er in den Vorstand der SGL Carbon AG berufen. Bis zum<br />
30. September 2008 war er für den Bereich Advanced Materials und<br />
die Regionen Osteuropa und Asien zuständig. Zudem zeichnete er<br />
dort für die Konzernfunktionen SGL Excellence und Technology &<br />
Innovation verantwortlich. Hariolf Kottmann ist seit dem 1. Oktober<br />
2008 Chief Executive Officer von <strong>Clariant</strong>.<br />
Patrick Jany, Deutscher<br />
Chief Financial Officer (CFO)<br />
Patrick Jany ist Ökonom und seit dem 1. Januar 2006 Chief Financial<br />
Officer von <strong>Clariant</strong>. Er trat 1990 bei Sandoz ein, einer Vorgängerfirma<br />
von <strong>Clariant</strong>. Bei Sandoz und <strong>Clariant</strong> übte er verschiedene<br />
Funktionen in den Bereichen Finanzen und Controlling aus, unter<br />
anderem als Chief Financial Officer für die ASEAN-Region und als<br />
Leiter Controlling der Division Pigments & Additives. Von 2003 bis<br />
2004 war er für <strong>Clariant</strong> in Mexiko Leiter der Landesgesellschaft.<br />
Vor seiner Ernennung zum CFO war er bei <strong>Clariant</strong> als Leiter Corporate<br />
Development für die Konzernstrategie und den Bereich<br />
M&A zuständig.<br />
Christian Kohlpaintner, Deutscher<br />
Christian Kohlpaintner studierte an der Technischen Universität<br />
München Chemie, wo er 1992 auch den Doktortitel erwarb. Zwischen<br />
1993 und 1997 war er für verschiedene Forschungsabteilungen der<br />
Hoechst AG in Deutschland und den USA tätig. 1997 wechselte er<br />
zur Celanese AG und übernahm dort verschiedene Führungspositionen<br />
bei der Celanese Chemicals Corporation. Im Jahr 2002 wurde<br />
er zum Vice President Innovation der Celanese AG und zum Executive<br />
Director der Celanese Ventures Corporation ernannt. Ab 2003<br />
fungierte er als Mitglied des Executive Committee der Chemischen<br />
Fabrik Budenheim, wo er 2005 zum CEO und Vorstandsvorsitzenden<br />
berufen wurde. Seit dem 1. Oktober <strong>2009</strong> ist Christian Kohlpaintner<br />
Mitglied des Executive Committee von <strong>Clariant</strong>.<br />
Mathias Lütgendorf, Deutscher<br />
Mathias Lütgendorf studierte an der Rheinisch-Westfälischen Technischen<br />
Hochschule in Aachen Chemie und erlangte 1984 den Doktortitel.<br />
Im selben Jahr begann er seine Tätigkeit in der Forschung und<br />
Entwicklung im Unternehmensbereich Feinchemikalien & Farben der<br />
Hoechst AG und übernahm ab 1990 Führungspositionen in unterschiedlichen,<br />
vor allem operativen Bereichen. Von 1995 bis 1999 war<br />
Mathias Lütgendorf bei DyStar tätig, einem Joint Venture im Bereich<br />
Textilfarben der gleichberechtigten Partner Bayer und Hoechst. Dort<br />
leitete er das globale Dispersionsfarbstoffgeschäft. 1999 übernahm<br />
er zudem die Leitung des globalen Spezialfarbstoffgeschäfts sowie<br />
die des Standorts Leverkusen. Ab 2000 war Mathias Lütgendorf als<br />
Leiter für das globale Geschäft von DyStar (erweitert um den Bereich<br />
Textilfarbstoffe von BASF) zuständig. Er ist seit dem 1. April <strong>2009</strong><br />
Mitglied des Executive Committee von <strong>Clariant</strong>.<br />
VERÄndERunGEn IM ExECutIVE COMMIttEE<br />
IM JAHR <strong>2009</strong><br />
Im Berichtsjahr wurden Peter Brandenberg, Okke Koo, Dominik von<br />
Bertrab und Siegfried Fischer als Mitglieder des Executive Committee<br />
durch Mathias Lütgendorf und Christian Kohlpaintner ersetzt.
WEItERE tÄtIGKEItEn und FunKtIOnEn<br />
Die Mitglieder des Executive Committee üben keine weiteren Tätigkeiten,<br />
Beraterfunktionen oder Ämter aus.<br />
MAnAGEMEntVERtRÄGE MIt dRIttEn<br />
Es bestehen keine Managementverträge mit Dritten.<br />
ARBEItSVERtRÄGE MIt MItGLIEdERn dES ExECutIVE<br />
COMMIttEE<br />
Sämtliche Mitglieder des Executive Committee haben Arbeitsverträge<br />
mit der <strong>Clariant</strong> International AG, der Managementgesellschaft<br />
des <strong>Clariant</strong> Konzerns. Die vertraglichen Vereinbarungen<br />
unterliegen ausschliesslich schweizerischem Recht.<br />
Die Verträge der Mitglieder des Executive Committee unterliegen<br />
einer einheitlichen Kündigungsfrist von zwölf Monaten. Diese Frist<br />
ist Bestandteil einer detaillierten und abschliessenden Liste von<br />
Ansprüchen in Zusammenhang mit einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses.<br />
Im Falle eines Wechsels der Eigentumsverhältnisse<br />
gelten besondere Vereinbarungen mit dem CEO und den Mitgliedern<br />
des Executive Committee. Sollte <strong>Clariant</strong> bei einem Wechsel der<br />
Eigentumsverhältnisse das Arbeitsverhältnis mit dem CEO bzw. mit<br />
Mitgliedern des Executive Committee kündigen, beträgt der Wert<br />
der Abgangsentschädigung 24 (für den CEO) bzw. 18 Monatsgehälter<br />
(für die Mitglieder des Executive Committee).<br />
VERGÜtunG, BEtEILIGunGEn und dARLEHEn<br />
Entsprechende Angaben finden sich im Vergütungsbericht und in der<br />
Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses der <strong>Clariant</strong> AG.<br />
MItWIRKunGSRECHtE dER AKtIOnÄRE<br />
Jede Namenaktie gewährt dem Inhaber an der Generalversammlung<br />
eine Stimme. Aktionäre haben Anspruch auf die Auszahlung<br />
von Dividenden und verfügen über weitere Rechte nach Schweizerischem<br />
Obligationenrecht. Nur die im Aktienbuch von <strong>Clariant</strong> eingetragenen<br />
Aktionäre verfügen über ein Stimmrecht.<br />
corporate governance 43<br />
StIMMRECHtSBESCHRÄnKunGEn und -VERtREtunG<br />
Ein eingetragener Aktionär kann auf der Generalversammlung durch<br />
einen anderen Aktionär mit Stimmrecht, einen gesetzlichen Vertreter,<br />
einen Organvertreter von <strong>Clariant</strong>, einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter<br />
oder einen Depotvertreter vertreten werden. Die<br />
Aktien eines Aktionärs dürfen jeweils nur von einem Vertreter auf<br />
einmal vertreten werden. Bei <strong>Clariant</strong> gilt nach Artikel 12 Absatz 1<br />
der Statuten eine Stimmrechtsbeschränkung auf 10 Prozent des<br />
Aktienkapitals. Es gibt keine speziellen Regeln für die Aufhebung<br />
statutarischer Stimmrechtsbeschränkungen. Zudem gibt es keine<br />
statutarischen Regeln zur Teilnahme an der Generalversammlung,<br />
die vom Gesetz abweichen.<br />
StAtutARISCHE QuOREn<br />
Die statutarischen Quoren entsprechen dem Artikel 704 des Schweizerischen<br />
Obligationenrechts.<br />
EInBERuFunG dER GEnERALVERSAMMLunG<br />
Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.<br />
BEStIMMunG dER tRAKtAndEn FÜR dIE<br />
GEnERALVERSAMMLunG 2011<br />
Es gibt keine statutarischen Regeln, die vom Gesetz abweichen.<br />
Aktionäre, die Aktien mit einem Nennwert von 1 Mio. CHF vertreten,<br />
können bis spätestens 45 Tage vor der Generalversammlung schriftlich<br />
die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstands für die<br />
16. Generalversammlung am 31. März 2011 verlangen. Dabei sind<br />
die zu traktandierenden Verhandlungsgegenstände ebenso aufzuführen<br />
wie der vom Aktionär eingereichte Antrag, über den abgestimmt<br />
werden soll.<br />
EIntRAGunGEn IM AKtIEnBuCH<br />
Es gibt keine speziellen Regeln bezüglich eines Stichtages der Eintragung<br />
ins Aktienbuch. Aus praktischen Gründen müssen Aktionäre<br />
bis spätestens 28. März 2011 im Aktienbuch eingetragen sein, um<br />
ihr Stimmrecht an der Generalversammlung vom 31. März 2011 ausüben<br />
zu können. Neben den oben aufgeführten gibt es keine weiteren<br />
Stimmrechtsbeschränkungen.
44 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
KOntROLLWECHSEL und ABWEHRMASSnAHMEn<br />
AnGEBOtSPFLICHt<br />
Der Grenzwert für die Pflicht zur Unterbreitung eines Angebots ist<br />
identisch mit dem gesetzlichen Minimum von 33 Prozent.<br />
KOntROLLWECHSELKLAuSELn<br />
Es gibt keine Kontrollwechselklauseln.<br />
REVISIOnSStELLE<br />
dAuER dES MAndAtS und AMtSdAuER dES LEItEndEn<br />
REVISORS<br />
Die Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers hat das Mandat seit<br />
der Gründung der <strong>Clariant</strong> AG im Jahre 1995. Für den leitenden Revisor<br />
gilt das Rotationsprinzip. Im Mai 2004 wurde Dr. Matthias Jeger<br />
zum leitenden Revisor ernannt. Der Auditausschuss stellt sicher,<br />
dass der leitende Revisor mindestens alle sieben Jahre wechselt.<br />
REVISIOnSHOnORAR<br />
PricewaterhouseCoopers erhielt für die Revision der Jahresabschlüsse<br />
<strong>2009</strong> ein Honorar von 5.9 Mio. CHF (2008: 6.9 Mio. CHF).<br />
ZuSÄtZLICHE HOnORARE<br />
PricewaterhouseCoopers erhielt für zusätzliche Leistungen ein<br />
Honorar von insgesamt 3.0 Mio. CHF (2008: 6.1 Mio. CHF). Diese<br />
Leistungen umfassen prüfungsbezogene Dienstleistungen insbesondere<br />
in Bezug auf Rechnungslegungsfragen und die Comfort Letters<br />
in Höhe von 0.9 Mio. CHF, Steuerdienstleistungen von 2.0 Mio. CHF<br />
und andere Dienstleistungen von 0.1 Mio. CHF.<br />
AuFSICHtS- und KOntROLLInStRuMEntE GEGEnÜBER<br />
dER REVISIOnSStELLE<br />
Der Auditausschuss des Verwaltungsrats überwacht und beurteilt<br />
die Leistung der externen Revisionsstelle im Auftrag des Verwaltungsrats<br />
und empfiehlt diesem, ob PwC an der Generalversammlung<br />
zur Wiederwahl vorgeschlagen werden soll. Die Kriterien, die<br />
zur Beurteilung der Leistung von PwC herangezogen werden, umfassen<br />
technische und operative Kompetenz, unabhängige und objektive<br />
Sicht, Einsatz ausreichender Ressourcen, Fokus auf Bereiche<br />
mit bedeutenden Risiken für <strong>Clariant</strong>, Präsentation wirksamer und<br />
praktischer Empfehlungen sowie offene und wirksame Kommunikation<br />
und Koordination mit dem Auditausschuss, Corporate Auditing<br />
und dem Management. Im Berichtsjahr fanden zu diesem Zweck<br />
sieben gemeinsame Sitzungen mit den Vertretern der externen<br />
Revisionsstelle statt. Diese Sitzungen dauerten im Durchschnitt drei<br />
bis vier Stunden. In der Regel nahmen alle Mitglieder des Auditausschusses,<br />
der Partner und der Senior Manager der Revisionsstelle,<br />
der CEO (zeitweise), der CFO, der Group Accountant, der Leiter der<br />
internen Revisionsstelle und der General Counsel teil. In Abhängigkeit<br />
der anstehenden Themen nahm auch der Group Risk Manager<br />
an den Sitzungen teil. Gemäss Artikel 728b des Schweizerischen<br />
Obligationenrechts kommuniziert die Revisionsstelle Revisionspläne<br />
und Prüfungsergebnisse an den Auditausschuss und erstellt<br />
Berichte für den Verwaltungsrat. Für sämtliche Dienstleistungen von<br />
PwC in Höhe von über 0,2 Mio. CHF ist die Genehmigung des Auditausschusses<br />
erforderlich. Diese Dienstleistungen können Prüfungs-<br />
oder prüfungsbezogene Dienstleistungen sowie Steuer- und andere<br />
Dienstleistungen umfassen. PwC und die Konzernleitung erstatten<br />
dem Auditausschuss über den Umfang der im Rahmen dieser Genehmigung<br />
erbrachten Dienstleistungen regelmässig Bericht.
VERAntWORtLICHKEItEn<br />
<strong>Clariant</strong> erwartet, dass alle Mitglieder des Executive Committee und<br />
sämtliche Mitglieder der Business Units und Business Services die<br />
Risiken und Chancen innerhalb ihres jeweiligen Zuständigkeitsbereichs<br />
bewerten.<br />
Die betreffenden Leiter und die ihnen direkt unterstellten Mitarbeitenden<br />
sind dafür verantwortlich, Risiken zu erkennen und Massnahmen<br />
zu deren Minderung durchzuführen. Risiken und Massnahmen<br />
werden mindestens zweimal pro Jahr überprüft.<br />
EntERPRISE RISK MAnAGEMEnt und RISK REPORtInG<br />
Der „Enterprise Risk Management“-Prozess wird von einem Ausschuss<br />
überprüft und überwacht, der sich aus CFO, General Counsel<br />
und Group Risk Manager zusammensetzt. Der CEO und das Executive<br />
Committee werden vierteljährlich über die Effektivität des<br />
Prozesses, Entwicklungen sowie Ergebnisse der Massnahmen zur<br />
Risikominderung informiert. Sie berichten ihrerseits dem gesamten<br />
Verwaltungsrat. Der Auditausschuss erhält jährlich einen Bericht.<br />
Der CEO wird unverzüglich über wichtige Angelegenheiten und Veränderungen<br />
unterrichtet.<br />
corporate governance 45
46<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Vergütungsbericht<br />
Zur Gewinnung und dauerhaften Bindung exzellenter<br />
Mitarbeitender muss <strong>Clariant</strong> eine<br />
wettbewerbsfähige Vergütungspolitik verfolgen.<br />
Ausserdem gilt es, Leistungen und Erfolge<br />
zu belohnen, um eine Kultur der Rechenschaftspflicht,<br />
der Verantwortung und des unternehmerischen<br />
Denkens zu fördern. Alle Vergütungskomponenten<br />
müssen grundsätzlich klar,<br />
transparent und zielgerichtet sein.
VERGÜtunG, BEtEILIGunGEn und dARLEHEn<br />
Die Vergütung des Verwaltungsrats und der Mitglieder des Executive<br />
Committee ist in den Anmerkungen zum Rechnungsabschluss<br />
der <strong>Clariant</strong> AG detailliert dargelegt und überprüfbar. Daher ist eine<br />
Wiederholung dieser Zahlen im Vergütungsbericht nicht erforderlich.<br />
Ein entsprechender Verweis ist ausreichend.<br />
MItGLIEdER und VERAntWORtLICHKEItEn dES<br />
KOMPEnSAtIOnSAuSSCHuSSES dES VERWALtunGSRAtS<br />
Der Kompensationsausschuss setzt sich derzeit aus drei nicht<br />
geschäftsführenden Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen:<br />
Rudolf Wehrli (Präsident), Jürg Witmer und Klaus Jenny. Sekretär<br />
des Kompensationsausschusses ist der Leiter Corporate Affairs &<br />
Human Resources. Der Präsident kann den CEO zu Beratungen über<br />
einzelne Traktanden einladen. Dabei sind mögliche Interessenkonflikte<br />
zu berücksichtigen, die ein Ausstand des CEO erforderlich<br />
machen könnten.<br />
Der Kompensationsausschuss stellt Grundsätze für die Vergütung<br />
der Verwaltungsratsmitglieder auf und lässt diese vom Verwaltungsrat<br />
genehmigen. Ferner genehmigt er die Arbeitsverträge mit<br />
dem CEO und den Mitgliedern des Executive Committee und nimmt<br />
die Arbeitsverträge für den Leiter der Globalen Funktionen und der<br />
Globalen Business Units sowie die Regional Presidents und deren<br />
jeweilige Vergütung zur Kenntnis. Alle Ernennungen und Abberufungen,<br />
die in die Kompetenz des Verwaltungsrats fallen, sind im Vorfeld<br />
dem Kompensationsausschuss vorzulegen, der hinsichtlich der<br />
Vergütungen eine Empfehlung an den Verwaltungsrat abgibt. In dringenden<br />
und aussergewöhnlichen Fällen entscheidet das Präsidium.<br />
Der Kompensationsausschuss überprüft ausserdem Bonus-, Options-<br />
und Aktienpläne und gibt Empfehlungen an den Verwaltungsrat ab.<br />
Darüber hinaus kontrolliert er Regelungen für Zusatzleistungen<br />
sowie Kündigungs- und vertragliche Abgangsregelungen mit dem<br />
CEO, den Mitgliedern des Executive Committee, den Leitern der<br />
Globalen Funktionen und der Globalen Business Units sowie den<br />
Regional Presidents.<br />
vergÜtungSBericht<br />
In der Regel tritt der Kompensationsausschuss mindestens zwei Mal<br />
im Jahr zusammen:<br />
a) Frühjahr: Beratung über die Mittelzuweisung an den Executive<br />
Bonus Plan, Festlegung der Bonuszahlungen für die Mitglieder<br />
des Executive Committee.<br />
b) Sommer: Besprechung grundlegender Fragen im Zusammenhang<br />
mit den HR-Prioritäten des Konzerns.<br />
Daneben trifft sich der Kompensationsausschuss nach Bedarf. Im<br />
Jahr <strong>2009</strong> trat er insgesamt vier Mal zusammen und hielt mehrere<br />
bilaterale Gespräche und Telefonkonferenzen ab.<br />
GRundSÄtZE<br />
<strong>Clariant</strong> möchte als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden,<br />
der weltweit qualifizierte Mitarbeitende und Spezialisten an sich<br />
binden und motivieren kann.<br />
Die Vergütungspolitik des Unternehmens für Führungskräfte beruht<br />
auf drei Grundsätzen:<br />
a) Die Höhe der Vergütung sollte wettbewerbsfähig und marktgerecht<br />
sein und es <strong>Clariant</strong> ermöglichen, erfahrene Führungskräfte<br />
und Spezialisten aus dem In- und Ausland anzuwerben und ihr<br />
dauerhaftes Engagement zugunsten des Konzerns zu sichern.<br />
b) Die Struktur der Gesamtvergütung sollte sehr leistungs- und<br />
erfolgsorientiert sein, um sicherzustellen, dass sich die Interessen<br />
der Aktionäre und des Managements decken.<br />
c) Die Vergütungskomponenten sollten für alle Beteiligten (Aktionäre,<br />
Verwaltungsratsmitglieder, CEO und Mitglieder des Executive<br />
Committee) klar, transparent und zielgerichtet sein, um ein<br />
Höchstmass an Unmissverständlichkeit und Zielorientierung zu<br />
gewährleisten.<br />
Im Sinne dieser Grundsätze analysiert und diskutiert der Kompensationsausschuss<br />
regelmässig die Marktentwicklung und erörtert<br />
deren Auswirkungen auf <strong>Clariant</strong>.<br />
47
48 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
ZuSAMMEnSEtZunG dER VERGÜtunG dER<br />
VERWALtunGSRAtSMItGLIEdER<br />
Die Richtlinien für die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungsrats<br />
der <strong>Clariant</strong> AG vom April 2008 regeln die Zusammensetzung der<br />
jeweiligen Vergütungsleistungen.<br />
Entsprechend setzt sich die Vergütung wie folgt zusammen:<br />
a) Jährliche Grundvergütung.<br />
b) Entschädigung für die Mitgliedschaft in einem Ausschuss.<br />
c) Aktienbasierte Vergütung.<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhalten eine Grundvergütung<br />
in Höhe von 100 000 CHF brutto pro Geschäftsjahr. Für die Mitglieder<br />
des Präsidiums beträgt die Vergütung 250 000 CHF und für den<br />
Präsidenten des Verwaltungsrats 500 000 CHF brutto pro Geschäftsjahr.<br />
Die Mitarbeit in Ausschüssen wird für gewöhnliche Ausschussmitglieder<br />
mit 20 000 CHF und für den jeweiligen Präsidenten mit<br />
40 000 CHF pauschal vergütet. Alle Vergütungen werden hälftig im<br />
März und September in bar ausgezahlt.<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Lage im Frühjahr <strong>2009</strong> hat der Verwaltungsrat<br />
beschlossen, in diesem Jahr kein Aktienoptionsprogramm<br />
aufzulegen.<br />
Die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder unterliegt den<br />
Schweizer Steuer- und Sozialversicherungsgesetzen, wobei<br />
<strong>Clariant</strong> die jeweils fälligen Arbeitgeberanteile zahlt. Die Verwaltungsratsmitglieder<br />
erhalten über die tatsächlichen Aufwendungen<br />
für Geschäftsreisen hinaus keine pauschale Erstattung von<br />
Bewirtungskosten. Einzelheiten zur Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder<br />
sind der Erläuterung 11 des Rechnungsabschlusses<br />
der <strong>Clariant</strong> AG auf den Seiten 119 bis 122 zu entnehmen.<br />
VERGÜtunG dER MItGLIEdER dES ExECutIVE COMMIttEE<br />
Der Kompensationsausschuss überprüft regelmässig die Höhe und<br />
Zusammensetzung der Vergütung der Mitglieder des Executive Committee.<br />
Als Grundlage für die Analyse dienen verschiedene Marktvergleiche:<br />
a) Vergleich der Managervergütung in europäischen Chemieunternehmen.<br />
b) Vergleich der Managervergütung bei in der Schweiz ansässigen<br />
multinationalen Konzernen.<br />
Die Bonusanteile an der Gesamtvergütung werden im Verhältnis zu<br />
den Gewinnen ausbezahlt, die im jeweiligen Geschäftsjahr erzielt<br />
worden sind. Die tatsächliche Höhe der Bonusanteile kann zwischen<br />
Faktor null und zwei des festgelegten Zielwerts für das entsprechende<br />
Geschäftsjahr variieren.<br />
SOnStIGE VERGÜtunGEn<br />
Die Mitglieder des Executive Committee beteiligen sich an den Pensionsplänen<br />
des <strong>Clariant</strong> Konzerns. Konkret sind dies die Pensionskasse<br />
des Konzerns, in der Einkommen bis 200 000 CHF pro Jahr versichert<br />
sind, und der Management-Pensionsplan, in dem Einkommen<br />
bis zu weiteren 595 000 CHF pro Jahr versichert sind. Die im Rahmen<br />
der Pensionspläne versicherten Einkommen betragen daher maximal<br />
795 000 CHF pro Jahr. Auch der CEO beteiligt sich an den Pensions-<br />
und Versicherungsplänen von <strong>Clariant</strong>. Darüber hinausgehende Pensionsrückstellungen<br />
werden im Laufe der Zeit gebildet, um vertraglich<br />
durch seine früheren Arbeitgeber festgelegte Pensionszusagen<br />
zu erfüllen (Einzelheiten sind der Seite 121 zu entnehmen).<br />
Die Pensionspläne von <strong>Clariant</strong> entsprechen den gesetzlichen Anforderungen<br />
des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen-<br />
und Invalidenvorsorge (BVG). Künftig erfolgt die dynamische<br />
Anpassung des Höchstbeitrags gemäss Artikel 79c BVG. Als versichertes<br />
Einkommen gilt für die Mitglieder des Executive Committee<br />
und alle anderen Mitarbeitenden von <strong>Clariant</strong> die Grundvergütung<br />
zuzüglich des angestrebten Barbonus. Der aktienbasierte Anteil der<br />
Vergütung ist nicht anrechenbar. Die Pensionspläne von <strong>Clariant</strong><br />
umfassen ferner die gängigen Todesfall-, und Berufsunfähigkeitsversicherungen.<br />
Im Fall der <strong>Clariant</strong> Pensionskasse beträgt der Arbeitgeberanteil<br />
rund 11 Prozent des versicherten Einkommens, im Fall<br />
des <strong>Clariant</strong> Management-Pensionsplans etwa 22 Prozent. Dieser<br />
Anteil umfasst sowohl die Beiträge zur Bildung von Rentenkapital<br />
als auch die Beiträge zur Deckung der Risikokomponenten. Beide<br />
Pensionspläne sind beitragsabhängig. Im Rahmen des Management-<br />
Pensionsplans erhalten die Mitglieder bei Eintritt in den Ruhestand<br />
ausschliesslich ein Rentenkapital, Pensionszahlungen sind nicht<br />
vorgesehen.
VARIABLER VERGÜTUNGSANTEIL DER MITGLIEDER<br />
DES EXECUTIVE COMMITTEE<br />
Der <strong>Clariant</strong> Executive Bonus Plan (CEBP) beruht auf den folgenden<br />
Prinzipien:<br />
a) Die Gesamtbonussumme, die in einem Jahr ausgezahlt wird, ist<br />
vom finanziellen Erfolg des <strong>Clariant</strong> Konzerns abhängig. Der Erfolg<br />
wird anhand von drei Faktoren gemessen: Finanzergebnisse des<br />
Konzerns, Finanzergebnisse der Divisionen oder Organisationseinheiten<br />
und wichtigste Prioritäten (Leistungsindikatoren und strategische<br />
Projekte des Konzerns).<br />
Diese drei wichtigsten Elemente werden wie folgt gewichtet:<br />
› EC & Functions/Services: Konzern 75 Prozent & wichtigste<br />
Prioritäten 25 Prozent<br />
› Geschäftsbereiche: Konzern 25 Prozent & Divisions-/Organisationseinheiten<br />
50 Prozent & wichtigste Prioritäten 25 Prozent<br />
b) Der Erfolg des <strong>Clariant</strong> Konzerns wird anhand von ROIC- und Cashflow-Zielen<br />
ermittelt.<br />
c) Die Höhe der individuellen Bonuszahlungen ist abhängig vom<br />
jeweiligen Zielbonus und vom Beitrag, den die jeweilige Organisationseinheit<br />
(Division, Business Unit, Funktion) zum Gesamtergebnis<br />
geleistet hat.<br />
d) Der Zielbeitrag der Business Units und Divisionen wird in Relation<br />
zum EBIT und zur Entwicklung des Umlaufvermögens (Bestände,<br />
Aussenstände von Kunden) gemessen.<br />
e) Individuelle Bonuszahlungen können nur auf Basis kollektiv oder<br />
im Managementteam erreichter Ziele berechnet werden. Grundsätzlich<br />
wird die individuelle Leistung der Mitarbeitenden im<br />
Rahmen der jährlichen Überprüfung der Gesamtvergütung und der<br />
beruflichen Entwicklung honoriert.<br />
Der Kompensationsausschuss nimmt im Februar die jährliche Beurteilung<br />
der Zielerreichung und die Zuweisung der Mittel für den<br />
CEBP für das vorausgegangene Geschäftsjahr vor, die dann abschliessend<br />
vom Verwaltungsrat genehmigt wird. Dieses Vorgehen stellt<br />
sicher, dass die Bonuszahlungen an die Mitarbeitenden unmittelbar<br />
auf das Gesamtergebnis des Konzerns abgestimmt sind.<br />
Bonuszahlungen im Rahmen des CEBP werden zur Hälfte in bar und<br />
zur Hälfte in <strong>Clariant</strong> Namenaktien ausbezahlt. Einzelheiten zu den<br />
Vergütungen des Executive Committee sind der Erläuterung 11 des<br />
Rechnungsabschlusses der <strong>Clariant</strong> AG auf den Seiten 119 bis 122<br />
zu entnehmen.<br />
Vergütungsbericht<br />
AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG<br />
<strong>Clariant</strong> verwendet für etwa 270 ihrer Topmanager in aller Welt<br />
eine aktienbasierte Vergütungskomponente. Im Rahmen des CEBP<br />
erhalten diese Manager die Hälfte ihres Jahresbonus in Form von<br />
Aktien, die einer Sperrfrist von drei Jahren unterliegen, während der<br />
sie Eigentum von <strong>Clariant</strong> bleiben. Danach gehen sie in den Besitz<br />
des jeweiligen Mitarbeitenden über. Der Kompensationsausschuss<br />
ermittelt jedes Jahr einen Zuteilungskurs, ausgehend vom Durchschnittskurs<br />
der <strong>Clariant</strong> Aktie an drei Handelstagen in der zweiten<br />
Januarwoche. Die Anzahl der zugeteilten Aktien errechnet sich aus<br />
dem Wert des Aktienbonus für das jeweilige Jahr, geteilt durch<br />
den Zuteilungskurs.<br />
Der Aktienoptionsplan von <strong>Clariant</strong> hat eine Laufzeit von fünf Jahren.<br />
Die Teilnahme ist dem Verwaltungsrat, dem Executive Committee<br />
sowie ausgewählten Topmanagern vorbehalten (etwa 1.6 Prozent<br />
aller Mitarbeitenden). Die Laufzeit der Optionen gliedert sich<br />
in die „Sperrfrist“ (erste zwei Jahre) und die „Ausübungsfrist“<br />
(letzte drei Jahre). Basierend auf einem erwarteten, vom Verwaltungsrat<br />
bestimmten Wert erhalten die Teilnahmeberechtigten<br />
eine festgelegte Anzahl Optionen. Grundsätzlich legt der Verwaltungsrat<br />
den Ausübungspreis der Optionen so fest, dass dieser über<br />
dem Marktpreis zum Ausgabedatum der Option liegt („out of<br />
money“). Anspruchsberechtigung und Höhe des Anspruchs werden<br />
während der Laufzeit des Aktienoptionsplans jährlich überprüft.<br />
Angesichts der finanziellen Lage von <strong>Clariant</strong> und der aktuellen<br />
Marktsituation in der gesamten Branche hat der Konzern im Frühjahr<br />
beschlossen, <strong>2009</strong> keine Optionen zu vergeben.<br />
Verlässt ein Mitarbeitender vor Ablauf der Sperrfrist aus freien<br />
Stücken das Unternehmen, verfallen sämtliche Ansprüche auf Aktien<br />
und Optionen, die bis dahin noch nicht übertragen wurden.<br />
VERGÜTUNG DES CEO<br />
Die oben aufgeführten Regeln zur Vergütung der Mitglieder des<br />
Executive Committee gelten auch für den CEO. Um verfallene vertragliche<br />
Ansprüche aus ehemaligen Arbeitsverträgen zu kompensieren,<br />
hat der CEO ausserdem eine Zuteilung von 350 000 Aktien<br />
erhalten (von denen 17 500 Aktien bereits 2008 zugeteilt worden<br />
waren). Einzelheiten zur Vergütung des CEO sind der Erläuterung 11<br />
des Rechnungsabschlusses der <strong>Clariant</strong> AG auf den Seiten 119 bis<br />
122 zu entnehmen.<br />
49
50<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Finanzbericht
Inhalt<br />
52 Konsolidierter Rechnungsabschluss des <strong>Clariant</strong> Konzerns<br />
52 KonzernBilanzen<br />
53 KonzernErfolgsrechnungen<br />
54 Konsolidiertes Gesamtergebnis<br />
54 Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />
55 KonzernGeldflussrechnungen<br />
56 Anhang zur Konzernrechnung<br />
111 Bericht der Revisionsstelle<br />
112 Statistischer Konzern Überblick<br />
112 Fünfjahresübersicht<br />
114 Rechnungsabschluss der <strong>Clariant</strong> AG, Muttenz<br />
114 Bilanzen der <strong>Clariant</strong> AG<br />
115 Erfolgsrechnungen der <strong>Clariant</strong> AG<br />
116 Anhang zur Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG<br />
123 Antrag über die Verrechnung des Bilanzverlusts<br />
124 Bericht der Revisionsstelle<br />
125 Vorausschauende Aussagen<br />
finanzBericht<br />
51
52 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
KONSOLIDIERTER RECHNUNGSABSCHLUSS DES CLARIANT KONZERNS<br />
KONZERN-BILANZEN per 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008<br />
AKTIVEN<br />
Erläuterungen 1<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Mio. CHF %<br />
31.12.2008<br />
Mio. CHF %<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen 5 1 927 2 010<br />
Immaterielle Anlagen 6 294 283<br />
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 7 273 275<br />
Finanzanlagen 8 19 21<br />
Vorauszahlungen für Personalvorsorge 16 117 119<br />
Latente Steuerguthaben 9 75 67<br />
Total Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
2 705 44.4 2 775 46.7<br />
Vorräte 10 853 1 373<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11 1 102 1 110<br />
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 12 258 300<br />
Steuerguthaben 32 32<br />
Flüssige Mittel 13 1 140 356<br />
Total Umlaufvermögen 3 385 55.6 3 171 53.3<br />
Zum Verkauf stehendes Anlagevermögen 21 2 0.0 – 0.0<br />
Total Aktiven 6 092 100.0 5 946 100.0<br />
PASSIVEN<br />
Erläuterungen 1<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
31.12.2008<br />
Mio. CHF %<br />
Mio. CHF %<br />
Eigenkapital<br />
Aktienkapital 14 921 921<br />
Eigene Aktien (Nennwert) 14 – 17 – 15<br />
Reserven 472 364<br />
Zurückbehaltene Gewinne 468 667<br />
Total den Aktionären zurechenbares Kapital und Reserven 1 844 1 937<br />
Anteil Minderheitsaktionäre 52 50<br />
Total Eigenkapital 1 896 31.1 1 987 33.4<br />
Fremdkapital<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 15 1 553 1 297<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten 9 112 134<br />
Verpflichtungen für Personalvorsorge 16 484 478<br />
Rückstellungen für langfristige Verbindlichkeiten 17 241 191<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 2 390 39.2 2 100 35.3<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18 1 024 1 011<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 19 132 268<br />
Steuerverbindlichkeiten 255 243<br />
Rückstellungen für kurzfristige Verbindlichkeiten 17 395 337<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 1 806 29.7 1 859 31.3<br />
Total Fremdkapital 4 196 68.9 3 959 66.6<br />
Total Passiven 6 092 100.0 5 946 100.0<br />
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.
KONZERN-ERFOLGSRECHNUNGEN für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />
Erläuterungen 1<br />
<strong>2009</strong><br />
Mio. CHF %<br />
FINANZBERICHT<br />
53<br />
KONSOLIDIERTER<br />
RECHNUNGSABSCHLUSS<br />
DES CLARIANT KONZERNS<br />
2008<br />
Mio. CHF %<br />
Umsatz 20 6 614 100.0 8 071 100.0<br />
Herstellkosten der verkauften Waren – 4 749 – 5 757<br />
Bruttoergebnis 1 865 28.2 2 314 28.7<br />
Marketing und Vertrieb – 1 008 – 1 216<br />
Administration und Gemeinkosten – 462 – 421<br />
Forschung und Entwicklung – 150 – 184<br />
Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 25 37<br />
Ertrag aus der Veräusserung von Aktivitäten,<br />
die nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden<br />
22 8 20<br />
Restrukturierung und Wertminderung – 298 – 321<br />
Operatives Ergebnis – 20 – 0.3 229 2.8<br />
Finanzertrag 24 10 17<br />
Finanzaufwand 24 – 111 – 155<br />
Ergebnis vor Steuern – 121 91<br />
Steuern 9 – 73 – 119<br />
Konzernverlust aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten – 194 – 2.9 – 28 – 0.3<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />
Verlust aus nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – – 9<br />
Konzernverlust<br />
Zurechenbar zu:<br />
– 194 – 2.9 – 37 – 0.5<br />
Aktionären der Gesellschaft – 206 – 45<br />
Minderheitsaktionären 12 8<br />
Konzernverlust – 194 – 2.9 – 37 – 0.5<br />
Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie)<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 – 0.91 – 0.16<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 0.00 – 0.04<br />
Total – 0.91 – 0.20<br />
Verwässertes Ergebnis je Aktie, den Aktionären des Unternehmens<br />
zurechenbar (CHF / Aktie)<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 – 0.91 – 0.16<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 25 0.00 – 0.04<br />
Total – 0.91 – 0.20<br />
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.
54 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
KONSOLIDIERTES GESAMTERGEBNIS für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />
Erläuterungen 1<br />
Konzernverlust – 194 – 37<br />
Sonstiges Ergebnis<br />
Hedges von Nettoinvestitionen 26 3 111<br />
Wechselkursdifferenzen 72 – 400<br />
Auswirkung von Umbuchungen von Währungsdifferenzen auf Investitionen<br />
in ausländische Tochtergesellschaften<br />
3 – 1<br />
Sonstiges Ergebnis der Periode nach Steuern 78 – 290<br />
Konsolidiertes Gesamtergebnis – 116 – 327<br />
Zurechenbar zu:<br />
Aktionären der Gesellschaft – 129 – 323<br />
Minderheitsaktionären 13 – 4<br />
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.<br />
Marktwertveränderungen von Finanzanlagen, die als „zur Veräusserung<br />
verfügbar“ klassifiziert werden, betrugen weniger als<br />
1 Mio. CHF in den Jahren <strong>2009</strong> und 2008.<br />
AUFSTELLUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG DES KONSOLIDIERTEN EIGENKAPITALS per 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008<br />
Mio. CHF Andere Reserven<br />
Total Eigene Agio Kumulierte Total Zurück- Total den Minder- Total<br />
Aktien- Aktien<br />
Umrech- andere behaltene Aktionären heitenEigenkapital (Nennwert)<br />
nungsreserve Reserven Gewinne zurechenbares<br />
Eigenkapital<br />
anteilekapital Stand 31. Dezember 2007 978 – 16 767 – 125 642 709 2 313 59 2 372<br />
Total Gesamtergebnis – 278 – 278 – 45 – 323 – 4 – 327<br />
Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 5 – 5<br />
Rückzahlung von Aktienkapital<br />
Aktien- und Optionsplan für Mitarbeiter:<br />
– 57 – – 57 – 57<br />
Effekt der Arbeitsleistung – 10 10 10<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien 1 – – 7 – 6 – 6<br />
Stand 31. Dezember 2008 921 – 15 767 – 403 364 667 1 937 50 1 987<br />
Total Gesamtergebnis 77 77 – 206 – 129 13 – 116<br />
Dividenden an Minderheitsaktionäre – – – 11 – 11<br />
Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe<br />
(siehe Erläuterung 15)<br />
31 31 31 31<br />
Aktien- und Optionsplan für Mitarbeiter:<br />
Effekt der Arbeitsleistung – 13 13 13<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien – 2 – – 6 – 8 – 8<br />
Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 921 – 17 798 – 326 472 468 1 844 52 1 896<br />
2008 reduzierte <strong>Clariant</strong> das nominale Aktienkapital um 0.25 CHF pro<br />
Aktie, was eine Kapitalrückzahlung von 57.5 Mio. CHF ergab.<br />
<strong>2009</strong><br />
Mio. CHF<br />
2008<br />
Mio. CHF
KONZERN-GELDFLUSSRECHNUNGEN für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />
Erläuterungen 1<br />
<strong>2009</strong><br />
Mio. CHF<br />
FINANZBERICHT<br />
55<br />
KONSOLIDIERTER<br />
RECHNUNGSABSCHLUSS<br />
DES CLARIANT KONZERNS<br />
Konzernverlust – 194 – 37<br />
Berichtigung für:<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 5 214 244<br />
Wertminderungen und Auflösung von Wertminderungen 58 209<br />
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen 6 11 9<br />
Wertminderung auf dem Nettoumlaufvermögen 99 70<br />
Erträge von assoziierten Gesellschaften 7 – 25 – 37<br />
Steueraufwand 73 119<br />
Nettofinanzaufwand 84 85<br />
Gewinn aus der Veräusserung von Aktivitäten,<br />
welche nicht als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen werden<br />
22 – 8 – 20<br />
Verlust aus der Veräusserung von nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – 9<br />
Übrige nicht geldwirksame Veränderungen 5 50<br />
Total Auflösungen nicht geldwirksamer Veränderungen 511 738<br />
Dividenden von assoziierten Gesellschaften 7 29 34<br />
Bezahlte Zinsen – 72 – 98<br />
Erhaltene Zinsen 9 15<br />
Bezahlte Ertragssteuern – 87 – 109<br />
Zahlungen für Restrukturierung 2 – 182 – 81<br />
Geldfluss vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Rückstellungen 14 462<br />
Veränderung Vorräte 460 – 136<br />
Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14 153<br />
Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 11 – 106<br />
Veränderung sonstiger kurzfristiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 25 – 43<br />
Veränderung Rückstellungen (exkl. Zahlungen für Restrukturierung) 2 255 61<br />
Geldfluss aus betrieblichen Aktivitäten 757 391<br />
Investitionen in Sachanlagen 5 – 135 – 270<br />
Investitionen in Finanzanlagen und in assoziierte Gesellschaften – 6 – 17<br />
Investitionen in andere immaterielle Anlagen 6 – 35 – 21<br />
Veränderung kurzfristige Finanzanlagen 6 135<br />
Veräusserungen von Sach- und immateriellen Anlagen 19 17<br />
Akquisitionen von Firmen, Aktivitäten und Anteilen 23 – – 42<br />
Ausgaben / Einnahmen aus Veräusserungen von nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten 21 – 3 – 14<br />
Einnahmen aus Veräusserungen von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften 22 40 31<br />
Geldfluss aus Investitionsaktivitäten – 114 – 181<br />
Rückzahlung von Aktienkapital an die Aktionäre der <strong>Clariant</strong> AG – – 57<br />
Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe 31 –<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien – 12 – 6<br />
Aufnahmen von Finanzschulden 419 289<br />
Rückzahlung von Finanzschulden – 287 – 552<br />
Dividenden an Minderheitsaktionäre – 11 – 5<br />
Geldfluss aus Finanzierungsaktivitäten 140 – 331<br />
Währungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln 1 – 32<br />
Nettoveränderung der flüssigen Mittel 784 – 153<br />
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 13 356 509<br />
Flüssige Mittel am Ende der Periode 13 1 140 356<br />
1 Die Erläuterungen im Anhang sind integraler Bestandteil der Konzernrechnung.<br />
2 Umgegliedert (siehe Erläuterung 1.07)<br />
2008 2<br />
Mio. CHF
56 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
ANHANG ZUR KONZERNRECHNUNG<br />
1. GRUNDSÄTZE FÜR DIE KONZERNRECHNUNGSLEGUNG<br />
1.01 – ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />
Die <strong>Clariant</strong> AG (die „Gesellschaft“) einschliesslich ihrer konsolidierten<br />
Tochtergesellschaften (zusammen der „Konzern“) ist ein<br />
weltweit führendes Unternehmen im Bereich Spezialitätenchemie.<br />
Der Konzern entwickelt, produziert, vertreibt und verkauft ein breites<br />
Spektrum an Spezialchemikalien, die eine wichtige Rolle in den<br />
Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen seiner Kunden spielen<br />
oder deren Endprodukte veredeln. <strong>Clariant</strong> verfügt über weltweite<br />
Produktionsstätten und vertreibt ihre Produkte vorwiegend in Europa,<br />
Amerika und Asien.<br />
Die Gesellschaft ist eine in der Schweiz eingetragene und ansässige<br />
Aktiengesellschaft. Der Firmensitz ist an der Rothausstrasse 61,<br />
CH-4132 Muttenz, Schweiz. Die Gesellschaft ist an der Swiss Exchange<br />
kotiert.<br />
Der Konzernabschluss wurde am 11. Februar 2010 vom Verwaltungsrat<br />
zur Veröffentlichung freigegeben. Seine Genehmigung durch die<br />
am 29. März 2010 terminierte Generalversammlung steht noch aus.<br />
1.02 – EINLEITUNG<br />
Der Konzernabschluss des <strong>Clariant</strong> Konzerns wurde nach den Vorschriften<br />
der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt<br />
und entspricht den nachfolgend dargestellten wesentlichen<br />
Grundsätzen für die Konzernrechnungslegung. Der konsolidierte<br />
Konzernabschluss wurde auf Basis historischer Werte und unter<br />
Berücksichtigung etwaiger Wertänderungen von Finanzanlagen und<br />
-verbindlichkeiten – einschliesslich erfolgswirksam zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewerteter derivativer Instrumente (Derivative Instruments<br />
at Fair Value through Profit or Loss) – erstellt.<br />
Die Erstellung des Konzernabschlusses nach den Vorschriften von<br />
IFRS verlangt, dass zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen<br />
und Annahmen getroffen werden. Diese haben Einfluss auf die<br />
bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angabe von<br />
Eventualforderungen und Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag<br />
sowie den Ausweis von Erlösen und Aufwendungen während<br />
der Berichtsperiode. Obwohl diese Schätzungen auf den jüngsten<br />
Erkenntnissen des Managements über aktuelle Entwicklungen und<br />
Ereignisse basieren, können die tatsächlichen Werte von diesen<br />
Schätzungen abweichen. Bereiche mit besonderer Komplexität oder<br />
solche, in denen umfangreichere Schätzungen notwendig sind oder<br />
deren getroffene Annahmen und Schätzungen wesentliche Auswirkungen<br />
auf den Konzernabschluss haben, sind in der Erläuterung 3<br />
dargestellt.<br />
1.03 – IM JAHR <strong>2009</strong> IN KRAFT GETRETENE<br />
INTER NATIONAL FINANCIAL REPORTING STANDARDS<br />
Per 1. Januar <strong>2009</strong> hat der Konzern die folgenden neuen und überarbeiteten<br />
Standards übernommen.<br />
› IAS 1 (revised), „Darstellung des Abschlusses“ (tritt in Kraft für<br />
alle Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen).<br />
Dieser revidierte Standard verlangt die Darstellung aller Eigenkapitaltransaktionen<br />
mit Aktionären in einer Aufstellung über<br />
die Veränderung des Eigenkapitals. Alle Eigenkapitaltransaktionen<br />
mit Nichtaktionären sind entweder in einer einzigen umfassenden<br />
Aufstellung des Gesamtergebnisses oder in zwei Aufstellungen<br />
darzustellen (Erfolgsrechnung und Aufstellung des Gesamtergebnisses).<br />
Als Ergebnis dieses angepassten Standards präsentiert<br />
der Konzern alle Eigenkapitaltransaktionen mit Aktionären in einer<br />
Aufstellung über die Veränderung des Eigenkapitals und alle<br />
Eigenkapitaltransaktionen mit Nichtaktionären in einer Aufstellung<br />
des Gesamtergebnisses. Die Vorjahresinformationen wurden<br />
entsprechend angepasst.<br />
Da der revidierte Standard nur Änderungen der Offenlegungen<br />
umfasst, beeinflusste er die Grundsätze der Konzernrechnungslegung<br />
nicht.<br />
› IFRS 8, „Geschäftssegmente“ (tritt in Kraft für alle Geschäftsjahre,<br />
die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen). IFRS 8 ersetzt<br />
IAS 14, „Segment Reporting“, und verlangt, dass Unternehmen<br />
operative Geschäftssegmente definieren und die Geschäftsperformance<br />
dieser Segmente auf der Basis von Daten, die der hauptverantwortliche<br />
operative Entscheidungsträger im Konzern im Rahmen<br />
seiner Tätigkeit heranzieht, im Jahresabschluss angeben. Die<br />
Übernahme dieses Standards hatte keine wesentliche Auswirkung<br />
auf die Rechnungslegung des Konzerns. Im April <strong>2009</strong> publizierte<br />
das IASB im Rahmen des jährlichen Anpassungsprogrammes einen<br />
Zusatz zu IFRS 8, der klarstellt, dass das Betriebsvermögen<br />
der Segmente nur dann offenzulegen ist, wenn diese Information<br />
regelmässig vom hauptverantwortlichen operativen Entscheidungsträger<br />
verwendet wird. Dieser Zusatz tritt für jährliche Geschäftsperioden<br />
in Kraft, die nach dem 1. Januar 2010 beginnen,<br />
und wurde vom Konzern vorzeitig übernommen.<br />
IAS 23 (geändert), „Fremdkapitalkosten“ (tritt in Kraft für alle Ge-<br />
›<br />
schäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen).<br />
Dieser revidierte Standard verlangt die Aktivierung von Finanzierungskosten<br />
als Teil des Anlageguts, wenn diese direkt auf den<br />
Erwerb, den Bau oder die Produktion von Gütern allozierbar sind,<br />
die nach den Rechnungslegungsregeln aktivierbar sind. Die Übernahme<br />
dieses Standards hatte keine wesentliche Auswirkung auf<br />
die Rechungslegung des Konzerns.
› IFRS 2 (angepasst), Aktienbasierte Vergütungen, (tritt in Kraft für<br />
alle Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> beginnen)<br />
betrifft zwei Aspekte. Die Anpassung verdeutlicht, dass Ausübungsbedingungen<br />
(„vesting conditions“) ausschliesslich Dienstbedingungen<br />
(„service conditions“) sein können, bei denen der<br />
Arbeitnehmer eine bestimmte Dienstzeit leisten muss, oder Leistungsbedingungen<br />
(„performance conditions“), die das Erfüllen bestimmter<br />
Leistungsziele erfordern (z. B. eine bestimmte Steigerung<br />
des Unternehmensgewinns). Sonstige Eigenschaften von aktienbasierten<br />
Vergütungsplänen sind keine Ausübungsbedingungen. Die<br />
Anpassung von IFRS 2 verlangt zudem, dass sämtliche Annullierungen,<br />
ob von Seiten des Arbeitnehmers oder Arbeitgebers, gleich<br />
verbucht werden.<br />
› IFRS 7 (Anpassung), Finanzinstrumente – Offenlegungen (trat in<br />
Kraft für alle Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar<br />
<strong>2009</strong> beginnen). Diese Anpassung verlangt zusätzliche Offenlegungen<br />
zur Bemessung des Marktwerts und des Liquiditätsrisikos. Die<br />
Anpassung verlangt die Darstellung der Marktwertbemessungen<br />
mittels einer Hierarchie der verwendeten Bemessungsmethoden.<br />
Da dies nur zusätzliche Offenlegungen betrifft, ist das Ergebnis pro<br />
Aktie davon nicht berührt.<br />
› Jährliche Anpassungen der IFRS (mehrheitlich per 1. Januar <strong>2009</strong><br />
in Kraft tretend). Im Rahmen des jährlichen Anpassungsprozesses<br />
veröffentlichte das IASB im Mai 2008 kleinere Anpassungen zu 20<br />
Rechnungslegungsstandards. Diese Anpassungen hatten keine<br />
Auswirkungen auf die Rechnungslegung des Konzerns.<br />
Die folgenden neuen Interpretationen zu bestehenden Standards<br />
traten für Geschäftsjahre in Kraft, welche am oder nach dem 1. Januar<br />
<strong>2009</strong> beginnen, haben jedoch keine wesentliche Auswirkung<br />
auf die Rechnungslegung des Konzerns:<br />
› IFRIC 9, Neufestsetzung von eingebetteten Derivaten (angepasst,<br />
trat in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 30. Juni<br />
<strong>2009</strong> enden.<br />
› IFRIC 13, Kundenloyalitätsprogramme (trat in Kraft für Geschäftsjahre,<br />
welche am oder nach dem 1. Juli 2008 beginnen).<br />
› IFRIC 15, Vereinbarungen zum Bau von Immobilien (trat in Kraft<br />
für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Januar <strong>2009</strong><br />
beginnen).<br />
› IFRIC 16, Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />
(trat in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder<br />
nach dem 1. Oktober 2008 beginnen).<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
1.04 – NOCH NICHT IN KRAFT GETRETENE INTERNATIONAL<br />
FINANCIAL REPORTING STANDARDS<br />
Einige veröffentlichte neue Standards bzw. Änderungen und Interpretationen<br />
bestehender Standards, deren Umsetzung für alle zum<br />
1. Juli <strong>2009</strong> oder danach beginnenden Geschäftsjahre vorgeschrieben<br />
ist, wurden nicht vorzeitig vom Konzern übernommen. Sie hätten<br />
aber auf die Rechnungslegung <strong>2009</strong> keinen wesentlichen Einfluss<br />
gehabt. Es handelt sich dabei um folgende Bestimmungen:<br />
› IFRS 3 (angepasst), Unternehmenszusammenschlüsse (tritt in Kraft<br />
für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2009</strong> beginnen).<br />
› IAS 27 (angepasst), Konzern- und separate Einzelabschlüsse (tritt<br />
in Kraft für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2009</strong><br />
beginnen).<br />
› IFRIC 17, Ausschüttungen von Sachwerten an Anteilseigner (tritt<br />
in Kraft für Geschäftsjahre, welche am 1. Juli <strong>2009</strong> oder später<br />
beginnen).<br />
› IFRIC 18, Übertragung von Vermögensgegenständen von Kunden<br />
(tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach dem 1. Juli<br />
<strong>2009</strong> beginnen).<br />
› IFRS 2 (Anpassung), Konzerntransaktionen im Rahmen von aktienbasierten<br />
Vergütungen (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am<br />
oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen).<br />
› IFRIC 14‚ IAS 19, Begrenzung der Aktivierung von Aktiven aus Leistungsprimat,<br />
minimale Kapitaldeckungserfordernisse und deren<br />
Zusammenwirken (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder<br />
nach dem 1. Januar 2011 beginnen).<br />
› IFRIC 19, Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapitalinstrumenten<br />
(tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder<br />
nach dem 1. Juli 2010 beginnen).<br />
› IAS 24 (Anpassung) Offenlegung von Transaktionen mit verbundenen<br />
Parteien (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche am oder nach<br />
dem 1. Januar 2010 beginnen).<br />
› IFRS 9, Finanzinstrumente (tritt in Kraft für Geschäftsjahre, welche<br />
am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen).<br />
› Änderungen von IFRS im Rahmen des Projekts „Annual Improvement“<br />
(mehrheitlich in Kraft tretend für Geschäftsjahre, die am<br />
oder nach dem 1. Januar 2010 beginnen). Im Rahmen des jährlichen<br />
Anpassungsprogramms hat das IASB im April <strong>2009</strong> kleinere<br />
Anpassungen an zwölf Rechnungsleggungsstandards vorgenommen.<br />
Der Konzern hat die Anpassung von IFRS 8, Geschäftssegmente<br />
vorzeitig übernommen und legt extern dieselben Zahlen<br />
bezüglich des Betriebsvermögens aus, welche in der internen Berichterstattung<br />
verwendet werden. Von allen anderen Anpassungen<br />
wird keine wesentliche Auswirkung auf die Rechnungslegung<br />
des Konzerns erwartet.<br />
Mit Ausnahme von IFRS 8 (Anpassung) werden die vorgenannten<br />
Standards und Interpretationen zum Zeitpunkt ihres Inkrafttretens<br />
übernommen.<br />
57
58 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
1.05 – KONSOLIDIERUNGSKREIS<br />
› Tochtergesellschaften: Als Tochtergesellschaften gelten all<br />
diejenigen Gesellschaften, bei denen der Konzern mit mehr als<br />
der Hälfte der Stimmrechte beteiligt ist oder über beherrschenden<br />
Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik verfügt. Diese<br />
Gesellschaften sind konsolidiert. Bei der Beurteilung, ob der Konzern<br />
eine andere Gesellschaft beherrscht, werden die Existenz und<br />
die Auswirkung von potenziellen Stimmrechten, die gegenwärtig<br />
ausgeübt werden können oder gegenwärtig umwandelbar sind,<br />
berücksichtigt. Tochtergesellschaften werden von dem Zeitpunkt<br />
an konsolidiert, an dem die Kontrolle auf den Konzern übergeht.<br />
Die Konsolidierung endet mit dem Zeitpunkt, an dem die Kontrolle<br />
endet.<br />
Der Konzern bilanziert die Übernahme neuer Tochtergesellschaften<br />
nach der Purchase-Methode. Die Kosten einer Übernahme<br />
bemessen sich aus dem Marktwert der vorhandenen Aktiven, der<br />
ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der zum Zeitpunkt der<br />
Gegenleistung eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten<br />
zuzüglich der direkt zuordenbaren Akquisitionskosten. Die<br />
im Rahmen eines Geschäftszusammenschlusses übernommenen<br />
separat identifizierbaren Vermögensgegenstände („Identifiable<br />
Assets“), Verbindlichkeiten sowie latente Verbindlichkeiten werden<br />
– ungeachtet des Umfangs eines etwaigen Minderheitsanteils<br />
– zunächst zu ihrem Marktwert am Übernahmestichtag bewertet.<br />
Der Betrag, um den die Übernahmekosten den Marktwert des vom<br />
Konzern übernommenen Anteils des separat identifizierbaren Nettovermögens<br />
übersteigen, wird als Goodwill verbucht. Sind die<br />
Übernahmekosten geringer als der Marktwert des Nettovermögens<br />
der übernommenen Einheit, wird diese Differenz direkt in der<br />
Erfolgsrechnung verbucht.<br />
› Transaktionen mit Minderheiten: Der Konzern behandelt Transaktionen<br />
mit Minderheiten als solche mit Dritten. Veräusserungen<br />
an Minderheiten resultieren in Gewinnen und Verlusten für den<br />
Konzern, die in der Erfolgsrechung verbucht werden. Akquisitionen<br />
von Minderheitsanteilen resultieren in Goodwill, die als Differenz<br />
zwischen dem bezahlten Akquisitionspreis und dem jeweiligen Anteil<br />
des Buchwerts des Nettovermögens der betroffenen Tochtergesellschaft<br />
ermittelt wird.<br />
› Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften: Als assoziierte<br />
Gesellschaften gelten Einheiten, an denen der Konzern zwischen<br />
20 und 50 % der Stimmrechte hält oder auf die er bedeutenden<br />
Einfluss hat, ohne sie jedoch zu beherrschen. Beteiligungen an<br />
assoziierten Gesellschaften werden anfänglich zu Anschaffungskosten<br />
bewertet und danach nach der Equity-Methode bilanziert.<br />
Die Beteiligung des Konzerns an assoziierten Gesellschaften beinhaltet<br />
auch den zum Übernahmezeitpunkt ermittelten Goodwill<br />
(abzüglich etwaiger kumulierter Wertminderungen).<br />
Der auf den Konzern entfallende Anteil an den Gewinnen oder<br />
Verlusten der assoziierten Gesellschaften wird erfolgswirksam<br />
verbucht und Veränderungen von deren Eigenkapital nach dem<br />
Erwerbszeitpunkt werden im konsolidierten Eigenkapital erfasst.<br />
Die kumulierten Veränderungen seit dem Zeitpunkt des Erwerbs<br />
werden um die Anschaffungskosten der Beteiligung reduziert.<br />
Übersteigen die auf den Konzern entfallenden Verluste einer assoziierten<br />
Gesellschaft den Wert seiner Beteiligung einschliesslich<br />
etwaiger nicht gesicherter Forderungen, verbucht der Konzern<br />
keine weiteren Verluste. Die Ausnahme bilden Fälle, in denen er<br />
entsprechende Verpflichtungen eingegangen ist oder Zahlungen<br />
im Namen der assoziierten Gesellschaft geleistet hat.<br />
Für alle assoziierten Gesellschaften gelten dieselben Rechnungslegungsgrundsätze<br />
(IFRS), die auch auf die konsolidierten Konten<br />
des Konzerns angewendet werden.<br />
1.06 – KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE<br />
Bilanzstichtag aller Einzelabschlüsse ist jeweils der 31. Dezember.<br />
Die Abschlüsse sind mit Ausnahme von Marktwertveränderungen<br />
bestimmter Finanzanlagen und -verbindlichkeiten auf Basis historischer<br />
Werte nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften<br />
aufgestellt.<br />
Konzerninterne Erträge und Aufwendungen, einschliesslich unrealisierter<br />
Bruttogewinne aus internen Konzerntransaktionen sowie der<br />
zwischen konsolidierten Gesellschaften bestehenden Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten, werden eliminiert. Die Ergebnisse von Minderheitsbeteiligungen<br />
werden in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz<br />
gesondert ausgewiesen.<br />
1.07 – UMGLIEDERUNG<br />
Die Darstellung der Geldflussrechnungen wurde überarbeitet, um<br />
zusätzlich die Zahlungen für Restrukturierungsmassnahmen im<br />
„Geldfluss vor Veränderungen des Nettoumlaufvermögens und<br />
Rückstellungen“ offenzulegen. Zuvor wurden diese Zahlungen in<br />
der Zeile „Veränderung Rückstellungen“ eingeschlossen. Die Vorjahresdarstellung<br />
wurde wie folgt angepasst: „Veränderung Rückstellungen“<br />
von – 20 Mio. CHF auf 61 Mio. CHF, die Zeile „Zahlungen<br />
für Restrukturierungen“ auf – 81 Mio. CHF, der „Geldfluss vor Veränderung<br />
des Nettoumlaufvermögens und Rückstellungen wurde<br />
von 543 Mio. CHF auf 462 Mio. CHF angepasst.
1.08 – ERFASSUNG VON ERLÖSEN<br />
Umsatzerlöse für Waren und Erzeugnisse werden erfasst, wenn die<br />
wesentlichen mit dem Eigentum der verkauften Waren und Erzeugnisse<br />
verbundenen Risiken und Chancen auf eine Drittpartei übertragen<br />
worden sind. Sie werden abzüglich verkaufsbezogener Steuern<br />
und Rabatte verbucht. Rückstellungen für Kundenrabatte werden in<br />
derselben Periode wie die entsprechenden Erlöse gemäss den Vertragsbedingungen<br />
gebildet.<br />
Zinserträge werden unter Berücksichtigung des ausstehenden Betrags<br />
und der Effektivverzinsung bis zur Fälligkeit zeitanteilig abgegrenzt,<br />
sobald der Anspruch des Konzerns auf derartige Erträge<br />
festgestellt wurde. Dividendenerträge werden mit der Entstehung<br />
des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.<br />
1.09 – WECHSELKURSDIFFERENZEN<br />
› Funktionale- und Berichtswährung: Positionen in den Einzelabschlüssen<br />
der einbezogenen Unternehmen werden mit der Währung<br />
desjenigen Landes erfasst, in dem die jeweilige Gesellschaft<br />
primär tätig ist („funktionale Währung“). Der Konzernabschluss ist<br />
in Schweizer Franken, der funktionalen- und der Berichtswährung<br />
der Muttergesellschaft, dargestellt.<br />
› Laufende Geschäftstätigkeit und Bilanzpositionen: Geschäftstätigkeiten<br />
in Fremdwährungen werden mit dem Wechselkurs<br />
der funktionalen Währung zum Transaktionszeitpunkt<br />
umgerechnet. Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der<br />
Buchung derartiger Geschäftstätigkeiten sowie aus der Umrechnung<br />
monetärer, auf fremde Währung lautender Vermögensgegenstände<br />
und Schulden resultieren, werden erfolgswirksam erfasst,<br />
sofern sie nicht als Cashflow Hedge oder Hedge einer Netto -<br />
investition gelten und im Gesamtergebnis abgegrenzt werden. Umrechnungsdifferenzen<br />
aus Schuldtiteln und sonstigen zum Marktwert<br />
bewerteten Finanzvermögenswerten werden als Fremdwährungsgewinne<br />
bzw. -verluste erfasst.<br />
› Konzerngesellschaften: Die Erfolgs- und Geldflussrechnungen<br />
von ausländischen Gesellschaften werden mit umsatzgewichteten<br />
Jahresdurchschnittskursen und ihre Bilanzen mit den Stichtagskursen<br />
zum 31. Dezember umgerechnet. Wechselkursdifferenzen<br />
aus der Umrechnung von Nettoinvestitionen in ausländischen<br />
Tochtergesellschaften und von Darlehen und anderen Währungsinstrumenten,<br />
die als Hedges derartiger Investitionen dienen,<br />
werden direkt im Gesamtergebnis verbucht. Nettoinvestitionen<br />
umfassen auch Darlehen, deren Rückzahlung in absehbarer Zeit<br />
weder geplant noch wahrscheinlich ist. Bei der Veräusserung einer<br />
ausländischen Tochtergesellschaft werden derartige Wechselkursdifferenzen<br />
als Teil des Gewinns oder Verlusts aus dem Verkauf<br />
erfolgswirksam erfasst.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Goodwill- und Marktwertanpassungen, die sich nach dem 31. März<br />
2004 im Rahmen der Übernahme ausländischer Tochtergesellschaften<br />
ergeben, werden als Aktiva und Passiva der ausländischen Tochtergesellschaft<br />
behandelt und zum Schlusskurs am Bilanzstichtag<br />
umgerechnet.<br />
1.10 – SACHANLAGEN<br />
Sachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
bewertet und auf Basis der Konzernrichtlinien über<br />
folgende maximale Nutzungsdauern linear zulasten der Erfolgsrechnung<br />
abgeschrieben:<br />
› Gebäude 40 Jahre<br />
› Betriebseinrichtungen, Maschinen 16 Jahre<br />
› Mobiliar, Fahrzeuge, EDV-Anlagen 5 bis 10 Jahre<br />
Auf Grundstücken erfolgt keine Abschreibung<br />
›<br />
Finanzierungskosten im Zusammenhang mit Erwerb, Bau oder Herstellung<br />
von qualifizierenden Vermögenswerten werden als Teil der<br />
Kosten dieses Vermögensgegenstands aktiviert, wenn sie direkt<br />
auf diesen allozierbar sind und die Aktivierung des Vermögensgegenstands<br />
nach dem 1. Januar <strong>2009</strong> begonnen hat.<br />
Folgekosten werden entweder in den Buchwert des entsprechenden<br />
Vermögensgegenstands eingerechnet oder als separate Vermögensposition<br />
erfasst, wenn die mit dem Vermögensgegenstand<br />
verbundenen künftigen Einnahmen dem Konzern zugutekommen und<br />
die Kosten des Gegenstands genau ermittelbar sind. Alle Reparatur-<br />
und Unterhaltskosten werden in der Periode, in der sie anfallen,<br />
erfolgswirksam erfasst.<br />
Gewinne und Verluste aus Veräusserungen werden durch Abzug des<br />
Erlöses vom Buchwert des jeweiligen Gegenstands ermittelt und erfolgswirksam<br />
verbucht.<br />
59
60 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
1.11 – IMMATERIELLE ANLAGEN<br />
Der Goodwill ist der Betrag, um den die Übernahmekosten den Marktwert<br />
des Konzernanteils am separat identifizierbaren Nettovermögen<br />
der übernommenen Tochtergesellschaft bzw. assoziierten Gesellschaft<br />
zum Übernahmezeitpunkt übersteigen. Der Goodwill aus der Übernahme<br />
assoziierter Gesellschaften wird unter der Position „Beteiligung an assoziierten<br />
Gesellschaften“ erfasst. Der Goodwill wird jährlich auf seine<br />
Werthaltigkeit geprüft und zu Kosten abzüglich kumulierter Wertverluste<br />
geführt. Gewinne und Verluste aus der Veräusserung einer Gesellschaft<br />
enthalten den Buchwert des Goodwills der veräusserten Gesellschaft.<br />
Zum Zweck eines Wertminderungstests wird der Goodwill auf die<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash-Generating-Units (CGUs))<br />
verteilt.<br />
Marken und Lizenzen werden zu historischen Werten aktiviert und über<br />
die voraussichtliche Nutzungsdauer, längstens aber über zehn Jahre, erfolgswirksam<br />
linear abgeschrieben.<br />
Erworbene Softwarelizenzen werden auf Basis der Anschaffungs- und<br />
Inbetriebnahmekosten der jeweiligen Software aktiviert und über die<br />
voraussichtliche Nutzungsdauer der Software (drei bis fünf Jahre) erfolgswirksam<br />
linear abgeschrieben. Kosten im Zusammenhang mit der<br />
Entwicklung und Wartung von Software werden in der Periode, in der sie<br />
anfallen, als Aufwand verbucht. Kosten, die im direkten Zusammenhang<br />
mit der Erstellung separat identifizierbarer einzelner Softwareprodukte<br />
entstehen, die vom Konzern kontrolliert werden und voraussichtlich für<br />
länger als ein Jahr einen Nutzen erwirtschaften, werden als immaterielle<br />
Anlagen erfasst. Die direkten Kosten beinhalten die Personalkosten<br />
für die Softwareentwicklung sowie einen angemessenen Anteil der relevanten<br />
Gemeinkosten.<br />
1.12 – WERTMINDERUNG VON<br />
VERMÖGENS GEGENSTÄNDEN<br />
Gooodwill und immaterielle Sachwerte ohne festgelegte Lebensdauer,<br />
die demzufolge nicht abgeschrieben werden, werden jährlich<br />
auf Wertminderung überprüft. Sachanlagen und sonstige langfristige<br />
Vermögensgegenstände, einschliesslich immaterieller Anlagen<br />
mit endlicher Lebensdauer, werden auf ihre Werthaltigkeit überprüft,<br />
sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten,<br />
dass der Buchwert nicht dem erzielbaren Ertrag entspricht. Eine<br />
Wertminderung (Impairment Loss) wird für den Betrag verbucht, um<br />
den der Buchwert des Vermögensgegenstands den erzielbaren Ertrag<br />
(höherer Wert aus Nettoveräusserungswert oder Nutzungswert)<br />
übersteigt. Zur Überprüfung der Werthaltigkeit werden die Vermögensgegenstände<br />
auf der untersten Ebene zusammengefasst, für die<br />
sich weitgehend unabhängige Geldflüsse ermitteln lassen (CGUs).<br />
Wertminderungen werden als Aufwand in der Erfolgsrechnung<br />
erfasst und zunächst gegen den Goodwill der betroffenen CGUs<br />
verrechnet. Verbleibende Restbeträge werden auf die übrigen Vermögenswerte<br />
der Einheit verteilt. Eine Wertminderung von Vermögensgegenständen<br />
(ausgenommen Goodwill) kann in späteren Perioden<br />
nur dann rückgängig gemacht werden, wenn und nur insoweit<br />
sich die zugrunde liegenden Annahmen zur Ermittlung des für den<br />
Vermögenswert erzielbaren Ertrags verändert haben.<br />
1.13 – VORRÄTE<br />
Gekaufte Produkte werden zu Anschaffungskosten, selbst gefertigte<br />
Produkte zu Herstellkosten inkl. entsprechender Produktionsgemeinkosten<br />
bewertet. Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag<br />
basiert auf Standardkosten, die in der Regel den effektiven Kosten<br />
auf gewichteter Durchschnittsbasis entsprechen. Dieser Bewertungsansatz<br />
wird auch für die Bemessung der Herstellkosten in der<br />
Erfolgsrechnung herangezogen. Bei Vorräten mit einem niedrigeren<br />
Nettoveräusserungswert wird eine entsprechende Anpassung vorgenommen.<br />
Unverkäufliche Waren werden voll wertberichtigt. Diese<br />
Anpassungen werden in Form von Wertberichtigungen verbucht und<br />
in der Bilanz direkt vom Vorratswert in Abzug gebracht. Die Wertberichtigungen<br />
werden wieder aufgelöst, wenn die betreffenden Vorräte<br />
entweder verkauft oder vernichtet werden und deswegen aus<br />
der Bilanz abgehen.<br />
1.14 – FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN<br />
UND LEISTUNGEN<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anfänglich<br />
zum Marktwert angesetzt und in der Folge zu fortgeschriebenen<br />
Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bewertet. Eine<br />
Wertminderung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
wird vorgenommen, wenn objektive Anhaltspunkte dafür bestehen,<br />
dass der Konzern nicht den vollständigen Betrag der urspünglichen<br />
Forderungen realisieren kann. Die Höhe der Wertminderung bildet<br />
die Differenz zwischen dem Buchwert und dem erzielbaren Betrag,<br />
der sich aus dem Barwert der erwarteten Zahlungen – abgezinst mit<br />
dem Marktzins für vergleichbare Schuldner – ergibt. Der Wertminderungsbetrag<br />
wird in der Erfolgsrechnung verbucht.
1.15 – FLÜSSIGE MITTEL<br />
Die flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände, Sicht- und Depositengelder<br />
sowie kurzfristige Anlagen mit einer Laufzeit von 90 Tagen<br />
oder weniger. Kontokorrentkredite sind in der Bilanz als Finanzverbindlichkeiten<br />
im Rahmen der kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
1.16 – DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND HEDGING<br />
Gemäss IAS 39 werden derivate Finanzinstrumente anfänglich zu<br />
ihrem Marktwert zum Zeitpunkt des Abschlusses des Derivategeschäfts<br />
verbucht und in der Folge an ihren jeweiligen Marktwert<br />
angepasst. Je nach Art des derivativen Finanzinstruments gibt es<br />
eine Reihe verschiedener Verfahren zur Bestimmung des Marktwerts.<br />
Dazu zählen u. a. Börsenkurse, Barwerte der erwarteten künftigen<br />
Zahlungsströme (z. B. Zinsswaps) oder entsprechende Wechselkurse<br />
am Bilanzstichtag (z. B. Devisenterminkontrakte). Die Art und Weise<br />
der Verbuchung dabei entstehender Gewinne und Verluste hängt<br />
davon ab, ob das derivative Geschäft als Hedge für ein spezielles<br />
Risiko bestimmt ist und ob dafür Hedge Accounting zulässig ist.<br />
Zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Derivategeschäfts entscheidet<br />
<strong>Clariant</strong>, ob dieses Geschäft a) als Fair Value Hedge einer bestehenden<br />
Bilanzposition, b) als Hedge einer zukünftigen Transaktion<br />
(Cashflow Hedge) oder c) als Hedge einer Nettoinvestition in eine<br />
ausländische Tochtergesellschaft geführt werden soll.<br />
Veränderungen des Marktwerts von Derivaten, die als Fair Value<br />
Hedges bestimmt und als effektiv eingestuft wurden, werden über<br />
die Erfolgsrechnung verbucht, desgleichen die Wertveränderungen<br />
der abgesicherten Bilanzposition. Marktwertveränderungen<br />
von Derivaten zur Absicherung künftiger Transaktionen werden in<br />
der Hedgingreserve im Gesamtergebnis verbucht. Wenn die abgesicherte<br />
Transaktion als nicht finanzieller Vermögenswert oder als<br />
nicht finanzielle Verbindlichkeit in der Bilanz erfasst wird, werden<br />
die bis dahin im Gesamtergebnis verbuchten Gewinne und Verluste<br />
in die Bemessung des Erstansatzes der Aktiv- oder Passivposition<br />
mit einbezogen. Ansonsten werden die im Eigenkapital ausgewiesenen<br />
Beträge in derselben Periode als Ertrag bzw. Aufwand in der<br />
Erfolgsrechnung erfasst, in der die abgesicherte Transaktion in die<br />
Erfolgsrechnung einfliesst. Der ineffektive Teil der Wertänderung<br />
wird direkt in der Erfolgsrechnung verbucht.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Hedges von Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />
werden ähnlich behandelt wie Cashflow Hedges. <strong>Clariant</strong> sichert<br />
gewisse Nettoinvestitionen in ausländischen Tochtergesellschaften<br />
mit Währungsswaps und Fremdwährungsdarlehen ab. Alle Wechselkursgewinne<br />
und -verluste aus dem effektiven Teil des Hedges werden<br />
direkt im Gesamtergebnis in der Position kumulierte Umrechnungsreserve<br />
verbucht. Gewinne und Verluste aus dem ineffektiven<br />
Teil gehen direkt in die Erfolgsrechnung ein. Im Fall der Veräusserung<br />
einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die im Eigenkapital<br />
kumulierten Gewinne und Verluste erfolgswirksam verbucht.<br />
Wenn ein Absicherungsgeschäft fällig oder verkauft wird oder die<br />
Kriterien für Hedge Accounting nicht länger erfüllt werden, verbleiben<br />
alle bis dahin verbuchten Gewinne und Verluste im Eigenkapital.<br />
Zu einer ergebniswirksamen Berücksichtigung kommt es erst, wenn<br />
die abgesicherte Transaktion in die Erfolgsrechnung einfliesst. Wird<br />
jedoch erwartet, dass eine künftige Transaktion nicht eintritt, werden<br />
die bis dahin im Eigenkapital kumulierten Marktwertveränderungen<br />
des Hedges sofort in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
Gewisse derivative Instrumente erfüllen die Voraussetzungen für<br />
ein Hedge Accounting nicht, obwohl sie aus Sicht von <strong>Clariant</strong><br />
wirtschaftliche Risiken absichern. Marktwertveränderungen von derivativen<br />
Instrumenten, die nach IAS 39 nicht als Cashflow Hedge<br />
gelten, werden sofort erfolgswirksam gebucht.<br />
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht der Konzern vertragliche<br />
Vereinbarungen zur Absicherung von Risikopositionen aus<br />
Wechselkurs-, Zinssatz- oder Marktpreisschwankungen ein. Die unterschiedlichen<br />
Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens-<br />
und Verbindlichkeitsposten sowie aus zukünftigen vertraglichen Verpflichtungen<br />
bestehen, werden auf Konzernebene zentral erfasst und<br />
verwaltet. Zur Minimierung des Adressenausfallrisikos werden alle<br />
Transaktionen ausschliesslich mit internationalen Bankinstituten mit<br />
guter Bonität abgewickelt. Die Auswirkungen der im Risikomanagementprogramm<br />
verwendeten Finanzinstrumente werden fortlaufend<br />
überwacht, geprüft und der Konzernleitung mitgeteilt.<br />
61
62 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
1.17 – LEASING<br />
Leasingverträge, bei denen der <strong>Clariant</strong> Konzern alle wesentlichen<br />
Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand trägt, werden als<br />
Finance Lease eingestuft. Der Leasinggegenstand und die Leasingverpflichtung<br />
werden zum Zeitpunkt des Zugangs zum niedrigeren<br />
Wert aus dem Marktwert des Leasinggegenstands oder dem Barwert<br />
der Leasingzahlungen bilanziert. In gleicher Höhe erfolgt die<br />
Passivierung einer Leasingverbindlichkeit. In den Folgeperioden wird<br />
das Leasingobjekt analog zu anderen Gegenständen des Sachanlagevermögens<br />
linear über den kürzeren der beiden Zeiträume – geschätzte<br />
Nutzungsdauer oder Laufzeit des Leasingverhältnisses –<br />
abgeschrieben. Die Abschreibungen auf das Leasingobjekt und der<br />
Zinsaufwand aus der Leasingverbindlichkeit werden als Aufwand in<br />
der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
Sofern die Leasingvereinbarungen nicht die Voraussetzungen von<br />
Finanzierungsleasingverträgen erfüllen, werden sie als Operating<br />
Lease behandelt. Leasingzahlungen im Rahmen eines Operating<br />
Lease werden über den Leasingzeitraum linear in der Erfolgsrechnung<br />
verbucht.<br />
1.18 – LAUFENDE ERTRAGSSTEUERN<br />
Die steuerbaren Gewinne (Verluste) der Konzerngesellschaften werden<br />
gemäss den Steuergesetzen des jeweiligen Landes, in dem die<br />
betreffende Gesellschaft tätig ist, ermittelt. Sie bilden die Basis für<br />
die Berechnung der Ertragssteuerzahlungen (-erstattungen) der Berichtsperiode<br />
anhand der geltenden nationalen Steuersätze.<br />
Laufende Ertragssteuern für die aktuelle Periode und frühere Zeiträume<br />
werden, sofern noch nicht gezahlt, als Verbindlichkeit bilanziert.<br />
Sofern die bereits bezahlten Ertragssteuern für die aktuelle und frühere<br />
Perioden die Ertragssteuerverbindlichkeit für diese Zeiträume<br />
übersteigen, wird der Differenzbetrag auf der Aktivseite der Bilanz<br />
verbucht. Ertragssteuerforderungen und -verbindlichkeiten werden<br />
saldiert, sofern ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung<br />
der erfassten Beträge besteht und die Absicht besteht, eine Verrechnung<br />
vorzunehmen oder das Guthaben und die Verbindlichkeit<br />
gleichzeitig auszugleichen.<br />
1.19 – LATENTE ERTRAGSSTEUERN<br />
Zur Berechnung latenter Ertragssteuern gelangt die Comprehensive<br />
Liability Method zur Anwendung. Basis hierfür bilden die ertragssteuerwirksamen<br />
Abweichungen zwischen Steuerbilanz und der für<br />
die Konsolidierung erstellten Bilanz der Konzerngesellschaften und<br />
die sich daraus ergebenden Unterschiede aus zeitlichen Abgrenzungen.<br />
Eine Ausnahme besteht darin, dass für temporäre Differenzen<br />
im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochtergesellschaften und<br />
assoziierten Gesellschaften keine latenten Ertragssteuern ermittelt<br />
werden, sofern der Anteilseigner (Muttergesellschaft) den zeitlichen<br />
Verlauf der Umkehrung der temporären Differenz steuern kann und<br />
gleichzeitig eine Umkehr der temporären Differenz in absehbarer<br />
Zeit unwahrscheinlich ist. Darüber hinaus werden Quellensteuern<br />
oder sonstige Steuern auf mögliche spätere Ausschüttungen aus<br />
zurückbehaltenen Gewinnen der Konzerngesellschaften nur dann<br />
berücksichtigt, wenn eine Dividendenzahlung geplant ist, da diese<br />
Gewinne in der Regel reinvestiert werden.<br />
Die auf Basis der entsprechenden lokalen Steuersätze berechneten<br />
latenten Ertragssteuern sind im Anlagevermögen resp. in den<br />
langfristigen Verbindlichkeiten enthalten. Alle während des Jahres<br />
anfallenden Änderungen werden in der Erfolgsrechnung verbucht.<br />
Veränderungen bei latenten Ertragssteuern von Eigenkapitalpositionen<br />
werden im Gesamtergebnis erfasst.<br />
Die Höhe der latenten Ertragssteuern wird anhand des Steuersatzes<br />
(und gemäss der Steuergesetzgebung) bemessen, der zum Bilanzstichtag<br />
rechtlich oder faktisch gilt und der zum Zeitpunkt der Realisierung<br />
des Steuerguthabens bzw. der Erfüllung der Steuerverbindlichkeit<br />
erwartungsgemäss gelten wird.<br />
Ein latentes Ertragssteuerguthaben wird in der Höhe verbucht, in<br />
der zu einem späteren Zeitpunkt voraussichtlich steuerpflichtige<br />
Gewinne realisiert werden, denen die temporären Differenzbeträge<br />
oder die vorgetragenen Steuerverluste gegenübergestellt werden<br />
können.<br />
Latente Ertragssteuerguthaben und -verbindlichkeiten werden saldiert,<br />
soweit ein rechtlich durchsetzbarer Anspruch zur Saldierung<br />
der laufenden Ertragssteuerguthaben und -verbindlichkeiten besteht<br />
und die betreffenden latenten Ertragssteuerbeträge jeweils in derselben<br />
Steuerhoheit fällig sind.
1.20 – AKTIENBASIERTE VERGÜTUNGEN<br />
2005 ersetzte <strong>Clariant</strong> die zwei aktienbasierten Vergütungsprogramme,<br />
den <strong>Clariant</strong> Executive Stock Option Plan (CESOP) und den Management<br />
Stock Incentive Plan (MSIP), durch den <strong>Clariant</strong> Executive<br />
Bonus Plan (CEBP). In diesem neuen Programm werden ausgewählten<br />
Gruppen des oberen und des erweiterten Kaders eine gewisse<br />
Anzahl von Namenaktien der <strong>Clariant</strong> AG abgegeben. Die unter den<br />
alten Programmen bis Februar 2005 zugesprochenen Aktien und<br />
Optionen liefen weiter. 2008 richtete <strong>Clariant</strong> einen neuen Aktienoptionsplan<br />
für Mitglieder des Kaders und des Verwaltungsrats ein.<br />
Die in diesem Plan ausgegebenen Optionen berechtigen den Inhaber<br />
zum Erwerb von registrierten Aktien der <strong>Clariant</strong> AG zu einem<br />
festgesetzten Ausübungspreis. Der Marktwert der Mitarbeiterleistungen,<br />
die im Austausch für die Zuteilung von Aktien und Optionen<br />
erhalten wurden, wird als Aufwand verbucht. Der Totalbetrag, der<br />
als Aufwand über die Bemessungsperiode und die Periode erfasst<br />
wird, über die der Rechtsanspruch erworben wird (Vesting Period),<br />
errechnet sich aus dem Marktwert der zugeteilten Aktien und Optionen.<br />
Eine Anpassung wird für die Dividende vorgenommen, die während<br />
der Vesting Period nicht ausbezahlt wird. Nicht marktbezogene<br />
Bedingungen bezüglich des Erwerbs des Rechtsanspruchs werden in<br />
die Annahmen über die Anzahl an Aktien und Optionen eingerechnet,<br />
die voraussichtlich bei Fälligkeit effektiv abgegeben werden. Zu<br />
jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern diese Annahmen bezüglich<br />
der bei Fälligkeit effektiv abzugebenden Anzahl an Aktien und<br />
Optionen. Die Auswirkung dieser Überprüfung der Annahmen wird<br />
gegebenenfalls in der Erfolgsrechnung und entsprechend im Eigenkapital<br />
über die restliche Vesting Period erfasst.<br />
1.21 – RÜCKSTELLUNGEN FÜR VORSORGE UND<br />
ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN<br />
Die verschiedenen Konzerngesellschaften unterhalten unterschiedliche<br />
Vorsorgeprogramme. Der Konzern verfügt sowohl über<br />
leistungs- als auch über beitragsorientierte Pensionspläne. Leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne sind Pensionspläne, in denen ein bestimmter<br />
Pensionsbetrag festgelegt ist, den ein(e) Mitarbeitende(r)<br />
nach der Pensionierung erhält. Dieser Betrag ist üblicherweise von<br />
einem oder mehreren Faktoren abhängig, wie Alter, Dauer der Unternehmenszugehörigkeit<br />
und Höhe der Vergütung. Ein beitragsorientierter<br />
Vorsorgeplan dagegen ist ein Pensionsplan, bei dem der<br />
Konzern festgelegte Beiträge in einen vom Konzern unabhängigen<br />
Fonds einzahlt. Der Konzern hat dabei keine rechtliche oder faktische<br />
Verpflichtung zur Zahlung zusätzlicher Beiträge, falls die Mittel<br />
des Fonds nicht ausreichen, um allen Mitarbeitenden die Beträge<br />
auszuzahlen, die ihren in der laufenden oder einer früheren Periode<br />
erbrachten Arbeitsleistungen entsprechen.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Für beitragsorientierte Vorsorgepläne zahlt der Konzern auf<br />
rechtsverbindlicher, vertraglicher oder freiwilliger Basis Beiträge<br />
an öffentliche oder private Rentenversicherungsträger. Über die<br />
Zahlung der Beiträge hinaus unterliegt der Konzern keinen weiteren<br />
Zahlungsverpflichtungen. Beiträge an beitragsorientierte Vorsorgepläne<br />
werden in der Erfolgsrechnung der jeweiligen Periode ausgewiesen.<br />
Zur Bestimmung des Rückstellungsbetrags für leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne wird das Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected<br />
Unit Credit Method) herangezogen. Dabei entsteht für jeden<br />
Leistungszeitraum eines Mitarbeitenden ein zusätzlicher Teilanspruch<br />
und jeder Teilanspruch wird bei der Ermittlung der endgültigen<br />
Vorsorgeverpflichtungen separat bewertet. Der Buchwert der<br />
Vorsorgeverpflichtungen wird auf der Grundlage von versicherungsmathematischen<br />
Bewertungsmethoden ermittelt, die demografische<br />
und finanzielle Annahmen berücksichtigen. Diese Bewertungen erfolgen<br />
auf regelmässiger Basis, mindestens jedoch alle drei Jahre,<br />
durch unabhängige Versicherungsexperten.<br />
Der zu verbuchende Aufwand oder Ertrag aus versicherungsmathematischen<br />
Gewinnen oder Verlusten wird wie folgt ermittelt:<br />
Es wird die Differenz des Saldos der kumulierten, nicht erfassten<br />
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste zum Ende der<br />
vorherigen Berichtsperiode und dem höheren der folgenden Beträge<br />
berechnet: 10 % des Barwerts der Verpflichtung zu diesem Zeitpunkt<br />
und 10 % des Marktwerts des entsprechenden Planvermögens zu<br />
diesem Zeitpunkt. Dieser Betrag wird dividiert durch die erwartete<br />
durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der vom Plan erfassten Mitarbeitenden.<br />
Einige Konzerngesellschaften bieten ihren Pensionären eine medizinische<br />
Vorsorgeeinrichtung. Voraussetzung für die Berechtigung<br />
zu diesen Leistungen ist normalerweise, dass der Mitarbeitende bis<br />
zum Pensionsalter im Unternehmen tätig ist und seine Unternehmenszugehörigkeit<br />
eine bestimmte Mindestdauer überschreitet. Die<br />
erwarteten Kosten für diese Leistungen werden über den Zeitraum<br />
der Unternehmenszugehörigkeit hinweg zurückgestellt. Dazu wird<br />
eine ähnliche Bilanzierungsmethode wie für leistungsorientierte<br />
Vorsorgepläne herangezogen. Versicherungsmathematische Gewinne<br />
und Verluste aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen sowie<br />
etwaige Veränderungen der versicherungsmathematischen Annahmen<br />
werden über die erwartete durchschnittlich verbleibende Lebensarbeitszeit<br />
der betroffenen Mitarbeitenden in der Erfolgsrechnung<br />
verbucht. Diese Verpflichtungen werden auf jährlicher Basis<br />
von unabhängigen qualifizierten Versicherungsexperten bewertet.<br />
63
64 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Rückstellungen für Abgangsentschädigungen werden gemäss<br />
den gesetzlichen Vorschriften einzelner Länder gebildet. Abgangsentschädigungen<br />
werden fällig, wenn ein Beschäftigungsverhältnis<br />
vor Eintritt des regulären Pensionsalters beendet wird oder wenn ein<br />
Mitarbeiter im Austausch gegen eine solche Entschädigung freiwillig<br />
seiner Freistellung zustimmt. Der Konzern verbucht Abgangsentschädigungen,<br />
wenn er nachweislich zu einer der beiden folgenden<br />
Varianten verpflichtet ist: entweder zur Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses<br />
eines bestehenden Mitarbeiters nach Massgabe<br />
eines detaillierten formalen Plans, sofern keine Möglichkeit einer<br />
Pensionierung besteht, oder zur Zahlung einer Abgangsentschädigung<br />
im Rahmen eines unterbreiteten Angebots, um ein freiwilliges<br />
Ausscheiden eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen zu erwirken.<br />
Entschädigungen, die erst später als zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag<br />
fällig werden, werden auf den Barwert abgezinst. Die<br />
Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte Pensionspläne<br />
sowie für Abgangsentschädigungen sind im Personalaufwand<br />
der Funktionsbereiche der betroffenen Mitarbeitenden und in den<br />
Aufwendungen für Restrukturierungen und Wertminderungen enthalten.<br />
Sonstige langfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind<br />
Ansprüche (mit Ausnahme von Leistungen nach Beendigung des<br />
Arbeitsverhältnisses und Abgangsentschädigungen), die nicht innerhalb<br />
von zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung<br />
durch die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Dazu zählen<br />
z. B. Lohnfortzahlung bei längerer Abwesenheit wie Sabbaticals<br />
oder aufgrund der Dauer des Dienstverhältnisses erworbene Abwesenheitsansprüche<br />
sowie Jubiläumszulagen und sonstige aus der<br />
Dauer des Dienstverhältnisses erwachsende Zahlungsansprüche.<br />
Die Bilanzierungsgrundsätze für sonstige langfristige Ansprüche von<br />
Mitarbeitenden gleichen denen für Leistungen nach Beendigung des<br />
Arbeitsverhältnisses. Der einzige Unterschied besteht darin, dass<br />
versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie in früheren<br />
Perioden erworbene Vorsorgeansprüche unmittelbar erfolgswirksam<br />
verbucht werden.<br />
Kurzfristige Ansprüche von Mitarbeitenden sind Ansprüche<br />
(mit Ausnahme von Abgangsentschädigungen), die innerhalb von<br />
zwölf Monaten nach der entsprechenden Leistungserbringung durch<br />
die Angestellten in voller Höhe fällig werden. Diese kurzfristigen<br />
Ansprüche von Mitarbeitenden werden direkt über den Aufwand auf<br />
undiskontierter Basis verbucht.<br />
1.22 – RÜCKSTELLUNGEN<br />
Rückstellungen werden für gegenwärtige bindende Verpflichtungen<br />
des Konzerns gebildet. Verpflichtungen können rechtlicher Art sein,<br />
wenn sie sich aus einem Vertrag, aus Gesetzen oder sonstigen unmittelbaren<br />
Auswirkungen von Gesetzen ableiten, oder faktischer<br />
Natur sein, wenn der Konzern bei anderen Parteien eine berechtigte<br />
Erwartung hinsichtlich der Übernahme gewisser Verpflichtungen<br />
geweckt hat. Damit eine derartige Verpflichtung bilanziell erfasst<br />
werden kann, muss der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung dieser<br />
Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der<br />
Höhe der Verpflichtung möglich sein. Der als Rückstellung angesetzte<br />
Betrag und der angegebene Zeitraum des Mittelabflusses stellen<br />
die bestmögliche Schätzung (das wahrscheinlichste Ergebnis) der<br />
Ausgabe dar, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum<br />
Bilanzstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen werden<br />
abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind.<br />
1.23 – FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung wird so weit aktiviert,<br />
wie die Kriterien von IAS 38 erfüllt sind. Der Konzern geht davon aus,<br />
dass gesetzliche und sonstige Unsicherheiten im Zusammenhang mit<br />
der Entwicklung von wichtigen neuen Produkten eine Aktivierung von<br />
Entwicklungskosten ausschliessen. Zum Bilanzstichtag hat keines der<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte die Kriterien zur Aktivierung<br />
erfüllt. Die in den Sachanlagen berücksichtigten Laborgebäude und<br />
-einrichtungen werden über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Der Grund dafür liegt darin, dass aufgrund der Struktur der<br />
F&E-Aktivitäten in den einzelnen Geschäftsfeldern von <strong>Clariant</strong> eine<br />
Zuordnung des künftigen wirtschaftlichen Nutzens auf bestimmte immaterielle<br />
Güter (Patente) kaum möglich ist.<br />
1.24 – SEGMENTBERICHTERSTATTUNG<br />
Die Offenlegung der Segmentinformationen erfolgt auf dieselbe<br />
Weise, wie in der internen Berichterstattung an den obersten operativen<br />
Entscheidungsträger. Der oberste operative Entscheidungsträger<br />
ist das Executive Committee, dass verantwortlich ist für strategische<br />
Entscheide, die Leistungsbeurteilung der Segmente und die<br />
Zuteilung der Ressourcen an die Segmente.<br />
Basierend auf den internen Managementstrukturen gliedern sich<br />
die weltweiten Tätigkeiten von <strong>Clariant</strong> in die folgenden vier Divisionen,<br />
die gleichzeitig auch die Geschäftssegmente des Konzerns<br />
dar stellen:<br />
Textile, Leather & Paper Chemicals<br />
›<br />
Pigments & Additives<br />
›<br />
›<br />
Masterbatches<br />
›<br />
Functional Chemicals
Diese Divisionen lassen sich folgendermassen beschreiben:<br />
Die Division Textile, Leather & Paper Chemicals liefert Spezialchemikalien<br />
und Farben an die Textil-, Leder- und Papierindustrie.<br />
Zu den Textilfarbstoffen zählen unter anderem Dispersions-, Reaktiv-,<br />
Säure-, Metall- und Schwefelfarbstoffe. Das Business Textile<br />
umfasst Spezialchemikalien zur Vorbehandlung sowie zum Färben,<br />
Bedrucken und Veredeln von Textilien. Optische Aufheller und Chemikalien<br />
zur funktionalen Behandlung gehören ebenfalls zum Angebot.<br />
Das Business Leather produziert Chemikalien und Farbstoffe<br />
zur Gerbung, Nachgerbung, Färbung und Veredelung. Das Angebot<br />
dieses Business umfasst Farb- und Hilfsstoffe, sowie Nass- und Veredelungschemikalien.<br />
Das Business Paper liefert Papierfarbstoffe,<br />
optische Aufheller sowie Prozess- und Aufschlusschemikalien.<br />
Die Division Pigments & Additives entwickelt und produziert Färbemittel<br />
für Lacke und Beschichtungen, Kunststoffe sowie Spezialanwendungen.<br />
Die Produktpalette umfasst Hochleistungspigmente,<br />
Pigmentpräparate und Farbstoffe, die die hohen Anforderungen z. B.<br />
der Automobil- und Elektronikindustrie erfüllen. Druckpigmente finden<br />
ihren Absatz in der Druckfarbenindustrie und in wachsendem<br />
Umfang auch im Sektor berührungsloser Druckverfahren, im Tintenstrahl-<br />
und Laserdruck. Zum Geschäft zählen ausserdem Additive zur<br />
Verbesserung der Licht- und Wetterechtheit sowie der Hitzebeständigkeit<br />
von Kunststoffen und Lacken. Halogenfreie Flammschutzmittel<br />
werden in Schutzbeschichtungen, Harzen, Thermoplasten sowie<br />
Polyesterfasern eingesetzt. Zudem gehören auch hochwertige Wachse<br />
auf Basis verschiedener Rohstoffe zum Portfolio der Division.<br />
Die Produkte der Division Functional Chemicals basieren auf<br />
Tensiden und Polymeren. Das Business Detergents ist mit anionischen<br />
und kationischen Tensiden sowie mit Bleichaktivatoren Partner<br />
der Waschmittelindustrie. Performance Chemicals finden ihre<br />
Abnehmer in unterschiedlichen Industrien wie Körperpflege, Pflanzenschutz,<br />
Farben, Lacke oder Kunststoffe. Das Business Process<br />
Chemicals vermarktet Produkte für die Öl und Erdgas erzeugende<br />
und verarbeitende Industrie sowie für die Metallbearbeitung, die<br />
Bergbauindustrie und für die Luftfahrt- und Automobilindustrie.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Die Division Masterbatches bedient in erster Linie Verarbeiter<br />
von Kunststoffprodukten mit Farb- und Additivkonzentraten sowie<br />
speziellen Mischungen dieser Komponenten. Als Dienstleistung<br />
werden die Kunden dabei unterstützt, die Anforderungen zu erfüllen,<br />
die ihnen durch lokale und internationale Gesetzgebungen und<br />
Regulierungen, multinationale Fertigung, schnelle Markteinführung,<br />
zunehmenden Preisdruck und die ständig steigenden Ansprüche der<br />
Konsumenten erwachsen.<br />
Corporate: Aufwand und Ertrag auf der Ebene von Corporate umfassen<br />
die Kosten für die Konzernzentrale sowie die Koordinationsfunktionen<br />
in den wichtigsten Ländern. Darüber hinaus sind hier<br />
bestimmte Ertrags- und Aufwandsposten angesiedelt, die nicht bestimmten<br />
Divisionen direkt zuordenbar sind.<br />
Die Konzerndivisionen sind operative Segmente, die jeweils verschiedene<br />
Produkte anbieten. Diese Segmente werden unabhängig<br />
geführt, da sie jeweils eigenständige Produkte herstellen und vertreiben,<br />
die unterschiedliche Technologien und Marketingstrategien<br />
erfordern, sowie spezifischen Chancen und Risiken unterliegen, die<br />
sich von denen der übrigen Segmente unterscheiden.<br />
Die Zusammensetzung der Segmente hat sich nach der Einführung<br />
von IFRS 8, Segmentberichterstattung, gegenüber früheren Darstellungen<br />
nicht verändert.<br />
Segmenterlöse sind die in der Erfolgsrechnung des Konzerns dargestellten<br />
Umsätze, die einem Segment direkt zugeordnet werden können,<br />
sowie der relevante Anteil der Erlöse, der sich sinnvoll einem<br />
Segment zuweisen lässt, unabhängig davon, ob es sich dabei um<br />
Verkäufe an externe Kunden oder Transaktionen mit anderen Segmenten<br />
handelt.<br />
Segmentaufwendungen sind Aufwendungen aus der betrieblichen<br />
Tätigkeit eines Segments, die dem Segment direkt zugeordnet werden<br />
können, sowie der relevante Anteil der Aufwendungen, der sich<br />
sinnvoll einem Segment zuweisen lässt, einschliesslich der Aufwendungen,<br />
die sich auf Verkäufe an externe Kunden und auf Transaktionen<br />
mit anderen Segmenten beziehen.<br />
Umsätze zwischen Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditionen<br />
(Arm’s-Length-Prinzip).<br />
65
66 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Das Nettobetriebsvermögen der Divisionen und Businesses besteht<br />
vorwiegend aus Sachanlagen, immateriellen Anlagen, Vorräten sowie<br />
Forderungen, abzüglich betrieblicher Verbindlichkeiten. Im Normalfall<br />
werden Aktiva und Passiva des Segments Corporate nicht<br />
auf die Segmente alloziert. Die Aktiva und Passiva des Segments<br />
Corporate setzen sich in erster Linie aus der Nettoliquidität (flüssige<br />
Mittel, kurzfristige Geldanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
abzüglich finanzieller Verbindlichkeiten) sowie den latenten<br />
und laufenden Steuern zusammen.<br />
Der Konzern hat den Zusatz zu IFRS 8, Segmentberichterstattung,<br />
bezüglich der Zuordnung des Vermögens zu den Segmenten vorzeitig<br />
übernommen. In der Berichterstattung an das Executive Committee<br />
wird eine Zuordnung des Gesamtvermögens zu den Segmenten nicht<br />
vorgenommen.<br />
Das Executive Committee beurteilt die Leistung der Segmente vornehmlich<br />
aufgrund von Kennzahlen, die auf der Erfolgsrechnung beruhen.<br />
Dies sind unter anderen der Umsatz mit Dritten, der EBITDA<br />
und das operative Ergebnis. Zinsaufwendungen und -erträge, sowie<br />
Steuern werden nicht auf die Segmente zugeordnet. Die Kapitalrendite<br />
der Segmente wird aufgrund des Return on Invested Capital<br />
(ROIC) beurteilt.<br />
1.25 – EIGENE AKTIEN<br />
Eigene Aktien werden zu ihrem Nennwert von CHF 4.00 je Aktie vom<br />
Eigenkapital abgezogen. Unterschiede zwischen diesem Betrag und<br />
dem bei Erwerb bzw. Veräusserung eigener Aktien bezahlten bzw.<br />
erhaltenen Betrag werden in den zurückbehaltenen Gewinnen ausgewiesen.<br />
1.26 – DIVIDENDENAUSSCHÜTTUNG<br />
Die Dividendenausschüttung an die Aktionäre der Gesellschaft wird<br />
als Verbindlichkeit im Abschluss desjenigen Jahres ausgewiesen, in<br />
dem die Aktionäre der Gesellschaft der Dividende zustimmen.<br />
1.27 – ZUM VERKAUF STEHENDE LANGFRISTIGE<br />
VERMÖGENSWERTE (ODER NICHT FORTGEFÜHRTE<br />
GESCHÄFTSBEREICHE)<br />
Langfristige Vermögenswerte (oder nicht fortgeführte Geschäftsbereiche)<br />
werden als zum Verkauf stehende Vermögenswerte eingestuft<br />
und zum niedrigeren der beiden Werte Buchwert oder Marktwert<br />
abzüglich Veräusserungskosten geführt, wenn die Absicht<br />
besteht, ihren Buchwert durch eine Veräusserung und nicht durch<br />
die Fortführung ihres Betriebs zu realisieren.<br />
1.28 – AKTIENKAPITAL UND RESERVEN<br />
Alle ausgegebenen Aktien sind Stammaktien und somit Bestandteil<br />
des Eigenkapitals.<br />
Kosten, die der Emission neuer Aktien oder Optionen direkt zurechenbar<br />
sind, werden – abzüglich anfallender Steuern – als entsprechende<br />
Minderung des Agios im Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Erwirbt eine Konzerngesellschaft Aktienkapital des eigenen Unternehmens<br />
(eigene Aktien), wird der aufgewendete Betrag einschliesslich<br />
aller direkt zurechenbaren Zusatzkosten (abzüglich Ertragssteuern)<br />
von dem auf die Aktionäre entfallenden Eigenkapital<br />
abgezogen, bis die Aktien annulliert, wieder ausgegeben oder veräussert<br />
werden. Werden diese Aktien in der Folge veräussert oder<br />
erneut ausgegeben, geht der dafür eingenommene Ertrag abzüglich<br />
aller direkt zurechenbaren Transaktionskosten und der relevanten<br />
ertragssteuerlichen Auswirkungen in das auf die Aktionäre entfallende<br />
Eigenkapital ein.<br />
Die Reserven beinhalten die folgenden Elemente:<br />
› Agio: Das Agio umfasst den Teil des Aktienpreises, der bei Ausgabe<br />
des Aktienkapitals über den Nennwert der Aktien hinaus bezahlt<br />
wurde. Das Agio umfasst zusätzlich auch den Teil der <strong>2009</strong> begebenen<br />
Wandelanleihe, welcher als Eigenkapital verbucht wurde.<br />
Kumulierte Umrechnungsreserve:<br />
› Diese Position beinhaltet<br />
die Umrechnungsdifferenzen, die bei der Umrechnung der Bilanzen<br />
derjenigen ausländischen Tochtergesellschaften entstanden,<br />
deren Rechnungslegung in einer anderen Währung als der Funktionswährung<br />
der Muttergesellschaft erfolgt. Daneben werden auch<br />
diejenigen Währungsdifferenzen darin erfasst, die bei der Umrechnung<br />
von Finanzverbindlichkeiten entstehen, welche in einer anderen<br />
Währung als der Funktionswährung der Muttergesellschaft<br />
aufgenommen wurden und die gleichzeitig als Hedge der Investition<br />
in eine ausländische Tochtergesellschaft designiert sind.
1.29 – FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum Marktwert<br />
abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in der Folge<br />
zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Etwaige Differenzbeträge<br />
zwischen dem Mittelzufluss (nach Abzug der Transaktionskosten)<br />
und dem Rückzahlungsbetrag werden über die Laufzeit<br />
der Verbindlichkeit periodengerecht erfolgswirksam verbucht.<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
eingestuft, wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach dem<br />
Bilanzstichtag fällig werden. Dies schliesst auch langfristige Verbindlichkeiten<br />
ein, die innerhalb dieses Zwölfmonatszeitraums fällig<br />
werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden als langfristige Verbindlichkeiten<br />
eingestuft, wenn die Gruppe über ein vorbehaltsloses<br />
Recht auf Zahlungsaufschub der Verbindlichkeit für mindestens<br />
zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag verfügt.<br />
1.30 – FINANZANLAGEN<br />
Der Konzern gliedert seine Finanzanlagen in folgende Kategorien:<br />
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente<br />
(Financial Assets at fair Value through Profit or Loss), Kredite<br />
und Forderungen, Held-to-Maturity Investments (HtM) sowie zur Veräusserung<br />
verfügbare finanzielle Vermögenswerte. Die Zuordnung<br />
zu diesen Kategorien erfolgt je nach Zweck, zu dem die einzelne Kapitalanlage<br />
erworben wurde. Die Konzernleitung legt die Einstufung<br />
ihrer Finanzanlagen bei der Ersterfassung fest und überprüft diesen<br />
Entscheid zu jedem Bilanzstichtag erneut.<br />
› Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete<br />
Finanzinstrumente (Financial Assets at fair Value through<br />
Profit or Loss): Zu dieser Kategorie zählen zwei Unterkategorien:<br />
Handelsbestand (held-for-trading Financial Assets) und Finanzinstrumente,<br />
die bei Erstansatz als „Fair Value through Profit or Loss“<br />
designiert wurden. Ein finanzieller Vermögenswert wird in diese<br />
Kategorie eingestuft, wenn er primär erworben wurde, um kurzfristig<br />
wieder veräussert zu werden, oder auf Entscheid der Konzernleitung.<br />
Auch Derivate werden als Handelsbestand eingestuft,<br />
sofern sie nicht als Hedges dienen. Als Umlaufvermögen werden<br />
Vermögenswerte dieser Kategorie dann klassifiziert, wenn sie entweder<br />
zu Handelszwecken gehalten oder voraussichtlich innerhalb<br />
von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert werden.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
› Kredite und Forderungen: Dies sind nicht-derivative finanzielle<br />
Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die<br />
nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Diese Kategorie ergibt<br />
sich, wenn der Konzern liquide Mittel und Waren direkt an einen<br />
Gläubiger leistet und nicht beabsichtigt, die resultierenden Forderungen<br />
zu Handelszwecken zu nutzen. Sie gehen als Umlaufvermögen<br />
in die Bilanz ein.<br />
› Held-to-Maturity Investments: Dies sind nicht derivative finanzielle<br />
Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen,<br />
die die Konzernleitung bis zu ihrer Fälligkeit zu halten beabsichtigt<br />
und dazu auch generell in der Lage ist.<br />
› Zur Veräusserung verfügbare Finanzanlagen (Available-for-<br />
Sale Financial Assets): Hierbei handelt es sich um nicht-derivative<br />
finanzielle Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie<br />
zugeordnet werden oder in keine der anderen drei genannten<br />
Kategorien eingestuft wurden. Sie werden dem Anlagevermögen<br />
zugeordnet, sofern die Konzernleitung nicht ihre Veräusserung innerhalb<br />
von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag beabsichtigt.<br />
Erwerb und Veräusserung von Finanzanlagen werden am Abwicklungstermin<br />
erfasst, d. h. an dem Datum, an dem der Konzern die<br />
Vermögenswerte erhält bzw. abgibt. Alle erfolgswirksam zum beigelegten<br />
Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden anfänglich<br />
zum Marktpreis zuzüglich Transaktionskosten verbucht. Ausgebucht<br />
werden sie zu dem Zeitpunkt, an dem die Rechte auf Zahlungen<br />
aus den Finanzanlagen verfallen oder übertragen wurden und der<br />
Konzern alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken<br />
abgegeben hat. Zur Veräusserung verfügbare Vermögenswerte sowie<br />
erfolgswirksam zum beigelegten Zeitwert bewertete Vermögenswerte<br />
werden anschliessend zum Marktwert geführt. Kredite<br />
und Forderungen sowie Held-to-Maturity Investments werden zu<br />
Anschaffungswerten auf der Basis der Effektivzinsmethode angesetzt.<br />
Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste aufgrund<br />
von Marktwertveränderungen der Kategorie der erfolgswirksam<br />
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente fliessen<br />
periodengerecht in die Erfolgsrechnung ein. Marktwertveränderungen<br />
von in Fremdwährung gehaltenen Finanzanlagen, die als zur<br />
Veräusserung verfügbar eingestuft sind, ergeben sich aus Umrechnungsdifferenzen<br />
aufgrund einer Änderung des fortgeschriebenen<br />
Anschaffungswerts des Titels sowie sonstigen Buchwertveränderungen<br />
des Titels. Die Umrechnungsdifferenzen von Finanzanlagen<br />
werden erfolgswirksam verbucht, während die Verbuchung von<br />
Umrechnungsdifferenzen bei nichtmonetären Werten direkt im Gesamtergebnis<br />
erfolgt. Marktwertveränderungen von Finanzanlagen<br />
und nichtmonetären Werten der Kategorie „zur Veräusserung verfügbare<br />
Finanzanlagen“ werden im Gesamtergebnis verbucht. Bei<br />
Veräusserung oder Wertberichtigung von Wertpapieren von „zur<br />
Veräusserung verfügbaren Finanzanlagen“ werden die kumulierten<br />
Marktwertanpassungen erfolgswirksam als Gewinne und Verluste<br />
aus Finanzanlagen erfasst.<br />
67
68 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Die Marktwerte notierter Finanzanlagen basieren auf dem jeweiligen<br />
aktuellen Devisenkurs. Ist der Markt für einen finanziellen<br />
Vermögenswert nicht aktiv bzw. handelt es sich um nicht börsennotierte<br />
Finanzanlagen, ermittelt der Konzern den Marktpreis anhand<br />
von adäquaten Bewertungstechniken. Dazu zählt die Heranziehung<br />
marktüblicher Transaktionen, die Bezugnahme auf andere, im Wesentlichen<br />
vergleichbare Instrumente, Ertragswertanalysen (DCF-<br />
Analysen) oder Optionspreismodelle, in denen die spezifischen Rahmenbedingungen<br />
des Emittenten berücksichtigt werden.<br />
Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte<br />
für die Wertminderung eines einzelnen oder einer Gruppe von<br />
finanziellen Vermögenswerten vorliegen. Bei Dividendenpapieren,<br />
die als zur Veräusserung verfügbar eingestuft sind, wird eine Wertminderung<br />
im Fall eines deutlichen oder dauerhaften Rückgangs des<br />
Marktpreises des Wertpapiers unter seine Anschaffungskosten in<br />
Betracht gezogen. Liegt ein derartiger Anhaltspunkt für eine derartige<br />
Wertminderung zur Veräusserung verfügbarer Vermögenswerte<br />
vor, werden ihre kumulierten Kosten aus dem Eigenkapital ausgebucht<br />
und in der Erfolgsrechnung erfasst. Die kumulierten Kosten<br />
ergeben sich dabei als Differenz zwischen den Anschaffungskosten<br />
und dem aktuellen Marktwert abzüglich etwaiger bereits früher<br />
realisierter Verluste aus Wertberichtigungen des betreffenden Vermögenswerts.<br />
In der Erfolgsrechnung erfasste Wertberichtigungsverluste<br />
aus Eigenkapitalinstrumenten werden nicht über die Erfolgsrechnung<br />
zurückgebucht.<br />
1.31 – EMISSIONSRECHTE<br />
Im Jahr 2005 startete die Europäische Union ein System, bei dem<br />
Unternehmen mengenmässig begrenzte Rechte zum Ausstoss von<br />
Kohlendioxid eingeräumt werden. Diese Rechte werden anfänglich<br />
kostenlos erteilt und können anschliessend zwischen den Unternehmen<br />
gehandelt werden. Die rechnungslegungstechnische Behandlung<br />
dieser Emissionsrechte ist nicht eindeutig durch IFRS geregelt.<br />
<strong>Clariant</strong> behandelt diese Rechte folgendermassen:<br />
Zum Zeitpunkt, an dem der Konzern Emissionsrechte von einer Regierung<br />
erhält, werden diese als immaterielle Vermögenswerte zum<br />
Marktwert angesetzt (der sich normalerweise durch den Marktpreis<br />
bestimmt). Die Differenz zwischen dem gezahlten Betrag – normalerweise<br />
null, da die Rechte kostenlos von den Regierungen vergeben<br />
werden – und dem Marktwert der Emissionsrechte wird als<br />
Verbindlichkeit erfasst.<br />
Wenn die Rechte im Rahmen der Geschäftstätigkeit verbraucht werden,<br />
wird dies durch Verbuchung eines Aufwands entsprechend der<br />
tatsächlichen Emission in der Erfolgsrechnung und einer entsprechenden<br />
Verbindlichkeit in der Bilanz berücksichtigt. Gleichzeitig<br />
wird die bei der ursprünglichen Gewährung des Emissionsrechts<br />
verbuchte Verbindlichkeit proportional in der Erfolgsrechnung aufgelöst.<br />
Am Ende der Berichtsperiode werden die infolge der Nutzung<br />
der Emissionsrechte verbuchte Verbindlichkeit und die ursprünglich<br />
für die Emissionsrechte erfasste Vermögensposition miteinander<br />
saldiert. Beim Erwerb von Emissionsrechten von Dritten werden<br />
diese zu historischen Kosten, die üblicherweise in Höhe des Marktwerts<br />
liegen, erfasst.<br />
Der Buchwert der Emissionsrechte und die entsprechende Verbindlichkeit<br />
werden nicht Marktpreisveränderungen angepasst.<br />
Bei der Veräusserung von Emissionsrechten werden die entsprechenden<br />
als immaterieller Vermögenswert und Verbindlichkeit in der<br />
Bilanz erfassten Beträge ausgebucht. Die Differenz zwischen dem<br />
bei der Veräusserung erlösten Verkaufspreis und dem Nettobetrag<br />
aus immateriellem Vermögenswert und ausgebuchter Verbindlichkeit<br />
geht als Aufwand oder Ertrag in die Erfolgsrechnung ein.
2. UNTERNEHMENSWEITES RISIKOMANAGEMENT<br />
Das Risikomanagement von <strong>Clariant</strong> ist folgendermassen konzipiert:<br />
Mit dem unternehmensweiten Risikomanagement sollen die<br />
eingegangenen Risiken in ihrem Ausmass eindeutig identifiziert<br />
werden können. Das Risikomanagement soll das unternehmerische<br />
Handeln fördern und die eingegangen Risiken auf einem akzeptablen<br />
Niveau halten. Risiken und Opportunitäten sollen mit den vom<br />
Verwaltungsrat beschlossenen kurz- und mittelfristigen Zielen abgestimmt<br />
werden.<br />
Das unternehmensweite Risikomanagement soll die Koordination<br />
und Entwicklung der Risikomanagementaktivitäten auf allen Entscheidungsstufen<br />
sicherstellen und die Mitarbeiter für die Belange<br />
des Risikomanagements sensibilisieren. Des Weiteren soll gewährleistet<br />
werden, dass alle wesentlichen Risiken dem Exekutivkomitee,<br />
dem CEO und dem Verwaltungsrat im Rahmen der Risikobeurteilung<br />
zur Kenntnis gebracht werden. Der Verwaltungsrat soll durch<br />
das Audit Committee über den Risikomanagementprozess informiert<br />
werden.<br />
Die Risikomanagementpolitik und die entsprechenden Richtlinien<br />
sind für alle Kadermitglieder des Konzerns weltweit elektronisch<br />
zugänglich.<br />
Alle Mitglieder des Exekutivkomitees sowie die Leiter der Businesses<br />
und Funktionen beurteilen regelmässig die sich in ihrem Verantwortungsbereich<br />
ergebenden Bedrohungen und Opportunitäten. Alle<br />
erwähnten Parteien und deren direkte Mitarbeiter sind für die identifizierten<br />
Risiken und die getroffenen Massnahmen verantwortlich.<br />
Letztere werden zweimal jährlich auf ihre Effektivität und auf ihre<br />
allenfalls notwendige Veränderungen überprüft.<br />
Sowohl die Risikobeurteilungen als auch die getroffenen Massnahmen<br />
werden mit den kurz- und mittelfristigen Konzernzielen und<br />
auch mit den persönlichen Zielen des jeweiligen Entscheidungsträgers<br />
verknüpft.<br />
Die Risikobeurteilung wird jährlich durchgeführt und quartalsweise<br />
aktualisiert, falls sich Risiken wesentlich verändert haben. Der Prozess<br />
verfügt über einen Erstdurchlauf und eine Aktualisierung, welche<br />
sicherstellt, dass die Ergebnisse für den <strong>Geschäftsbericht</strong> auf<br />
dem neuesten Stand sind.<br />
Berichte zum Risikomanagement werden dem Audit Committee,<br />
dem CEO und dem Exekutivkomitee regelmässig übergeben. Es existiert<br />
ein Berichtssystem, welches sicherstellt, dass der CEO jederzeit<br />
über wichtige Veränderungen oder Vorfälle informiert ist.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Das Audit Committee überprüft jährlich den Prozess des Risikomanagements,<br />
die Entwicklung der identifizierten Risiken und die Ergebnisse<br />
der getroffenen Massnahmen. In der Folge berichtet das<br />
Audit Committee an den Verwaltungsrat über die Effektivität des<br />
Risikomanagements.<br />
2.1 – UMWELTSCHUTZ- UND PRODUKTERISIKEN<br />
Die bezüglich Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheit relevanten<br />
Parameter aller Konzernstandorte weltweit werden zentral analysiert,<br />
um mögliche Risiken auf ein Minimum zu reduzieren und das<br />
Gesamtrisiko auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Der Konzern<br />
geht Versicherungskontrakte ein und bildet Rückstellungen, um den<br />
finanziellen Auswirkungen, die sich aus den Risiken aus der allgemeinen<br />
und der Produktehaftpflicht ergeben, Rechnung zu tragen.<br />
Mögliche übernommene Verpflichtungen aus Akquisitionen oder<br />
Veräusserungen werden, wenn immer möglich, durch vertragliche<br />
Vereinbarungen begrenzt.<br />
2.2 – RECHTSSTREITIGKEITEN<br />
Die Ergebnisse von Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen Steuerrecht,<br />
Patentrecht, Produktehaftpflicht, Wettbewerbsrecht oder Umweltschutz<br />
sind nicht immer vorhersehbar. Für Rechtsstreitigkeiten,<br />
welche nicht von Versicherungen gedeckt sind, werden im notwendigen<br />
Ausmass Rückstellungen gebildet.<br />
2.3 – RISIKEN DER INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />
In einem zentralen Computerpark werden geschäftskritische Systeme<br />
in zwei geographisch und physisch getrennten Serverparks betrieben.<br />
Das globale Netzwerk des Konzerns wird zentral geleitet.<br />
Die parallele Architektur ermöglicht die Überbrückung von Betriebsausfällen<br />
und Zusammenbrüchen. Zuverlässige, kontinuierlich aktualisierte<br />
Hilfsprogramme stellen den Schutz vor Virenattacken sicher.<br />
Die Bewältigung von Notfallszenarien wird regelmässig eingeübt.<br />
2.4 – FINANZIELLE RISIKEN<br />
Das Management der finanziellen Risiken wird im nachstehenden<br />
Kapitel im Detail beschrieben.<br />
69
70 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
3. FINANZRISIKOMANAGEMENT<br />
3.1 – FINANZIELLE RISIKOFAKTOREN<br />
Der Konzern ist bei seinen Aktivitäten einer Reihe finanzieller<br />
Risiken ausgesetzt: Marktrisiko (einschliesslich Wechselkursrisiko,<br />
Zinsrisiko und Preisrisiko), Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Erfüllungsrisiko.<br />
Der allgemeine Risikomanagementansatz des Konzerns<br />
konzentriert sich auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und<br />
verfolgt das Ziel, potenziell nachteilige Auswirkungen auf die finanzielle<br />
Leistungsfähigkeit des Konzerns zu angemessenen Hedgingkosten<br />
zu minimieren. Zur Absicherung bestimmter Risikokategorien<br />
verwendet <strong>Clariant</strong> derivative Finanzinstrumente.<br />
Das Finanzrisikomanagement ist in der zentralen Treasury-Abteilung<br />
(Group Treasury) angesiedelt und wird nach Richtlinien gehandhabt,<br />
die von der Konzernleitung und dem Verwaltungsrat verabschiedet<br />
gehandhabt. In enger Zusammenarbeit mit den operativen Konzerneinheiten<br />
identifiziert und bewertet Group Treasury Finanzrisiken<br />
und sichert diese ab. Es bestehen schriftliche Grundsätze bezüglich<br />
des allgemeinen Wechselkursrisikos, des Kreditrisikos sowie der<br />
Nutzung derivativer und nichtderivativer Finanzinstrumente und der<br />
Verwendung überschüssiger Liquidität (Gegenparteienrisiko).<br />
Marktrisiko<br />
Wechselkursrisiko<br />
› Abhängigkeit von Wechselkursrisiken: Der Konzern ist international<br />
tätig und somit durch das Engagement in verschiedenen<br />
Währungen einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Dies<br />
gilt insbesondere in Bezug auf den Euro und den US-Dollar. Das<br />
Wechselkursrisiko ergibt sich aus künftigen Geschäftstransaktionen,<br />
verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie<br />
aus ausländischen Nettoinvestitionen, wenn diese nicht in der<br />
funktionalen Währung der jeweiligen Tochtergesellschaft denominiert<br />
sind.<br />
› Steuerung des Wechselkursrisikos: Zur Reduzierung des<br />
Wechselkursrisikos durch künftige Geschäftstransaktionen und<br />
verbuchte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nutzen die Konzergesellschaften<br />
Termingeschäfte und Devisenoptionen in Übereinstimmung<br />
mit den Konzerngrundsätzen zu Wechselkursrisiken.<br />
Group Treasury ist dafür verantwortlich, in enger Abstimmung mit<br />
den operativen Konzerngesellschaften die Höhe der Nettopositionen<br />
aller ausländischen Währungen durch geeignete Absicherungsgeschäfte<br />
zu steuern.<br />
Es ist die Politik des Konzerns, selektiv gewisse Netto-Fremdwährungspositionen<br />
aus Transaktionen in allen Hauptwährungen entsprechend<br />
einem festgelegten Hedgingquotienten abzusichern.<br />
Fremdwährungspositionen, die sich aus dem Nettovermögen<br />
der Auslandaktivitäten ergeben, werden vornehmlich durch die<br />
Aufnahme von Finanzschulden in der entsprechenden Währung<br />
gesteuert.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> waren eine auf Euro lautende Obligation<br />
mit einem Nominalbetrag von 600 Mio. EUR sowie ein auf Euro<br />
lautendes Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von<br />
100 Mio. EUR als Absicherung einer Nettoinvestition designiert.<br />
Per 31. Dezember <strong>2009</strong> belief sich der nichtrealisierte Währungsgewinn<br />
der Obligation, welcher sich aus der Umrechnung in<br />
den Schweizer Franken ergab, auf 3 Mio. CHF (2008: 100 Mio.<br />
CHF Währungsgewinn), und jener des Schuldscheindarlehens auf<br />
weniger als 1 Mio. CHF (2008: 11 Mio. CHF Währungsgewinn).<br />
Dies wurde in der kumulierten Umrechnungsreserve im Gesamtergebnis<br />
aus ge wiesen.<br />
Zweck dieser Absicherung ist der Ausgleich eines Teils des<br />
Währungsrisikos der europäischen Tochtergesellschaften, die aus<br />
den Veränderungen des Euro-/Schweizer-Franken Wechselkurses<br />
entsteht.<br />
› Sensitivität gegenüber Wechselkursrisiken: Die geschätzten<br />
prozentualen Veränderungen der folgenden Wechselkurse<br />
ba sieren auf der Wechselkursvolatilität, die für eine Dauer von<br />
360 Tagen am 31. Dezember <strong>2009</strong> beobachtet wurde.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong>, wäre der Euro, unter Konstanthaltung<br />
aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 8 %<br />
(2008: 8 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis<br />
des Konzerns um 13 Mio. CHF erhöht/verringert (2008:<br />
10 Mio. CHF), hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen<br />
auf den auf Euro lautenden flüssigen Mitteln, konzerninternen<br />
Finanzierungen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Das Eigenkapital wäre 81 Mio. CHF tiefer/höher gewesen<br />
(2008: 80 Mio. CHF), hauptsächlich aufgrund der Wechselkursveränderungen<br />
auf den auf Euro lautenden Finanzverbindlichkeiten.
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> wäre der US-Dollar unter Konstanthaltung<br />
aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 15 %<br />
(2008: 13 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis<br />
des Konzerns um 32 Mio. CHF erhöht/verringert (2008:<br />
22 Mio. CHF), hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen<br />
auf den auf US-Dollar lautenden Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen.<br />
Zinsrisiko<br />
› Abhängigkeit vom Zinsrisiko: Finanzschulden, die zu variablen<br />
Zinssätzen begeben werden, sowie die flüssigen Mittel setzen den<br />
Konzern einem Cash Flow-Zinssatzrisiko aus. Das Ausmass dieses<br />
Risikos war zum 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008 unwesentlich.<br />
Finanzschulden, die zu fixen Zinssätzen begeben werden, setzen<br />
den Konzern keinem Marktwert-Zinssatzrisiko aus, da diese zu<br />
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Ende <strong>2009</strong><br />
betrug der Anteil der fix verzinslichen Nettofinanzschulden 100 %<br />
(2008: 96 %).<br />
› Steuerung des Zinssatzrisikos: Es ist die Politik des Konzerns,<br />
den Zinsaufwand unter Verwendung von variabel und festverzinslichen<br />
Schulden und zinsbasierenden Derivaten zu steuern. Group<br />
Treasury überwacht fortlaufend das Verhältnis der fest und variabel<br />
verzinslichen Nettoschulden.<br />
› Sensitivität gegenüber dem Zinssatzrisiko: Für die Berechnung<br />
der Auswirkung einer möglichen Zinssatzveränderung auf<br />
das Ergebnis wurde eine gewichtete durchschnittliche Zinssatzveränderung<br />
bestimmt, welche auf den Konditionen der variabel<br />
verzinslichen Finanzverbindlichkeiten, der flüssigen Mittel und auf<br />
den Veränderungen der entsprechenden Zinssätze basiert (Vergleich<br />
der Zinssätze von Ende <strong>2009</strong> gegenüber 2008).<br />
Wären per 31. Dezember <strong>2009</strong> die Schweizer Franken Zinssätze<br />
der variabel verzinslichen kurzfristigen Nettofinanzschulden unter<br />
Konstanthaltung aller anderen Variablen um 134 Basispunkte höher/tiefer<br />
gewesen, hätte sich das Vorsteuerergebnis um 1.9 Mio.<br />
CHF verringert/erhöht (2008: 1.2 Mio. CHF bei einer Zinssatzveränderung<br />
um 229 Basispunkte).<br />
Wären per 31. Dezember <strong>2009</strong> die US-Dollar-Zinsen auf den<br />
kurzfristigen variabel verzinslichen Nettoschulden unter Konstanthaltung<br />
aller anderen Variablen 50 Basispunkte höher/tiefer<br />
gewesen, wäre das Vorsteuerergebnis 0.2 Mio. CHF tiefer/höher<br />
gewesen (2008: 2.9 Mio. CHF Veränderung bei einer Veränderung<br />
des US-Dollar-Zinssatzes um 416 Basispunkte).<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Übrige Preisrisiken:<br />
In Bezug auf den Konzernabschluss per 31. Dezember <strong>2009</strong> war der<br />
Konzern keinen anderen Preisrisiken im Sinn von IFRS 7, Financial<br />
Instruments: Disclosures, ausgesetzt.<br />
Kreditrisiko<br />
› Abhängigkeit von Kreditrisiken: Kreditrisiken entstehen auf<br />
flüssigen Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten und auf Einlagen<br />
bei Banken und anderen Finanzinstitutionen sowie auf Krediten an<br />
Grosshandels- und Endabnehmern, einschliesslich ausstehender<br />
Forderungen und eingeganger Lieferverpflichtungen. Aufgrund der<br />
breiten Kundenbasis wies der Konzern am Bilanzstichtag sowie im<br />
Vorjahr keine signifikante Konzentration der Kundenrisiken auf.<br />
› Steuerung der Kreditrisiken: Der Konzern verfolgt eine Kreditrisikopolitik,<br />
um sicherzustellen, dass Verkäufe nur an Kunden<br />
getätigt werden, für welche eine angemessene Prüfung der Kreditwürdigkeit<br />
vorgenommen wurde.<br />
Finanzinstrumente enthalten ein Risikoelement, dass die Gegenpartei<br />
nicht in der Lage ist, entweder die Wertpapiere zu begeben<br />
oder die vertragliche Leistung zu erbringen. Aus diesem Grund<br />
arbeitet <strong>Clariant</strong> nur mit Banken und Finanzinstituten als Gegenpartei,<br />
die mindestens über ein A-Rating verfügen. Das kumulierte<br />
Risiko gegenüber diesen Gegenparteien wird von der Konzernleitung<br />
laufend überwacht, weshalb zukünftig keine wesentlichen<br />
Verluste aus Gegenparteirisiken zu erwarten sind.<br />
Der Konzern unterhält eine Cash-Pooling-Struktur mit einer führenden<br />
europäischen Bank, über die die meisten europäischen<br />
Tochtergesellschaften ihren Zahlungsverkehr in Euro abwickeln.<br />
Als Ergebnis dieses Cash-Pools hat der Konzern zu gewissen<br />
Zeiten substanzielle kurzfristige Guthaben und zu anderen Zeiten<br />
sub stanzielle kurzfristige Finanzverbindlichkeiten. Im Hinblick darauf,<br />
dass die betreffende Bank ein AA-Rating (2008: A-Rating) der<br />
wichtigsten Ratingagenturen aufweist, ist <strong>Clariant</strong> der Ansicht,<br />
dass dies kein wesentliches Gegenparteirisiko darstellt.<br />
71
72 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Nachstehende Tabelle zeigt in Prozent der gesamten flüssigen<br />
Mittel den Anteil, welcher zum Bilanzstichtag bei jeder der drei<br />
grössten Gegenparteien (ohne Euro-Cash-Pool-Bank) angelegt ist:<br />
Gegenpartei Rating 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Bank A AA+ 11.7 % –<br />
Bank B A+ 21.4 % 33.4 %<br />
Bank C A 8.6 % 8.0 %<br />
Bank D AA– – 3.4 %<br />
Liquiditätsrisiko<br />
› Steuerung des Liquiditätsrisikos: Die Cashflowplanung wird von<br />
den Konzerngesellschaften vorgenommen und von Group Treasury<br />
aggregiert. Group Treasury überwacht die Planung des Liquiditätsbedarfs,<br />
um sicherzustellen, dass dem operativen Geschäft jeweils<br />
genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und gleichzeitig<br />
genügend Spielraum bei den zugesicherten und nicht zugesicherten,<br />
nicht beanspruchten Kreditlinien behalten wird. Der Konzern<br />
achtet darauf, dass die von den Kreditgebern gemachten Auflagen<br />
(Covenants) jederzeit eingehalten werden. Die Planung berücksichtigt<br />
deshalb diese bei der Finanzplanung und bei der Evaluierung<br />
von Alternativen.<br />
› Flüssige Mittel, welche nicht in den operativen Aktivitäten des Konzerns<br />
benötigt werden, werden in kurzfristigen Geldmarktforderungen<br />
oder handelbaren Wertpapieren angelegt. Am 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong> hatte der Konzern flüssige Mittel im Betrag von 388 Mio. CHF<br />
in Geldmarktforderungen angelegt (2008: CHF 70), aber keine weiteren<br />
flüssigen Anlagen.<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt das Fälligkeitsprofil der Finanzverbindlichkeiten<br />
des Konzerns. Die ausgewiesenen Beträge sind die<br />
vertraglich festgelegten, undiskontierten Geldflüsse und weichen<br />
deshalb von den in der Bilanz ausgewiesenen Finanzverbindlich -<br />
keiten ab.<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> Weniger 1 bis 2 bis Später als<br />
Mio. CHF<br />
als 1 Jahr 2 Jahre 5 Jahre 5 Jahre<br />
Finanzverbindlichkeiten 131 150 1 395 –<br />
Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten<br />
61 60 110 –<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Finanzleasing<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen<br />
3 3 5 16<br />
720 – – –<br />
Derivative Finanzinstrumente 4 – – –<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Garantien<br />
– – – –<br />
31. Dezember 2008 Weniger 1 bis 2 bis Später als<br />
Mio. CHF<br />
als 1 Jahr 2 Jahre 5 Jahre 5 Jahre<br />
Finanzverbindlichkeiten 265 3 1 266 –<br />
Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten<br />
58 58 142 –<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Finanzleasing<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen<br />
3 4 5 18<br />
729 – – –<br />
Derivative Finanzinstrumente 1 – – –<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Garantien<br />
23 – – –<br />
Der Konzern deckt seine Verbindlichkeiten aus dem operativen Geldfluss,<br />
Liquiditätsreserven in Form der flüssigen Mittel (31. Dezember<br />
<strong>2009</strong>: 1 140 Mio. CHF gegenüber 356 Mio. CHF per 31. Dezember<br />
2008), nicht benutzten Kreditlinien aus Verbriefungen (31. Dezember<br />
<strong>2009</strong>: 52 Mio. CHF gegenüber 35 Mio. CHF per 31. Dezember 2008),<br />
zugesicherten offenen Kreditlinien (31. Dezember <strong>2009</strong>: 400 Mio.<br />
CHF, 31. Dezember 2008: 750 Mio. CHF), nicht zugesicherten offenen<br />
Cash-Pool-Limiten (31. Dezember <strong>2009</strong>: 209 Mio. CHF, 31. Dezember<br />
2008: 210 Mio. CHF), nicht fest zugesagten Kreditlimiten und durch<br />
die ausgewählte Begebung von Kapitalmarktinstrumenten.<br />
In der derzeitigen Wirtschaftslage sind Entwicklungen möglich, die<br />
die Liquidität des Konzerns vorübergehend negativ beeinflussen<br />
können.
3.2 – Bestimmung des marktwertes<br />
Per 1. Januar <strong>2009</strong> übernahm der Konzern den Zusatz zu IFRS 7. Dieser<br />
verlangt, dass für Finanzinstrumente, welche in der Bilanz zum<br />
Marktwert bewertet sind, die Marktwerte gemäss untenstehender<br />
Marktwerthierarchie offengelegt werden;<br />
› Level 1: effektive (unbereinigte) Marktpreise in aktiven Märkten<br />
gehandelter identischer Finanzinstrumente.<br />
› Level 2: andere Preise als die Marktpreise in Level 1, welche für<br />
das betreffende Finanzinstrument festgestellt werden können, entweder<br />
direkt (als Preise) oder indirekt (aus Preisen abgeleitet).<br />
› Level 3: Bewertungen welche nicht auf feststellbaren Marktdaten<br />
beruhen (d.h. nicht im Markt erfassbare Daten).<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt diejenigen finanziellen Aktiven und<br />
Passiven des Konzerns, welche per 31. Dezember <strong>2009</strong> zu Marktwerten<br />
bewertet werden:<br />
Mio. CHF Level 1 Level 2 Level 3 Total<br />
Aktiva<br />
Zur Veräusserung<br />
verfügbare Finanzanlagen<br />
(siehe Erläuterungen 8 und 12)<br />
42 42<br />
Devisenterminkontrakte* 1 1<br />
total aktiva 1 42 43<br />
Passiva<br />
Devisenterminkontrakte* – 4 – 4<br />
total Passiva – 4 – 4<br />
* Der Marktwert der Devisenterminkontrakte wird unter Verwendung von Devisenterminkursen<br />
zum Bilanzstichtag ermittelt.<br />
Finanzbericht<br />
AnhAng zur<br />
Konzernrechnung<br />
3.3 – steuerung des kaPitaLrisikos<br />
Mit der Steuerung des investierten Kapitals will der Konzern sicherstellen,<br />
dass die Fortführung der Geschäfte gewährleistet ist, um<br />
Gewinn für die Aktionäre und Nutzen für die übrigen Anspruchsparteien<br />
zu erzielen. Daneben soll die Kapitalstruktur so optimiert<br />
werden, dass die Kapitalkosten möglichst gering gehalten werden<br />
können.<br />
Um die Kapitalstruktur zu erhalten oder anzupassen, kann der Konzern<br />
die an die Aktionäre ausbezahlte Dividende anpassen, Eigenkapital<br />
an die Aktionäre zurückbezahlen, neue Aktien ausgeben<br />
oder Vermögen veräussern, um Schulden zurückzubezahlen.<br />
Der Konzern überwacht das Kapital auf der Basis des investierten<br />
Kapitals als Teil des Return-on-Invested-Capital-Konzepts. Das investierte<br />
Kapital ergibt sich aus der Summe von Eigenkapital aus<br />
der konsolidierten Bilanz, kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten<br />
aus der konsolidierten Bilanz und geschätzten Verbindlichkeiten<br />
aus Operating Lease, abzüglich der im operativen Geschäft<br />
nicht benötigten flüssigen Mittel und zum Verkauf gehaltenen<br />
Netto aktiven aus der konsolidierten Bilanz.<br />
Der Konzern ist keinen extern festgelegten Kapitalausstattungserfordernissen<br />
ausgesetzt ausser den Covenants, wie in Erläuterung<br />
15 dargestellt.<br />
Das investierte Kapital setzte sich per Ende <strong>2009</strong> und 2008 wie folgt<br />
zusammen:<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Total Eigenkapital 1 896 1 987<br />
Kurz- und langfristige<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Geschätzte Verbindlichkeiten<br />
aus Operating Lease<br />
1 685 1 565<br />
445 492<br />
Abzüglich flüssige Mittel – 1 140 – 356<br />
Betrieblich notwendige flüssige Mittel 132 161<br />
investiertes kapital 3 018 3 849<br />
Per Ende <strong>2009</strong> erachtet <strong>Clariant</strong> das investierte Kapital als ausreichend.<br />
73
74 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
4. KRITISCHE SCHÄTZUNGEN UND BEWERTUNGEN<br />
IM RAHMEN DER BILANZIERUNG<br />
Schätzungen und Bewertungen werden kontinuierlich überprüft und<br />
basieren unter anderem auf Vergangenheitswerten. Daneben berücksichtigen<br />
sie auch Erwartungen bezüglich künftiger Ereignisse,<br />
deren Eintreten unter den gegebenen Umständen für wahrscheinlich<br />
gehalten wird.<br />
Der Konzern macht Schätzungen und trifft Annahmen im Hinblick auf<br />
künftige Entwicklungen. Die resultierenden geschätzten Buchwerte<br />
entsprechen per definitionem nur selten den später tatsächlich<br />
eintreffenden Ergebnissen. Die Schätzungen und Annahmen, die im<br />
folgenden Geschäftsjahr zu weit reichenden Anpassungen der Buchwerte<br />
von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten führen können,<br />
werden im Folgenden dargestellt.<br />
4.1 – GESCHÄTZTE WERTMINDERUNG DES GOODWILLS<br />
UND DER SACHANLAGEN<br />
Der Konzern prüft gemäss den unter Erläuterungen 1.11 und 1.12<br />
dargestellten Rechnungslegungsgrundsätzen den Goodwill einmal<br />
jährlich auf potenzielle Wertminderungen. Die für die CGUs erzielbaren<br />
Erträge werden auf der Grundlage von Nutzwertberechnungen<br />
ermittelt. Mit dem gleichen Verfahren wird auch der erzielbare<br />
Betrag von Sachanlagen unter Anwendung der gleichen Vorschriften<br />
ermittelt. Diese Berechnungen erfordern die Anwendung von<br />
Schätzungen, speziell in Bezug auf die erwartete Entwicklung von<br />
Umsätzen, Diskontierungssätzen, Rohstoffpreisen und auf den Erfolg<br />
von Restrukturierungsmassnahmen, die im Zusammenhang mit dem<br />
Restrukturierungsprogramm eingeführt wurden (vgl. Erläuterungen<br />
5 und 6).<br />
4.2 – UMWELTVERBINDLICHKEITEN<br />
Der Konzern unterliegt in einer Vielzahl von Ländern unterschiedlichen<br />
Umweltvorschriften. Zur Festlegung der Rückstellung für die<br />
weltweiten Umweltschutzmassnahmen sind umfangreiche Schätzungen<br />
erforderlich. Die Standorte des Konzerns werden laufend auf<br />
Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften überwacht. Darüber<br />
hinaus werden kontinuierlich die Verbindlichkeiten evaluiert, die<br />
sich aus der Anpassung an neue Rechtsvorschriften ergeben. Der<br />
Konzern verbucht diese Verbindlichkeiten für Umweltschutzmassnahmen<br />
auf der Grundlage der jüngsten Beurteilung der Umweltsituation<br />
der einzelnen Standorte und der jeweils aktuell geltenden<br />
Rechtsvorschriften. Weichen die tatsächlichen Aufwendungen für<br />
Umweltschutzmassnahmen von den ursprünglich angesetzten Beträgen<br />
ab, wird der Differenzbetrag in der Periode, in der die Abweichung<br />
festgestellt wird, erfolgswirksam verbucht (vgl. Erläuterungen<br />
17 und 30).<br />
4.3 – ERTRAGS- UND ANDERE STEUERN<br />
Der Konzern ist in einer Vielzahl von Ländern steuerpflichtig. Zur<br />
Festlegung der Rückstellung für die weltweit fälligen Ertragssteuern<br />
sind umfangreiche Schätzungen erforderlich. Für viele Transaktionen<br />
und Berechnungen ist die Bestimmung des endgültigen Steuerbetrags<br />
im Rahmen der laufenden Geschäfte nicht genau möglich. Der<br />
Konzern erfasst die notwendigen Mittel für erwartete Steuerprüfungsfragen<br />
auf Basis einer Abschätzung der Frage, ob eine zusätzliche<br />
Steuer belastung anfallen wird. Unterscheidet sich das endgültige<br />
steuer liche Ergebnis von den ursprünglich erfassten Beträgen,<br />
werden in der Periode, in der die Abweichung festgestellt wird, die<br />
Rückstellungen für Ertragssteuern und latente Steuern in der Höhe<br />
des ermittelten Differenzbetrags angepasst.<br />
Einige Gesellschaften sind in einer Weise tätig, die zu steuerlichen<br />
Verlusten führt, welche dazu verwendet werden können, steuerliche<br />
Gewinne von späteren Perioden auszugleichen. Der Konzern überwacht<br />
die Entwicklung solcher Verlustsituationen fortlaufend. Basierend<br />
auf den Geschäftsplänen der betroffenen Gesellschaften wird<br />
die Werthaltigkeit solcher Verlustvorträge ermittelt. Im Falle der<br />
festgestellten Werthaltigkeit wird ein latentes Steuerguthaben für<br />
solche Verlustvorträge aktiviert. Der Zeithorizont ist dabei derselbe,<br />
welcher der Mittelfristplanung des Konzerns zu Grunde liegt.<br />
4.4 – SCHÄTZUNGEN FÜR DIE ERFASSUNG VON<br />
LEISTUNGEN AN MITARBEITENDEN<br />
Gemäss IAS 19 „employee benefits“ müssen zur Ermittlung des<br />
Betrags, der für Vorsorgeverpflichtungen und Pensionspläne – insbesondere<br />
für leistungsorientierte Vorsorgepläne – zu verbuchen<br />
ist, bestimmte Annahmen getroffen werden. Es handelt sich dabei<br />
hauptsächlich um versicherungsmathematische Annahmen wie erwartete<br />
Inflationsraten, die langfristige Kostenentwicklung im Gesundheitswesen,<br />
die Mitarbeiterfluktuation, die erwartete Rendite<br />
auf das Vermögen der Vorsorgepläne, sowie Diskontierungsfaktoren.<br />
Deutliche Veränderungen der für diese Variablen angenommenen<br />
Entwicklungen können beträchtliche Auswirkungen auf Vorsorgeverpflichtungen<br />
und das Vermögen der Pensionspläne haben (vgl.<br />
Erläuterung 16).
5. SACHANLAGEN<br />
Mio. CHF Grundstücke<br />
Gebäude Betriebseinrichtungen<br />
Maschinen<br />
Mobiliar<br />
Fahrzeuge<br />
EDV-Anlagen<br />
Anlagen<br />
im Bau<br />
Stand 1. Januar 2008<br />
Anschaffungskosten 570 2 429 4 789 494 151 8 433<br />
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 178 – 1 687 – 3 728 – 423 – 16 – 6 032<br />
Buchwert 392 742 1 061 71 135 2 401<br />
Zugänge 25 83 15 147 270<br />
Akquisitionen 3 3<br />
Umbuchungen 1 57 127 7 – 192 –<br />
Abgänge – 3 – 9 – 6 – 1 – 1 – 20<br />
Abschreibungen – 58 – 164 – 22 – 244<br />
Wertminderung – 49 – 67 – 116<br />
Auflösung von Wertminderungen 2 2<br />
Wechselkursdifferenzen – 46 – 101 – 111 – 7 – 21 – 286<br />
Stand 31. Dezember 2008 344 607 928 63 68 2 010<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Total Versicherter<br />
Wert am<br />
31. Dezember<br />
Anschaffungskosten 497 2 169 4 253 436 84 7 439<br />
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 562 – 3 325 – 373 – 16 – 5 429<br />
Buchwert 344 607 928 63 68 2 010 8 491<br />
Zugänge 22 46 7 60 135<br />
Änderungen im Konsolidierungskreis 1 1<br />
Umbuchungen 25 94 7 – 126 –<br />
Umbuchungen zu „zum Verkauf stehend” – 2 – 2<br />
Abgänge – 7 – 10 – 19 – 1 – 2 – 39<br />
Abschreibungen – 51 – 143 – 20 – 214<br />
Wertminderung – 5 – 14 – 1 – 20<br />
Wechselkursdifferenzen 3 31 16 2 4 56<br />
Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 340 619 907 57 4 1 927<br />
Anschaffungskosten 493 2 189 3 925 403 20 7 030<br />
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 153 – 1 570 – 3 018 – 346 – 16 – 5 103<br />
Buchwert 340 619 907 57 4 1 927 7 491<br />
Die Nettovermögenswerte der CGU Textile wurden <strong>2009</strong> auf ihre<br />
Werthaltigkeit überprüft. Für die Werthaltigkeitsprüfung wurden<br />
die Planannahmen kritisch hinterfragt. Die geschätzten, von den<br />
entsprechenden Nettovermögenswerten erzielbaren Erträge, die<br />
anhand des Nutzungswertes der Vermögensgegenstände berechnet<br />
wurden, übersteigen deren Buchwert. Die erzielbaren Erträge<br />
wären gleich hoch wie der Buchwert des entsprechenden Nettovermögens,<br />
falls das angenommene jährliche Umsatzwachstum<br />
um 1.62 % reduziert würde, oder alternativ, falls die angenommene<br />
operative Marge um 1.40 % vom Umsatz gesenkt würde.<br />
Falls die angenommene jährliche Wachstumsrate um einen Prozentpunkt<br />
gesenkt würde, würde der Nutzungswert der Netto aktiven der<br />
CGU den Buchwert um 58 Mio. CHF übersteigen. Falls angenommen<br />
würde, dass die Rohmaterialpreise um einen Prozentpunkt vom<br />
Umsatz höher wären, würde der Nutzungswert der Nettoaktiven<br />
den Buchwert um 47 Mio. CHF übersteigen. In 2008 ist das Netto -<br />
betriebsvermögen von Textile schon einmal um 85 Mio. CHF wertberichtigt<br />
worden. Diese Wertberichtigung ist in der Erfolgsrechnung<br />
in der Zeile „Restrukturierung und Wertminderung“ ausgewiesen.<br />
Die <strong>2009</strong> erfassten Wertminderungen entstanden aufgrund der<br />
Restrukturierungsmassnahmen und der daraus resultierenden<br />
Werksschliessungen.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> betrugen die Abnahmeverpflichtungen für<br />
Sachanlagen 34 Mio. CHF (2008: 46 Mio. CHF).<br />
75
76 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
SACHANLAGEN (FORTSETZUNG)<br />
Grundstücke, Gebäude, Betriebseinrichtungen und Maschinen umfassen<br />
die folgenden Beträge, bei welchen <strong>Clariant</strong> als Leasingnehmer<br />
in einem Finanzleasingverhältnis auftritt:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Anschaffungskosten geleaster Anlagegüter 24 24<br />
Abschreibungen kumuliert – 11 – 9<br />
Buchwert 13 15<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzleasing – Minimum der Leasingzahlungen:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Weniger als ein Jahr 3 3<br />
Ein bis fünf Jahre 8 9<br />
Später als fünf Jahre 16 18<br />
Minimum der Leasingzahlungen 27 30<br />
Zukünftige Zinsbelastungen aus Finanzleasing – 13 – 14<br />
Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing 14 16<br />
Barwert der Verbindlichkeiten aus Finanzleasing:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Weniger als ein Jahr 2 2<br />
Ein bis fünf Jahre 5 7<br />
Später als fünf Jahre 7 7<br />
Minimum der Leasingzahlungen 14 16<br />
Die Verbindlichkeiten aus Finanzleasingverträgen sind in der Erläuterung<br />
15 dargestellt.
6. IMMATERIELLE ANLAGEN<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Mio. CHF<br />
Stand 1. Januar 2008<br />
Goodwill Übrige Total<br />
Anschaffungskosten 406 146 552<br />
Abschreibungen und Wertminderungen kumuliert – 100 – 113 – 213<br />
Buchwert 306 33 339<br />
Zugänge 21 21<br />
Akquisitionen 19 17 36<br />
Abgänge – 2 – 2<br />
Umbuchung – 1 1 –<br />
Abschreibungen – 9 – 9<br />
Wertminderung – 95 – 95<br />
Wechselkursdifferenzen – 6 – 1 – 7<br />
Stand 31. Dezember 2008 223 60 283<br />
Anschaffungskosten 418 168 586<br />
Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 195 – 108 – 303<br />
Buchwert 223 60 283<br />
Zugänge 35 35<br />
Akquisitionen 3 3<br />
Abschreibungen – 11 – 11<br />
Wertminderung – 14 – 14<br />
Wechselkursdifferenzen – 1 – 1 – 2<br />
Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 208 86 294<br />
Anschaffungskosten 417 198 615<br />
Abschreibungen und Wertminderung kumuliert – 209 – 112 – 321<br />
Buchwert 208 86 294<br />
Die Amortisation der immateriellen Anlagen wird in der Zeile der<br />
Erfolgsrechnung ausgewiesen, zu deren Funktion die jeweilige<br />
Anlage gehört.<br />
Wertminderungstest für Goodwill. Der Goodwill wird den identifizierten<br />
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash generating<br />
Units, CGUs) des Konzerns zugeordnet. CGUs bestehen entweder<br />
aus Business-Segmenten, nach denen das Segment-Reporting des<br />
Konzerns gegliedert ist, oder aus Teilbereichen dieser Business-<br />
Segmente, sofern auf dieser Ebene unabhängige Geldflüsse identifizierbar<br />
sind.<br />
77
78 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
IMMATERIELLE ANLAGEN (FORTSETZUNG)<br />
Der Goodwill wird wie folgt auf CGU-Ebene zugeordnet:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Textile – –<br />
Leather 141 141<br />
Pigments & Additives 13 27<br />
Masterbatches 47 48<br />
Functional Chemicals 7 7<br />
Nettobuchwert 208 223<br />
Die erzielbaren Erträge der CGUs werden auf der Grundlage von<br />
Nutzwertberechnungen ermittelt. Diese Berechnungen erfolgen<br />
anhand von Cashflow-Projektionen auf der Basis des von der Konzernleitung<br />
genehmigten Vierjahresbudgets. Über diesen Vierjahreszeitraum<br />
hinaus wird kein weiteres Wachstum angenommen.<br />
Die wichtigsten im Rahmen der Cashflow-Projektionen getroffenen<br />
Annahmen betrafen den prozentualen EBITDA-Anteil am Umsatz sowie<br />
das angenommene Umsatzwachstum. Diese Annahmen werden<br />
beide auf der Basis der Vergangenheitserfahrungen der Konzernleitung<br />
sowie auf der von ihr erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung<br />
getroffen. Die angesetzten Diskontierungssätze (vor Steuern)<br />
basieren auf den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten<br />
des Konzerns und wurden um länderspezifische Risiken angepasst,<br />
die aus den Cashflow-Prognosen hervorgehen. Der angenommene<br />
Diskontierungssatz (vor Steuern) betrug für alle CGUs 10.45 %<br />
(2008: 10.8 %).<br />
Den grössten Anteil der Goodwill-Position bilden die verbleibenden<br />
141 Mio. CHF (2008: 141 Mio. CHF) aus der BTP-Akquisition<br />
im Jahr 2000. Dieser Goodwill wird der CGU Leather zugerechnet.<br />
Die Überprüfung der Werthaltigkeit des ausgewiesenen Goodwills<br />
ergab, dass die geschätzten von den entsprechenden Nettovermögenswerten<br />
erzielbaren Erträge, die anhand des Nutzungswertes<br />
der Ver mögensgegenstände berechnet wurden, deren Buchwert<br />
einschliesslich des Goodwills übersteigen. Die erzielbaren Erträge<br />
wären gleich hoch wie der Buchwert des entsprechenden Nettovermögens,<br />
falls das angenommene jährliche Umsatzwachstum um<br />
0.63 % reduziert würde, oder alternativ, falls die angenommene operative<br />
Marge um 0.71 % vom Umsatz gesenkt würde.<br />
Falls die angenommene jährliche Wachstumsrate um einen Prozentpunkt<br />
gesenkt würde, würde der Buchwert der Nettoaktiven der CGU<br />
den Nutzungswert um 16 Mio. CHF übersteigen, und wenn sie um<br />
zwei Prozentpunkte gesenkt würde, würde der Buchwert der Nettoaktiven<br />
der CGU den Nutzungswert um 49 Mio. CHF übersteigen.<br />
Falls angenommen würde, dass die Rohmaterialpreise um einen Prozentpunkt<br />
vom Umsatz höher wären, würde der Buchwert der Nettoaktiven<br />
den Nutzungswert um 9 Mio. CHF übersteigen, und wenn<br />
sie um zwei Prozentpunkte höher wären, würde der Buchwert der<br />
Nettoaktiven den Nutzungswert um 44 Mio. CHF übersteigen. 2006<br />
und 2008 wurde der Goodwill von Leather bereits um den Betrag von<br />
100 Mio. CHF, respektive CHF 90 Mio. wertberichtigt.<br />
Die CGU Pigments & Additives hält Goodwill in der Höhe von<br />
13 Mio. CHF, die CGU Masterbatches in der Höhe von 47 Mio. CHF<br />
und die CGU Functional Chemicals in der Höhe von 7 Mio. CHF.<br />
Für alle genannten CGUs wurde angenommen, dass ihre Umsätze<br />
entsprechend dem Marktdurchschnitt zunehmen werden und dass<br />
infolge der durchgeführten Restrukturierungsmassnahmen künftig<br />
der EBITDA in Prozenten vom Umsatz gegenüber heute steigen wird.<br />
Für alle der genannten CGUs wurde ermittelt, dass der Barwert der<br />
erwarteten Cashflows den Buchwert des allozierten Betriebsvermögens<br />
auf Basis des Nutzwerts übersteigt.<br />
Die Wertminderung von Goodwill im Jahr <strong>2009</strong> im Betrag von<br />
14 Mio. CHF betraf eine koreanische Tochtergesellschaft, welche zur<br />
Division Pigments & Additives gehörte.
7. BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN GESELLSCHAFTEN<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Jahresanfang 275 294<br />
Akquisitionen 6 12<br />
Veräusserungen – 4 – 3<br />
Anteil am Gewinn 25 37<br />
Erhaltene Dividenden – 29 – 34<br />
Wechselkursdifferenzen – – 31<br />
Jahresende 273 275<br />
Finanzkennzahlen der wesentlichen assoziierten Gesellschaften des<br />
Konzerns:<br />
Mio. CHF Sitz der<br />
Gesellschaft<br />
Aktiven Verbindlichkeiten<br />
Umsatz Gewinn/<br />
(Verlust)<br />
Beteiligung %<br />
2008<br />
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 460 936 1 665 47 32<br />
Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 236 140 445 9 50<br />
Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 199 89 309 23 21<br />
Übrige 107 39 167 11<br />
Total 2 002 1 204 2 586 90<br />
<strong>2009</strong><br />
Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Deutschland 1 618 1 129 1 754 42 32<br />
Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG Deutschland 208 118 344 7 50<br />
Infraserv GmbH & Co. Knapsack KG Deutschland 196 84 269 20 21<br />
Übrige 87 19 84 6<br />
Total 2 109 1 350 2 451 75<br />
In den Jahren <strong>2009</strong> und 2008 bestanden keine nicht verbuchten Verluste.<br />
Auch am Bilanzstichtag bestanden keine akkumulierten, nicht<br />
verbuchten Verluste.<br />
Die Infraserv-Gesellschaften wurden vom damaligen Hoechst-Konzern<br />
vor 1997 gegründet, um die Infrastrukturbedürfnisse der Tochtergesellschaften<br />
abzudecken. Die Beteiligungen, die unter „Übrige“<br />
subsumiert sind, betreffen Gesellschaften, die sich auf den Vertrieb<br />
von <strong>Clariant</strong>-Produkten spezialisiert haben. Aufgrund des spezialisierten<br />
Charakters dieser Gesellschaften besteht kein aktiver Markt,<br />
in welchem diese Beteiligungen gehandelt werden können. Deshalb<br />
ist kein Marktwert ermittelbar. Es besteht jedoch kein Anlass zur<br />
Annahme, dass der erzielbare Wert tiefer als der Buchwert wäre.<br />
79
80 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
8. FINANZANLAGEN<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Jahresanfang 21 17<br />
Wechselkursdifferenzen – 1 – 1<br />
Zugänge 23 5<br />
Wertminderung – 24 –<br />
Jahresende 19 21<br />
Die Finanzanlagen umfassen eine Anzahl kleinerer Beteiligungen an<br />
Gesellschaften, überwiegend in Deutschland.<br />
Die Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
EUR 18 19<br />
USD – 1<br />
CHF 1 1<br />
Total 19 21<br />
Die Buchwerte dieser Positionen sind vollumfänglich als „zur Veräusserung<br />
verfügbar“ klassifiziert.<br />
<strong>2009</strong> wurde eine auf US-Dollar lautende Beteiligung auf null<br />
abgeschrieben. Die Auswirkung auf die Erfolgsrechnung betrug<br />
1 Mio. CHF.<br />
<strong>2009</strong> wurde ein Darlehen in der Höhe von 23 Mio. CHF an einen wichtigen<br />
Lieferanten von Zwischenprodukten in Deutschland gewährt.<br />
Aufgrund der finanziellen Situation dieser Gesellschaft wurde das<br />
Darlehen im Zeitpunkt der Gewährung vollständig abgeschrieben.<br />
Aufgrund des eindeutig operativen Charakters des Darlehens, als<br />
Sicherstellung der fortlaufenden Versorgung mit wichtigen Produkten,<br />
wurde dieser Aufwand in Restrukturierung und Wertminderung<br />
im operativen Einkommen verbucht und auf Corporate alloziert.<br />
Das maximale Kreditrisiko der Finanzanlagen zum Bilanzstichtag<br />
entspricht deren Marktwert.<br />
9. STEUERN<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Laufende Ertragssteuern – 102 – 113<br />
Latente Ertragssteuern 29 – 6<br />
Total – 73 – 119<br />
Folgende sind die wesentlichen Faktoren, die zur Differenz zwischen<br />
dem erwarteten Steueraufwand/-satz und dem effektiven<br />
Steueraufwand/-satz der fortgeführten Geschäftsaktivitäten des<br />
Konzerns beigetragen haben:<br />
<strong>2009</strong><br />
Mio. CHF %<br />
2008<br />
Mio. CHF %<br />
Verlust / Gewinn vor Steuern – 121 91<br />
Erwarteter Steueraufwand /<br />
– 13 – 10.7 – 86 94.5<br />
Steuersatz 1<br />
Effekt von steuerlich nicht abzugsfähigen<br />
Aufwendungen<br />
Effekt aus Realisierung und Neubewertung<br />
von steuerlichen<br />
Verlustvorträgen und Steuerguthaben<br />
Effekt aus den im aktuellen Jahr nicht<br />
berücksichtigten steuerlichen Verlustvorträgen<br />
und Steuerguthaben<br />
Effekt aus Anpassungen laufender<br />
Steuern aus früheren Perioden<br />
– 69 – 57.1 – 39 42.9<br />
22 18.2 22 – 24.1<br />
– 23 – 19.0 – 60 65.9<br />
2 1.7 3 – 3.3<br />
Effekt von steuerfreien Erlösen 10 8.3 38 – 41.8<br />
Übrige Positionen – 2 – 1.7 3 – 3.3<br />
Effektiver Steueraufwand/-satz – 73 – 60.3 – 119 130.8<br />
1 Basierend auf dem Gewinn vor Steuern aller Tochtergesellschaften (gewichteter Durchschnitt).<br />
Die Abweichung des erwarteten Steuersatzes von <strong>2009</strong> zu 2008 wird<br />
dadurch erklärt, dass <strong>2009</strong> ein Vorsteuerverlust verzeichnet wurde,<br />
wogegen dies 2008 ein Vorsteuergewinn war. <strong>2009</strong> verzeichnete<br />
eine Anzahl Gesellschaften, welche in Hochsteuerländern tätig sind,<br />
einen steuerbaren Gewinn. Als Resultat war eine Steuerbelastung<br />
zu erwarten, obwohl ein konsolidierter Vorsteuerverlust ausgewiesen<br />
wurde.<br />
invisible
Die Nettoposition der latenten Steuern entwickelte sich wie folgt:<br />
Mio. CHF Sachanlagen<br />
und immaterielle<br />
Anlagen<br />
Rückstellungen<br />
für<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
Steuerliche<br />
Verlustvorträge<br />
und Steuerguthaben<br />
Übrige<br />
Abgrenzungen<br />
und Rückstellungen<br />
Total Davon saldiert<br />
mit Steuerverbindlichkeiten<br />
in der selben<br />
Steuerhoheit<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Latente Steuerguthaben am 1. Januar 2008 41 57 82 53 233 – 120 113<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten<br />
am 1. Januar 2008<br />
– 264 – 2 – – 33 – 299 120 – 179<br />
Saldo latente Steuern am 1. Januar 2008 – 223 55 82 20 – 66 – – 66<br />
Erfolgswirksam verbucht 14 5 – 37 12 – 6<br />
Auswirkung von Akquisitionen – 2 – – 1 – 1<br />
Währungsdifferenzen 22 – 6 – 4 – 6 6<br />
Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2008 – 189 54 41 27 – 67<br />
Latente Steuerguthaben am 31. Dezember 2008 32 55 41 91 219 – 152 67<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten<br />
am 31. Dezember 2008<br />
– 221 – 1 – – 64 – 286 152 – 134<br />
Saldo latente Steuern am 31. Dezember 2008 – 189 54 41 27 – 67 – – 67<br />
Saldo latente Steuern am 1. Januar <strong>2009</strong> – 189 54 41 27 – 67 – – 67<br />
Erfolgswirksam verbucht – – 4 – 3 36 29<br />
Währungsdifferenzen – 8 1 – 2 10 1<br />
Saldo latente Steuern am 31. Dezember <strong>2009</strong> – 197 51 36 73 – 37<br />
Latente Steuerguthaben am 31. Dezember <strong>2009</strong> 31 52 36 106 225 – 150 75<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten<br />
am 31. Dezember <strong>2009</strong><br />
– 228 – 1 – – 33 – 262 150 – 112<br />
Saldo latente Steuern am 31. Dezember <strong>2009</strong> – 197 51 36 73 – 37 – – 37<br />
Von den aktivierten latenten Steuerguthaben entfallen 17 Mio. CHF<br />
auf Steuerverluste der französischen Tochtergesellschaften (2008:<br />
18 Mio. CHF), 8 Mio. CHF auf Steuerverluste der italienischen Tochtergesellschaften<br />
(2008: 7 Mio. CHF) und 2 Mio. CHF auf Steuerverluste<br />
der deutschen Tochtergesellschaften (2008: 0). Der Konzern<br />
erachtet die Wiedereinbringung der latenten Steuern auf aktivierten<br />
steuerlichen Verlustvorträgen als wahrscheinlich.<br />
Die Summe der temporären Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen<br />
an Konzerngesellschaften, für die keine latenten Steuern<br />
erfasst wurden, belief sich zum 31. Dezember <strong>2009</strong> auf 643 Mio. CHF<br />
(31. Dezember 2008: 223 Mio. CHF).<br />
Total<br />
Es wurde keine latente Steuerverpflichtung für Quellen- und andere<br />
Steuern berechnet, welche auf den unverteilten Gewinnen von gewissen<br />
Tochtergesellschaften zu bezahlen wären, da diese Beträge<br />
zurzeit als dauerhaft investiert eingestuft werden. Diese unverteilten<br />
Gewinne beliefen sich per Ende <strong>2009</strong> auf 1 782 Mio. CHF (2007:<br />
1 839 Mio. CHF).<br />
Die steuerlichen Verluste, auf welchen keine latenten Steuern<br />
erfasst werden, werden zu jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit<br />
überprüft. Der grösste Teil dieser steuerlichen Verluste fiel in<br />
der Schweiz (gewichtete durchschnittliche Steuerrate von 14.9 %)<br />
und in den USA (Steuerrate von 40.1 %) an und wird nicht als werthaltig<br />
vor Ablauf des Verfalldatums eingestuft.<br />
81
82 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
STEUERN (FORTSETZUNG)<br />
Steuerliche Verluste, auf welchen keine latenten Steuern erfasst<br />
wurden:<br />
Mio. CHF<br />
Verfall bis:<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
<strong>2009</strong> – 520<br />
2010 1 6<br />
2011 53 60<br />
2012 5 7<br />
2013 16 –<br />
Nach 2013 (2008: nach 2012) 1 192 1 333<br />
Total 1 267 1 926<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Nicht bilanzierte Steuergutschriften 43 60<br />
Die Steuergutschriften verfallen zwischen 2010 und 2014.<br />
10. VORRÄTE<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Rohmaterial, Verbrauchsmaterial,<br />
Ware in Arbeit<br />
339 527<br />
Fertigprodukte 514 846<br />
Total 853 1 373<br />
Mio. CHF<br />
Veränderungen der<br />
Bestandsabwertungen<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Jahresanfang 45 47<br />
Zugänge 82 48<br />
Auflösungen – 61 – 44<br />
Wechselkursdifferenzen – 1 – 6<br />
Jahresende 65 45<br />
Zum 31. Dezember <strong>2009</strong> waren Vorräte im Wert von 18 Mio. CHF als<br />
Sicherung für Verbindlichkeiten verpfändet (2008: 18 Mio. CHF).<br />
Die Kosten für Roh- und Verbrauchsmaterialien, die als Aufwand<br />
verbucht und in die Herstellkosten eingerechnet wurden, beliefen<br />
sich auf 3 053 Mio. CHF (2008: 3 905 Mio. CHF).<br />
<strong>2009</strong> wurden die Bewertungregeln für Vorräte, welche zum Marktwert<br />
abzüglich Verkaufskosten bewertet werden, überprüft und<br />
den neuesten Marktentwicklungen angepasst. Diese Bewertungsänderung<br />
brachte eine zusätzliche Lagerabwertung in der Höhe von<br />
23 Mio. CHF mit sich.<br />
11. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Forderungen brutto gegenüber Dritten 1 146 1 153<br />
Forderungen brutto gegenüber<br />
assoziierten Gesellschaften<br />
10 5<br />
Abzüglich Wertberichtigung<br />
von Forderungen<br />
– 54 – 48<br />
Total 1 102 1 110<br />
Veränderung der Wertberichtigung von Forderungen:<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Am 1. Januar – 48 – 49<br />
In der Erfolgsrechnung verbucht – 27 – 30<br />
Verbrauchte Wertberichtigungen 12 15<br />
Auflösung nicht mehr benötigter<br />
Wertberichtigungen<br />
10 8<br />
Wechselkursdifferenzen – 1 8<br />
31. Dezember – 54 – 48<br />
Von der Wertberichtigung betrafen die folgenden Beträge Forderungen,<br />
welche individuell wertberichtigt wurden:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Forderungen bis zu 6 Monate alt – 12 – 9<br />
Forderungen über 6 Monate alt – 37 – 30<br />
Total – 49 – 39<br />
Es besteht kein erhöhtes Kreditrisiko in Bezug auf Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen, da der Konzern über eine grosse Anzahl<br />
von über verschiedene Länder verteilte Kunden verfügt.<br />
Der Konzern erfasst Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen in der Erfolgsrechnung unter „Marketing und<br />
Vertrieb“.<br />
Der für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angesetzte<br />
Wert entspricht dem Marktwert der betreffenden Lieferungen und<br />
Leistungen.<br />
Das maximale Kreditrisiko auf Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen entspricht ihrem Marktwert. Sicherheiten werden nur in<br />
seltenen Fällen verlangt (<strong>2009</strong>: 6 Mio. CHF, 2008: 6 Mio. CHF).
Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lauten<br />
auf folgende Währungen:<br />
Mio. CHF<br />
Währung<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
EUR 474 482<br />
USD 242 245<br />
GBP 18 18<br />
JPY 58 74<br />
CHF 4 4<br />
Übrige 306 287<br />
Total 1 102 1 110<br />
Per 31. Dezember <strong>2009</strong> waren Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen im Betrag von 116 Mio. CHF (2008: 171 Mio. CHF) überfällig,<br />
ohne dass sie wertberichtigt wurden. Diese betrafen eine Anzahl<br />
Kunden, für welche es in der jüngeren Vergangenheit keine Forderungsausfälle<br />
zu verzeichnen gab. Die Altersstruktur dieser Forderungen<br />
sieht wie folgt aus:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Bis zu drei Monate überfällig,<br />
ohne Wertberichtigung<br />
109 160<br />
Drei bis sechs Monate überfällig,<br />
ohne Wertberichtigung<br />
Mehr als sechs Monate überfällig,<br />
ohne Wertberichtigung<br />
4 9<br />
3 2<br />
Total 116 171<br />
12. ÜBRIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE<br />
Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Übrige Forderungen 196 229<br />
Kurzfristige Finanzanlagen 23 29<br />
Rechnungsabgrenzungen 39 42<br />
Total 258 300<br />
Die übrigen Forderungen enthalten u.a. Mitarbeiterdarlehen, geleistete<br />
Anzahlungen, Mehrwertsteuer- und Verkaufssteuerguthaben.<br />
Zu den kurzfristigen Finanzanlagen zählen Anlagen mit einer ursprünglichen<br />
Laufzeit von mehr als 90 Tagen sowie Wertpapiere und<br />
Darlehen an Dritte, welche als „zum Verkauf gehalten“ klassifiziert<br />
sind.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Der für übrige kurzfristige Vermögenswerte angesetzte Betrag entspricht<br />
deren Marktwert.<br />
Das maximale Kreditrisiko der übrigen kurzfristigen Vermögens -<br />
werte zum Bilanzstichtag entspricht deren Marktwert.<br />
Die übrigen kurzfristigen Vermögenswerte unterlagen keinen Wertminderungen<br />
in den Jahren <strong>2009</strong> und 2008.<br />
Die übrigen Forderungen lauten auf folgende Währungen:<br />
Mio. CHF<br />
Währung<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
EUR 101 122<br />
USD 11 6<br />
GBP 4 3<br />
JPY 12 17<br />
CHF 2 7<br />
Übrige 66 74<br />
Total 196 229<br />
Die kurzfristigen Finanzanlagen lauten auf folgende Währungen:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
EUR 22 28<br />
Übrige 1 1<br />
Total 23 29<br />
13. FLÜSSIGE MITTEL<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Bankguthaben und Kassenbestand 752 286<br />
Kurzfristige Depositengelder 388 70<br />
Total 1 140 356<br />
Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Schweizer<br />
Franken betrug 0.27 % (2008: 2.44 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche<br />
Laufzeit von 57 Tagen (2008: 58 Tage).<br />
Der effektive Zinssatz auf kurzfristigen Depositengeldern in Euro betrug<br />
0.78 % (2008: 4.51 %). Diese Einlagen haben eine durchschnittliche<br />
Laufzeit von 33 Tagen (2008: 13 Tage).<br />
In der Berichtsperiode bestanden keine wesentlichen kurzfristigen<br />
Depositengelder in anderen Währungen als in Schweizer Franken und<br />
in Euro.<br />
Das maximale Kreditrisiko auf den flüssigen Mitteln entspricht deren<br />
Buchwert.<br />
83
84 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
14. ENTWICKLUNG DES AKTIENKAPITALS UND DER EIGENEN AKTIEN<br />
Namenaktien mit einem Nennwert<br />
von je 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF)<br />
Anzahl Aktien<br />
<strong>2009</strong><br />
Nennwert<br />
<strong>2009</strong><br />
Anzahl Aktien<br />
2008<br />
Nennwert<br />
2008<br />
Mio. CHF<br />
Mio. CHF<br />
Stand 1. Januar 230 160 000 921 230 160 000 978<br />
Stand 31. Dezember 230 160 000 921 230 160 000 921<br />
Eigene Aktien – 4 269 387 – 17 – 3 826 600 – 15<br />
Ausstehendes Aktienkapital per 31. Dezember 225 890 613 904 226 333 400 906<br />
Eigene Aktien (Anzahl) <strong>2009</strong> 2008<br />
Bestand am 1. Januar 3 826 600 3 792 691<br />
Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 1 867 345 686 000<br />
Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – 550 458 – 105 009<br />
An Mitarbeitende abgegebene Aktien – 874 100 – 547 082<br />
Bestand am 31. Dezember 4 269 387 3 826 600<br />
Alle Aktien sind zum Handel zugelassen und voll einbezahlt.<br />
Die Dividende wird zum Zeitpunkt der Beschlussfassung und zu gleichen<br />
Teilen auf alle Aktien ausgeschüttet, einschliesslich der eigenen<br />
Aktien.<br />
Gemäss Artikel 5 der Gesellschaftsstatuten besteht für die Eintragung<br />
von Namenaktien, die in eigenem Namen und auf eigene<br />
Rechnung erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees<br />
gelten besondere Regelungen.<br />
Gemäss Artikel 12 der Gesellschaftsstatuten berechtigt jede Aktie<br />
zu je einer Stimme. Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene<br />
Aktien zusammen höchstens die Stimmen von 10 % des Aktienkapitals<br />
abgeben.<br />
Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren<br />
am 31. Dezember <strong>2009</strong> folgende Aktionäre im Besitz von 3 % oder<br />
mehr des gesamten Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong>: BlackRock Inc., New<br />
York (USA), 4.11 % (2008: < 3 %), JPMorgan Chase & Co., New York<br />
(USA) 3.71 % (2008: < 3 %), ABN Amro Bank N.V., Amsterdam (NL),<br />
3.34 % (2008: < 3 %), Dimensional Fund Advisors, Austin (USA),<br />
3.11 % (2008: < 3 %). Bestinver Gestión S.A., Madrid (ES) hielt per<br />
Ende <strong>2009</strong> eine Beteiligung von weniger als 3 % (2008: 4.97 %). Kein<br />
weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag eine Beteiligung von über<br />
3 % des Aktienkapitals.
15. LANGFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />
Mio. CHF Zinssatz<br />
in %<br />
Laufzeit Nominalbetrag<br />
Nettobetrag<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Nettobetrag<br />
31.12.2008<br />
Obligationenanleihe 3.125 2007–2012 250 Mio. CHF 250 250<br />
Obligationenanleihe 4.375 2006–2013 600 Mio. EUR 874 878<br />
Schuldscheindarlehen gemischt 2008–2011 100 Mio. EUR 148 149<br />
Wandelanleihe 3.000 <strong>2009</strong>–2014 300 Mio. CHF 264<br />
Total Anleihen und Schuldscheindarlehen 1 536 1 277<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstituten 1 5 6<br />
Leasingverbindlichkeiten 12 14<br />
Zwischentotal 1 553 1 297<br />
Abzüglich des kurzfristigen Teils – –<br />
Total 1 553 1 297<br />
Der Fremdkapitalanteil der in der Bilanz verbuchten Wandelanleihe wurde wie folgt bewertet:<br />
Nominalwert 300 –<br />
Eigenkapitalanteil – 31 –<br />
Fremdkapitalanteil bei erstmaliger Verbuchung am 2. Juli <strong>2009</strong> 269 –<br />
Transaktionsgebühren – 7 –<br />
Zinsaufwand 2 –<br />
Bezahlter Zins – –<br />
Fremdkapitalanteil am 31. Dezember <strong>2009</strong> 264 –<br />
Fälligkeitsstruktur 2010 – 1<br />
2011 155 154<br />
2012 251 250<br />
2013 875 878<br />
2014 264 –<br />
später 8 14<br />
Total 1 553 1 297<br />
Währungsstruktur CHF 514 250<br />
EUR 1 036 1 041<br />
Übrige 3 6<br />
Total<br />
Vergleich mit Marktwerten (inkl. kurzfristiger Anteile)<br />
1 553 1 297<br />
Obligationenanleihe 1 135 934<br />
Schuldscheindarlehen 148 149<br />
Wandelanleihe 421 –<br />
Übrige 17 20<br />
Total 1 721 1 103<br />
Gesamtwert der belehnten Vermögenswerte als Sicherung für Finanzverbindlichkeiten 50 41<br />
Total gesicherte finanzielle Verbindlichkeiten 16 21<br />
1 Durchschnittlicher Zinssatz im Jahr <strong>2009</strong>: 10.34% (Pakistan, GB und Deutschland) (2008: 15.0% nur Pakistan).<br />
85
86 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
LANGFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />
(FORTSETZUNG)<br />
Anfang Juli <strong>2009</strong> gab <strong>Clariant</strong> eine ungesicherte vorrangige Wandelanleihe<br />
im Betrag von 300 Mio. CHF heraus. Der Konversionspreis<br />
wurde auf CHF 8.55 pro Aktie festgelegt, was eine Prämie von<br />
30 % über dem Referenzpreis bedeutete. Der Zinscoupon wurde auf<br />
3.0 % pro Jahr festgelegt, zahlbar halbjährlich zum Periodenende.<br />
Bewertung. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich<br />
zum Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten<br />
erfasst und in der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten<br />
angesetzt. Es existieren keine langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten,<br />
die zum beizulegenden Zeitwert verbucht werden.<br />
Der Wert des Fremdkapital- und des Eigenkapitalanteils der Wandelanleihe<br />
wurde bei der Herausgabe der Anleihe bestimmt. Der<br />
Marktwert des Fremdkapitalanteils, ausgewiesen in den langfristigen<br />
Finanzverbindlichkeiten, wurde mittels des Marktzinssatzes<br />
einer gleichwertigen Anleihe ohne Wandelrechte berechnet. Der<br />
Residualwert, welcher den Wert der Wandeloption darstellt, ist in<br />
den Reserven im Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Die Marktwerte, die für die Obligationenanleihen und die Wandelanleihe<br />
offengelegt werden, entsprechen den gehandelten Preisen<br />
zum Bilanzstichtag. Die Marktwerte der übrigen langfristigen finanziellen<br />
Verbindlichkeiten, die ihren Buchwerten entsprechen, werden<br />
aufgrund des errechneten Barwertes ermittelt.<br />
Covenants. Die <strong>Clariant</strong> AG ist unter Auflage einiger Covenants<br />
Schuldnerin und garantiert alle Verpflichtungen im Rahmen einer<br />
syndizierten Kreditlinie. Diese Linien sind gleichberechtigt mit allen<br />
nicht nachrangigen Fremdverbindlichkeiten.<br />
Die Kreditvereinbarung enthält die üblichen Covenants mit Einschränkungen<br />
bezüglich Verkäufen von Vermögensgegenständen,<br />
Firmenzusammenschlüssen, Grundstücksbelastungen, Sale-Leaseback-Transaktionen<br />
sowie Akquisitionen. Sie verpflichtet den Konzern<br />
ferner zur Einhaltung bestimmter Zins- und Kreditdeckungsgrade,<br />
die zum Ende jedes Geschäftsquartales einer Prüfung unterzogen<br />
werden. Die Kreditzusage legt dem Konzern keine Beschränkungen<br />
bei der Verbriefung von Forderungen auf. Der Konzern hält alle<br />
Covenants ein.<br />
Zinssensitivität der Konzernschulden<br />
Anleihen: Alle Anleihen, einschliesslich der Wandelanleihe, haben<br />
›<br />
eine feste Verzinsung.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Banken und anderen Finanzinstitutio-<br />
›<br />
nen: vorwiegend Konsortialkredite mit variabler Verzinsung (Libor<br />
plus massgebliche Marge auf Basis einer festgelegten Preisspanne<br />
in Abhängigkeit der Performance des Konzerns).<br />
› Übrige Finanzschulden: vorwiegend kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
mit variabler Verzinsung.<br />
› Das Schuldscheindarlehen von 100 Mio. EUR wurde in zwei Teilen<br />
aufgenommen: Ein Teil von 20 Mio. EUR mit einem festem Zinssatz<br />
von 6.211 % und einen zweiten Teil von 80 Mio. EUR mit variablem<br />
Zinssatz (31. Dezember <strong>2009</strong>: 2.272 %, 31. Dezember 2008:<br />
6.485 %).<br />
Sicherheiten. Gewisse asiatische Tochtergesellschaften verpfänden<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Lager als<br />
Sicherheiten für Dispositionskredite. Im Fall, dass die Kreditnehmer<br />
ihre Verpflichtungen nicht wahrnehmen können, ist der Kreditgeber<br />
berechtigt, diese Aktiven in Besitz zu nehmen und zu verwerten.<br />
Die Aktiven werden zu den üblichen Marktkonditionen verpfändet.<br />
16. PERSONALVORSORGEEINRICHTUNGEN<br />
Neben den gesetzlich geregelten Sozialversicherungen bestehen<br />
im Konzern mehrere unabhängige Personalvorsorgeeinrichtungen.<br />
Deren Vermögen wird vorwiegend ausserhalb der Gesellschaften<br />
gehalten. Einige Konzerngesellschaften führen keine unabhängigen<br />
Pläne. Wo dies der Fall ist, werden für die Vorsorgeleistungen Rückstellungen<br />
gebildet, die Bestandteil der langfristigen Verbindlichkeiten<br />
in der Bilanz sind.<br />
Leistungsorientierte Vorsorgeeinrichtungen. Die Mehrheit der<br />
Konzernangestellten ist durch leistungsorientierte Vorsorgepläne<br />
gedeckt. Die zukünftigen Verpflichtungen und entsprechenden Vermögenswerte<br />
der nach IAS 19 als leistungsorientiert geltenden<br />
Einrichtungen werden jährlich neu ermittelt und mindestens alle<br />
drei Jahre von einer unabhängigen Stelle überprüft. Das Vermögen<br />
wird zu Marktwerten bewertet. Die in den USA aus dem Geschäftsbereich<br />
Spezialchemikalien von Hoechst zu <strong>Clariant</strong> übergetretenen<br />
Mitarbeitenden bleiben für ihre bis zum 30. Juni 1997 erworbenen<br />
Ansprüche bei Hoechst versichert.<br />
Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen. Der Konzern<br />
unterhält in den USA, in Kanada und in Frankreich Programme<br />
für die medizinische Versorgung nach Pensionseintritt. Die<br />
Bilanzierungs methode für die mit diesen Programmen verbundenen<br />
Verbindlichkeiten entspricht weitgehend der Methode, die für leistungsorientierte<br />
Vorsorgeprogramme angewendet wird. Für diese<br />
Verpflichtungen bestehen keine externen Vermögenswerte. Sie sind<br />
als Rückstellungen in den Bilanzen der betreffenden Konzerngesellschaften<br />
enthalten.<br />
Die Aufwendungen für Nettoleistungen werden in derselben Zeile<br />
und Funktion verbucht wie die Personalkosten.
Veränderungen der Verpflichtungen (Barwert) der leistungsorientierten<br />
Vorsorgeeinrichtungen:<br />
Mio. CHF Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
(mit und ohne Kapitaldeckung)<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Medizinische<br />
Vorsorgeeinrichtungen<br />
(ohne Kapitaldeckung)<br />
<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
Anfangsbestand 1 765 2 012 80 88<br />
Änderungen im Konsolidierungskreis – – 7 – –<br />
In der laufenden Periode erworbene Vorsorgeansprüche 48 59 1 2<br />
Zinsaufwand auf dem Barwert der Vorsorgeansprüche 86 91 5 5<br />
Arbeitnehmerbeiträge 14 14 – –<br />
Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 86 – 76 – 4 – 3<br />
In der laufenden Periode entstandene versicherungsmathematische Verluste / Gewinne 86 – 124 – – 5<br />
Abgangsentschädigungen 8 – – –<br />
Auswirkungen von Plankürzungen – 6 – – –<br />
Auswirkungen von Abgeltungen – 5 – 3 –<br />
Wechselkursdifferenzen 18 – 209 – 1 – 7<br />
Schlussbestand 1 933 1 765 78 80<br />
Veränderung der Vermögenswerte (Marktwert) der Vorsorgepläne:<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Anfangsbestand 1 294 1 743<br />
Erwartete Gewinne auf den Vermögenswerten 68 91<br />
Arbeitnehmerbeiträge 14 14<br />
Arbeitgeberbeiträge 47 52<br />
Auszahlungen an Berechtigte in der Berichtsperiode – 64 – 54<br />
In der laufenden Periode entstandener versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust 95 – 394<br />
Auswirkungen von Abgeltungen – 3 9<br />
Wechselkursdifferenzen 10 – 167<br />
Schlussbestand 1 461 1 294<br />
Der Konzern wird 2010 voraussichtlich 48 Mio. CHF in seine leistungsorientierten<br />
Vorsorgepläne einzahlen.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008 umfasste das Vermögen der Vorsorgeeinrichtung<br />
keine von der Gesellschaft ausgegebenen Namenaktien.<br />
87
88 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
PERSONALVORSORGEEINRICHTUNGEN (FORTSETZUNG)<br />
In der Bilanz sind folgende Werte enthalten:<br />
Mio. CHF Leistungsorientierte<br />
Vorsorgeeinrichtungen<br />
Medizinische<br />
Vorsorgeeinrichtungen<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Barwert gedeckter Vorsorgeansprüche – 1 534 – 1 413 – 1 534 – 1 413<br />
Marktwert der Vermögenswerte 1 461 1 294 1 461 1 294<br />
Unterdeckung / Überschuss – 73 – 119 – – – 73 – 119<br />
Barwert ungedeckter Vorsorgeansprüche – 399 – 352 – 78 – 80 – 477 – 432<br />
Nicht verbuchte versicherungsmathematische<br />
Verluste (Gewinne)<br />
211 225 – 5 – 5 206 220<br />
Nicht verbuchte Vorsorgeansprüche aus früheren<br />
Perioden (Gewinne)<br />
Total<br />
– – – 4 – 7 – 4 – 7<br />
Nicht aktivierbare Überschüsse – – – – – –<br />
In der Bilanz als Verpflichtung<br />
verbuchte Vorsorgeansprüche<br />
– 261 – 246 – 87 – 92 – 348 – 338<br />
Diese sind in den folgenden Bilanzpositionen verbucht:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Verpflichtungen für Personalvorsorge – 378 – 365 – 87 – 92 – 465 – 457<br />
Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 119 117 119<br />
Netto in der Bilanz als Verpflichtung<br />
verbuchte Vorsorgeansprüche<br />
– 261 – 246 – 87 – 92 – 348 – 338<br />
In der Konzernerfolgsrechnung sind folgende Werte enthalten:<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
In der laufenden Periode erworbene<br />
Vorsorgeansprüche<br />
– 48 – 59 – 1 – 2 – 49 – 61<br />
Zinsaufwand – 86 – 91 – 5 – 5 – 91 – 96<br />
Erwarteter Gewinn auf den Vermögenswerten 68 91 – – 68 91<br />
In der laufenden Periode verbuchte<br />
versicherungsmathematische Verluste<br />
– 10 – 2 – – – 10 – 2<br />
Ansprüche aus früheren Perioden – 1 – 3 3 2 3<br />
Abgangsentschädigungen – 8 – – – – 8 –<br />
Auswirkung von Plankürzungen 3 1 – – 3 1<br />
Auswirkung von Abgeltungen – – 3 – 3 –<br />
Nicht aktivierbare Überschüsse – – 10 – – – – 10<br />
Gesamtaufwand – 82 – 70 – – 4 – 82 – 74<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
Tatsächlicher Ertrag auf den Vermögenswerten 163 – 303 – – 163 – 303
Überleitung zu den in der Bilanz aufgeführten Werten für Verpflichtungen<br />
und Vorauszahlungen für die Personalvorsorge:<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung – 465 – 457<br />
Pensionsverpflichtungen mit Beitragsorientierung – 19 – 21<br />
Verpflichtung aus Personalvorsorge – 484 – 478<br />
Vorauszahlungen für Personalvorsorge 117 119<br />
Bilanzierte Nettoverpflichtung aus Personalvorsorge – 367 – 359<br />
Die wichtigsten Kategorien von Anlagen der Vermögenswerte in Prozenten<br />
des Totalvermögens der Vorsorgeeinrichtungen:<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
%<br />
31.12.2008<br />
Aktien 33 28<br />
Festverzinsliche Wertpapiere 32 42<br />
Flüssige Mittel 9 5<br />
Immobilien 15 16<br />
Alternative Anlagen 11 9<br />
Den Berechnungen der zukünftigen Verpflichtungen der Vorsorgeeinrichtungen<br />
wurden folgende versicherungsmathematische Annahmen<br />
zu Grunde gelegt:<br />
Diskontierungszinssatz 4.5 4.9<br />
Erwartete langfristige Rendite auf den Vermögenswerten 5.3 5.2<br />
Erwartete Inflationsrate 1.8 2.1<br />
Zukünftiger Anstieg der Gehälter 3.0 2.9<br />
Erwarteter langfristiger Anstieg der medizinischen Versorgungskosten 8.1 8.8<br />
Gegenwärtige durchschnittliche Lebenserwartung für einen 65 Jahre alten Mann in Jahren 18 18<br />
Gegenwärtige durchschnittliche Lebenserwartung für eine 65 Jahre alte Frau in Jahren 21 22<br />
Der gewichtete Durchschnitt der erwarteten langfristigen Erträge<br />
auf Vermögenswerten entspricht dem Ertrag, der im Zeitraum der<br />
Fälligkeit der Leistungen aus Vorsorgeverpflichtungen im Durchschnitt<br />
erwartet wird. Zur Ermittlung der erwarteten Erträge zieht<br />
<strong>Clariant</strong> für jede Vermögenskategorie die im Marktdurchschnitt erzielten<br />
langfristigen annualisierten Erträge der Vergangenheit sowie<br />
die historischen Erträge des Konzerns auf den Vermögenswerten der<br />
eigenen Vorsorgeeinrichtungen heran. Auf Basis dieser Referenzdaten<br />
ermittelt der Konzern für jede Vorsorgeeinrichtung eine durchschnittlichen<br />
gewichtete langfristigen Ertragsquote.<br />
<strong>2009</strong><br />
%<br />
%<br />
2008<br />
%<br />
89
90 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
PERSONALVORSORGEEINRICHTUNGEN (FORTSETZUNG)<br />
Die Veränderung der erwarteten medizinischen Versorgungskosten<br />
um einen zusätzlichen Prozentpunkt hätte folgende Auswirkungen<br />
auf die Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen:<br />
Mio. CHF Anstieg um einen<br />
Prozentpunkt<br />
Rückgang um einen<br />
Prozentpunkt<br />
Auswirkung auf in der Periode erworbene Vorsorgeansprüche und Zinskosten 1 – 1<br />
Auswirkung auf die Gesamtverpflichtung für medizinische Vorsorge 8 – 6<br />
Beträge für die Berichtsperiode und die Vorperioden:<br />
Pensionsverpflichtungen mit Leistungsprimat<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />
Pensionsverpflichtungen mit Leistungsorientierung, mit und ohne Kapitaldeckung – 1 933 – 1 765 – 2 012 – 2 080<br />
Marktwert der Vermögenswerte 1 461 1 294 1 743 1 698<br />
Unterdeckung – 472 – 471 – 269 – 382<br />
Anpassung zwischen erwarteten und effektiv eingetroffenen Werten<br />
der Pensionsverpflichtungen<br />
25 27 – 23 3<br />
Anpassung zwischen erwarteten und effektiv eingetroffenen Werten<br />
der Vermögenswerte<br />
Medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Mio. CHF<br />
Verpflichtungen für medizinische Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
mit Leistungsorientierung<br />
Anpassung zwischen erwarteten und effektiv eingetroffenen Werten<br />
der Vorsorgeverpflichtungen<br />
Beitragsorientierte Vorsorgepläne. Im Jahr <strong>2009</strong> wurden in<br />
den Erfolgsrechnungen der Konzerngesellschaften 28 Mio. CHF<br />
als Beiträge für beitragsorientierte Vorsorgepläne verbucht (2008:<br />
33 Mio. CHF).<br />
In Deutschland sind rund 6 600 Angestellte von <strong>Clariant</strong> in einem<br />
Pensionsplan versichert, der als Multi-Employer-Plan strukturiert ist<br />
und insofern als beitragsorientierter Vorsorgeplan behandelt wird.<br />
Der Grund für diese Bilanzierungsregelung besteht darin, dass die an<br />
dem Plan beteiligten Konzerngesellschaften versicherungsmathematischen<br />
Risiken in Bezug auf aktuelle und frühere Angestellte anderer<br />
Unternehmen unterworfen sind, die am selben Pensionsplan beteiligt<br />
sind. Es gibt keine zuverlässige bzw. einheitliche Grundlage für die<br />
Zuordnung von Vorsorgeverpflichtungen, Planvermögen und Kosten<br />
auf die einzelnen am Plan beteiligten Unternehmen.<br />
Auf Basis der im Jahr 2008 erfolgten gesetzlich vorgeschriebenen<br />
versicherungsmathematischen Berechnung ist die Kapitaldeckung<br />
der Vorsorgeverpflichtungen des Plans gewährleistet. Es wird davon<br />
ausgegangen, dass auch im Jahr <strong>2009</strong> eine Deckung der Vorsorgeverpflichtungen<br />
durch das Planvermögen gegeben ist.<br />
95 – 394 – 24 48<br />
<strong>2009</strong> 2008 2007 2006<br />
– 78 – 80 – 88 – 95<br />
– 7 – 2 – 2 – 2<br />
Falls die Vorsorgeverpflichtungen des Multi-Employer-Plans das<br />
vorhandene Planvermögen übersteigen, kann entweder durch eine<br />
Erhöhung der Arbeitgebereinzahlungen in den Plan oder durch eine<br />
entsprechende Reduzierung der an die Anspruchsberechtigten ausgezahlten<br />
Leistungen Abhilfe geschaffen werden. Bei einer Reduzierung<br />
der Leistungen muss geprüft werden, ob dadurch eine Einschusspflicht<br />
für den Arbeitgeber entsteht. Die Entscheidung darüber liegt<br />
im Ermessen des Führungsgremiums des Pensionsplans, das sich aus<br />
Vertretern der an dem Multi-Employer-Plan beteiligten Unternehmen<br />
und deren Arbeitnehmervertretern zusammensetzt.<br />
Die von <strong>Clariant</strong> in den Pensionsplan eingezahlten Beiträge beliefen<br />
sich im Berichtsjahr auf 15 Mio. CHF (2008: 17 Mio. CHF).<br />
Der Multi-Employer-Plan geht auf den Pensionsplan der deutschen<br />
Tochtergesellschaften des ehemaligen Hoechst-Konzerns zurück, dem<br />
ein Teil der heutigen <strong>Clariant</strong>-Aktivitäten bis zum Jahr 1997 angehörte.<br />
Mehrere dieser früher zum Hoechst-Konzern gehörenden Gesellschaften<br />
sind nach wie vor an dem Multi-Employer-Plan beteiligt.
17. ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN<br />
Mio. CHF Rückstellungen<br />
für Umweltschutz<br />
Rückstellungen<br />
für Personal<br />
Rückstellungen<br />
für Restrukturierungen<br />
Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
Total Rückstellungen<br />
<strong>2009</strong><br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Total Rückstellungen<br />
2008<br />
Stand 1. Januar 124 121 135 148 528 659<br />
Zugänge 11 187 271 97 566 475<br />
Akquisitionen – 3<br />
Veräusserungen – – 1<br />
Umbuchungen 13 – – 9 – 4 – –<br />
Verbrauch von Rückstellungen – 19 – 124 – 182 – 86 – 411 – 459<br />
Auflösung nicht benötigter Rückstellungen – 24 – 33 – 16 – 73 – 76<br />
Diskontierungseffekte 3 1 – 3 7 8<br />
Wechselkursdifferenzen 2 3 2 12 19 – 81<br />
Stand 31. Dezember 134 164 184 154 636 528<br />
Davon:<br />
– kurzfristig 37 117 166 75 395 337<br />
– langfristig 97 47 18 79 241 191<br />
Total Rückstellungen 134 164 184 154 636 528<br />
Fälligkeit der Verbindlichkeiten<br />
bis 1 Jahr 37 117 166 75 395 337<br />
1 bis 3 Jahre 46 33 13 29 121 66<br />
3 bis 5 Jahre 32 5 5 6 48 53<br />
Mehr als 5 Jahre 19 9 – 44 72 72<br />
Total Rückstellungen 134 164 184 154 636 528<br />
Rückstellungen für Umweltschutz. Rückstellungen für Umweltschutzverpflichtungen<br />
werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder<br />
faktische Verpflichtung des Konzerns besteht, die zu einem Mittelabfluss<br />
führt. Der von <strong>Clariant</strong> in Zukunft zu leistende Aufwand, um<br />
die Auswirkungen früherer Ablagerungen oder Emissionen chemischer<br />
Substanzen durch <strong>Clariant</strong> oder Dritte gemäss den Umweltgesetzen<br />
und -verordnungen zu beseitigen, sowie die damit verbundenen<br />
Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die wesentlichen<br />
Komponenten der Umweltschutzrückstellungen umfassen Sanierung<br />
und Rekultivierung kontaminierter Standorte sowie Behandlung und<br />
Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten, an denen die<br />
Umweltbeeinträchtigung weniger schwerwiegend ist. Die künftigen<br />
Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe von Faktoren<br />
ab, zu denen – keinesfalls ausschliesslich – Art und Umfang der<br />
Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien – auf <strong>Clariant</strong><br />
entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen Standorten<br />
gehören.<br />
Die in der Bilanz ausgewiesenen Umweltschutzrückstellungen betreffen<br />
eine Anzahl verschiedener Verpflichtungen, in erster Linie in<br />
der Schweiz, den USA, in Deutschland, Grossbritannien, Brasilien<br />
und Italien.<br />
Rückstellungen werden in denjenigen Fällen gebildet, in denen eine<br />
Verpflichtung zur Sanierung von Umweltschäden besteht, sowie für<br />
Eindämmungsmassnahmen, sofern Umweltbestimmungen dies erfordern.<br />
Sämtliche Rückstellungen betreffen Umweltverpflichtungen<br />
im Zusammenhang mit Aktivitäten, die vor dem Zeitpunkt lagen, zu<br />
dem <strong>Clariant</strong> die Kontrolle über den betreffenden Standort übernommen<br />
hat. Zu jedem Bilanzstichtag überprüft <strong>Clariant</strong> alle Rückstellungen<br />
und nimmt, falls notwendig, Anpassungen vor.<br />
91
92 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN (FORTSETZUNG)<br />
Rückstellungen für Personal. Personalrückstellungen betreffen<br />
u.a. Vorsorge für Lohnfortzahlungen bei Abwesenheit wie etwa<br />
Sabbaticals, Jubiläumszulagen oder sonstige aus der Dauer des<br />
Dienstverhältnisses erwachsende Ansprüche, Berufsunfähigkeitsleistungen<br />
sowie Gewinnbeteiligungen und Bonuszahlungen. Diese<br />
Rückstellungen werden proportional zu den von den jeweiligen Mitarbeitern<br />
erbrachten Dienstleistungen gebildet.<br />
Rückstellungen für Restrukturierungen. Rückstellungen für Restrukturierungen<br />
werden gebildet, wenn eine gesetzliche oder faktische<br />
Verpflichtung des Konzerns vorliegt, die zu einem Mittelabfluss<br />
führt. Der Begriff Restrukturierung bezieht sich auf Massnahmen, in<br />
deren Folge es zu einem Stellenabbau und zur Stilllegung von Produktionsbereichen<br />
oder ganzen Standorten kommt. Die Restrukturierungsrückstellungen,<br />
welche in <strong>2009</strong> neu gebildet wurden, betrafen<br />
Werksschliessungen und Personalabbaumassnahmen in verschiedenen<br />
Ländern, wobei die grössten Beträge in Deutschland, Frankreich,<br />
Spanien, England und in der Schweiz anfielen.<br />
Sonstige Rückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen decken<br />
u.a. Verpflichtungen aus steuerlichen und rechtlichen Verfahren in verschiedenen<br />
Ländern, für welche noch keine Rechnung eingegangen<br />
ist für welche lediglich eine verlässliche Schätzung gemacht werden<br />
kann.<br />
Alle langfristigen Rückstellungen werden, falls wesentlich, diskontiert,<br />
um den Zeitwert des Geldes abzubilden. Die Diskontierungssätze<br />
widerspiegeln die jeweilige Marktbewertung des Zeitwerts<br />
des Geldes und des Risikos des spezifischen Landes und der Art der<br />
Rückstellung.
18. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 521 518<br />
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Gesellschaften 38 42<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 303 282<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 162 169<br />
Total 1 024 1 011<br />
Der verbuchte Wert für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
entspricht dem Marktwert.<br />
19. KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Banken und andere Finanzinstitute 132 268<br />
Total 132 268<br />
Fälligkeitsstruktur:<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Bis zu drei Monate nach dem Bilanzstichtag 101 138<br />
Drei bis sechs Monate nach dem Bilanzstichtag 15 91<br />
Sechs bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 16 39<br />
Total 132 268<br />
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten werden anfänglich zum<br />
Marktwert abzüglich angefallener Transaktionskosten erfasst und in<br />
der Folge zu fortgeschriebenen Anschaffungswerten angesetzt. Es<br />
existieren keine kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, die zum<br />
beizulegenden Zeitwert verbucht werden.<br />
Der Marktwert der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten, abgesehen<br />
vom kurzfristigen Anteil an langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten,<br />
entspricht aufgrund des kurzfristigen Charakters dieser<br />
Instrumente annähernd ihrem Buchwert.<br />
93
94 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
20. SEGMENT INFORMATIONEN<br />
Transaktionen zwischen verschiedenen Segmenten erfolgen zu normalen<br />
Geschäftsbedingungen, die auch im Geschäftsverkehr mit<br />
Dritten gelten würden.<br />
SEGMENTE<br />
Mio. CHF<br />
Textile, Leather & Paper<br />
Chemicals (TLP)<br />
Pigments<br />
& Additives (PA)<br />
<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
Umsatz der Segmente 1 652 2 025 1 502 2 004<br />
Umsätze mit anderen Segmenten – 4 – 5 – 43 – 56<br />
Umsatz 1 648 2 020 1 459 1 948<br />
Betriebsaufwand – 1 604 – 1 933 – 1 419 – 1 757<br />
Erträge von assoziierten Gesellschaften 18 25<br />
Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften 4 3 17<br />
Restrukturierung und Wertminderungen – 28 – 221 – 108 – 35<br />
Operatives Ergebnis 20 – 131 – 50 198<br />
Finanzertrag<br />
Finanzaufwand<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
Steuern<br />
Nettoergebnis aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />
Verlust aus nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten<br />
Nettoergebnis<br />
Betriebsvermögen 1 179 1 346 1 344 1 582<br />
Betriebliche Verbindlichkeiten – 142 – 109 – 106 – 116<br />
Nettobetriebsvermögen 1 037 1 237 1 238 1 466<br />
Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel<br />
Fremdkapital Corporate ohne Finanzverbindlichkeiten<br />
Nettoschulden 2<br />
Nettovermögen 1 037 1 237 1 238 1 466<br />
Darin enthalten:<br />
Investitionen der Periode in Sachanlagen und immaterielle Anlagen 28 51 51 85<br />
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften 5 2 194 136<br />
Operatives Ergebnis 20 – 131 – 50 198<br />
zuzüglich laufender Abschreibungen auf Sachanlagen 48 65 66 75<br />
zuzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen 2 183 26 12<br />
zuzüglich Abschreibungen auf übrigen immateriellen Anlagen 1 2<br />
EBITDA 1 70 117 43 287<br />
zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 28 221 108 35<br />
abzüglich Wertminderung auf Sachanlagen, Goodwill und Finanzanlagen<br />
(ausgewiesen unter Restrukturierung und Wertminderung)<br />
– 2 – 183 – 26 – 12<br />
abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 4 – 3 – – 17<br />
EBITDA vor Restrukturierung und Veräusserungen 92 152 125 293<br />
Operatives Ergebnis 20 – 131 – 50 198<br />
zuzüglich Restrukturierung und Wertminderungen 28 221 108 35<br />
abzüglich Gewinn aus der Veräusserung von Tochtergesellschaften und assoziierten Gesellschaften – 4 – 3 – – 17<br />
Operatives Ergebnis vor Restrukturierung, Wertminderung und Verkäufen 44 87 58 216<br />
1 EBITDA ist der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation.<br />
2<br />
Berechnung der Nettoschulden<br />
Die Vermögenswerte der Segmente bestehen aus Sachanlagen,<br />
Goodwill, Vorräten, Forderungen sowie Beteiligungen an assoziierten<br />
Gesellschaften. Sie beinhalten keine Steuerguthaben, Finanzanlagen<br />
oder flüssigen Mittel aus betrieblichen Aktivitäten. Bei den<br />
Verbindlichkeiten der Segmente handelt es sich um Verbindlich-<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Mio. CHF<br />
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 1 553 1 297<br />
Zuzüglich kurzfristiger finanzieller Verbindlichkeiten 132 268<br />
Abzüglich flüssiger Mittel – 1 140 – 356<br />
Abzüglich kurzfristiger Anlagen zwischen 90 und 365 Tagen – –<br />
Nettoschulden 545 1 209
keiten aus Lieferungen und Leistungen. Nicht darin enthalten sind<br />
Positionen wie Steuern, Rückstellungen für Verbindlichkeiten oder<br />
Darlehen des Konzerns.<br />
Masterbatches<br />
(MB)<br />
Functional<br />
Chemicals (FUN)<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Als Investitionen werden Erweiterungen der Sachanlagen und des<br />
immateriellen Vermögens erfasst.<br />
Total Segmente fortgeführte<br />
Geschäftsaktivitäten<br />
Corporate Total Konzern<br />
<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
1 122 1 279 2 440 2 881 6 716 8 189 – – 6 716 8 189<br />
– – 1 – 55 – 56 – 102 – 118 – – – 102 – 118<br />
1 122 1 278 2 385 2 825 6 614 8 071 – – 6 614 8 071<br />
– 1 048 – 1 191 – 2 175 – 2 584 – 6 246 – 7 465 – 123 – 113 – 6 369 – 7 578<br />
– 2 7 8 25 35 2 25 37<br />
– 1 1 4 7 21 1 – 1 8 20<br />
– 36 – 14 – 38 – 13 – 210 – 283 – 88 – 38 – 298 – 321<br />
37 76 183 236 190 379 – 210 – 150 – 20 229<br />
10 17<br />
– 111 – 155<br />
– 121 91<br />
– 73 – 119<br />
– 194 – 28<br />
– – 9<br />
– 194 – 37<br />
638 656 1 225 1 370 4 386 4 954 4 386 4 954<br />
– 92 – 74 – 175 – 163 – 515 – 462 – 515 – 462<br />
546 582 1 050 1 207 3 871 4 492 – – 3 871 4 492<br />
566 636 566 636<br />
– 1 996 – 1 932 – 1 996 – 1 932<br />
– 545 – 1 209 – 545 – 1 209<br />
546 582 1 050 1 207 3 871 4 492 – 1 975 – 2 505 1 896 1 987<br />
19 49 64 95 162 280 8 11 170 291<br />
9 8 63 127 271 273 2 2 273 275<br />
37 76 183 236 190 379 – 210 – 150 – 20 229<br />
29 32 65 66 208 238 6 6 214 244<br />
5 2 1 2 34 199 24 10 58 209<br />
2 1 1 1 4 4 7 5 11 9<br />
73 111 250 305 436 820 – 173 – 129 263 691<br />
36 14 38 13 210 283 88 38 298 321<br />
– 5 – 2 – 1 – 2 – 34 – 199 – 24 – 10 – 58 – 209<br />
1 – 1 – 4 – – 7 – 21 – 1 1 – 8 – 20<br />
105 122 283 316 605 883 – 110 – 100 495 783<br />
37 76 183 236 190 379 – 210 – 150 – 20 229<br />
36 14 38 13 210 283 88 38 298 321<br />
1 – 1 – 4 – – 7 – 21 – 1 1 – 8 – 20<br />
74 89 217 249 393 641 – 123 – 111 270 530<br />
Überleitung vom Betriebsvermögen<br />
zum Total der Aktiven<br />
Mio. CHF<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Betriebsvermögen 4 386 4 954<br />
Aktiven Corporate ohne flüssige Mittel 566 636<br />
Flüssige Mittel 1 140 356<br />
Total der Aktiven 6 092 5 946<br />
Der Konzern weist keine Umsätze mit einzelnen Kunden auf, welche<br />
10 % des Konzernumsatzes übersteigen.<br />
95
96 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
SEGMENT INFORMATIONEN (FORTSETZUNG)<br />
Informationen nach geographischen Regionen<br />
Mio. CHF<br />
Umsatz 1 Anlagevermögen 2<br />
<strong>2009</strong> 2008 <strong>2009</strong> 2008<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten<br />
Europa 2 936 3 861 1 683 1 763<br />
davon Deutschland 885 1202 887 948<br />
davon Schweiz 102 141 222 110<br />
Amerika 1 930 2 255 526 511<br />
davon USA 718 900 167 202<br />
davon Brasilien 527 583 226 176<br />
Asien / Afrika / Australien 1 748 1 955 305 314<br />
davon China 361 366 101 94<br />
Total fortgeführte Geschäftsaktivitäten 6 614 8 071 2 514 2 588<br />
1 Verteilt nach Regionen der Empfänger.<br />
2 Das Anlagevermögen schliesst die latenten Steuerguthaben und die Vorauszahlungen aus Personalvorsorge aus.<br />
Alle Segmente des Konzerns generieren ihre Erträge weitestgehend<br />
aus dem Verkauf von Produkten. Diese präsentieren sich in einer derartigen<br />
Vielfalt, dass eine aussagekräftige Gruppierung unterhalb<br />
der Segmentinformation nicht möglich ist.<br />
21. NICHT FORTGEFÜHRTE GESCHÄFTSAKTIVITÄTEN UND<br />
ZUM VERKAUF STEHENDES ANLAGEVERMÖGEN<br />
In den Jahren <strong>2009</strong> und 2008 hatte <strong>Clariant</strong> keine „Nicht fortgeführten<br />
Geschäftsaktivitäten“ zu verzeichnen. Ein Verlust aus<br />
„Nicht fortgeführten Geschäftsaktivitäten“ in Höhe von 9 Mio. CHF<br />
in der Erfolgsrechnung von 2008 ergab sich aus der Beilegung einer<br />
Forderung durch Archimica Group Holdings B.V. (siehe Erläuterungen<br />
30 Verpflichtungen und Eventualverbindlichkeiten).<br />
In <strong>2009</strong> wurden 3 Mio. CHF an Archimica bezahlt. In 2008 wurden<br />
14 Mio. CHF im Zusammenhang mit der Veräusserung des<br />
Custom-Manufacturing-Geschäftes bezahlt. Dieser Betrag war schon<br />
2007 vollumfänglich zurückgestellt worden. Beide Beträge sind<br />
in der Geldflussrechnung in der Zeile „Einnahmen/Ausgaben aus<br />
der Veräusserung von nicht fort geführten Geschäftsaktivitäten“ ausgewiesen.<br />
Das zum Verkauf stehende Anlagevermögen betrug per 31. Dezember<br />
<strong>2009</strong> 2 Mio. CHF und betraf den Geschäftsbereich Diketene and<br />
Downstream Intermediate Products in Indien. Ein Verkauf dieses<br />
Teils der Division Pigments and Additives wird für 2010 erwartet.
22. VERKAUF VON AKTIVITÄTEN, WELCHE NICHT ALS NICHT<br />
FORTGEFÜHRTE AKTIVITÄTEN AUSGEWIESEN WERDEN<br />
In diesem Abschnitt werden Veräusserungen von Tochtergesellschaften,<br />
assoziierten Gesellschaften und Aktivitäten ausgewiesen,<br />
welche keine nicht fortgeführten Aktivitäten im Sinne von<br />
IFRS 5 sind.<br />
Am 15. September <strong>2009</strong> verkaufte <strong>Clariant</strong> die Tochtergesellschaft<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Korea) Ltd. Am 30. September <strong>2009</strong><br />
verkaufte <strong>Clariant</strong> Peru ihr Emulsionsgeschäft. Am 1. September<br />
<strong>2009</strong> wurden die Industriepark Dienstleistungen in Griesheim,<br />
Deutschland verkauft. Am 31. August <strong>2009</strong> wurden die Aktivitäten<br />
Ergebnis und Geldfluss aus dem Verkauf von Aktivitäten<br />
Mio. CHF<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
der <strong>Clariant</strong> Life Science Molecules (Florida) Inc. in den Vereinigten<br />
Staaten veräussert. Am 16. April <strong>2009</strong> wurde das Emulsionsgeschäft<br />
in Guatemala verkauft. <strong>Clariant</strong> India veräusserte das<br />
Flexible-Laminating-Adhesives-Geschäft am 7. März <strong>2009</strong>.<br />
Am 28. Dezember 2008 verkaufte <strong>Clariant</strong> die Tochtergesellschaft<br />
Dick Peters B.V., Niederlande. Am 30. Juni 2008 verkaufte <strong>Clariant</strong><br />
die Tochtergesellschaft Technische Services Gersthofen GmbH,<br />
Deutschland.<br />
Der Geldfluss, welcher in dieser Erläuterung ausgewiesen wird,<br />
umfasst auch die Einkünfte aus der Liquidation einer kleineren<br />
Tochtergesellschaft.<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Erhaltener Verkaufserlös 40 30<br />
Noch ausstehender Verkaufserlös 4 –<br />
Total Verkaufserlös<br />
Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen:<br />
44 30<br />
Sach- und immatrielle Anlagen 23 5<br />
Vorräte 8 7<br />
Forderungen 10 9<br />
Flüssige Mittel – 1<br />
Verbindlichkeiten und übrige Passiven – 10 – 16<br />
Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven 31 6<br />
Verkaufsbezogene Aufwendungen 5 4<br />
Nettobuchwert der verkauften Aktiven und Passiven, inkl. verkaufsbezogener Aufwendungen 36 10<br />
Gewinn aus Verkauf 8 20<br />
Nettogeldfluss 40 31<br />
97
98 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
23. AKQUISITIONEN<br />
<strong>2009</strong> erwarb <strong>Clariant</strong> die Aktivitäten von XL Performance Chemicals<br />
in den Vereinigten Staaten. Der Marktwert der erworbenen Nettoaktiven<br />
betrug ungefähr CHF 3 Mio und führt zu keinem unmittelbaren<br />
Mittelabfluss. Der Kaufpreis hängt von der zukünftigen Performance<br />
ab und wird über die nächsten fünf Jahre entrichtet.<br />
Rite Systems Inc., Ricon Colors Inc. Am 1. Juli 2008 erwarb<br />
<strong>Clariant</strong> 100 % der Aktien der kombinierten US Gesellschaften Rite<br />
Systems Inc. und Rite Colors Inc., führende Masterbatch Produzenten<br />
in den Vereinigten Staaten, für den Betrag von 39 Mio. CHF In<br />
Die 2008 übernommenen Nettovermögenswerte und Goodwillpositionen<br />
lauten im Einzelnen wie folgt:<br />
Kaufpreis<br />
Mio. CHF<br />
der Periode vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2008 trug das erworbene<br />
Geschäft einen Umsatz von 18 Mio. CHF und einen Gewinn<br />
von 1 Mio. CHF zum Konzernergebnis bei. Wäre die Akquisition zum<br />
1. Januar 2008 erfolgt, hätte der Umsatz zusätzlich um 27 Mio. CHF<br />
und der Gewinn zusätzlich um 2 Mio. CHF zugenommen. Die Berechnung<br />
dieser Beträge erfolgte auf Basis der Bilanzierungsrichtlinien<br />
des Konzerns durch eine Ergebnisbereinigung bei den Tochtergesellschaften<br />
um die zusätzlichen Abschreibungen, die angefallen wären,<br />
wenn die Marktpreisanpassung der immateriellen Vermögenswerte<br />
bereits zum 1. Januar 2008 stattgefunden hätte, und um die sich<br />
daraus ergebenden steuerlichen Auswirkungen. Die akquisitionsbezogenen<br />
Kosten beliefen sich auf 0.3 Mio. CHF.<br />
Barzahlung 39<br />
Gesamtkaufpreis 39<br />
Marktwert der akquirierten Vermögenswerte – 20<br />
Goodwill 19<br />
Der aus der Akquisition entstandene Goodwill ist hauptsächlich den<br />
zu erwartenden Synergien und der Belegschaft zuweisbar.<br />
Aktiven der akquirierten Aktivitäten zum Übernahmezeitpunkt per<br />
1. Juli 2008:<br />
Kaufpreis<br />
Mio. CHF<br />
Buchwerte vor<br />
Akquisition<br />
Marktwertberichtigung<br />
Buchwert<br />
Sachanlagen 2 1 3<br />
Immaterielle Anlagen – 17 17<br />
Vorräte 4 – 4<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) 6 – 6<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 5 – 1 – 6<br />
Rückstellungen – 2 – 1 – 3<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten – – 1 – 1<br />
Akquirierte Vermögenswerte 5 15 20<br />
Barzahlung 39<br />
Geldfluss aus Akquisition 39<br />
Geldfluss aus Akquisition auf Toschem und Masterandino in 2008 3<br />
Total Geldfluss aus Akquisition 42
24. FINANZERTRAG UND FINANZAUFWAND<br />
Finanzertrag<br />
Mio. CHF<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Zinsertrag 7 14<br />
davon Zinsertrag auf Darlehen und Forderungen 5 12<br />
davon Zinsertrag auf finanziellen Aktiven bis zum Verfall gehalten 2 1<br />
Übriger Finanzertrag 3 3<br />
davon Ertrag aus der Bewertung von Fair Value Hedges 0 0<br />
Total Finanzertrag 10 17<br />
Finanzaufwand<br />
Mio. CHF<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Zinsaufwand – 80 – 85<br />
davon Diskontierungseffekt auf langfristigen Rückstellungen – 7 – 8<br />
Übriger Finanzaufwand – 14 – 17<br />
Nettowährungsergebnis – 17 – 53<br />
Total Finanzaufwand – 111 – 155<br />
Im übrigen Finanzaufwand sind Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren,<br />
Bankgebühren und sonstige Finanzkosten enthalten.<br />
<strong>2009</strong> und 2008 wurden keine Gewinne oder Verluste auf Fair Value<br />
und Cashflow Hedges oder ineffektive Teile von Cashflow Hedges<br />
oder Hedges of a Net Investment erfolgswirksam verbucht.<br />
Die Zinskosten, welche auf den dazu in Frage kommenden Investitionen<br />
aktiviert wurden, betrugen <strong>2009</strong> weniger als 1 Mio. CHF.<br />
Die Zinserträge auf wertberichtigten Finanzanlagen betrugen <strong>2009</strong><br />
weniger als 1 Mio. CHF (2008: 0).<br />
99
100 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
25. GEWINN PRO AKTIE (EPS)<br />
Der Gewinn pro Aktie wurde aus dem Nettoergebis und der durchschnittlichen<br />
Anzahl ausstehender Aktien (ausgegebene Aktien abzüglich<br />
Aktien im Eigenbesitz) ermittelt.<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Konzernverlust, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF)<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 206 – 36<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten – – 9<br />
Total – 206 – 45<br />
Verwässerter Verlust, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (Mio. CHF)<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 206 – 36<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten – – 9<br />
Total – 206 – 45<br />
Aktien<br />
Bestand am 1. Januar 226 333 400 226 367 309<br />
Auswirkungen der Aktienrückkäufe/-verkäufe auf die gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien – 428 145 165 427<br />
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 225 905 255 226 532 736<br />
Adjustierung für zugesagte <strong>Clariant</strong> Aktien 1 645 807 1 110 501<br />
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien inklusive Verwässerung 227 551 062 227 643 237<br />
Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie)<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 0.91 – 0.16<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 0.00 – 0.04<br />
Total – 0.91 – 0.20<br />
Verwässertes Ergebnis pro Aktie, den Aktionären des Unternehmens zurechenbar (CHF / Aktie)<br />
Fortgeführte Geschäftsaktivitäten – 0.91 – 0.16<br />
Nicht fortgeführte Geschäftsaktivitäten 0.00 – 0.04<br />
Total – 0.91 – 0.20<br />
Der Verwässerungseffekt ist auf drei unterschiedliche Faktoren zurückzuführen.<br />
Der erste Effekt besteht darin, dass im Rahmen des aktienbasierten<br />
Vergütungsplans <strong>Clariant</strong> Aktien zugesagt werden, die<br />
zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung des Verwässerungspotenzials<br />
wird angenommen, dass ab 1. Januar der betrachteten Periode<br />
keine dieser Aktien mehr gesperrt wäre. Der zweite Effekt bezieht<br />
sich darauf, dass im Rahmen des aktienbasierten Vergütungsplans<br />
Optionen gewährt werden, die zunächst noch gesperrt sind. Zur Berechnung<br />
dieses Verwässerungspotenzials wird angenommen, dass<br />
alle bis zum Ende der betrachteten Periode insgesamt aus gegebenen<br />
Optionen am 1. Januar der Periode ausgeübt worden sind. Der dritte<br />
Verwässerungseffekt entsteht aus der Wandel anleihe, welche im<br />
Jahr <strong>2009</strong> ausgegeben worden ist. Wenn die ausstehende Wandelanleihe<br />
umgewandelt würde, so würde dies zu einer Reduzierung<br />
der Zinsaufwendungen und zu einer Erhöhung der Anzahl an Aktien<br />
führen. Dies hat einen Verwässerungseffekt auf das Ergebnis pro<br />
Aktie zur Folge.<br />
Der verwässerte Gewinn pro Aktie wird berechnet, indem die gewichtete<br />
durchschnittlich ausstehende Zahl an Aktien so angepasst<br />
wird, dass alle potenziell verwässernden Aktien als konvertiert angenommen<br />
werden. In den Jahren <strong>2009</strong> und 2008 entstand kein Verwässerungseffekt,<br />
da der Konzern einen Verlust ausgewiesen hat.<br />
Das Ergebnis pro Aktie und das verwässerte Ergebnis pro Aktie sind<br />
identisch.<br />
<strong>2009</strong> und 2008 wurden keine Dividenden an Aktionäre ausbezahlt.
26. FINANZINSTRUMENTE<br />
Instrumente des Risikomanagements (Absicherung) und<br />
Ausserbilanzrisiken. <strong>Clariant</strong> nutzt Devisentermin- und Optionskontrakte,<br />
Zinssatz- und Währungsswaps sowie andere Finanzinstrumente,<br />
um Währungs- und Zinsrisiken des Konzerns abzusichern<br />
und die Rendite auf den liquiden Vermögenswerten zu<br />
steigern. Risikopositionen, die aus bestehenden Vermögens- und<br />
Verbindlichkeitspositionen sowie aus erst künftig entstehenden Engagements<br />
resultieren, werden zentral verwaltet.<br />
Management der Zinsrisiken. Gemäss den Konzerngrundsätzen<br />
werden Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, um die Finanzierungskosten<br />
oder Zinsrisiken zu senken.<br />
Finanzinstrumente<br />
Kontraktwert<br />
oder Nominalbetrag<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Management der Wechselkursrisiken. Zum Schutz vor einer<br />
Wertminderung der Geldflüsse in Fremdwährung erfolgt eine partielle<br />
Absicherung der Bilanz- und Einkommenspositionen. Diese<br />
umfassen Devisentermingeschäfte und Währungsswaps in verschiedenen<br />
Hauptwährungen. Aus Kostengründen werden jedoch nicht<br />
alle Positionen permanent abgesichert.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt, nach Kategorien gegliedert, Kontraktwerte<br />
bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegenden<br />
Nominalbeträge sowie den jeweils entsprechenden Wiederbeschaffungswert<br />
der einzelnen Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag.<br />
Kontraktwerte bzw. die den Finanzinstrumenten zugrunde liegenden<br />
Nominalbeträge stellen das ausstehende Transaktionsvolumen<br />
zum Bilanzstichtag dar. Sie geben keine Auskunft über das jeweilige<br />
Marktrisiko.<br />
Positiver Wiederbeschaffungswert<br />
Negativer Wiederbeschaffungswert<br />
Mio. CHF<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Währungsinstrumente<br />
Devisenterminkontrakte 203 93 1 2 – 4 – 1<br />
Total Finanzinstrumente 203 93 1 2 – 4 – 1<br />
Der Marktwert dieser Instrumente wird in „Übrige kurzfristige Vermögenswerte“<br />
verbucht, falls der Wert positiv ist, oder als passive<br />
Rechnungsabgrenzung in „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen“, falls der Wert negativ ist.<br />
Finanzinstrumente nach Fälligkeiten<br />
Mio. CHF<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Währungsinstrumente<br />
Devisenterminkontrakte<br />
Fälligkeiten:<br />
203 93<br />
Bis ein Monat nach dem Bilanzstichtag 14 14<br />
Zwei bis drei Monate nach dem Bilanzstichtag 22 22<br />
Vier bis zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag 19 57<br />
Ein bis fünf Jahre nach dem Bilanzstichtag 148 –<br />
Total Finanzinstrumente 203 93<br />
101
102 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
FINANZINSTRUMENTE (FORTSETZUNG)<br />
Finanzinstrumente nach Währungen<br />
Devisenterminkontrakte<br />
Mio. CHF<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
USD 42 39<br />
EUR 149 45<br />
BRL 2 –<br />
JPY 10 9<br />
Total Finanzinstrumente 203 93<br />
Absicherungsgeschäfte<br />
Mio. CHF<br />
Verbriefte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Mio. CHF<br />
Am 17. Juli 2008 nahm <strong>Clariant</strong> einen auf Euro lautenden Schuldschein<br />
in der Höhe von 100 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15),<br />
der zur Absicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische<br />
Tochtergesellschaften von <strong>Clariant</strong> bestimmt ist. Der nicht realisierte<br />
Wechselkursgewinn aus der Umrechung des Schuldscheins in<br />
Schweizer Franken zum 31. Dezember <strong>2009</strong> in der Höhe von weniger<br />
als 1 Mio. CHF (2008: 11 Mio. CHF Gewinn) wurde in den kumulierten<br />
Umrechnungsreserven im Eigenkapital erfasst.<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Forderungen auf US-Dollar lautend – 50<br />
Total – 50<br />
Zugehörige Verbindlichkeiten in der Bilanz auf US-Dollar lautend – 50<br />
Total – 50<br />
Verbriefung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Seit einigen Jahren verwendet <strong>Clariant</strong> das Instrument der<br />
Verbriefung als Finanzierungsmittel. Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen von ausgewählten Gesellschaften werden in einem<br />
Asset-Backed-Securities (ABS) Programm verkauft. <strong>Clariant</strong> behält<br />
das Kreditrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie die eingegangene Zinsrisikoverbindlichkeit aufrecht. Aus<br />
diesem Grund werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
nicht aus der Bilanz ausgebucht, bis die Zahlungen der Kunden<br />
eingegangen sind. Eine kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit<br />
wird für die durch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
be sicherte Fremdmittelaufnahme verbucht. Ende <strong>2009</strong> bestanden<br />
keine verbrieften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Kontrakte zur Absicherung von Investitionen in Tochtergesellschaften:<br />
Kontrakte mit positivem Marktwert – –<br />
Kontrakte mit negativem Marktwert – –<br />
Darlehen in ausländischer Währung – 1 023 – 1 027<br />
Am 6. April 2006 nahm <strong>Clariant</strong> eine auf Euro lautende Anleihe<br />
in der Höhe von 600 Mio. EUR auf (siehe Erläuterung 15), die zur<br />
Ab sicherung von Nettoinvestitionen in einige europäische Tochtergesellschaften<br />
von <strong>Clariant</strong> bestimmt ist. Der nicht realisierte Wechselkursgewinn<br />
aus der Umrechung der Anleihe in Schweizer Franken<br />
zum 31. Dezember <strong>2009</strong> in der Höhe von 3 Mio. CHF (2008: 100 Mio.<br />
CHF Gewinn) wurde in den kumulierten Umrechnungsreserven im<br />
Eigenkapital erfasst.
27. MITARBEITERBETEILIGUNG<br />
<strong>Clariant</strong> unterhält einen Vergütungsplan mit der Bezeichnung<br />
<strong>Clariant</strong> Executive Bonus Plan (CEBP).<br />
Die Anzahl der im Rahmen von CEBP zugeteilten Aktien richtet sich<br />
sowohl nach der Performance des Konzerns als auch nach der Performance<br />
der Divisionen bzw. Funktionsbereiche, in denen die begünstigten<br />
Mitarbeitenden tätig sind.<br />
Die zugeteilten Namenaktien der <strong>Clariant</strong> AG sind für drei Jahre gesperrt.<br />
Optionen werden im Rahmen des CEBP nicht zugeteilt.<br />
Die im Rahmen des früheren Programms CESOP gewährten Optionen<br />
berechtigen den Halter zum Bezug einer Namenaktie der <strong>Clariant</strong> AG<br />
pro Option zu einem im Voraus festgelegten Ausübungspreis. Diese<br />
Optionen sind für drei Jahre gesperrt und haben eine Laufzeit von<br />
zehn Jahren.<br />
Im April 2008 richtete <strong>Clariant</strong> einen neuen Aktienoptionsplan für<br />
Mitglieder des Kaders und der Konzernleitung ein. Die in diesem<br />
Plan ausgegebenen Optionen berechtigen den Inhaber zum Erwerb<br />
von registrierten Aktien der <strong>Clariant</strong> AG (1 Aktie pro Option) zu<br />
einem festgesetzten Ausübungspreis. Alternativ können die Optionen<br />
an der Swiss Exchange veräussert werden. Sie sind nach zwei<br />
Jahren ausübbar und verfallen nach fünf Jahren. Der Marktwert der<br />
Optionen zum Datum der Ausgabe wurde mit einem Aktienpreis von<br />
CHF 8.58 und einem Ausübungspreis von CHF 12.50 berechnet. Die<br />
erwartete Volatilität wurde auf 46.4 % festgelegt, basierend auf<br />
Aktienoptionen für Mitglieder des Verwaltungsrates (nicht geschäftsführende Mitglieder) 1<br />
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Markteinschätzungen. Die erwarteten Dividenden bewegen sich<br />
zwischen CHF 0.25 und CHF 0.30 für die späteren Perioden. Der<br />
risikofreie Zinssatz wurde auf 3.06 % festgelegt. Zur Bestimmung<br />
des Marktwertes wurde das Trinomialmodell verwendet.<br />
Durch die Verbuchung des Aufwands in der Erfolgsrechnung werden<br />
die Kosten für jede Zuteilung gleichmässig über die Bemessungsperiode<br />
von einem Jahr und die Laufzeit von drei Jahren für Aktien,<br />
respektive die Laufzeit von zwei Jahren für Optionen verteilt. Hinsichtlich<br />
der Verfallsrate werden Annahmen getroffen, die während<br />
der Laufzeit angepasst werden, sodass zum Ende der Laufzeit nur<br />
eine Belastung in der Höhe der tatsächlich erworbenen/berechtigten<br />
Beträge besteht. Gemäss den nach IFRS 2 zulässigen Übergangsregelungen<br />
wurden alle vor dem 7. November 2002 erfolgten Zuteilungen<br />
nicht mehr an IFRS 2 angepasst.<br />
Im Lauf des Jahres <strong>2009</strong> wurden 13 Mio. CHF (2008: 10 Mio. CHF)<br />
für in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen und weniger als<br />
1 Mio. CHF (2008: weniger als 1 Mio. CHF) für in flüssigen Mitteln<br />
beglichene Vergütungen in der Erfolgsrechnung erfasst.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> betrug der Buchwert der Verbindlichkeiten für<br />
in Aktien und Optionen beglichene Vergütungen insgesamt 17 Mio.<br />
CHF (2008: 13 Mio. CHF). Davon wurden im Eigenkapital 16 Mio. CHF<br />
(2008: 12 Mio. CHF) für die in Aktien und Optionen beglichenen Vergütungen<br />
und in langfristigen Verbindlichkeiten 1 Mio. CHF (2008:<br />
1 Mio. CHF) für die in flüssigen Mitteln beglichenen Vergütungen<br />
verbucht.<br />
Aktienkurs im<br />
Ausgabejahr<br />
Anzahl<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Anzahl<br />
31.12.2008<br />
1999 1999 2002 <strong>2009</strong> 61.80 60.76 – 10 418<br />
2000 2000 2003 2010 48.00 47.97 6 229 6 229<br />
2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 260 000 260 000<br />
Total 266 229 276 647<br />
1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.<br />
103
104 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
MITARBEITERBETEILIGUNG (FORTSETZUNG)<br />
Aktienoptionen für Mitglieder des obersten Kaders und der Konzernleitung 1<br />
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis<br />
Aktienkurs im<br />
Ausgabejahr<br />
Anzahl<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Anzahl<br />
31.12.2008<br />
1998 1999 2002 <strong>2009</strong> 61.80 62.09 – 358 789<br />
1999 2000 2003 2010 48.00 47.97 106 191 106 191<br />
2000 2001 2004 2011 41.80 42.02 7 229 7 229<br />
2001 2002 2005 2012 27.20 26.87 166 354 166 354<br />
2002 2003 2006 2013 14.80 14.88 87 352 87 352<br />
2003 2004 2007 2014 12.00 18.74 49 326 49 326<br />
2003 2004 2007 2014 16.30 18.74 53 479 53 479<br />
2004 2005 2008 2015 19.85 19.85 146 237 146 237<br />
Total 616 168 974 957<br />
Aktienoptionen für Mitglieder des oberen Kaders und der Konzernleitung 1<br />
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Laufzeit bis Ausübungspreis<br />
Aktienkurs im<br />
Ausgabejahr<br />
Anzahl<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Anzahl<br />
31.12.2008<br />
2008 2008 2010 2013 12.50 8.58 2 257 000 2 431 000<br />
Total 2 257 000 2 431 000<br />
1 Ehemalige und gegenwärtige Mitglieder.<br />
Per 31. Dezember <strong>2009</strong> betrug die gewichtete durchschnittliche vertragliche<br />
Lebenszeit der ausstehenden Aktienoptionen 3.2 Jahre.<br />
(2008: 3.6 Jahre)<br />
Aktien für Mitglieder des Verwaltungsrates (nicht geschäftsführende Mitglieder)<br />
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im<br />
Ausgabejahr<br />
Anzahl<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Anzahl<br />
31.12.2008<br />
2006 2006 <strong>2009</strong> 19.60 – 6 378<br />
2007 2007 2010 19.15 10 443 10 443<br />
2008 2008 2011 9.45 6 615 6 615<br />
Total 17 058 23 436<br />
Aktien für Mitglieder des oberen Kaders und der Konzernleitung<br />
Basisjahr Ausgabejahr Gesperrt bis Aktienkurs im<br />
Ausgabejahr<br />
Anzahl<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Anzahl<br />
31.12.2008<br />
2005 2006 <strong>2009</strong> 19.60 – 247 047<br />
2006 2007 2010 19.15 325 844 367 039<br />
2007 2008 2011 9.45 397 365 472 979<br />
2008 <strong>2009</strong> 2012 7.45 805 540 1 –<br />
Total 1 528 749 1 087 065<br />
1 Nicht enthalten sind 100 000 Aktien zur Kompensation für die Aufgabe von vertraglichen Ansprüchen aus früheren Anstellungsverhältnissen, Ausgabejahr <strong>2009</strong>, gesperrt bis 2011.
Gewichteter<br />
durchschnittlicherAusübungspreis<br />
Optionen<br />
<strong>2009</strong><br />
Aktien<br />
<strong>2009</strong><br />
Gewichteter<br />
durchschnittlicherAusübungspreis<br />
Optionen<br />
2008<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Ausstehende Aktien / Optionen per 1. Januar 19.64 3 682 604 1 110 501 37.61 1 296 525 1 181 689<br />
Zugeteilt 1 133 531 2 900 000 557 289<br />
Ausgeübt / ausgegeben 7.93 – 132 000 – 587 710 10.03 – 200 000 – 584 726<br />
Eingezogen / verfallen – 411 207 – 10 515 – 313 921 – 43 751<br />
Ausstehend per 31. Dezember 15.08 3 139 397 1 645 807 19.64 3 682 604 1 110 501<br />
Ausübbar per 31. Dezember 25.52 622 397 39.03 991 604<br />
Marktwert der Aktien / Optionen in CHF 10 732 461 20 111 762 4 800 743 7 917 872<br />
Der Marktwert der im Geschäftsjahr <strong>2009</strong> insgesamt zugeteilten<br />
Aktien betrug 12 Mio. CHF (2008: 5 Mio. CHF). Die Berechnung dieses<br />
Wertes basiert auf dem Marktwert der Aktien zum Aus gabedatum.<br />
<strong>2009</strong> wurden keine Optionen zugeteilt. Der Marktwert der im Geschäftsjahr<br />
2008 insgesamt zugeteilten Optionen betrug 7 Mio. CHF.<br />
Die Berechnung dieses Wertes basiert auf dem Trinomialmodell.<br />
Zusätzlich wurden <strong>2009</strong> aufgrund vertraglicher Änderungen 350 000<br />
Aktien, welche im Vorjahr über eine Fünfjahresperiode zugeteilt<br />
wurden, unmittelbar beansprucht. Der entsprechende Aufwand ist<br />
daher direkt der Erfolgsrechnung belastet worden. Der Marktwert<br />
der Ak tien zum Ausgabezeitpunkt betrug CHF 10.33 pro Aktie.<br />
28. PERSONALAUFWAND<br />
Mio. CHF <strong>2009</strong> 2008<br />
Löhne und Gehälter – 1 344 – 1 326<br />
Lohnnebenkosten – 289 – 315<br />
Aktien und Optionen für Verwaltungsräte und Mitarbeiter – 14 – 11<br />
Personalvorsorgeaufwand – beitragsorientierte Einrichtungen – 28 – 33<br />
Personalvorsorgeaufwand – leistungsorientierte Einrichtungen – 82 – 70<br />
Übriger Personalvorsorgeaufwand – – 4<br />
Total – 1 757 – 1 759<br />
Aktien<br />
2008<br />
105
106 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
29. TRANSAKTIONEN MIT VERBUNDENEN PARTEIEN<br />
<strong>Clariant</strong> unterhält Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Parteien.<br />
Eine Gruppe besteht aus den assoziierten Gesellschaften, von denen<br />
die wichtigsten unter Erläuterung 7 aufgeführt sind. Die wichtigsten<br />
Transaktionen mit diesen Gesellschaften sind der Bezug von Leistungen<br />
(z. B. Energie, Grundstücks- und Gebäudeanmietung) durch<br />
<strong>Clariant</strong> in Deutschland. Darüber hinaus besteht ein Waren- und<br />
Dienstleistungsaustausch mit assoziierten Gesellschaften, d. h.<br />
Unternehmen, an denen <strong>Clariant</strong> einen Anteil zwischen 20 und<br />
50 % hält.<br />
Die zweite Gruppe verbundener Parteien ist das Topmanagement,<br />
das die Mitglieder des Verwaltungsrates (nicht geschäftsführende<br />
Mitglieder) und der Konzernleitung umfasst. Die von Art. 663b bis des<br />
Schweizerischen Obligationenrechts verlangten Informationen bezüglich<br />
der Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrats und<br />
der Konzernleitung sind im statutarischen Abschluss der <strong>Clariant</strong> AG<br />
auf den Seiten 119 bis 122 dieses Berichtes ausgewiesen. Weitere<br />
Einzelheiten über die Beziehungen zu Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />
finden sich im Kapitel Corporate Governance (ungeprüft).<br />
Die dritte Gruppe von verbundenen Parteien sind die Vorsorgeeinrichtungen<br />
grosser Tochtergesellschaften. <strong>Clariant</strong> erbringt Leistungen<br />
für Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz, in Grossbritannien<br />
und in den USA, darunter in erster Linie Administrations- und Treuhandservices.<br />
Die Gesamtkosten für diese Leistungen belaufen sich<br />
auf 1 Mio. CHF (2008: 1 Mio. CHF), von denen rund die Hälfte an die<br />
Vorsorgeeinrichtungen rückverrechnet wird. Diese Kosten entsprechen<br />
einer Anzahl von rund 6 Vollzeitangestellten (2008: 6).<br />
Transaktionen mit<br />
assoziierten Gesellschaften<br />
Mio. CHF<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
mit assoziierten Gesellschaften<br />
Mio. CHF<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Ertrag aus Verkauf von Gütern 23 27<br />
Ertrag aus erbrachten Dienstleistungen 8 3<br />
Aufwand für Kauf von Gütern – 46 – 46<br />
Aufwand für bezogene<br />
Dienstleistungen<br />
– 235 – 266<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
10 5<br />
38 42<br />
Transaktionen<br />
mit dem Topmanagement<br />
Mio. CHF<br />
Gehälter und sonstige<br />
kurzfristige Leistungen<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
9 7<br />
Abfindungen 7 3<br />
Vorsorgeleistungen 3 2<br />
Aktienvergütungen 1 6 3<br />
Total 25 15<br />
1 Enthält einmalige Aktienzuteilungen zur Kompensation von verfallenen vertraglichen Anwartschaften<br />
aus vorhergehenden Beschäftigungsverhältnissen.<br />
Es bestehen keine Darlehen an Mitglieder des Verwaltungsrates und<br />
der Konzernleitung.<br />
30. VERPFLICHTUNGEN UND<br />
EVENTUAL VERBINDLICHKEITEN<br />
Leasingverpflichtungen. Der Konzern unterhält Mietverträge<br />
für Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Betriebseinrichtungen und<br />
Fahrzeuge. Für diese Mietverhältnisse gelten unterschiedliche Laufzeiten,<br />
Gleitklauseln und Verlängerungsoptionen.<br />
Verpflichtungen aus befristeten operationellen Leasings betreffen<br />
hauptsächlich Gebäude in der Schweiz und in Deutschland. Wichtigster<br />
Partner bei operationellen Leasings von Gebäuden sind die<br />
Infraserv-Gesellschaften in Deutschland. Es existieren keine besonderen<br />
Verlängerungsoptionen, abgesehen von den jährlichen<br />
Ver längerungen, im Falle, dass ein Leasekontrakt nicht explizit gekündigt<br />
wird.<br />
Mio. CHF 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
<strong>2009</strong> – 53<br />
2010 47 36<br />
2011 31 22<br />
2012 20 17<br />
2013 17 15<br />
2014 7 –<br />
Danach 19 24<br />
Total 141 167<br />
Garantien zugunsten Dritter 44 77<br />
Die Aufwendungen aus Mietverträgen (operationelles Leasing)<br />
beliefen sich <strong>2009</strong> auf 66 Mio. CHF (2008: 71 Mio. CHF).
Abnahmeverpflichtungen. Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit<br />
unterhält <strong>Clariant</strong> Beziehungen zu Lieferanten, gegenüber<br />
denen sich der Konzern zur Nutzung besserer Preiskonditionen zur<br />
Abnahme bestimmter Mindestmengen verpflichtet. Diese Verpflichtungen<br />
übersteigen nicht die gegenwärtigen Marktpreise und<br />
widerspiegeln normale Geschäftstätigkeiten. Gegenwärtig belaufen<br />
sich die Abnahmeverpflichtungen aus derartigen Verträgen auf rund<br />
46 Mio. CHF (2008: 75 Mio. CHF).<br />
Hängige Verfahren, pendente Rechtsfälle. <strong>Clariant</strong> ist in Ländern<br />
tätig, in denen politische, wirtschaftliche, soziale, rechtliche<br />
und gesetzgeberische Entwicklungen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit<br />
haben können. Die Auswirkungen derartiger, im Rahmen<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auftretender Risiken auf die<br />
Ergebnisse der Gesellschaft sind nicht vorhersehbar und daher im<br />
vorliegenden Abschluss nicht berücksichtigt.<br />
Im Jahr 2006 verkaufte <strong>Clariant</strong> das Pharmaceutical-Fine-Chemicals-<br />
Geschäft an Archimica, eine Gesellschaft der Towerbrook Capital<br />
Partners. Am 25. Oktober 2007 reichte Archimica Group Holdings<br />
B.V. bei der Handelskammer Zürich ein Gesuch um ein Schiedsverfahren<br />
gegen <strong>Clariant</strong> ein. Unter Berufung auf den Kaufvertrag<br />
wurden verschiedene Forderungen in einer Gesamthöhe von 42 Mio.<br />
EUR erhoben. Im Januar <strong>2009</strong> wurden diese Forderungen mit einem<br />
Netto effekt in der Erfolgsrechnung in Höhe von 9 Mio. CHF bei gelegt.<br />
Diese Beilegung wurde vollumfänglich in 2008 verbucht.<br />
Bei der Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit hat es <strong>Clariant</strong><br />
mit Klagen, Ansprüchen, Untersuchungen und Verfahren zu tun. Sie<br />
erstrecken sich unter anderem auf Fragen der Produkthaftung, des<br />
geistigen Eigentums sowie auf kommerzielle, ökologische, gesundheits-<br />
und sicherheitsrelevante Aspekte. Obwohl sich der Ausgang<br />
gerichtlicher Verfahren nicht mit Sicherheit voraussehen lässt, geht<br />
das Management davon aus, dass es derzeit keine anhängigen Verfahren<br />
gibt, die erheblich negative Auswirkungen auf die Vermögens-,<br />
Finanz- oder Ertragslage des Konzerns haben könnten.<br />
Umweltrisiken. Aufgrund von Aktivitäten in der Vergangenheit<br />
unterliegt <strong>Clariant</strong> gewissen Umweltschutzrisiken und -verpflichtungen,<br />
hauptsächlich in Bezug auf Instandstellungskosten. Rückstellungen<br />
für einmalige Instandstellungskosten werden gebildet, wenn<br />
eine gesetzliche Verpflichtung besteht oder die Erfordernisse der Geschäftstätigkeit<br />
dies notwendig machen und die Kosten verlässlich<br />
geschätzt werden können. Die von <strong>Clariant</strong> in Zukunft gemäss den<br />
Umweltgesetzen und -bestimmungen zu erbringenden Leistungen<br />
zur Beseitigung der Auswirkungen früherer Ablagerungen oder Emissionen<br />
chemischer Substanzen durch <strong>Clariant</strong> oder Dritte sowie die<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
damit verbundenen Kosten lassen sich nur schwer abschätzen. Die<br />
wesentlichen Elemente der Umweltschutzrückstellungen umfassen<br />
die Sanierung und die Rekultivierung kontaminierter Standorte sowie<br />
Behandlung und Eindämmung von Kontaminierungen an Standorten,<br />
an denen die Umweltbeeinträchtigung weniger schwerwiegend ist.<br />
Die künftigen Sanierungskosten des Konzerns hängen von einer Reihe<br />
von Faktoren ab, zu denen – aber nicht ausschliesslich – Art und<br />
Umfang der Sanierung und der – im Verhältnis zu anderen Parteien –<br />
auf <strong>Clariant</strong> entfallende prozentuale Materialanteil an den betroffenen<br />
Standorten gehören. Die verschiedenen, unter Umweltgesichtspunkten<br />
als potenziell risikobehaftet eingestuften Standorte werden<br />
vom Konzern regelmässig überprüft. <strong>Clariant</strong> geht davon aus, dass<br />
die gebildeten Rückstellungen aufgrund der heute verfügbaren Informationen<br />
ausreichend sind. In Anbetracht der Schwierigkeit, derartige<br />
Verpflichtungen verlässlich zu schätzen, kann allerdings nicht<br />
garantiert werden, dass keine zusätzlichen Kosten anfallen können.<br />
31. KURSE FÜR WÄHRUNGSUMRECHNUNG<br />
Kurse für Konzernbilanzen, am Bilanzstichtag:<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
1 USD 1.03 1.06<br />
1 GBP 1.66 1.53<br />
100 JPY 1.12 1.17<br />
1 EUR 1.49 1.49<br />
Umsatzgewogene Durchschnittskurse für die Konzern-Erfolgsrechnungen<br />
und die Konzern-Geldflussrechnungen:<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
1 USD 1.09 1.08<br />
1 GBP 1.70 2.02<br />
100 JPY 1.16 1.05<br />
1 EUR 1.51 1.59<br />
107
108 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
32. WICHTIGSTE KONZERNGESELLSCHAFTEN<br />
Land Name der Gesellschaft Beteiligung<br />
%<br />
Holding<br />
Finanzen / Service<br />
Verkauf Produktion Forschung<br />
Ägypten <strong>Clariant</strong> (Egypt) SAE, Kairo 96.7 � �<br />
The Egyptian German Co. for Dyes & Resins SAE, Kairo 100.0 � �<br />
Argentinien <strong>Clariant</strong> (Argentina) SA, Lomas de Zamora, Buenos Aires 100.0 � �<br />
Australien <strong>Clariant</strong> (Australia) Pty. Ltd, Glen Waverley 100.0 � �<br />
Bangladesch <strong>Clariant</strong> (Bangladesh) Ltd, Dhaka 100.0 �<br />
Belgien <strong>Clariant</strong> Masterbatches Benelux SA, Louvain-La-Neuve 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Distribution (Belgium) S.A. NV, Louvain-La-Neuve 100.0 �<br />
Brasilien <strong>Clariant</strong> S.A., São Paulo 100.0 � �<br />
Chile <strong>Clariant</strong> Colorquímica (Chile) Ltda., Maipú-Santiago de Chile 100.0 � �<br />
China <strong>Clariant</strong> (China) Ltd, Hongkong 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> (Tianjin) Ltd, Tianjin 94.8 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Chemicals (China) Ltd, Schanghai 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Guangzhou) Ltd, Guangzhou 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Shanghai) Ltd, Schanghai 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Pigments (Tianjin) Ltd, Tianjin 60.0 � �<br />
Dänemark <strong>Clariant</strong> (Danmark) A / S, Store Heddinge 100.0 �<br />
Deutschland <strong>Clariant</strong> Masterbatches (Deutschland) GmbH, Lahnstein 100.0 � � �<br />
<strong>Clariant</strong> Produkte (Deutschland) GmbH, Frankfurt-Höchst 100.0 � � �<br />
<strong>Clariant</strong> Vertrieb (Deutschland) GmbH und Co. KG, Frankfurt-Höchst 100.0 �<br />
Ecuador <strong>Clariant</strong> (Ecuador) S.A., Quito 100.0 �<br />
Finnland <strong>Clariant</strong> (Finland) Oy, Vantaa 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Finland) Oy, Vantaa 100.0 � �<br />
Frankreich <strong>Clariant</strong> Distribution (France), Nanterre 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (France), Nanterre 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches Huningue, Nanterre 100.0 � � �<br />
<strong>Clariant</strong> Production (France), Nanterre 100.0 � �<br />
Grossbritannien <strong>Clariant</strong> Distribution UK Limited, Yeadon, Leeds 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Production UK Ltd, Yeadon, Leeds 100.0 � �<br />
Griechenland <strong>Clariant</strong> (Hellas) SA, Lykovrisi 100.0 �<br />
Guatemala <strong>Clariant</strong> (Guatemala) SA, Guatemala City 100.0 � �<br />
Honduras <strong>Clariant</strong> Honduras S.A. de C.V., San Pedro Sula 100.0 � �<br />
Indien <strong>Clariant</strong> Chemicals (India) Ltd, Mumbai 63.4 � � �<br />
Indonesien PT <strong>Clariant</strong> Indonesia, Tangerang 100.0 � �<br />
Irland <strong>Clariant</strong> Masterbatches Ireland Limited, Naas 100.0 � �<br />
Italien <strong>Clariant</strong> Distribuzione (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 � � �<br />
<strong>Clariant</strong> Prodotti (Italia) S.p.A., Mailand 100.0 �<br />
Japan <strong>Clariant</strong> (Japan) K.K., Tokyo 100.0 � � �<br />
Kanada <strong>Clariant</strong> (Canada) Inc., St Laurent, Québec 100.0 � �<br />
Kolumbien <strong>Clariant</strong> (Colombia) SA, Cota-Cundinamarca 100.0 � �<br />
Korea <strong>Clariant</strong> (Korea) Ltd, Seoul 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Pigments (Korea) Ltd, Ulsan-Si 99.8 � �
Land Name der Gesellschaft Beteiligung<br />
%<br />
Holding/<br />
Finanzen / Service<br />
Luxemburg <strong>Clariant</strong> Finance (Luxembourg) S.A., Luxemburg 100.0 �<br />
Malaysia <strong>Clariant</strong> (Malaysia) Sdn. Bhd., Shah Alam 100.0 �<br />
Mexiko <strong>Clariant</strong> (Mexico) S.A. de C.V., Naucalpan de Juárez 100.0 � �<br />
Marokko <strong>Clariant</strong> (Maroc) S.A., Casablanca 100.0 � �<br />
Niederlande <strong>Clariant</strong> Distributie (Nederland) BV, Maastricht 100.0 �<br />
Neuseeland <strong>Clariant</strong> (New Zealand) Ltd, Albany-Auckland 100.0 � �<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
Norwegen <strong>Clariant</strong> Oil Services Scandinavia AS, Bergen 100.0 � �<br />
Österreich <strong>Clariant</strong> (Österreich) GmbH, Wien 100.0 � �<br />
Pakistan <strong>Clariant</strong> Pakistan Ltd, Karachi-Korangi 75.0 � �<br />
Panama <strong>Clariant</strong> Trading (Panamá), SA, Panamá 100.0 �<br />
Peru <strong>Clariant</strong> (Perú) SA, Lima 90.8 � �<br />
Philippinen <strong>Clariant</strong> (Philippines) Corp., Muntinlupa City 100.0 �<br />
Polen COLEX Spolka z o.o., Zgierz 88.8 � �<br />
Russland <strong>Clariant</strong> (RUS) LLC, Moskau 100.0 �<br />
Saudi Arabien <strong>Clariant</strong> Masterbatches (Saudi Arabia) Ltd, Riyadh 93.0 � �<br />
Singapur <strong>Clariant</strong> (Singapore) Pte. Ltd, Singapur 100.0 � �<br />
Südafrika <strong>Clariant</strong> Southern Africa (Pty) Ltd, Weltevreden Park, Johannesburg 100.0 � �<br />
Spanien <strong>Clariant</strong> Ibérica Comercial S.L., L’Hospitalet de Llobregat, Barcelona 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Ibérica Producción S.A., L’Hospitalet de Llobregat, Barcelona 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatch Ibérica S.A., Sant Andreu de la Barca 100.0 � �<br />
Schweden <strong>Clariant</strong> (Sverige) AB, Göteborg 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches Norden AB, Malmö 100.0 � � �<br />
Schweiz <strong>Clariant</strong> Export AG, Muttenz 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> International AG, Muttenz 100.0 �<br />
<strong>Clariant</strong> Produkte (Schweiz) AG, Muttenz 100.0 � �<br />
Taiwan <strong>Clariant</strong> Chemicals (Taiwan) Co., Ltd, Taipei 100.0 � �<br />
Thailand <strong>Clariant</strong> (Thailand) Ltd, Bangkok 100.0 � �<br />
<strong>Clariant</strong> Masterbatches (Thailand) Ltd, Chonburi 100.0 � �<br />
Türkei <strong>Clariant</strong> (Türkiye) A.S., Istanbul 100.0 � �<br />
Uruguay <strong>Clariant</strong> (Uruguay) SA, Montevideo 100.0 �<br />
USA <strong>Clariant</strong> Corporation, Charlotte, NC 100.0 � � �<br />
VAE <strong>Clariant</strong> (Gulf) FZE, Jebel Ali, Dubai 100.0 �<br />
Verkauf Produktion Forschung<br />
Venezuela <strong>Clariant</strong> Venezuela S.A., Maracay 100.0 � �<br />
Vietnam <strong>Clariant</strong> (Vietnam) Ltd, Ho Chi Minh City 100.0 �<br />
109
110 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
33. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG<br />
<strong>Clariant</strong> hat beschlossen, am 16. Februar 2010 die Schliessung von<br />
Produktionseinheiten in Muttenz, Schweiz, und Thane, Indien, welche<br />
zu den Divisionen Textile, Leather, Paper und Pigments & Additives<br />
gehören, bekanntzugeben. Die Schliessungen werden zu einem<br />
Abbau von 500 Stellen und Restrukturierungs- und Wertminderungsaufwand<br />
von bis zu 150 Mio. CHF führen. Dieser Aufwand wird der<br />
Erfolgsrechnung ab 2010 in Übereinstimmung mit den Anforderungen<br />
von IFRS belastet werden.<br />
Am 11. Februar 2010 entschied <strong>Clariant</strong>, die bestätigte offene Kreditlinie<br />
in der Höhe von 400 Mio. CHF (Backstop-Syndikatsfazilität)<br />
zu kündigen. Die Kündigung wird vor Ende Februar 2010 in Kraft<br />
treten.
BERICHT DER REVISIONSSTELLE AN DIE GENERALVER-<br />
SAMMLUNG DER CLARIANT AG, MUTTENZ<br />
BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR KONZERNRECHNUNG<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der <strong>Clariant</strong> AG,<br />
bestehend aus konsolidierter Bilanz, konsolidierter Erfolgsrechnung,<br />
konsolidiertem Gesamtergebnis, konsolidierter Geldflussrechnung,<br />
Aufstellung über die Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals<br />
und Anhang (Seiten 52 bis 110), für das am 31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene<br />
Geschäftsjahr geprüft.<br />
VERANTWORTUNG DES VERWALTUNGSRATES<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in<br />
Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese<br />
Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und<br />
Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die<br />
Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen<br />
Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber<br />
hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung<br />
sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme<br />
angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />
VERANTWORTUNG DER REVISIONSSTELLE<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />
über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und<br />
den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards<br />
on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir<br />
die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende<br />
Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen<br />
falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung<br />
enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl<br />
der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen<br />
des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher<br />
falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen<br />
oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt<br />
der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung<br />
der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen<br />
entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein<br />
Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontroll systems<br />
abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit<br />
der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der<br />
Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der<br />
Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine<br />
ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil<br />
bilden.<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
PRÜFUNGSURTEIL<br />
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das<br />
am 31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens,<br />
Finanz und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International<br />
Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen<br />
Gesetz.<br />
BERICHTERSTATTUNG AUFGRUND WEITERER<br />
GESETZLICHER VORSCHRIFTEN<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />
Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />
(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit<br />
unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer<br />
Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben<br />
des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />
für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.<br />
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Dr. Matthias Jeger Ruth Christine Sigel<br />
Revisionsexperte Revisionsexpertin<br />
Leitender Revisor<br />
Basel, 11. Februar 2010<br />
111
112 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
STATISTISCHER KONZERN ÜBERBLICK<br />
FÜNFJAHRESÜBERSICHT<br />
Fünfjahresübersicht 2005–<strong>2009</strong> <strong>2009</strong> 2008 2007 2006 2005<br />
(angepasst)<br />
Umsatz Divisionen<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr<br />
Mio. CHF 6 716 8 189 8 660 8 211 7 800 8 261<br />
in Schweizer Franken % – 18 – 5 5 5 – 6<br />
in Lokalwährung % – 16 1 4 3 – 8<br />
Umsatz 1<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr<br />
Mio. CHF 6 614 8 071 8 533 8 100 7 728 8 181<br />
in Schweizer Franken % – 18 – 5 5 5 – 4<br />
in Lokalwährung % – 14 1 4 3 – 6<br />
Operatives Ergebnis vor<br />
Einmaleffekten<br />
Mio. CHF 270 530 539 592 533 516<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 49 – 2 – 9 11 – 19<br />
in Prozenten vom Umsatz 4.1 6.6 6.3 7.3 6.3<br />
Operatives Ergebnis Mio. CHF – 20 229 278 385 448 368<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 109 – 18 – 28 – 14 – 31<br />
in Prozenten vom Umsatz – 0.3 2.8 3.3 4.8 4.5<br />
EBITDA Mio. CHF 263 691 628 798 714 710<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 62 10 – 21 12 – 23<br />
in Prozenten vom Umsatz 4.0 8.6 7.4 9.9 8.7<br />
Konzernergebnis Mio. CHF – 194 – 37 5 – 78 192 192<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % 424 – 840 – 106 – 141 21<br />
in Prozenten vom Umsatz – 2.9 – 0.5 0.1 – 1.0 2.3<br />
Investitionen in Sachanlagen Mio. CHF 135 270 306 325 321 348<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 50 – 12 – 6 1 20<br />
in Prozenten vom Umsatz 2 3 4 4 4<br />
Personalaufwand Mio. CHF 1 757 1 759 1 930 1 817 1 825 1 952<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % 0 – 9 6 0 – 1<br />
in Prozenten vom Umsatz 27 22 23 22 24<br />
Personalbestand am Jahresende Anzahl 17 536 20 102 20 931 21 748 22 132 23 383<br />
Veränderung gegenüber Vorjahr % – 13 – 4 – 4 – 2 – 6<br />
1 Inklusive Handel.<br />
2005
Entwicklung des Umsatzes<br />
nach Divisionen<br />
Textile, Leather &<br />
Paper Chemicals<br />
<strong>2009</strong><br />
Mio. CHF %<br />
2008<br />
Mio. CHF %<br />
2007<br />
Mio. CHF %<br />
2006<br />
(angepasst)<br />
Mio. CHF %<br />
2006<br />
Mio. CHF %<br />
2005<br />
(angepasst)<br />
Mio. CHF %<br />
FINANZBERICHT<br />
STATISTISCHER<br />
ÜBERBLICK KONZERN<br />
2005<br />
Mio. CHF %<br />
1 648 25 2 020 25 2 332 27 2 303 29 2 303 29 2 192 28 2 192 27<br />
Pigments & Additives 1 459 22 1 948 24 2 076 24 1 981 25 1 981 25 1 879 24 1 879 23<br />
Functional Chemicals 2 385 36 2 825 35 2 745 33 2 562 32 2 281 28 2 083 27 2 083 25<br />
Life Science Chemicals – – – – 281 3 430 6 883 11<br />
Masterbatches 1 122 17 1 278 16 1 380 16 1 254 15 1 254 15 1 144 15 1 144 14<br />
Total Divisionen 6 614 100 8 071 100 8 533 100 8 100 100 8 100 100 7 728 100 8 181 100<br />
Entwicklung des Umsatzes<br />
nach Regionen<br />
<strong>2009</strong><br />
2008<br />
Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF % Mio. CHF %<br />
Europa 2 936 45 3 861 48 4 155 49 3 939 49 3 797 49 4 111 50<br />
Amerika 1 930 29 2 255 28 2 364 28 2 292 28 2 172 28 2 269 28<br />
Asien / Australien / Afrika 1 748 26 1 955 24 2 014 23 1 869 23 1 759 23 1 801 22<br />
Total 6 614 100 8 071 100 8 533 100 8 100 100 7 728 100 8 181 100<br />
2007<br />
2006<br />
2005<br />
(angepasst)<br />
2005<br />
113
114 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
RECHNUNGSABSCHLUSS DER CLARIANT AG, MUTTENZ<br />
BILANZEN DER CLARIANT AG per 31. Dezember <strong>2009</strong> und 2008<br />
AKTIVEN 31.12.<strong>2009</strong><br />
CHF %<br />
31.12.2008<br />
CHF %<br />
Anlagevermögen<br />
Beteiligungen an Konzerngesellschaften 1 792 187 456 1 769 135 806<br />
Darlehen an Konzerngesellschaften 280 556 478 490 618 010<br />
Immaterielles Anlagevermögen 14 467 159 2 406 230<br />
Total Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
2 087 211 093 68.1 2 262 160 046 88.8<br />
Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften 400 244 141 156 973 090<br />
Forderungen gegenüber Dritten 1 908 609 4 294 979<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 56 555 578 273<br />
Wertschriften 65 749 564 39 618 242<br />
Flüssige Mittel 507 818 532 83 946 527<br />
Total Umlaufvermögen 975 777 401 31.9 285 411 111 11.2<br />
Total Aktiven 3 062 988 494 100.0 2 547 571 157 100.0<br />
PASSIVEN 31.12.<strong>2009</strong><br />
CHF %<br />
31.12.2008<br />
Total Aktienkapital<br />
Reserven<br />
920 640 000 920 640 000<br />
Allgemeine Reserven 648 346 529 648 346 529<br />
Reserve für eigene Aktien 51 823 982 78 858 425<br />
Freie Reserven 309 226 717 593 652 505<br />
Total Reserven 1 009 397 228 1 320 857 459<br />
CHF %<br />
Bilanzverlust<br />
Jahresverlust – 95 256 732 – 311 460 232<br />
Total Bilanzverlust – 95 256 732 – 311 460 232<br />
Total Eigenkapital 1 834 780 496 59.9 1 930 037 227 75.8<br />
Fremdkapital<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Obligationenanleihen 250 000 000 250 000 000<br />
Wandelanleihe 300 000 000 –<br />
Schuldscheindarlehen 160 400 000 160 400 000<br />
Darlehen von Konzerngesellschaften 35 040 674 47 801 427<br />
Total langfristige Verbindlichkeiten 745 440 674 24.3 458 201 427 18.0<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Rückstellungen 1 233 993 3 135 359<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngesellschaften 463 930 701 148 940 491<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 3 613 693 726 349<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 13 988 937 6 530 304<br />
Total kurzfristige Verbindlichkeiten 482 767 324 15.8 159 332 503 6.2<br />
Total Fremdkapital 1 228 207 998 40.1 617 533 930 24.2<br />
Total Passiven 3 062 988 494 100.0 2 547 571 157 100.0
ERFOLGSRECHNUNGEN DER CLARIANT AG für die Jahre <strong>2009</strong> und 2008<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
FINANZBERICHT<br />
RECHNUNGSABSCHLUSS<br />
DER CLARIANT AG,<br />
MUTTENZ<br />
CHF<br />
31.12.2008<br />
Ertrag<br />
Ertrag aus Finanzanlagen 234 404 655 352 454 653<br />
Ertrag aus flüssigen Mitteln, Wertschriften und kurzfristigen Geldanlagen 1 634 197 3 645 019<br />
Finanzertrag 117 380 742 38 705 057<br />
Übrige Erträge 16 678 066 22 779 484<br />
Total Ertrag 370 097 660 417 584 213<br />
Aufwand<br />
Finanzaufwand 112 125 631 129 095 366<br />
Verwaltungsaufwand 3 383 819 2 833 848<br />
Wertberichtigungen auf Finanzanlagen 241 806 177 551 000 000<br />
Übriger Aufwand (einschliesslich Steuern) 108 038 765 46 115 231<br />
Total Aufwand 465 354 392 729 044 445<br />
Jahresverlust – 95 256 732 – 311 460 232<br />
CHF<br />
115
116 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG<br />
DER CLARIANT AG<br />
1. GRUNDSÄTZE FÜR DIE RECHNUNGSLEGUNG<br />
Einleitung. Die Rechnungslegung der <strong>Clariant</strong> AG erfolgt in Übereinstimmung<br />
mit dem schweizerischen Aktienrecht.<br />
Wechselkursdifferenzen. Bilanzpositionen in Fremdwährung<br />
werden zu Jahresendkursen in Schweizer Franken umgerechnet.<br />
Die daraus resultierenden Wechselkursdifferenzen und diejenigen<br />
aus laufender Geschäftstätigkeit werden über die Erfolgsrechnung<br />
gebucht.<br />
Finanzanlagen. Diese sind zum Anschaffungswert abzüglich Wertminderungen<br />
bilanziert.<br />
Rückstellungen. Die Rückstellungen dienen der Deckung bestehender<br />
Verpflichtungen.<br />
2. FINANZANLAGEN<br />
Aufgrund einer routinemässigen Überprüfung der Werthaltigkeit der<br />
Buchwerte der Tochtergesellschaften der <strong>Clariant</strong> AG wurden einige<br />
dieser Beteiligungen (inkl. langfristiger Darlehen) um 242 Mio. CHF<br />
wertberichtigt (2008: 551 Mio. CHF).<br />
Die wichtigsten direkten und indirekten Beteiligungen der <strong>Clariant</strong><br />
AG sind auf den Seiten 108 und 109 des Finanzberichts des <strong>Clariant</strong><br />
Konzerns dargestellt.<br />
3. FLÜSSIGE MITTEL, WERTSCHRIFTEN UND<br />
KURZFRISTIGE FINANZANLAGEN<br />
In den Wertschriften sind eigene Aktien zum Marktwert von 52 Mio.<br />
CHF (Vorjahr 27 Mio. CHF) enthalten (siehe auch Erläuterung 5).
4. AKTIENKAPITAL<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
JAHRESRECHNUNG<br />
DER CLARIANT AG<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF) 230 160 000 230 160 000<br />
In CHF 920 640 000 920 640 000<br />
Bedingtes Kapital 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Anzahl Namenaktien mit einem Nennwert von je 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF) 40 000 000 8 000 000<br />
In CHF 160 000 000 32 000 000<br />
5. EIGENE AKTIEN (ANZAHL MIT EINEM NENNWERT VON JE 4.00 CHF (2008: 4.00 CHF))<br />
<strong>2009</strong> 2008<br />
Bestand am 1. Januar 3 826 600 3 526 671<br />
Zu Marktpreisen gekaufte Aktien 1 867 345 657 500<br />
Zu Marktpreisen veräusserte Aktien – 550 458 – 105 009<br />
Aktien an Mitarbeiter – 874 100 – 252 562<br />
Bestand 31. Dezember 4 269 387 3 826 600<br />
Der Durchschnittspreis der <strong>2009</strong> gekauften Aktien betrug 6.42 CHF<br />
(2008: 7.76 CHF).<br />
6. VERÄNDERUNG DES EIGENKAPITALS<br />
CHF Aktienkapital Allgemeine<br />
Reserve<br />
Der Durchschnittspreis der <strong>2009</strong> verkauften Aktien betrug 7.82 CHF<br />
(2008: 8.83 CHF).<br />
Reserve für<br />
eigene Aktien<br />
Freie<br />
Reserven<br />
Bilanzverlust/<br />
-gewinn<br />
Stand 31. Dezember 2008 920 640 000 648 346 529 78 858 425 593 652 505 – 311 460 232 1 930 037 227<br />
Transaktionen mit eigenen Aktien – 27 034 444 27 034 444 –<br />
Zuweisung des Verlustvortrags zu den Reserven – 311 460 232 311 460 232 –<br />
Jahresverlust – 95 256 732 – 95 256 732<br />
Stand 31. Dezember <strong>2009</strong> 920 640 000 648 346 529 51 823 981 309 226 717 – 95 256 732 1 834 780 495<br />
Total<br />
117
118 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
7. ANLEIHEN UND SCHULDSCHEINDARLEHEN<br />
Tsd. CHF Zinssatz Laufzeit Betrag 31.12.<strong>2009</strong> Betrag 31.12.2008<br />
Obligationenanleihe 3.125 2007–2012 250 000 250 000<br />
Wandelanleihe 3.000 <strong>2009</strong>–2014 300 000 –<br />
Schuldscheindarlehen 6.211 2008–2011 32 080 32 080<br />
Schuldscheindarlehen 2.272 2008–2011 128 320 128 320<br />
Total 710 400 410 400<br />
Anfang Juli <strong>2009</strong> gab <strong>Clariant</strong> AG eine Wandelanleihe in der Höhe<br />
von 300 Mio. CHF aus.<br />
8. ALLGEMEINE RESERVEN<br />
Die allgemeinen Reserven müssen gemäss Schweizerischem Obligationenrecht<br />
mindestens 20 % des Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong> AG<br />
betragen.<br />
9. RESERVE FÜR EIGENE AKTIEN<br />
Die <strong>Clariant</strong> AG erfüllt die gesetzlichen Auflagen für eigene Aktien<br />
gemäss Schweizerischem Obligationenrecht.<br />
10. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN<br />
Mio. CHF Ausstehende<br />
Verbindlichkeiten<br />
31.12.<strong>2009</strong><br />
Ausstehende<br />
Verbindlichkeiten<br />
31.12.2008<br />
Garantien zugunsten von Konzerngesellschaften 1 070 1 016<br />
Garantien zugunsten Dritter – 22
11. VERGÜTUNGEN AN VERWALTUNGSRÄTE UND MITGLIEDER DER KONZERNLEITUNG<br />
1. VERWALTUNGSRAT<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
JAHRESRECHNUNG<br />
DER CLARIANT AG<br />
Vergütungen an Verwaltungsräte<br />
Name Mitglied des<br />
Barvergütung Sozialbeiträge Cash Summe Cash Summe<br />
Verwaltungsrates<br />
<strong>2009</strong><br />
2008<br />
Mitgliedschaft in <strong>2009</strong> Honorar Ausschussvergütung<br />
in CHF<br />
in CHF 3<br />
in CHF in CHF in CHF<br />
Jürg Witmer Ganzjährig 500 000 20 000 27 835 547 835 459 731<br />
Rudolf Wehrli Ganzjährig 250 000 40 000 16 081 306 081 270 842<br />
Peter Isler Ganzjährig 100 000 20 000 8 320 128 320 122 901<br />
Peter Chen Ganzjährig 100 000 40 000 8 880 148 880 130 500<br />
Klaus Jenny Ganzjährig 250 000 60 000 15 814 325 814 301 893<br />
Dominik Koechlin Ganzjährig 100 000 20 000 7 333 127 333 93 666<br />
Carlo G. Soave Ganzjährig 100 000 20 000 7 333 127 333 93 666<br />
Hariolf Kottmann 1 Ganzjährig – – – – 63 666<br />
2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte 281 260<br />
Total 1 400 000 220 000 91 596 1 711 596 1 818 125<br />
1 Nach Übernahme der CEO-Funktion entfallen weitere Verwaltungsrat-Vergütungen.<br />
Name Aktien<br />
basierte<br />
Vergütung<br />
2, 3 <strong>2009</strong><br />
Aktien<br />
basierte<br />
Vergütung<br />
2008 3<br />
Jürg Witmer 105 298 74 364<br />
Rudolf Wehrli 58 898 43 431<br />
Peter Isler 45 423 54 356<br />
Peter Chen 44 729 44 638<br />
Klaus Jenny 68 623 69 129<br />
Dominik Koechlin 23 200 15 467<br />
Carlo G. Soave 23 200 15 467<br />
Hariolf Kottmann 23 200 15 467<br />
2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte 254 985<br />
Total 392 571 587 304<br />
2 Optionen mit einem Ausgabewert in 2008 von 2.32 CHF.<br />
3 Bewertungsgrundlage IFRS2.<br />
119
120 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
VERGÜTUNGEN AN VERWALTUNGSRÄTE UND MITGLIEDER DER KONZERNLEITUNG (FORTSETZUNG)<br />
Gehaltene Aktien<br />
Name Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Aktien<br />
Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Aktien<br />
Anzahl Aktien<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl Aktien<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl Aktien<br />
in Privatbesitz<br />
Anzahl Aktien<br />
in Privatbesitz<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Jürg Witmer – 1 323 2 628 2 628 50 000 25 000<br />
Rudolf Wehrli – 1 323 2 628 2 628 6 000 5 000<br />
Peter Isler – 1 323 3 934 6 485 14 297 11 746<br />
Peter Chen – 1 323 3 934 5 210 1 476 200<br />
Klaus Jenny – 1 323 3 934 6 485 38 811 21 260<br />
Dominik Koechlin – – – – 10 100 10 000<br />
Carlo G. Soave – – – – 15 100 15 100<br />
Hariolf Kottmann 1 – – – – 360 000 10 000<br />
2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte 3 969 – k.A.<br />
Total – 10 584 17 058 23 436 495 784 98 306<br />
Gehaltene Optionen<br />
Name Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Optionen<br />
Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Optionen<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
ausübbar<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
ausübbar<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Jürg Witmer – 80 000 80 000 80 000 – –<br />
Rudolf Wehrli – 40 000 40 000 40 000 – –<br />
Peter Isler – 20 000 20 000 20 000 – –<br />
Peter Chen – 20 000 20 000 20 000 – –<br />
Klaus Jenny – 40 000 40 000 40 000 – –<br />
Dominik Koechlin – 20 000 20 000 20 000 – –<br />
Carlo G. Soave – 20 000 20 000 20 000 – –<br />
Hariolf Kottmann 1 – 20 000 20 000 20 000 – –<br />
2008 ausgeschiedene Verwaltungsräte – – –<br />
Total – 260 000 260 000 260 000 – –<br />
1 Nach Übernahme der CEO-Funktion wurden keine Verwaltungsrat-Vergütungen mehr gewährt. Bitte entnehmen Sie weitere Informationen der Tabelle „Konzernleitung“.
2. KONZERNLEITUNG<br />
Hariolf<br />
Kottmann<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
JAHRESRECHNUNG<br />
DER CLARIANT AG<br />
Übrige Total <strong>2009</strong> Total 2008<br />
Jährliche Vergütung<br />
Grundsalär 1 000 000 1 946 750 2 946 750 3 547 833<br />
Bar vergüteter Bonus<br />
Aktienbasierender Bonus:<br />
1 300 000 2 682 375 3 982 375 1 636 517<br />
Wert<br />
Optionen<br />
240 625 970 006 1 210 631 1 411 150<br />
Wert 167 040 541 333 708 373 964 631<br />
Sonstige Leistungen 1 562 792 1 181 713 2 744 505 1 796 972<br />
Total Jährliche Vergütung<br />
Einmal Vergütung<br />
4 270 457 7 322 177 11 592 634 9 357 103<br />
Kompensation für die Aufgabe von vertraglichen Ansprüchen<br />
aus früheren Anstellungsverhältnissen.<br />
3 434 725 472 500 3 907 225<br />
Zahlungen an ausgeschiedene Mitglieder des Executive Committees 7 120 110 7 120 110 3 177 500<br />
Total Vergütungen 7 705 182 14 914 787 22 619 969 12 534 603<br />
Während des Jahres <strong>2009</strong> gab es mehrere personelle Wechsel in<br />
der Konzernleitung. Die obige Darstellung berücksichtigt die Präsenz<br />
der Mitglieder der Konzernleitung wie folgt:<br />
› Peter Brandenberg vom 1. Januar bis 31. März <strong>2009</strong><br />
› Okke Koo vom 1. Januar bis 30. Juni <strong>2009</strong><br />
› Siegfried Fischer vom 1. Januar bis 30. September <strong>2009</strong><br />
› Dominik von Bertrab vom 1. Januar bis 30. September <strong>2009</strong><br />
› Mathias Lütgendorf seit 1. April <strong>2009</strong><br />
Christian Kohlpaintner seit 1. Oktober <strong>2009</strong><br />
›<br />
Gehaltene Aktien<br />
Name Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Aktien<br />
Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Aktien<br />
Die Beträge sind nach den Erfordernissen von IFRS bewertet.<br />
Die sonstigen Leistungen umfassen Beiträge zur Pensionskasse<br />
(74 %), Sozialversicherungen (22 %) und sonstige Vergünstigungen<br />
(4 %).<br />
Es wurden keine Zahlungen an austretende Mitglieder der Konzernleitung<br />
geleistet, ausser solche, die vertraglich zugesichert wurden.<br />
Die Gesamttotale der obigen Tabelle zusammem mit der Vergütung an<br />
den Verwaltungsrat ergeben das Gesamttotal der in Anhang Nr. 29,<br />
Transaktionen, mit verbundenen Parteien des konsolidierten Abschlusses<br />
ausgewiesenen Transaktionen mit dem Topmanagement.<br />
Anzahl Aktien<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl Aktien<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl Aktien<br />
in Privatbesitz<br />
Anzahl Aktien<br />
in Privatbesitz<br />
für <strong>2009</strong> für 2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Hariolf Kottmann 1 416 500 17 500 – – 360 000 10 000<br />
Patrick Jany 16 800 14 765 28 709 15 934 19 218 17 228<br />
Mathias Lütgendorf 40 750 – – – 58 500 –<br />
Christian Kohlpaintner 51 370 – – – 51 370 –<br />
Peter Brandenberg – 10 872 30 204 25 914 k.A. 1 330<br />
Okke Koo – 29 899 – 21 429 k.A. –<br />
Dominik von Bertrab – 9 423 33 473 28 961 k.A. 4 000<br />
Siegfried Fischer – 29 567 46 683 25 152 k.A. 16 416<br />
2008 ausgeschiedene<br />
Konzern leitungsmitglieder<br />
10 067 – –<br />
Total 525 420 122 093 139 069 117 390 489 088 48 974<br />
1 Inklusive erhaltene Aktien.<br />
121
122 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
VERGÜTUNGEN AN VERWALTUNGSRÄTE UND MITGLIEDER DER KONZERNLEITUNG (FORTSETZUNG)<br />
Gehaltene Optionen<br />
Name Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Optionen<br />
Anzahl<br />
zugesprochener<br />
Optionen<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
innerhalb<br />
Sperrfrist<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
ausübbar<br />
Anzahl<br />
Optionen<br />
ausübbar<br />
31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008 31.12.<strong>2009</strong> 31.12.2008<br />
Hariolf Kottmann – 108 000 108 000 108 000 – –<br />
Patrick Jany – 100 000 100 000 100 000 2 815 2 815<br />
Mathias Lütgendorf – – – – – –<br />
Christian Kohlpaintner – – – – – –<br />
Peter Brandenberg – 100 000 100 000 100 000 45 029 45 029<br />
Okke Koo – – – – – –<br />
Dominik von Bertrab – 100 000 100 000 100 000 2 072 2 072<br />
Siegfried Fischer – 100 000 100 000 100 000 15 554 15 554<br />
2008 ausgeschiedene<br />
Konzern leitungsmitglieder<br />
290 000 40 000 –<br />
Total – 798 000 508 000 548 000 65 470 65 470<br />
12. EINTRAGUNGS- UND STIMMRECHTS-<br />
BESCHRÄNKUNGEN<br />
Gemäss Artikel 5 der Statuten besteht für die Eintragung von<br />
Namenaktien, welche in eigenem Namen und auf eigene Rechnung<br />
erworben werden, keine Beschränkung. Für Nominees gelten besondere<br />
Regelungen.<br />
Gemäss Artikel 12 der Statuten berechtigt jede Aktie zu einer Stimme.<br />
Ein Aktionär kann jedoch für eigene und vertretene Aktien zusammen<br />
höchstens die Stimmen von 10 % des Aktienkapitals abgeben.<br />
13. AKTIONÄRE MIT DREI PROZENT ODER MEHR<br />
DES AKTIENKAPITALS<br />
Gemäss den uns zur Verfügung stehenden Informationen waren<br />
am 31. Dezember <strong>2009</strong> folgende Aktionäre im Besitz von<br />
3 % oder mehr des gesamten Aktienkapitals der <strong>Clariant</strong>:<br />
BlackRock Inc., New York (USA), 4.11 % (2008: < 3 %), JPMorgan<br />
Chase & Co., New York (USA) 3.71 % (2008: < 3 %), ABN Amro<br />
Bank N.V., Amsterdam (NL), 3.34 % (2008: < 3 %), Dimensional Fund<br />
Advisors, Austin (USA), 3.11 % (2008: < 3 %), Bestinver Gestión S.A.,<br />
Madrid (ES) hielt per Ende <strong>2009</strong> eine Beteiligung von weniger als<br />
3 % (2008: 4.97 %). Kein weiterer Aktionär hielt zum Bilanzstichtag<br />
eine Beteiligung von über 3 % des Aktienkapitals.<br />
14. RISIKOMANAGEMENT<br />
Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung nehmen jährlich eine<br />
umfassende konzernweite Risikobeurteilung vor, in der die Risiken<br />
der <strong>Clariant</strong> AG einbezogen sind. In diesem Zusammenhang werden<br />
die unternehmensweiten Risiken und deren Entwicklungen analysiert<br />
und sichergestellt, dass die erforderlichen Massnahmen zu<br />
ihrer Begrenzung getroffen werden. Besondere Aufmerksamkeit<br />
kommt den Risiken der Finanzberichterstattung zuteil. Eine weitergehende<br />
Beschreibung der Risikobeurteilung findet sich im Anhang<br />
des Konzernabschlusses in Erläuterung 2., „Unternehmensweites<br />
Risikomanagement“, auf Seite 69.
ANTRAG ÜBER DIE VERRECHNUNG<br />
DES BILANZVERLUSTS<br />
Der Verwaltungsrat beantragt, den Bilanzverlust in der Höhe von<br />
– 95 256 732 CHF mit den freien Reserven zu verrechnen.<br />
Bilanzverlust CHF<br />
Jahresverlust – 95 256 732<br />
Total Bilanzverlust – 95 256 732<br />
Ergebnisverwendung CHF<br />
Verrechnung mit den freien Reserven 95 256 732<br />
Vortrag auf neue Rechnung –<br />
FINANZBERICHT<br />
ANHANG ZUR<br />
JAHRESRECHNUNG<br />
DER CLARIANT AG<br />
123
124 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
BERICHT DER REVISIONSSTELLE AN DIE GENERAL-<br />
VERSAMMLUNG DER CLARIANT AG, MUTTENZ<br />
BERICHT DER REVISIONSSTELLE ZUR JAHRESRECHNUNG<br />
Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der <strong>Clariant</strong> AG,<br />
bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 114<br />
bis 122), für das am 31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr<br />
geprüft.<br />
VERANTWORTUNG DES VERWALTUNGSRATES<br />
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in<br />
Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten<br />
verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung,<br />
Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems<br />
mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei<br />
von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder<br />
Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl<br />
und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie<br />
die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.<br />
VERANTWORTUNG DER REVISIONSSTELLE<br />
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil<br />
über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere<br />
Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und<br />
den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards<br />
haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass<br />
wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei<br />
von wesentlichen falschen Angaben ist.<br />
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen<br />
zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung<br />
enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der<br />
Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers.<br />
Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben<br />
in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irr tümern<br />
ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das<br />
interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung<br />
von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden<br />
Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil<br />
über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die<br />
Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten<br />
Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen<br />
Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung<br />
der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns<br />
erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene<br />
Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.<br />
PRÜFUNGSURTEIL<br />
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am<br />
31. Dezember <strong>2009</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen<br />
Gesetz und den Statuten.<br />
BERICHTERSTATTUNG AUFGRUND WEITERER<br />
GESETZLICHER VORSCHRIFTEN<br />
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die<br />
Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit<br />
(Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit<br />
unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.<br />
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer<br />
Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben<br />
des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem<br />
für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.<br />
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag, den Bilanzverlust mit den<br />
freien Reserven zu verrechnen, dem schweizerischen Gesetz und den<br />
Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung<br />
zu genehmigen.<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Dr. Matthias Jeger Ruth Christine Sigel<br />
Revisionsexperte Revisionsexpertin<br />
Leitender Revisor<br />
Basel, 11. Februar 2010
VORAUSSCHAUENDE AUSSAGEN<br />
Es können bestimmte Ereignisse eintreten, die zu einer materiellen<br />
Abweichung der tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht<br />
gemachten Voraussagen führen könnten; deswegen sind sämtliche<br />
in diesem Bericht enthaltenen vorausschauenden Aussagen eingeschränkt.<br />
Investoren werden darauf hingewiesen, dass alle vorausschauenden<br />
Aussagen Risiken und Unsicherheiten unterworfen<br />
sind. Verschiedene Umstände können zu materiellen Abweichungen<br />
in den tatsächlichen Ergebnissen führen. Dazu gehören auch der<br />
Zeitpunkt und die Bedeutung neuer Produkteinführungen, Preisstrategien<br />
von Konkurrenten, die Fähigkeit des Konzerns, weiterhin von<br />
den Lieferanten adäquate Produkte zu akzeptablen Bedingungen zu<br />
erhalten, die Fähigkeit, die Finanzierungs bedürfnisse zu befriedigen<br />
und die Liquidität sicherzustellen, Veränderungen der gesetzlichen<br />
Vorschriften oder im politischen und sozialen Umfeld, in dem sich<br />
der Konzern bewegt, oder wirtschaftliche und technische Trends oder<br />
Bedingungen einschliesslich Währungsschwankungen, Inflation und<br />
Konsumverhalten auf globaler, regionaler und natio naler Ebene.<br />
FINANZBERICHT<br />
125
126<br />
<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
Herausgeber<br />
<strong>Clariant</strong> International AG, Muttenz<br />
Redaktionsleitung<br />
Nigel Thornton<br />
Finanzredaktion<br />
Philipp Baberschke<br />
KontaKt<br />
Leiter Group Communications<br />
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Leiter External Communications<br />
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Tel. +41 61 469 67 45<br />
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Website<br />
www.clariant.com<br />
bestelladresse<br />
Bestellungen sind über die Website von <strong>Clariant</strong> möglich<br />
oder schriftlich an die folgende Adresse zu richten:<br />
<strong>Clariant</strong> International AG<br />
Investor Relations<br />
Rothausstrasse 61<br />
4132 Muttenz<br />
Schweiz<br />
© <strong>Clariant</strong> International Ltd<br />
beratung bei Corporate responsibility<br />
sustainserv, Zürich und Boston<br />
Konzept, gestaltung, grafiK und layout<br />
Kuhn, Kammann & Kuhn AG, Köln<br />
druCK<br />
Neidhart + Schön, Zürich<br />
HinWeis für zuKunftsgeriCHtete aussagen<br />
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf aktuellen<br />
Erwartungen und Prognosen der Konzernleitung basieren.<br />
Solche Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken,<br />
Unsicher heiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass<br />
die tatsächlichen Ergebnisse und Leistungen der <strong>Clariant</strong> International<br />
AG von denjenigen abweichen, die in diesen zukunftsgerichteten<br />
Aussagen ausdrücklich oder implizit genannt bzw. von ihnen projiziert<br />
werden. Die Informationen in diesem Bericht werden von der<br />
<strong>Clariant</strong> International AG bereitgestellt und entsprechen dem Stand<br />
zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts.<br />
disClaimer<br />
Die <strong>Clariant</strong> International AG publiziert <strong>Geschäftsbericht</strong>e in englischer<br />
und deutscher Sprache. Die englische Fassung ist bindend.
www.clariant.com<br />
<strong>Clariant</strong> International AG<br />
Rothausstrasse 61<br />
4132 Muttenz<br />
Schweiz<br />
© <strong>Clariant</strong> International AG, 2010 SAP-Nr. 1099441