Fressnapf Magazin Alles für mein Tier Mai-Juni

MENSCH & TIER | RASSEPORTRÄT
EURASlER: VlELSElTlG
UND UNBESTECHLlCH
Außen flauschig, innen stark. Eurasier sind nicht nur
schön, sondern beeindrucken auch mit ihrem Charakter.
Betritt man das Haus von Eurasier-Züchterin Monika
Petermayer, muss man erst einmal eine flauschige
„Hürde“ überwinden. Wie eine Mauer stehen die drei
hübschen Hündinnen da. Ruhig, selbstbewusst und
unfassbar plüschig. Bis hierher und nicht weiter. Nach
einem Leckerli und dem O.K. von Frau Petermayer
ist der Besuch akzeptiert, alles in Ordnung. Kein wütendes
Gekläffe, keine Aggression, einfach nur das
Verhalten von wachsamen Beschützern.
Das Beste im Eurasier vereint
Gezüchtet, um die besten Eigenschaften von drei urtümlichen
Rassen zu vereinen, erfreut sich der Eurasier in Österreich einer
immer größer werdenden Fangemeinde. Die Anfänge der Rasse gehen
auf die 1960er-Jahre zurück, als durch die Kreuzung des chinesischen
Chow-Chows und des mitteleuropäischen Wolfsspitzes
der „Wolf-Chow“ entstand. Dann kam noch der sibirische Samojede
hinzu, und 1973 erkannte der FCI die neue Rasse offiziell an. Heute
sind die Eurasier-Züchter bestens vernetzt und Tausende Eurasier
in Europa bilden eine solide Basis für die Zucht gesunder Hunde.
Auf die inneren Werte kommt es an
Im Unterschied zu anderen Rassen kommt es beim Eurasier an erster
Stelle auf die inneren Werte an. Wesen und Gesundheit stehen
vor dem Aussehen. „Er ist anpassungsfähig, ein wahrer Allrounder“,
betont Petermayer, die auch Richterin bei Wettbewerben ist,
als Mitglied im Zuchtgremium des Eurasier Club Austria Züchter
betreut und Seminare abhält. „Ist der Besitzer ein Couch-Potato,
wird es der Eurasier auch sein, ist er ein Outdoor-Typ, begleitet
ihn der Hund mit Freuden beim Sport.“ Das macht ihn als Familien-
und Begleithund so beliebt. Zudem baut er eine sehr starke
Bindung zu seiner Familie auf. Er ist wachsam und ein mutiger
Beschützer, aber kein Kläffer. Fremden gegenüber ist der Eurasier
zurückhaltend und desinteressiert. Praktisch fürs Gassi gehen
ohne Leine: Sein Jagdtrieb ist relativ gering ausgeprägt.
Ein Hund mit Feingefühl
Wie sein Äußeres schon erahnen lässt, gehört der Eurasier zur
Gruppe der wolfsähnlichen Hunde, das heißt, er ist dem Wolf genetisch
etwas näher als andere Rassen. Das zeigt sich in seinem
sozialen Feingefühl, in seiner ruhigen Art und in seinem selbstständigen
Wesen. „Auch wenn er ein gut erzogener Haushund ist,
könnte er in freier Wildbahn ohne Weiteres überleben.“
Eurasier sind Individualisten
Die Farbpalette des Fells reicht von wildfarben über schwarz bis
falben oder rot, und es ist erstaunlich pflegeleicht. „Ein Mal in der
Woche bürsten reicht aus“, erklärt Petermayer. „Und auch mit der
Hitze im Sommer hat der Eurasier nicht mehr Probleme als andere
Hunde.“ Er ist kein Hund, der auf Teufel komm raus gefallen und
von jedem Spaziergänger gestreichelt werden möchte. Ebenso wenig
wird er (für ihn) sinnlose Befehle befolgen. Wer das beherzigt,
wird einen unerschütterlichen, treuen Freund an seiner Seite finden.
Petermayers Tipp aus 25 Jahren Zuchterfahrung: „Das Wichtigste
ist eine Erziehung mit Liebe und Konsequenz. Und natürlich
Zeit.“ Denn ein Eurasier möchte überall dabei sein. So wie Petermayers
drei Hündinnen, die wie Riesenplüschkissen um
den Tisch herumliegen, da, wo ihr Frauchen sitzt.
Buschig behaarte
Rute, über den
Rücken oder
leicht seitwärts
gerollt
Widerristhöhe
Hündinnen: bis 56 cm,
Rüden: bis 60 cm
Gewicht
Hündinnen: bis 26 kg,
Rüden: bis 32 kg
Dreieckige Stehohren
mit abgerundeten
Spitzen
Flauschiges Fell
mit Dichter
Unterwolle
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