Singles als Lebensform und Lebensphase - hoepflinger.com
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5 Schlussbetrachtung<br />
5.1 Beantwortung der Fragestellung<br />
Abschliessend soll der Blick noch einmal auf die eingangs erwähnten <strong>und</strong> der Arbeit zugr<strong>und</strong>e<br />
liegenden Fragestellungen gerichtet werden.<br />
a) Was ist ein Single <strong>und</strong> welche Typen von <strong>Singles</strong> gibt es?<br />
Den vorgestellten Definitionen <strong>und</strong> Typologien ist gemeinsam, dass die ausschliessliche Betrachtung<br />
der <strong>Singles</strong> <strong>als</strong> Alleinlebende zu einer zu heterogenen Gruppierung führt. <strong>Singles</strong><br />
wurden daher an Hand von objektiveren Kriterien wie z.B. Haushaltsform, Alter, Partnerschaft,<br />
Dauerhaftigkeit, Zivilstand, im Sinne einer Merkm<strong>als</strong>konfiguration <strong>und</strong> <strong>als</strong> selbstgedeutetes<br />
Verständnis definiert. Auf der empirischen Ebene erwies sich allerdings die Betrachtung<br />
der alleinlebenden <strong>Singles</strong> in Einpersonenhaushalten unter Berücksichtigung der strukturellen<br />
Kriterien, der sozialen Status-Dimensionen <strong>und</strong> der unterschiedlichen <strong>Lebensphase</strong>n <strong>als</strong><br />
zweckmässig.<br />
b) Welche theoretische Ansätze erklären die Verbreitung <strong>und</strong> das Dasein von <strong>Singles</strong>?<br />
Während die Theorien der Individualisierung, der Differenzierung <strong>und</strong> der De-<br />
Institutionalisierung davon ausgehen, dass Modernisierungsprozesse die Verbreitung der <strong>Lebensform</strong><br />
der <strong>Singles</strong> fördern, konzentriert sich der Rational Choice-Ansatz auf die rationale<br />
Wahl der Single-<strong>Lebensphase</strong>. Das Konzept des Biographisierungsverfahrens <strong>und</strong> das Generationen-Konzept<br />
betrachten <strong>Singles</strong> in unterschiedlichen Altersgruppen <strong>und</strong> im Lebensverlauf.<br />
c) Welche gesellschaftlichen Veränderungen begünstigen die Verbreitung von <strong>Singles</strong>?<br />
Soziodemographische Veränderungen wie die höhere Lebenserwartung <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Zunahme verwitweter Frauen, der Geburtenrückgang <strong>und</strong> die erhöhten Scheidungsrate<br />
tragen zu einer Zunahme der Einpersonenhaushalte <strong>und</strong> folglich zur Verbreitung der <strong>Singles</strong><br />
bei. Im Zuge der Modernisierung ist auch das Wohlstandsniveau gestiegen, die Schul<strong>und</strong><br />
Berufsbildung wurde ausgeweitet, die Arbeitsmobilität stieg stark an, die Urbanisierung<br />
<strong>und</strong> die Freizeit nahmen zu. Zudem wurden durch die zunehmende Integration der Frauen am<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Erwerbsleben die traditionelle Rollen- <strong>und</strong> Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern<br />
hinterfragt, so dass für immer mehr Menschen das Single-Leben <strong>als</strong> nicht konventionelle<br />
Alternative bevorzugt wird.<br />
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