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Singles als Lebensform und Lebensphase - hoepflinger.com

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len. Zwar leben immer mehr Menschen in Einpersonenhaushalten, doch dies ist nicht mit einer<br />

homogenen Singularisierung der Gesellschaft gleichzusetzen. <strong>Singles</strong> führen keineswegs<br />

ein solitäres Leben: Sowohl jüngere <strong>als</strong> auch ältere <strong>Singles</strong> sind in familiale <strong>und</strong> soziale Beziehungsnetze<br />

integriert. Das Single-Leben hat je nach Alter eine unterschiedliche Bedeutung.<br />

Während jüngere Erwachsene ihr Single-Leben <strong>als</strong> Explorationsphase mit vielen Möglichkeiten<br />

erleben, sind die <strong>Lebensform</strong>en bei den <strong>Singles</strong> mittleren Alters je nach Zivilstand heterogener.<br />

Alleinleben wird <strong>als</strong> lediger, geschiedener oder verwitweter Single unterschiedlich<br />

erlebt. Zudem bestehen auch grosse Geschlechterunterschiede in sozialer <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />

Hinsicht. Im hohen Rentenalter sind <strong>Singles</strong> oftm<strong>als</strong> verwitwet, doch das Alleinleben im eigenen<br />

Haushalt wird <strong>als</strong> positiv erlebt, solange die Selbständigkeit gewährleistet ist.<br />

<strong>Singles</strong> sollten daher nicht nur defizitär <strong>als</strong> Vorboten von Krisen, Anonymisierung oder Vereinzelung<br />

der Gesellschaft betrachtet werden. Sie könnten ebenso gut <strong>als</strong> Vorbilder für autonome,<br />

gebildete <strong>und</strong> zugleich sozial kompetente Menschen angesehen werden, die sich durchaus<br />

ein Leben in Partnerschaft <strong>und</strong> Gemeinschaft vorstellen können.<br />

Die Grenzen der Arbeit liegen auf der empirischen Ebene in der begrenzten Auswahl struktureller<br />

Merkmale. Eine Differenzierung nach Religion, Nationalität <strong>und</strong> Wohnraum wäre ebenfalls<br />

notwendig. Zudem wurde die kulturelle Dimension grösstenteils vernachlässigt. Die<br />

Ausweitung auf einen internationalen Vergleich würde die Differenzierung des Single-<br />

Phänomens ebenfalls erweitern. Schliesslich wären auch qualitative Ansätze zu berücksichtigen.<br />

Zwar wurden diese im theoretischen Teil angedeutet, empirisch qualitative Bef<strong>und</strong>e wurden<br />

jedoch nicht berücksichtigt. Gerade die Selbstdeutung <strong>als</strong> Single scheint eine sinnvolle<br />

Erweiterung zur Differenzierung der <strong>Singles</strong> zu sein.<br />

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