Sachwert Magazin_2017-02_web
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Nr. <strong>02</strong> | <strong>2017</strong> www.sachwert-magazin.de<br />
BACKHAUS VERLAG<br />
SACHWERT<br />
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Inhalt<br />
24<br />
<strong>Sachwert</strong> Roundtable Wohin geht<br />
die Entwicklung im Anlagebereich?<br />
16<br />
Trump Befeuert er die weltweiten<br />
Rohstoffmärkte?<br />
Bilder: Sachw. RT: J. Wilkens, Trump: Depositphotos/ginophotos1, Meier: Gök<br />
vv<br />
Inhalt <strong>02</strong>/<strong>2017</strong><br />
5 Editorial Editorial von Julien Backhaus<br />
Geldpolitik<br />
6 James Rickards: Das Gold und die FED<br />
12 James Rickards: Cyber-finanzieller Krieg<br />
16 A. Kroll: Trump und die Rohstoffmärkte<br />
Geldanlage<br />
24 Expertenrunde: <strong>Sachwert</strong> Roundtable<br />
28 Diamanten: Funkelndes Investment<br />
32 Sandra Navidi: Netzwerken<br />
34 Lencke Steiner: Einen Arschtritt riskieren<br />
Mitarabeiter<br />
38 Hennings: Effiziente Versorgungswerke<br />
Urs Meier<br />
Entscheide!<br />
30<br />
Interviews<br />
30 Urs Meier: Entscheide!<br />
Impressum<br />
<strong>Sachwert</strong> <strong>Magazin</strong> ISSN 2197-1587<br />
Redaktion<br />
Waffensener Dorfstraße 54, 27356 Rotenburg<br />
Tel: (0 42 68) 9 53 04-91, Fax: 9 53 04-92<br />
E-Mail: redaktion@sachwert-magazin.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.) Julien D. Backhaus<br />
Redakteurin und Satz Martina Schäfer<br />
Expertenbeirat Thomas Hennings<br />
Projektmanagerin Eva-Maria Backhaus<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
Verlag Backhaus Verlag<br />
Herausgeber, Verleger Julien D. Backhaus<br />
Bremer Straße 24, D-31608 Marklohe<br />
Waffensener Dorfstraße 54, 27356 Rotenburg<br />
Telefon (0 42 68) 9 53 04-91<br />
E-Mail: info@backhausverlag.de<br />
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Jens Goerlich/Lufthansa<br />
Jens Goerlich/Lufthansa
Editorial<br />
Julien D. Backhaus<br />
Herausgeber und<br />
Chefredakteur<br />
BLM<br />
consult<br />
Editorial<br />
Inflationsschutz Gold<br />
Zurzeit läuft es gut an den Börsen. Auch in den USA befeuert Präsident Donald<br />
Trump die Rekordträume der Börsianer. Erwartet werden Lockerungen der Bankenregulierung<br />
und ein neuer Wirtschaftsboom. Ob das die Kurse nachhaltig<br />
stabil hält, sei dahin gestellt. Ob es Handelskriege, Währungskriege oder neue<br />
Sanktionen geben wird, weiß derzeit niemand.<br />
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<strong>Sachwert</strong>strategien<br />
Solange die Welt nicht weiß, was genau passieren wird, ist Gold die erste<br />
Versicherung. Auch schon vor der Wahl begannen Notenbanken weltweit,<br />
Goldreserven aufzubauen. Wenn wir die Sicherheit einer Währung beurteilen<br />
wollen, fragen wir nach den Goldreserven des Landes. Die Bundesbank ordert<br />
mittlerweile ihre Auslandsbestände zurück in heimische Tresore. Vorbei sind<br />
die Zeiten, als man nur den Kommentar abgab, man habe keinen Grund, der<br />
Lagerung in USA oder Frankreich zu misstrauen. Ob es tatsächlich Misstrauen<br />
ist, wissen wir nicht. Fakt ist aber: Die Bundesbanker möchten es doch wieder<br />
in Deutschland haben. Sicher ist sicher.<br />
Was für die Bundesbank gut ist, kann für den Rest von uns nicht schlechter sein.<br />
Also kaufen Anleger vermehrt Gold. Gerade Rücksetzer werden zum Nachkauf<br />
genutzt. Gold wirft zwar keine direkten Renditen ab, aber das tun andere Anlagen<br />
die nächsten Jahre vermutlich auch nicht. Den werthaltigen Charakter des<br />
gelben Metalls weiß man trotzdem zu schätzen.<br />
Wir haben in dieser Ausgabe wieder spannende Beiträge, wie sich Rohstoffe<br />
und <strong>Sachwert</strong>anlagen entwickeln werden, wie Sie sich vor den Notenbankexperimenten<br />
weltweit schützen können und wie Sie Ihre Ziele besser erreichen<br />
können.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihr<br />
Julien Backhaus<br />
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Geldpolitik<br />
Das Gold und die FED<br />
Wie funktioniert das System?<br />
Ist die Fed pleite? Das umgangssprachliche<br />
Kürzel »Fed« bezieht sich auf das<br />
gesamte Federal Reserve System, das aus<br />
zwölf regionalen Federal Reserve Banken<br />
besteht, die jeweils den Geschäftsbanken<br />
in der betreffenden Region gehören. Mit<br />
dem Wort »pleite« meinen wir insolvent<br />
– dass ihre Verbindlichkeiten höher wären<br />
als ihre Vermögenswerte, sodass ihr Gesamt-Nettovermögen<br />
negativ wäre. Aber<br />
abgesehen von Definitionen bleibt die<br />
Frage: Ist die Fed pleite?<br />
Ich hatte Gelegenheit, über diese Frage<br />
mit Mitgliedern des »Board of Governors«<br />
(»Vorstands«) zu sprechen, mit Präsidenten<br />
regionaler Federal-Reserve-Banken,<br />
hochrangigen Fed-Mitarbeitern sowie<br />
Präsidentschaftskandidaten und anderen.<br />
Die Antworten, die ich erhielt, waren<br />
»Nein«, »Ja«, »Vielleicht« und »Das spielt<br />
keine Rolle«. Jede dieser Antworten zeigt<br />
einen beunruhigenden Aspekt der Federal<br />
Reserve. Wir wollen uns diese Antworten<br />
etwas genauer ansehen und analysieren,<br />
was die Personen, die sie gegeben haben,<br />
eigentlich damit meinten.<br />
Oberflächlich betrachtet ist die Fed nicht<br />
insolvent. Während ich dies schreibe,<br />
weist die Bilanz der Fed Vermögenswerte<br />
von insgesamt etwa 4,49 Billionen Dollar<br />
aus, Verbindlichkeiten von insgesamt etwa<br />
4,45 Billionen Dollar und ein Gesamtkapital<br />
(Vermögenswerte minus Verbindlichkeiten)<br />
von etwa 40 Milliarden Dollar.<br />
Zugegeben, die Fed ist hochgradig »leveraged«<br />
(»gehebelt«, also fremdfinanziert),<br />
etwa 114 zu 1. Der Leverage-Effekt beziehungsweise<br />
die Fremdfinanzierung verstärkt<br />
die Auswirkungen von Gewinnen<br />
und Verlusten auf das Eigenkapital. Schon<br />
durch einen Verlust von 1 Prozent auf<br />
ihre Vermögenswerte wäre das gesamte<br />
Kapital der Fed vernichtet. In normalen<br />
Aktien- und Anleihemärkten kommt es<br />
ständig vor, dass die Kurse um 1 Prozent<br />
fallen. Die Bilanz der Fed ist hochgradig<br />
gehebelt und hängt am seidenen Faden,<br />
aber technisch gesehen ist die Fed nicht<br />
insolvent.<br />
Das bringt uns zu dem Konzept, der<br />
»marktgerechten Bewertung«. Wie der<br />
Ausdruck schon sagt, bedeutet das, dass<br />
jeder Vermögenswert aufgrund der be-<br />
Ist die Fed<br />
pleite?<br />
XO Ja<br />
XO Nein<br />
XO Vielleicht<br />
XO<br />
Das spielt<br />
keine Rolle<br />
sten verfügbaren Informationen nach dem<br />
aktuellen Marktpreis neu bewertet wird.<br />
Hedgefonds und Wertpapierhändler tun<br />
das jeden Tag, wenn auch die Ergebnisse<br />
nur periodisch berichtet werden. Banken<br />
führen ebenfalls für Teile ihrer Bilanz regelmäßig<br />
eine marktgerechte Bewertung<br />
durch. Manche Vermögenswerte werden<br />
zum Marktpreis bewertet, andere dagegen<br />
nicht, je nachdem, ob diese Anlagen<br />
für den Eigenhandel gedacht sind oder ob<br />
sie langfristige Investments darstellen. Die<br />
Fed bilanziert nicht nach aktuellen Marktwerten.<br />
Aber was wäre, wenn sie es täte?<br />
Wäre sie dann insolvent? Um diese Frage<br />
zu beantworten, müssen wir uns etwas<br />
näher mit den Einzelheiten der Fed-Bilanz<br />
beschäftigen.<br />
Die Preise von kurzfristigen Instrumenten,<br />
zum Beispiel von Geldmarktpapieren mit<br />
dreimonatiger Laufzeit, verändern sich so<br />
gut wie gar nicht. Sie unterliegen so geringen<br />
Schwankungen, dass sie sich kaum<br />
auf die Solvenz der Fed auswirken, selbst<br />
wenn sie marktgerecht bewertet würden.<br />
Das gilt allerdings nicht für Schatzanweisungen<br />
mit zehn Jahren Laufzeit sowie für<br />
30-jährige Staatsanleihen; diese beiden<br />
Instrumente sind sehr volatil (schwankungsanfällig).<br />
Tatsächlich nimmt die Volatilität<br />
(die technisch als »Laufzeit« bezeichnet<br />
wird) bei niedrigeren Zinsen zu.<br />
Bekanntlich waren die Zinsen in den vergangenen<br />
sechs Jahren nahe ihren historischen<br />
Tiefstständen, was bedeutet, dass<br />
solche Instrumente besonders anfällig<br />
für starke Schwankungen des jeweiligen<br />
Marktwertes waren.<br />
In der Bilanz der Fed werden »U.S. Treasury<br />
securities – Notes and Bonds, nominal«<br />
(»Wertpapiere des US-Finanzministeriums<br />
– Schatzbriefe und Anleihen, nominal«)<br />
in einer einzigen Kategorie zusammengefasst<br />
und zeigen, während ich dies schreibe,<br />
einen Bestand von etwa 2,3 Billionen<br />
Dollar. Darüber hinaus schlüsselt die Fed<br />
diese Bestände nach den regionalen Federal-Reserve-Banken<br />
auf. Von den 2,3<br />
Billionen, die vom Federal Reserve System<br />
insgesamt gehalten werden, stehen 1,48<br />
Billionen bei der Federal Reserve Bank of<br />
New York zu Buche. Das ergibt Sinn, da<br />
die New York Fed die Offenmarktoperationen<br />
für das gesamte System durchführt<br />
und im Rahmen der diversen »Quantitative<br />
Easing«-Programme (QE, »quantitative<br />
Lockerung«) als größter Käufer von<br />
Staatsanleihen auftritt. Die New York Fed<br />
wiederum veröffentlicht eine detaillierte<br />
Aufstellung der US-Staatsanleihen, die sie<br />
unter ihrem System Open Market Account<br />
(SOMA, »systemweites Offenmarktkonto«)<br />
hält. Mithilfe dieser detaillierten<br />
Informationen über diese Wertpapiere,<br />
eines tagesaktuellen Börsentickers sowie<br />
herkömmlicher Anleihen-Rechenregeln<br />
ist es möglich, diesen Teil der Fed-Bilanz<br />
marktgerecht zu bewerten.<br />
Die Daten der New York Fed zeigen, dass<br />
die Fed auf dem Höhepunkt der QE2-<br />
und QE3-Programme große Mengen von<br />
sehr schwankungsanfälligen Zehn-Jahres-<br />
Schatzbriefen gekauft hat. Für QE2 fanden<br />
diese Käufe in der Zeit von November<br />
2010 bis Juni 2011 statt, für QE3 von September<br />
2012 bis Oktober 2014. Verwendet<br />
man nur diese Daten, war die Fed zu<br />
bestimmten Zeiten zwischen Juni und Dezember<br />
2013 technisch insolvent, wenn<br />
man eine marktgerechte Bewertung dieser<br />
Wertpapiere zugrunde legt. Zu dieser<br />
Zeit erbrachte eine Zehn-Jahres-Anleihe<br />
eine Umlaufrendite von etwa 3 Prozent.<br />
Zum Zeitpunkt der entsprechenden Käufe<br />
brachten die meisten dieser Zehn-Jahres-<br />
Schatzanweisungen Renditen von 1,5 bis<br />
Bild: Depositphotos/Zooom<br />
6<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
2,5 Prozent. Diese Veränderung der Renditen<br />
vom 1,5- auf das 3-Prozent-Niveau<br />
hätte durch marktgerechte Bewertung<br />
zu erheblichen Wertabschreibungen auf<br />
diesen Teil des Portfolios der Fed geführt<br />
– mehr als genug, um das dünne Kapitalpolster<br />
von seinerzeit 60 Milliarden Dollar<br />
aufzuzehren.<br />
Gegen Ende Januar 2013,<br />
als die Renditen gerade<br />
zu steigen begonnen hatten,<br />
war ich in Vail, Colorado,<br />
bei einem Freund<br />
zum Abendessen eingeladen.<br />
Am Tisch saß auch<br />
ein Mann, der vor Kurzem<br />
aus dem »Board of Governors«<br />
(Vorstand) der Federal Reserve ausgeschieden<br />
war und QE1, QE2 und den<br />
Beginn von QE3 als Vorstandsmitglied<br />
miterlebt hatte. Ich bin ein Mensch, der<br />
sich nicht scheut, auch heikle Themen anzusprechen,<br />
und nach einigem höflichen<br />
Geplauder über Belangloses sprach ich<br />
den Ex-Governor direkt an und sagte zu<br />
ihm: »Es sieht so aus, als sei die Fed insolvent.«<br />
Er schien überrascht zu sein und<br />
sagte: »Nein, das sind wir nicht.« Daraufhin<br />
erklärte ich: »Nun, vielleicht nicht in<br />
technischer Hinsicht, aber wenn man eine<br />
marktgerechte Bewertung zugrunde legt,<br />
dann ist es so.« Der Governor erwiderte:<br />
»Niemand hat das durchgerechnet.« Ich<br />
antwortete: »Ich habe es durchgerechnet<br />
und ich glaube, auch andere haben das<br />
schon getan.« Ich sah dem Governor in<br />
die Augen und bemerkte ein leichtes Zucken.<br />
Er antwortete: »Nun ja, vielleicht.«<br />
Und dann, nach einer Pause: »Falls wir<br />
tatsächlich insolvent sein sollten, spielt<br />
das keine Rolle; eine Zentralbank braucht<br />
kein Kapital. Viele Zentralbanken der Welt<br />
haben kein Kapital.« Ich antwortete ihm:<br />
»Ich verstehe Ihren Standpunkt, Governor.<br />
Zentralbanken brauchen aus technischer<br />
Sicht kein Kapital. Allerdings könnte das<br />
eine Überraschung für die Bürger der Vereinigten<br />
Staaten sein. Es gibt gute Gründe<br />
für die Annahme, dass die Solvenz der Fed<br />
im Präsidentschaftswahlkampf 2016 zu<br />
einem wichtigen Thema werden könnte.«<br />
An dieser Stelle bemerkte ich, dass unser<br />
Gastgeber unruhig wurde, und so lenkte<br />
ich das Gespräch wieder auf unverfänglichere<br />
Themen wie Wein und Skifahren.<br />
Ich wollte den Governor nicht in ein Gespräch<br />
über technische Buchhaltungsmethoden<br />
und die Theorie des Zentralbankwesens<br />
verwickeln. Mir kam es allein<br />
darauf an, dass das gesamte Konstrukt<br />
der Federal Reserve und des US-Dollar auf<br />
einem einzigen Stützpfeiler ruht – nämlich<br />
Vertrauen.<br />
Solange das Vertrauen der Bürger erhalten<br />
bleibt, kann das Gelddrucken weitergehen.<br />
Sobald jedoch dieses Vertrauen<br />
verloren geht, kann auch noch so viel<br />
Das gesamte Konstrukt<br />
der Federal Reserve<br />
und des US-Dollar ruht<br />
auf einem einzigen<br />
Stützpfeiler – nämlich<br />
Vertrauen.<br />
Geldpolitik<br />
Gelddrucken die Lage nicht mehr retten.<br />
Meine Sorge ist, dass die Federal Reserve<br />
dermaßen von MIT-Quants (quantitative<br />
Analysten, die am Massachusetts Institute<br />
of Technology studiert haben) und<br />
Akademikern dominiert wird, dass die politischen<br />
Entscheider sich in deren finanzmathematischen<br />
Modellen verlieren und<br />
das Temperament der US-<br />
Bürger und das Vertrauen,<br />
das die Amerikaner ihnen<br />
entgegenbringen, aus den<br />
Augen verlieren.<br />
Anfang 2015 traf ich mich<br />
mit einem weiteren Fed-<br />
Funktionär in Midtown<br />
Manhattan zum Dinner.<br />
Dieses Mal handelte es sich nicht um einen<br />
Governor, sondern einen studierten<br />
Spezialisten, der von Ben Bernanke und<br />
Janet Yellen persönlich ausgesucht worden<br />
war, um die Politik der Fed öffentlich<br />
zu erläutern. Er war kein PR-Profi und in<br />
der Öffentlichkeit kaum bekannt. Er war<br />
ein totaler Insider und hatte sein Büro auf<br />
derselben Etage wie Bernanke und Yellen,<br />
im Hauptquartier der Fed an der Constitution<br />
Avenue in Washington, D. C. (was<br />
Bernanke mir persönlich bestätigte, als ich<br />
etwas später mit ihm sprach).<br />
Auch ihn fragte ich, ob es sein könne, dass<br />
die Fed bei einer marktgerechten Bewertung<br />
insolvent sei. Zu diesem Zeitpunkt<br />
war die Rendite von Zehn-Jahres-Schatzanweisungen<br />
auf unter 2 Prozent gefallen<br />
und viele der zwischen 2010 und 2013 gekauften<br />
Zehn-Jahres-Schatzanweisungen<br />
waren nicht mehr so schwankungsanfällig,<br />
weil bis zu ihrer Fälligkeit nur noch fünf bis<br />
sieben Jahre verblieben. (Eine Zehn-Jahres-<br />
Schatzanweisung, die in fünf Jahren fällig<br />
wird, wird im Hinblick auf ihre Laufzeit<br />
und Volatilität genauso gehandelt wie eine<br />
Fünf-Jahres-Schatzanweisung.) Zum Zeitpunkt<br />
unseres Gesprächs sah es aus, als<br />
hätte die Fed ihre Verluste aus einer marktgerechten<br />
Bewertung wieder hereingeholt<br />
und als sei sie solvent. Dennoch wollte ich<br />
über dieses Thema sprechen, weil die Zinsen<br />
wieder steigen konnten, was zu neuen<br />
Verlusten an den Märkten geführt hätte.<br />
Mich interessierte das Thema »Vertrauen«.<br />
Dieses Mal war die Reaktion weniger<br />
nebulös als bei meinem Gespräch in Vail.<br />
Vielmehr äußerte sich mein Bekannter sehr<br />
entschieden: »Wir sind nicht insolvent und<br />
sind es auch nie gewesen. Es steht alles<br />
in der Bilanz, Sie können es dort nachlesen.«<br />
Bei dieser Aussage bezog er sich<br />
ausdrücklich auf die Phase höherer Zinsen<br />
Mitte 2013. Aber davon ließ er sich nicht<br />
beirren. »Wir sind nie insolvent gewesen.«<br />
Thema erledigt.<br />
Da ich das Anleihenportfolio der Fed nach<br />
den Grundsätzen der marktgerechten<br />
Bewertung durchgerechnet hatte, war<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Geldpolitik<br />
ich von seiner entschiedenen Aussage<br />
irritiert. Hatte ich vielleicht etwas übersehen?<br />
Hatte die Fed womöglich einen versteckten<br />
Vermögenswert, der die Verluste<br />
Banken übertragen. Dies war der erste<br />
Schritt, um das vorhandene physische<br />
Gold in immer weniger Händen zu konzentrieren<br />
– ein Thema, auf das wir noch<br />
Was sind diese Goldzertifikate wert?<br />
Diese Goldzertifikate wurden zuletzt 1971<br />
marktgerecht bewertet, zu einem Preis<br />
von 42,2222 Dollar pro Feinunze. Aus<br />
diesem Preis und den Daten aus<br />
der Bilanz der Fed errechnen<br />
sich ungefähr 261,4 Millionen<br />
Feinunzen an Gold, also gut 8<br />
000 Tonnen. Bei einem Marktpreis<br />
von 1 200 Dollar pro Feinunze<br />
wäre dieses Gold etwa<br />
315 Milliarden Dollar wert. Da<br />
dieser Goldbestand mit nur<br />
etwa 11 Milliarden Dollar in der<br />
Bilanz der Fed steht, verschafft<br />
dieser Gewinn aus einer marktgerechten<br />
Bewertung der Fed<br />
eine stille Reserve von über 300<br />
Milliarden Dollar.<br />
Wenn man 300 Milliarden Dollar<br />
zum Kapitalkonto der Fed<br />
hinzurechnet, reduziert sich<br />
dadurch deren Fremdfinanzierungsquote<br />
von 114 zu 1 auf<br />
das wesentlich respektablere<br />
Verhältnis von 13 zu 1, was der<br />
Eigenkapitalquote der meisten<br />
im Anleihenportfolio ausgleichen<br />
konnte? Es war klar,<br />
dass mein Freund mich in<br />
diese Richtung lenken wollte,<br />
ohne das jedoch ausdrücklich<br />
sagen zu wollen.<br />
Arbeitslosigkeit, die unsichere Existenz des Schaffenden,<br />
enttäuschte Erwartungen, der plötzliche Verlust von Ersparnissen,<br />
die unmäßigen Gewinne Einzelner – der Spekulanten und Profitgeier –<br />
sie alle gehen in erheblichem Maß auf die mangelnde<br />
Stabilität des Wertstandards zurück.<br />
John Maynard Keynes, Ein Traktat über Währungsreform (1924)<br />
Goldbild: Frank Ulbricht/pixelio, Fort Knox: flickr/Ex22218on-off, Cover FBV<br />
Die Geschichte des Gold-<br />
Zertifikate-Kontos<br />
Ich nahm mir noch einmal die Bilanz der<br />
Fed vor und fand sofort, was ich suchte –<br />
nämlich die allererste Zeile der Bilanz,<br />
die als »Gold certificate account« (»Goldzertifikate-Konto«)<br />
ausgewiesen war.<br />
Während ich dies schreibe, zeigt dieses<br />
Konto einen Bilanzsaldo von 11 Milliarden<br />
Dollar. Dieser Betrag entspricht den<br />
historischen Kosten nach den üblichen<br />
Buchhaltungskonventionen der Fed. Was<br />
wäre, wenn man diesen Posten ebenfalls<br />
marktgerecht bewerten würde, ebenso<br />
wie die Staatsanleihen?<br />
Um dieses Goldzertifikate-Konto zu verstehen,<br />
muss man eine Zeitreise zurück<br />
ins Jahr 1913 machen und im Jahr 1934<br />
einen Zwischenstopp einlegen. Als die<br />
Federal Reserve 1913 gegründet wurde,<br />
mussten ihre privaten Eigentümer, die<br />
Banken in jedem Fed-Distrikt, ihr Gold<br />
an eine der regionalen Federal-Reservezurückkommen<br />
werden.<br />
Im Jahr 1934 unternahm die US-Regierung<br />
einen Schritt, der praktisch einer<br />
Beschlagnahme des gesamten Goldes der<br />
Federal Reserve gleichkam, und übertrug<br />
es in den Besitz des US-Finanzministeriums.<br />
Fort Knox wurde 1937 gebaut, um<br />
dort zum einen das Gold der Fed einzulagern<br />
und zum anderen das Gold der US-<br />
Bürger, das die Regierung 1933 von ihnen<br />
konfisziert hatte.<br />
Gemäß dem Gold Reserve Act von 1934<br />
wurden vom US-Finanzministerium Goldzertifikate<br />
an die Federal Reserve ausgestellt,<br />
um das Loch in der Bilanz zu stopfen<br />
und Einwände aufgrund des fünften US-<br />
Verfassungszusatzes zu entkräften: »… Privateigentum<br />
darf nicht ohne angemessene<br />
Entschädigung für öffentliche Zwecke eingezogen<br />
werden.« Das Finanzministerium<br />
zog das Gold der Fed ein, gab ihr dafür jedoch<br />
eine »angemessene Entschädigung«<br />
in Form von Goldzertifikaten.<br />
gut kapitalisierten Banken entspricht. Diese<br />
stille Reserve ist mehr als genug, um<br />
möglicherweise auftretende Verluste aus<br />
einer marktgerechten Bewertung des Anleihenportfolios<br />
zu kompensieren.<br />
Außerdem ist die Feststellung interessant,<br />
dass die vom Finanzministerium gehaltene<br />
Menge an Gold – etwa 8 000 Tonnen<br />
– ungefähr der Menge an Gold entspricht,<br />
die von der Fed in ihrer Bilanz als Forderung<br />
ausgewiesen wird, nämlich ebenfalls<br />
etwa 8 000 Tonnen. Der US-Goldbestand<br />
ging von etwa 20.000 Tonnen im Jahr<br />
1950 auf etwa 8 000 Tonnen im Jahr 1980<br />
zurück. Diese Reduzierung um 12.000<br />
Tonnen vollzog sich in zwei Phasen. Von<br />
1950 bis 1971 mussten etwa 11.000<br />
Tonnen aufgewendet werden, um die<br />
Forderungen ausländischer Handelspartner<br />
zu befriedigen, die ihre Dollar in Gold<br />
umtauschen wollten. Und zwischen 1971<br />
und 1980 wurden etwa 1 000 Tonnen auf<br />
den Markt geworfen, um den Goldpreis<br />
<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Geldpolitik<br />
zu drücken. Dann wurde das Komplott<br />
zur Manipulation des Goldpreises unter<br />
Verwendung des physischen Goldes der<br />
Vereinigten Staaten plötzlich aufgegeben.<br />
Und seit 1980 haben die Vereinigten Staaten<br />
so gut wie kein offizielles Gold mehr<br />
verkauft.<br />
auszug aus „Gold - wie sie sich vor<br />
Infaltion, Zentralbanken und finanzieller<br />
repression schützen“ von James<br />
rickards, FBV<br />
Das Gold und die Fed-Bilanz<br />
Könnte der Grund dafür sein, dass das Finanzministerium<br />
nicht in die Lage geraten<br />
will, weniger Gold zu halten, als es der<br />
Fed theoretisch schuldet? Sind 8 000 Tonnen<br />
eine Untergrenze für den US-Goldbestand,<br />
weil das die Menge ist, die als<br />
Forderung in der Fed-Bilanz steht? In diesem<br />
Fall wäre dieser Zusammenhang sehr<br />
wichtig, weil er bedeuten würde, dass die<br />
Vereinigten Staaten kein weiteres physisches<br />
Gold mehr auf dem freien Markt<br />
verkaufen können. Sie könnten lediglich<br />
andere – zum Beispiel Großbritannien<br />
– dazu ermuntern, ihr Gold auf den Markt<br />
zu werfen oder mithilfe von Leasingoperationen<br />
das Papiergold-Spiel zu spielen.<br />
Das US-Finanzministerium wäre als Anbieter<br />
auf dem Goldmarkt aus dem Spiel.<br />
Formal gesehen geben die Goldzertifikate<br />
der Fed nicht das Recht, vom Finanzministerium<br />
physisches Gold zu fordern.<br />
Aber sie implizieren eine moralische Verpflichtung<br />
des Finanzministeriums, das<br />
Gold zu nutzen, um die Federal Reserve<br />
zu unterstützen, falls das Vertrauen in das<br />
gedruckte Geld der Fed zusammenbricht.<br />
Ein anderer Name für eine implizite Verpflichtung,<br />
die Fed mit Gold zu unterstützen,<br />
lautet »Goldstandard«.<br />
Mein Freund, der Insider, hatte recht. Die<br />
Fed war im Jahr 2013 auf der Grundlage<br />
einer marktgerechten Bewertung vorübergehend<br />
insolvent, wenn man nur ihr<br />
Wertpapierportfolio betrachtete. Wenn<br />
man jedoch auch die stillen Reserven<br />
der Fed berücksichtigt, nämlich ihre<br />
Goldbestände, war sie nie insolvent.<br />
Das Vertrauen des gesamten globalen<br />
Finanzsystems beruht auf dem US-Dollar.<br />
Das Vertrauen in den Dollar beruht<br />
auf der Solvenz der Fed laut ihrer Bilanz.<br />
Und diese Solvenz beruht auf einem<br />
knappen Vorrat von … Gold. Das ist ein<br />
Zustand, den kein Funktionär der Fed öffentlich<br />
einräumen oder diskutieren will.<br />
Selbst eine beiläufige Bemerkung über<br />
die Bedeutung von Gold für die Solvenz<br />
der Fed könnte eine Debatte über das<br />
Verhältnis von Gold zu Geld und damit<br />
zusammenhängende Themen lostreten,<br />
welche die Fed in den 1970er-Jahren<br />
hinter sich gelassen hat. Aber trotzdem<br />
spielt Gold nach wie vor eine wichtige<br />
Rolle im Weltwährungssystem. Das ist<br />
der Grund, warum Zentralbanken und<br />
Staaten Gold in ihren Tresoren lagern,<br />
obwohl sie seine Rolle öffentlich diskreditieren.<br />
U. S. Bullion Depository in Fort Knox, Kentucky.<br />
hier lagern die Goldreserven der USa. Wieviel<br />
genau? Das ist wohlgehütete Geheimsache.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 9
Investment Anzeige<br />
Orangenplantagen<br />
in Paraguay<br />
Mit Agrar-Investitionen langfristig passives<br />
Einkommen sichern<br />
Sicheres Land im Herzen Südamerikas<br />
Das ländlich geprägte, beschauliche<br />
Paraguay gehört seit jeher zu den stabilsten<br />
Ländern in Latein-Amerika. Sichere<br />
Grundbücher, geringe Kriminalität, eine<br />
stabile Landeswährung, politische Stabikas.<br />
Die Anbau-Bedingungen sind in dem<br />
subtropischen Land geradezu ideal, dazu<br />
erfährt das zwischen den großen Nachbarn<br />
Brasilien und Argentinien gelegene<br />
Paraguay seit Jahren einen sehr ausgeprägten<br />
Wirtschaftsboom. Die Orange ist<br />
die in der gesamten Region gefragteste<br />
Frucht. Neben Supermärkten fragen vor<br />
allem Hotels und natürlich die zahlreichen<br />
Hersteller von Fruchtsäften, Limonaden<br />
oder Süßwaren ganz massiv frische Orangen<br />
nach. Auch weltweit steigt die Nach-<br />
Die Bielefelder Firma Agri Terra bietet ihren<br />
Kunden die Möglichkeit, sich durch eine<br />
Beteiligung an lukrativen Agrar-Projekten<br />
in Süd-Amerika langfristig passives Einkommen<br />
zu sichern – ein Angebot, das<br />
in Zeiten von Euro-Angst, dem Gespenst<br />
der Versorgungslücke sowie anhaltender<br />
Niedrigzinsphase von mehr und mehr Personen<br />
in Anspruch genommen wird.<br />
Der Fokus des Unternehmens liegt dabei<br />
auf einer groß angelegten Orangenplantage<br />
in Paraguay, im Herzen Süd-Amerifrage<br />
nach der begehrten Zitrusfrucht –<br />
dem gegenüber steht eine durch den<br />
Klimawandel bedingt weltweit fallende<br />
Orangenproduktion. Beste Aussichten für<br />
die Eigentümer einer Plantage.<br />
10<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Anzeige Investment<br />
Bilder: Depositphotos, somejork, denira, OlafSpeier<br />
lität sowie vor allem ein starkes, auf der<br />
agrarwirtschaft basierendes Wirtschaftswachstum<br />
zeichnen das kleine Land aus.<br />
nicht zuletzt deshalb verzeichnet man<br />
hier ausgesprochen viel investitionstätigkeit<br />
aus europa. insbesondere Deutsche,<br />
aber verstärkt auch Österreicher, Schweizer,<br />
Spanier und italiener können sich<br />
mit dem sicheren, rentablen Land sehr<br />
gut anfreunden. investitionen in landwirtschaftlich<br />
dominierte Projekte sind<br />
dabei in der mehrzahl.<br />
Paraguay ist inzwischen<br />
einer der größten exporteure<br />
von Soja, Weizen,<br />
Mais, Rindfleisch und<br />
reis. „essen und trinken<br />
müssen die Leute immer“,<br />
so sagt man hier<br />
gerne mal – und erklärt damit die Unabhängigkeit<br />
der paraguayischen Wirtschaft<br />
von Börsen und Finanzmärkten.<br />
Grundbesitz und Orangenbäume<br />
Über die agri terra in Bielefeld, welche als<br />
vollverantwortlicher Vertragspartner sowie<br />
als Verwalter fungiert, erwerben Kunden<br />
Landparzellen, welche im Grundbuch<br />
auf den namen des jeweiligen Käufers<br />
eingetragen werden. Grundbesitz, und<br />
insbesondere das eigentum an wertvollem<br />
agrarland, war seit jeher eine verlässliche,<br />
konservative anlageform. Diese klassische<br />
Form der Geldanlage verbindet agri terra<br />
jedoch mit der laufenden ertragskomponente<br />
der Plantagenbewirtschaftung. aus<br />
Hohe Erträge im lukrativen, sicheren Agrarsektor,<br />
jedoch mit gutem Umweltgewissen generieren –<br />
die Strategie der Agri Terra geht auf.<br />
dem Verkauf der geernteten orangen<br />
fließen dem Eigentümer Jahr für Jahr sehr<br />
solide ertragszahlungen zu, ohne selber<br />
dafür arbeiten zu müssen. Für mindestens<br />
25 Jahre, oftmals aber auch länger, generiert<br />
eine solche orangenplantage ihren<br />
eigentümern passives einkommen. Daher<br />
wird dieses angebot auch verstärkt zur<br />
Sicherung oder aufbesserung der rente<br />
herangezogen.<br />
Hohe Erträge mit bester Umweltverträglichkeit<br />
So hoch die ertragserwartungen bei einer<br />
Zitrusplantage auch sein mögen, so umweltverträglich<br />
sind diese auch gleichzeitig.<br />
Über 65.000 orangenbäume<br />
hat das team<br />
der agri terra bereits in<br />
Paraguay gepflanzt –<br />
alleine darüber freut<br />
sich die Umwelt bereits.<br />
allerdings werden zur<br />
Unterstützung der orangenblüte<br />
auch verstärkt Bienen auf und<br />
nahe der Plantage angesiedelt, eine maßnahme,<br />
die auch dem weltweit besorgniserregenden<br />
Bienensterben entgegen wirkt.<br />
Durch modernste methoden setzt die agri<br />
terra-Plantage auf natürliche Schädlingsbekämpfung,<br />
vor allem aber auf Prävention<br />
und abwehr von Schädlingen. insektizide<br />
werden nur moderat und plangemäß so<br />
wenig wie möglich eingesetzt. Bereits im<br />
Jahr 2016 konnten sich viele ausländische<br />
Besucher von der naturverträglichkeit der<br />
orangenplantage in Paraguay überzeugen.<br />
hohe erträge im lukrativen, sicheren<br />
agrarsektor, jedoch mit gutem Umweltgewissen<br />
generieren – die Strategie der agri<br />
terra geht auf.<br />
bereits ab 15.200 US-Dollar<br />
LANDEIGENTUM in Paraguay (Südamerika)<br />
& OrangenRENTE<br />
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SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 11
Geldpolitik<br />
Auszug aus<br />
„Der Weg ins Verderben“<br />
von James G. Rickards<br />
Cyber-finanzieller<br />
Verstärken die Angriffe die Instabilität<br />
der Währungen?<br />
12<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Geldpolitik<br />
Krieg<br />
Bilder: Depositphotos, jamdesigh<br />
Deutschland ist zwar mit den Vereinigten<br />
Staaten verbündet, aber wirtschaftlich<br />
auch Russland eng verbunden. Daher<br />
hat Deutschland am meisten zu verlieren,<br />
wenn die Spannungen zwischen den beiden<br />
Supermächten eskalieren.<br />
Die Geschichte der Kriegsführung ist eine<br />
Geschichte von neuen Waffen, die alte ersetzen.<br />
Schusswaffen ersetzten Schwerter,<br />
Panzer ersetzten Pferde, Flugzeugträger<br />
ersetzten Schlachtschiffe.<br />
Heute<br />
werden sämtliche<br />
kinetischen Waffensysteme<br />
nach<br />
und nach durch<br />
unsichtbare cyberfinanzielle<br />
Waffen<br />
und wirtschaftliche<br />
Sanktionen ersetzt.<br />
Wenn es das Ziel<br />
eines Krieges ist,<br />
die Wirtschaft eines Feindes zu schwächen<br />
und zu zerstören und seine Bevölkerung<br />
zu demoralisieren, dann sind cyber-finanzielle<br />
Waffen mindestens so wirkungsvoll<br />
wie Bomben und Geschosse. Die kritische<br />
Infrastruktur wie Banken, Börsen,<br />
das Stromnetz, Internet-Backbones und<br />
Atomkraftwerke lahmzulegen ist so destruktiv<br />
für eine Volkswirtschaft, als würde<br />
man Brücken, Straßen und Fabriken in die<br />
Luft sprengen. Dieser neue Krieg begann<br />
im Januar 2014 mit den Bemühungen des<br />
Westens, einen prorussischen Präsidenten<br />
in der Ukraine zu Fall zu bringen. Diese<br />
Bemühungen waren zwar erfolgreich,<br />
provozierten jedoch Vergeltungsmaßnahmen:<br />
Russland annektierte die Krim<br />
und begann, sich in das Geschehen in der<br />
Ostukraine einzumischen. Die Vereinigten<br />
Staaten wollten nicht militärisch auf die<br />
russische Expansion reagieren, sondern<br />
verhängten stattdessen eine Serie von immer<br />
einschneidenderen Wirtschaftssanktionen.<br />
Im Großen und Ganzen machte<br />
Deutschland bei diesen Sanktionen mit,<br />
ungeachtet seiner engen wirtschaftlichen<br />
Beziehungen zu Russland.<br />
Der Fehler der Vereinigten Staaten bestand<br />
darin, zu glauben, diese Sanktionen<br />
seien auf die eine oder andere Weise<br />
etwas anderes als militärische Gewalt.<br />
Russland sah diesen Unterschied nicht<br />
und fasste die westlichen Sanktionen als<br />
kriegerischen Akt auf. Dann verschärfte<br />
Russland den Krieg durch eine Reihe<br />
von Attacken und Computer-Hacks, die<br />
darauf abzielten, in den Besitz wertvoller<br />
Geheimnisse zu kommen oder führende<br />
Politiker im Westen bloßzustellen.<br />
Gleichgewicht des Schreckens<br />
Während des Kalten Krieges setzte eine<br />
Doktrin, die als »mutually assured destruction«<br />
(MAD, »gegenseitig garantierte<br />
Vernichtung«) bezeichnet wurde,<br />
Eine neue globale<br />
Finanzkrise, die schlimmer<br />
sein wird als 2008, ist nur<br />
eine Frage der Zeit.<br />
praktische Grenzen für destruktives Verhalten<br />
und Eskalation. Es war nicht sinnvoll,<br />
einen Atomschlag gegen einen Feind<br />
zu führen, wenn ihm danach noch genug<br />
Raketen und nukleare Sprengköpfe blieben,<br />
um einen Gegenschlag zu führen,<br />
der den Angreifer vernichten würde.<br />
Diese Doktrin, auch »Gleichgewicht des<br />
Schreckens« genannt, bewahrte ein stabiles,<br />
wenn auch beklemmendes Gleichgewicht,<br />
während über Rüstungskontrolle<br />
verhandelt wurde.<br />
Cyber-finanzielle Kriegsführung<br />
Die MAD-Doktrin konnte nur erfolgreich<br />
sein, wenn drei Voraussetzungen erfüllt<br />
waren: eine kleine Anzahl Beteiligter (im<br />
Wesentlichen die USA und die Sowjetunion,<br />
heute Russland), deren rationales<br />
Verhalten und relativ gute Informationen.<br />
Waren diese drei Voraussetzungen erfüllt,<br />
konnte ein spieltheoretischer Problemlösungsansatz<br />
angewandt werden. In<br />
einem cyber-finanziellen Krieg sind diese<br />
Voraussetzungen nicht erfüllt. Neben<br />
den Hauptgegnern – also den Vereinigten<br />
Staaten und Russland – fällt anderen<br />
Ländern die Rolle von »Frontstaaten« zu,<br />
zum Beispiel China, Iran, Türkei, Nordkorea<br />
und Syrien. Das Schlachtfeld liegt im<br />
Cyber-Space und die Waffen sind tödlich,<br />
aber unsichtbar. Bei manchen dieser Akteure,<br />
vor allem dem Iran und Nordkorea,<br />
ist kein Verlass darauf, dass sie sich rational<br />
verhalten werden. Informationen über<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong><br />
13
Geldpolitik<br />
Bild Assange: New Media Days / Peter Erichsen, Rickards & Buch: FBV<br />
die Fähigkeiten und Waffen eines Gegners<br />
sind kaum zu beschaffen; in einem cyberfinanziellen<br />
Krieg werden die meisten Beteiligten<br />
nicht einmal zugeben, dass sie<br />
überhaupt beteiligt sind. Im Gegensatz<br />
zu anderen Formen der Kriegsführung<br />
gibt es für die cyber-finanzielle keine allgemein<br />
anerkannten<br />
Verhaltensnormen.<br />
Daher sind die Risiken<br />
einer unkontrollierten<br />
Eskalation ganz erheblich.<br />
Wenn die<br />
Vereinigten Staaten<br />
als Vergeltung für die<br />
russische Beteiligung<br />
an den WikiLeaksenthüllungen<br />
über<br />
US-Politiker einen Cyber-Angriff<br />
gegen Russland<br />
starteten, würde<br />
Russland sich dann<br />
wehren, indem es die<br />
New Yorker Börse<br />
lahmlegt? Noch beunruhigender<br />
als eine absichtliche<br />
Eskalation ist<br />
ein ungewollter Fehler,<br />
der unkontrollierte Folgen<br />
nach sich zieht, die<br />
schnell um sich greifen<br />
und zu finanziellen<br />
Verwüstungen führen.<br />
Bevor ein Computervirus<br />
in die Finanz-Infrastruktur<br />
eines Gegners<br />
eingeschleust werden<br />
kann, muss diese Infrastruktur<br />
ausgekundschaftet,<br />
penetriert<br />
und analysiert werden.<br />
Die Risiken, dass ein Fehler während der<br />
Sondierungs- oder Penetrierungsphase zu<br />
einer finanziellen Katastrophe führt, sind<br />
ganz erheblich.<br />
Währungssystem im Taumel<br />
Solche cyber-finanziellen Bedrohungen<br />
existieren zusätzlich zu der Instabilität,<br />
die dem internationalen Währungssystem<br />
aufgrund von Zentralbankinterventionen<br />
und privater Gier ohnehin innewohnt. Die<br />
Zentralbanken nutzen veraltete Gleichgewichtsmodelle,<br />
um ein Finanzsystem zu<br />
managen, das kein Gleichgewichtssystem<br />
ist, sondern ein komplexes dynamisches<br />
Kaum eine Person rückte das<br />
Phänomen Cyberspionage,<br />
Cyberkriegsführung, Hacking<br />
und Enthüllung so ins Licht des<br />
öffentlichen Interesses, wie der<br />
Australier Julian Assange,<br />
Gründer der Enthüllungsplattform<br />
Wikileaks.<br />
Seit er einige für die US-Führung<br />
unangenehme und Geheimdokumente<br />
auf seiner Plattform<br />
veröffentlicht hat, wird er dort<br />
als Bedrohung der nationalen<br />
Sicherheit gesehen, als Spion<br />
gesucht und wäre dort sogar<br />
von der Hinrichtung bedroht.<br />
In Schweden läuft bis 2<strong>02</strong>0 ein<br />
Haftbefehl wegen Sexualdelikten<br />
gegen ihn, dessen Zustandekommen<br />
allerdings eher als Kampagne<br />
seiner Gegner zu sehen<br />
ist. Nach einer kurzen Haft in<br />
London und einer Freilassung auf<br />
Kaution flüchtete der prominenteste<br />
aller Whistleblower. Er<br />
hält sich seit Juni 2012 in der<br />
Botschaft Ecuadors in London<br />
auf um einer weiteren Verhaftung<br />
und Auslieferung an die<br />
USA zu entgehen.<br />
System, das völlig anders funktioniert,<br />
als ein Zentralbanker annimmt. Da es ihnen<br />
nicht gelingt, die statistischen Eigenschaften<br />
von Risiko in komplexen Systemen<br />
zu verstehen, sind Bankiers und Bankenaufseher<br />
blind für die Instabilitäten, die<br />
sich in Form von immer mehr Derivaten,<br />
Leverage, faulen Krediten und verlorenem<br />
Vertrauen aufbauen. Das internationale<br />
Währungssystem hat in den vergangenen<br />
Jahren eine Reihe von Schocks erlebt, so<br />
zum Beispiel das Fallen des Pfund Sterling<br />
gegenüber dem Dollar um 14 Prozent am<br />
23. Juni 2016, den Absturz des Euro gegenüber<br />
dem Schweizer Franken um 20<br />
Prozent am 15. Januar 2015 und einen<br />
Flash Crash der Renditen von US-Schatzwechseln<br />
am 15. Oktober 2014. Alle drei<br />
Ereignisse spielten sich innerhalb weniger<br />
Minuten oder Stunden ab; früher haben<br />
so extreme Schwankungen Monate oder<br />
Jahre gebraucht. Das Währungssystem<br />
fängt an »umherzutaumeln«.<br />
Diese Art von Volatilität ist beunruhigend,<br />
aber nicht überraschend. Heute hat das<br />
internationale Währungssystem keinen<br />
Anker mehr. Währungen und andere<br />
Formen von Geld – etwa Gold – können<br />
stark gegeneinander schwanken, weil es<br />
keine global anerkannte Maßeinheit für<br />
14<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Geldpolitik<br />
Die Eliten werden bereitstehen, um durch<br />
Konto-Einfrierungen, Börsenschließungen und,<br />
falls erforderlich, Standrecht ihre privilegierten<br />
Positionen zu bewahren.<br />
Juwelier • Gold • Leihhaus • Moneyservice<br />
Wert gibt. es ist zu erwarten, dass diese<br />
Schwankungen so lange weitergehen<br />
werden, bis das Finanzsystem zusammenbricht,<br />
in welchem Fall Gold die sicherste<br />
Form von Geld sein wird, oder bis eine<br />
reform des globalen Währungssystems<br />
im Stil von Bretton Woods erreicht worden<br />
ist.<br />
Leider lassen die führenden Politiker nicht<br />
erkennen, dass sie die Gefahr sehen<br />
würden oder bereit wären, im rahmen<br />
einer neu aufgelegten Bretton-Woods-<br />
Konferenz etwas dagegen zu tun. Stattdessen<br />
ist die Welt auf einem Weg, der<br />
bestenfalls in die Stagnation führt und<br />
schlimmstenfalls in eine weltweite rezession<br />
– vorausgesetzt, es kommt nicht zu<br />
einer akuten Finanzpanik von der art, wie<br />
sie 2008 entstanden war. Leider wird es<br />
in den kommenden paar Jahren mit ziemlicher<br />
Sicherheit zu einer neuen Finanzpanik<br />
kommen, die um<br />
einiges schlimmer werden<br />
dürfte als jene von<br />
2008.<br />
Weiter auf die<br />
Finanzpanik zu<br />
Die Federal reserve<br />
wird versuchen, <strong>2017</strong><br />
auf dem eingeschlagenen<br />
Kurs zu bleiben<br />
und die Leitzinsen weiter<br />
zu erhöhen. aber<br />
dieses Bemühen um<br />
Zinserhöhungen könnte<br />
noch vor ende <strong>2017</strong> zu<br />
einer rezession in den<br />
Vereinigten Staaten<br />
führen. auch in china<br />
zeigt sich die Wirtschaft<br />
schwächer und<br />
es kommt immer häufiger<br />
zu Kreditausfällen<br />
sowie Preisblasen auf<br />
den immobilien- und<br />
aktienmärkten. Der japanischen<br />
Zentralbank<br />
ist es nicht gelungen, die Inflationsziele<br />
Japans zu erreichen, und die eZB entdeckt<br />
gerade, dass negative Zinsen nicht wie<br />
beabsichtigt funktionieren, um die schwächelnden<br />
Volkswirtschaften der eU-mitgliedsländer<br />
wiederzubeleben. Weltweit<br />
steigt die Verschuldung, das Wachstum<br />
verlangsamt sich und die finanzielle Insta-<br />
James G. Rickards<br />
ist ein amerikanischer<br />
anwalt. er ist in der Finanzszene<br />
als Kommentator<br />
und autor bekannt.<br />
bilität nimmt immer weiter zu. eine neue<br />
globale Finanzkrise, die schlimmer sein<br />
wird als 2008, ist nur eine Frage der Zeit.<br />
in diesem Buch vertrete ich die auffassung,<br />
dass jedes Währungssystem auf Vertrauen<br />
basiert, aber Vertrauen ist empfindlich<br />
und kann leicht verloren gehen. ist Vertrauen<br />
erst einmal verloren gegangen, ist<br />
es fast unmöglich, es wiederherzustellen.<br />
Die globalen eliten nehmen das Vertrauen<br />
der menschen als Selbstverständlichkeit<br />
an und sehen die möglichkeit nicht, dass<br />
ihre veralteten modelle, falschen Prognosen<br />
und gescheiterte Politik das Vertrauen<br />
in das Geld zerstören und die Stimmung<br />
der menschen immer näher an den Point<br />
of no return bringen könnten.<br />
Sollte eine Finanzpanik um sich greifen,<br />
werden die eliten bereitstehen, um<br />
durch Konto-einfrierungen, Börsenschließungen<br />
und, falls erforderlich, Standrecht<br />
ihre privilegierten Positionen<br />
zu bewahren.<br />
all diese maßnahmen<br />
werden als »vorübergehend«<br />
bezeichnet<br />
werden, während umfassendere<br />
Lösungen<br />
geplant und umgesetzt<br />
würden, darunter<br />
auch das emittieren<br />
von neuem Weltgeld<br />
in riesigen mengen<br />
durch den internationalen<br />
Währungsfonds.<br />
Das ergebnis wird eine<br />
verheerende Inflation<br />
sein und<br />
die Zerstörung<br />
von<br />
Wohlstand<br />
in einer art<br />
und Weise,<br />
die den<br />
Deutschen<br />
nur allzu<br />
vertraut ist<br />
und an die<br />
sie tiefsitzende historische erinnerungen<br />
haben.<br />
Zum Glück muss der einzelne Sparer oder<br />
anleger diesem Plan der eliten nicht unbedingt<br />
zum opfer fallen. es gibt konkrete<br />
maßnahmen, die jeder sofort ergreifen<br />
kann, um selbst in den schlimmsten Szenarien<br />
seinen Wohlstand zu bewahren.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 15<br />
Ihr Spezialist<br />
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German Real Estate ETI:<br />
Qualität und Substanz im Depot<br />
Exklusivstrategie übertrifft mit über 8 Prozent eigene Zielrendite<br />
Die niedrigen Zinsen und die Ängste um<br />
den Euro haben den Immobilienboom<br />
befeuert, den wir seit 2010 erleben. Allerdings<br />
wäre die Schlussfolgerung falsch<br />
von einer allgemeinen Überhitzung in<br />
Deutschland zu sprechen. Zwar sind die<br />
Preise in den Top-Lagen wie z.B. Berlin,<br />
Hamburg und München in noch nie dagewesene<br />
Höhen gestiegen, doch andererseits<br />
gibt es auch Regionen mit hohen<br />
Leerständen und wenigen Kaufinteressenten.<br />
An den Immobilienmärkten ist es<br />
nicht anders als an den Kapitalmärkten:<br />
die Anleger folgen der Masse! Erfolgreiche<br />
Investoren hingegen gehen ihre<br />
eigenen Wege und treffen ihre Entscheidungen<br />
unabhängig vom „Mainstream“.<br />
Präferierte Lagen sind deutsche Mittelzentren sowie das<br />
Umland von Großstädten wie z.B. Velten bei Berlin<br />
Strategie durch Gutachten bestätigt<br />
Das German Real Estate ETI (WKN: A13<br />
FRL) engagiert sich in einem sehr konservativen<br />
Segment der Anlageklasse Immobilien:<br />
deutsche Bestands-Wohnimmobilien.<br />
Das Management präferiert dabei<br />
Lagen in deutschen Mittelzentren mit<br />
guter Infrastruktur, stabiler Demographie<br />
und günstigen Einkaufspreisen. Diese auf<br />
Qualität und Substanz ausgerichtete Strategie<br />
wird auch vom jüngsten Gutachten<br />
des ZAI bestätigt. Der Branchenverband<br />
der Immobilienwirtschaft erwartet eine<br />
Abwanderung aus den teuren Großstädten<br />
in bezahlbare Lagen. Einmal mehr<br />
zeichnet sich die Strategie des German<br />
Real Estate ETI aus, niemals Wetten auf<br />
exorbitant steigende Preise einzugehen.<br />
Die jährliche Zielrendite von 5 % bis<br />
7 % wurde bislang deutlich übertroffen.<br />
Der Kurszuwachs seit Emission beträgt<br />
+20,8 % bzw. 8,3 % p.a. Der Kupon der<br />
letzten Ausschüttung 2016 betrug 3 %<br />
vom Emissionspreis. Die nächste Ertragsausschüttung<br />
ist am 01.07.<strong>2017</strong> geplant.<br />
Wohnungsmarkt generiert stabile<br />
Erträge<br />
Das German Real Estate ETI investiert in<br />
den deutschen Wohnungsmarkt. Dadurch<br />
korreliert es nicht mit den Aktien- und<br />
Rentenmärkten. Wohnmietrenditen bie-<br />
ten eine stabile Ertragsquelle, denn Wohnen<br />
ist ein Grundbedürfnis wie Ernährung<br />
und Bekleidung. Deutschland bietet ein<br />
gutes makroökonomisches Umfeld, hohe<br />
Rechtssicherheit sowie solide Finanzierungsstrukturen.<br />
Das German Real Estate<br />
ETI verbindet die Renditestabilität von<br />
Wohnimmobilien mit der Fungibilität von<br />
Anleihen. Die Zinskupons resultieren aus<br />
Mieteinnahmen und Veräußerungsgewinnen,<br />
so dass diese keinen kapitalmarktbedingten<br />
Zinsänderungsrisiken unterliegen.<br />
Als Sondervermögen ist die Rückzahlung<br />
der Anlegergelder nicht von der Bonität<br />
des Emittenten abhängig. Darüber hinaus<br />
sind die Investitionen immobilienbesichert,<br />
ähnlich wie bei Pfandbriefen.<br />
German Real Estate ETI<br />
bietet stabile Renditen<br />
+ 20,80 % seit Emission<br />
WKN A13 FRL<br />
Börse Frankfurt<br />
9:00 bis 17:30 Uhr<br />
Quelle: Monatsultimokurse an der Börse Frankfurt inkl. Ertragsausschüttungen, Bild: <strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH<br />
Täglicher Handel an der Börse Frankfurt<br />
Initiator des German Real Estate ETI ist die<br />
<strong>Sachwert</strong> Capital Management GmbH in<br />
Bayreuth, die das Produkt mit ausgewählten<br />
Produktpartnern als börsengehandeltes<br />
ETI konzipiert hat. Zielgruppe sind mittelbis<br />
langfristig ausgerichtete Anleger wie<br />
z.B. Stiftungen, Unterstützungskassen und<br />
Privatpersonen. Wie bei einem Fonds wird<br />
der faire Wert ermittelt, an dem der Geldund<br />
Briefkurs gekoppelt ist. Das German<br />
Real Estate ETI ist an der Börse Frankfurt zugelassen.<br />
Es kann täglich von 09:00 Uhr bis<br />
17:30 Uhr gehandelt werden. Ausführliche<br />
Informationen werden im Internet unter<br />
www.german-real-estate-eti.de<br />
angeboten.<br />
16<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Immobilien<br />
Der Zukunftsmarkt<br />
Pflegeimmobilien<br />
Sichere Geldanlage dank Demografischem Wandel<br />
Bild: Ahorn<br />
In einer alternden Gesellschaft sind<br />
Seniorenresidenzen eine spannende<br />
Geldanlage. Die Bedeutung von<br />
Pflegeimmobilien in Deutschland hat<br />
in den vergangenen Jahren aufgrund<br />
der demografischen Entwicklung<br />
stark zugenommen.<br />
Eine Pflegeimmobilie verbindet dabei den<br />
Vorteil von Immobilien mit dem stabilen<br />
Zukunftsmarkt „Alterspflege“. Es beinhaltet<br />
betreutes Wohnen, Pflegeappartements,<br />
Tagespflegeplätze sowie die Sorge<br />
um Schwerstpflegefälle.<br />
Vorteil gegenüber „normalen“<br />
Immobilien<br />
Bis 2030 werden etwa eine Million weitere<br />
Personen pflegebedürftig sein. Die Pflegestellen<br />
sind schon jetzt überfüllt. Viele Pflegebedürftige<br />
suchen einen Pflegeplatz,<br />
sodass Betroffene teilweise Jahre warten<br />
müssen, bevor sie einen Platz erhalten.<br />
Dieser Zustand wirkt sich vor allem auf<br />
die Preise aus. Die Preise für Pflegeobjekte<br />
werden weiter steigen und auch die Mieten<br />
für die Plätze in einer Pflegeimmobilie<br />
steigen sukzessive an. Investieren in Pflegeimmobilien<br />
bedeutet außerdem Schutz<br />
Ralf Schmidt,<br />
Vorstand der<br />
AHORN Immobilien AG<br />
vor Inflation durch Indexierung. Das heißt,<br />
dass die Miete automatisch an den Verbraucherpreisindex<br />
angepasst wird. Trotzdem<br />
müssen die Rahmenbedingungen für<br />
den Betrieb einer Pflegeimmobilie<br />
passen, weiß Immobilienexperte<br />
Ralf Schmidt von<br />
der AHORN Immobilien AG in<br />
Köln. „In einem aufwendigen<br />
Verfahren wird die Standortsicherheit<br />
unserer angebotenen Immobilien<br />
sowie die Vertrauenswürdigkeit der<br />
Betreiber geprüft. Nur wenn die Bevölkerungsstruktur<br />
und der lokale Pflegemarkt<br />
den wirtschaftlichen Betrieb des Pflegeheims<br />
belegen, wird<br />
das Objekt gebaut<br />
bzw. in den Verkauf<br />
gegeben. Neben dem<br />
Investor haben natürlich<br />
auch der Betreiber<br />
und die Gemeinde ein<br />
vitales Interesse am<br />
wirtschaftlichen Erfolg<br />
des Objektes.“<br />
Besonders hervorzuheben<br />
für den Anleger<br />
sind langfristige Mietverträge<br />
(20 Jahre u.<br />
mehr), so gut wie kein<br />
Risiko bzgl. Mietausfall,<br />
keine Leerstände/<br />
Mietnomaden, keine<br />
Nebenkosten (zahlt<br />
der Betreiber direkt),<br />
Steuervorteile, Grundbuchabsicherung<br />
und<br />
Mitbestimmung auf<br />
Eigentümerversammlungen.<br />
Im Gegensatz<br />
zu einer Eigentumswohnung ist es eine<br />
Geldanlage ohne Aufwand und nervliche<br />
Belastung.<br />
Eine sichere Kapitalanlage schaffen<br />
Der Erfolg einer solchen Spezialimmobilie<br />
steht und fällt im Pflegemarkt allerdings<br />
mit dem richtigen Betreiber. „Der Käufer<br />
will ja mit der Verwaltung des Objektes<br />
nichts zu tun haben. Er will eine sichere<br />
Investition und eine pünktliche Miete verbuchen.<br />
Deswegen kommen auch nur Betreiber<br />
in Frage, die jahrelange Expertise<br />
im Bereich der Pflege- und Reha-Immobilien<br />
vorweisen können. Wir zum Beispiel<br />
arbeiten mit drei Partnern zusammen,<br />
die u. a. mit Altenpflegeheimbetreibern<br />
wie Bergische Diakonie, Deutsches Rotes<br />
Kreuz und der WH-Care Holding kooperieren.<br />
Für den Erfolg des Investments<br />
ist das unerlässlich und Anleger sollten<br />
da keine Kompromisse eingehen“, weiß<br />
Schmidt.<br />
Die „soziale Rendite“ nimmt bei deutschen<br />
Investoren Fahrt auf. Die schrumpfenden<br />
Renditechancen im klassischen<br />
Immobiliensektor bewegt Käufer, sich<br />
über Alternativen Gedanken zu machen.<br />
Davon profitiert der Pflegeimmobilienmarkt.<br />
Und dadurch an erster Stelle die<br />
Eigentümer der Immobilien.<br />
Bild: Depositphotos/Lighthunter<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 17
Geldpolitik<br />
Befeuert Donald Trump<br />
die weltweiten<br />
Rohstoffmärkte?<br />
Die Märkte sind im Umbruch und<br />
eröffnen interessante Chancen.<br />
18<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 1/<strong>2017</strong>
Geldpolitik<br />
Seit 2012 ging es mit den Rohstoffpreisen<br />
steil bergab und die Höchststände von<br />
2008 scheinen noch unerreichbar weit,<br />
aber seit Herbst letzten Jahres wendet sich<br />
nun das Blatt und Donald Trump könnte<br />
diese Entwicklung mit seinen politischen<br />
Entscheidungen noch beschleunigen.<br />
Von Andreas Kroll,<br />
Rohstoffmarktanalyst,<br />
Geschäftsführer<br />
Noble Elements GmbH<br />
Mit Erholung des Ölpreises um über 50 %<br />
im Jahr 2016 zogen auch andere Rohstoffe<br />
bei der positiven Preisentwicklung<br />
nach. Die Energiepreise haben einen erheblichen<br />
Anteil am Preisbildungsprozess<br />
bei allen Rohstoffen und, zeitverzögert,<br />
somit auch auf alle anderen<br />
Wirtschaftsgüter. Zumindest<br />
in den wirtschaftlich stabilen<br />
Staaten wird diese Teuerung,<br />
die zuerst bei den Produzenten<br />
durchschlägt, auch<br />
an die Verbraucher weitergereicht.<br />
Die offiziellen Inflationsraten<br />
lagen in den<br />
USA im Januar bei 2,5 %, in<br />
Deutschland und Großbritannien bei etwa<br />
1,9 %. Stellt man diese Teuerungsraten<br />
ins Verhältnis zur Verzinsung von amerikanischen<br />
und deutschen Bundesanleihen<br />
mit einer Laufzeit von bis zu 10 Jahren,<br />
errechnet sich teilweise eine deutliche<br />
negative Realverzinsung, die zusätzlich<br />
die Preisentwicklung bei den Edelmetallen<br />
Gold und Silber befeuert. Wir stehen<br />
scheinbar vor einem Zykluswechsel: Weg<br />
von deflationären Tendenzen, eher hin<br />
zu einer inflationären Entwicklung, die<br />
sich vorsichtig am Reuters Rohstoffindex<br />
schon ablesen lässt (Grafik unten).<br />
Zykluswechsel: Weg von<br />
deflationären Tendenzen,<br />
hin zu einer inflationären<br />
Entwicklung.<br />
Die Tiefstpreise bei den Rohstoffen liegen<br />
damit wohl nun hinter uns und es<br />
gibt viele gute Gründe die für, zumindest<br />
an den Metallmärkten, weiter steigende<br />
Preise sprechen, aber auch nicht unerheblichen<br />
Unsicherheiten, die das Pendel<br />
nochmals deutlich in die gegenteilige<br />
Richtung ausschlagen lassen könnten.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 19
Geldpolitik<br />
Bei Metallen gilt es, wie bei<br />
allen anderen Investments<br />
auch, breit zu streuen.<br />
Hier ein Überblick, zuerst über die<br />
Szenarien, die für weiter steigende<br />
Preise sprechen:<br />
1. In den letzten Jahren wurde deutlich<br />
weniger in die Entwicklung neuer<br />
Minen investiert. Bei einigen Metallen<br />
gibt es bereits ein Angebotsdefizit z. B.<br />
Zink, welches sich seit Anfang 2016 um<br />
immerhin 75 % verteuerte. Bei anderen<br />
droht mittelfristig ein Angebots Gap wie<br />
z. B. bei Kupfer, welches sich im gleichen<br />
Zeitraum um 25 % entwickelte und dem<br />
strategischen Metall Rhenium.<br />
2. Große angekündigte Infrastrukturund<br />
Aufrüstungsprogramme in den USA,<br />
China und dem Rest der Welt, könnten<br />
einen erheblichen Nachfrageschub auf<br />
wesentliche Rohstoffe zur Folge haben<br />
und auf ein knappes Minenangebot treffen.<br />
3. Ein solides Wirtschaftswachstum in<br />
<strong>2017</strong> um etwa 3,6 % und einem weltweiten<br />
BIP welcher, auch damit total in<br />
US-Dollar gerechnet, wieder deutlich<br />
höher als 2012 liegen würde.<br />
4. Ein von der amerikanischen Administration<br />
initiierter Handelskrieg mit<br />
China, auf den das Reich der Mitte<br />
wohl mit einer restriktiven Rohstoffpolitik<br />
reagieren würde und die Exporte<br />
von „Seltenen Erden“ oder den strategischen<br />
so wichtigen Metallen Gallium,<br />
Indium und Germanium beschränken<br />
könnte. Dieses Szenario wird bei einigen<br />
Minenaktien bereits eingepreist.<br />
Die Aktie der Lynas AG, ein „Seltene Erden“-Produzent<br />
aus Australien, konnte<br />
seit dem 08.11.2016, der Wahlnacht in<br />
den Vereinigten Staaten, um gut 100<br />
% zulegen.<br />
5. Eine eventuelle Aufkündigung seitens<br />
der USA des Iran-Atomabkommen,<br />
verbunden mit erneuten Sanktionen gegenüber<br />
dem Iran, könnte dazu führen,<br />
dass das Öl-Angebot aus diesem Land<br />
erneut wegfällt und die Fracking-Industrie<br />
in den USA durch anziehende Ölpreise<br />
(WTI) gestärkt werden.<br />
6. Importzölle bzw. Importsteuern,<br />
wie von Trump angekündigt, könnten<br />
zu einer sprunghaften massiven Teuerungsrate<br />
in den USA und weltweit für<br />
heftige Verwerfungen mit ungewissem<br />
Ausgang an den Devisenmärkten führen,<br />
was zumindest die Edelmetalle und<br />
auch das Öl (WTI) antreiben sollte.<br />
Auch weitere eher weniger beachtete<br />
Krisen, wie z. B. Ausschreitungen nach<br />
den bevorstehenden Parlamentswahlen<br />
in Chile, die die Kupfer- und damit auch<br />
die Molybdän- und Rheniumproduktion<br />
zum Erliegen bringen könnte, oder aber<br />
ein Zahlungsausfall Venezuelas, das einen<br />
kurzfristigen Öl-Förderstopp des Landes<br />
zur Folge haben sollte, sind denkbare Szenarien.<br />
Es gibt viele gute Gründe in <strong>2017</strong> und<br />
wohl auch darüber hinaus in Rohstoffe investiert<br />
zu sein oder noch zu investieren,<br />
aber es kann wie immer auch ganz anders<br />
kommen:<br />
Vor allem könnte die OPEC Rohstoffinvestoren<br />
in ihrer Gewinnerzielungsabsicht<br />
einen Strich durch die Rechnung machen.<br />
Der aktuell recht stabile Ölpreis wird vor<br />
allem dadurch getragen, dass die OPEC<br />
und einige weitere Staaten (darunter<br />
Russland) Förderkürzungen beschlossen<br />
haben und es zumindest anfänglich den<br />
Anschein hat, dass diese teilweise sogar<br />
eingehalten werden. Ob das so bleibt und<br />
das Überangebot an Öl damit reduziert<br />
wird, bleibt abzuwarten.<br />
Und dann ist da noch China: Wenn sich<br />
hier die Konjunktur abkühlt, trifft es zuerst<br />
die Rohstoffpreise.<br />
Ein deutlicher Einbruch der Weltkonjunktur<br />
könnte aber auch von Europa ausgehen.<br />
Der Ausstieg eines Landes wie<br />
Frankreich oder Italiens aus der Eurozone<br />
hätte sicherlich ebenfalls eine fatale Auswirkung,<br />
von der dann nur noch die Edelmetalle<br />
profitieren.<br />
Bild: Depositphotos, Ginophotos1<br />
Ein Investment in Rohstoffe bleibt eine<br />
anspruchsvolle Aufgabe und es gehören<br />
nicht nur Edelmetalle dazu. Auch bei Metallen<br />
gilt es, wie bei allen anderen Investments<br />
auch, breit zu streuen und einzelne<br />
Perlen zu entdecken.<br />
Wie viel Spaß es machen kann im richtigen<br />
Metall zur richtigen Zeit investiert zu sein,<br />
zeigt der Kobalt-Chart auf dieser Seite.<br />
Kobalt konnte in den zurückliegenden<br />
12 Monaten um 115 % performen und<br />
ist damit der Spitzenreiter unter allen<br />
Commodities. Das Metall verdankt seinen<br />
Aufstieg vor allem der Verwendung in Akkumulatoren<br />
und damit dem Megatrend<br />
Elektromobilität.<br />
Metalle wie Germanium und Gallium<br />
(+ 43 % in 2016) starten in ihrer Rallye<br />
gerade erst.<br />
20<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Geldpolitik<br />
Die Federal<br />
Reserve Bank of<br />
New York. Auf<br />
die Trutzburg im<br />
Herzen des Finanzviertels<br />
kommen<br />
einige Stürme zu.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 21
Impact Investment Anzeige<br />
Natur im Portfolio –<br />
Indisches Sandelholz<br />
Einzigartiges Rendite-Risiko-Profil<br />
Wir nutzen es in unserem Alltag, ohne<br />
dass wir viel darüber wissen: Indisches<br />
Sandelholz-Öl. Es ist Bestandteil von Kosmetika,<br />
Parfüms und mittlerweile auch von<br />
Medikamenten der Schulmedizin. Es wird<br />
gewonnen aus dem „heiligen Baum“ der<br />
Hindus und Buddhisten, dem Indischen<br />
Sandelholz-Baum.<br />
Indisches Sandelholz ist in der freien Natur<br />
vom Aussterben bedroht. In Indien<br />
ist das Angebot aufgrund von jahrhundertelangem<br />
Raubbau und staatlichen<br />
Beschränkungen auf unter 300 Tonnen<br />
zusammengeschrumpft. Derzeit wird der<br />
potentielle, weltweite Bedarf allerdings<br />
auf rund 28.000 Tonnen geschätzt. Den<br />
Großteil der Nachfrage bedient das australische<br />
Unternehmen Quintis (ehemals<br />
TFS Corporation). Seit 1999 kultiviert der<br />
Weltmarktführer Indisches Sandelholz erfolgreich<br />
im tropischen Norden Australiens.<br />
Das börsennotierte Unternehmen ist<br />
auf lange Sicht weltweit der einzige Anbieter,<br />
der dem steigenden Bedarf nachkommen<br />
kann und Indisches Sandelholz-<br />
Öl in pharmazeutischer Qualität anbietet.<br />
Dieses „flüssige Gold“ erzielt mittlerweile<br />
bis zu 5.000 Dollar pro kg.<br />
Exklusiver Investoren-Kreis<br />
2010 investierte eine Handvoll erlesener,<br />
internationaler Investoren erstmalig in<br />
dieses damals weitgehend unbekannte,<br />
raren Asset: Harvard Endowment, Abu<br />
Dhabi Investment Council und die Hamburger<br />
Jäderberg & Cie.-Gruppe, die als<br />
Einzige anderen Co-Investoren einen exklusiven<br />
Zugang zu diesem <strong>Sachwert</strong>-Investment<br />
bietet.<br />
Was macht diese Geldanlage so<br />
attraktiv?<br />
Zum einen hat Quintis ein Monopol auf<br />
einen nachwachsenden Rohstoff mit<br />
langfristigem Wettbewerbsvorsprung<br />
dank ungewöhnlich hoher Markteintrittsbarrieren.<br />
Ein langfristig hoher Nachfrageüberhang<br />
nach dem begehrten Baum, dem daraus<br />
gewonnenen Öl und weiterer Produkte<br />
durch voneinander unabhängige, rezessions-resistente<br />
Absatzmärkte macht diesen<br />
Natur-<strong>Sachwert</strong> äußerst attraktiv. Er<br />
Sandelholz-Öl in pharmazeutischer<br />
Qualität erzielt mittlerweile bis zu<br />
5.000 US-Dollar pro kg und wird<br />
als „flüssiges Gold“ bezeichnet.<br />
22<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Anzeige Impact Investment<br />
ist unabhängig von den Entwicklungen<br />
an den Kapitalmärkten<br />
und eignet sich ideal zur Portfoliodiversifizierung,<br />
da der Beimischungseffekt<br />
sehr hoch ist.<br />
Indisches Sandelholz seit<br />
Jahrtausenden begehrt<br />
Indisches Sandelholz wird bereits<br />
seit 4.000 Jahren im asiatischen<br />
Raum für hunderte<br />
von Produkten verwendet. Vor<br />
allem als Heilmittel in der ayurvedischen<br />
und der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin<br />
(TCM) sowie für hochwertige<br />
Möbel, wertvolle Schnitzereien<br />
und auch Räucherstäbchen. Die<br />
westliche Welt hat die Vorzüge<br />
vom Indischem Sandelholz<br />
mittlerweile auch zu schätzen<br />
gelernt. Die Kosmetikindustrie,<br />
Parfümhersteller und nicht zuletzt<br />
die Pharmaindustrie sind<br />
die größten Abnehmer des aus<br />
dem Baum gewonnenen Sandelholz-Öls.<br />
Insbesondere Pharmaunternehmen<br />
zeigen großes<br />
Interesse an den besonderen Eigenschaften<br />
des Indischen Sandelholz-Öls.<br />
Die medizinische<br />
Wirkung dieser ätherischen<br />
Essenz ist in klinischen Studien<br />
nachgewiesen und der Grund<br />
für die Entwicklung von Medikamenten,<br />
aktuell vorwiegend im dermatologischen<br />
Bereich.<br />
Hoch professioneller, sicherer<br />
Plantagen-Anbau<br />
Das Risiko-Management bei der Bewirtschaftung<br />
der Plantagen durch Quintis ist<br />
vorbildlich. Um sicherzustellen, dass die<br />
Produktreinheit und -qualität internationale<br />
Standards übertrifft, arbeitet<br />
ein großes Team von hochqualifizierten<br />
Forschern, Förstern und<br />
Agrar-Wissenschaftlern seit Jahrzehnten<br />
an der Optimierung von<br />
Aufzucht, Bewirtschaftung, Ernte,<br />
Verarbeitung und Veredlung.<br />
Quintis bewirtschaftet heute auf<br />
einer Fläche von 122 km² mit über<br />
5,4 Millionen Bäumen mit großem<br />
Abstand die weltweit größte<br />
Fläche von Indischen Sandelholz-<br />
Plantagen. Diese befinden sich in den drei<br />
nördlichen Bundesstaaten Australiens. Jedes<br />
Jahr werden rund 1.500 Hektar neu<br />
bepflanzt, was über 2.000 Fußballfeldern<br />
entspricht. Durch die ebenfalls jährliche<br />
Ernte reifer Bäume ist ein dauerhaftes Angebot<br />
von Indischem Sandelholz gewährleistet.<br />
Die Ernten bis ins Jahr 2<strong>02</strong>1 sind<br />
bereits heute an Abnehmer aus China, Indien,<br />
den USA und Europa fast komplett<br />
verkauft.<br />
Für mehr Informationen kontaktieren Sie uns gern unter:<br />
Telefon 040 – 95 06 47 42<br />
Gutes tun und Rendite erzielen<br />
Dieses Investment zeigt, dass man gleichzeitig<br />
Verantwortung für Gesellschaft und<br />
Umwelt übernehmen und dabei eine attraktive<br />
Rendite erzielen kann. Die Investition<br />
in diesen Natur-<strong>Sachwert</strong> unterstützt<br />
auf vorbildliche Weise Ethik, Ökologie und<br />
soziale, unternehmerische Verantwortung<br />
Impact Investment<br />
Indisches<br />
Sandelholz<br />
und ist ein Paradebeispiel für Impact Investing.<br />
Indisches Sandelholz steht seit vielen<br />
Jahren auf der Roten Liste für gefährdete<br />
Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion<br />
(International Union for Conservation of<br />
Nature - IUCN). Die nachhaltige Kultivierung<br />
auf Plantagen wirkt dem Raubbau<br />
der natürlichen Indischen Sandelholz-<br />
Vorkommen in Indien entgegen. Zudem<br />
wird hier ein Mischwald aufgeforstet, also<br />
keine Monokultur geschaffen, wie leider<br />
so oft bei Waldinvestments. Der<br />
Weltmarktführer für Indisches<br />
Sandelholz, Quintis, wurde für<br />
seine nachhaltige Unternehmensführung,<br />
Sozialprojekte<br />
und umweltfreundlichen Maßnahmen<br />
mehrfach ausgezeichnet<br />
und zertifiziert.<br />
Investieren mit einem<br />
starken Partner<br />
In Zeiten anhaltend niedriger<br />
Zinsen ist die kapitalmarktunabhängige<br />
Anlage in Indische Sandelholz-Plantagen<br />
eine echte<br />
Alternative, denn der starke<br />
Partner, die börsennotierte<br />
Quintis, bewirtschaftet und erweitert<br />
ihre Plantagen seit bald<br />
18 Jahren mit hoher Expertise<br />
und einem Team von mittlerweile<br />
bis zu 500 Mitarbeitern.<br />
Jäderberg & Cie. bietet Investoren<br />
exklusiv die Möglichkeit,<br />
sich über maßgeschneiderte<br />
oder flexible, regulierte Investmentvehikel<br />
an Indischen Sandelholz-Plantagen<br />
zu beteiligen.<br />
Attraktive Renditen, regelmäßige<br />
Zinsen, flexible Laufzeit<br />
Für Anleger, die auf eine jährliche<br />
Auszahlung Wert legen,<br />
ist das Investmentangebot JC<br />
Indian Sandalwood 5 konzipiert, das als<br />
Vermögensanlage reguliert ist und unter<br />
das Vermögensanlagengesetz (VermAnlG)<br />
fällt.<br />
Bis zu 10,6 % Verzinsung pro Jahr<br />
Insgesamt ergibt sich eine durchschnittliche<br />
lineare Verzinsung von bis zu 10,6 %<br />
p.a. Diese setzt sich zusammen aus einer<br />
jährlichen, laufenden Verzinsung<br />
(5-6 % p.a.) und einem Schlussbonus<br />
am Ende der regulären<br />
12-jährigen Laufzeit.<br />
Der Anleger muss sein Investment<br />
jedoch nicht bis zum Ende<br />
halten, sondern kann bereits<br />
nach Ablauf von 24 Monaten<br />
seit Einzahlung jederzeit mit einer<br />
6-Monatsfrist vorzeitig aussteigen.<br />
Diese Kurzinformation stellt kein öffentliches<br />
Angebot dar. Maßgeblich ist allein der veröffentlichte<br />
vollständige Verkaufsprospekt, der<br />
auf der Webseite www.jaederberg.de zum<br />
Download zur Verfügung gestellt wird.<br />
Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet<br />
und kann auch niedriger ausfallen.<br />
Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit<br />
erheblichen Risiken verbunden und kann zum<br />
vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens<br />
führen.<br />
Bilder: Jäderberg<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 23
<strong>Sachwert</strong> Investment<br />
<strong>Sachwert</strong> Roundtable<br />
Wohin geht die Entwicklung im Anlagebereich? Unsere<br />
Expertenrunde versucht, diese Frage zu klären.<br />
Welchen Herausforderungen stehen<br />
derzeit die Anleger gegenüber? Sie<br />
haben das Ohr am Markt, Sie müssten<br />
es am besten wissen.<br />
Walter: Die unsichere Geldpolitik, die Unberechenbarkeit<br />
und die Turbulenzen des<br />
Kapitalmarktes lassen den Anleger leicht<br />
den Überblick verlieren. Vieles, was früher<br />
sicher erschien, ist heute nicht mehr existent.<br />
Hennings: Die normalen deutschen Sparer<br />
schauen auf Kurzfristigkeit sowie Verfügbarkeit<br />
und legen kaum Wert auf Wertzuwachs.<br />
Anleger und Investoren wiederum<br />
wollen eine Kombination aus Sicherheit,<br />
echten Werten, lukrativen Wertsteigerungen<br />
mit einem Höchstmaß an Transparenz<br />
bei moderaten Laufzeiten. Auch will<br />
man zudem seine Kapitalanlagen verstehen<br />
können.<br />
Harfich: In unserer Arbeit sehen wir, dass<br />
die Lebens- und Rentenversicherungsverträge<br />
oftmals nicht die in Aussicht gestellten<br />
Werte erwirtschaften. Somit besteht<br />
die Gefahr, dass der Kunde am Ende des<br />
Tages weniger Liquidität zur Verfügung<br />
hat als geplant. Ein gutes Beispiel ist das<br />
Immobilienfinanzierungmodell mit Tilgungsaussetzung<br />
über Lebensversicherungen.<br />
Wenn die Ablaufleistungen der<br />
Verträge niedriger sind, als ursprünglich<br />
angenommen, versuchen die mal auf<br />
Grund der neuen Kreditrichtlinien für jemand<br />
55-60jährigen eine Anschlussfinanzierung<br />
darzustellen.<br />
Wreth: Vertrauen und vernünftige Rendite:<br />
Kunden und Vermittler suchen heute<br />
bewusst nach Produktanbietern, die eine<br />
einwandfreie Leistungsbilanz vorweisen<br />
können und zudem durch Transparenz<br />
Die Teilnehmer des <strong>Sachwert</strong><br />
Roundtable von links nach<br />
rechts: Julien Backhaus (Moderator/<strong>Sachwert</strong><br />
<strong>Magazin</strong>),<br />
Jörg Walter (IVM), Andre<br />
Wreth (Solvium Capital),<br />
Frank Neumann (Aureus<br />
Golddepot), Markus Henneberger<br />
(Top Ten Investment),<br />
Uwe Harfich (Prolife) und<br />
Thomas Hennings (BLM/Vorsitzender<br />
Deutscher <strong>Sachwert</strong><br />
Verband).<br />
Bilder rechte Seite: Julien<br />
Backhaus, Andre Wreth,<br />
Thomas Hennings.<br />
24<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
<strong>Sachwert</strong> Investment<br />
Bei fast 40.000 abgewickelten<br />
Verträgen lässt sich eine<br />
eindeutige Tendenz in Richtung<br />
<strong>Sachwert</strong> erkennen.<br />
Streuung von Lösungen mit Immobilien,<br />
Rohstoffen, Aktien, Unternehmensbeteiligungen<br />
sowie Metallen sind konkret zu<br />
empfehlen.<br />
Vertrauen schaffen. Das Investment muss<br />
greifbar sein und eine vernünftige Rendite<br />
in Aussicht stellen.<br />
Neumann: Das aktuelle Marktumfeld<br />
bietet nun mal so gut wie keine Verzinsung<br />
bis hin zu Negativzinsen. So locken<br />
auch Angebote, die ein hohes Risikopotential<br />
besitzen und sogar zum Totalverlust<br />
führen können, immer wieder mit<br />
attraktiver Verzinsung Anleger an. Daher<br />
ist in diesem Umfeld höchste Vorsicht<br />
geboten, schließlich geht es eher um<br />
Vermögenssicherung beziehungsweise<br />
um Vermögenserhalt, bis sich die Zeiten<br />
wieder ändern.<br />
Haben die Anleger mittlerweile begriffen,<br />
dass sie mit klassischen Sparprodukten<br />
nicht weiterkommen? Nun<br />
ist auch der Zins der Bausparkassen<br />
nicht mehr bindend. Die Kasse kann<br />
einfach kündigen. Ist die Akzeptanz<br />
für <strong>Sachwert</strong>e jetzt höher?<br />
Harfich: Das Urteil des BGH, das den Bausparkassen<br />
die Kündigung der hochverzinsten<br />
Bausparverträge legitim ermöglicht,<br />
schafft nicht gerade Vertrauen beim Kunden.<br />
Eine sehr gute Chance für alle Berater<br />
dem Kunden attraktive Lösungen anzubieten,<br />
die meines Erachtens in <strong>Sachwert</strong>en<br />
oder sachwertnahen Produkten zu finden<br />
ist. Die Akzeptanz wird eindeutig höher.<br />
Henneberger: Aufgrund des Niedrigzinsumfelds<br />
sehen wir, dass auch langjährig<br />
erfolgreiche Produkte aufgrund von Garantieverpflichtungen<br />
nicht mehr gewinnbringend<br />
angeboten werden können.<br />
<strong>Sachwert</strong>e in Form von Aktienfonds sind<br />
nach wie vor ein wichtiger und bekannter<br />
Baustein zur Diversifikation im Depot des<br />
Kunden. Besonders im Sparplan-Bereich<br />
kann dies nach Eignungsprüfung eine<br />
sinnvolle Anlage sein, die viele Kunden<br />
gerne nutzen.<br />
Hennings: Die klassischen Sparprodukte<br />
nutzen nur den Mainstreamanbietern,<br />
aber nicht den Menschen, die diese Produkte<br />
kaufen. Immer mehr Verbraucher<br />
erkennen oder erahnen es, allerdings fehlen<br />
ihnen nur noch die richtigen Alternativen.<br />
Das ist dann der Auftrag von guten<br />
Beratern. Ich muss als Anleger, auch durch<br />
die Marktgegebenheiten, andere und<br />
chancenreichere Wege gehen, um meine<br />
Ziele wirklich zu erreichen. Von meiner<br />
Warte aus gesehen ist die Mischung und<br />
Neumann: Allgemein ist zu erkennen, dass<br />
der Kunde über das Thema Gold hinaus,<br />
wie bei Silber, Platin und erst recht über<br />
Palladium, kaum oder wenig informiert<br />
ist. Auch die Bedeutung einer gesicherten<br />
internationalen Lagerung sowie die Möglichkeit<br />
des mehrwertsteuerfreien Kaufs<br />
der Edelmetalle, die einen wichtigen Einkaufsvorteil<br />
bieten, ist überwiegend nicht<br />
bekannt. Es gibt sehr interessante Varianten,<br />
da gilt es mit dem Berater die richtige<br />
Lösung zu finden. Aktuell ist festzustellen,<br />
dass seit dem Amtsantritt des amerikanischen<br />
Präsidenten die Nachfrage nach<br />
Sicherheit durch Edelmetalle stark angestiegen<br />
ist.<br />
Wreth: Kunden suchen heute Investitionsmöglichkeiten<br />
mit Konzepten, die sie<br />
verstehen, kurzen Laufzeiten und rascher<br />
Kapitalrückführung.<br />
Bilder: Jessika Wilkens/Backhausverlag, Immobilie: pixelio<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 25
<strong>Sachwert</strong> Investment<br />
Wer sein Vermögen mittelund<br />
lang fristig aufbauen<br />
und sichern will, muss<br />
überproportional<br />
<strong>Sachwert</strong> anlagen<br />
berücksichtigen.<br />
rungen und andere sogenannte „Sparverträge“<br />
in den Haushalten.<br />
Harfich: Wir stellen fest, dass viele Neuanlagen<br />
die aus der Liquidation von Lebensversicherungen<br />
stammen, in Edelmetalle,<br />
direkte Beteiligungen an Unternehmen<br />
und andere am <strong>Sachwert</strong> orientierte Produkte<br />
fließen.<br />
Neumann: Das ist von den finanziellen<br />
Möglichkeiten des Investors abhängig. Wir<br />
stellen allerdings fest, dass zunehmend<br />
die Assetklasse Edelmetalle an Bedeutung<br />
gewinnt, da sie sich in Krisenzeiten oder<br />
Crashszenarien anders verhalten als die<br />
Round table: Jessika Wilkens<br />
Diversifizieren Kunden heute mehr?<br />
Früher war es lediglich das Eigenheim,<br />
die Lebensversicherung und der<br />
Sparvertrag bei der Bank.<br />
Wreth: Ja, aber es soll überschaubar sein.<br />
Die Zeiten von 2000 bis 2010, in denen<br />
Kunden sehr breit gestreut haben, nach<br />
dem Motto: „viel hilft viel“, sind vorbei.<br />
Heute soll die Zahl der Investments übersichtlich<br />
sein, heißt vier bis sechs Asset-<br />
Klassen beziehungsweise Produktsparten.<br />
Hennings: Ich bin der Meinung, dass die<br />
meisten Haushalte wirkliche Diversifizierung<br />
noch nicht kennen und daher kann<br />
und wird es auch nicht genügend umgesetzt.<br />
Es existieren beziehungsweise<br />
„verkümmern“ immer noch viel zu viele<br />
verbraucherunfreundliche Lebensversiche-<br />
bekannten Anlagen und somit bei diesen<br />
Szenarien durch eine verbesserte Diversifizierung<br />
für mehr Sicherheit sorgen. Vor<br />
allem die liquide Eigentumsposition wird<br />
sehr geschätzt.<br />
Walter: Der Anleger strebt immer mehr<br />
nach einem sachwertorientierten Portfolio<br />
verteilt auf mehrere Assetklassen. Dabei<br />
wird die Immobilie oder Immobilienbeteiligung<br />
auch in Zukunft immer eine große<br />
Rolle spielen. Nach meiner Auffassung ist<br />
wichtig, hierbei auf das bisher Erreichte<br />
des Anbieters zu achten.<br />
Wie wird sich die <strong>Sachwert</strong>anlage in<br />
den nächsten zehn Jahren entwickeln?<br />
Sehen Sie einen positiven Trend und<br />
wenn ja: warum?<br />
26<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
<strong>Sachwert</strong> Investment<br />
Harfich: Wir haben täglich Gespräche in<br />
der Branche und erkennen seit nunmehr<br />
10 Jahren sehr genau den Trend der Kunden.<br />
Bei fast 40.000 abgewickelten Verträgen<br />
lässt sich eine eindeutige Tendenz<br />
in Richtung <strong>Sachwert</strong> erkennen. Und ja,<br />
wir glauben, dass dieser Markt weiter<br />
wächst. Nicht zuletzt auch auf Grund der<br />
Verunsicherung durch die EZB Kapriolen.<br />
Hennings: Die Kapitalmärkte werden und<br />
können auf lange Sicht, auch länger als<br />
zehn Jahre, keine hohen Zinsen offerieren.<br />
Die erkrankte Geld- und Schuldenpolitik<br />
bestimmt hier den Weg. Wer sein<br />
Vermögen mittel- und langfristig aufbauen<br />
und sichern will, muss überproportional<br />
<strong>Sachwert</strong>anlagen berücksichtigen.<br />
Nur Anlagen, die wertbeständig in Krisenzeiten<br />
und Substanzbildung in normalen<br />
Zeiten beinhalten, verhelfen Menschen zu<br />
mehr Lebensqualität. Das waren, sind und<br />
bleiben nun mal <strong>Sachwert</strong>e.<br />
Henneberger: Leider können auch wir die<br />
Entwicklung des Marktes nicht vorhersagen.<br />
Fest steht, dass wir es mit immer kürzeren<br />
Marktzyklen zu tun haben und der<br />
einzelne Berater aufgrund von schnelleren<br />
Marktbewegungen noch mehr gefordert<br />
sein wird, was mit zusätzlichen Verwaltungsaufgaben<br />
und gesetzlichen Vorgaben<br />
leider nicht mehr für jeden sinnvoll<br />
umzusetzen ist. Gerade vor diesem Hintergrund<br />
können wir mit unseren Strategiedepots<br />
der standardisierten Fonds-Vermögensverwaltung<br />
eine effiziente Lösung<br />
bieten, in der wir bereits heute die Aufgaben<br />
(inkl. Haftung) übernehmen, die mit<br />
MiFID II auf die Berater und Beraterinnen<br />
nach § 34f, 1 Abs. 1 GewO zukommen<br />
wird.<br />
Wreth: Wir sehen einen sehr positiven<br />
Trend vom Geldwert zum <strong>Sachwert</strong>. In<br />
Zeiten von Euro- Krisen, Brexit und Protektionismus<br />
verstehen immer mehr Anleger,<br />
worauf es bei einer soliden Anlageform<br />
ankommt.<br />
bei Silber in den nächsten 10 Jahren eine<br />
Wertsteigerung von 100 % und mehr<br />
durchaus möglich.<br />
Walter: Die <strong>Sachwert</strong>anlage wird immer<br />
mehr in die Gunst des Anlegers rücken.<br />
Das weiterhin anhaltende Zinstief und<br />
die Gefahr, dass Geldwerte immer mehr<br />
an Wert verlieren, sind aktuelle und auch<br />
langfristig Probleme. Die private Vorsorge<br />
wird nur in Verbindung mit qualitativ<br />
hochwertigen <strong>Sachwert</strong>en aufgebaut und<br />
gesichert werden können.<br />
Vielen Dank meine Herren.<br />
In einem Aspekt sind<br />
sich alle Teilnehmer der<br />
regen Diskussion einig:<br />
<strong>Sachwert</strong>e sind als<br />
Asset derzeit wichtiger<br />
denn je.<br />
Von links nach rechts:<br />
Julien Backhaus, Andre<br />
Wreth (Solvium Capital),<br />
Frank Neumann (Aureus<br />
Golddepot), Markus<br />
Henneberger (Top Ten<br />
Investment) und Uwe<br />
Harfich (Prolife).<br />
Neumann: Speziell Edelmetalle bieten<br />
mittel- bis langfristig ein hervorragendes<br />
Chancenpotential. Sie sind nun mal physisch<br />
begrenzt und werden bei steigenden<br />
Förderungs- und Energiekosten sowie bei<br />
den Löhnen zu höheren Preisen führen.<br />
Sicher spielt hier die künftige Nachfrage<br />
eine entscheidende Rolle. Silber hat<br />
neben dem monetären Charakter eine<br />
stetig steigende industrielle Nachfrage<br />
zu verzeichnen. Bei Edelmetallinvestoren<br />
steht der Sicherheitsaspekt<br />
im Vordergrund, daher wird durch<br />
die politischen und wirtschaftlichen<br />
Herausforderungen, die aktuell und<br />
perspektivisch auf uns einprasseln,<br />
keine sinkende Nachfrage nach Sicherheit<br />
zu erwarten sein. Daher ist<br />
Bild: Depositphotos/everythingposs1, inokos<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong><br />
2
Diamanten<br />
Diamanten:<br />
Funkelndes Investment<br />
Diamanten sind eine außergewöhnliche anlageklasse.<br />
mit großem Potenzial fürs Portfolio.<br />
Wer sein Vermögen heute in Sicherheit<br />
wissen will, der kann sich längst nicht<br />
mehr auf ein oder zwei Produkte oder<br />
Vehikel verlassen. nur auf die Lebensversicherung<br />
und das Sparbuch setzt heute<br />
niemand mehr. anleger sind heute auf<br />
der Suche nach einer breiten Streuung,<br />
um damit das risiko auf möglichst viele<br />
töpfe zu verteilen und damit Schwankungen<br />
oder ausfälle abfedern.<br />
Diamanten sind dabei noch nicht wirklich<br />
in den Fokus gerückt. auch wenn die<br />
anlageklasse „<strong>Sachwert</strong>e“ sehr<br />
beliebt geworden ist, und die<br />
anleger Gold, Silber und immobilien<br />
für sich entdeckt haben.<br />
Diamanten sind jedoch viel interessanter,<br />
als viele es ihnen zugestehen<br />
möchten.<br />
Diamanten sind etwas ganz besonderes.<br />
Was wäre der größte moment<br />
im Leben – die Verlobung – ohne einen<br />
echten Diamantring? Was wäre die Krone<br />
der Queen ohne ihre Juwelen? Kaum<br />
etwas, das so winzig ist, kann so wertvoll<br />
sein. In eine Handfläche passen Millionen<br />
von euro in form von Diamanten. Das ist<br />
gleichzeitig einer der großen Vorteile dieser<br />
assetklasse: Die Beweglichkeit. Will<br />
man seinen Silberbestand im Wert von<br />
10.000 euro lagern, ist das durchaus mit<br />
aufwand und Fläche verbunden. Bei den<br />
funkelnden Winzlingen sieht das ganz an-<br />
ders aus. Sie haben im kleinsten Schließfach<br />
Platz.<br />
aber auch investmenttechnisch bieten<br />
Diamanten – wir sprechen hier von der<br />
anlageklasse im allgemeinen, obwohl<br />
man noch Unterschiede zwischen edelsteinen<br />
(farbig oder unfarbig) machen<br />
kann – einige Vorteile, die in die anlageentscheidung<br />
einbezogen werden<br />
sollten. Dazu gehört die Preisbildung. Wo<br />
bei edelmetallen wie Gold und Silber die<br />
weltweiten Börsen – und natürlich auch<br />
Was wäre die Krone<br />
der Queen ohne ihre<br />
Juwelen?<br />
Spekulationen – für die Preisbestimmung<br />
sorgen, sind es bei Diamanten angebot<br />
und nachfrage. Übrigens ist der größte<br />
anbieter von rohdiamanten heute russland.<br />
rohdiamanten werden von den<br />
großen Schleifereien aufgekauft und zu<br />
den funkelnden Steinen gemacht, wie<br />
wir sie kennen. Die masse landet später<br />
beim größten nachfrager: Der Schmuckindustrie.<br />
Wer auf der Welt am meisten<br />
auf die edlen Steine steht? Die US-amerikaner.<br />
Die haben auf nachfrageseite<br />
einen Weltmarktanteil von 40 Prozent.<br />
Wenn der Diamant allerdings erst mal<br />
im Schmuckkreislauf ist, steigt damit der<br />
Preis und er wird als investmentdiamant<br />
relativ uninteressant. natürlich bleibt ein<br />
edelstein immer ein edelstein. egal, was<br />
auf der Welt passiert. einem Diamanten<br />
kann nichts etwas anhaben. Die Wertspeicherung<br />
könnte man also als noch besser<br />
als bei schmelzbaren edelmetallen bezeichnen.<br />
als investmentdiamant eignen<br />
sich aber besonders die Steine, die direkt<br />
von einer der Diamantbörsen in antwerpen,<br />
hong Kong, mumbai, new York und<br />
tel aviv abgenommen werden. hier<br />
zählen Kontakte und Konditionen.<br />
es ist halt noch immer ein traditionsgeschäft,<br />
keine schreienden Börsenhändler<br />
wie auf dem Parkett der<br />
nYSe. es zählen Vertrauen, sinnvolle<br />
Preisbildung und Know-how. ebenso<br />
wichtig sind diese Punkte, wenn<br />
Steine später wieder veräußert werden<br />
sollen. Um große abschläge zu vermeiden,<br />
zählen die richtigen netzwerke.<br />
experten sehen in den nächsten Jahren<br />
ein Problem, das dem anleger jedoch von<br />
Vorteil sein kann: Die nachfrage besonders<br />
der Schmuckindustrie steigt. immer<br />
mehr Wohlstand auf der Welt sorgt für<br />
wachsenden Bedarf an Luxusgütern wie<br />
Schmuck. Der Luxusgütermarkt zählt zu<br />
einem der wenigen großen Wachstumsmärkte<br />
weltweit. Davon können anleger<br />
durch Diamanten profitieren.<br />
28<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Diamanten<br />
Diamanten sind Vertrauenssache<br />
Dr. antje Krey erklärt, auf was Sie beim Diamantkauf achten müssen.<br />
Dr. Antje Krey,<br />
Geschäftsführerin<br />
der<br />
Pretagus GmbH<br />
Diamanten zur Kapitalanlage zu nutzen,<br />
ist kein weit verbreiteter Weg. Warum<br />
wollen Ihre Kunden das trotzdem?<br />
Unsere Kunden schätzen Diamanten als<br />
Vermögens- und Wertspeicher. es geht<br />
darum, auf lange Sicht einen teil des<br />
Vermögens in einem <strong>Sachwert</strong> anzulegen,<br />
dessen Preisentwicklung nicht mit<br />
aktien, Gold oder anderen klassischen<br />
assets korreliert. Darüber hinaus üben Diamanten<br />
eine ganz besondere Faszination<br />
aus – jeder Diamant ist einzigartig in seiner<br />
individuellen Kombination von Farbe,<br />
reinheit, Gewicht und Schliffausprägung.<br />
Daneben haben zahlreiche Kunden beim<br />
erwerb von Diamanten das themenfeld<br />
„erben und verschenken“ im Blick. Diamanten,<br />
egal ob im Zollfreilager gelagert<br />
oder daheim, lassen sich unkompliziert<br />
weitgeben und übertragen – das ist ein<br />
handfester Vorteil gegenüber aktiendepots<br />
oder immobilien.<br />
Das Diamantgeschäft gilt gemeinhin<br />
als eher verschwiegen. Ist es schwierig,<br />
daraus ein transparentes Investment zu<br />
machen?<br />
Die frühere Verschwiegenheit im Diamantgeschäft<br />
hat sich in den letzten Jahren<br />
deutlich gewandelt. auch weltweite<br />
Player im Diamantgeschäft haben erkannt,<br />
dass informationen die Basis sind, um Vertrauen<br />
zu schaffen und Kunden auf Dauer<br />
zu begeistern und zu binden.<br />
Pretagus kommuniziert sehr offen, wie die<br />
Prozesse gestaltet sind oder mit wem wir<br />
zusammenarbeiten. Wir erstellen für unsere<br />
Kunden jährlich einen marktbericht<br />
in dem wir wichtige entwicklungen zusammenfassen,<br />
die Preisentwicklung bei<br />
Diamanten erläutern und über die inventur<br />
berichten, die wir mit einem Wirtschaftsprüfer<br />
im Zollfreilager Genf durchführen.<br />
Welche Lagermethoden nutzen die<br />
meisten Investoren? Haben die die<br />
Steine zu Hause liegen?<br />
Pretagus bietet als einziger anbieter jedem<br />
Kunden, egal mit welcher investitionssumme,<br />
die möglichkeit, die erworbenen Diamanten<br />
im Zollfreilager einzulagern und<br />
damit den Kauf ohne mehrwertsteuer abzuwickeln.<br />
Diesen Vorteil nutzen ca. 98 %<br />
aller Kunden. Häufiger als in den Jahren<br />
davor haben wir in abstimmung mit den<br />
Kunden die investitionssumme aufgeteilt.<br />
Ca. 80 % fließen in einen 1 Karat -Diamanten,<br />
der im Zollfreilager gelagert wird, für<br />
die restsumme liefern wir einen hochwertigen<br />
0,5 Karat Diamanten nach hause.<br />
auf diese Weise haben die Kunden beides:<br />
Den Wertspeicher mit renditepotential<br />
ohne Umsatzsteuerbelastung im Zollfreilager<br />
und das einmalige Funkeln eines wundervollen<br />
halbkaräters daheim – das gibt<br />
emotionale rendite tag für tag.<br />
Der Gewinn liegt im Einkauf, sagen<br />
Diamantexperten. Haben Sie die richtigen<br />
Netzwerke aufgebaut, um möglichst<br />
günstig an beste Qualität zu<br />
gelangen?<br />
absolut! Pretagus kauft die Diamanten<br />
überwiegend direkt bei großen Schleifereien,<br />
die sich wiederum unmittelbar bei<br />
den großen Diamantförder-Unternehmen<br />
eindecken. Für einige Diamanten<br />
greifen wir auf weltweit tätige agenten<br />
zurück, denn nicht immer ist die<br />
gewünschte Farb-reinheits-Gewichtskombination<br />
verfügbar.<br />
Bei klassischen Diamantbörsen<br />
haben wir bislang nicht gekauft,<br />
weil wir woanders mit besseren<br />
Konditionen einkaufen konnten.<br />
Für uns ist es sehr wichtig,<br />
dass die Logistik der Diamanten<br />
professionell abgewickelt wird<br />
und der Lieferant die Diamanten<br />
zurücknimmt, falls wir bei der<br />
Qualitätskontrolle auffälligkeiten<br />
haben. Wir bieten unseren Kunden<br />
attraktive Preise und abgestimmte<br />
Prozesse vom einkauf<br />
bis zur einlagerung. im august<br />
2016 hat Focus money verschiedene<br />
Dia mantanbieter getestet – auch<br />
dort wurde das exzellente Preis-Leistungsverhältnis<br />
bei Pretagus herausgestellt.<br />
Über Edelsteinpreise wird lange nicht<br />
so viel in der Presse geschrieben wie<br />
über Gold und Co. Schlafen Investoren<br />
dadurch per se schon besser?<br />
Die Presse reagiert in ihrer Berichterstattung<br />
auf Veränderungen, je spontaner<br />
und auffälliger diese Veränderung umso<br />
breiter die Berichterstattung. Für Diamanten<br />
gibt es keine klassischen Börsenpreise<br />
und keine Finanzderivate. Zudem entwickeln<br />
sich die Preise eher stetig als sprunghaft<br />
– damit bleibt manches unter dem radar<br />
der Presse. Dieses ruhigere Fahrwasser<br />
trägt sicher dazu bei, dass unsere Kunden<br />
mit langfristigem Blick auf ihr investment<br />
schauen. Diamanten sind ein „kümmerfreies“<br />
investment, es muss nicht bewirtschaftet<br />
werden wie eine immobilie oder<br />
ein container, das schätzen viele unserer<br />
Kunden. auf der anderen Seite wünschen<br />
wir uns natürlich für die assetklasse Diamanten<br />
eine gewissen aufmerksamkeit<br />
in der Presse, damit potentielle Kunden<br />
überhaupt Diamanten auf den Schirm<br />
bekommen. Das <strong>Sachwert</strong>magazin leistet<br />
da einen echt tollen Beitrag in dem neben<br />
Gold, immobilien und co. auch über Diamanten<br />
berichtet wird.<br />
Der Gegenwert einer eigentumswohnung<br />
- kompakter kann<br />
Vermögen nicht sein.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 29
Interview<br />
Du bist einer der bekanntesten<br />
Schiedsrichter der Welt und musstest<br />
dabei in sehr kurzer Zeit schwerwiegende<br />
Entscheidungen treffen. War<br />
das schon immer dein Ding, dich für<br />
etwas zu entscheiden und das durchzuziehen?<br />
es hat mir noch nie Schwierigkeiten bereitet<br />
entscheidungen zu treffen, wenn ich<br />
von irgendetwas überzeugt war. Da für<br />
mich klar war, in welche richtung ich gehen<br />
wollte. als Jugendlicher und auch in<br />
der Schule habe ich mich immer gegen<br />
Ungerechtigkeiten eingesetzt. mein antrieb<br />
war immer dieses „gerecht sein“ und<br />
sich für die gerechte Sache einzusetzen.<br />
Urs Meier<br />
Entsche<br />
In deiner Karriere hatten die Entscheidungen<br />
manchmal auch persönliche<br />
Folgen, wie dass Leute dir gedroht<br />
oder dich verfolgt haben. Beeinflusst<br />
das die Sache?<br />
im Prinzip ist das Wichtigste, dass du<br />
deine entscheidung nicht auf Druck der<br />
Zuschauer, der Spieler, der assistenten<br />
getroffen hast oder vielleicht deinem eigenen<br />
Druck nachgegeben hast, weil du<br />
irgendwie blockiert warst. Sondern dass<br />
du überzeugt warst, das war für mich jetzt<br />
ein elfmeter, das war jetzt eine rote Karte.<br />
Da war ich hundertprozentig überzeugt<br />
und das habe ich dann auch vertreten.<br />
Später siehst du dann das Spiel im Fernsehen<br />
und denkst dir „Scheiße, das war<br />
falsch“. aber in dem moment, in dem du<br />
entschieden hast, warst du ehrlich und<br />
das ist das aller wichtigste.<br />
Wie redet man dann mit sich selbst,<br />
wenn man nachher feststellt „ok, das<br />
war eigentlich nicht richtig“? Muss<br />
man das einfach abhaken oder gibt es<br />
dafür eine Technik?<br />
Ja natürlich legt man sich da eine technik<br />
an. im Prinzip ist das reden und aufarbeiten.<br />
man sich fragt sich: „Warum habe<br />
ich diesen Fehler gemacht?“. Wenn du<br />
beispielsweise eine Fehlentscheidung im<br />
elfmeterentscheid getroffen hast, warst<br />
du entweder zu spät oder du hast falsch<br />
gestanden. Wo ist der Fehler passiert? Daraus<br />
kommt dann die erkenntnis: „Wenn<br />
ich diese option so anschaue, hätte ich auf<br />
die rechte Seite laufen müssen, dann hätte<br />
ich das auch gesehen“. Du kannst daraus<br />
lernen und es beim nächsten mal anders,<br />
besser machen. es ist wichtig, dass du deinen<br />
Fehler erkennst, ihn aber schnell wieder<br />
aus dem Kopf hast, damit du unbelastet<br />
ins nächste Spiel gehen kannst. Wenn<br />
du ehrlich mit dir warst, dann gelingt dir<br />
das auch.<br />
Was ist denn der wichtigste Punkt den<br />
du herausgefunden hast, warum generell<br />
Menschen mit Entscheidungen<br />
hadern?<br />
» «<br />
Oft bringen dich die<br />
größten Fehler am<br />
weitesten nach vorn.<br />
0<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Interview<br />
ide!<br />
Weil sie oft die entscheidung nicht von<br />
sich aus treffen, sondern aufgrund von<br />
äußeren Umständen, auf Druck von außen<br />
oder von anderen menschen. man will es<br />
anderen recht machen, aber man macht<br />
es nicht sich selber recht. Schon während<br />
man diesen entscheid trifft, weiß man,<br />
dass er eigentlich nicht aus einem selbst<br />
heraus kommt. Und wenn er sich dann<br />
noch dazu als falsch herausstellt, dann<br />
haderst du natürlich auch, anstatt dich zu<br />
fragen: „Was will ich eigentlich? Was sagt<br />
mein Bauch? Was sagt mein Gefühl?“<br />
Das können einfache entscheidungen sein<br />
wie „ich möchte heute eine Pizza essen“.<br />
Dann iss doch einfach die Pizza, du musst<br />
dir nicht die ravioli bestellen.<br />
Also haben die Leute auch Angst vor<br />
den möglichen Konsequenzen?<br />
natürlich. Wenn ein Schiedsrichter<br />
immer angst hat, dass er einen<br />
Fehlentscheid macht und<br />
deshalb vielleicht nicht mehr<br />
für die nächst höhere Liga<br />
nominiert wird, dann ist er<br />
Dieses interview<br />
erschien zuerst im<br />
Erfolg <strong>Magazin</strong><br />
(ebenfalls<br />
Backhaus Verlag)<br />
blockiert und wird auch keine guten entscheidungen<br />
treffen. es muss dir egal sein,<br />
was für Konsequenzen auftreten können.<br />
Wenn ich durch meine entscheidung nicht<br />
mehr nominiert werde, dann ist das eben<br />
so. Und die Konsequenzen der anderen<br />
darf ich erst gar nicht zu meinem Problem<br />
machen. Wenn ich beispielsweise bei<br />
hamburg gegen ingolstadt nicht den elfmeter<br />
gebe, dann steigt der hSV vielleicht<br />
ab und hat dann vielleicht noch millionen<br />
von Schulden. Das ist aber nicht mein Problem.<br />
Das ist das Problem von hamburg.<br />
also mache nicht die Probleme der anderen<br />
zu deinen Problemen.<br />
Das heißt, du musst für dich selbst die<br />
Werte festgelegt haben, nach denen<br />
du deine Entscheidungen triffst. Und<br />
dafür musst du dann auch deinen<br />
Preis bezahlen.<br />
ich muss einfach bestmöglich vorbereitet<br />
in ein solches Spiel reingehen.<br />
ich muss die regeln kennen.<br />
Die Kondition muss hundert<br />
Prozent sein. Wenn ich schon<br />
überlege, „reicht meine Kondition<br />
das ganze Spiel?“,<br />
dann bin ich nicht frei. ich bin<br />
bereit, bin gut vorbereitet,<br />
kenne die regelungen. Diese<br />
drei Punkte müssen stimmen.<br />
Wenn dann was passiert,<br />
dann ist das so. Das gehört<br />
dazu, das musst du so annehmen.<br />
ein Geschäftsführer<br />
oder Politiker wird Fehler machen.<br />
Dann müssen sie sich<br />
aber hinstellen, ehrlich zu sich<br />
selbst sein und diese Fehler<br />
auch annehmen. Das macht<br />
einen nur stärker. oft bringen dich die<br />
größten Fehler am weitesten nach vorn.<br />
Stimmt. Wie schwer ist es denn in<br />
einem Team Entscheidungen zu finden?<br />
Die müssen ja auch irgendwie<br />
abgestimmt sein.<br />
in einem gut funktionierenden team wird<br />
grundsätzlich offen, ehrlich und hart miteinander<br />
diskutiert, um eine Lösung zu<br />
finden und diese muss dann gut miteinander<br />
nach außen transportiert werden. Das<br />
Gegenteil davon wäre, dass man sich gegenseitig<br />
den schwarzen Peter zuschiebt,<br />
wenn eine entscheidung nicht richtig war.<br />
Scheißegal wer diesen tipp gegeben hat,<br />
wir haben als team eine Fehlentscheidung<br />
getroffen und verloren. Da darf ich mich<br />
selber nicht rausnehmen, denn ich bin ein<br />
teil dieses teams. Da kommt das „Wir“:<br />
„Wir haben heute einen Fehler gemacht,<br />
aber auch das kann passieren.“ Für ein<br />
gut funktionierendes team ist ehrlichkeit<br />
wichtig. Das heißt aber auch, dass man<br />
seine Bedenken auch einbringen darf und<br />
muss. Sonst stimmt da was nicht, und<br />
dann folgen Fehlentscheidungen. Wenn<br />
es schon so weit ist, dass der assistenzarzt<br />
angst hat, dem chefarzt was Wichtiges<br />
zu sagen, dann wird’s gefährlich. es sind<br />
die Führungsleute, die für ein gutes Klima<br />
sorgen und diese hierarchien abbauen<br />
müssen, damit jeder im team auch den<br />
mut hat, seine Ängste, Sorgen oder erkenntnisse<br />
einzubringen.<br />
Du hast weit über 800 Spiele gepfiffen.<br />
Wie beeinflusst das die eigene<br />
Sichtweise und den eigenen Lernprozess?<br />
man bekommt natürlich immer mehr routine<br />
und erfahrungen. irgendwann weißt<br />
du genau, in welcher Situation was passiert.<br />
Du wirst viel entspannter, lockerer<br />
und überlegter. Drum behaupte ich auch,<br />
dass das alterslimit von 45 in der nationalliga<br />
ein Witz ist. Die Schiedsrichter heutzutage<br />
sind konditionell topfit und haben so<br />
Urs Meier und Verleger Julien Backhaus im Interview.<br />
viel erfahrung, dass man sagt: „Wow, die<br />
kann nichts mehr erschüttern“. ich habe alles<br />
schon erlebt. Das gibt mir innere Sicherheit,<br />
die auch auf das Umfeld ausstrahlt.<br />
Die Spieler merken: „Da können wir uns<br />
aufs Fußballspielen konzentrieren, alles andere<br />
ist nicht mehr wichtig“. ich habe das<br />
immer wieder erlebt, auch bei champions<br />
League Spielen. Die Spieler waren immer<br />
froh über diese Konstellation.<br />
Das heißt durch diese Routine kann<br />
man den Umgang mit Fehlern und die<br />
Entscheidungsfindung verbessern.<br />
Ja natürlich. ich mit mir gerungen, ob ich<br />
nach der Weltmeisterschaft 20<strong>02</strong> aufhören<br />
soll. ich habe dann aber gemerkt, dass<br />
die Leidenschaft da ist und ich bin noch<br />
voll drin. also habe ich entschieden, ich<br />
mache noch bis 45 weiter. Das war gut<br />
so, denn 2004 war ich am Stärksten, vielleicht<br />
auch mit dem Wissen, es ist danach<br />
vorbei. Da fällt auch der Druck weg. ich<br />
glaube, ich hätte auch noch einige Jahre<br />
weiter pfeifen können. Dieses alterslimit<br />
sollte tatsächlich aufgebrochen werden.<br />
Bilder: ismail Gök<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong><br />
1
Interview<br />
Bild: Depositphotos, everythinpos; navidi: BY Sa 3.0, Buchcover: FBV, kleine Bilder: navidi privat<br />
Dieses interview<br />
erschien zuerst im<br />
Erfolg <strong>Magazin</strong><br />
(ebenfalls<br />
Backhaus Verlag)<br />
Sandra Navidi<br />
Juristin sowie Gründerin und ceo von<br />
BeyondGlobal LLc erklärt im interview mit<br />
WtV die Denk- und handelnsweise der<br />
„Super-hubs“.<br />
»Sie gehen häufig<br />
in Vorleistungen sodass sie,<br />
wenn sie etwas benötigen,<br />
gar nicht um<br />
Hilfe bitten müssen.«<br />
2<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Interview<br />
Netzwerken bis an<br />
die Spitze<br />
Sandra navidi im interview mit<br />
manuel Koch für Wirtschaft tV<br />
Super-hubs sind die am besten vernetzten<br />
Kontenpunkte im Finanznetzwerk. Persönliche<br />
Beziehungen und weltweite<br />
netzwerke verleihen milliardären wie<br />
George Soros oder JPmorgan chef Jamie<br />
Dimon oder Blackrock Boss Larry Fink<br />
wirtschaftliche und politische Supermacht.<br />
Sie bewegen mit ihren entscheidungen<br />
milliarden auf den Finanzmärkten. Über<br />
diese „Super-hubs“ hat Sandra navidi ein<br />
gleichnamiges Buch geschrieben.<br />
Sandra navidi mit George Soros, US-amerikanischer<br />
investor und Fonds-Betreuer.<br />
Frau Navidi, sie treffen in der New<br />
Yorker Finanzwelt die Mächtigen und<br />
Reichen. In Ihrem neuen Buch „Super-<br />
Hubs“ haben Sie hinter die Kulissen<br />
geschaut, wie läuft es da ab?<br />
Zum teil ist es so, wie man es sich vorstellt<br />
und entspricht dem Klischee. Zum teil ist<br />
es aber nicht so. Was man sicherlich sagen<br />
muss über die Super-hubs, also die menschen,<br />
die ganz an der Spitze stehen, ist,<br />
dass sie bodenständig sind, dass sie sehr<br />
hart arbeiten und dass sie sich sehr für andere<br />
menschen interessieren und ständig<br />
daran interesse haben oder dabei sind,<br />
Beziehungen zu führen.<br />
Wieviel Macht kann denn ein Einzelner<br />
auf unser Finanzsystem haben?<br />
es ist schon so, dass einzelne menschen<br />
an der Spitze enorm viel macht haben<br />
können, wie zum Beispiel Zentralbankchefs,<br />
wenn sie wie mario Draghi sagen,<br />
er wird nichts unversucht lassen, dann<br />
hat das ja auf den gesamten Finanzmarkt<br />
auswirkungen. aber im Grunde genommen<br />
ist sein Einflussbereich auch irgendwo<br />
begrenzt. er ist auch auf die Kooperation<br />
von anderen angewiesen. es ist<br />
doch so, dass auch die Super-hubs, auch<br />
wenn sie große, gewaltige macht für<br />
sich gesehen haben, so haben sie doch<br />
insbesondere auf Grund ihrer netzwerke<br />
„Supermacht“.<br />
Was ist das Erfolgsgeheimnis dieser<br />
„Alpha-Menschen“, zumeist ja Männer?<br />
Das ist eine Welt, in der alle sehr intelligent<br />
sind, sehr fleißig. Ich denke, der ultimative<br />
Wettbewerbsvorteil, den diese Leute haben,<br />
das sind ihre netzwerke. Sie haben<br />
von anfang an netzwerke geknüpft, zum<br />
Beispiel George Soros. alle Super-hubs, die<br />
ich im Buch erwähne, haben von ganz anfang<br />
an netzwerke geknüpft. Ständig betreiben<br />
sie Beziehungspflege. Nicht unbedingt<br />
opportunistisch, sondern weil sie ein<br />
wirkliches interesse an anderen menschen<br />
haben, sie kennen zu lernen, auch getrieben<br />
aus dem Willen immer dazu zu lernen,<br />
auch diziplinübergreifend, also nicht nur<br />
in ihrem eigenen Bereich. Sie bauen sehr<br />
viel Sozialkapital auf, das heißt, sie gehen<br />
häufig in Vorleistungen mit Gefallen beispielsweise,<br />
sodass sie, wenn sie etwas benötigen,<br />
gar nicht um hilfe bitten müssen.<br />
Sie haben ein netz von Unterstützung, das<br />
ihnen zu hilfe eilt, wenn sie das brauchen.<br />
Sandra navidi mit Bill clinton, dem ehemaligen<br />
42. US-Präsidenten.<br />
Wie baue ich mir denn ein Netzwerk<br />
auf oder wie komme ich in so einen<br />
Zirkel, einen Super-Hub rein?<br />
Jeder der anfängt am anfang seiner Karriere<br />
muss sich nach und nach, peu à peu, ein<br />
tony und cherie Blair nehmen Sandra navidi in<br />
die mitte.<br />
netzwerk aufbauen und das kommt dann<br />
natürlich auch auf die Branche an. aber<br />
ich würde sagen, gute netzwerke sind<br />
immer auch getragen von inhalten. eine<br />
gewisse Währung muss man mitbringen,<br />
man muss interessant sein, man muss etwas<br />
beitragen können zur Diskussion zum<br />
Beispiel oder sei es philanthropisch. man<br />
muss zur Debatte beitragen, man muss etwas<br />
von Substanz beitragen. also nur die<br />
Beziehungspflege, dass man Karten austauscht,<br />
einen elevator Pitch hat und sich<br />
auf Drinks trifft, das reicht nicht aus. man<br />
hat natürlich dann viele Bekannte aber<br />
man möchte ja ein weites netz haben an<br />
tiefen Beziehungen, die auch belastbar<br />
sind, auf die man zurückgreifen kann. Das<br />
ist dann so, wenn man die direkten Beziehungen<br />
hat. nicht zu verachten sind aber<br />
auch die etwas oberflächlicheren Beziehungen,<br />
die man braucht um tote Winkel<br />
abzudecken, weil das meistens Leute sind,<br />
die nicht so gleich sind wie man selbst, die<br />
vielleicht Dinge auf dem radar haben, wie<br />
man das selbst nicht so hat. auch eingeschlafene<br />
Kontakte, die man leicht wieder<br />
aktivieren kann, können auch sehr wertvoll<br />
sein.<br />
Sandra Navidi, vielen Dank für die<br />
spannenden Einblicke.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Interview<br />
Dieses interview<br />
erschien zuerst im<br />
Erfolg <strong>Magazin</strong><br />
(ebenfalls<br />
Backhaus Verlag)<br />
Lencke Steiner: »Mal<br />
einen Arschtritt riskieren«<br />
Das interview führte Julien Backhaus<br />
Wenn man als junge Frau Unternehmerin<br />
oder Nachfolgerin wird - kann<br />
man da gut vorbereitet sein?<br />
es ist ein riesiger Unterschied, ob du im<br />
Familienunternehmen groß wirst oder ob<br />
du selber gründest. Wenn du aus einer<br />
Unternehmerfamilie<br />
kommst, ist die Firma<br />
wie ein drittes Kind.<br />
Beim abendbrot wird<br />
drüber geredet und<br />
du bekommst natürlich<br />
schon früh mit,<br />
wenn es im Geschäft<br />
nicht so gut läuft und<br />
was es heißt, Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
ob das eine gute Vorbereitung auf<br />
das wahre Unternehmerleben ist? im<br />
endeffekt musst du deine erfahrungen<br />
selber sammeln. Für mich war es sehr<br />
viel lehrreicher, Gespräche z.B. mit mentoren,<br />
Freunden und nachfolgern zu führen.<br />
Gerade die nachfolge ist eine spe-<br />
zielle Problematik, weil jede nachfolge<br />
und jedes Unternehmen anders ist. Wenn<br />
deine eltern dich frühzeitig an die hand<br />
nehmen und ein Fahrplan zur Übernahme<br />
besteht, kann das in manchen Fällen<br />
helfen.<br />
„ich habe Verbesserungsideen und<br />
ich weiß, was ich anders<br />
machen würde und<br />
dafür musst du halt chef sein.“<br />
Hattest du mit Vorurteilen zu kämpfen?<br />
ich habe einen der herausforderndsten<br />
Jobs der Firma gemacht, nämlich die Kaltaquise,<br />
und habe mir einen eigenen Kundenstamm<br />
aufgebaut. einmal bin ich bei<br />
einer Firma einfach unter der Schranke<br />
für LKWs durchgekrabbelt, ins Lagerbü-<br />
ro gelaufen und habe gesagt: „moin, ich<br />
bin von der Firma W-Pack und ich wollte<br />
uns mal vorstellen und das, was hier so<br />
liegt, können wir alles liefern.“ Das ist der<br />
Job, bei dem du normalerweise mit einem<br />
arschtritt rausbefördert wirst und regelmäßig<br />
hörst: „Verpackungen<br />
kann jeder, wir<br />
brauchen keinen neuen.“<br />
Du musst dir selber Kompetenz<br />
und Fachwissen<br />
aneignen, viel anlesen.<br />
Weiter ist es essentiell,<br />
dass du jeden mitarbeiter,<br />
seine erfahrung und<br />
sein Wissen zu schätzen<br />
weißt und das auch mal<br />
kommunizierst. Du darfst nicht meinen,<br />
nur weil du jetzt der nächste chef bist,<br />
hast du die Weisheit mit Löffeln gefressen<br />
und weißt alles besser. Du musst ganz viel<br />
zuhören und auch mal zugeben, wenn du<br />
keine ahnung hast und nachfragen. Klingt<br />
banal, aber viele können das nicht, weil sie<br />
Bild: Blickwinkel-bremen.com, interviewbilder: ismail Göck<br />
4<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Interview<br />
gerne schon im frühen Alter den Hintern<br />
gepudert kriegen.<br />
Du hast ja schon früh die Öffentlichkeit<br />
gesucht, z. B. durch die „Jungen<br />
Unternehmer“ und später durch die<br />
Show „Die Höhle des Löwen“. Was<br />
hat dich dazu bewegt?<br />
Ich wollte schon immer in die Fußstapfen<br />
meines Vaters treten und sein Lebenswerk<br />
in die nächste Generation führen. Relativ<br />
schnell habe ich gemerkt, dass ich einer<br />
extremen Herausforderung gegenüberstand,<br />
weil eben diese alten Denkmuster<br />
vorhanden waren. Ich habe für mich entschieden,<br />
dass nur Kompetenz im eigenen<br />
Unternehmen nicht ausreicht. Also suchte<br />
ich mir eine neue Herausforderung. Auf<br />
„Die jungen Unternehmer“ kam ich durch<br />
meine Motivation, mich mit anderen auszutauschen.<br />
Für meine Generation ist es<br />
typisch, dass wir in allem, was wir tun,<br />
einen Sinn suchen und unbedingt etwas<br />
verändern wollen. Das war auch beim<br />
Verband der Unternehmer so. Da überkam<br />
mich ziemlich schnell dieses „Ich<br />
habe Verbesserungsideen und ich weiß,<br />
was ich anders machen würde“ und dafür<br />
musst du halt Chef sein. Es war nicht<br />
dieses „Ich will Chef sein“ sondern „Ich<br />
möchte gern was verändern“. So bin ich<br />
dann Bundesvorsitzende geworden. Ich<br />
habe im Verband einen starken Zusammenhalt<br />
aufgebaut und auch gesehen,<br />
wo es in der Politik hapert. Zum Beispiel<br />
liegen mir die Werte der Familienunternehmer<br />
sehr am Herzen. Auch um die<br />
Generationengerechtigkeit, kümmert sich<br />
keiner. Die meisten denken für Wähler<br />
jetzt und heute, rechnen aber nicht damit,<br />
was das für die kommende Generation<br />
heißt. So wurde die Idee geboren, dass<br />
wir das eben selber machen müssen.<br />
Wie hast du die Gründer so erlebt?<br />
Die Gründerkultur in Deutschland wird<br />
immer besser. Es sind alles Leute mit sehr<br />
guten Ideen und Visionen, richtig Feuer in<br />
den Augen und viel Begeisterung. Es ist<br />
egal, welchen Background sie haben. Es ist<br />
vielleicht hilfreicher, wenn du etwas Geld<br />
hast, aber es ist kein alleiniges Erfolgskriterium.<br />
Und es ist genauso egal, ob du einen<br />
Hauptschulabschluss hast oder in Stanford<br />
warst. Wenn du an der WHU studiert hast,<br />
wirst du nicht automatisch erfolgreicher<br />
Gründer. Das habe ich gelernt. Für mich<br />
sind Gründer Visionäre, willensstark, mutig<br />
und haben richtig Lust, was zu reißen, sie<br />
wollen einfach was machen und das finde<br />
ich extrem cool.<br />
Wie schätzt du die Millenials ein?<br />
Die, mit denen ich ins Gespräch komme,<br />
wenn wir zum Beispiel an Schulen gehen,<br />
sind politisch bewegt und wollen was verändern.<br />
Ich bin erstaunt, wie interessiert die<br />
sind. Die sind extrem lernwillig und wissen<br />
ihre Chancen auch zu schätzen. Gerade<br />
die jungen Frauen sind sehr erfolgsorientiert<br />
und wollen was bewegen. Wenn die<br />
an Grenzen stoßen, warten die nicht am<br />
Schreibtisch auf Entdeckung, sondern sind<br />
weg. Wir haben inzwischen eine Verweildauer<br />
von Akademikern von 600 Tagen im<br />
Unternehmen. Das ist nichts. Die entscheiden<br />
sich ganz schnell um und gehen dahin,<br />
wo sie weiter nach oben kommen. Frauen<br />
nehmen sich mittlerweile auch untereinander<br />
in Schutz und empfehlen einander weiter,<br />
das ist schön. Das, was wir sonst von<br />
Männern kennen, dieses Seilschaften, machen<br />
die Frauen jetzt auch und die jungen<br />
sind da weitaus großzügiger. Das finde ich<br />
tatsächlich sehr positiv.<br />
Es gründen immer noch wenige Frauen<br />
Unternehmen. Kann sich das mal ändern?<br />
Da spielt das Thema Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf mit rein. Die Frauen müssen<br />
ihre Kinder liebevoll untergebracht wissen,<br />
sonst ist das sicherlich eins der größten<br />
Hindernisse. Dann spielt der Faktor Zeit<br />
eine ganz entscheidende Rolle. Ich erlebe<br />
recht oft, dass die Jungs die Vorstellung<br />
haben: „Mädels, ihr dürft ruhig arbeiten,<br />
gerne auch Vollzeit,<br />
aber die klassischen<br />
Frauenaufgaben<br />
müsst ihr trotzdem<br />
machen“. Natürlich<br />
wollen wir Frauen<br />
arbeiten und unabhängig<br />
sein, nur das<br />
andere kommt trotzdem<br />
hinzu. Dadurch<br />
habe ich manchmal<br />
das Gefühl,<br />
dass Frauen wie ein<br />
Hamster im Rad laufen.<br />
Manche Gründerinnen,<br />
die von<br />
einem eher traditionellen<br />
Hintergrund<br />
kommen, die saßen Zuhause mit ihren Kindern<br />
und sagten dann „Mir fällt die Decke<br />
auf den Kopf“, anderen fehlte einfach das<br />
Geld und Sie haben dann aus der Not heraus<br />
gegründet. Es gibt natürlich auch ganz<br />
viele, die wissen nicht, wie sie es schaffen<br />
sollen oder sie haben auch nicht den Mut,<br />
dazu ein so hohes Risiko einzugehen.<br />
Als FDP-Politikerin stehst auch für<br />
Gründergeist. Trotzdem: Klare, kurze<br />
Botschaften fehlen noch.<br />
im Gegenteil. FDP Inhalte sind eindeutig:<br />
Stärkung des Einzelnen, Freiheit und Verantwortung.<br />
Einfach eine Synergie aus Gesellschaft,<br />
Soziales und Wirtschaft, diese sind<br />
aber erklärungsbedürftig, weil wir komplexe<br />
Lösungen anbieten. Wenn du eine lösungsorientierte<br />
Partei bist, kriegst du politische<br />
Lösungen meist nicht in drei Worten formuliert.<br />
Wir haben im Wahlkampf z.B. Sprüche<br />
gehabt wie „Unsere Kinder können alles<br />
werden, außer dumm“. oder „Wirtschaftund<br />
‚Wir schaffen das‘-Expertin. Das Ziel ist<br />
es, Menschen zu bewegen, genauer hinzusehen.<br />
Bei uns sollst du drüber nachdenken<br />
und diskutieren, dabei gleichzeitig die Botschaft<br />
verstehen. Wir haben bei meinem<br />
Plakat bewusst immer ganz typische Bremer<br />
Orte genommen, die du sofort erkennst.<br />
Mir war wichtig darzustellen, „Ich bin Bremerin<br />
und , ich liebe diese Stadt, ich mag die<br />
Orte, die es hier gibt und ich stehe dafür, ein<br />
Teil von Bremen zu sein.“ Und daran haben<br />
wir die kurzen und knackigen Botschaften<br />
geknüpft. Ich habe während des Wahlkampfes<br />
tatsächlich sehr positives Feedback<br />
bekommen, wie: „endlich mal Sprüche, die<br />
wir kapieren und die wir auch lesen“. Damit<br />
sind wir wirklich gut gefahren.<br />
Wie definierst du Erfolg für dich?<br />
Für mich bedeutet Erfolg, wenn Visionen<br />
umgesetzt werden und wenn auch das<br />
Team, das daran mitarbeitet, Spaß und<br />
Freude dran hat. Es gibt viele Menschen, die<br />
Lencke Steiner<br />
ist eine deutsche Unternehmerin und Politikerin der FDP. Sie ist Mitglied im<br />
Bundesvorstand ihrer Partei und führte die FDP Bremen als Spitzenkandidatin<br />
bei der Wahl im Mai 2015 zurück in die Bremische Bürgerschaft.<br />
sind erfolgreich, qua monetärer Definition,<br />
doch haben sie in meinen Augen keinen<br />
Erfolg. Denn wenn du dir anguckst, mit<br />
welchen Methoden gearbeitet wird und wie<br />
das ganze Team darunter leidet, dann wäre<br />
das für mich nichts, auf was ich stolz wäre.<br />
sicherlich schwarze Schafe unter den Managern<br />
und Unternehmern, die sind skrupellos,<br />
doch die sind für mich kein Vorbild. In<br />
Summe, glaube ich jedoch, ist die Mehrzahl<br />
der Unternehmer sehr wertorientiert und<br />
definiert Erfolg auch mit den Mitarbeitern<br />
gemeinsam.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 35
Agrarinvestment<br />
Kautschuk<br />
hält die Welt<br />
in Bewegung<br />
Ertragsstarke Vermögensanlage in<br />
einen unverzichtbaren Rohstoff<br />
Ohne Kautschuk bewegt sich gar nichts.<br />
Weder würden Autos gefahrlos durch die<br />
Kurven kommen, noch Lastwagen ihren<br />
Bestimmungsort erreichen oder Flugzeuge<br />
sicher landen. Nebst dem Einsatz in der<br />
Reifen- und Autoindustrie dient der vielseitige<br />
Rohstoff der Herstellung von über<br />
40.000 Produkten des industriellen und<br />
persönlichen Bedarfs wie z.B. Förderbänder,<br />
Gummihandschuhe, Schuhsohlen,<br />
Kondome u.v.m. Knapp die Hälfte des<br />
weltweit verarbeiteten Kautschuks ist Naturkautschuk,<br />
der in Kautschukplantagen<br />
vor allem in Asien und Lateinamerika gewonnen<br />
wird.<br />
Kurz- bis mittelfristig fehlen bis zu 1 Milliarde<br />
Kautschukbäume, um den stetig<br />
steigenden Bedarf decken zu können.<br />
Die markante Entwicklung des<br />
Individualverkehrs, insbesondere in<br />
aufstrebenden Wirtschaftsregionen<br />
wie China oder Lateinamerika, sowie<br />
die anhaltende Zunahme der globalen<br />
Transportbedürfnisse sind die Haupttreiber<br />
der steigenden Nachfrage.<br />
Die in Düsseldorf ansässige Rohstoff<br />
und Investment Management Gruppe<br />
TIMBERFARM ist schon seit Jahren auf<br />
die Produktion von Naturkautschuk<br />
und Kautschukholz spezialisiert und<br />
betreibt in Panama nachhaltig erstellte<br />
und bewirtschaftete Kautschukplantagen.<br />
Seit 2012 bietet das Unternehmen<br />
Kautschukplantagen als<br />
36<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Agrarinvestment<br />
Gemäß IWF wird die Nachfrage nach<br />
Naturkautschuk bis zum Jahre 2<strong>02</strong>4<br />
voraussichtlich auf über 16 Mio. Tonnen<br />
pro Jahr ansteigen. Um diese<br />
Nachfrage decken zu können, werden<br />
Kautschukplantagen mit einer Gesamtfläche<br />
von bis zu 2 Mio. Hektar<br />
und ein zusätzlicher Baumbestand<br />
von bis zu einer Milliarde Kautschukbäumen<br />
benötigt.<br />
anlagemöglichkeit in <strong>Sachwert</strong>e an und<br />
übernimmt dabei die Bewirtschaftung und<br />
Verwertung der rohstoffe.<br />
mit der Vermögensanlage PanarUBBer -<br />
welche seit Jahresbeginn gezeichnet werden<br />
kann - hat das Unternehmen seine<br />
investment management Strategie den<br />
anforderungen des novellierten Vermögensanlagengesetzes<br />
angepasst. mit dem<br />
neuen finanzmarktrechtlichen Rahmen<br />
wird die anlage sowohl für Privatanleger<br />
wie auch für institutionelle investoren mit<br />
mittel- bis langfristigem anlagehorizont<br />
attraktiv.<br />
im Zentrum der agrar- und forstwirtschaftlichen<br />
Vermögensanlage PanarUBBer<br />
steht die Kautschukplantage. Sie besteht<br />
aus einem soliden inneren Wert und<br />
generiert attraktive renditen. Während<br />
der Baumbestand kontinuierlich<br />
wächst und an holzvolumen zunimmt,<br />
welches nach ablauf der Umtriebszeit<br />
profitabel verwertet werden kann,<br />
liefern die Kautschukernten laufende<br />
erträge und erlöse. Die rendite über<br />
einen Zeitraum von fünfzehn Jahren<br />
beläuft sich plangemäß auf rund 2<strong>02</strong><br />
Prozent.<br />
Weitere informationen unter<br />
www.timberfarm.de<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Mitarbeiter<br />
Effiziente Einrichtung<br />
Versorgungswerken<br />
So sorgen Sie sinnvoll und lukrativ vor<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen<br />
machen sich heute mehr denn je Gedanken<br />
über ihre heutigen und zukünftigen<br />
Herausforderungen. Da haben wir in<br />
Deutschland den demografischen Wandel,<br />
d.h. immer mehr Menschen werden<br />
älter und immer weniger Menschen werden<br />
geboren, somit fehlt dringend wichtiger<br />
Nachwuchs. In Deutschland kann<br />
sich mittlerweile fast jeder qualifizierte<br />
Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz aussuchen,<br />
somit ist aus einem Arbeitgeber- ein<br />
Arbeitnehmermarkt entstanden. Das bedeutet<br />
eine sehr große Herausforderung<br />
der Personalfindung für jedes deutsche<br />
Unternehmen. Jedes Unternehmen unterliegt<br />
i.d.R. einer gewissen Mitarbeiterfluktuation,<br />
in einigen Branchen ist diese<br />
extrem hoch, in anderen ist sie im erträglichen<br />
Bereich. Jede Fluktuation ist stark<br />
begründet in der Motivation des einzelnen<br />
und aller Mitarbeiter.<br />
Hennings: Hennings; Bild: Depositphotos, ridofranz<br />
Kostensenkung im Visier<br />
Um neue Mitarbeiter und vor allem neue<br />
Fachkräfte zu gewinnen, heißt es meistens<br />
hohe Kosten zu tragen und viel Zeit und<br />
Nerven für Bewerbungsgespräche mitzubringen.<br />
Darüber hinaus denken Unternehmer<br />
an die Attraktivitätssteigerung als<br />
Arbeitgeber in seiner Branche und seiner<br />
Region. Dazu stellt sich der Unternehmer<br />
die Fragen, wie kann ich meine Liquidität<br />
erhöhen und wie befreie ich mich aus<br />
der Umklammerung der Banken? Zudem<br />
belasten Krankentage der Mitarbeiter die<br />
Effektivität der Firma, wie kann man diese<br />
Krankentage noch einfacher reduzieren?<br />
Wie steigere ich entspannter den Unternehmensgewinn?<br />
Und zu guter Letzt, es<br />
sind auch hohe steuerliche Einsparungen<br />
als Motivgründe immer häufiger anzutreffen<br />
etwas zu verändern.<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben oder<br />
zu werden müssen Mitarbeiter besser<br />
motiviert und emotional enger ans Unternehmen<br />
gebunden werden. Der Arbeit-<br />
38<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong>
Die Top<br />
5<br />
Mitarbeiter<br />
Bestseller<br />
ans Unternehmen gebunden werden.«<br />
aus dem<br />
»Um wettbewerbsfähig zu bleiben oder<br />
zu werden müssen Mitarbeiter<br />
besser motiviert und emotional enger<br />
der<br />
Entgeltbausteine<br />
Seit fast 50 Jahren bestehen die Möglichkeiten<br />
sogenannte Entgeltbausteine zur<br />
Gehaltsoptimierung umzusetzen. Immer<br />
mehr kleinere und mittelständische Unternehmen<br />
nutzen diese hervorragenden<br />
Lösungen, deren Grundlagen im Einkommensteuergesetz<br />
aufgeführt und somit<br />
gesetzlich geregelt sind. Es wird hierüber<br />
eine neue Liquidtät für den Arbeitnehmer<br />
und diverse aufwandsneutrale Mehrwerte<br />
für den Arbeitgeber geschaffen. Aus der<br />
neugewonnen Liquidität wird ein komplettes<br />
juristisch und steuerlich geprüftes<br />
hochprofessionelles Versorgungswerk<br />
für den Unternehmer und seine Mitarbeiter<br />
implementiert. Die sog. pauschaldotierte<br />
Unterstützungskasse (pdUK)<br />
bekannt, ist der älteste Durchführungsweg<br />
in der betrieblichen Altersvorsorge<br />
in Deutschland und wird auch durch die<br />
Innenfinanzierungsvorteile auch als Unternehmensbank<br />
bezeichnet. Da durch<br />
das Betriebsrentenreformgesetz die versicherungskonformen<br />
Lösungen insbesondere<br />
für Arbeitnehmer extrem an At-<br />
Wirtschafts-<br />
FinanzBuch Verlag<br />
nehmer kann sich heute einen neuen Job<br />
aussuchen! Somit gilt es noch attraktiver<br />
zu sein als bisher, denn es ist nachweislich<br />
effizienter bestehende Mitarbeiter zu halten,<br />
als stets neue Kräfte zu suchen.<br />
Lohnkostenmanagement<br />
Die BLM Consult ist ein auf das Lohnkostenmanagement<br />
spezialisiertes Beratungsunternehmen<br />
für den Mittelstand.<br />
BLM unterstützt bundesweit kleine und<br />
mittelständische Unternehmen bei den<br />
gesamten oben aufgeführten Herausforderungen.<br />
Das Drei-Säulenkonzept<br />
der BLM beinhaltet die Kombination aus<br />
Entgeltoptimierungslösungen, die Überprüfung<br />
und Implementierung von professionellen<br />
Versorgungswerken, sowie<br />
die professionelle Ausfinanzierungen der<br />
Versorgungszusagen. Der gesamte Ablauf<br />
scheint komplex, ist er aber nur, da häufig<br />
Unwissenheit in den einzelnen Themenbereichen<br />
vorherrscht und das sogar bei<br />
der Mehrzahl der Steuerberater.<br />
traktivität verloren haben, bekommt die<br />
Unternehmenskasse bei Mittelständlern<br />
viel positiven Aufwind. Sie wird steuerlich<br />
gefördert und Arbeitnehmeransprüche<br />
sind durch den Pensionssicherungsverein<br />
aG abgesichert. Die Finanzierung des Versorgungswerks<br />
erfolgt aus hohen Einsparungen<br />
aus dem vorgeschalteten betrieblichen<br />
Lohnkostenmanagement und aus<br />
den regelmäßigen Beiträgen der Mitarbeiter.<br />
Die solide Ausfinanzierung entsteht,<br />
indem sich das Unternehmen durch die<br />
neugewonnene Liquidität sich einerseits<br />
von teuren Unternehmerkrediten trennt<br />
und gleichzeitig oder etwas zeitversetzt<br />
liquide Mittel zur Finanzierung der Zusagen<br />
sinnvoll einsetzt. Hieraus besteht die<br />
Möglichkeit neuerliche Überschüsse zu<br />
erzielen. Die Anlagen werden nach Kurz-,<br />
Mittel- und Langfristigkeit gemischt und<br />
gestreut aufgestellt. Es werden hier stets<br />
Thomas Hennings ist Experte<br />
für <strong>Sachwert</strong>lösungen und<br />
Makroökönomie. Er ist COO<br />
der BLM Consult GmbH.<br />
überproportional inflationsschützende<br />
<strong>Sachwert</strong>anlagen berücksichtigt. Die den<br />
Zusagen übersteigende Vermögenswerte<br />
verbleiben dann i.d.R. beim Unternehmer.<br />
Dieses sogenannte Arbitragegeschäft verhilft<br />
dem Unternehmer sogar dazu, mittels<br />
seines Mitarbeiterkollektivs eigenes<br />
Vermögen zusätzlich auf- und auszubauen.<br />
Unternehmer können somit ein effizientes<br />
und lukratives Versorgungswerk<br />
im eigenen Unternehmen aufbauen, das<br />
seinesgleichen sucht.<br />
SACHWERT MAGAZIN 2/<strong>2017</strong> 39<br />
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