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SEE mit SUCHTpotential (Artikel im Tauchmagazin ... - Hotel Moser

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Das Online-Magazin vOn Taucher.neT<br />

Winterreiseziele<br />

Ägypten<br />

Kuba<br />

thailand<br />

Angefasst<br />

Scubapro Evertec<br />

Biologie<br />

Der H<strong>im</strong>melsgucker<br />

Medizin<br />

Druckausgleichsprobleme<br />

Ausgabe 10/2011<br />

der gröSSte WracKtauchplatz der Welt<br />

abenteuer: truK lagoon


2<br />

Inhalt<br />

ediTorial<br />

liebe leser 3<br />

TiTelThema<br />

brüderlicher express – ohne iCe-Zuschlag! 4<br />

die schatzinsel – isla de Juventud 8<br />

s<strong>im</strong>ilan inseln – eine ganz besondere Kreuzfahrt 13<br />

reise<br />

see <strong>mit</strong> suchtpotenzial – der Weissensee 21<br />

abenTeUer<br />

Treffer, versenkt – Truk lagoon 29<br />

angefassT<br />

starkes stück – Trockentauchanzug scubapro evertec 39<br />

biologie/mediZin<br />

fischauge sei wachsam – der h<strong>im</strong>melsgucker 42<br />

hoffnung bei druckausgleichsproblemen – neue behandlung 46<br />

aUgenbliCKe<br />

Tauchlehrer: hero oder Zero 51<br />

vorschau / <strong>im</strong>pressum 52<br />

Das neue DiveinsiDe –<br />

noch umfangreicher,<br />

frischer,<br />

authentischer!<br />

Unsere Themen der november-aUsgabe:<br />

Titelbild von Lutz Hoffmann<br />

angefassT<br />

eines sticht sofort ins auge: das gelungene design.<br />

Schlank, schwarz <strong>mit</strong> reflektierenden Applikationen an<br />

schultern und Knien; vier große „scubapro-s“ zeigen, wo<br />

der evertec herkommt. Wer einen Trockentauchanzug<br />

aus Trilaminat sucht, sollte diesen neuling in die engere<br />

Wahl nehmen.<br />

seite 39<br />

biologie<br />

nach menschlichen begriffen ist der h<strong>im</strong>melsgucker<br />

kein schöner fisch. auf den riesigen Kopf <strong>mit</strong> den<br />

glupschaugen und dem oberständigen maul <strong>mit</strong><br />

vielen scharfen Zähnen folgt ein stachelbewehrter<br />

Kragen und kegelförmiger rumpf. diveinside-redakteur<br />

mathä auf der spur der hässlichen fische...<br />

seite 42<br />

mediZin<br />

schwierigkeiten be<strong>im</strong> druckausgleich sind wohl das<br />

am meisten verbreitete Problem be<strong>im</strong> Tauchen. für<br />

manch einen Taucher leider ein ärgerlicher dauerzustand.<br />

doch es gibt hoffnung: in bremen wird eine<br />

neue operationsmethode angewandt – diveinside<br />

berichtet.<br />

seite 46


3<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

liebe leser,<br />

Wir Taucher sind schon ein toller Haufen! Es gibt wohl kaum einen Sportbereich, der so kommunikativ<br />

ist, wie wir Taucher. Da gibt es Hersteller, die schon seit vielen Jahren kontinuierlich pleitegeredet<br />

werden aber <strong>im</strong>mer noch gutes Equipment produzieren. Und Reiseveranstalter, denen man<br />

nachsagt, dass sie unter der Ladentheke dubiose „Tauch-Gesellschaftsreisen“ <strong>mit</strong> leichten Damen aus<br />

dem Ostblock wie geschnitten Brot verkaufen. Und Tauchzeitschriften gibt‘s, die kurz vor der Pleite<br />

stehen; Internetportale, die für einen Banner ihre Seele verkaufen, und, und, und...<br />

Rumours; Mythes; Petogelezze sind es: Gerüchte! Sie hören sich in den großen europäischen Sprachen<br />

fast schon niedlich an und dennoch sind sie zumeist nur Mist, den Wichtigtuer von sich geben,<br />

ohne zu ahnen, was sie da<strong>mit</strong> bisweilen auslösen können.<br />

Nun gibt’s gerade auch mal wieder ein Gerücht, das Taucher.Net betrifft. Normalerweise nehmen wir<br />

zu solchem „Müll“ keine Stellung. Dieses Gerücht hat uns nun aber doch dermaßen erheitert, dass wir<br />

den Spaß, den wir <strong>mit</strong> diesem Hirnbrei hatten, <strong>mit</strong> euch teilen wollen. Also: Da sind doch echt namhafte<br />

Vertreter der deutschen Tauchszene und Medienbranche in den USA über die DEMA gelaufen<br />

und haben ungefragt <strong>mit</strong>zuteilen gehabt, dass unser Chefredakteur Armin Süss bei Taucher.Net ausscheidet,<br />

bzw. herausgemobbt wurde. Ein Auslaufmodell sozusagen. Wie es bei Gerüchten zumeist<br />

üblich ist, greifen die Weiterverbreiter nicht zum Telefon (obwohl ihnen sogar die Privatnummer von<br />

Armin bekannt ist) um mal nachzufragen, wie es denn so um das Seelenheil des gemobbten Neuarbeitslosen<br />

steht, sondern verbreiten kräftig weiter. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit natürlich!<br />

Und <strong>im</strong>mer aus gut informierten Quellen! Okay, wir hatten heute Morgen unseren Spaß, haben über<br />

so viel Blödheit kräftig abgelacht. Was wäre auch die Tauchbranche ohne Gerüchte? Übrigens... habt<br />

ihr schon gehört...<br />

Und nun wünschen wir euch Viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen der neuen Ausgabe,<br />

Ihre Redaktion


4<br />

Titelthema<br />

Ägypten gehört fast schon klassischerweise<br />

zu den heißesten tipps, wenn es um preisgünstige<br />

Winterziele geht. Gerade wer eine<br />

tauchsafari bucht, freut sich über das Prinzip<br />

„einmal zahlen, alles drin!“. doch welche<br />

Safari und welches Boot soll man aus der fast<br />

unüberschaubaren Vielzahl auswählen? aus<br />

der Masse der angebote hat diveinside eine<br />

Variante herausgesucht, die sich durch ein<br />

besonders gutes Preis-/leistungsverhältnis<br />

auszeichnet.<br />

Brüderlicher Express<br />

– ohne ICE-Zuschlag!<br />

Winterziel Ägypten<br />

Bericht von Linus Geschke


5<br />

Titelthema<br />

Der „Brothers Express“ unterwegs zu den<br />

Top-Tauchplätzen.<br />

Das Sonnendeck der Mermaid bietet viele<br />

gemütliche Sitzecken und ausreichend<br />

Sonnenschutz.<br />

diE M/Y MErMaid<br />

Baujahr: 2011 generalüberholt<br />

Länge: 31 m<br />

Breite: 7,5 m<br />

Wasserversorgung: Frischwassertank 7.000 Liter und 2 Meerwasser-Entsalzungsanlagen je 4.500 Liter/Tag<br />

Motoren: 2 x CAT <strong>mit</strong> je 580 PS<br />

Generatoren: 2 Generatoren <strong>mit</strong> je 75 kW<br />

Sicherheit: 2 x 50 Liter Sauerstofftanks, DAN Oxygen-kit, Erste Hilfe Sets, 2 x Rettungsinsel, Rettungswesten,<br />

Feuer Warn- und Löschanlage, Feuerlöscher in allen Kabinen und wichtigen Stellen,<br />

Notsignal und Satellitentelefon.<br />

Beiboot: 3 x Zodiac (2 x 40 PS, 1 x 25 PS)<br />

Navigation: GPS, Kompass, Echo Sounder, Radar, VHF Radio, Satellitentelefon<br />

Kabinen: Jede der 8 Doppelkabinen hat ein eigenes WC <strong>mit</strong> Dusche, Minibar und eine eigene Kl<strong>im</strong>aanlage,<br />

die individuell regulierbar ist.<br />

Salon/Decks: Der elegante Salon bietet eine große Anrichte für die Menüs und eine Bar für die<br />

Getränke, bequeme Sitzgruppen <strong>mit</strong> Esstischen und eine Ecke <strong>mit</strong> moderner Unterhaltungselektronik<br />

(TV, DVD, etc.) und Bibliothek.<br />

2 große, <strong>mit</strong> Teakholz belegte Decks, teils <strong>mit</strong> Schattendach. Auf der Tauchplattform gibt<br />

es für jeden Gast einen eigenen Platz <strong>mit</strong> Stauraum für Tauchequipment.<br />

Max<strong>im</strong>ale Belegung: 16<br />

Kompressoren: 3 Kompressoren <strong>mit</strong> einer Nitrox Membran-Füllanlage 500 Liter / Minute<br />

Flaschen: 12 Liter Aluminium-Flaschen (DIN/INT) (15L auf Anfrage)<br />

Buchung und weitere Informationen: http://www.sam-reisen.de/<br />

Ein subtropisches Meer, ein Reisepreis von<br />

rund 1.000 Euro, bunte Korallenwelten, Großfische<br />

und Wracks – Ägypten ist, was diese<br />

Parameter angeht, einfach konkurrenzlos.<br />

Gerade jetzt, wo viele Gelegenheitsurlauber<br />

dem Lande fernbleiben, ist es für Taucher<br />

attraktiver als je zuvor: Die Basen tauchen nur<br />

noch in kleineren Gruppen, die Betreuung ist<br />

persönlicher und unter Wasser sieht man<br />

selbst an den Riffen Hurghadas wieder deutlich<br />

mehr Fisch als Taucherflossen. Nahezu<br />

unüberschaubar dagegen ist das Angebot<br />

an Tauchreisen geblieben; jeder namhafte<br />

Veranstalter hat Ägypten <strong>im</strong> Programm, bei<br />

den <strong>Hotel</strong>s und Basen steigen nur noch Experten<br />

vollständig durch. Noch stärker <strong>im</strong> Trend<br />

liegen aktuell aber die diversen Tauchsafaris:<br />

Hieraus haben wir eine ausgewählt, die die<br />

momentan vielleicht beste Kombination aus<br />

„Preisschnäppchen“ und „Taucherfreuden“<br />

darstellt – weil sie für schmales Geld ohne<br />

großen Verzicht <strong>mit</strong>ten hinein ins beste Tauchgebiet<br />

des Landes führt.<br />

Größer, teurer, luxuriöser: Bei den neuen<br />

Tauchsafarikreuzern dominieren die Schiffe<br />

<strong>mit</strong> rund 40 Metern Länge, die von DVD in<br />

der Kabine bis hin zu nach den Tauchgängen<br />

gereichten Bademänteln allen erdenklichen<br />

Komfort bieten. Durchschnittspreis: Knapp<br />

über 1.000 Euro für eine einwöchige Brothers/<br />

In den Kabinen merkt man am stärksten, dass<br />

man nicht auf einem Luxusboot ist: Stockbetten<br />

sind in neuen Booten nicht mehr zu finden.


6<br />

Titelthema<br />

Daedalus/Elphinstone-Tour. Aber geht das<br />

nicht günstiger? Rainer Wintermeyer von SAM<br />

Reisen meint: „Ganz sicher sogar! Gerade der<br />

Erfolg der Boote Thunderbird und Firebird,<br />

deren Premiumanbieter wir sind, zeigt doch:<br />

Nicht jeder Kunde will Luxus um jeden Preis<br />

– und wer auf manche Spielerei verzichten<br />

kann, spart pro Woche locker ein paar hundert<br />

Euro.“ Noch konsequenter hat Wintermeyer<br />

das Prinzip bei seiner neuesten Errungenschaft,<br />

der M/Y Mermaid, <strong>mit</strong> der er momentan<br />

nur eine einzige Route bedient, umgesetzt:<br />

jede Woche Brother Island, jede Woche „Brothers<br />

Express“ – und das für schmale 558 Euro<br />

(zzgl. Flug und Marineparkgebühren)!<br />

das sChiff<br />

Entgegen ihrem Namen ist die M/Y Mermaid<br />

kein jungfräuliches Boot mehr, wurde aber<br />

2011 komplett generalüberholt. Lediglich die<br />

Stockbetten in den Kabinen weisen darauf<br />

hin, dass der Stapellauf des Schiffes schon<br />

An den Brüdern gibt es sie noch: Große Fischschwärme,<br />

die Taucher wie eine Wolke umhüllen.<br />

ein paar Jahre zurück liegt. Ansonsten sieht<br />

alles pr<strong>im</strong>a aus: Das Sonnendeck ist <strong>mit</strong> Hölzern<br />

belegt, die Duschen verfügen (ein Novum<br />

in dieser Preisklasse!) über eine feste Duschkabine,<br />

und wie SAM Reisen es schafft, bei<br />

dem Preis auch die Softdrinks sowie für brevetierte<br />

Taucher das Nitrox kostenlos anzubieten,<br />

ist wirklich bewundernswert: Hier wird<br />

– anders als bei vielen anderen, auf den ersten<br />

Blick preisgünstigen Angeboten – nicht<br />

versucht, <strong>mit</strong> versteckten Kosten den Reisepreis<br />

durch die Hintertür zu erhöhen. Bis auf<br />

die üblichen Zusatzausgaben wie alkoholische<br />

Getränke, Visum oder Marinepark-Gebühren<br />

ist alles „all inclusive“.<br />

Mit ihren 31 Metern Länge und gut sieben<br />

Metern Breite zählt die Mermaid nicht mehr<br />

zu den großen Kreuzern <strong>im</strong> Roten Meer, bietet<br />

den max<strong>im</strong>al 16 Gästen in acht Doppelkabinen<br />

aber dennoch ausreichend Platz. Das überdachte<br />

Sonnendeck und die gemütliche Rattangruppe<br />

für das „Dekobierchen“ am Abend<br />

passen zum Schiff – alles nicht beeindruckend<br />

luxuriös, aber sehr gemütlich gestaltet. Auch<br />

Guide Nil gehört zu den besseren in Ägypten,<br />

gute Riffkenntnisse inklusive: Wer so oft an<br />

den Brothers taucht, der weiß auch, wo es<br />

wann am besten etwas zu sehen gibt.<br />

Unter dem Strich wird die M/Y Mermaid<br />

sicherlich nie einen Preis als bestes Safarischiff<br />

Ägyptens gewinnen. Das ist aber auch gar<br />

nicht das Ziel gewesen. Zu einem Reisepreis,<br />

der nur die Hälfte dessen beträgt, was auf<br />

manchen 5-Sterne-Schiffen zu zahlen ist, bietet<br />

sie Tauchabenteuer ohne großen Verzicht:<br />

Ein wenig kleiner, ein bisschen weniger Luxus,<br />

dazu das Schlafen in übereinander angebrachten<br />

Stockbetten – wer da<strong>mit</strong> leben kann,<br />

kann als Pärchen locker 1.000 Euro sparen<br />

und ist dennoch gut aufgehoben.<br />

das reiseZiel<br />

Die Brothers noch groß erklären zu wollen,<br />

würde bedeuten, die sprichwörtlichen Eulen<br />

nach Athen zu tragen. Hier, gut 60 Kilometer<br />

vor der Küste El Quseirs, finden Taucher einfach<br />

alles, was das Rote Meer zu bieten hat:<br />

Von Nacktschnecken über farbenprächtige<br />

Weich- und Hartkorallen bis hin zu Großfisch<br />

und Wracks – ein Mikrokosmos dessen, was<br />

das Tauchen in Ägypten ausmachen kann.<br />

Allerdings kein Gebiet für Anfänger: 50 Tauch-<br />

Geliebt oder gefürchtet: Der Long<strong>im</strong>anus gehört<br />

zu den Haiarten, die kaum einen Taucher kalt<br />

lassen.<br />

Sehnsuchtsziel für Safarireisende: Big Brother <strong>mit</strong><br />

dem viktorianischen Leuchtturm


7<br />

Titelthema<br />

Es muss nicht <strong>im</strong>mer Großfisch sein: Auch das Riff an sich ist schon eine Reise wert.<br />

gänge sollten als absolutes Min<strong>im</strong>um gelten,<br />

dazu sind Erfahrungen <strong>mit</strong> Freiwasserabstiegen<br />

und -aufstiegen empfehlenswert. Fast<br />

Freundlicher Bruder: Fledermausfisch<br />

alle Tauchgänge beginnen <strong>mit</strong> einer Ausfahrt<br />

<strong>im</strong> Zodiac, dazu ist <strong>mit</strong> Strömung und Wellen<br />

fast <strong>im</strong>mer zu rechnen: Freunde des puren<br />

„Easy-Diving“ können sich dabei schnell mal<br />

überfordert fühlen und sind <strong>mit</strong> einer Tauchbasis<br />

an Land sicher besser bedient. Für alle<br />

anderen jedoch gehören die Brothers zu den<br />

besten Tauchzielen weltweit – insbesondere<br />

dann, wenn man das dort Erlebte in Relation<br />

zu dem gezahlten Reisepreis setzt.<br />

Sie haben also eine Woche Zeit, wollen<br />

Tauchplätze der Spitzenklasse sehen und<br />

einen Urlaub <strong>mit</strong> Abenteuercharakter erleben?<br />

Andererseits soll das Ganze nicht<br />

deutlich über 1.000 Euro inklusive Flug und<br />

Extras kosten? Dann ist der „Brothers<br />

Express“ nicht nur empfehlenswert – dann<br />

ist er sogar nahezu konkurrenzlos. Eine ganz<br />

klare DiveInside-Empfehlung! lG<br />

Bilder: Lutz Hoffmann und SAM Reisen<br />

GOZO<br />

INSELPARADIES IM MITTELMEER<br />

Höhlen - Steilwände - Wracks<br />

und glasklares Wasser<br />

Tauch ein an einem der<br />

Top Spots <strong>im</strong> Mittelmeer


UVP 250 €<br />

DIE NEUE DIMENSION<br />

DER SICHERHEIT<br />

NOTRUF UND RETTUNGSSYSTEM<br />

FÜR TAUCHER<br />

WWW.NAUTILUSLIFELINE.COM<br />

*Abbildung in Originalgröße


9<br />

Titelthema<br />

Die Schatzinsel<br />

Winterziel Kuba<br />

Nautilus tauchreisen zählt in deutschland nicht zu den Billiganbietern – was aber weniger an<br />

der Preisgestaltung des ältesten deutschen tauchreiseveranstalters als an dessen bevorzugten<br />

reisezielen liegt: Fernreisen, die oftmals weit in richtung Westen führen, nach Südamerika<br />

oder in die Karibik. Für Kuba gilt das Unternehmen in deutschland gar als der Spezialist<br />

überhaupt – und in dem großen angebot lässt sich auch so manches Schnäppchen finden!<br />

diveinside stellt eine reise vor, die kaum Wünsche offen lässt, den nötigen Hauch individualität<br />

beinhaltet und die dennoch nicht das Budget überfordert.<br />

Bericht von Linus Geschke, Bilder: Jan Thies


10<br />

Titelthema<br />

Eine gute halbe Stunde braucht die Propellermaschine,<br />

um von der Hauptinsel Kuba<br />

die Isla de la Juventud, die „Insel der Jugend“,<br />

zu erreichen. Sie gehört, wie 671 weitere<br />

Inseln südlich von Kuba, zum Canarreos-<br />

Archipel. Zwischen Kuba und Mexiko gelegen,<br />

wurde das Eiland 1494 von Christoph<br />

Kolumbus während seiner zweiten Amerikareise<br />

entdeckt. Über Jahrhunderte hinweg<br />

war sie Stützpunkt für Piraten, die es auf<br />

spanische Galeonen abgesehen hatten, welche<br />

<strong>mit</strong> Gold und Silber aus Südamerika auf<br />

dem Weg nach Havanna waren: Dem Sammelpunkt,<br />

bevor es von dort aus weiter nach<br />

Europa ging.<br />

Heute ist die Isla de la Juventud oder die<br />

„Schatzinsel“, wie sie auch oft genannt wird,<br />

trotz ihrer Größe von über 2.200 Quadratkilometern<br />

und den 86.000 Einwohnern (die<br />

meisten davon in der Hauptstadt Nueva<br />

Gerona) <strong>im</strong>mer noch kein Ziel für den Massentourismus.<br />

Es sind vor allem Taucher, die<br />

hierher kommen und <strong>im</strong> <strong>Hotel</strong> Colony absteigen<br />

– der einzigen größeren Ferienanlage<br />

der gesamten Insel. Es gibt sicher schönere<br />

<strong>Hotel</strong>s in der Karibik: Das Colony ist schon<br />

älter, und das merkt man ihm in einigen<br />

Bereichen auch an. Aber wer nicht auf Wellness-Tempel<br />

<strong>mit</strong> exorbitant großen Poolan-<br />

daS aNGEBot<br />

Der Zubringerflug von Deutschland nach Amsterdam, der Weiterflug <strong>mit</strong> KLM oder Martinair, dazu eine Übernachtung<br />

in Havanna und 13 Nächte <strong>im</strong> <strong>Hotel</strong> Colony, komplett <strong>mit</strong> Vollpension und 20 Tauchgängen – dies alles zusammen<br />

bei Buchung bis zum 24.11.2011 und Abflugdatum vom 1.11.-15.12.2011 oder vom 5.1.-20.3.2012 für lediglich<br />

1.613 Euro pro Person <strong>im</strong> Doppelz<strong>im</strong>mer: Da kann man auch die zusätzlichen 320 Euro Steuern und Gebühren<br />

für den Flug noch verschmerzen.<br />

Weitere Infos und Buchung unter http://www.nautilus-tauchreisen.de<br />

Gehe<strong>im</strong>tipp für weitgereiste Taucher:<br />

Das <strong>Hotel</strong> Colony<br />

lagen steht, wird sich hier <strong>im</strong>mer noch gut<br />

aufgehoben fühlen. Kuba ist heftigster Sozialismus<br />

und so<strong>mit</strong> Mangelgebiet – gemessen<br />

daran kann man sich vorstellen, wie viel<br />

Liebe die Besitzer den nett eingerichteten<br />

neuen Z<strong>im</strong>mern <strong>im</strong> Haupthaus angedeihen<br />

ließen. Und auch den zum Teil doppelstöckigen<br />

und 2002 neu aufgebauten Bungalows<br />

merkt man in keinster Weise an, dass<br />

Lebende Legende: Larry ist der vielleicht<br />

bekannteste Guide der Karibik.


11<br />

Titelthema<br />

Massentourismus? Nicht auf der Schatzinsel! Gut aufgehoben: Die Bungalows des <strong>Hotel</strong> Colony.<br />

Kuba <strong>im</strong>mer noch stark unter dem US-amerikanischen<br />

Embargo leidet.<br />

das TaUChen Und<br />

das leben<br />

Wer auf die Schatzinsel kommt, ist jedoch<br />

selten zur <strong>Hotel</strong>besichtigung hier, sondern<br />

eher an dem interessiert, was es unter der<br />

Wasseroberfläche zu sehen gibt. Und das<br />

hat es in sich, vor der Küste warten einige<br />

der besten Tauchplätze der Karibik auf die<br />

Pressluftatmer: Höhlen, Grotten und Canyons<br />

kann man durchtauchen, über zwei Meter<br />

große und silbern sch<strong>im</strong>mernde Tarpone<br />

beobachten; dazu gibt es Schildkröten und<br />

durchgängig intakte Korallenlandschaften<br />

zu sehen. Der an vielen Tauchplätzen<br />

<strong>im</strong>mense Fischreichtum macht auch die<br />

weite Anreise aus „good old europe“ lohnend.<br />

Das ehemalige Gefängnis „Presidio Modelo“ ist<br />

heute eine Touristenattraktion.<br />

Dazu kommen – je nach Tauchplatz – auch<br />

Barrakudas, Zackenbarsche und vereinzelte<br />

Riffhaie. Um diese vor die Maske zu bekommen,<br />

muss man allerdings in Kauf nehmen,<br />

dass es oftmals auch etwas tiefer hinab geht:<br />

Die besten Spots enden häufig erst in Wassertiefen,<br />

die außerhalb dessen liegen, was<br />

Sporttauchverbände empfehlen. Plätze wie<br />

„Macaw Valley“, die „Schwarze Korallenwand“<br />

oder auch das „Blue Cave“ lohnen den<br />

Abstieg in die Tiefe – und es ist gut, dass die<br />

dem <strong>Hotel</strong> angeschlossene Tauchbasis erfahrenen<br />

Tauchern diesbezüglich recht freie<br />

Hand lässt.<br />

Gemessen an der amerikanisch orientierten<br />

Variante des Tauchsports (Two-Tank-Dives,<br />

Futter für Fotografen: Porzellanschnecken findet<br />

man alle paar Meter.<br />

max<strong>im</strong>al 30 Meter Tiefe, keine Dekotauchgänge),<br />

die es in der Karibik zumeist gibt, ist<br />

die Isla de la Juventud eine Ausnahme. Dies<br />

merkt man auch den Gästen an, die sich hier<br />

einfinden: Die meisten von ihnen gehören<br />

zur Spezies „erfahrener Taucher“, blutige<br />

Anfänger gibt es nur wenige. Bereits in den<br />

80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

zählte das Colony zu den „Gehe<strong>im</strong>tipps“ für<br />

weitgereiste Taucher und Fotografen, die<br />

die Karibik unter Wasser in ihrer schönsten<br />

Form erleben wollten – und daran hat sich<br />

bis heute glücklicherweise kaum etwas geändert.<br />

Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte<br />

vor dem Abstecher nach Kuba ein paar Dinge<br />

beachten: Europäer sollten einen Atemregler<br />

<strong>mit</strong> INT-Anschluss oder einen entsprechenden<br />

Adapter <strong>im</strong> Reisegepäck haben, da<br />

man DIN-Flaschen hier bestenfalls vom<br />

Hörensagen kennt. Auch Nachtschwärmer


12<br />

Titelthema<br />

Intakte Korallenlandschaften überall:<br />

Insbesondere die farbenprächtigen Schwämme<br />

sind auf der Schatzinsel verkehrt: Das <strong>Hotel</strong><br />

Colony liegt allein für sich, weitere Restaurants<br />

und Bars sucht man <strong>im</strong> direkten Umfeld<br />

vergebens. Wer hierher kommt, will nett<br />

wohnen, an der <strong>Hotel</strong>bar abends einen Cocktail<br />

trinken, den Strand und das karibische<br />

Ambiente genießen und ansonsten nur tauchen,<br />

tauchen, tauchen. Um ein wenig mehr<br />

zu sehen, bietet sich ein Ausflug in die Inselhauptstadt<br />

Nueva Gerona an – und ein<br />

Gespräch <strong>mit</strong> Larry, dem ewig freundlichen<br />

Tauchguide, der auf der Basis fast schon zum<br />

lebenden Inventar zählt. Larry hat Geschichten<br />

ohne Ende auf Lager, beispielsweise über<br />

das 1928 errichtete Gefängnis „Presidio<br />

Modelo“, in dem Fidel Castro vor der Revolution<br />

zwei Jahre lang einsaß und das heute<br />

zu den größten Touristenattraktionen der<br />

Insel zählt. „Man kann allerdings nicht sagen,<br />

dass es ihm da wirklich schlecht ging – sein<br />

Schwager war zu der Zeit unter Batista schon<br />

Innenminister und hat dafür gesorgt, dass<br />

der große Fidel nicht allzu sehr leiden<br />

musste.“ Die Atmosphäre <strong>im</strong> Inneren der<br />

runden Bauten, deren Zellen nie verschlossen<br />

und nur durch einen zentral angebrachten<br />

Wachturm abgesichert waren, wirkt auch<br />

nachhaltig auf heutige Besucher: insbesondere<br />

dann, wenn diese ein wenig Interesse<br />

an außergewöhnlicher Architektur haben.<br />

lG<br />

Mit die größten Raubfische vor Kuba: Tarpone<br />

können deutlich über zwei Meter lang werden.<br />

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EINE NEUE GENERATION<br />

VON TAUCHERN<br />

Weitere Informationen:<br />

Azenor, Mühlstr. 10, 88085 Langenargen<br />

Tel: +49 7543 9347973 Fax: +49 7543 9347974<br />

Email: azenor@phoenixworld.eu<br />

Web: www.gdivers.com


13<br />

Titelthema<br />

s<strong>im</strong>ilan-inseln: eine ganz besonDere<br />

tauchKreuzfahrt<br />

an Bord der „MV amarpon“ in den thailändischen<br />

Gewässern der S<strong>im</strong>ilan-inseln zu kreuzen ist und<br />

bleibt ein traum – auch wenn sich das Glück<br />

nicht <strong>im</strong>mer erzwingen lässt – schon gar nicht<br />

unter Wasser.<br />

Immer knapp daneben<br />

Winterziel thailanD<br />

Bericht von den beiden Pechvögeln Trudy und Harald Mielke


14<br />

Titelthema<br />

Nach einer kurzen, aber heute etwas stürmischen<br />

Anfahrt von Khao Lak liegt unser<br />

Safariziel nun vor uns: die einzigartige Inselwelt<br />

der S<strong>im</strong>ilans. Der Name stammt ab vom<br />

malaysischen „sembilan“ und bedeutet<br />

übersetzt nichts anderes als „9“ – gemäß<br />

ihrer tatsächlichen Anzahl. Die Inseln selbst<br />

sind <strong>mit</strong> mächtigen Granitblöcken übersät,<br />

<strong>mit</strong> dichtem tropischem Dschungel bewachsen<br />

und von Bilderbuchstränden umringt.<br />

Unter Wasser gelten sie als Traum eines<br />

jeden Tauchers. Unser erstes Ziel heute: Die<br />

vor uns liegende Insel Nummer 9. Das Wasser<br />

hat eine leicht grüne Grundfärbung, die<br />

Sicht liegt bei gut 15 Metern. Wie riesenhafte<br />

Murmeln liegen die mächtigen, für<br />

die Inseln so typischen Granitfelsen durcheinandergewürfelt<br />

vor uns. Bei manchen<br />

schätzen wir den Durchmesser auf 20 bis<br />

30 Meter. Wer dort von einer überhängenden<br />

Abbruchkante in den Abgrund blickt,<br />

dem stockt der Atem. Überall haben sich<br />

Canyons, Höhlen und Fenster gebildet, die<br />

zum Durchtauchen geradezu einladen. Dieses<br />

Felsenriff ist zwar nicht flächig, aber<br />

dennoch dicht <strong>mit</strong> den unterschiedlichsten<br />

Korallenarten besiedelt – zumeist in gewaltiger<br />

D<strong>im</strong>ension: Tisch- und Fächerkorallen<br />

sowie Gorgonien in einer Größe, wie man<br />

sie beispielsweise <strong>im</strong> Roten Meer nur selten<br />

sieht. Und dazwischen <strong>im</strong>mer wieder die in<br />

wunderschönen Rot- und Lilatönen gehaltenen<br />

Weichkorallen und Becherschwämme,<br />

die selbst karibischen Exemplaren Paroli<br />

bieten können.<br />

von Wegen<br />

anemonenfisChe<br />

Beeindruckend ist auch der Reichtum an<br />

Fischarten. Wir entdecken sogar Kaiser- und<br />

Anemonenfischarten, die uns vorher noch<br />

nie vor die Kameralinse geschwommen sind.<br />

Langsam, aber unweigerlich geht unser<br />

Jüngst restauriert präsentiert sich die MV<br />

Amarpon heute <strong>im</strong> neuen Glanz.<br />

Loma Diving Khao Lak: Neben Tauchkreuzfahrten<br />

werden auch S<strong>im</strong>ilian-Tagestouren und Halbtagesausfahrten<br />

angeboten.<br />

Alles aus einer Hand: Auch das Loma Resort Khao<br />

Lak kann über Tauchsport Egginger gebucht<br />

werden.<br />

Nur selten sonst liegen Tradition und Moderne<br />

derart nahe zusammen.<br />

liVEaBoard VoM FEiNStEN<br />

An Bord der „MV Amarpon“<br />

Rund um die S<strong>im</strong>ilan-Inseln und den Richelieu Rock<br />

liegen Tauchkreuzfahrtschiffe voll <strong>im</strong> Trend. Ihr Rundum-<br />

Sorglos-Konzept macht es möglich, dass die Gäste frühmorgens<br />

lange vor den Tagesausfahrtsbooten als Erste<br />

am Tauchplatz sind und an Bord unbeschwerte Urlaubstage<br />

<strong>mit</strong> hohem Komfort genießen können.<br />

Das Liveaboard:<br />

Loma Diving, das ist Tauchurlaub komplett aus einer<br />

Hand. Zumeist kümmert sich der Besitzer Markus Egginger<br />

nicht nur um die Buchungen, sondern begleitet seine<br />

Gäste auch an Bord der unter bayerischer Flagge fahrenden<br />

„MV Amarpon“. Auch wenn dieses <strong>mit</strong> viel Liebe zum<br />

Detail eingerichtete Liveaboard bereits etwas älteren<br />

Baujahrs ist, so ist es doch in einem sehr gepflegten und<br />

erst jüngst neu renovierten Zustand <strong>mit</strong> zwar kleinen,<br />

aber kl<strong>im</strong>atisierten Kabinen. Besonders gelobt werden<br />

das leckere und reichliche Essen und die auf den Törns<br />

angebotenen kostengünstigen Tauchkurse. Neben dem<br />

Safari-Boot befindet sich auch das schöne Loma-Resort<br />

unter gleichem Management. Lediglich Tagesausfahrten<br />

werden bei kompetenten Partnern dazugebucht.<br />

Die Highlights <strong>im</strong> Programm:<br />

Mit dem Safarischiff „MV Amarpon“ werden neben dreitägigen<br />

Kurzsafaris auch fünftägige kombinierte S<strong>im</strong>ilans-,<br />

Koh Bon-, Koh Tachai- und Richelieu-Touren angeboten.<br />

Flexibilität ist dabei Trumpf, und es besteht die<br />

Möglichkeit von drei auf fünf Tage zu verlängern. Neben<br />

dem Weltklassetauchgebiet ist das eigentliche Highlight<br />

die perfekte Organisation an Bord und die persönliche<br />

Betreuung der Gäste durch Crew und Tauchbegleiter.<br />

Dank dieses Komfort-Gefühls empfiehlt sich Loma Diving<br />

nicht nur für Safari-Neulinge, sondern auch für erfahrene<br />

Taucher, Gruppen und Tauchvereine. In Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Veranstalter Tauchsport Egginger kann auf<br />

Wunsch auch die gesamte Organisation der Reise <strong>mit</strong><br />

Flug, Airporttransfer, <strong>Hotel</strong>, Tauchsafari, Tagestouren und<br />

Inlandsausflügen gebucht werden – alles aus einer Hand<br />

– natürlich inklusive deutschem Sicherungsschein.<br />

Nitrox zur Neige. Wieder ans Boot zurückgekehrt<br />

wird klar, dass Service in Thailand<br />

keine leere Floskel ist. Bei jedem Aus- und


15<br />

Titelthema<br />

MEiN liEBStEr taUCHPlatZ<br />

Markus Egginger, Basisleiter von Loma Diving,<br />

Khao Lak:<br />

„Das ist eindeutig der Elephant Head, ein aus dem Wasser<br />

ragender Felsen zwischen S<strong>im</strong>ilan-Insel Nr. 7 und 8.<br />

Seine an einen Elefantenschädel erinnernde Silhouette<br />

hat ihm den Namen gegeben. Gelegentlich herrscht dort<br />

heftige Strömung, zumeist ist der Platz aber genial. In<br />

den zahlreichen Felsenfenstern und Grotten gibt es <strong>im</strong>mer<br />

etwas zu entdecken. Angefangen von bunten Nacktschnecken<br />

bis hin zu Fischschwärmen, großen Barrakudas<br />

und Riffhaien findet man dort alles, was die S<strong>im</strong>ilans<br />

zu bieten haben. Der Platz ist <strong>im</strong>mer für eine Überraschung<br />

gut. Hier hatte ich den ersten Gitarrenrochen<br />

meines Lebens!“<br />

Einstieg stehen zahlreiche fleißige und hilfsbereite<br />

Hände zum Reichen der Ausrüstung<br />

und Kameras zur Verfügung. Wieder an Bord,<br />

herrscht ausgelassene St<strong>im</strong>mung. Während<br />

wir uns noch über unseren schönen Tauchgang<br />

freuen, sind die anderen Gruppen<br />

geradezu hellauf begeistert. „Von wegen<br />

Kaiser- und Anemonenfische …“ Die Handbewegung<br />

der Mittaucher ist eindeutig.<br />

Einen Leopardenhai haben sie be<strong>im</strong> Dösen<br />

entdeckt und einen Ammenhai in seiner<br />

Höhle besucht, dazu ein paar Rochen gesehen,<br />

deren Art auch <strong>mit</strong> einschlägiger Literatur<br />

nicht best<strong>im</strong>mt werden kann. „Na, be<strong>im</strong><br />

Ein von Dreikantmuscheln überwuchertes Bootswrack<br />

Tagesausflugsziel<br />

<strong>mit</strong> Elefantenreiten:<br />

Der Khao Sok<br />

Nationalpark<br />

Die Silbersouvenirverkäuferinnen<br />

stammen zumeist<br />

aus dem Norden<br />

Thailands.<br />

nächsten Tauchgang werden wir schon noch<br />

gleichziehen“, so machen wir uns Mut.<br />

Schließlich finden auf der gesamten Fünf-<br />

Tages-Tour jeweils vier Tauchgänge pro Tag<br />

statt. Erst mal erwartet uns jetzt ein üppiges<br />

Menü – für das dem Koch ein großes Lob<br />

gebührt!<br />

Derart gestärkt gehts anschließend <strong>mit</strong> dem<br />

Tauch-<br />

Angebote<br />

Niederländische<br />

Karibik


16<br />

Titelthema<br />

Traumstrände garniert <strong>mit</strong> Granitfels:<br />

Die S<strong>im</strong>ilaninseln<br />

Buddha-Figuren auf Phuket<br />

– liegend und stehend<br />

Phukets Haupttempel: Wat Chalon


17<br />

Titelthema<br />

taUCHBaSiS/liVEaBoard-iNFo<br />

Anschrift: Loma Diving Co. Ltd , Markus Egginger, 66<br />

Moo 6, Khaolak, Takuapa, Phang Nga 82190, Thailand<br />

Telefon: (0066) 76-485612 (Thailand) und<br />

(0049) 991-3721480 (Deutschland)<br />

Mobil: (0066) 89-8755679<br />

Fax: (0066) 76-485794<br />

E-Mail: info@loma-diving.com<br />

Internet: www.loma-diving.com<br />

Angeschlossene <strong>Hotel</strong>s: Loma Resort Khao Lak<br />

(www.loma-resort.com )<br />

Bordsprachen: Deutsch, Englisch, Thai<br />

Ausbildung: PADI-, CMAS- & DAN-Kurse<br />

Brevets: bis Assistant Instructor bzw. CMAS TL 2<br />

Spezialbrevets: Nitrox, Tief, Navigation, Nacht, Strömung,<br />

Multilevel, Boot<br />

MV Amarpon: Mehrtages-Safarischiff für max. 16<br />

Personen<br />

Anzahl TL: 4 TL & 2 Diveguides (max. 5 Taucher pro<br />

Guide)<br />

Nitrox: ja (pro Füllung ca. 4,50 Euro)<br />

Rebreather: nein<br />

Poolausbildung: ja, <strong>im</strong> Loma Resort<br />

Erschwernisse be<strong>im</strong> Tauchen: gelegentlich Strömung<br />

Zeitli<strong>mit</strong> für den TG: 50 Bar oder max. 60 min<br />

Tiefenli<strong>mit</strong>: auf der Amarpon aus Sicherheitsgründen<br />

35 m, da 4 TG am Tag<br />

Halbtagesausfahrten möglich: ja, zum Boonsung<br />

Wrack (8:30 - 14:30)<br />

Kinderausrüstung vorhanden? ja<br />

Kinderausbildung: ja, ab 10 Jahren<br />

Kinderbetreuung: <strong>im</strong> Loma Resort auf Anfrage<br />

Fotografenfreundlich: ja<br />

Besonderheit dieser Basis: persönlicher Service, auf<br />

Kundenwünsche wird eingegangen, hoher Sicherheitsstandard<br />

Preisbeispiele: Tauchsafari auf der Amarpon 3 Tage<br />

479 Euro, 5 Tage 799 Euro inkl. Vollverpflegung, OWD-<br />

Kurs in Verbindung <strong>mit</strong> einer Amarpon-Tauchsafari<br />

Sonderpreis 229 Euro, Tagestour S<strong>im</strong>ilan inkl. 2 TG und<br />

Transfer 105 Euro<br />

Reiseveranstalter: Tauchsport Egginger<br />

(www.tauchsport-egginger.de )<br />

und Loma Diving (www.loma-diving.com )<br />

Schlauchboot hinüber zur Insel. Gänzlich<br />

unentdeckt ist dieses Tropenidyll zwar nicht<br />

mehr, aber es sind nur wenige Urlauber und<br />

Einhe<strong>im</strong>ische, die sich hier am puderweichen,<br />

schneeweißen Sandstrand rekeln.<br />

Ebenso wie das Unterwasserszenario wird<br />

auch die Insel von mächtigen Granitfelsen<br />

dominiert, die <strong>mit</strong>tels einer kleinen Urwaldtour<br />

sogar bestiegen werden können. Von<br />

oben betrachtet: ein Blick hinab wie ins<br />

Paradies. In allen Türkisvarianten schillert<br />

die See. „Dort unten muss auch das Schnorcheln<br />

geradezu fantastisch sein“, denken<br />

wir uns, und die Vorfreude auf unseren<br />

nächsten Tauchgang wächst.<br />

erZWUngenes „glüCK“<br />

Allerdings entwickelt sich auch der nicht zum<br />

erhofften großen Wurf. Klar, das gesamte<br />

Spektrum an tropischen Rifffischen sehen wir<br />

wohl, nicht aber die Meeresschildkröte und<br />

schon gar nicht die „so ortstreue“ Riesenmuräne<br />

und den mächtigen Napoleon. Tauchgang<br />

um Tauchgang zieht in dieser Form an<br />

uns vorbei, und unsere Gesichter werden lang<br />

und länger – während bei unseren Mitreisenden<br />

die Begeisterung euphorische Ausmaße<br />

ann<strong>im</strong>mt. Allmählich beginnen wir, den anderen<br />

Gästen aus dem Weg zu gehen. Wer interessiert<br />

sich schließlich schon für Mantabegegnungen<br />

vom Hörensagen?<br />

Heute wollen wir es aber wissen und unser<br />

Glück erzwingen. Während wir bislang offen-<br />

Höhlenbuddha bewacht von einem Mönch:<br />

Phang Nha Provinz<br />

Neue Messe München / Eingang Ost<br />

22. – 26. 02. 2012<br />

Öffnungszeiten 10 – 18 Uhr<br />

33%<br />

Eintauchen in die<br />

f.re.e 2012.<br />

Rabatt auf Online-Tickets unter<br />

free-muenchen.de<br />

Partnerland 2012


18<br />

Titelthema<br />

Tauchgewässer S<strong>im</strong>ilan-Inseln: Neben<br />

einem großartigen Korallenrevier <strong>mit</strong><br />

Rotfeuerfischen, Nacktschnecken und<br />

Korallenfischen trifft man dort auch auf<br />

Mantas, Walhaie und Gitarrenrochen – das<br />

nötige Quäntchen Glück vorausgesetzt...


19<br />

Titelthema<br />

Kanutrip durch die malerische Landschaft des<br />

Khao Sok Nationalparks<br />

bar <strong>im</strong>mer die falsche Richtung einschlugen,<br />

folgen wir nun he<strong>im</strong>lich einer der anderen<br />

Gruppen. Und tatsächlich, schon bald zieht<br />

ein wunderschöner, großer Barbenschwarm<br />

durch das lichtdurchflutete und <strong>mit</strong> unzähligen<br />

Weichkorallenstöcken durchsetzte Riff.<br />

Diese Chance lassen wir uns nicht entgehen.<br />

Ein paar Fotos von vorne, ein paar von der<br />

Seite und sogar solche <strong>im</strong> Gegenlicht. Dann<br />

ziehen die Barben ihres Weges. Nur, wo sind<br />

inzwischen unsere lieben Mittaucher verblieben?<br />

Auch <strong>mit</strong> großem Sucheinsatz können<br />

wir die Gruppe nicht mehr finden. Erst an<br />

Bord dann wieder das übliche „Drama“: „Habt<br />

ihr auch den Schwarzspitzenhai gesehen und<br />

den winzigen Geisterfetzenfisch und die beiden<br />

wunderschönen Nacktschnecken? Völlig<br />

neue Arten!“ Langsam verlässt uns die letzte<br />

Hoffnung. Sofort sind wir unter der Dusche<br />

verschwunden.<br />

aUCh das noCh ...<br />

Dann der Hammer: Mit deutlichem Bedauern<br />

in der St<strong>im</strong>me verkündet der Cheftaucher an<br />

Bord: „Den Richelieu Rock müssen wir aus<br />

Wettergründen leider ausfallen lassen. Für<br />

diese lange Anfahrtszeit sind die Wellen heute<br />

einfach zu hoch – sorry, das ist das erste Mal<br />

seit langer Zeit, dass wir dieses Highlight<br />

wirklich nicht ansteuern können. Sicherheit<br />

geht einfach vor!“ So ein Mist! Okay, für das<br />

Wetter kann man nichts, aber auf die dort<br />

früher so häufig gesehenen Walhaie wären<br />

wir ganz besonders scharf gewesen. Zum<br />

Ausgleich hat die Crew einen weiteren Tauchgang<br />

der Extraklasse für die Gäste an Bord<br />

herausgesucht. Auch für uns? Mit Hoffen und<br />

Bangen tauchen wir ab. Aber mehr als die<br />

üblichen turmhohen Granitformationen können<br />

wir nicht entdecken, und natürlich unsere<br />

alten Freunde aus den Familien der Kaiser-<br />

und Anemonenfische. „Wahrscheinlich sind<br />

wir einfach nur <strong>mit</strong> zu hohen Erwartungen<br />

angereist“, versuchen wir uns zu trösten. Und<br />

wer will schon wirklich große Langusten,<br />

Thunfische und Oktopoden sehen, bloß, weil<br />

die hier so häufig vorkommen sollen? Außerdem<br />

interessiert es uns heute ausnahmsweise<br />

überhaupt nicht, dass eine der Gruppen ihren<br />

Seezigeunersiedlung <strong>im</strong> Phang<br />

Nha Meeresnationalpark.


20<br />

Titelthema<br />

rUNd UM diE SiMilaNS<br />

Die schönsten Tauchplätze<br />

North Point, West of Eden, Anitas Reef, Deep Six –<br />

sowie die beiden Highlights:<br />

Shark Fin Reef: Erinnert an eine Mondlandschaft, Hart-<br />

und Weichkorallen<br />

Elephant Head Rock: Bekanntester Tauchspot der S<strong>im</strong>ilans,<br />

gelbe Meerbarben, Schnapper, Feuerfische, Juwelenbarsche,<br />

Karett- und Bastardschildkröten tummeln<br />

sich rund um die mächtigen Granitfelsen.<br />

Weißspitzenriffhai hatte und die andere sogar<br />

von einem Gitarrenhai zu berichten weiß.<br />

Ja, das Glück lässt sich offenbar nicht erzwingen.<br />

Eine Erkenntnis, <strong>mit</strong> der wir uns nun<br />

wieder aus Thailand verabschieden, nicht<br />

aber ohne unserem Gastgeber Markus Egginger<br />

und der Besatzung der MV Amarpon für<br />

den fantastischen Aufenthalt an Bord zu danken<br />

und ihnen zu versichern, dass wir sie in<br />

Weitere Infos<br />

bester Erinnerung halten und es <strong>im</strong> nächsten<br />

Jahr nochmals wirklich wissen wollen. Dann<br />

werden wir all die „Hailights“ ganz sicher auch<br />

selbst in Augenschein nehmen. Schließlich<br />

muss dieser Knoten irgendwann einmal auch<br />

für uns platzen, oder… tM, HM<br />

Ist es Ihnen, liebe Leser, vielleicht auch<br />

schon mal so oder so ähnlich ergangen?<br />

Statt Großfischbegegnungen en masse<br />

nur Tomaten auf den Augen? Dann<br />

schreiben Sie an die Redaktion! Auch<br />

die Profis brauchen mal Trost!<br />

Neben ihrer langjährigen<br />

Tätigkeit als freie<br />

Tauchreisejournalisten<br />

und DiveInside-Autoren<br />

betreiben Trudy und<br />

Harald Mielke auch die<br />

internationale Bildagentur<br />

www.sea-more-<strong>im</strong>ages.com<br />

Bilder: Harald Mielke


21<br />

Reise<br />

See <strong>mit</strong> Suchtpotenzial<br />

Zwischen drautal und Gailtal liegt der Weissensee –<br />

der höchstgelegene Badesee Österreichs. der Bergsee<br />

wird <strong>im</strong> Sommer fast badewannenwarm und friert <strong>im</strong><br />

Winter zuverlässlich dick zu. Ein See, praktisch ohne<br />

tauchverbote! Wo gibt’s denn so was noch?! Ein<br />

Urlaubsziel, das offenbar jeder Krise trotzt und dessen<br />

Klientel seit Jahrzehnten fast nur aus Stammgästen<br />

zu bestehen scheint. Was macht den Weissensee<br />

bei Urlaubern und tauchern so beliebt?<br />

Der Weissensee in KÄrnten<br />

Bericht von Harald Mathä


22<br />

Reise<br />

Der ruhige See<br />

garantiert<br />

Erholung pur.<br />

Karl-Heinz aus Hannover ist be<strong>im</strong> Anleger<br />

am östlichen Ende des Weissensees in das<br />

Ausflugsschiff eingestiegen. Zielsicher hat<br />

er mein Tischchen am Oberdeck angesteuert<br />

und sich zu mir gesetzt. Seither redet er<br />

ununterbrochen. Ich wünsche mir die Stille<br />

zurück und würde einiges dafür geben unter<br />

Wasser zu sein. Vergeblich. Aus ist es <strong>mit</strong> der<br />

Ruhe, und bis Techendorf fährt das Schiff<br />

noch eine knappe Stunde. Karl-Heinz hat<br />

sofort erkannt, dass ich ein Neuling am See<br />

bin und ... dass ich noch nichts weiß. Doch<br />

Märchenhafte Winterlandschaft in Kärnten.<br />

rEiSE-iNFoS<br />

GOOGLE MAP: 46° 42‘ 24.49“ N, 13° 20‘ 27.55“ E<br />

Lage: südwestliches Kärnten<br />

Seehöhe: 930 m (Bergsee)<br />

Länge: 11,6 km<br />

Breite: 0,9 km<br />

Tiefe: 99 m<br />

Sichtweiten: Sommer bis 10 Meter, Winter ca. 20 Meter<br />

Beste Reisezeit: Sommer bis Winter<br />

Temperatur: bis 25°C<br />

Tauchgebühr: keine<br />

Nachttauchen/Eistauchen: erlaubt (<strong>mit</strong> Tauchbasen)<br />

Tourismus-Info:<br />

Dive World, Stockenboi:<br />

Easydive, Techendorf-Süd:<br />

Yachtdiver, Techendorf-Nord:<br />

Webcam:<br />

das soll sich jetzt ändern. Schließlich ist der<br />

nette, aber redselige Niedersachse schon<br />

seit 1999 hier Stammgast und weiß alles<br />

über den See. Schon 1976 trafen die Einwohner<br />

zwei sehr kluge und weitsichtige Entscheidungen,<br />

erfahre ich: Es sollte keine<br />

Straße die beiden Enden des Sees verbinden,<br />

und es wurde ein Baustopp für den gesamten<br />

See beschlossen. Der begeisterte Redner<br />

hat einen Zuhörer gefunden! 1970 wurde<br />

ein Ringkanal gebaut, deshalb sei die Wasserqualität<br />

so gut. Bis zu 16 Meter sehe man<br />

in die Tiefe! Das komme auch daher, dass<br />

der See von unterirdischen Quellen gespeist<br />

werde, die reinstes Wasser aus den Gailtaler<br />

Alpen in den See befördert. Die „Gailtalerin“<br />

aus dem Musical „Der Watzmann ruft“ kennt<br />

Karl-Heinz leider nicht. Schade. Aber hier ist<br />

gleich die tiefste Stelle des Sees. Sagenhafte<br />

99 Meter geht es hier hinab, verrät mir der<br />

Insider. Bis 2007 wurde ein Großteil des Sees<br />

zum Naturpark erklärt und unter strengen<br />

Schutz gestellt. Als wir in Techendorf anle-


23<br />

Reise<br />

Tauchen vom Elektroboot aus<br />

gen, weiß ich alles über den Weissensee,<br />

Karl-Heinz wird von seinem Sohn abgeholt,<br />

wünscht mir noch einen schönen Aufenthalt.<br />

Er reise morgen wieder ab. Ich wünsche eine<br />

gute He<strong>im</strong>reise. Vielleicht sehen wir uns ja<br />

nächstes Jahr wieder? Mein Kopf brummt,<br />

soviel Information muss erst verarbeitet<br />

werden. Be<strong>im</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Moser</strong> bestelle ich mir<br />

deshalb erstmal ein Bier.<br />

Schaut man von Techendorf, dem Hauptort<br />

und touristischem Zentrum am Weissensee,<br />

von der Brücke nach Osten, so glaubt man<br />

sich an einen norwegischen Fjord versetzt.<br />

Steil fallen die Berge in den See, die Mischwälder<br />

reichen bis ins Wasser. Ist man <strong>mit</strong><br />

dem Boot auf den langgezogenen See hinausgefahren,<br />

wähnt man sich in Kanada:<br />

ringsherum endlose Wälder, keine Straße,<br />

kein Haus weit und breit und eine Stille, die<br />

für Städter gänzlich ungewohnt ist. Auch am<br />

Ostende des Sees ist es angenehm ruhig.<br />

Dort spiegeln sich die Gipfel der Dolo<strong>mit</strong>en<br />

besonders schön <strong>im</strong> See.<br />

Bei der Einkehr auf der Alm lockt eine deftige<br />

Brett´ljause <strong>mit</strong> hausgemachten Köstlichkeiten.


24<br />

Reise<br />

Die leicht kalkmilchig-trübe<br />

Oberfläche gab dem See seinen<br />

Namen.<br />

Der See ist sehr fischreich: hier<br />

ein Schwarm prächtiger Aitel.<br />

Ein Flussbarsch <strong>im</strong> versunkenen Wald<br />

Tauchen unter<br />

Eis ist ein<br />

besonderes<br />

Erlebnis.


25<br />

Reise<br />

TaUChen <strong>im</strong> Weissensee<br />

Steilwände, versunkene Wälder und Fadenalgen,<br />

die über die senkrecht abfallenden<br />

Felswände wie meterlange Vorhänge herabhängen.<br />

Dazu Fisch satt: Hechte, ganze Rudel<br />

von Karpfen, Aitel, Rotaugen, Flussbarsche,<br />

Forellen und viele andere Flossenträger. Der<br />

Weissensee ist einer der fischreichsten Seen<br />

Österreichs! Im Sommer lassen Wassertemperaturen<br />

von weit über 20°C schon Mittelmeerfeeling<br />

aufkommen. Bis über zehn Meter<br />

Tiefe wird der See so warm. Erst darunter folgt<br />

die Sprungschicht. Das Wasser flirrt, es wird<br />

plötzlich deutlich kälter, der See „macht auf“,<br />

die Sichtweiten legen zu. Bleibt man <strong>im</strong> Sommer<br />

<strong>im</strong> warmen Flachbereich, so reicht ein<br />

fünf Mill<strong>im</strong>eter Tauchanzug. Will man tiefer<br />

tauchen, dann darfs auch gern der Trocki sein!<br />

Denn die Steilwände <strong>im</strong> Weissensee wollen<br />

erkundet werden. Sie fallen bis in sehr große<br />

Tiefen ab.<br />

Ein Hecht lauert auf Beute.<br />

Manche Tauchplätze, wie der Paterzipf, können<br />

<strong>mit</strong> dem Basisbus angefahren werden.<br />

Tauchen darf man <strong>im</strong> Weissensee grundsätzlich<br />

überall. Da aber alle Seegrundstücke in<br />

Privatbesitz sind, sollte man von Land aus<br />

<strong>mit</strong> den ansässigen Tauchbasen tauchen.<br />

Von den Schiffsanlegern muss man 50 Meter<br />

Abstand halten. Da die Seeufer nur <strong>im</strong> West-<br />

DIVING CENTERS<br />

WERNER<br />

LAU<br />

... aus Freude am Tauchen!<br />

„NITROX für Lau“– auf allen unseren Tauchbasen<br />

MALEDIVEN<br />

MY Sheena<br />

Tauchkreuzfarten<br />

Exklusive Tauchsafaris an die unberührten<br />

Korallenriffe der südlichen<br />

Atolle, Mantas, Wal- und Hammerhaie.<br />

Immer sonntags ab/an Medhufushi<br />

BALI · Kubu/Tulamben<br />

Siddhartha<br />

Dive Resort & Spa<br />

Bezahlbarer Luxus in Traumlage,<br />

Gourmet-Restaurant. Traumhaftes<br />

Hausriff und viele Spitzentauchplätze;<br />

das Wrack der „Liberty“ nebenan.<br />

ÄGYPTEN · Sharm el Sheikh<br />

Helnan Marina<br />

4b<strong>Hotel</strong> in der Na‘ama Bay<br />

Top Lage in der Bucht, nur 2 Minuten<br />

vom Jetty. Weltklassetauchen in Tiran,<br />

Ras Mohammed und der Thistlegorm.<br />

Dahab <strong>mit</strong> Blue Hole und Canyon.<br />

MALEDIVEN · Meemu-Atoll<br />

Medhufushi<br />

A.A.A. <strong>Hotel</strong>s & Resorts<br />

Luxuriöse Trauminsel <strong>im</strong> Süden der<br />

Malediven. Weltklassetauchen <strong>mit</strong><br />

Mantas, Walhaien und viel Großfisch<br />

an unberührten Korallenriffen.<br />

BALI · Sambirenteng/Tulamben<br />

Alam Anda<br />

Dive & Spa Resort<br />

Kulthotel <strong>mit</strong> Spa lässt keine Wünsche<br />

offen. Exzellentes Hausriff, die „Liberty“,<br />

tolle lokale Spots, Tauchtrips nach Nusa<br />

Penida zu den Mantas und Mondfischen<br />

ÄGYPTEN · Marsa Alam<br />

The Oasis<br />

Dive Resort Marsa Alam<br />

Zauberhaftes Taucherhotel <strong>mit</strong> 49 Chalets.<br />

Absolute Ruhe! Tägl. Touren zu<br />

Top- Plätzen wie Elphinstone, Abu<br />

Dabbab, Dolphinhouse, tolles Hausriff<br />

MALEDIVEN · Nord-Ari-Atoll<br />

Bathala<br />

A.A.A. <strong>Hotel</strong>s & Resorts<br />

Legendäre, ursprüngliche 3*Taucher-<br />

Insel. Hausriff <strong>mit</strong> viel Großfisch. Top-<br />

Spots wie Fishhead, Maaya Tila, Maaga<br />

Tila, „Shark Point“ und Manta Point.<br />

MALEDIVEN · Noonu-Atoll<br />

Kuda-Funafaru<br />

Zitahli Resorts & Spa<br />

Sehr exklusives <strong>Hotel</strong> <strong>im</strong> Nordwesten.<br />

Top-Spots <strong>mit</strong> Grauhaien und Mantas.<br />

Hier findet man die Verbindung von<br />

Luxus und Weltklassetauchen.<br />

BALI · Pemuteran/Menjangan<br />

5bMatahari<br />

Beach Resort & Spa<br />

Exklusives Luxus <strong>Hotel</strong>, R & C Mitglied<br />

<strong>mit</strong> exquisiter Küche und preisgekröntem<br />

Spa. Auf Wunsch eigene Tages-<br />

Boote, Nationalpark Menjangan.<br />

Sonderaktionen<br />

9 BUDDYWEEKS Termine online<br />

9 BALI SPECIALS Termine online<br />

9 TAUCHSAFARIS Termine online<br />

9 Original Veranstalterpreise, plus Preisvorteil<br />

durch Voraus buchung der Tauchpakete,<br />

plus Dankeschön-Prämie!<br />

MALEDIVEN · Nord-Nilande-Atoll<br />

Filitheyo<br />

A.A.A. <strong>Hotel</strong>s & Resorts<br />

Einzige Touristeninsel <strong>im</strong> Atoll. Top<br />

Tauchbasis. Spektakuläres Hausriff<br />

<strong>mit</strong> 2 Wracks. Tankservice. Enormer<br />

Fischreitum und Großfisch satt.<br />

MALEDIVEN · Shaviyani-Atoll<br />

Dholhiyadhoo<br />

Zitahli Resorts & Spa<br />

Luxushotel <strong>mit</strong> Spitzen-Tauchplätzen.<br />

Sehr viele Haie und Mantas. Für Taucher,<br />

die exklusives Wohnen und tolles<br />

Tauchen verbinden wollen.<br />

BALI · Pemuteran/Menjangan<br />

Pondok Sari<br />

Beach & Spa Resort<br />

Bestes Taucher-<strong>Hotel</strong> <strong>im</strong> Nordwesten.<br />

Nationalpark Menjangan. Viele weitere<br />

Spitzenriffe in nur 5 Min. erreichbar.<br />

Secret Bay und ein herrliches Hausriff.<br />

Buchungscenter Deutschland<br />

Email: buchung@wernerlau.com<br />

Telefon: (0201) 868 10 76,<br />

Fax: (0201) 868 10 74<br />

Buchungscenter Schweiz<br />

Email: schweiz@wernerlau.com<br />

Telefon: (031) 744 15 12,<br />

Fax: (031) 744 15 16<br />

www.wernerlau.com


26<br />

Reise<br />

taUCHBaSiS YaCHtdiVEr WEiSSEN<strong>SEE</strong>, tECHENdorF<br />

Ausbildung nach: PADI, SSI, CMAS, CMAS-VIT Kompetenzzentrum, DAN<br />

Basisleiter: Ernest Turnschek<br />

Mitarbeiter: 5<br />

Fahrzeuge: Van, motorisiertes Floß, Elektroboote<br />

Tel.: +43 (0)664 460 40 80<br />

office@yachtdiver.at<br />

www.yachtdiver.at<br />

Geöffnet: ganzjährig<br />

Besonderheiten: Shop, Hausriff, Unterwasserhochzeiten, großer Badestrand, Eistauchen<br />

teil verbaut sind, ergibt sich so ein Tauchrevier<br />

von etwa 20 Kilometern. Weil man <strong>mit</strong><br />

dem Auto nicht recht weit kommt, erreicht<br />

man die Tauchplätze <strong>im</strong> Naturpark <strong>mit</strong> dem<br />

Ruder- oder Elektroboot oder <strong>mit</strong> dem Ausflugsschiff.<br />

Viele Tauchplätze sind einfach zu<br />

finden, weil sie <strong>mit</strong> Bojen markiert sind.<br />

Überraschend ist, dass man viele Taucher <strong>im</strong><br />

Sommer <strong>mit</strong> nur einem Flaschenventil und<br />

nur einem Lungenautomaten <strong>mit</strong> Oktopus<br />

tauchen sieht. Redundanz oder Vereisung<br />

des Automaten scheinen hier unbekannt zu<br />

sein. Vereisen Regler <strong>im</strong> Weissensee nicht so<br />

wie in anderen Alpenseen? Scheint so, denn<br />

die Nachfrage ergab, dass es <strong>im</strong> Weissensee<br />

erst einen tödlichen Tauchunfall gab: in den<br />

50er-Jahren!<br />

eisTaUChen: hier isT noCh<br />

so riChTig WinTer!<br />

Der Weissensee friert <strong>im</strong> Winter garantiert<br />

zu. Kein Wunder: Er liegt ja auf 930 Metern<br />

Höhe <strong>mit</strong>ten in den Alpen. Zudem ist die<br />

notwendige Infrastruktur für Taucher direkt<br />

Das neu entwickelte, innovative Opt<strong>im</strong>al Flow Design Ventil revolutioniert die Atemregler-<br />

Technologie. Denn diese einzigartige Entwicklung verringert den Einatemwiderstand und<br />

liefert <strong>im</strong> Vergleich zum Downstream Ventil eine bessere Atemarbeit. Eine sehr leichte<br />

und natürliche Atmung ist das Ergebnis. Diese neuartige Technik ist in unseren C300 und<br />

C200 Kombinationen erhältlich. Profitieren auch Sie von unserer Technologierevolution!<br />

DEEP DOWN YOU WANT THE BEST<br />

NEUE C-sEriE<br />

Opt<strong>im</strong>al FlOw DEsigN


27<br />

Reise<br />

am See vorhanden, und keine Verbote behindern<br />

das Tauchen unter dem Eis. Diese Kombination<br />

ist selbst in Österreich selten! Unter<br />

dem dick zugefrorenen See zerplatzt die<br />

Ausatemluft an der Eisdecke und bildet faszinierende<br />

Formen. Der Eisläufer aus Holland<br />

staunt über das „Monster unter der Eisdecke“<br />

ebenso wie der Taucher über den ungewohnten<br />

Anblick durch das oft glasklare Eis. Eistauchen<br />

ist gar nicht so kalt wie es sich anhört,<br />

ohne die entsprechende Ausbildung kann<br />

es aber schnell lebensgefährlich werden.<br />

Daher ist es nur <strong>mit</strong> den örtlichen Tauchbasen<br />

erlaubt. Dort kann auch in Kursen das<br />

notwendige Rundherum, wie etwa der richtige<br />

Umgang <strong>mit</strong> Sicherungs- und Signalleine,<br />

erlernt werden.<br />

Manch einer wagt sich hier sogar ohne<br />

Tauchgerät unters Eis. Doch selbst dieses<br />

Eistauchen <strong>mit</strong> nur einem Atemzug scheint<br />

für heutige Extremsportler fast schon langweilig!<br />

Heutzutage spielen Apnoetaucher<br />

wie Christian Redl „verkehrtherum“ Eishockey.<br />

Wo? Unter der Eisdecke vom Weissensee<br />

natürlich!<br />

von sTammgäsTen Und<br />

Promis<br />

Die Kärntner Seen sind bei Promis aus ganz<br />

Europa so beliebt wie die Cóte d‘ Azur. Man<br />

wird gesehen, fotografiert und spaltenweise<br />

beklatscht. Oder man ist in seiner noblen<br />

Seevilla samt Motorboot am Wörthersee<br />

unter sich und feiert schicke Partys. Wem<br />

das alles irgendwann zuviel ist oder wer das<br />

gar nicht will, der kommt an den Weissensee,<br />

hat seine Ruhe und macht Urlaub. Welche<br />

Prominente hier Stammgäste sind, wird nicht<br />

verraten. Nur soviel: Auch einer der belieb-<br />

Die bequemste Art, den Weissensee zu erkunden!<br />

Der Bergsee friert <strong>im</strong> Winter zuverlässig zu und<br />

ist einer der wenigen Seen in Österreich, in<br />

denen man Eistauchen kann UND darf.<br />

testen Musiker Österreichs ist <strong>im</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Moser</strong><br />

Stammgast: Waterloo! Braungebrannt, <strong>mit</strong><br />

wehender Mähne, <strong>im</strong>mer gutgelaunt und<br />

<strong>mit</strong> einem St<strong>im</strong>mvolumen, das kein Mikrofon<br />

und Lautsprecher bräuchte. Man kennt den<br />

Sänger noch aus dem legendären Duo<br />

Waterloo&Robinson, das in den 70er-Jahren<br />

<strong>mit</strong> Schlagern wie „Hollywood“ oder „Meine<br />

kleine Welt“ nicht nur die Österreicher<br />

begeisterte.<br />

Der Sänger<br />

Waterloo ist am<br />

Weissensee<br />

Stammgast.<br />

die Weissensee-<br />

sChifffahrT<br />

Der Weissensee ist knapp zwölf Kilometer<br />

lang. Zu Wasser oder auf dem Wanderweg<br />

zu erkunden; eine direkte Straßenverbindung<br />

gibt es nicht. So ergibt sich <strong>mit</strong> dem Auto<br />

von einem Seeende zum anderen ein Umweg<br />

von 75 Kilometern! Per Schiff dauert die<br />

Reise von Techendorf ans Ostufer des Sees<br />

nur eine Stunde. Der Rundkurs kostet 10<br />

Euro. Zwei Stunden schauen, entspannen<br />

und genießen für wenig Geld! An mehreren<br />

Stationen kann man aus- und wieder zusteigen.<br />

Die Schiffe der Flotte sind von Mai bis<br />

Oktober unterwegs und nehmen auch Taucher<br />

<strong>mit</strong>. Infos und Fahrplan unter:<br />

http://www.weissensee-schifffahrt.at/<br />

absChied<br />

Der Weissensee ist zwar längst kein Gehe<strong>im</strong>tipp<br />

mehr, aber er ist ein See, der süchtig<br />

machen kann. Ist es die unberührte Landschaft,<br />

die Stille oder sein Fischreichtum?<br />

Diese Kombination und dazu noch viele<br />

liebenswerte Kleinigkeiten machen es wohl<br />

aus und lassen Besucher <strong>im</strong>mer wieder zu<br />

dem familienfreundlichen Ganzjahresziel<br />

strömen. HM<br />

Sommerbilder: Harald Mathä, Winterbilder: Tauchbasis Yachtdiver


Naturpark Dragonera, Scuba Activa<br />

Dragonera Divers<br />

Scuba College Ibiza<br />

Petro Divers, Porto Petro<br />

Unisub Dive Resort<br />

Mero Diving, Cala Ratjada<br />

<strong>Hotel</strong> Bahia – Tauchbasis Poseidon<br />

Bahia Azul Diving<br />

La Morena, Cala D´Or<br />

Calypso Diving Centre<br />

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Die beste<br />

seite Des<br />

MittelMeers<br />

Die schönsten Tauchplätze des Mittelmeers –<br />

präsentiert von einigen der etabliertesten<br />

Basen des Mare Nostrum<br />

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Menorca: Tauchschule Poseidon<br />

Mallorca: Petro Divers, Porto Petro<br />

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Ibiza: Scuba College Ibiza<br />

Kroatien: Diving.DE Cres<br />

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Türkei: Barakuda Diving Center, Kas<br />

Gozo/Malta: Calpyso Diving Centre<br />

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Spanien: Unisub Dive Resort<br />

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29<br />

Abenteuer<br />

Treffer, versenkt!<br />

truK lagoon – Der gegenschlag<br />

zu pearl harbour<br />

die gehe<strong>im</strong>nisvolle Flotte von truk lagoon – was ist hier passiert an<br />

jenem 17. und 18. Februar 1944? Wie konnten so viele Schiffe in einer<br />

Schlacht versenkt werden? Warum wurde hier der 2. Weltkrieg zwischen<br />

den Vereinigten Staaten und Japan entschieden? Viele Fragen stellen<br />

sich zu truk lagoon. So manche antwort wurde inzwischen gefunden,<br />

so manches Gehe<strong>im</strong>nis gelüftet. 45 Schiffe der japanischen Flotte<br />

wurden in dieser malerischen lagune innerhalb von nur zwei tagen<br />

versenkt und ermöglichen uns heute einige der unglaublichsten<br />

Wracktauchgänge der Welt.<br />

Bericht von Sabine Hausner


30<br />

Abenteuer<br />

In den 1930er-Jahren entdeckte das japanische<br />

Militär die einzigartige Inselwelt<br />

Mikronesiens als perfekten strategischen<br />

Ausgangspunkt für die Einsätze ihrer Seestreitkräfte<br />

<strong>im</strong> bevorstehenden Krieg gegen<br />

die USA. Truk Lagoon wurde zum Stützpunkt<br />

für alle weiteren Operationen. Durch seinen<br />

natürlichen Hafen und mehrere Gruppen<br />

von vulkanischen Inseln ließ sich die Lagune<br />

hervorragend gegen Angriffe des Feindes<br />

verteidigen.<br />

Truk wurde <strong>im</strong> Zweiten Weltkrieg zur strategischen<br />

Kommandozentrale für alle Luft-<br />

und Seemanöver. Beinahe alle großen<br />

Angriffe gegen die Vereinigten Staaten wurden<br />

von Truk Lagoon aus gestartet. Auch<br />

der Angriff auf Pearl Harbour wurde hier<br />

geplant und ausgeführt. Das Truk-Atoll wurde<br />

für Japan zum Stützpunkt für die gesamten<br />

Seestreitkräfte, eine riesige Armada aus<br />

Schlacht- und Transportschiffen, Flugzeugen<br />

und vielem mehr.<br />

vorTeil Wird<br />

ZUm naChTeil<br />

Am 4. Februar 1944 gelang es zwei amerikanischen<br />

Aufklärungsflugzeugen vom Typ<br />

PB4Y, bei einem fotografischen Überflug der<br />

Lagune die japanische Flotte abzubilden.<br />

Die Bilder zeigten riesige Mengen an Kriegs-<br />

und Versorgungsschiffen. Man hatte zwar<br />

gewusst, dass die japanische Flotte dort<br />

einen militärischen Stützpunkt hatte. Dass<br />

sich aber beinahe die gesamte japanische<br />

Seestreitmacht in dieser Lagune befand,<br />

da<strong>mit</strong> hatte niemand gerechnet. Die Schiffe<br />

der Kaiserlich Japanischen Marine, das Flaggschiff<br />

der 2. Flotte, das Schlachtschiff Musashi,<br />

Kreuzer, Zerstörer, Flugzeugträger sowie<br />

U-Boote lagen zu diesem Zeitpunkt in der<br />

Lagune vor Anker, hinzu kamen zahlreiche<br />

Kampfflugzeuge an Land.<br />

taUCHSCHiFF S.S.tHorFiNN<br />

Schiff: S.S.Thorfinn (umgebautes Walfangschiff – Baujahr 1954), Dampfschiff<br />

Eckdaten: 58 m lang, 11 Kabinen für 22 Gäste<br />

Tauchdeck, Sonnendeck, Whirlpool, etc.<br />

Besonderheiten: Nitrox in jedem Mischverhältnis vorhanden; auf Anfrage auch Tec-Tauchen möglich.<br />

Bis zu 5 Tauchgänge pro Tag.<br />

Beste Reisezeit: ganzjährig<br />

Buchbar bei: www.waterworld.at<br />

Deutschsprachige Sonderreise zu finden unter Tauchspecials CHUUK - 2012<br />

Werner Thiele KG – Waterworld, info@waterworld.at oder +43 5224 67455<br />

Die S.S. Thorfinn liegt ruhig in der „Truk Lagoon“<br />

vor Anker. Tropisches sonniges „Inselfeeling“ gibt<br />

es hier das ganze Jahr über!<br />

Den Japanern war der Überflug nicht verborgen<br />

geblieben, und rasch versuchte man<br />

die Flotte so gut es ging mobil zu machen.<br />

Allerdings hat der natürliche Hafen von Truk<br />

Lagoon für den Fall einer eiligen Flucht einen<br />

großen Nachteil, nämlich die enge Einfahrt<br />

in die Lagune, durch die alle Schiffe auch<br />

wieder hinaus mussten.<br />

Die Amerikaner erkannten, dass sie schnell<br />

handeln mussten. Vor allem aber, dass man<br />

diesen Stützpunkt der Japaner nur <strong>mit</strong> einem<br />

raschen und vernichtenden Flugzeugangriff<br />

von See auslöschen konnte. „Operation Hailstone“,<br />

oft auch fälschlich als „Hailstorm“


31<br />

Abenteuer<br />

Mit überdachten Zodiaks erreichen wir die einzelnen Wracks schnell und komfortabel ohne Sonnenbrand<br />

zu bekommen. Bis zu fünf Tauchgänge pro Tag sind möglich!<br />

angegeben, war eine der aggressivsten<br />

Kriegshandlungen der Vereinigten Staaten<br />

in beiden Weltkriegen.<br />

angriff aUf die lagUne<br />

Am 17. und 18. Februar 1944 flogen die Amerikaner<br />

noch vor dem Morgengrauen ihren<br />

ersten Aufklärungsflug und begannen <strong>mit</strong><br />

der ersten Angriffswelle. Doch sie mussten<br />

feststellen, dass die Japaner bereits gehandelt<br />

hatten und die großen Schiffe der Imperialen<br />

Japanischen Flotte nicht mehr <strong>im</strong> Atoll<br />

auszumachen waren.<br />

Man beschloss, alle noch in der Lagune verweilenden<br />

Schiffe zu attackieren, zu versenken<br />

sowie die Start- und Landebahnen auf<br />

Truk außer Gefecht zu setzen. So wurden 31<br />

Transportschiffe, fünf militärische Hilfsschiffe,<br />

vier Zerstörer und fünf kleinere Kampfschiffe<br />

zerstört.<br />

Truk Lagoon wurde von den Amerikanern<br />

auch in der Folge nicht <strong>mit</strong> Landungsein-<br />

heiten eingenommen. Der Stützpunkt war<br />

stark zerstört, die Versorgung der großen<br />

Kriegsschiffe <strong>mit</strong> Nachschub unterbrochen<br />

und die Flugfelder so gut wie ausgelöscht,<br />

sodass die Lagune nicht mehr als strategischer<br />

Ausgangspunkt für militärische Operationen<br />

oder auch nur als Ankerplatz<br />

genutzt werden konnte.<br />

So<strong>mit</strong> hatte Truk Lagoon keine Bedeutung<br />

mehr für die japanische Flotte und wurde,<br />

zerstört wie es war, einfach zurückgelassen.<br />

Der Angriff auf Truk wird oft als das „japanische<br />

Pearl Harbour“ bezeichnet und war eine<br />

der wichtigsten Operationen der USA gegen<br />

Japan <strong>im</strong> Zweiten Weltkrieg. Für die Vereinigten<br />

Staaten war nun der Weg frei, um die<br />

Marianen-Inseln anzugreifen.<br />

Da die Versorgungsschiffe der zwei größten<br />

japanischen Zerstörer <strong>mit</strong> all ihrer Munition<br />

in Truk Lagoon versenkt worden waren, konnten<br />

die beiden Flaggschiffe der japanischen<br />

Flotte nicht an den entscheidenden Schlachten<br />

teilnehmen und mussten wie ein zahn-<br />

Orange in allen<br />

Schattierungen:<br />

Tauchen Sie ein in das<br />

Rote Meer<br />

Alle Farben des Regenbogens und tausende mehr finden Sie <strong>im</strong> wundervollen Roten<br />

Meer. Buchen Sie Ihre Taucharrangements <strong>mit</strong> einem Mitglied der CDWS für ein Max<strong>im</strong>um<br />

an Sicherheit und Vergnügen. Auf www.cdws.travel findet sich eine Liste aller legal<br />

operierenden Tauchunternehmen am ägyptischen Roten Meer.<br />

Foto: K<strong>im</strong>mo Hagman<br />

www.cdws.travel


32<br />

Abenteuer<br />

Die Sicht reicht teilweise bis zu 50 Meter. Riesige<br />

Wracks wie die San Franzisco Maru stehen<br />

aufrecht <strong>im</strong> Wasser. Beeindruckende Details, wie<br />

Panzer auf der Nippo Maru, sind vollständig<br />

erhalten.


33<br />

Abenteuer<br />

Versenkte Flugzeuge wie der „Betty Bomber“<br />

oder das „Emily Flying Boat“ sind in der Lagune<br />

noch heute in gutem Zustand zu finden.<br />

Teilweise können die großen Flugzeuge innen<br />

erkundet werden!


34<br />

Abenteuer DEIN<br />

loser Löwe dem Untergang ihres Kaiserreiches<br />

zusehen.<br />

TraUmZiel für<br />

WraCKTaUCher<br />

Lange Zeit wurden Truk Lagoon und seine<br />

Bevölkerung ihrem Schicksal überlassen. Erst<br />

als 1969 eine Cousteau-Expedition nach Truk<br />

Lagoon kam, um die unzähligen Schiffswracks<br />

<strong>im</strong> kristallklaren Wasser der relativ<br />

seichten Lagune zu erforschen, wurde dieses<br />

einsame Atoll plötzlich weltberühmt.<br />

An die 6.000 Taucher pro Jahr kommen seither<br />

jedes Jahr, um dieses Paradies aller<br />

Wracktaucher für sich zu erkunden. Keines<br />

der Wracks gleicht dem anderen, jedes hat<br />

seinen eigenen Charme und seine eigenen<br />

Gehe<strong>im</strong>nisse.<br />

Viele der versunkenen Wracks bieten einzigartige<br />

Lebensräume für Korallen und<br />

Fische aller Art, denn sie wurden zu künstlichen<br />

Riffen – Riffen, die es zuvor in der<br />

sandigen Lagune nicht gegeben hatte. Über<br />

und über bewachsen <strong>mit</strong> Schwämmen,<br />

Weichkorallen, Steinkorallen und Muscheln<br />

liegen die versenkten Riesen <strong>im</strong> Sand der<br />

Lagune. Fischschwärme tummeln sich um<br />

die Wracks, und so manch pelagischer<br />

Bewohner des Ozeans lässt sich blicken.<br />

Andere der versenkten Stahlriesen beeindrucken<br />

einfach nur durch ihre schiere Größe,<br />

die hohen Masten, langen Relings, gewaltigen<br />

Gefechtsständen und großteils intakten<br />

In manchem Wrack findet man ähnliche<br />

Schiffstelegraphen wie auf der Brücke der<br />

S.S.Thorfinn.<br />

Malerisch liegt die Lagune ruhig und klar vor<br />

uns. Doch unter der Oberfläche finden wir einen<br />

der größten Unterwasserfriedhöfe der Welt.<br />

Laderäume, in denen man noch heute so<br />

manchen Schatz finden kann.<br />

sPiTZenWraCKs Und<br />

sPiTZenWeTTer<br />

Zwei Schiffe dienen Tauchtouristen heute<br />

als „schw<strong>im</strong>mendes Zuhause“ in der Truk<br />

Lagoon. Von diesen werden die unglaublichen<br />

Wracks der Lagune betaucht. Wir selbst<br />

haben uns für die S.S.Thorfinn enschieden.<br />

Es ist das einzige Dampfschiff, das in Mikronesien<br />

unterwegs ist, und Kapitän Lance<br />

Higgs ist stolz auf sein Schiff, seine Thorfinn.<br />

Er heizt für uns den Kessel des schw<strong>im</strong>menden<br />

<strong>Hotel</strong>s an und lässt uns bis ins Innerste<br />

des Schiffes vordringen, um auch hier Fotos<br />

zu machen, von einer Technik, die man heute<br />

nur noch selten zu sehen bekommt.<br />

Wir haben großartiges Wetter, wie meist in<br />

Truk Lagoon, denn Mikronesien ist zu weit<br />

von jeglichen größeren Landmassen entfernt,<br />

um „schlechtes“ Wetter zu haben. So herrscht<br />

beinahe 365 Tage <strong>im</strong> Jahr tropisch schönes<br />

Wetter. Das Wasser in der Lagune ist kristallklar<br />

und absolut ruhig. Wir alle können es<br />

kaum erwarten, endlich in die Fluten zu<br />

springen und die großartigsten Schiffswracks<br />

der Welt zu bewundern und zu erforschen.<br />

Unser erster Tauchplatz wird die Fu<strong>mit</strong>suki<br />

sein, ein Zerstörer der Mutsuki-Klasse. Leicht<br />

schräg liegt sie unter uns <strong>im</strong> Wasser. Die<br />

Brücke ist <strong>im</strong>mer noch intakt und befindet<br />

sich auf ungefähr 40 Metern Tiefe. Ein klassischer<br />

„Early morning dive“ <strong>mit</strong> Luft in Truk<br />

Lagoon. Hier übersieht man rasch, wie tief<br />

man eigentlich schon abgetaucht ist. Das<br />

Wasser ist 28 bis 30 Grad warm, die Sicht ist<br />

glasklar, daher muss man sich <strong>im</strong>mer wieder<br />

daran erinnern, wie tief man gerade ist – und<br />

INDIVIDUELLES<br />

TAUCH SYSTEM<br />

FINDE DEIN TDS<br />

AUF SUBGEAR.DE


35<br />

Abenteuer<br />

Teilweise sind die Wracks über und über von<br />

farbenprächtigen Korallen bewachsen und man<br />

sieht nur noch wenig vom Stahlskelett. Im<br />

Inneren der Wracks findet man Vieles fast<br />

unberührt vor.


36<br />

Abenteuer<br />

Waschbecken, Motoren,<br />

Torpedos und sogar Geschirr<br />

sind zu entdecken. Einige<br />

Wracks sind weit offen und<br />

gut betauchbar. Es darf nichts<br />

berührt, verändert oder gar<br />

entfernt werden.


37<br />

Abenteuer<br />

vor allem auch wie lange schon. Die Zeit unter<br />

Wasser vergeht wie <strong>im</strong> Flug, und doch hat<br />

man wegen der enormen Größe der Wracks<br />

<strong>im</strong>mer das Gefühl, noch zu wenig gesehen<br />

zu haben.<br />

bliCK aUs der<br />

vogelPersPeKTive<br />

Die Fu<strong>mit</strong>suki ist einer der versenkten Zerstörer,<br />

die hervorragend von außen betaucht<br />

werden kann, jedoch sollte man nicht in<br />

das Schiffsinnere vordringen, da die Gänge<br />

<strong>im</strong> Schiffsinneren zu eng, verstopft <strong>mit</strong><br />

Wrackteilen und nach all der Zeit zu instabil<br />

geworden sind, um einen sicheren Tauchgang<br />

zu gewährleisten. Wir sind begeistert<br />

von der atemberaubenden Schönheit des<br />

Wracks. Es erscheint uns beinahe unwirklich,<br />

dass es bereits 66 Jahre hier unter Wasser<br />

ruht. Wäre dieses Wrack nicht über und über<br />

<strong>mit</strong> Korallen bewachsen, könnte man meinen,<br />

das Schiff wäre erst vor kurzem versenkt<br />

worden.<br />

Wir tauchen am Schiffswrack entlang und<br />

begutachten die Brücke, als unsere Nullzeit<br />

langsam dem Ende zugeht. Zunächst steigen<br />

wir aus der Tiefe direkt über dem Schiff<br />

auf 20 Meter und gleiten dort <strong>im</strong> strömungsfreien<br />

Wasser weiter über das Wrack.<br />

Durch die klare Sicht können wir von hier<br />

aus be<strong>im</strong> gemütlichen Auftauchen einen<br />

unglaublichen Blick aus der „Vogelperspektive“<br />

auf beinahe das gesamte, knapp 100<br />

Meter lange Schiff werfen, das in seiner<br />

irrsinnigen Größe unter uns liegt.<br />

WraCK-eldorado,<br />

friedhof Und mUseUm<br />

Dieser erste Tauchgang bot nur einen kleinen<br />

Einblick in die magische Welt von Truk Lagoon.<br />

Jedes einzelne Wrack ist für sich ein Highlight<br />

für Taucher, und wir haben das Gefühl, <strong>im</strong><br />

Paradies der Schiffswracks angekommen zu<br />

sein. Die historisch tragische Geschichte dieser<br />

Lagune kommt einem jedoch <strong>im</strong>mer wieder<br />

in den Sinn, denn dieser Tauchplatz ist<br />

Kapitän Lance Higgs kümmert sich persönlich<br />

darum, wenn der Kessel der S.S.Thorfinn<br />

angeheizt wird. Seinem wachsamen Auge<br />

entgeht nichts und seinen Geschichten könnte<br />

man ewig zuhören. Er ist bereits selbst eine<br />

Legende in der „Truk Lagoon“.<br />

auch einer der größten Unterwasserfriedhöfe<br />

der Welt – und eines der größten Museen<br />

unter Wasser.<br />

Die faszinierenden Geschichten der einzelnen<br />

Wracks, erzählt von Kapitän Lance Higgs,<br />

machen diese Tauchgänge nicht nur zu einzigartigen<br />

Unterwasser-Erlebnissen, sie lassen<br />

Bilder <strong>im</strong> Kopf entstehen, die man nicht mehr<br />

los wird – fast als sähe man die Schiffe in ihrer<br />

vollen Pracht noch in der Lagune stehen, vor<br />

dem großen Angriff… SH<br />

Bilder von SWAT-Team, Werner Thiele


38<br />

Abenteuer<br />

Manche Schiffe konnten lange Zeit nicht<br />

eindeutig identifiziert werden, da man die Namen<br />

nicht mehr finden oder lesen konnte. Die Relikte<br />

in den Innenräumen erinnern hier an tragische<br />

menschliche Schicksale.


39<br />

Angefasst<br />

Tested by DiveInside • Tested by DiveInside •<br />

REDAKTIONS-<br />

CHECK<br />

Dieser neue „Trockene“ ist top – optisch,<br />

preislich und ausstattungsmäßig. Die zwei<br />

Oberschenkeltaschen haben es in sich: 25 x<br />

14 x 5 Zent<strong>im</strong>eter bieten reichlich Stauraum<br />

für alles, was be<strong>im</strong> Tauchen dabei sein muss.<br />

Das Wasser fließt aus zwei Löchern ab, je<br />

zwei Bungee-Schlaufen halten den Inhalt an<br />

Ort und Stelle – vorausgesetzt, man befestigt<br />

alles daran. Verschlossen werden die Taschen<br />

<strong>mit</strong> einem großzügig d<strong>im</strong>ensionierten Klettverschluss,<br />

der auch bei richtig vollen Taschen<br />

noch hält. Jede der beiden Taschen verfügt<br />

zudem über ein flaches Fach, praktisch zum<br />

dEtailS<br />

Die Ausstattungsdetails des Scubapro Evertec:<br />

• Heavy Duty Trilaminat<br />

• Diagonaler Frontreißverschluss<br />

• Teleskop-Torso<br />

• Warm-Neck-Kragen<br />

• Zwei Oberschenkeltaschen<br />

• Compressed-Neopren-Socken<br />

• I-Safe Instrumentenhalter<br />

• Hosenträger<br />

• Si-Tech-Ventile<br />

• Kopfhaube <strong>mit</strong> Luftablass-System<br />

• Damengrößen S, M und L/XL<br />

• Herrengrößen S bis XXXXL<br />

• Preis: 959 Euro<br />

Weitere Informationen unter www.scubapro.com<br />

starKes stücK<br />

troCKENtaUCHaNZUG<br />

SCUBaPro EVErtEC<br />

Eines sticht sofort ins auge: das gelungene design. Schlank, schwarz <strong>mit</strong> reflektierenden<br />

applikationen an Schultern und Knien; vier große „Scubapro-S“ zeigen, wo der Evertec<br />

herkommt. Wer einen trockentauchanzug aus trilaminat sucht, sollte diesen Neuling auf<br />

jeden Fall in die engere Wahl nehmen.<br />

Beispiel für Wetnotes oder Checklisten. Spätestens<br />

hier wird klar, dass der Evertec von<br />

aktiven Tauchern weitab des grünen Tisches<br />

konzipiert wurde.<br />

UnTers eis?<br />

Kein Problem!<br />

Ob Gewebe oder Neopren – jedes Material<br />

hat Vor- und Nachteile: Während Trilaminatanzüge<br />

durch hohe Robustheit glänzen, punktet<br />

Neopren bei Komfort und Wärmeverhalten.<br />

Doch abgesehen von der geringeren<br />

Isolation steht der Evertec seinen elastischen<br />

Neoprenbrüdern in nichts nach. Kombiniert<br />

<strong>mit</strong> einem Unterzieher wie dem Scubapro<br />

Polar Shell sind auch Eistauchgänge problemlos<br />

möglich – kein Grund also, <strong>im</strong> Winter<br />

auf sein Hobby zu verzichten.<br />

Der Evertec ist sehr schlank geschnitten und<br />

verzichtet auf überflüssiges Gewebe. Da<strong>mit</strong><br />

leistet er unter Wasser kaum spürbaren<br />

Widerstand – fast wie ein Nassanzug. Der<br />

Teleskoptorso wird vom flexiblen Schrittgurt<br />

unmerklich <strong>im</strong> Zaum gehalten und wirkt<br />

nicht überd<strong>im</strong>ensioniert. Auch das Anziehen<br />

der Flossen in der Hocke entpuppt sich nicht<br />

als Gewaltakt, der einem Lunge und Eingeweide<br />

quetscht.<br />

Wer bislang kein Freund von Rockboots war,<br />

sollte be<strong>im</strong> Evertec umdenken: Die Füße<br />

stecken mollig warm in weichen Compressed-Neoprensocken;<br />

darüber empfiehlt<br />

Bericht und Bilder von Michael Böhm


40<br />

Angefasst<br />

ProBiErEN GEHt üBEr BEStEllEN!<br />

Kaum ein Tauchausrüstungsteil ist so kostenintensiv wie ein Trockentauchanzug inklusive Zubehör. So komfortabel<br />

die diversen Onlineshops die Bestell- und Konfigurationsmöglichkeiten auch gestaltet haben – eine Anprobe <strong>mit</strong><br />

fachlicher Beratung ist gerade für Einsteiger ein unbedingtes Muss be<strong>im</strong> Kauf eines Trockentauchanzugs. Mit ständig<br />

über 200 Trockentauchanzügen auf Lager bietet Sport Eder & Berger <strong>im</strong> niederbayerischen Neuhaus am Inn eine<br />

riesige Auswahl an Marken, Typen und Größen. Eine günstige Gelegenheit zum Probetragen bei Glühwein und Bratwurst<br />

bietet die Hausmesse am 26. November 2011.<br />

sich das Tragen von Neoprenfüßlingen –<br />

mindestens zwei Schuhgrößen mehr – oder<br />

eben Rockboots. Wählt man sie in angenehmer<br />

Größe, sind kalte Füße definitiv passé.<br />

Die „Felsstiefel“ tragen sich wie Turnschuhe,<br />

das lästige Gummistiefelgefühl herkömmlicher<br />

Trockenboots entfällt. Nachteile: Sie<br />

trocknen nur langsam, und nach dem Ausziehen<br />

des Anzugs ist beides schmutzig –<br />

Rockboots und Neoprensocken.<br />

PlUsPUnKT für „i-safe“<br />

Zum Tragekomfort gehört auch das An- und<br />

Ausziehen, wofür die Evertec-Entwickler den<br />

Einstieg über einen Front-Diagonal-Reißverschluss<br />

gewählt haben. Ohne fremde Hilfe<br />

wird er von der linken Schulter beginnend<br />

nach rechts unten zur Hüfte gezogen. Die<br />

Kontrolle des korrekten Verschlusses und<br />

das Abdecken des Trockenzips <strong>mit</strong> der Gewebelasche<br />

beenden die Prozedur. Drei Klett-<br />

Streifen halten die Abdeckung geschlossen;<br />

Der Instrumentenhalter I-Safe fixiert<br />

das Armband des Computers.<br />

sie ist so konzipiert, dass die Klettverschlussteile<br />

gleich be<strong>im</strong> ersten Versuch übereinander<br />

positioniert sind. Der Halsbereich der<br />

<strong>mit</strong>gelieferten Kopfhaube aus 6,5 Mill<strong>im</strong>eter-<br />

Neopren verschwindet ohne Gefummel <strong>im</strong><br />

Warm-Neck-Kragen. Einen weiteren Pluspunkt<br />

gibt es für das Ausstattungsdetail<br />

namens „I-Safe“. Der Instrumentenhalter à<br />

la Wendelstein fixiert das Armband des Computers,<br />

wodurch er bei Kompression des<br />

Anzugs unter Wasser nicht über die Hand<br />

rutscht. Wer das Messinstrument statt am<br />

Unterarm lieber nahe dem Handgelenk trägt,<br />

muss allerdings auf „I-Safe“ verzichten.<br />

UmfangreiChes ZUbehör<br />

Nur ein Minuspunkt: Das Auslassventil, <strong>im</strong><br />

Anzuginneren <strong>mit</strong> Neoporen schützend<br />

unterlegt, zeigte be<strong>im</strong> Testanzug eine kleine<br />

Leistungsschwäche: Das Entlüften bei völlig<br />

geöffnetem Ventil hätte durchaus zügiger<br />

gehen dürfen.<br />

Wer sich für den Evertec entscheidet,<br />

bekommt einen Trockentauchanzug <strong>im</strong> Preissegment<br />

unter 1.000 Euro, der qualitativ und<br />

ausstattungsmäßig eindeutig darüber einzureihen<br />

ist. Dank geringerer Materialstärke<br />

hat der Evertec einen deutlichen Komfortgewinn<br />

gegenüber dem großen Bruder<br />

„Fjord“ erfahren. Geliefert wird der Anzug<br />

in einer ausreichend voluminösen Reißverschluss-Tragetasche,<br />

die als kreisrunde Unterlage<br />

be<strong>im</strong> Anziehen verwendet werden kann;<br />

in ihr befindet sich ein Fach für die kleinen<br />

Zusatzgeschenke von Scubapro: Pflegewachs<br />

für den Trockenzip und ein Reparaturset für<br />

den Fall eines Materialschadens. Ein Infla-<br />

Neoprensocken<br />

unter den<br />

Rockboots<br />

sorgen für<br />

angenehmes<br />

Tragegefühl<br />

(links).<br />

Großzügige<br />

Oberschenkel-<br />

Taschen auf<br />

beiden Seiten<br />

bieten Platz für<br />

allerlei nützliches<br />

(rechts).<br />

torschlauch komplettiert das Paket. Alles in<br />

allem geht der Evertec zum Preis von 959<br />

Euro (UVP des Herstellers) über den Laden-<br />

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tisch. Die Rockboots liegen bei 69 Euro, und<br />

der Unterzieher „Soft Shell“ schlägt <strong>mit</strong> stolzen<br />

329 Euro zu Buche. MB<br />

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42<br />

Biologie<br />

Fischauge sei wachsam!<br />

Nach menschlichen Begriffen ist der H<strong>im</strong>melsgucker kein<br />

schöner Fisch. auf den riesigen Kopf <strong>mit</strong> den Glupschaugen<br />

und dem oberständigen Maul <strong>mit</strong> seinen vielen scharfen<br />

Zähnen folgt ein stachelbewehrter Kragen und ein kegelförmiger<br />

rumpf. dass er uns Menschen hässlich erscheint,<br />

ist dem H<strong>im</strong>melsgucker aber wohl Sch...egal! Und vielleicht<br />

findet er ja auch, dass taucher hässlich, laut und langsam<br />

sind. Mit diveinside-redakteur Harald Mathä auf der Spur<br />

von hässlichen Fischen...<br />

h<strong>im</strong>melsgucKer – seltener<br />

entDecKt als Der steinfisch<br />

Bericht von Harald Mathä, Bild Osama Otoum


43<br />

Biologie<br />

iCh sehe diCh, dU siehsT<br />

miCh niChT!<br />

H<strong>im</strong>melsgucker buddeln sich natürlich nicht<br />

deswegen in den Sand ein, weil sie sich schämen,<br />

so hässlich zu sein. Sie sind Lauerjäger,<br />

die so eingegraben auf ihre Beute warten.<br />

Schaut man genau, so erkennt man vor den<br />

Augen auch die Umrisse der großen Maulspalte<br />

<strong>im</strong> feinen Sand. Manchmal machen die<br />

Fische auch <strong>mit</strong> einer Art kleiner „Angel“ ihre<br />

Beute neugierig. Kommt ein kleiner Fisch oder<br />

eine Garnele nahe genug, so schießt er plötzlich<br />

<strong>mit</strong> dem Kopf nach oben, und der Jäger<br />

reißt sein Maul weit auf. Durch den enormen<br />

Ruck und den entstehenden Unterdruck wird<br />

die Beute förmlich eingesaugt. Hat sich das<br />

aufgewirbelte Sed<strong>im</strong>ent gesenkt, ist die Beute<br />

wahrscheinlich schon <strong>im</strong> Magen des Fisches<br />

und der Jäger entweder verschwunden oder<br />

er hat sich schon wieder in den Sand eingegraben.<br />

Die Fransen verhindern, dass dem eingegrabenen<br />

Fisch Sand ins Maul fällt.<br />

Die He<strong>im</strong>at des H<strong>im</strong>melsguckers Uranoscopus<br />

scaber ist das Mittelmeer und seine Nebenmeere<br />

sowie angrenzende Gebiete <strong>im</strong> Atlan-<br />

HiMMElSGUCKEr<br />

Familie: Uranoscopidae<br />

Englisch: Stargazer<br />

Arten: Etwa 50 weltweit<br />

Größe: bis 90 cm, U. scaber bis 40 cm<br />

Aussehen: riesiger Kopf und kegelförmiger Rumpf,<br />

meist bis zu den Augen <strong>im</strong> Sand eingegraben<br />

Lebensraum: Bodenbewohner<br />

Nahrung: Fische und Garnelen<br />

Lebensraum: Boden- und Riffbewohner<br />

Verbreitung: warme und gemäßigte Meere<br />

Verwechslungsmöglichkeit: Petermännchen<br />

http://www.diveinside.de/ausgabe_38.html,<br />

ev. Drachenköpfe<br />

tik. Obwohl Sichtungen be<strong>im</strong> Tauchen sehr<br />

selten sind, ist er ein sehr häufig vorkommender<br />

Fisch. Bis in eine Tiefe von 400 Metern ist<br />

er weit verbreitet. Im Schwarzen Meer soll er<br />

in der „fischigen“ Biomasse sogar an sechster<br />

Stelle stehen. Dennoch sieht man ihn kaum,<br />

weil er sich eben in den „sooo langweiligen“<br />

Sand- oder Schottergrund eingräbt. Schlamm<br />

mag er weniger. Wäre das „Critterdiving“ <strong>im</strong><br />

Mittelmeer so populär wie in der Lembeh-<br />

Strait in Indonesien, dann würden wohl viel<br />

mehr wunderliche Kreaturen aus unserem<br />

nächsten warmen Meer fotografiert und<br />

bekannt werden.<br />

forTPflanZUng:<br />

KümmerTs Wen?<br />

Wenn noch nicht einmal für die Erforschung<br />

des Sexuallebens von Mantas Forschungsgelder<br />

auf ambitionierte Meeresbiologen<br />

warten, dann gibts für poppende hässliche<br />

Nur in der Nacht hat man die Chance, H<strong>im</strong>melgucker<br />

in voller Größe zu finden<br />

Dieses Exemplar stützt sich vollgefressen auf<br />

seine Bauchflossen. Die letzte Jagd war wohl<br />

sehr erfolgreich.<br />

Fische schon gar kein Geld. Aquarienbeobachtungen<br />

sind auch keine bekannt. Kein<br />

Wunder: Wer setzt sich schon zwei Fische in<br />

sein Salzwasseraquarium, von denen zu erwarten<br />

ist, dass sie die ganze Zeit <strong>im</strong> Sand eingegraben<br />

sind?<br />

Bilder: Joach<strong>im</strong> W., Osama Otoum, TomTom


44<br />

Biologie<br />

Dieser H<strong>im</strong>melsgucker wirkt<br />

schon fast komisch.<br />

Perfekt getarnt<br />

und fast unsichtbar<br />

<strong>im</strong> sandigen<br />

Untergrund: der<br />

Jäger auf der<br />

Pirsch...<br />

Verwechslungsmöglichkeit:<br />

Petermännchen<br />

Bilder: groß: links Thilo oben: Kühnast, © Harald rechte Mathä, Bilder: links oben: unten: Hans-Ulrich © Jeannine_Andre, Winkel, unten: Mitte: Henry © Heiko K.


45<br />

Biologie<br />

Großer Kopf, großes Maul und viele spitze Zähne.<br />

Auf den riesigen Kopf folgt ein kegelförmiger<br />

Körper.<br />

Ein mürrisch wirkender Fisch<br />

Ein schöner Fisch ist er wirklich nicht!<br />

Man ist also auf Vermutungen angewiesen:<br />

Es ist anzunehmen, dass H<strong>im</strong>melsgucker vor<br />

dem Sex ein Art Werben oder Vorspiel haben.<br />

Konkurrierende Männchen sollen sich heftig<br />

um ein paarungswilliges Weibchen kloppen.<br />

Hormone und andere Botenstoffe sollen da<br />

ins Wasser abgegen werden und dann ... blablabla<br />

... auswechselbarer Fischsex also, wie<br />

langweilig! Interessant hingegen ist, dass<br />

manche Arten der H<strong>im</strong>melgucker über elektrische<br />

Organe verfügen. Die sollen sie be<strong>im</strong><br />

Werben um einen Partner spezifisch einsetzen.<br />

Liebes-SMS unter Wasser oder Elektroschocks?<br />

Sind H<strong>im</strong>melsgucker vielleicht Sado-Maso<br />

Fische? Im Ernst: Welche Rolle diese elektrischen<br />

Signale, die be<strong>im</strong> Buhlen um einen<br />

Partner verwendet werden, spielen, ist kaum<br />

erforscht. Ebensowenig die Geräusche, die<br />

sie dabei ausstoßen.<br />

Wie auch <strong>im</strong>mer, ich möchte keine Geschichte<br />

erfinden: Die Fische paaren sich irgendwie<br />

– und zwar erfolgreich. Davon zeugen befruchtete<br />

Eier, die zur Wasseroberfläche aufsteigen.<br />

60.000 sollen es pro Weibchen sein! Die<br />

geschlüpften Larven leben noch <strong>im</strong> Plankton<br />

und wandern später zur Küste. Ab einer Länge<br />

von einigen Zent<strong>im</strong>etern beginnen sie sich<br />

wie „die Großen“ einzugraben. Mit einen Alter<br />

von einem guten Jahr und der Größe einer<br />

Handlänge werden sie geschlechtsreif – und<br />

tun dann das, was wir nicht wissen.<br />

KUrioses<br />

Die Volksmedizin kennt viele wunderliche<br />

Mittelchen, deren Wirkung oft nur auf Einbildung<br />

beruht. Besonders in Fernost. So wurde<br />

und wird alles, was nur annähernde Ähnlichkeit<br />

<strong>mit</strong> einem Genital hat, zu Liebestränken<br />

verarbeitet oder zur Stärkung der Libido verkauft.<br />

Nashornhörner, Pilze und Seegurken<br />

mussten dafür schon herhalten. Aber H<strong>im</strong>melsgucker<br />

nicht. Mancher antike Zeitgenosse<br />

dachte sich vielleicht „Der ist so hässlich wie<br />

meine Schwiegermutter, den könnte man<br />

doch zur Verhütung verwenden“, hat die Idee<br />

aber wahrscheinlich wieder verworfen. Trotzdem<br />

fand der Fisch seinen Weg in die Volksmedizin:<br />

Da er scheinbar in den H<strong>im</strong>mel guckt,<br />

scheint er gut für die Augen zu sein. Die alten<br />

Griechen versuchten <strong>mit</strong> der großen Gallenblase<br />

des H<strong>im</strong>melguckers Augenleiden zu<br />

lindern. Wie weit sie dabei erfolgreich waren,<br />

ist aber nicht überliefert. HM<br />

Bilder: Mitte: Dominik Voegtli, links oben: Andy Kutsch, links <strong>mit</strong>te: Mermaid0302, rechts unten: Michael Eisenmann


46<br />

Medizin<br />

hoffnung bei DrucKausgleichsproblemen<br />

neue behanDlung am DiaKo in bremen<br />

Schwierigkeiten be<strong>im</strong> druckausgleich sind wohl das am meisten verbreitete Problem be<strong>im</strong> tauchen.<br />

Meist ist das Problem nur vorübergehend und die Ursache schnell ausgemacht: die noch nicht<br />

ganz abgeklungene Erkältung oder die Kl<strong>im</strong>aanlage <strong>im</strong> <strong>Hotel</strong>z<strong>im</strong>mer bzw. auf dem tauchschiff.<br />

Für manch einen taucher sind solche druckausgleichsprobleme allerdings ein ärgerlicher dauerzustand.<br />

doch es gibt Hoffnung: am diaKo-Krankenhaus in Bremen wird eine neue operationsmethode<br />

angewandt, die den Betroffenen den Spaß am tauchen zurückbringen soll. Um die<br />

Erfolge der Methode speziell bei tauchern zu erforschen, ist eine wissenschaftliche Studie<br />

geplant. der leiter der Untersuchung, Pd dr. Christoph Klingmann, stellt die operationsmethode<br />

und die Studie vor.<br />

Druckausgleichsprobleme sind schon<br />

<strong>im</strong>mer das Problem Nummer eins in unserer<br />

HNO Tauchersprechstunde gewesen.<br />

Rund 80 Prozent der Probleme be<strong>im</strong> Tauchen<br />

betreffen das HNO-ärztliche Fachgebiet,<br />

bei Kindern sind es sogar 85 Prozent.<br />

In einer Analyse der Fälle unserer spezialisierten<br />

Sprechstunde stellte sich jeder<br />

vierte Taucher <strong>mit</strong> Problemen bei der Mittelohrbelüftung<br />

vor. Woran liegt dies und<br />

was kann man dagegen machen?<br />

Einführinstrument <strong>mit</strong> Katheter und Druckpumpe.<br />

Anatomie<br />

Das Mittelohr ist durch das Trommelfell luftdicht<br />

nach außen abgeschlossen. Da<strong>mit</strong> der<br />

Schall problemlos auf das Innenohr übertragen<br />

werden kann, muss er möglichst ohne<br />

Verlust durch das Mittelohr übertragen werden.<br />

Hierzu dienen die Gehörknöchelchen,<br />

die in einem luftgefüllten Raum schwingen.<br />

Die Luft kommt über die Ohrtrompete oder<br />

auch Eustach’sche Röhre aus dem Nasenrachenraum<br />

in das Mittelohr. Die Gaumenmuskulatur<br />

setzt an der Ohrtrompete an und<br />

Erster Schritt ist <strong>im</strong>mer die gründliche HNO-ärztliche Untersuchung des betroffenen Tauchers.<br />

öffnet diese bei jedem Schlucken, Gähnen<br />

oder auch be<strong>im</strong> Sprechen. Unter Wasser wird<br />

der Druckausgleich meist durch eine aktive<br />

Druckerhöhung <strong>im</strong> Nasenrachenraum ermöglicht,<br />

da sich die Ohrtrompete dann öffnet<br />

und Luft ins Mittelohr strömen lässt. Während<br />

des Auftauchens dehnt sich die Luft<br />

<strong>im</strong> Mittelohr aus und entweicht bei einer<br />

gesunden Ohrtrompete passiv aus dem Ohr<br />

in den Nasenrachenraum.<br />

Das Mittelohr be<strong>im</strong> tauchenden<br />

Säugetier<br />

Im Gegensatz zu uns landlebenden Säugetieren<br />

haben tauchende Säugetiere wie<br />

Delfine, Robben und Wale eine sehr kluge<br />

Konstruktion <strong>im</strong> Ohr. Ein kleines, flexibles<br />

Blutschwämmchen dehnt sich be<strong>im</strong> Abtauchen<br />

aus und gleicht den Volumenverlust<br />

aus, der durch den höheren Umgebungsdruck<br />

entsteht. Deshalb müssen unsere<br />

tauchenden Freunde aus dem Tierreich<br />

keinen Druckausgleich durchführen. Leider<br />

funktioniert das bei uns nicht in dieser<br />

Weise, und wir müssen auf die eine oder<br />

andere Art für einen Druckausgleich <strong>im</strong><br />

Mittelohr sorgen. Das funktioniert be<strong>im</strong><br />

einen Taucher besser und be<strong>im</strong> anderen<br />

schlechter.<br />

Bericht von PD Dr. Christoph Klingmann


47<br />

Medizin<br />

Wer ist betroffen?<br />

Häufig handelt es sich um Tauchanfänger,<br />

die Probleme <strong>mit</strong> dem Druckausgleich bzw.<br />

<strong>mit</strong> dem Handling der gesamten Tauchausrüstung<br />

unter Wasser haben und deshalb<br />

zu wenig Zeit, auf ihr Ohr und den<br />

Druckausgleich zu achten. Grundsätzlich<br />

ist ein Problem <strong>mit</strong> dem Druckausgleich<br />

nämlich <strong>im</strong>mer ein Missverhältnis zwischen<br />

zu schnellem Abtauchen und der momentanen<br />

Möglichkeit, einen Druckausgleich<br />

durchzuführen. Würde man sich Stunden<br />

für den Druckausgleich Zeit lassen, könnte<br />

jeder Mensch abtauchen, da auch durch<br />

die Diffusion von Luft aus dem Blut ins<br />

Mittelohr ein Druckausgleich stattfände.<br />

Da diese lange Zeit aber den Spaß am Tauchen<br />

mächtig verderben würde, möchte<br />

man natürlich so schnell wie für die aktuelle<br />

Abtauchgeschwindigkeit notwendig<br />

die Belüftung des Mittelohrs sicherstellen.<br />

Am wichtigsten ist dies übrigens für Apnoetaucher<br />

und UW-Rugbyspieler, da diese<br />

beiden Gruppen naturgemäß am wenigsten<br />

Zeit für die Durchführung des Druckausgleichs<br />

haben.<br />

Druckausgleichsprobleme betreffen aber<br />

auch sehr erfahrene Taucher. Viele der in<br />

meiner Tauchersprechstunde behandelten<br />

Taucher sind langjährige Taucher, die beispielsweise<br />

nach einer Erkältung keinen<br />

ordentlichen Druckausgleich mehr durchführen<br />

können. Die Erkältung hat sich also<br />

chronifiziert. Auch Tauchausbilder, die bei<br />

einem Notaufstieg einem Paniktaucher<br />

nachtauchen müssen, entwickeln manchmal<br />

nach so einem Notaufstieg eine chronische<br />

Tubenbelüftungsstörung, das heißt<br />

die Ohrtrompete funktioniert nicht mehr<br />

richtig. Man kann also grundsätzlich sagen,<br />

dass jeder Taucher von Problemen <strong>mit</strong> dem<br />

Druck ausgleich he<strong>im</strong>gesucht werden<br />

kann.<br />

Was kann man selbst unter Wasser tun?<br />

Wichtigste Regel ist <strong>im</strong>mer, von vornherein<br />

die Abtauchgeschwindigkeit an die Mittelohrbelüftung<br />

anzupassen. Funktioniert<br />

die Ohrtrompete nicht so gut, muss man<br />

eben langsamer abtauchen.<br />

Entscheidend ist die Durchführung des<br />

Druckausgleichs bevor man einen Druck<br />

auf den Ohren spürt, da dieser <strong>im</strong>mer<br />

schon ein Zeichen für einen Unterdruck<br />

auf dem Ohr ist, der die Schle<strong>im</strong>haut<br />

schwellen lässt und <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />

des Tauchgangs zu Problemen führen<br />

kann.<br />

Man sollte ausreichend Blei <strong>mit</strong>führen,<br />

sodass man sich langsam <strong>mit</strong> den Füßen<br />

Links: Blick in den Nasenrachen. Der Pfeil zeigt auf den Eingang der Ohrtube. Rechts: Loch <strong>im</strong> Trommelfell. Das kann Folge einer nicht funktionierenden<br />

Ohrtube sein (Pfeil zeigt auf das Loch).<br />

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48<br />

Medizin<br />

Der min<strong>im</strong>al-invasive Eingriff erfolgt in „Schlüssellochtechnik“ in Vollnarkose durch die Nase.<br />

voran sinken lassen kann. Dies gilt natürlich<br />

nur für Taucher <strong>mit</strong> Problemen be<strong>im</strong><br />

Druckausgleich. Warum? Abtauchen kopfüber<br />

führt zu einem erhöhten venösen<br />

Druck und da<strong>mit</strong> zu einem Anschwellen<br />

der Schle<strong>im</strong>haut, dies kann die Mittelohrbelüftung<br />

erschweren.<br />

Druckausgleich regelmäßig durchführen:<br />

Auf den ersten vier Metern sollte man alle<br />

30 Zent<strong>im</strong>eter den Druckausgleich durchführen,<br />

um die auf den ersten Metern großen<br />

Volumenschwankungen <strong>im</strong> Ohr auszugleichen.<br />

Flachwasser-Jo-Jo-Tauchgänge vermeiden:<br />

Die ersten Meter sind die gefährlichsten<br />

für druckbedingte Schädigungen und die<br />

schwierigsten für die Ohrtrompete. Zwar<br />

steigt der Druck unter Wasser kontinuierlich<br />

und gleichmäßig an, aber die Volumenschwankungen<br />

in den luftgefüllten<br />

Hohlräumen des Körpers, und dazu gehört<br />

auch das Mittelohr, sind auf den ersten<br />

Metern am größten.


49<br />

Medizin<br />

Was kann man ohne den Tauch-Doc tun?<br />

Die Mittelohrbelüftung lässt sich auch<br />

unabhängig vom Tauchen trainieren. Die<br />

Muskeln, die die Ohrtrompete öffnen, lassen<br />

sich trainieren wie jeder andere Muskel<br />

in unserem Körper auch. Geht man<br />

joggen, trainiert man unter anderem die<br />

Beinmuskulatur, stemmt man Hanteln, trainiert<br />

man die Armmuskulatur, und macht<br />

man <strong>im</strong> Trockenen einen Druckausgleich,<br />

so trainiert man eben die Ohrtrompetenmuskulatur.<br />

Deshalb sollten Taucher <strong>mit</strong><br />

Druckausgleichsproblemen bis zu 50-mal<br />

am Tag einen Druckausgleich durchführen.<br />

Dem Trommelfell und dem Mittelohr macht<br />

das gar nichts aus. Je öfter man Druckausgleich<br />

macht, umso wohler fühlt sich das<br />

Ohr. Also ist bei Druckausgleichsproblemen<br />

ein Ohrtrompeten-Muskeltraining angesagt.<br />

Wir nennen das Tubentraining: Alle<br />

zehn Minuten einen Druckausgleich durchführen,<br />

bis er <strong>im</strong>mer leichter funktioniert.<br />

Der noch nicht aufgeblasene Katheter in der Ohrtrompete am Ohrmodell.<br />

Um die Schle<strong>im</strong>haut, die die Ohrtrompete<br />

auskleidet, zu pflegen und mögliche chronische<br />

Entzündungen zu behandeln ist<br />

zusätzlich ein Schle<strong>im</strong>haut-Pflegeprogramm<br />

angesagt. Dazu sollte man morgens<br />

und abends Nasenspülungen <strong>mit</strong> Kochsalz<br />

durchführen. Dazu kann man eine Nasendusche<br />

verwenden (<strong>im</strong> Sanitätshandel oder<br />

in der Apotheke zu kaufen) oder aber ganz<br />

altmodisch das kochsalzhaltige Wasser in<br />

die flache Hand nehmen, durch die Nase<br />

einziehen und durch den Mund ausspucken.<br />

Klingt eklig…ist es auch. Hilft aber.<br />

Wir empfehlen einen gestrichenen Esslöffel<br />

Kochsalz pro Liter Wasser.<br />

Was macht der auf Tauchmedizin spezialisierte<br />

HNO-Arzt?<br />

Es gibt viele Ursachen für Druckausgleichsprobleme<br />

be<strong>im</strong> Taucher: Chronische<br />

Nasennebenhöhlenentzündungen, anatomische<br />

Besonderheiten, Vernarbungen <strong>im</strong><br />

Nasenrachen, gut- und (sehr selten) bös-<br />

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50<br />

Medizin<br />

artige Tumore <strong>im</strong> Nasenrachen und manches<br />

mehr, das durch eine endoskopische<br />

Untersuchung durch den HNO-Arzt ausgeschlossen<br />

werden sollte. Findet sich<br />

keine Ursache, die anderweitig behoben<br />

werden kann, empfehlen wir die obengenannten<br />

Maßnahmen und unterstützen<br />

die Behandlung einer möglichen chronischen<br />

Entzündung der Schle<strong>im</strong>haut durch<br />

örtlich wirkende Kortison-Nasensprays.<br />

Diese Maßnahmen sollten für wenigstens<br />

sechs Wochen durchgeführt und dann <strong>im</strong><br />

Rahmen eines Probetauchgangs getestet<br />

werden, ob sie erfolgreich waren. Ist dies<br />

nicht der Fall, gibt es seit Kurzem eine neue,<br />

vielversprechende Methode zur Behandlung<br />

von Tubenbelüftungsstörungen.<br />

Operative Behandlung von<br />

Tubenbelüftungsstörungen<br />

Es gibt eine Vielzahl von operativen<br />

Behandlungen, die bei Tubenbelüftungsstörungen<br />

angewandt wurden. Tubenendoskopie,<br />

Tubenlaserverfahren, Golddraht<br />

einlegen, Tubensprengung und vieles mehr.<br />

Keines dieser Verfahren hat sich bisher<br />

durchsetzen können. Seit kurzem gibt es<br />

ein sehr vielversprechendes Verfahren, das<br />

wir <strong>im</strong> Rahmen einer wissenschaftlichen<br />

Untersuchung <strong>im</strong> DIAKO in Bremen testen.<br />

Hierzu wird dem Patienten (diese Methode<br />

wird auch bei Nichttauchern angewandt)<br />

in Narkose ein Einführinstrument in die<br />

Nase eingebracht. Über dieses Instrument<br />

wird ein Katheter in die Ohrtrompete der<br />

betroffenen Seite oder auch beider Seiten<br />

eingeführt. Der Katheter funktioniert ähnlich<br />

dem sogenannten „Herzkatheter“, den<br />

mancher vielleicht aus der Herzkranzgefäß-<br />

Dilatation kennt. Der Katheter, der speziell<br />

für die Ohrtrompete entwickelt wurde,<br />

wird darin eingeführt und dort <strong>mit</strong>tels<br />

Kochsalzlösung für zwei Minuten auf zehn<br />

bar aufgepumpt. Dabei dehnt er sich auf<br />

ein definiertes Maß von 3,6 Mill<strong>im</strong>eter aus<br />

und erweitert die Ohrtrompete. Hierdurch<br />

soll es zu einer langfristig besseren Funktion<br />

der Ohrtrompete kommen. Es ist sehr<br />

wichtig, dass die Ohrtrompete nicht zu<br />

weit gedehnt wird, da sich in der Nähe<br />

zum einen die Kopfschlagader befindet<br />

und zum anderen ein Krankheitsbild der<br />

„klaffenden Tube“ entstehen könnte. Die<br />

Ohrtrompete muss nämlich in Ruhe<br />

geschlossen sein, da man sonst permanent<br />

das eigene Atemgeräusch hört und zusätzlich<br />

ein Echo be<strong>im</strong> Sprechen. Es ist also<br />

sehr wichtig, dass man ein gesundes Maß<br />

für die Ohrtrompetendehnung findet. Mehr<br />

Informationen zu der Behandlungsmethode<br />

findet man hier:<br />

PD Dr. med. Christoph Klingmann, Studienleiter<br />

Erfolgsaussichten bei Tauchern<br />

Es gibt noch keine wissenschaftlichen<br />

Erfahrungen zur Behandlung von Tauchern.<br />

Deshalb ist hierzu eine Studie geplant.<br />

Selbst für Nichttaucher ist die Studienlage<br />

noch sehr eingeschränkt, und es liegen<br />

noch keine Untersuchungen zum Langzeiter<br />

folg der Behandlung vor. Denn die<br />

Methode wird auch bei Nichttauchern erst<br />

seit 2009 angewendet. Es bleibt also abzuwarten,<br />

wie die Methode bei Tauchern<br />

funktioniert und wie gut die Langzeiterfolge<br />

<strong>mit</strong> dieser Methode sind. Grundsätzlich<br />

kann das Verfahren aber beliebig oft<br />

wiederholt werden. Die Komplikationswahrscheinlichkeit<br />

ist sehr klein und eher<br />

theoretischer Natur. Mehr hierzu erfahren<br />

Interessenten <strong>im</strong> Rahmen des Studiengesprächs.<br />

Teilnahme an der Studie<br />

Jeder Taucher <strong>mit</strong> Tubenbelüftungsstörungen<br />

kann an dieser Studie teilnehmen.<br />

Voraussetzung sind ein persönliches<br />

Erscheinen in Bremen <strong>im</strong> DIAKO, Volljährigkeit<br />

und die Bereitschaft, zunächst einen<br />

konservativen Behandlungsversuch zu<br />

unternehmen. Dieser wird nach der ersten<br />

Untersuchung und Messung der Tubenfunktion<br />

in Bremen eingeleitet. Jeder Taucher<br />

muss zunächst die obengenannten<br />

konservativen Maßnahmen durchführen,<br />

und nur wenn diese nicht zu einer Verbesserung<br />

der Tubenfunktion geführt haben,<br />

kommt das operative Verfahren in Betracht.<br />

Geplant ist zunächst ein Nachbeobachtungszeitraum<br />

von einem Jahr. Man muss<br />

also mindestens viermal nach Bremen fahren,<br />

um <strong>mit</strong>zumachen:<br />

Erste Untersuchung zum Ausschluss anderer<br />

Ursachen <strong>mit</strong> Einleitung der konservativen<br />

Therapie.<br />

Zweiter Termin zur Tubendilatation in<br />

Narkose <strong>mit</strong> stationärem Aufenthalt in der<br />

Klinik.<br />

Dritter Termin zur Nachuntersuchung und<br />

Erlaubnis zum Tauchen<br />

Vierter Termin zur Nachuntersuchung<br />

nach einem Jahr<br />

Wer Interesse an einer Studienteilnahme<br />

hat, ist herzlich nach Bremen eingeladen.<br />

Weitere Informationen gibt es nach Kontaktaufnahme<br />

<strong>mit</strong> dem Studienleiter PD Dr.<br />

Christoph Klingmann über die Homepage:<br />

www.tauchersprechstunde.de<br />

oder direkt per Email an:<br />

tauchersprechstunde@gmail.com.<br />

CK<br />

WEitErE iNForMatioNEN<br />

Weitere Infos findet man in der Mediathek der ARD.<br />

Dort kann man sich einen Fernsehbeitrag über die<br />

Tauchersprechstunde am DIAKO in Bremen anschauen<br />

und findet auch weitere Informationen zu der neuen<br />

Behandlungsmethode.<br />

Bilder von Klingmann, Ingo Hartel DIAKO Bremen, Medienabteilung Universitätsklinik Heidelberg


Augenblicke<br />

tauchlehrer: hero oDer zero?<br />

Sehr erfahren soll er sein, der perfekte<br />

Tauchlehrer, zumindest dann, wenn man<br />

den <strong>im</strong>mer wiederkehrenden Diskussionen<br />

zu dem Thema hier auf Taucher.Net folgt.<br />

Nur keiner dieser „<strong>mit</strong> hundert Tauchgängen<br />

in Thailand den PADI-Instructor gemacht“-<br />

Typen. Dazu muss er medizinisch fit sein,<br />

schon viel erlebt haben, <strong>im</strong>mer freundlich<br />

sein und den Blick auch mal über den eigenen<br />

Tellerrand richten können. Und er muss<br />

natürlich selbst ein sehr guter Taucher sein:<br />

Wie soll er anderen sonst beibringen, was<br />

er eventuell selber gar nicht kann?<br />

Ich bin mir da nicht so sicher. Wirklich nicht.<br />

Alleine schon, was die Erfahrung angeht:<br />

Es gibt erfahrene Taucher und erfahrene<br />

Tauchlehrer und beides muss nicht zwingend<br />

das Gleiche sein. 500 Tauchgänge<br />

insgesamt und bislang 40 brevetierte Schüler<br />

oder 2.000 Tauchgänge insgesamt und<br />

dafür erst der erste Schüler – welcher der<br />

beiden Probanden ist jetzt erfahrener?<br />

Natürlich ist es toll, wenn der Ausbilder von<br />

Australien bis in die Antarktis jedes Tauchgebiet<br />

kennt und massig Anekdoten erzählen<br />

kann: Ob ihn das zwingend zu einem<br />

besseren Tauchlehrer macht, sei dahingestellt.<br />

Und Geschichten über schlechte<br />

Tauchlehrer, meistens also „die anderen“,<br />

gibt es wie Sand in der Sahara: Jeder kennt<br />

sie, diese „ich hab da mal einen gesehen,<br />

der…“ oder „In XYZ war mal ein Tauchlehrer,<br />

der hat <strong>mit</strong> seinen Schülern….“. Der klassische<br />

Taucher-Bullshit also.<br />

Dass es quer durch alle Verbände und Organisationen<br />

viel zu leicht und viel zu früh<br />

möglich ist, andere Menschen auszubilden,<br />

ist schon öfters bemerkt wurden. Ebenso,<br />

dass dies auch in den Augen erfahrener<br />

Tauchlehrer zu einer Abwertung des eige-<br />

Für die einen sind sie Götter in Neopren, für die anderen heutzutage eher<br />

schnell erzeugte Wichtigtuer <strong>mit</strong> einem zu großen Darstellungsbedürfnis:<br />

Der Tauchlehrer, das unbekannte Wesen. Fast alle Taucher sind sich einig<br />

darüber, dass Tauchlehrer die Qualität einer Ausbildung stärker best<strong>im</strong>men<br />

als der Verband, dem sie angehören – aber was macht ihn eigentlich aus,<br />

den „guten“ Tauchlehrer?<br />

nen Standes führt. Tauchlehrer wird man,<br />

weil man es will – das Können spielt dabei<br />

nur eine untergeordnete Rolle. Über die<br />

Gründe, warum Menschen, die selber kaum<br />

jemals selbstständig tauchen waren, nun<br />

unbedingt ein Tauchlehrerbrevet benötigen,<br />

können Soziologen sicher vortrefflich streiten:<br />

Aufgabe der Verbände und Organisationen<br />

wäre es, dieses Selbstdarstellertum<br />

ohne jeden Hintergrund massiv einzuschränken<br />

und den Weg dorthin deutlich<br />

zu erschweren. Die Spreu vom Weizen zu<br />

trennen. Die Regularien zu verschärfen. Den<br />

Wildwuchs einzudämmen. Deutlich schwieriger<br />

ist es, festzulegen, was einen guten<br />

Tauchlehrer denn nun eigentlich ausmacht:<br />

Vielleicht hilft dabei ja der Blick auf andere<br />

Sportarten.<br />

der loThar maTThäUs<br />

des TaUChens<br />

Dass Erfahrung und das eigene Können<br />

nicht der alleinige Maßstab sein können,<br />

beweist die beliebteste Sportart der Deutschen,<br />

der Fußball, an fast jedem Wochenende.<br />

Lothar Matthäus war in seiner aktiven<br />

Zeit ein überragender Athlet, wurde Rekordnationalspieler<br />

der Fußball-Nationalmannschaft,<br />

eine weltweit angesehene Ikone<br />

seines Sports. Jürgen Klopp dagegen war<br />

ein <strong>mit</strong>telmäßig begabter Zweitligaspieler<br />

ohne jede internationale Erfahrung. Dennoch<br />

gibt es wohl nur wenige Betriebsblinde,<br />

die auf den Gedanken kommen, bei<br />

Matthäus könne es sich auch um den besseren<br />

Fußballtrainer handeln. Weil zum<br />

Ausbilden, zum „Lehren“ von Wissen, eben<br />

noch mehr gehört: Intelligenz, Empathie,<br />

das Erkennen von Fehlern und das Vermögen,<br />

Menschen gemäß ihrer individuellen<br />

Veranlagungen auch individuell zu unterrichten.<br />

Hierbei hilft einem Erfahrung natürlich<br />

auch ganz ungemein weiter. Aber eben<br />

die spezifische Erfahrung, die man in der<br />

Ausbildung von Schülern gemacht hat und<br />

weniger die, die aus Tauchgängen am Südpol<br />

heraus resultieren.<br />

Mir fallen aus eigener Erfahrung jetzt jede<br />

Menge Taucher ein, die enorm erfahren,<br />

weitgereist und <strong>mit</strong> einem <strong>im</strong>mensen Wissen<br />

gesegnet sind, aber dennoch völlig<br />

ungeeignet für den Beruf des Tauchlehrers<br />

wären. Weil sie ein unterirdisches Sozialverhalten<br />

haben, einen beschränkten Blick,<br />

mangelndes Einfühlungsvermögen und ein<br />

so festgezurrtes Weltbild, dass sie ihre eingefahrenen<br />

Ansichten auf alle Mitmenschen<br />

übertragen wollen: Sie sind die Lothar Matthäusse<br />

des Tauchsports.<br />

Irgendwo zwischen diesen Kandidaten und<br />

den „Schnellgebleichten“ (Danke an die<br />

Taucher.Net-Forumsgemeinde: Ich LIEBE<br />

diesen Begriff!) ist er also zu finden: Der<br />

gute Tauchlehrer, die gute Tauchlehrerin.<br />

Um diese Menschen zu finden, genügen<br />

leider keine schnöden Zahlen – auch nicht<br />

die der absolvierten Tauchgänge <strong>im</strong> Logbuch.<br />

Was ein wenig weiter hilft, ist Mundpropaganda,<br />

Erfahrungsberichte anderer<br />

Schüler, die persönliche Sympathie und – so<br />

altmodisch dies auch klingen mag – das<br />

gute, alte Bauchgefühl. Vertrauen wir also<br />

darauf: Solange sich in den Ausbildungsrichtlinien<br />

diesbezüglich nichts ändert,<br />

bleibt der reine Tauchlehrerstatus ein Muster<br />

<strong>mit</strong> beschränktem Wert. lG<br />

51 Bericht von Linus Geschke


52<br />

Vorschau Die nächste DiveInside erscheint am 12.12.2011<br />

EiNStiEG tECH-taUCHEN<br />

IN DER NÄCHSTEN AUSGABE Augenblicke:<br />

Roswitha<br />

Fundamentals – der perfekte Einstieg<br />

ausbildung Höhlentaucher<br />

rebreather für tech Einsteiger<br />

Reise:<br />

Peljesac<br />

Biologie:<br />

Korallen - 1000&1e Pracht<br />

Das Online-Magazin vOn Taucher.neT<br />

<strong>im</strong>PressUm<br />

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