Imhof / Dillier Mario Birrer - 6-Tagerennen Zürich

Nr. 6 | 5. Dezember 2010
THE SIXDAYS NEWS erscheinen vom
30. November bis 5. Dezember täglich
THE SIXDAYS NEWS
Gefährlich: Die Ablösungen
im höchsten Renntempo
Loïc Perizzolo: Politik ist
die Quelle alles Übels.
Wer kommt heute erstmals ins
Goldene Buch der Zürich-Sieger?
The Race Is Over
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Tom Pavletic
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Sonntag 5. Dezember 2010 THE SIXDAYS NEWS 3
Profi s – Stand nach der 5. Nacht
Runden/
Platz Team Fahrer Nation Patronat Punkte
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Der erstgenannte Fahrer trägt die schwarze Nummer (Ziffer).
Marguet Tristan SUI 0
Keisse Iljo BEL
Price
239
Marvulli Franco SUI 0
Aeschbach Alexander SUI
Skoda
234
Hondo Danilo GER 0
Bartko Robert GER
Samsung
222
Stam Danny NED 1
Van Bon Léon NED Möbel Märki 192
Lampater Leif GER 2
Grasmann Christian GER
ewz
143
De Ketele Kenny BEL 5
Mertens Tim BEL
Atzmännig
179
Imhof Claudio SUI 5
Dillier Silvan SUI
Lerch & Partner
169
Perez Walter ARG 9
Donadio Sebastian ARG
Habegger
139
Perizzolo Loïc SUI 12
Masotti Fabio ITA
Riposa
124
Holloway Daniel USA
Pearce Colby USA
Hotel Krone
Unterstrass 55
Oberholzer Bernhard SUI 20
Barth Marcel GER
Malbuner
71
Müller Andreas AUT 20
Krauss Sven GER
Riverside
28
Steher – Stand nach der 5. Nacht
Fahrer Rang-
Platz Team Schrittmacher Nation Patronat punkte
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Atzeni Giuseppe SUI 15
Allianz Suisse
Durst Dieter GER
Albasini Michael SUI 17
Aebi René SUI
Skoda
Kos Patrick NED 18
Kos René NED
Sika
Jörg Peter SUI 19
Baur Thomas GER
Planzer
Birrer Mario SUI 23
Weiss Felix SUI
Lerch & Partner
Möbus Marcel GER 34
Baur Helmut GER
Wespe
13
Wir wollen gewinnen
Robert Bartko
«
Ich begrüsse Sie recht herzlich
zum Finaltag des 54. Zürcher
6-Tagerennens. Geht man davon
aus, dass das Siegerpaar im Quartett
Marvulli/Aeschbach, Stam/
Van Bon, Lampater/Grasmann,
Bartko/Hondo zu suchen ist, wird
man gewahr, dass der Altersdurchschnitt
dieser Fahrer stolze 34
Jahre beträgt. Das ist kaum Zufall,
sondern Hinweis darauf, dass auch
die modernen 6-Tagerennen in der
Summe ihrer vielseitigen Disziplinen
noch immer Ausdauer-Prüfungen
sind. Und die Américaines
sind zwar im Vergleich zu früher
kürzer geworden, aber noch immer
braucht es viel Erfahrung, um
das Rennen «lesen» zu können, zu
spüren, wann es günstig ist anzugreifen,
wann eher Zurückhaltung
angebracht ist. Diese Routine geht
den jungen Fahrern und auch jenen,
die nur ab und zu Sixdays fahren,
ab. Sie verpuff en dadurch kostbare
Kräfte, die in den entscheidenden
Momenten dann fehlen. Dass so
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1
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viele «Alte» die Szene dominieren,
hat aber auch damit zu tun, dass
die Strasse für die jungen Rennfahrer
wie ein Magnet wirkt.
Dabei hat die Bahn durchaus ihre
Reize. Es stehen die unterschiedlichsten
Disziplinen zur Auswahl
und im Gegensatz zur Strasse
bleibt man stets in Tuchfühlung
mit dem Publikum. Und selbst als
Sechstagefahrer lässt sich noch
immer gut leben. Noch immer stehen
das ganze Jahr über elf Rennen
auf dem Programm und schon
in absehbarer Zeit sollen weitere
Prüfungen in Italien und Deutschland
wieder dazukommen.
Doch wahrscheinlich interessiert
Sie die Gegenwart mehr, zum Beispiel,
was Danilo Hondo und ich
uns fürs Finale im Hallenstadion
vorgenommen haben. Ganz einfach:
Wir wollen gewinnen. Für
den auf der Strasse erfolgreichen
Danilo wäre es der erste 6-Tagesieg
überhaupt. Und was mich betriff t,
so wurde ich in den vergangenen
drei Jahren mit Iljo Keisse zweimal
Zweiter. Höchste Zeit also, die 2
durch eine 1 zu ersetzen.
Ein spannendes Finale wünscht
Ihnen»
Robert Bartko
Geboren am 23. Dez. 1975 in Potsdam. – Doppel-
Olympiasieger 2000 in Sydney (Verfolgung, Mannschaftsfahren),
4-facher Weltmeister (1999 Verfolgung
und Mannschaftsfahren, 2005 und 2006
Verfolgung). – 59 Sixdays, 15 Siege – In Zürich 2007
und 2008 je 2. (mit Keisse)
Sprinter – Stand nach der 5. Nacht
Platz Team Fahrer Nation Patronat Punkte
Thiele Philipp GER Möbel Märki 27
Döhrer Sebastian GER Möbel Märki 32
Bonafos Thomas FRA Die Mobiliar 36
Doucet Adrien FRA Elektro Material 38
Furrer Felix SUI BE Electric 45
Dennler Simon SUI
Swiss
Sportmassage 47

4 THE SIXDAYS NEWS Sonntag, 5. Dezember 2010
Theo
Das Programm der 6. «Nacht»
12:10 Mannschaftsvorstellung Amateure
12:20 Final IGOR Amateur 6-Tagerennen
13:05 Mannschaftsvorstellung Profis
13:30 Américaine 125 Runden
14:00 Showtime Eurodancers
14:05 Showtime Eve Kay
14:15 Sprinter Sprint
14:25 Mobilezone Rundenzeitfahren
15:05 Sprinter Keirin
15:10 Siegerehrung Amateur 6-Tagerennen
15:20 Skoda-Derny-Classic Final um den Skoda Superb
15:55 Sprinter Italienne
16:05 Showtime Eve Kay
16:15 Sprinter Gesamt Siegerehrung
16:20 Bicycle Holidays Max Hürzeler Steherrennen Final 125 Rd.
16:55 Showtime Bikeshow.ch vs. Ruff’n’X
17:25 Final 54. Zürcher 6-Tagerennen Möbel Märki Américaine
18:25 Verlosung Tombola Hauptpreise
18:35 Siegerehrung
18:55 Ende des 54. 6-Tagerennen
Amateure – Stand nach der 5. Nacht
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Platz Team Fahrer Nation Patronat Punkte
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Der erstgenannte Fahrer trägt die schwarze Nummer (Ziffer).
Law Jackson AUS
Carver Alex AUS
Peter Joel SUI
Küng Stefan SUI
Suter Gaël SUI
Hugentobler Loïc SUI
Stucki Dominik SUI
Karzen Kit USA
Sandstød Michel DEN
Sørensen Nichlas DEN
Alborn Michael SUI
Albasini Luca SUI
7
Flatera Radsport
Uster 11
Thömel Tino GER Roland 8
Jussen Alexander GER
Mrácek Michal CZE
Filip Jakub CZE
Heeneman Willy NED
Imming Bram NED
Mösler +
Meier AG 60
Schweiz. Rennfahrerverband
18
6
Trois jours
d’Aigle 33
Züri Metzgete
GmbH 20
Studer AG 4
Bedachungen
9
Flash Velound
Autokurier 12
AbZ Werbeartikel
AG 2
Aitcheson Ryan CAN Peter Schröder 11
Miller Barry USA
5
6
9
Haushaltgeräte 2
Siggenthal-Station
Beccaglia Julian ARG
Raiffeisen 16
Gaday Lucas ARG
Oerlikon 3
Juhas Thomas GER Restaurant 16
Fussnegger Lucas GER
0
Furtbächli 0
Regensdorf
17
Media
Direct AG 0
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Sonntag 5. Dezember 2010 THE SIXDAYS NEWS 5
Loïc Perizzolo über Träume, Realitäten und seine grosse Leidenschaft
«Die Polititk ist die Quelle allen Übels»
Was ist ihre grosse Leidenschaft
neben dem Sport?
«Die Berge. Meine Ferien verbringe
ich meist in Chandolin, einem
ruhigen Ort im Wallis. Im Gebirge
wandern, skifahren, biken und zum
Abkühlen ein Bad in einem eiskalten
Bergsee, das ist es, was ich in meiner
Freizeit über alles liebe.»
Was wären Sie heute, wenn Sie
nicht Profisportler geworden wären?
«Ich habe die Matura gemacht und anschliessend
während sechs Monaten
Soziologie studiert. Aber dann musste
ich einsehen, dass es für mich nicht
möglich war, gleichzeitig in Sport und
Studium das Optimum zu leisten.»
Was haben Sie im Sport gelernt,
was man im normalen Leben nicht
oder schwerlich lernen kann?
«Als Sportler kommt man schon in
sehr jungen Jahren auf der ganzen
Welt herum, lernt andere Menschen,
andere Länder und andere Kulturen
kennen. Das erweitert den Horizont
früher, als dies normalerweise der
Fall ist.»
Welchen Sportanlass haben Sie
zuletzt als Privatperson besucht?
«Keinen. Wenn ich frei habe, dann
suche ich die Ruhe in den Bergen.»
Haben Sie sich schon Gedanken
darüber gemacht, was beruflich
sein wird, wenn Ihre sportliche
Karriere zu Ende ist?
«Nicht gross. Ich stehe ja erst am
Beginn meiner sportlichen Karriere.
Sportlehrer wäre eine Möglichkeit,
Loïc Perizzolo
Loïc Perizzolo fuhr im November mit dem schweizer Bahnvierer einen neuen Bahnrekord.
Foto: Christina Kelkel.
das Studium fortsetzen eine andere.
Die vielen Reisen haben mein Interesse
an der Fliegerei und deren Logistik
geweckt. Skyguide, das wäre zum
Beispiel ein Job, der mich fasziniert.»
Schadet Sex vor einem Wettkampf?
«Nein.»
Geboren am 20. Oktober 1988
Wohnhaft in Veyrier (GE)
Titel: 2006 Junioren-Schweizermeister
Omnium, 2010 Américaine-
Schweizermeister (mit Marvulli)
Internationale Auszeichnungen:
2005 3. Junioren-WM Scratch.
2007 U-23-EM Americaine 3. (mit
Bally)
Siege in Nachwuchs-Sixdays:
2006 Dortmund (mit Bally), 2009
Kopenhagen (mit Marguet).
Schweizer Rekordhalter mit dem
Bahnvierer (4:10,681).
2009 in Zürich bei den Profis 11.
mit Bally
In welcher Hinsicht könnte man Sie
als Vorbild nehmen?
«Ich bin noch zu jung, um in irgend
einer Beziehung schon Vorbild für
andere Menschen sein zu können.»
Welchen Luxus leisten S ie sich?
«Dass ich mich dank der Unterstützung
durch meine Eltern ganz auf
den Sport konzentrieren kann.»
Was ist wichtig in Ihrem Leben?
«Dass ich Spass habe an dem, was
ich mache. Und dass ich zu dem stehen
kann, was ich anpacke.»
Was ist aus Ihren Kinderträumen
geworden?
«Als Kind wollte ich Mountainbike-
Rennfahrer werden.»
Welches ist Ihre bevorzugte Musik
und spielen Sie selber auch ein
Instrument?
«Ich spiele selbst kein Instrument.
Am liebsten höre ich alten Rock, Yes,
AC/DC, Rolling Stones.»
Welches ist Ihre liebste
Fernsehsendung?
«Ich lese lieber ein gutes Buch.»
Welches Menu haben Sie zuletzt
gekocht?
«Eine selber gemachte Pizza. Aber
meine Spezialität sind Desserts, vor
allem Tiramisu.»
Wie sehen Ihre Traumferien aus?
«Die Bergwelt von Chandolin.»
Und was darf im Gepäck auf keinen
Fall fehlen?
«Ein gutes Buch.»
Welche Persönlichkeit würden
Sie gerne einmal zum Essen
einladen?
«Dazu fällt mir nichts ein. Ich bin zufrieden,
wenn ich mit meinen Eltern
am Tisch sitzen kann.»
Was bedeutet Ihnen die Schweiz?
«Das Gefühl, zu Hause zu sein.»

6 THE SIXDAYS NEWS Sonntag, 5. Dezember 2010
Fortsetzung von Seite 5
«Die Polititk ist die Quelle allen Übels»
Welches ist das schönste
Kompliment für Sie?
«Wenn die Mechaniker-Legende
Fritz Brühlmann zu mir sagt: Du bist
gut gefahren.»
Was würden Sie verändern, wenn
Sie politisch die Macht dazu
hätten?
«Politik mag ich nicht. Sie ist die
Quelle aller Probleme.»
Ein Tag, den Sie vergessen?
«Als ich mit Maxime Bally 2007 völlig
unverhofft die Bronzemedaille
bei der Américaine-Europameisterschaft
gewann.»
Was macht Sie glücklich, was
macht Sie traurig?
«Glücklich macht mich, wenn alles
klappt, was ich mir vorgenommen
Geführte Vollmondtouren
Dezember – März
www.atzmaennig.ch
habe, traurig stimmt mich, wenn mir
vertraute Menschen Menschen Probleme
haben.»
Woran glauben Sie?
«Ich glaube an mich selbst.»
Welche Persönlichkeit fasziniert
Sie, im Sport und ausserhalb?
«Im Sportbereich Carlo Janka mit
seiner Ruhe, seiner Konzentration
und seiner Fähigkeit, im entscheidenden
Moment das Optimum aus
seinem Potential abzurufen.
Ausserhalb des Sports sind es
die Schriftsteller, die mich mit ihren
Werken faszinieren.»
Was möchten Sie in Ihrem Leben
unbedingt noch machen, sehen
oder erleben?
«Heliskiing in Alaska.»
Wurde im gestrigen Rundenzeitfahren nur von Tristan Marguet geschlagen:
Loïc Perizzolo. Foto: Christina Kelkel
Schneeschuh-Trail,
2 markierte
Routen

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8 THE SIXDAYS NEWS Sonntag, 5. Dezember 2010
Spektakulär: Die Américaine
Hier werden Sie zum Insider.
Hier erfahren Sie einiges zur
ruhmreichen Geschichte der
6-Tagerennen. Blättern wir in
der Geschichte zurück.
Nach fünf Nächten im Hallenstadion
sei die Frage erlaubt. Wissen Sie nun,
was ein Américaine ist? Nicht, dann
erklären wir es hier kurz und bündig:
Eine Jagd. Am besten vergleicht man
eine Américaine mit einem Staff elrennen
von Läufern. Im Gegensatz
zur Leichtathletik, wo ein Läufer
nur einmal im Einsatz ist, an einem
festgelegten Ort den Stab weiter gibt
und dann ausscheidet, lösen sich
während der Jagd die zwei zusammengehörenden
Fahrer, beliebig oft
an beliebigen Orten ab.
Die beiden Fahrer sind erkennbar
am gleichen Trikot. Massgebend ist
jeweils nur jener Fahrer, der sich im
Rennen befi ndet. Das erklärt auch,
DAMIT ES SIEGERN IM
weshalb sein Partner
unten in der sogenannten
Schale oder
im obern Teil der Bahn
langsam kreist und
sich dabei erholt. Der
im Rennen befi ndliche
Fahrer legt zwei bis
drei Runden zurück
(400 – 600 m), ehe er
mit einer Ablösung
seinen Partner lanciert
und sich seinerseits
bis zum nächsten
Einsatz erholen kann.
Gefährlich: Ablösung
in höchstem Tempo
Früher wegen der Gefährlichkeit
verboten,
wird inzwischen durchwegs die
Schleuder-Ablösung praktiziert, bei
der sich die Partner an der Hand
fassen. Um sich in hohem Tempo
Der argentinische Entertainer Sebastian «Seba» Donadio
(vorne) bringt mit einer Schleuderablösung seinen Partner
Walter Perez in Schwung. Foto: Christina Kelkel
und bei grosser Anstrengung auf
diese spektakuläre Weise abzulösen,
braucht es volle Konzentration, akrobatisches
Geschick und blindes
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Vertrauen in den
Partner.
Um einen Unfall
zu vermeiden, darf
sich der Rennfahrer
nie nur auf das Hinterrad
des Vordermanneskonzentrieren.
Ähnlich wie beim
Autofahren gilt es,
möglichst weit voraus
zu schauen. Nur
so lassen sich anstehendeAblösungen
erkennen. Eine
Ablösung ist immer
mit einem momentanen
Tempoverlust
verbunden. Und da
die Bahnvelos über keine Bremsen
verfügen, fährt ins ablösende Paar
hinein wer nicht aufpasst. Der Sturz
unvermeidlich.
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Sonntag 5. Dezember 2010 THE SIXDAYS NEWS 9
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Mit uns
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gewinnt.
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nicht abgehängt werden – wie gross oder
klein Ihr Event auch sein mag. Mit einer
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Tribünenanlagen – von der Planung bis zur
Fertigstellung.
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Begegnungen mit
Idolen meiner Jugend
Samstag, den 4. Dezember
Gestern erhielt ich an der Bahn einen
Besuch, der mich riesig gefreut hat.
Maurizio Fondriest kam auf einen
Schwatz vorbei. Ich war als Jugendlicher
der grösste Fan des italienischen
Radprofis, der 1988 mit erst 23
Jahren bereits Strassenweltmeister
bei den Berufsfahrern wurde. Der
Spezialist für Eintagesrennen feierte
1993 nicht weniger als 28 Siege, darunter
Mailand–Sanremo, die Flèche
Wallonne und die Züri-Metzgete.
Ein Jahr später fand deren Ankunft
auf der Offenen Rennbahn Oerlikon
statt und ich fuhr als 16-Jähriger mit
dem Rennvelo und in Rennkluft hin.
Mein Idol, von dem in meinem Zimmer
diverse Poster hingen, gewann
zwar diesmal leider nicht, aber ei-
Franco Marvulli mit seinem Jugendidol
Maurizio Fondriest und seinem Masseur
Angus Frazer.
gentlich viel wichtiger war mir, dass
er meinem Wunsch gemäss sein Autogramm
auf mein Klubtrikot des RV
Höngg schrieb. Klar, dass ich dieses
veredelte Stück nicht mehr in die
Wäsche geben wollte. Meine Mutter
fand eine salomonische Lösung, indem
sie Maurizios Schriftzüge nachgestickt
hat. Ich habe dieses Trikot
noch heute.
Obree, der fliegende Schotte
Ein anderes Idol meiner Jugendzeit
war Graeme Obree. Der ausgeflippte
Schotte schrieb mit seinen selbstkonstruierten
Maschinen und den
revolutionären Sitzpositionen, die er
darauf einnahm, Radsportgeschichte.
Er wurde mit seinem «unmöglichen»
Fahrstil zweimal Verfolgungs-
Weltmeister und schraubte den
Stun den-Weltrekord 1993 auf 52,713
Kilometer, ehe der Radsport-Weltverband
dem genialen Tüftler mit
2010
Franco’s 6-Tagebuch
rigorosen technischen Reglementsänderungen
Einhalt gebot. 1993
kam Obree im Rahmen des 6-Tagerennens
ins Hallenstadion und in
einem Exhibition-Verfolgungsmatch
war er zum Ergötzen des Publikums
allein so viel schneller, dass er den
Vierer von Schweizermeister Hirslanden
sogar einholte. Auch von
Obree sicherte ich mir natürlich ein
Autogramm und ich war
unheimlich stolz. 15 Jahre
später erhielt ich die Anfrage,
ob ich bereit wäre,
im Rahmen eines Meetings
auf der Bahn von
Manchester mit Obree
ein Kilometer-Zeitfahren
mit Ablösung zu fahren.
Was für ein Gefühl, vor
ausverkauftem Haus mit
jenem Fahrer aufzutreten,
den ich als Jugendli-
cher so mega cool gefunden
habe, wie ich heute
sagen würde. Zwei Jahre
zuvor hatte ich Graeme
Obree und seine Frau bei
einer Begegnung in Italien bereits
näher kennen gelernt, worauf sie
mir dann Graemes Autobiographie
mit einer persönlichen Widmung
geschickt haben. «Flying Scotsman»
ist die berührende Geschichte eines
Aussenseiters, dem im Leben nichts
in den Schoss fiel, der so verzweifelt
war, dass er sich umbringen wollte,
und der schliesslich doch Aussergewöhnliches
geschafft hat.
Als Sportler hat man die Chance,
vielen Menschen zu begegnen. Die
Erfolgreichsten unter ihnen sind oft
so interessant wie ein Schluck Wasser.
Die Angepassten, die Mitläufer,
die einfach nur funktionieren und
die dorthin ziehen, wo es ihnen am
meisten bringt, sind in der Mehrzahl.
Umso mehr ist für mich wichtig,
offen zu sein für Begegnungen
mit Menschen, die nicht Alltägliches
schaffen. Denn das ist eine Bereicherung
auch für mein eigenes Leben.

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Sonntag 5. Dezember 2010 THE SIXDAYS NEWS 11
Das Goldene Buch der Zürcher Sieger
1 1954 Hugo Koblet/Armin von Büren
2 1955 Jean Roth/Walter Bucher
3 1956 Gerrit Schulte/Kay Werner Nielsen
4 1957 Gerrit Schulte/Armin von Büren
5 1958 Jean Roth/Fritz Pfenninger
6 1959 I Rik van Steenbergen/
Emile Severeyns
7 1959 II Walter Bucher/Reginald Arnold
8 1960 Kay Werner Nielsen/Palle Lykke
9 1961 Rik van Steenbergen/
Emile Severeyns
10 1962 Klaus Bugdahl/Fritz Pfenninger
11 1963 Peter Post/Fritz Pfenninger
12 1964 Peter Post/Fritz Pfenninger
13 1965 Peter Post/Fritz Pfenninger
14 1966 Rudi Altig/Sigi Renz
15 1967 Freddy Eugen/Palle Lykke
16 1968 Klaus Bugdahl/Fritz Pfenninger
17 1969 Klaus Bugdahl/Dieter Kemper
18 1970 Peter Post/Fritz Pfenninger/
Erich Spahn
19 1971 Klaus Bugdahl/Dieter Kemper/
Louis Pfenninger
20 1972 Wilfried Peffgen/Albert Fritz/
Graeme Gilmore
21 1973 Leo Duyndam/Piet de Wit
22 1974 Klaus Bugdahl/Graeme Gilmore
23 1975 Patrick Sercu/Günther Haritz
24 1976 Wilfried Peffgen/Albert Fritz
25 1977 Patrick Sercu/Eddy Merckx
26 1978 Rene Pijnen/Rene Savary
27 1979 Patrick Sercu/Albert Fritz
28 1980 Horst Schuetz/Rene Pijnen|
29 1981 Dietrich Thurau/Albert Fritz
30 1982 Urs Freuler/Robert Dill-Bundi
31 1983 Urs Freuler/Daniel Gisiger
32 1984 Urs Freuler/Daniel Gisiger
33 1985 Gerd Frank/Rene Pijnen
34 1986 Urs Freuler/Daniel Gisiger
35 1987 Urs Freuler/Dietrich Thurau
36 1988 Daniel Gisiger/Jörg Müller
37 1989 Adriano Baffi/
Pierangelo Bincoletto
38 1990 Adriano Baffi/
Pierangelo Bincoletto
39 1991 Stephan Joho/Werner Stutz
40 1992 Bruno Risi/Kurt Betschart
41 1993 Bruno Risi/Kurt Betschart
42 1994 Urs Freuler/Carsten Wolf
43 1995 Bruno Risi/Kurt Betschart
44 1996 Bruno Risi/Kurt Betschart
45 1997 Silvio Martinello/Marco Villa
46 1998 Bruno Risi/Kurt Betschart
47 1999 Bruno Risi/Kurt Betschart
48 2000 Bruno Risi/Kurt Betschart/
Markus Zberg
49 2001 Scott Mc Grory/Matthew
Gilmore/Dani Schnider
Die neue Ära
50 2006 Bruno Risi/Franco Marvulli
51 2007 Bruno Risi/Franco Marvulli
52 2008 Bruno Risi/Danny Stam
53 2009 Bruno Risi/Franco Marvulli
Von 2002 bis 2005 fanden im Hallenstadion Zürich keine 6-Tagerennen mehr statt. Der
Renovation vom Juli 2004 bis August 2005 zu einer modernen Mehrzweckhalle fiel die
alte, fest eingebaute 250-Meter Bahn zum Opfer.
Ein Label der
Die Sieger des 53. 6-Tagerennes: Der mittlerweile
zurückgetretene Bruno Risi mit Franco Marvulli.
Foto: Christina Kelkel
Samstagern
044 786 90 60
Schlieren
043 455 98 45
Am meisten Siege in Zürich:
11 Bruno Risi
7 Kurt Betschart
7 Fritz Pfenninger
6 Urs Freuler
4 Daniel Gisiger
4 Peter Post
3 Franco Marvulli
3 Patrick Sercu
Impressum
THE SIXDAYS NEWS
Redaktion:
Heier Lämmler, Jürg Casanova,
Eva Tedesco
Layout:
Markus Wegmann
Wegmann Fotosatz AG, Zürich
m.wegmann@wefo.ch
Herstellung:
SHARP ELECTRONICS (Schweiz) AG,
Rüschlikon
Pressestelle: Heier Lämmler,
pro&motion, Horgen
heier.laemmler@promotionag.ch
Fon: +41 44 726 01 16
Fax: +41 44 726 03 16
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12 THE SIXDAYS NEWS Sonntag, 5. Dezember 2010
Wenn der Vater mit
dem Sohne...
Talentförderung beginnt im
Elternhaus. Was die Familie
dafür alles auf sich nehmen
muss: Der Weg zum Erfolg ist
steinig.
Joel Suter ist einst selbst Juniorenrennen
gefahren. Heute ist er Präsident
des Veloclubs Montreux und
unterstützt seinen Sohn Gaël. «Ich
habe drei Söhne», so der gelernte
Metzger, «die beiden älteren fahren
Velo, unser Jüngster hat sich dem
Trampolinsport verschrieben. Mit elf
Jahren hat er aber noch Zeit für Zukunftspläne...»
Eine Zukunft, die Gaël schon konkreter
vor Augen hat. Der Velo-Teenager
strebt seinem Vorbild Fabian Cancellara
nach. Aber auch der Name Bruno
Risi – dessen letztjähriges Velo
er fährt – bringt Gaël zum Strahlen.
«Toll wäre, wenn ich auch die Beine
von Risi hätte», lacht der junge Romand
nach einem intensiven Punkterennen
Freitagnacht. Am Talent
fehlt es Suter nicht. «Gaël und auch
Loïc sind tempo- und spurtstark. Sie
sind ehrgeizig und haben grosses Potenzial»,
sagt IGOR-Chef Urs Hodel
über die jungen Wilden, die im Sommer
auch auf der Off enen Rennbahn
ihre Kilometer abspulen.
Mittlerweile ist es weit nach Mitternacht
und die kleine Gruppe – Vater
Joel hat noch den kleinen Bruder
von Tristan Marguet an Bord – ist
bereit, um ins Hotel zu fahren. «Ich
gebe meine gesamten Ferien für
die Reisen mit den Jungs drauf», so
Joel, «aber je älter sie werden, desto
einfacher wird es für mich.» Wenn
Fahrer Nation Distanz Zeit ø-Geschwindigkeit
1. Etappe Law – Carver AUS 30 km 34:02 52,936 km/h
2. Etappe Law – Carver AUS 30 km 35:05 51,306 km/h
3. Etappe Law – Carter AUS 30 km 35:04 51,331 km/h
4. Etappe Law – Carter AUS 30 km 34:47 51,756 km/h
5. Etappe Law – Carter AUS 30 km 34:44 51,818 km/h
Wer nicht über
die Zukunft nachdenkt,
wird nie eine haben.
Gaël Suter mit seinem Vater und Bruno Risis altem Arbeitsgerät.
Foto: Christina Kelkel
aber nicht die ganze Familie mitspielen
würde, wäre der Aufwand
unmöglich, da sind sich Vater und
Sohn sicher. Auch für seine Kosten,
Fahrtspesen, Kost, Hotel etc., muss
Joel selber aufkommen. «Meine Frau
hat auch lange geglaubt, dass Velofahren
nichts kostet...», schmunzelt
Joel. Gejammert wird in der Familie
Suter aber nicht. «Veloprofi zu werden
ist Gaëls Traum», so der Velo-
Papi, «meine Kinder glücklich zu sehen,
ist meiner.» Sagt es und braust
Richtung Etap-Hotel davon, wo die
jungen Fahrer in Zürich untergebracht
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Franco Marvulli,
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viel Erfolg
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14 THE SIXDAYS NEWS Sonntag, 5. Dezember 2010
Merry X-mas and a Happy New Year
Stefano Scanzoni
Pressebetreuung
Martin Bruin
UCI-Komissär
Sue Gerber
Projektadministration
Personalchefin
Eve Kay, unser Sunnygirl
Bruno Risi
Gaststar
Tobias Heller
Stage Crew
Miss Earth Alessandra Hiltbrunner
und Miss Fire Deborah Cadien
Das Team vom Zürcher 6-Tagerennen
sagt Danke für schöne, erfolgreiche,
spannende Nächte im Hallenstadion
und wünscht eine schöne Adventszeit
und ein frohes Weihnachtsfest.
Eva Tedesco
Redaktorin
Sixdays News
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Sonntag 5. Dezember 2010 THE SIXDAYS NEWS 15
Alexander Aeschbach
Gejagter
Markus Wegmann
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Sixdays News
Alle Fotos: Christina Kelkel
Auf Wiedersehen am nächsten Zürcher 6-Tagerennen
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Alexander Jussen
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Veranstalter
Kurt Betschart und Georges Lüchinger:
Die Stadionstimmen
Jürg Casanova
Journalist Sixdays News
Christian Grasmann
Jäger
Max Hürzeler
Sportlicher Leiter,
Veranstalter
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Medienchef
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Franco Marvulli
Gejagter
Jody Cundy
Our Photographer’s
Bodyguard
Dä Theo meint...
Rumpel di Pummel – fertig ist der
Sixdays-Rummel. Tüend nöd hüüle,
tüend nöd gränne:
Am 29. November 2011 git’s
nöchschti 6-Tageränne.

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