Dahlienkatalog_2017_Einzelseiten
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Alles begann mit Christian Deegen<br />
Im Jahre 1812, damals noch ein 14-jähriger Jugendlicher und aus Kahla stammend,<br />
bekam Deegen vom Weimarer Hofgärtner Conrad Sckell Dahlienknollen<br />
aus dem Schlosspark Belvedere geschenkt. Dahlien waren damals noch<br />
einfachblühende und recht unscheinbare Blumen. Erst vor wenigen Jahren war<br />
Humboldt von seiner großen Reise nach Zentralamerika zurückgekehrt und<br />
hatte von dort die „Azteken“-blume nach Deutschland mitgebracht.<br />
Autodidaktisch entwickelte<br />
Christian Deegen die Dahlie<br />
in den kommenden Jahren<br />
züchterisch immer weiter.<br />
Mithilfe eines Lotteriegewinnes<br />
und der Mitgift seiner<br />
Frau konnte er 1824 in<br />
Bad Köstritz das zum Verkauf<br />
stehende fürstliche<br />
Sommerpalais nebst einem<br />
20.000m² großem, parkähnlichen<br />
Garten erwerben<br />
und gründete dort 1826<br />
die erste deutsche „Handels-Gärtnerei<br />
mit Georginen“.<br />
Aber Deegen war nicht nur ein großer Züchter, sondern auch ein genialer Vermarkter<br />
seiner Blumen: Er hieß nämlich eigentlich ursprünglich „Degen“ mit nur<br />
einem „e“. Weil die Niederländer aber auch damals schon als Gärtnernation bekannt<br />
waren, änderte er seinen Namen in „Deegen“ um, weil das holländischer<br />
klang! Außerdem organisierte er mit seinen Dahlienzüchtungen 1836 in Jena<br />
die wohl erste „Georginen-Ausstellung“ in Deutschland anlässlich der Tagung<br />
der deutschen Ärzte und Naturforscher. Auch Alexander von Humboldt und andere<br />
Größen dieser Zeit waren anwesend und der gewitzte Dahliengärtner erhöhte<br />
die Aufmerksamkeit seiner Neuzüchtungen ganz einfach dadurch, indem<br />
er sie nach prominenten Tagungsteilnehmern benannte!