ach wie wird an diesem Orte, meine Seele fröhlich sein!

Erste Erweiterung: Richtung Süden
(1522 n.Chr.)
Nach den vernichtenden Pestepidemien des Hochmittelalters
war die Bevölkerungszahl zum Beginn des 16. Jahrhunderts
wieder angestiegen. Der Platz in der Kirche reichte nicht
mehr aus. Eine erste Erweiterung war nötig geworden. Im
Jahr 1522, als Martin Luther in Wittenberg daran ging,
die Verkrustungen der Kirche aufzubrechen, wurde hier
in Satteldorf die Südmauer der Kirche abgebrochen und
gut drei Meter nach hinten versetzt. Dadurch rückte der
ursprünglich mittige Chor auf die linke Seite (ähnlich wie
in Bronnholzheim). Kurze Zeit später, im Jahr 1528 kam
die Reformation auch nach Satteldorf. Im Visitationsbericht
heißt es allerdings über den ersten evangelischen Pfarrer,
seine Predigt sei „arg baufällig“ gewesen – im Unterschied
zur damals neu renovierten Kirche!
Bei späteren Ausgrabungen fand man die Fundamente. Sie
dokumentieren die beiden Erweiterungen: zuerst Richtung
Süden im Jahr 1522, dann 1711 die Vergrößerung Richtung
Westen.
Die Sonnenuhr an der Südmauer stammt vermutlich
ebenfalls aus der Zeit der ersten Erweiterung. Sie weist zum
Friedhof hin und mahnt den Betrachter, das Verrinnen seiner
Lebenszeit zu bedenken und darüber klug zu werden.
Erweiterung in
Richtung Westen (1711)
Erweiterung in
Richtung Süden (1522)