ach wie wird an diesem Orte, meine Seele fröhlich sein!

Alter Kelch und neue Paramente
In der Sakristei fand der landeskirchliche Kunstsachverständige
einen vergoldeten, vorreformatorischen Kelch
(ca. 14. Jh.). Auf dem Knauf steht die Aufschrift „MARIA“.
Dieser Titel und eine relativ kleine Cuppa (Schale) zeigen,
dass das Gefäß aus katholischen Zeiten stammt. Damals
trank nur der Priester aus dem Kelch. Später wurde die
Schale zum Gebrauch im Gemeindegottesdienst etwas
vergrößert. Mit der Anfertigung einer identischen Kopie
des alten Kelches sind nun zwei gleiche Gefäße vorhanden,
die beim Abendmahl benutzt werden. Der Kelch erinnert
an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern und an den
Garten Gethsemane, wo Jesus gebetet hatte, der Kelch des
Leidens möge an ihm vorübergehen.
Am Altar und an der Kanzel hängen besondere Tücher, die
man Paramente (para mensam = den Tisch bereiten) nennt.
Sie sind wie Tischtücher, die eine Mahlzeit festlich machen.
Die verschiedenen Farben begleiten die Gemeinde durch
das Kirchenjahr. Weiß leuchtet es an den Christusfesten
(Weihnachten, Ostern). Rot ist die brennende Farbe des
Heiligen Geistes (Pfingsten, Konfirmation). Violett zeigt
sich als Bußfarbe zu den Fastenzeiten (Passion, Advent),
grün in den „Zeiten des stillen Wachstums“, und schwarz
ist die Farbe der Trauer. Unsere Satteldorfer Paramente
orientieren sich thematisch an der geöffneten Tempeltür
auf dem Altar.