<strong>Autoren</strong> lesen März – Oktober 2017 Rowohlt | Lieferbar ab 17.2.2017 Rowohlt | Lieferbar ab 17.2.2017 Rowohlt | Lieferbar ab 17.2.2017 Rowohlt | Lieferbar ab 22.4.2017 Natascha Wodin wurde 1945 als Kind verschleppter sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/ Bayern geboren und wuchs in deutschen DP-Lagern auf. Seit 1981 ist sie freie Schriftstellerin und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Alfred- Döblin-Preis für «Sie kam aus Mariupol». Sie war mit dem Schriftsteller Wolfgang Hilbig verheiratet, in ihrem fulminanten Roman «Nachtgeschwister» erzählt sie davon. Heute lebt sie in Berlin und Mecklenburg. © Susanne Schleyer Tex Rubinowitz geboren 1961 in Hannover, lebt seit 1984 als Witzezeichner, Maler, Musiker und Schriftsteller in Wien. 2014 erhielt er den Bachmann- Preis. © Hertha Hurnaus Andreas Stichmann 1983 in Bonn geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2008 erschien sein Erzählungsband «Jackie in Silber», für den er unter anderem den Clemens- Brentano-Preis bekam. «Das große Leuchten», sein erster Roman, wurde für den Bachmann-Preis nominiert und mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Andreas Stichmann lebt in Berlin. © Patricia Neligan Rolando Villazón wurde 1972 in Mexiko-Stadt geboren, als Enkel des Wieners Emilio Roth. Villazón besuchte die deutsche Schule in Mexiko-Stadt und begann seine künstlerische Ausbildung am dortigen Konservatorium. 1999 hatte er seinen internationalen Durchbruch als Sänger. Von ihm erschien der Roman «Kunststücke». © Monika Hoefler Sie kam aus Mariupol «Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe» – Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übrig geblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für «Displaced Persons», woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? «Sie kam aus Mariupol» ist das außergewöhnliche Buch einer Spurensuche. Natascha Wodin geht dem Leben ihrer ukrainischen Mutter nach, die aus der Hafenstadt Mariupol stammte und mit ihrem Mann 1943 als «Ostarbeiterin» nach Deutschland verschleppt wurde. Sie erzählt beklemmend, ja bestürzend intensiv vom Anhängsel des Holocaust, einer Fußnote der Geschichte: der Zwangsarbeit im Dritten Reich. Ihre Mutter, die als junges Mädchen den Untergang ihrer Adelsfamilie im stalinistischen Terror miterlebte, bevor sie mit ungewissem Ziel ein deutsches Schiff bestieg, tritt wie durch ein spätes Wunder aus der Anonymität heraus, bekommt ein Gesicht, das unvergesslich ist. Dass es dieses bewegende, dunkel-leuchtende Zeugnis eines Schicksals gibt, das für Millionen anderer steht, ist ein literarisches Ereignis. Lass mich nicht allein mit ihr Dieses Buch nennt sich «Roman». Dabei heißt der Ich-Erzähler wie der Autor. Er weist auch gewisse biographische Gemeinsamkeiten mit diesem auf, aber was er vom Stapel lässt, ist so haarsträubend, voller irrer Zufälle, dramatisch und unernst, dass man nur folgern kann: Das ist nicht das wahre Leben, das ist Quatsch. Oder Literatur, eine wilde Räuberpistole, mit Doppelgänger, geheimen Botschaften (Schlüssel, Schließfach, heikle Polaroids, USB-Stick), einer erotischen Obsession und einem Toten im Kleiderschrank. Doch der Erzähler fährt sich immer wieder selbst in die Parade, verliert sich in intimen Bekenntnissen, Aufzählungen, Abschweifungen, er reflektiert über Kunst und über Hochstapler in der Kunst; und immer wenn er es wirklich zu bunt treibt, schaltet sich ein ziemlich unsympathischer Lektor ein, um ihm den Marsch zu blasen und klarzustellen, was gerade geht auf dem Buchmarkt: Sogleich beginnt der Erzähler folgsam einen brutalen Thriller, um nach ein paar Absätzen doch wieder in eine völlig andere Richtung zu preschen, denn dieses phantastische Buch tut vieles – es verwirrt, reizt zum Lachen und Nachdenken, blendet durch Virtuosität, unterhält aufs Köstlichste –, aber brav eine Geschichte erzählen, das tut es nicht. Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk Der Sonnenhof – früher alternatives Wohnprojekt, heute eher betreutes Wohnen – hat schon bessere Zeiten gesehen. Findet Ramafelene, genannt Raffi, 35, der seit seiner Kindheit dort lebt. Von seiner Mitbewohnerin und Mutter kommt nicht mehr viel. Ihr scheint in den 80ern mit dem Mann auch die Menschenliebe verlorengegangen zu sein. Schlimm. Findet Bianca, die auf dem Sonnenhof ihre Sozialstunden ableistet. Bianca, mit den blauen Haaren, in die Raffi sich verliebt. Was Küwi nicht gefällt, obwohl er gerade selber einen neuen Freund gefunden hat: einen Mann mit einer optimistischen Vision. Die den Sonnenhof mit einschließt. Und auch die Entführung eines Millionenerben. Schlimm? Man wird sehen. Es könnte jedenfalls ein Anfang sein, ein Neuanfang für den Sonnenhof! Andreas Stichmann, für «Jackie in Silber» und «Das große Leuchten» gefeiert, zählt zu den begabtesten literarischen Stimmen der Gegenwart. Sein Sinn für Komik, seine Sympathie für Verlierer und Verlorene sind unübertroffen, ebenso sein Sprachgefühl und seine Ausdruckskraft. Das zeigt sich einmal mehr in diesem hochkomischen und zutiefst ernsthaften Roman, der von den Rändern der Gesellschaft direkt ins Herz der Sache trifft. Lebenskünstler «Rolando Villazón, der zurzeit berühmteste Tenor der Welt, hat ein sehr ernsthaftes Stück Literatur geschrieben», meinte Die ZEIT über Villazóns ersten Roman «Kunststücke». Der nun vorliegende zweite Roman zeigt, wie konsequent Villazón seinen literarischen Weg weitergeht. Mit dem ihm eigenen Sinn für Sprachmelodie beschreibt er, wie schon in «Kunststücke», so auch in «Lebenskünstler» wieder Menschen, deren Herz mehr für die Kunst und die Phantasie schlägt als für den Erfolg und die Ökonomie. Der Opernstar und Autor Rolando Villazón kennt die Welt der Künstler und Lebenskünstler, mit ihrem Glanz und ihren Schattenseiten, von der er erzählt, sehr genau. Seine Lebenskünstler stehen nicht im Rampenlicht, aber ihre Träume sind groß. Ihr Anführer ist der Spiele-Erfinder Palindromus, verliebt in die stumme Golondrina. Auf einer für ihn gestalteten Schatzsuche mit sprachlichen Rätseln, die er lösen muss, erfährt er nach und nach so einiges über die geheimnisvolle Frau, über sich selbst und über das Leben im Allgemeinen. Der von Villazóns Fans lange erwartete zweite Roman ist ein poetischer, sprachspielerischer Text über Lebenskünstler aller Art, metaphernstark und berührend. 304 Seiten Gebunden mit SU Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen € 19,95 (D) | € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-07067-0 336 Seiten Gebunden mit SU € 19,95 (D) | € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-07389-3 256 Seiten Gebunden mit SU € 19,95 (D) | € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-09355-6 256 Seiten Gebunden mit SU € 19,95 (D) | € 20,60 (A) ISBN: 978-3-498-05850-0 02 03