Achtsames Leben Winter 2017
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Wesentlich werden<br />
Der Weg zu innerem Wachstum, sei es im Alltag oder bei Meditation und Konzentrationsübungen,<br />
führt letztlich immer in Richtung Selbst-Werdung. Alles, was<br />
uns innerlich den ganzen Tag über prägt, beeinflusst und seine Wirkungen in uns<br />
hinterlässt, vollzieht sich über unsere Aufmerksamkeit. Entscheidend ist deshalb vor<br />
allem, womit und in welcher Weise sich die Aufmerksamkeit verbindet.<br />
Beim Betrachten der<br />
Struktur unseres Alltagsbewusstseins<br />
stellen<br />
wir fest, dass unsere<br />
Aufmerksamkeit sich<br />
normalerweise in einer<br />
Überfülle von Eindrücken,<br />
Gedanken und Tätigkeiten<br />
zerteilt, bis hin<br />
zum Getriebensein von<br />
den vielen, vermeintlich<br />
notwendigen Aufgaben.<br />
Eine radikale Selbstbesinnung,<br />
wie sie oft äußerlich<br />
durch <strong>Leben</strong>skrisen,<br />
Krankheit oder das<br />
Wissen um eine begrenzte<br />
<strong>Leben</strong>sdauer<br />
eintritt, kann helfen, das<br />
Wesentliche vom Unwesentlichen<br />
zu trennen.<br />
Will man herausfinden,<br />
welches die eigentlich<br />
Ganz einfach<br />
Wenn du schläfst, stehst du schon auf.<br />
Wenn du aufstehst, gehst du schon.<br />
Wenn du gehst, dann isst du schon.<br />
Wenn du isst, dann schaffst du.<br />
Wenn du schaffst, dann planst du<br />
schon.<br />
Wenn du planst, dann sprichst du<br />
schon.<br />
Wenn du sprichst, dann hörst du schon.<br />
Wenn du hörst, dann schläfst du.<br />
Wenn ich schlafe, schlafe ich.<br />
Wenn ich aufsteh’, steh ich auf.<br />
Wenn ich gehe, gehe ich.<br />
Wenn ich esse, ess ich.<br />
Wenn ich schaffe, schaffe ich.<br />
Wenn ich plane, plane ich.<br />
Wenn ich spreche, spreche ich.<br />
Wenn ich höre, hör ich.<br />
Auszug aus einem Liedtext von G. Schöne<br />
wichtigen, unverzichtbaren<br />
Tätigkeiten sind,<br />
die ganz zum eigenen<br />
Weg gehören, dann frage<br />
man sich, was man<br />
tun oder lassen würde,<br />
wenn man nur noch<br />
einige Wochen zu leben<br />
hätte. Es gibt letztlich<br />
keinen Grund und<br />
kein überzeugendes Argument,<br />
diese wesentlichen<br />
Betätigungen auf<br />
den Sankt Nimmerleinstag<br />
(„bessere Zeiten“) zu<br />
verschieben. (…) Durch<br />
die Beschränkung auf<br />
das Wesentliche im Alltag<br />
kann man viel stärker<br />
zu sich selbst kommen.<br />
Ein anderer Aspekt liegt<br />
im Hier und Jetzt verborbewusstes<br />
leben<br />
Autor: Andreas Meyer<br />
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