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RAL 1015 taxi news Heft 3-2015

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W INFORMATION<br />

Golf-GTE-Taxen vor der Übergabe<br />

RECHT & STEUERN<br />

per Rekuperation Energie zurück, die in die<br />

Hochvoltbatterie eingespeist und später<br />

wieder zum Fahren genutzt wird.“<br />

Golf GTE<br />

Am 12. März wurden bei Volkswagen Automobile<br />

Berlin in der Oberlandstraße vier<br />

nagelneue Golf-GTE-Taxen an Berliner Taxiunternehmer<br />

übergeben. Volkswagen stellt<br />

die Taxen zur Verfügung und trägt weitgehend<br />

die Kosten. Die Unternehmer arbeiten<br />

damit, berichten regelmäßig und lassen<br />

die Autos im Monatsrhythmus durchsehen.<br />

So läuft das im Allgemeinen, wenn Autohersteller<br />

Endverbraucher zu Testzwecken<br />

einsetzen.<br />

Die Übergabe erfolgte in kleinem Rahmen.<br />

Außer den Unternehmern waren nur einige<br />

Volkswagenleute dabei, die organisatorische<br />

und technische Erklärungen lieferten. Ich<br />

war als einziger Pressefritze da, um ein paar<br />

Fotos zu machen. Der große Rummel sollte<br />

erst im Rahmen der Hauptstadtkonferenz<br />

Elektromobilität vor dem Roten Rathaus mit<br />

einem Fototermin für die Weltpresse veranstaltet<br />

werden.<br />

Daraus ist dann nichts geworden, weil Volksagen<br />

Wolfsburg kurzfristig einen Rückzieher<br />

gemacht hat. So sind die <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> zu<br />

dieser Exklusivmeldung gekommen. Ich bin<br />

nicht sicher, ob diese Meldung überhaupt<br />

noch erwünscht ist. Ich habe schon öfter<br />

erlebt, dass Autohersteller ihre Neuentwicklungen<br />

zu Testzwecken an Taxiunternehmer<br />

geben und dann nicht darüber berichtet<br />

werden darf.<br />

Wechseln wir schnell das Thema. Was ist<br />

ein Golf GTE? Ein ganz anderes Kapitel,<br />

wie ich in meinem Fahrbericht vom eGolf<br />

schon angedeutet habe. Der eGolf ist schon<br />

eine ziemliche Rakete auf den ersten Metern.<br />

Der Golf GTE setzt noch einen drauf.<br />

GTE klingt fast wie GTI, und tatsächlich, der<br />

neue Plug-in-Hybrid gehört in die Sportabteilung<br />

von Volkswagen. Der Golf GTE<br />

verfügt über sagenhafte 204 PS und damit<br />

fast genauso viel Leistung wie der aktuelle<br />

reine Verbrenner Golf GTI (GTI: 220 PS, GTI<br />

Performance: 230 PS).<br />

Über die Fahrleistungen steht im Volkswagen-Prospekt:<br />

„Der neue Golf GTE kann<br />

seine beiden Motoren in fünf unterschiedlichen,<br />

stets perfekt auf die jeweilige Situation<br />

zugeschnittenen Varianten nutzen.<br />

Neben drei intuitiv verständlichen Hybrid-<br />

Betriebsmodi ist der rein elektrische e-Mode<br />

ideal für urbane Zentren: Er ermöglicht<br />

emissionsfreies Fahren durch die Stadt, im<br />

Wohngebiet, auf Stadtautobahnen und<br />

Schnellstraßen ohne störenden Lärm, dafür<br />

jedoch ebenfalls mit beeindruckendem<br />

Drehmoment – bis zu 130 km/h schnell und<br />

50 km weit.<br />

Wer möchte, kann so mit dem neuen Golf<br />

GTE wochenlang rein elektrisch unterwegs<br />

sein, zum Beispiel zur Arbeit. Der fünfte<br />

Betriebsmodus kommt beim Drücken des<br />

GTE-Knopfs. Das Fahrprofil schaltet auf<br />

„Sport“, Lenkung und Fahrwerk sind dadurch<br />

progressiver abgestimmt. Elektro- und<br />

Benzinmotor arbeiten mit vollem Takt. Und<br />

der neue Golf GTE bringt seine außergewöhnlichen<br />

Fahreigenschaften – von 0 auf<br />

100 km/h in 7,6 Sekunden und 222 km/h<br />

Topspeed – auf die Straße.<br />

Über den aktuell gewählten Betriebsmodus<br />

und Energiefluss werden Sie laufend über<br />

das Radiosystem bzw. Radio-Navigationssystem<br />

sowie die Multifunktionsanzeige<br />

informiert. Und: Beim Bremsen gewinnt<br />

der neue Golf GTE in allen Betriebsmodi<br />

Noch einmal, die rein elektrische Reichweite<br />

des Golf GTE, die man komplett<br />

aus der Steckdose beziehen kann, beträgt<br />

50 km. Insgesamt, mit vollem Tank, kommt er<br />

939 km weit. Aus Energiemangel liegen<br />

bleiben wird damit keiner. Die leergefahrene<br />

Fahrbatterie wird mit dem mitgelieferten<br />

Ladekabel an einer Haushaltssteckdose in<br />

3:45 Stunden aufgeladen. An einer Wallbox<br />

(bei Volkswagen bestellbar ab 950,- € plus<br />

Montage, die Preisangaben von VW sind<br />

etwas vage) dauert es nur 2:15 Stunden. Für<br />

öffentliche Ladestationen braucht man ein<br />

zusätzliches Ladekabel (142,- €). Schnelles<br />

Gleichstromladen ist nicht vorgesehen.<br />

Welche Hardware wo zusammenpasst und<br />

mit welchem Bezahlsystem die sich versteht,<br />

das sind so die Nickeligkeiten, mit<br />

denen sich ein Elektromobilitätspionier<br />

herumschlagen muss, besonders, wenn er<br />

Taxiunternehmer ist. Ich bin gespannt auf<br />

die Erfahrungsberichte der sechs Glücklichen,<br />

die ein eTaxi von Volkswagen abgekriegt<br />

haben.<br />

Ein Wort zu den Preisen: der Golf GTE<br />

kostet 36.900,- €, wenn man ihn kauft.<br />

Das ist, typisch deutsch, der Preis für „die<br />

nackte Kuh“. Die Ausstattung, in der Volkswagen<br />

die Testtaxen hergegeben hat, wäre<br />

erheblich teurer. Darum geht es hier aber<br />

nicht. Die sechs „Glücklichen“ sollen Erfahrungen<br />

über die technische und organisatorische<br />

Machbarkeit von Volkswagen<br />

eTaxen sammeln. Die Berechnung, ob nach<br />

TCO (Total Cost of Ownership) am Ende<br />

noch ein paar Euro übrig bleiben, ist dann<br />

wieder ein ganz anderes Kapitel.<br />

Taxiunternehmer mit VW-Leuten vor ihren neuen Golf-GTE-Taxen<br />

Wilfried Hochfeld<br />

Fotos: W. Hochfeld<br />

10 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 3/<strong>2015</strong>

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