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Jugendbündnis 1. Mai 2014 Braunschweig

Unser Protest ist grenzenlos - gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft

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Frontex berät aber nicht nur Grenzschutzbehörden<br />

in der EU, sondern auch die<br />

Grenzschutzbehörden nordafrikanischer Länder<br />

oder angrenzender Nicht-EU-Länder. Die<br />

EU stellt ihnen Boote, Fahrzeuge, Radar und<br />

andere logistische Unterstützung zur Verfügung<br />

und bildet Sicherheitskräte aus. So z.B.<br />

in Libyen, wo regelmäßig über Folter und Misshandlungen<br />

gegenüber Flüchtlingen berichtet<br />

wird. Gerade in Nordafrika werden Flüchtlinge<br />

unter menschenunwürdigen Bedingungen in<br />

Lager gesperrt, werden mitunter einfach in einer<br />

Wüste ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.<br />

Frontex selbst hat diese Lager besucht<br />

und sie als „rudimentär“ bezeichnet. Lager, die<br />

von der EU mitinanziert werden! Aufgrund der<br />

guten Zusammenarbeit der Behörden müssen<br />

Flüchtlinge auf noch lebensgefährlichere Routen<br />

ausweichen. Oizielle Zahlen sprechen von<br />

8.000 Toten allein im Mitelmeer seit den 90er<br />

Jahren, Flüchtlingsorganisationen gehen von<br />

25.000 Toten aus.<br />

Die Beweggründe für die Abwehr vor den Toren<br />

Europas liegen auf der Hand: Sobald ein<br />

Flüchtling ein EU-Land betrit, ist es schwieriger,<br />

diesen wieder abschieben zu können.<br />

Denn die Gründe für eine Flucht sind ot so<br />

schwerwiegend, dass eine Abschiebung gegen<br />

geltende Menschenrechte verstoßen würde.<br />

Fluchtgründe sind zum Beispiel Kriege, politische<br />

Verfolgung und Folter. Ein weiterer<br />

Fluchtgrund, an dem auch die EU nicht ganz<br />

unbeteiligt ist, kann Armut sein. Besonders die<br />

aggressive Subvention des Agrarsektors und<br />

Export sorgen für den Ruin vieler afrikanischer<br />

Bäuer*innen, die mit diesen Preisen nicht mithalten<br />

können. Dabei bestehen die Arbeitsplätze<br />

in manchen afrikanischen Ländern noch bis<br />

zu 95% im landwirtschatlichen Bereich.<br />

Viele Flüchtlinge in Deutschland würden<br />

gern etwas an die Gesellschat zurückgeben<br />

und sich nicht von ihr separieren - es wird<br />

ihnen aber nahezu unmöglich gemacht. Viele<br />

Flüchtlingsheime beinden sich in den Dörfern<br />

oder Industriegebieten, abseits von größeren<br />

Städten. In manchen Bundesländern werden<br />

immer noch Gutscheine für Lebensmitel verteilt,<br />

anstat dass Bargeld ausgehändigt wird.<br />

Mancherorts werden sogar stat Gutscheinen<br />

nur stark rationierte Essenspakete ausgeliefert.<br />

Zudem werden in manchen Ländern Residenzplichten<br />

erteilt, was bedeutet, dass die Gelüchteten<br />

den Landkreis oder das Bundesland<br />

nicht verlassen dürfen. Viele Flüchtlingsheime<br />

sind miserabel ausgestatet, Privatsphäre gibt<br />

es kaum - zu dünn sind die Wände, zu klein die<br />

Zimmer. Bis zu 5 Menschen müssen sich auf<br />

25qm ein einziges Zimmer teilen.<br />

Gelüchtete erhalten Arbeitsverbote<br />

oder müssen eine Vorrangprüfung über sich<br />

ergehen lassen, wenn sie eine Arbeitserlaubnis<br />

erhalten möchten. Die Vorrangprüfung besagt,<br />

dass zuerst geprüt werden muss, ob die gewünschte<br />

Arbeitsstelle von deutschen Arbeitslosen<br />

oder ausländischen EU-Bürger*innen<br />

besetzt werden kann. Erst wenn diese Kriterien<br />

erfüllt sind, dürfen Asylsuchende den Arbeitsplatz<br />

in Anspruch nehmen. Das macht es<br />

fast unmöglich, einen Arbeitsplatz zu inden.<br />

Der NPD-Slogan „Arbeit zuerst für Deutsche“<br />

ist längst und schon immer Praxis gewesen.<br />

Gelüchteten werden viele Steine in den Weg<br />

gelegt. Das anfängliche Arbeitsverbot, das jeder<br />

Flüchtling bei Ankunt in Deutschland bekommt,<br />

hinterlässt eine große Lücke im Lebenslauf,<br />

die viele Arbeitgeber*innen abschreckt,<br />

Gelüchtete einzustellen. Besonders Kleinbetriebe<br />

können bei Ausfällen - etwa durch Abschiebungen<br />

- nicht lexibel und schnell genug<br />

darauf reagieren. Ein weiteres Problem: Es<br />

gibt zahlreiche hochqualiizierte Flüchtlinge,<br />

deren Abschlüsse jedoch otmals nicht anerkannt<br />

wird. Viele sollen eine Ausbildung oder<br />

ein Studium nachholen, was wiederum weitere<br />

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