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Jugendbündnis 1. Mai 2015 Braunschweig

Gegen die Gewalt der herrschenden Verhältnisse - gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft

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Der Doppelcharakter der<br />

Gewerkschaften<br />

Für Text mehr von Timo Möglichkeiten Reuter (Studierender der Persönlichkeitsentfaltung<br />

und Mitglied des OJA-/<br />

außerhalb BJA-Leitungskollektivs des Arbeitsprozesses<br />

der IG Metall Jugend <strong>Braunschweig</strong>)<br />

und Marvin Hopp (Vorsitzender der JAV VW <strong>Braunschweig</strong><br />

Text und Mitglied des OJA-/BJA-Leitungskollektivs sowie des von Jugendausschusses<br />

beim Vorstand der IG Metall)<br />

nötigenfalls die Stirn zu bieten und sich<br />

dadurch in die Lage versetzen, als eine Macht mit<br />

den Unternehmen zu verhandeln, dann,<br />

und nur dann, haben die Arbeiter Aussicht, wenigstens<br />

das bisschen zu erhalten, das bei der<br />

ökonomischen Struktur der gegenwärtigen Gesellschat<br />

als ein gerechter Tageslohn für ein<br />

gerechtes Tagewerk bezeichnet werden kann.“ 1<br />

42<br />

Die Notwendigkeit der Existenz von Gewerkschaften<br />

im Kapitalismus ist, ausgenommen in der Vorstellung<br />

von Faschisten und der einiger neoliberaler<br />

Ideolog*innen, unbestriten. Ohne das regulierende<br />

Eingreifen der Gewerkschaten und deren Betriebsräten,<br />

würde die kapitalistische Fortentwicklung der<br />

Produktionsverhältnisse immer versuchen, unsere<br />

Erfolge der Arbeiter*innenbewegung (weniger Arbeitszeit,<br />

steigende Löhne, mehr Urlaub, etc.) zu revidieren.<br />

Gleichzeitig würde es dazu führen, dass die<br />

technologischen Entwicklungen – z.B. die Vorstellung<br />

einiger Arbeitergeber*innen im Rahmen der Debate<br />

um die Gestaltung von „Industrie 4.0“ - zu einer<br />

noch stärkeren Entmenschlichung der Arbeit führen.<br />

Noch immer gilt es daher grundsätzlich festzustellen:<br />

„Wenn der einzelne Arbeiter mit dem Kapitalisten<br />

handelseins zu werden versucht, wird er<br />

leicht geschlagen und muss sich ihm auf Gnade und<br />

Ungnade ergeben. Wenn aber die<br />

Arbeiter eines ganzen Gewerbes eine mächtige Organisation<br />

bilden, unter sich einen Fonds<br />

sammeln, um imstande zu sein, den Unternehmern<br />

Dies schrieb bereits Friedrich Engels in seinem Essay<br />

über das Lohnsystem (im Jahr 1881). Die Feststellung,<br />

dass alle lohnabhängig Beschätigten sich nur durch<br />

den gemeinsamen Zusammenschluss zur Wehr setzen<br />

können, besitzt auch 134 Jahre später noch immer<br />

Aktualität und wird insbesondere bei den unterschiedlichen<br />

Arbeitsbedingungen sichtbar, z.B.<br />

zwischen tarifgebundenen und ungebundenen Betrieben.<br />

An dieser Notwendigkeit wird sich so schnell<br />

auch nichts ändern, sofern wir in einer warenproduzierenden<br />

Gesellschat leben, die über den Markt<br />

kommuniziert und als oberstes Ziel nicht die Befriedigung<br />

der Bedürfnisse von Menschen hat, sondern<br />

die Kapitalverwertung, bzw. Profitmaximierung.<br />

Der dauerhate Krisenzustand des Kapitalismus verlangt<br />

von uns als Gewerkschaterinnen und Gewerkschater<br />

- allein schon aus humanitären Gründen -<br />

eine Strategie zu entwickeln, die über das Handeln<br />

als „Gestaltungsmacht“ innerhalb der bestehenden<br />

Verhältnisse hinausgeht. „Gewerkschaten tun gute<br />

Dienste als Sammelpunkte des Widerstands gegen<br />

1 Marx, MEW Bd. 19, S. 253

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