Jugendbündnis 1. Mai 2015 Braunschweig
Gegen die Gewalt der herrschenden Verhältnisse - gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft
Gegen die Gewalt der herrschenden Verhältnisse - gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft
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kuntsorientierten Gewerkschatspraxis, die dem<br />
derzeit dominierenden Abwehrkampf und der defensiven<br />
Haltung der Gewerkschaten ein Ende<br />
setzen möchte. Hierfür muss die Losung „Nieder<br />
mit den Lohnsystem!“ wieder zum Gegenstand gewerkschatlicher<br />
und linker Debaten, sowie deren<br />
Bildungsarbeit, werden. Mit dem Aubau von Gegenmacht<br />
meinen wir allerdings nicht nur, die Konfrontation<br />
mit dem Kapital zu suchen. Mit dem Aubau<br />
von Gegenmacht, ist das Entwickeln alternativer<br />
Gesellschatskonzeptionen gemeint, welche das Ziel<br />
haben, die Herrschat der Waren über die Menschen<br />
abzuschafen und die Bedürfnisse der Menschen als<br />
oberste Maxime ökonomischen Handelns zu verstehen.<br />
Hierfür müssen Räume geschafen, ofene Diskussionen<br />
geführt und die zerstörerische Tendenz<br />
des Kapitalismus auch in unserer alltäglichen Politik<br />
immer wieder benannt, bzw. sichtbar gemacht werden.<br />
Gleichzeitig darf aber auch der Kampf innerhalb<br />
des Lohnsystems nicht vergessen werden. Der<br />
Mensch wird nicht über eine solidarische Gesellschat<br />
nachdenken, wenn es ihm nur schlecht genug<br />
geht. Es ist daher wichtig, weiterhin Rahmenbedingungen<br />
zu schafen, die Diskussionen um Alternativen<br />
überhaupt ermöglichen. Denn „Angst lähmt die<br />
Menschen, mindert ihre Kreativität und Leistungsfähigkeit<br />
und treibt sie zum Verzicht auf erworbene<br />
Rechte in der bloßen Hofnung, so ihren Arbeitsplatz<br />
sichern zu können.“ 5 .<br />
Im aktuellen Zustand der Angst, des Verlustes der<br />
existenziellen Grundlage, durch Arbeitslosigkeit oder<br />
die zunehmenden Prekarisierung der Arbeit, gibt es<br />
für viele Menschen kaum die Möglichkeit, über solche<br />
Fragen zu diskutieren.<br />
Gewerkschatsjugend in Bewegung<br />
Eine Initiatorin zur Wiederbelebung von Debaten<br />
über Systemalternativen, kann die Gewerkschatsjugend<br />
sein, indem sie diese immer wieder einklagt<br />
und die Notwendigkeit der Überwindung kapitalistischer<br />
Verhältnisse fortwährend benennt. Eine Platform<br />
hierfür bietet uns der <strong>1.</strong> <strong>Mai</strong> und das <strong>Jugendbündnis</strong><br />
in <strong>Braunschweig</strong>, welches dieses Jahr bereits<br />
zum füntenMal dafür steht, dass der Anspruch der<br />
Jugend gehört wird, über eine Alternative zum Kapitalismus<br />
zu diskutieren, sich auszutauschen und<br />
gemeinsame Strategien zu entwickeln. Hierzu bietet<br />
uns das <strong>Jugendbündnis</strong> die Möglichkeiten. Hier<br />
können wir neben dem Kampf im Lohnsystem, auch<br />
über den Kampf gegen das Lohnsystem diskutieren<br />
und Standpunkte unter jungen Menschen und ihren<br />
politischen Organisation austauschen. Am <strong>1.</strong> <strong>Mai</strong><br />
feiern wir die Erfolge der Gewerkschatsbewegung,<br />
denn es ist wichtig uns daran zu erinnern, was wir<br />
erkämpt haben. Wir kämpfen aber auch um bessere<br />
Lebens- und Rahmenbedingungen für morgen und<br />
wir streiten und diskutieren für eine Gesellschat<br />
jenseits des Kapitalismus.<br />
Deswegen gehen wir am <strong>1.</strong> <strong>Mai</strong> auf die Straße.<br />
5 Prof. Dr. Bontrup, Prof. Dr. Massarrat, Manifest zur Überwindung<br />
der Massenarbeitslosigkeit, 2011