wir im blick - SSV Ulm 1846

F E C H T E N
Deutschen Juniorenmeisterschaften im Herren-
Degen – Ein vorweihnachtliches Märchen in der
Sporthalle Ulm-Nord
Die äußeren Bedingungen waren perfekt
für die Deutschen Junioren-Degenmeisterschaften
der Herren am 04. und 05.
Dezember 2010. Bei der Pressekonferenz
im Ulmer Rathaus einige Tage zuvor hatte
Dieter Lehmann, der örtliche Turnierorganisator
und Abteilungsleiter der Fechtabteilung
des SSV Ulm 1846 noch auf die
Frage, was er sich für die DM wünscht,
geantwortet: Schnee und viele Zuschauer.
Und seine Wünsche sollten beide in
Erfüllung gehen.
Wie schon bei der Premiere im Jahr 2008
erwartete die rund 100 Fechter aus ganz
Deutschland wieder eine traumhaft schöne
Winterlandschaft rund um die Sporthalle
Ulm-Nord. Innen drin dann festlich
geschmückte Weihnachtsbäume und köstliche
Düfte am Verpflegungsstand, die
einen Vorgeschmack auf das bevorstehende
Fest der Feste gaben. Bei den Höhepunkten
an beiden Tagen, den Finals im
Einzel und der Mannschaft, waren die Zuschauerränge
in der Halle bestens gefüllt.
Nach vielen Jahren der Abstinenz beim
Spitzenfechtsport in Ulm fand innerhalb
kurzer Zeit jetzt zum zweiten Mal eine
Deutsche Meisterschaft statt. Vor zwei
Jahren waren es die A-Jugendlichen,
dieses Mal die um drei Jahre älteren Junioren
im Alter von 17 bis 19 Jahren, die
an zwei Tagen um den BARTL-CUP
kämpften. Für den Deutschen Fechterbund
(DFeB) hatten sich der örtliche Veranstalter
und die Sporthalle Ulm-Nord
mit der hervorragenden Ausrichtung der
DM in 2008 empfohlen. Deshalb war dieses
Jahr nicht einmal mehr eine offizielle
Bewerbung nötig, sondern der SSV Ulm
1846 wurde vom DFeB mit der Bitte um
Ausrichtung dieser Veranstaltung angefragt.
Sicherlich hatte der Heidenheimer
Walter Steegmüller – jetzt Degenkoordinator
beim DFeB und vorher Bundestrainer
der Degenherren in Bonn – berichtet,
dass die Organisation einer DM in Ulm in
guten Händen sei. Und so war es dann
auch.
Über 40 ehrenamtliche Helfer, Freunde
und Unterstützer der Fechtabteilung waren
an vier Tagen im Einsatz als Turnierärzte,
als Fotograf, beim Auf- und Abbau der
Fechtanlagen in zwei Hallen, im Catering-
Team, als Helfer der Turnierleitung, als
Fahrer, bei der Dekoration der Halle, beim
Empfang, bei der Siegerehrung oder beim
Kuchen backen und Salate machen. Vor
allem sie sorgten für den guten, reibungslosen
und ruhigen Verlauf der DM und
außerdem für die besondere Ulmer Note:
die freundliche und familiäre Atmosphäre,
die uns von unseren Gästen aus ganz
Deutschland unisono bescheinigt wurde.
OB Ivo Gönner bedankte sich schriftlich
und drückte es so aus: „… dies ist vor
allem das Verdienst all der ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen
dieser Veranstaltung beigetragen
haben.“ Klar, dass dieser Einsatz gewürdigt
werden musste. Wir taten das mit
einem Helferfest im Familienzentrum in
Söflingen am 04. Februar 2011.
Die Durchführung der DM ermöglichte uns
die Stadt Ulm mit einem wichtigen finanziellen
Beitrag und dem Bereitstellen der
Sporthalle Ulm-Nord, aber auch der Namenssponsor
dieser DM, das Unternehmen
BARTL Wärmepumpen in Ulm und
die zahlreichen Hauptsponsoren mit ihrer
finanziellen Unterstützung, sowie verschiedene
Sponsoren mit Sachleistungen
und Rabatten. Nicht zu vergessen die Mithilfe
der Damen unserer Geschäftsstelle.
An dieser Stelle deshalb nochmals ein
dickes Dankeschön allen unseren Unterstützern.
Kommen wir zu der Frage: Warum tut
sich eine kleine Abteilung einen solchen
Kraftakt an ehrenamtlicher Arbeit an, der
eine 1 ½ -jährige Vorbereitungszeit erfordert?
Die Präsentation von Spitzensport
in Form dieser DM ermöglicht uns, ein
Training mit hauptamtlichen Trainern an
drei Trainingstagen pro Woche auch im
Jahr 2011 anzubieten. Außerdem brauchen
wir durch den derzeit großen Zu-
lauf an Nachwuchsfechtern – in den
letzten fünf Jahren ist die Zahl der Abteilungsmitglieder
um fast 100% gestiegen
– weitere unterstützende Übungsleiter,
Fechtausrüstungen des Vereins zum
Schnuppern, Hallenzeiten, Obleute etc.
So können wir über die Einnahmen bei
Spitzensportveranstaltungen einerseits die
Breite breiter machen und bekommen
andererseits durch gezielte, weitere Förderung
auch eine Spitze. Aktuell stehen
neun Ulmer Nachwuchsfechter in unterschiedlichen
Leistungskadern des Landes
– so viele wie seit langem nicht mehr.
Mitveranstalter dieser DM war übrigens
der in 2010 neu gegründete Förderverein
„Fechten in Ulm“. Zweck des Fördervereins
ist es, bessere Rahmenbedingungen
für den Fechtsport unserer Abteilung zu
schaffen.
Mit Lutz Lehmann und Constantin Böhm
waren auch zwei Ulmer am Start, deren
Heimatverein nach wie vor der SSV Ulm
1846 ist, auch wenn sie für den Heidenheimer
SB an den Start gingen. Beide
hatten in den vergangenen Jahren bereits
mehrfach ihr Können unter Beweis
gestellt. So wurde Lehmann (18 Jahre)
bereits in der B-Jugend für den SSV Ulm
1846 deutscher Vizemeister im Einzel und
mischte 2008 auch bei der Deutschen
Meisterschaft der A-Jugend in Ulm mit
einem 7. Platz vorne mit. Auch Böhm (19
Jahre) belegte bei einer Deutschen Meisterschaft
der A-Jugend bereits einen
hervorragenden 6. Platz. Beide waren
mit der Mannschaft bereits Deutscher
Vizemeister. Doch dieses Mal hatten die
beiden jungen Sportler unterschiedliche
Ausgangspositionen. Während Lehmann
nach über zwei Jahren Besuch des
Fechtinternats in Heidenheim beschlossen
hatte, mit dieser Deutschen Meisterschaft
den Leistungssport zu beenden,
wollte Böhm in seinem letzten Juniorenjahr
noch einmal wissen, was geht. Lehmann,
der jetzt wieder in Ulm wohnt und
derzeit hier ein Berufspraktikum absolviert,
bereitete sich mit zwei Mal Trai-
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