Programmheft Extra 2017
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Exercise & Training<br />
Convention <strong>2017</strong><br />
[ Wissenschaft trifft Praxis ]<br />
- <strong>Programmheft</strong> -
Grußwort von Dr. Jan Wilke<br />
Liebe Trainer, Übungsleiter, Physiotherapeuten und Ärzte,<br />
nach dem großen Erfolg der ersten Frankfurter Exercise & Training Convention hat uns Ihr positives<br />
Feedback motiviert, auch dieses Jahr wieder die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse aus<br />
Therapie, Training und Wissenschaft zu präsentieren. Wir möchten Sie deshalb am 12. und 13. Mai <strong>2017</strong><br />
auf den Sportcampus der Goethe-Universität Frankfurt einladen. Vieles, was gut war bleibt beim Alten:<br />
Sie können zwischen theoretischen Lectures und praktischen Hands-On-Workshops wählen – ohne sich<br />
vorher auf konkrete Inhalte festzulegen. Wieder kommen die Referenten aus der Forschung oder sind<br />
ausgewiesene Experten aus der Praxis.<br />
Zusätzlich haben wir uns einige spannende Neuerungen überlegt. Statt zweien werden dieses Jahr gleich<br />
drei Angebote zeitgleich laufen. Durch die zusätzliche Hands-On-Schiene haben wir das Kernprogramm<br />
um ein Drittel erweitert – es besteht also noch mehr Auswahl. Als Highlight gilt zudem die zubuchbare<br />
Pre-Conference am Vortag: Das Thema Faszien ist noch immer einer der aktuellsten Trends der<br />
Sportmedizin und Sportwissenschaft. Vier renommierte Referenten, darunter mit Dr. Robert Schleip der<br />
Pionier der internationalen Faszienforschung, vermitteln alle relevanten Grundlagen, die nötig sind, um<br />
das kollagene Bindegewebe beim Training angemessen zu berücksichtigen. Ebenfalls erstmals wird es<br />
schließlich eine Industrieausstellung geben, auf der neue Produkte ausprobiert und für das eine oder<br />
andere Trainingsgerät sicher ein kleiner Messerabatt ausgehandelt werden kann.<br />
Das Themenspektrum der Exercise & Training Convention ist wie gewohnt breit gefächert: Es erstreckt<br />
sich von neuen Methoden, z.B. Neurokognitives Training oder hochintensives Tabata-Training, über<br />
olympisches Gewichtheben und Kinesiologisches Taping bis hin zur optimalen Schnelligkeitstraining und<br />
dem Therapietrend Flossing. Details entnehmen Sie bitte dem Programm auf den folgenden Seiten.<br />
Die Exercise & Training Convention umfasst inklusive Pre-Conference zirka 16 Übungseinheiten. Die<br />
Kosten für die Teilnahme betragen 110 Euro. Zahlreiche Verbände aus den verschiedensten Bereichen<br />
erkennen die Veranstaltung zur Lizenzverlängerung an. Eine fortlaufend aktualisierte Übersicht finden Sie<br />
auf den unten angegebenen Adressen. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage der<br />
Weiterbildungsakademie Sportmedizin (www.sportmedizin-akademie.de) sowie auf der Facebookseite<br />
der Exercise & Training Convention <strong>2017</strong> unter https://www.facebook.com/extra.frankfurt/.<br />
Wir freuen uns, Sie bei der <strong>Extra</strong> begrüßen zu dürfen!
Grußwort von Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
ich freue mich sehr, dass die erste Frankfurter „Exercise & Training Convention“ der<br />
Weiterbildungsakademie Sportmedizin im vergangenen Jahr so großen Anklang gefunden hat. Daher<br />
heiße ich Sie zur zweiten <strong>Extra</strong> ganz herzlich Willkommen.<br />
Auch in diesem Jahr möchten wir wieder die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis schlagen und<br />
Trainern, Übungsleitern, Physiotherapeuten, Ärzten, aber auch allen Berufsgruppen und Interessierten<br />
aus der Gesundheits- und Sportbranche die neuesten wissenschaftlichen und theoretischen Trends und<br />
Fakten an die Hand geben.<br />
Ein hochkarätiges Programm mit Experten aus der Sportpraxis und Sportwissenschaft gibt Ihnen für Ihr<br />
Training und Ihre Übungseinheit neue Impulse. In <strong>2017</strong> bekommen Sie sogar noch mehr, denn das Team<br />
der Weiterbildungsakademie veranstaltet eine Pre-Conference mit anschließender Podiumsdiskussion<br />
unter dem Titel „Faszien im Fokus von Sport und Bewegung“. Seit Jahren stellt die Behandlung von<br />
Faszien einen der aktuellsten Trend in Physiotherapie, Sportwissenschaft und Sportmedizin dar. Gerade<br />
bei neu aufkommenden Hypes ist es jedoch gerade für Sie, die in der Praxis arbeiten, von zentraler<br />
Bedeutung, eine evidenzbasierte Bewertung der zahlreichen Angebote vorzunehmen – denn nur dies hilft<br />
am Ende dem Patienten und Klienten. Wir hoffen, dass Sie nach dem Besuch der Pre-Conference in<br />
diesem Sinne erfolgreich beurteilen können, welche faszialen Verfahren, Techniken und Methoden im<br />
jeweiligen Einzelfall die optimale Wahl darstellen.<br />
Als Leiter der Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt wünsche ich Ihnen, dass Sie mit<br />
vielen neuen Eindrücken, Ideen und Gedanken in Ihre tägliche Praxis zurückkehren.<br />
Viel Spaß und Freude dabei wünscht Ihnen
Grußwort von Dr. Kirsten Brettmann<br />
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />
herzlich Willkommen zur „Exercise & Training Convention“ an der Weiterbildungsakademie Sportmedizin<br />
der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Wir freuen uns sehr, nach der überwältigenden Resonanz und<br />
erfolgreichen Durchführung in 2016, die nunmehr die zweite <strong>Extra</strong> anbieten zu können. Auch in diesem<br />
Jahr haben wir wieder namhafte Referenten und Referentinnen eingeladen, die am 12 und 13. Mai <strong>2017</strong><br />
über aktuelle sportmedizinische Inhalte und Trends praxisnah berichten und diese vermitteln werden.<br />
Die Weiterbildungsakademie Sportmedizin blickt stolz auf über zwölf Jahre Erfahrung und Know-How im<br />
Bereich Fort- und Weiterbildung zurück. Seit 2004 bieten wir Kurse, Seminare und Workshops auf<br />
Hochschulniveau mit lehrerfahrenen Referenten und Referentinnen an und orientieren uns bei der<br />
Wissensvermittlung am aktuellen Stand von Forschung und Praxis. Mit jährlich ca. 35 Fort- und<br />
Weiterbildungsmaßnahmen und über 600 Ausbildungsstunden in den Bereichen Prävention,<br />
Rehabilitation, Gesundheitssport und Training richten wir unsere Angebot an Ärzte, Studierende und<br />
Absolventen der Fachrichtungen Sportwissenschaften, Medizin, Ernährungswissenschaften und<br />
Pflegewissenschaften sowie an Sport-, Bewegungs- ,Physiotherapeuten und Trainer. Unterstützt wird<br />
unsere Akademie von ca. 45 nebenberuflichen Lehrkräften und Referenten. Mehr über unsere Kurse<br />
finden Sie unter www.sportmedizin-akademie.de .<br />
Als Leiterin der Weiterbildungsakademie Sportmedizin wünsche ich Ihnen einen anregenden Austausch<br />
über die aktuellen Themen und inspirierende Begegnungen sowie einen guten Aufenthalt an unserem<br />
Institut.<br />
Ich freue mich sehr, Sie bei der zweiten <strong>Extra</strong> begrüßen zu dürfen!
Programm<br />
Pre-Conference: Faszien im Fokus von Sport und Bewegung (12.05.<strong>2017</strong>)<br />
15.00<br />
Uhr<br />
15.45<br />
Uhr<br />
Registrierung und Check-In<br />
Begrüßung<br />
16.00-<br />
16.45<br />
Uhr<br />
Faszien als Sinnesorgane<br />
Zwischen Rückenschmerz und Faszienkater<br />
Dr. Robert Schleip<br />
16.45-<br />
17.30<br />
Uhr<br />
Nicht nur passive Muskelhüllen?<br />
Die mechanische Bedeutung von Faszien für das Bewegungssystem<br />
Dr. Jan Wilke<br />
17.30-<br />
18.00<br />
Uhr<br />
Fakt oder Phänomen: Myofasziale Triggerpunkte<br />
Pathophysiologie und Ansätze der Bewegungstherapie<br />
Prof. Dr. Winfried Banzer<br />
18.00 –<br />
18.30<br />
Uhr<br />
Foam Rolling:<br />
Mechanismen, Anwendungsfelder, Chancen und Grenzen.<br />
Frieder Krause<br />
18.30 –<br />
19.00<br />
Uhr<br />
Podiumsdiskussion<br />
Faszien zwischen Hype und Evidenz<br />
Dr. Robert Schleip, Dr. Jan Wilke, Prof. Dr. Winfried Banzer, Frieder Krause (Moderation: Dr. Daniel<br />
Niederer)
Programm<br />
Convention (13.05.<strong>2017</strong>)<br />
LECTURE HANDS-ON 1 HANDS-ON 2<br />
08.00 Uhr Registrierung und Check-In<br />
08.30 Uhr Begrüßung<br />
08.45 –<br />
10.00 Uhr<br />
Spezifisches Athletiktraining<br />
Der Stellenwert des Belastungsund<br />
Beanspruchungsprofils<br />
Light Weight Baby!<br />
Low load high volume als neuer<br />
Trend im Krafttraining<br />
Life-Kinetik: Gehirntraining mit<br />
Bewegung<br />
Jonas Riess<br />
Frieder Krause<br />
Inanc Karaca<br />
10.15 –<br />
11.30 Uhr Langhanteltraining (Theorie)<br />
Martin Zawieja<br />
Learn from the athlete:<br />
Schnelligkeitstraining für<br />
Einzel- und<br />
Mannschaftssportler<br />
Philipp Kleemann<br />
Fitte Faszien durch Foam Rolling<br />
und Gymnastik? Ansätze zum<br />
Training des Bindegewebes<br />
Frieder Krause<br />
11.45 –<br />
13.00 Uhr Prehabilitation: Macht Training<br />
vor der OP Sinn?<br />
Prof. Dr. Lutz Vogt<br />
Langhanteltraining (Praxis)<br />
Martin Zawieja<br />
Return to play: Diagnostik zum<br />
optimalen Wiederbeginn<br />
sportlicher Aktivität nach<br />
Verletzungen.<br />
Dr. Daniel Niederer<br />
Mittagspause<br />
13.45 –<br />
15.00 Uhr<br />
Neuroscience of Injury: Wie das<br />
Gehirn bei Verletzungen<br />
reagiert.<br />
Grundlagen des klassischen<br />
und kinesiologischen Tapings<br />
Tabata-Training:<br />
Das 13-Minuten-Workout<br />
Florian Giesche<br />
Rebecca Baier<br />
Dr. Jan Wilke<br />
15.15 –<br />
16.30 Uhr<br />
Ernährung: Welche Trends<br />
machen wirklich fit und<br />
gesund?<br />
Neuroscience of Injury: Wie<br />
Sensomotorik morgen trainiert<br />
wird.<br />
Evolutionary Movement: Wie die<br />
Natur Bewegung lehrt<br />
Dr. Katrin Stücher<br />
Dr. Jan Wilke / Dr. Daniel Niederer<br />
Silvio Minakawa<br />
16.45 –<br />
17.15 Uhr<br />
Science Slam: Kurioses aus der Wissenschaft<br />
17.30 –<br />
18.45 Uhr<br />
Hop like a kangaroo: Das neu<br />
entdeckte Leistungspotenzial<br />
der Sehne<br />
Flossing: Schmerzfrei dank<br />
Hypoxietraining?<br />
Capoeira<br />
Dr. Jan Wilke<br />
Martin Reckmann<br />
Sebastian Lipsius<br />
18.45 Uhr<br />
Verabschiedung und Zertifikatsausgabe
Lectures Pre-Conference<br />
Faszien als Sinnesorgane: Zwischen Rückenschmerz und<br />
Faszienkater<br />
Dr. Robert Schleip<br />
Die sensorische Wahrnehmung beruht entgegen früherer Annahmen bei weitem nicht nur auf<br />
den peripheren Rückmeldungen von Muskeln, Sehnen, Bändern und Kapseln. Auch die<br />
Muskelfaszie ist reich mit diversen Rezeptoren durchsetzt und trägt zu einer präziseren<br />
posturalen Kontrolle und Bewegungssteuerung bei. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
zufolge spielen Faszien unter Umständen darüber hinaus auch eine Rolle bei der<br />
Schmerzentstehung. Der Vortrag thematisiert die potenzielle Rolle von Faszien – etwa im<br />
Lumbalbereich – im Kontext der muskuloskelettalen Beschwerdebilder.<br />
Dr. Robert Schleip gilt als einer der Pioniere der modernen Faszienforschung. Seine Arbeit zur<br />
Kontraktilität von Faszien wurde im Jahr 2005 mit dem rennommierten Vladimir-Janda-Preis für<br />
Muskuloskelettale Medizin ausgezeichnet. Der Leiter der Fascia Research Group an der<br />
Universität Ulm (Abteilung Neurophysiologie) hat zahlreiche Bücher und Publikationen zum<br />
menschlichen Bindegewebe verfasst. Er war Mitinitiator des ersten Internationalen „Fascia<br />
Research Congress“ 2007 in Harvard sowie mehrerer Folgekongresse und der Konferenz<br />
„Connective Tissues in Sports Medicine“. Der Psychologe und Humanbiologe ist zudem<br />
Forschungsdirektor der European Rolfing Association.<br />
Nicht nur passive Muskelhüllen? Die mechanische Bedeutung von<br />
Faszien für das Bewegungssystem<br />
Dr. Jan Wilke<br />
Lange Zeit galten Faszien als eher unbedeutendes Verpackungsmaterial ohne nachhaltige<br />
Funktion für den Bewegungsapparat. Die in Lehr- und Anatomiebüchern oft vermittelte<br />
Vorstellung von den passiven Muskelhüllen muss jedoch revidiert werden: Faszien sind in der<br />
Lage, ihre mechanischen Eigenschaften mittels unterschiedlicher Mechanismen zu verändern<br />
und u.a. die Beweglichkeit zu beeinflussen. Da sie die zahlreichen Muskeln des Körpers zudem<br />
morphologisch direkt verbindet, könnten lokale Behandlungen und Trainingsinterventionen auch<br />
an entfernten Stellen Wirkung zeigen.
Der Vortrag thematisiert vor diesem Hintergrund die mechanisch-physiologischen Grundlagen<br />
der Faszie sowie die evidenzbasierten Möglichkeiten der Trainingstherapie, über Konzepte<br />
myofaszialer Ketten (u.a. Anatomy Trains nach Myers) den Behandlungserfolgt zu maximieren.<br />
Dr. Jan Wilke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Sportmedizin der Goethe-<br />
Universität Frankfurt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört neben dem Athletiktraining<br />
und der medizinischen Trainingstherapie insbesondere die funktionelle Relevanz des<br />
Bindegewebes in Therapie und Training. In Frankfurt leitet Wilke die Arbeitsgruppe Faszie und<br />
Bewegungssystem. Er ist Mitglied des American College of Sports Medicine und war Keynote-<br />
Speaker bei mehreren internationalen Konferenzen (u.a. Interdisciplinary World Congress of<br />
Low Back Pain/ Singapur, Connective Tissues in Sports Medicine, Ulm). Wilke ist Teil des<br />
internationalen Thinktank-Expertengremiums zum Thema Faszien, das im März diesen Jahres<br />
gegründet wurde. Im Sommer 2016 war Wilke Visiting Researcher der renommierten<br />
Arbeitsgruppe von Dr. Evert Verhagen und Prof. Willem van Mechelen an der VU Amsterdam.<br />
Fakt oder Phänomen: Myofasziale Triggerpunkte. Pathophysiologie<br />
und Ansätze der Bewegungstherapie<br />
Prof. Dr. Winfried Banzer<br />
Myofasziale Triggerpunkte, kleine knotenartige Verhärtungen in der Muskulatur, treten im<br />
Zusammenhang mit vielen muskuloskelettalen Beschwerden auf. Viele Therapeuten schwören<br />
auf die manuelle Identifikation und Behandlung der Schmerzpunkte. Auch außerhalb der<br />
Physiotherapie, etwa mittels Massagerollen, versucht man Triggerpunkte zu behandeln.<br />
Insbesondere die Pathophysiologie, aber auch die Zuverlässigkeit der Diagnostik wird jedoch<br />
kontrovers diskutiert. Der Vortrag stellt die am öftesten mit Triggerpunkten assoziierten<br />
Krankheitsbilder vor, diskutiert relevante Theorien zur Entstehung sowie die Zuverlässigkeit der<br />
palpationsbasierten Detektion. Einen besonderen Stellenwert nimmt anschließend die Ableitung<br />
von Empfehlungen zur erfolgreichen Therapie mit bewegungs- und nicht-bewegungspasierten<br />
Maßnahmen dar.<br />
Prof. Dr. Winfried Banzer ist seit 1995 Professor für Sportmedizin an der Goethe-Universität<br />
Frankfurt am Main. Er ist (Ko-)Autor von fast 300 wissenschaftlichen Publikationen und Mitglied<br />
diverser internationaler Expertengremien, etwa dem Steering Committee of the European<br />
Network for the Promotion of Health-Enhancing Physical Activity (HEPA/WHO) der EU Platform<br />
on Diet, Physical Activity and Health und der KOM-Expertengruppe Physical Activity Guidelines.<br />
Als Mediziner wendet er in seinen Behandlungen bei Patienten auch immer wieder<br />
Faszientechniken an.
Foam Rolling: Mechanismen, Anwendungsfelder, Chancen und<br />
Grenzen<br />
Frieder Krause<br />
Das Training mit Hartschaumrollen oder Foamrolls hat sich innerhalb der letzten Jahre sowohl<br />
in der Sportpraxis als auch in der Therapie etabliert. Erste Untersuchungen zeigen potentiell<br />
positive Effekte des Foam Rollings auf Parameter der Beweglichkeit sowie der Regeneration,<br />
während es auf die neuromuskuläre Leistungsfähigkeit keinen Einfluss zu haben scheint. Unklar<br />
sind bisher aber vor allem die zu Grunde liegenden Mechanismen bezüglich der beobachteten<br />
Effekte. Im Hinblick auf Beweglichkeit stehen biomechanische und neurophysiologische<br />
Mechanismen, hinsichtlich der Regeneration die Effekte auf Durchblutung und das vegetative<br />
Nervensystem als potentielle Mechanismen im Vordergrund der Forschung. Der Vortrag gibt<br />
einen Überblick über die momentane Evidenzlage und legt den Fokus dabei auf neueste<br />
Forschungsarbeiten zu potentiell grundlegenden Mechanismen.<br />
Frieder Krause ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe-Universität Frankfurt. Seine<br />
Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Faszien- und Bewegungssystem,<br />
Medizinische Trainingstherapie sowie morphologische Adaptationen des Kraft- und<br />
Beweglichkeitstrainings. In seiner Promotion erforscht Krause die physiologischen Wirkungen<br />
des Foam Rollings. Beim diesjährigen, internationalen Bindegewebskongress Connect <strong>2017</strong><br />
wurden er und seine Frankfurter Forschungskollegen mit dem Preis für die beste<br />
Posterpräsentation ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit an der Universität leitet der<br />
Sportwissenschaftler die Medizinische Trainingstherapie eines großen Rehazentrums und<br />
betreut diverse Sportler verschiedener Leistungsklassen im Rahmen der Rehabilitation und<br />
Leistungssteigerung. Zu seinen Kunden gehören dabei u.a. ATP-Tennisprofis, Elite-Kickboxer<br />
sowie professionelle Golfspieler.
Lectures Convention<br />
Spezifisches Athletiktraining: Der Stellenwert des Belastungs- und<br />
Beanspruchungsprofils<br />
Jonas Riess<br />
Athletiktraining ist längst kein Modebegriff mehr. Sportler der verschiedensten Disziplinen<br />
versuchen mittlerweile schneller, stärker, beweglicher und agiler zu werden. Obwohl die<br />
körperlichen Grundlagen die Basis für die optimale Leistung darstellen, muss sich die<br />
Gestaltung des Trainings an der Sportart orientieren. So besitzt etwa der Fußball ein<br />
grundlegend anderes Belastungs- und Beanspruchungsprofil als der American Football oder<br />
Basketball. Die Lecture thematisiert Besonderheiten und Kennzeichen eines spezifischen<br />
Athletiktrainings, das Ihnen hilft, Ihre Sportler noch besser auf anstehende Belastungen<br />
vorzubereiten.<br />
Jonas Riess hat Sportwissenschaften in Köln (B. Sc. Sport, Training und Leistung) und<br />
Frankfurt/Main (M. A. Sports Medical Training/Clinical Exercise Physiology) studiert, ist B-<br />
Trainer für olympisches Gewichtheben des BVDG (Bundesverband Deutscher Gewichtheber)<br />
und arbeitet seit 2013 als freiberuflicher Kraft- und Konditionstrainer mit Athleten aus<br />
verschiedenen Sportarten (u.a. Eishockey, Tennis, American Football, Handball). Riess ist<br />
aktiver Profi in der 1. Football-Bundesliga und war im vergangenen Jahr Conditioning Coach bei<br />
Frankfurt Galaxy.<br />
Langhanteltraining (Lecture und Hands-On)<br />
Martin Zawieja<br />
Mit der Langhantel erfährt ein Klassiker aus dem Leistungssport gerade eine Renaissance.<br />
Durch die Sportbewegung CrossFit (besteht zu gut 30% aus Langhantelübungen) sind<br />
Trainingsinhalte mit dem Wettkampfgerät der Gewichtheber wieder modern geworden. Der<br />
hohe koordinative Anspruch und die Beanspruchung funktionell wichtiger Muskelketten macht<br />
die Langhantel für den gesamten Fitnessbereich interessant: Das Heben von Lasten gehört<br />
zum täglichen Leben und stellt nicht - wie häufig formuliert – ausschließlich den Inhalt der<br />
Sportart Gewichtheben dar. Vielmehr hat es die Evolution des Menschen stark beeinflusst. Das<br />
Beugen und Strecken der Beine sowie das harmonische Drücken und Ziehen der Arme sind<br />
sogenannte Grundbewegungsmuster, die die Fitness und Fähigkeit zur gesunden<br />
Fortbewegung massiv beeinflussen. Nimmt man die beim Gewichtheben bedeutsame<br />
Stabilisation von Schulter, Rumpfes und Beinachse dazu, hat man im orthopädischen Sinn<br />
diverse Zutaten für einen „gesunden“ Menschen beisammen. Der Vortrag sowie die
daraufaufbaunende Praxiseinheit stellen vor diesem Hintergrund theoretische Grundlagen zu<br />
Geschichte, Techniken und Anwendungsfeldern vor. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei<br />
auf dem Transfer der Inhalte in verschiedene breitensportliche Bezugsfelder.<br />
Martin Zawieja ist Olympiamedaillengewinner und ehemaliger Bundestrainer im Gewichtheben.<br />
Der Buchautor wurde anschließend unter anderem Athletiktrainer mehrerer<br />
Nachwuchsmannschaften des Deutschen Fußballbundes sowie verschiedener Teams der<br />
Handball-Bundesliga. Aktuell ist Zawieja Referent an der Trainerakademie des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes, des Bundesamts für Sport in der Schweiz sowie an der<br />
Bundessportakademie in Österreich.<br />
Prehabilitation: Macht Training vor der OP Sinn?<br />
Prof. Dr. Lutz Vogt<br />
Nach schweren Operationen – etwa bei Ruptur des vorderen Kreuzbands oder bei Implantation<br />
eines künstlichen Hüftgelenks – kommt es of zu langer Immobilität und körperliche Inaktivität.<br />
Das hat Folgen, die das Wiederverletzungsrisiko erhöhen: Die Muskelmasse reduziert sich, die<br />
Propriozeption wird beeinträchtigt und die passiven Strukturen werden weniger belastbar.<br />
Dieser Negativkaskade kann jedoch entgegen gewirkt werden. Da der körperliche Fitness- und<br />
Funktionszustand vor einer OP mit einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko,<br />
verlängerten Klinikverweildauern, verzögerter Wiederherstellung der Alltagsfunktion, respektive<br />
höheren Krankenhauskosten im Zusammenhang steht, bietet sich ein gezieltes Training schon<br />
vor der OP an. Die Lecture zum Thema Prehabilitation stellt deshalb die Relevanz eines<br />
trainingsbedingt gesteigerten, präoperativen körperlichen Fitness- und Funktionsniveaus dar.<br />
Auf Basis der aktuellen Studienlage gibt der Vortrag einen Überblick über die Evidenz für die<br />
Wirksamkeit präoperativen Trainings und leitet Empfehlungen für die Trainingspraxis ab.<br />
Prof. Dr. Lutz Vogt ist stellvertretender Leiter der Abteilung Sportmedizin an der Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. die<br />
Funktionsdiagnostik des Bewegungssystems, die Messung körperlicher Aktivität und die<br />
Optimierung der Sport- und Bewegungstherapie innerhalb der Prävention und Rehabilitation. Er<br />
ist Vizepräsident der Kommission Gesundheit in der Deutschen Vereinigung für<br />
Sportwissenschaften (DVS), Mitglied im Expertengremium „Sport pro Gesundheit“ des<br />
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Fachgutachter des Bundesinstituts für<br />
Sportwissenschaft (BiSP).
The Neuroscience of Injury: Wie das Gehirn bei Verletzungen reagiert<br />
Florian Giesche<br />
Klassische Ansätze zur Prävention und Therapie von Verletzungen haben sich bis dato vor<br />
allem auf das die Peripherie, etwa die gelenkumgreifende Muskulatur, konzentriert. Neue<br />
Forschungsergebnisse können aber möglicherweise erklären, warum sich auch Athleten mit<br />
kräftigen Muskeln und hoher Gelenkstabilität verletzen. So gehen insbesondere in<br />
Ballsportarten Defizite neurokognitiver Funktionen mit einem gesteigerten Risiko für<br />
Knietraumata einher. Mehr noch: Muskuloskelettale Verletzungen scheinen Veränderungen im<br />
zentralen Nervensystem hervorzurufen, die zu dauerhaft veränderten Aktivierungsmustern der<br />
Muskulatur führen.<br />
Die sog. "verletzungsinduzierte Neuroplastizität" wird in der internationalen Fachliteratur als<br />
eine Ursache für die beträchtlichen Leistungsdefizite und teils immens hohen<br />
Wiederverletzungsraten nach Rückkehr in den Leistungssport diskutiert. Der Vortrag<br />
„Neuroscience of Injury“ gibt einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand zu den<br />
Zusammenhängen zwischen neurokognitiver Funktion, (neuro)-motorischer Leistung und<br />
Sportverletzungen und leitet erste Empfehlungen für die Trainingspraxis ab.<br />
Florian Giesche ist wissenschaftlicher Mitrbeiter in der Abteilung Sportmedizin der Goethe<br />
Universität Frankfurt. Im Rahmen seiner Promotion bechäftigt er sich mit der Erforschung der<br />
Zusammenhänge zwischen neurokognitiver Funktion und (neuro)-motorischer<br />
Leistungsfähigkeit im Sport- und Verletzungskontext. Vor seiner Zeit als Wissenschaftler war er<br />
als Sportmanager sowie als Sporttherapeut in Gesundheits-und Rehabilitationseinrichtungen<br />
beschäftigt.<br />
Hop like a kangaroo: Das neu entdeckte Potenzial der Sehne nutzen<br />
Dr. Jan Wilke<br />
Unsere Sehnen sind zu weitaus spektakulärerem fähig, als bisher angenommen. Die Funktion<br />
der kollagenreichen Strukturen geht neuesten Forschungsergebnissen zufolge weit über die<br />
Rolle des passiven Kraftüberträgers hinaus. So speichern Sehnen hohe Mengen an kinetischer<br />
Energie, die den zu Unrecht oft isoliert betrachteten Skelettmuskel massiv entlasten. Um<br />
optimale Leistungen zu garantieren, müssen Sehnen spezifisch trainiert werden. Welche<br />
Übungen sich hier besonders eignen, warum Muskeltraining kaum Verbesserungen der<br />
Sprunghöhe bringt und was das ganze mit dem Känguruh zu tun hat – all diese Fragen werden<br />
neben der Darstellung der physiologisch-anatomischen Grundlagen in der Lecture behandelt.
Dr. Jan Wilke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Sportmedizin der Goethe-<br />
Universität Frankfurt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört neben dem Atheltiktraining<br />
und der medizinischen Trainingstherapie insbesondere die funktionelle Relevanz des<br />
Bindegewebes in Therapie und Training. In Frankfurt leitet Wilke die Arbeitsgruppe Faszie und<br />
Bewegungssystem. Er ist Mitglied des American College of Sports Medicine und war Keynote-<br />
Speaker bei mehreren internationalen Konferenzen (u.a. Interdisciplinary World Congress of<br />
Low Back Pain/ Singapur, Connective Tissues in Sports Medicine, Ulm). Wilke ist Teil des<br />
internationalen Thinktank-Expertengremiums zum Thema Faszien, das im März diesen Jahres<br />
gegründet wurde. Im Sommer 2016 war Wilke Visiting Researcher der renommierten<br />
Arbeitsgruppe von Dr. Evert Verhagen und Prof. Willem van Mechelen an der VU Amsterdam.<br />
Ernährung: Welche Trends machen wirklich fit und gesund<br />
Dr. Katrin Stücher<br />
Ob zur Gewichtsreduktion oder Leistungssteigerung: Immer wieder entstehen neue Trends, die<br />
eine noch bessere und gesündere Ernährung versprechen. Doch welche Diäten und Strategien<br />
führen wirklich zum Erfolg? Und wie kann in verschiedenen Settings die ausgewogene<br />
Nährstoffzufuhr sichergestellt werden? Die Lecture versucht, diese Fragen zu beantworten und<br />
praxisrelevante Tipps zur optimalen, individuell angepassten Ernährung zu geben.<br />
Dr. Katrin Stücher ist Ernährungswissenschaftlerin und zertifizierte Ernährungsberaterin. An<br />
der Goethe-Universität Frankfurt hat Sie im Bereich Onkologie promoviert. Die aktive Triathletin<br />
berät neben Patienten auch Spitzensportler verschiedener Disziplinen mit dem Ziel, Gesundheit<br />
und Leistung zu verbessern.
Hand-On-Workshops<br />
Grundlagen des klassischen und kinesiologischen Tapings<br />
Rebecca Baier<br />
Taping – ob klassisch oder kinesiologisch - hat sich in zahlreichen Bereichen der Medizin und<br />
Physiotherapie etabliert. Auch die Einsatzfelder der Therapie sind vielfältig: Sie reichen von<br />
alltagsbezogenen Indikationen bis zur Anlage im Leistungssport, vom Rückenschmerz bis zur<br />
Kniegelenksarthrose. Im Hands-On werden den Teilnehmern die Anwendungsgebiete,<br />
Grundlagen und Unterschiede des klassischen und kinesiologischen Tapings vorgestellt.<br />
Anhand praktischer Beispiele lernen sie zudem selbst einige Anlagen zur Schmerzlinderung<br />
und Stabilisation von Gelenken.<br />
Rebecca Baier ist Physiotherapeutin (Bac/Niederlande) und hat an der Universität Salzburg ein<br />
Sportphysiotherapie-Studium abgeschlossen. Neben ihrer Dozententätigkeit an der Hochschule<br />
Fresenius im Studiengang Physiotherapie arbeitet sie im Amateur- und Leistungssport. Hier<br />
betreut sie seit 2003 Athleten der 1. und 2. Fußball-Bundesliga und mehrere Tennisspieler. Seit<br />
2016 ist sie zudem für den HBRS tätig.<br />
Flossing – Schmerzfrei dank Hypoxietraining?<br />
Martin Reckmann<br />
Medical Flossing ist eine neue Therapiemethode im Bereich der sportmedizinischen<br />
Versorgung. Durch das lokale Abbinden von Körperpartien bzw. Muskeln und Gelenken mittels<br />
elastischer Bänder kommt es zu einer vorübergehenden Reduktion der Durchblutung. Anhänger<br />
der Methode versprechen sich hiervon eine Reduktion von Schmerzen, eine Verbesserung der<br />
Mobilität und Gewebeeigenschaften sowie eine Beschleunigung der Regeneration nach<br />
intensiven Belastungen. Das potentielle Anwendungsgebiet ist damit groß: Es reicht von<br />
orthopädischen Indikationen bis zur ergänzenden Anlage in der Neurologie und vielen weiteren<br />
Diziplinen.<br />
Martin Reckmann ist Sportphysiotherapeut (DOSB) und Ernährungscoach. Der Inhaber der<br />
Fitnesstrainer-A-Lizenz betreut als Personal Trainer Menschen aus den unterschiedlichsten<br />
Zielgruppen.
TABATA-Training: Das 13-Minuten-Workout<br />
Dr. Jan Wilke<br />
Die Ausdauer stellt eine leistungsbestimmende Größe in zahlreichen Sportarten dar. Eine<br />
immer beliebter werdende Methode ist das TABATA-Training. Funktionelle Ganzkörperübungen<br />
wechseln bei diesem High-Intensity-Workout immer wieder mit sehr kurzen Pausen ab, nach<br />
wenigen Minuten ist das Workout beendet. Was bewirkt TABATA-Training und wie lässt es sich<br />
in den Trainingsalltag integrieren? Welche Übungen sind geeignet und wie genau wird es<br />
durchgeführt? Was sind Vorteile und der Nutzen dieser Methode? Diese Fragen sollen im<br />
Verlaufe des Workshops – auch anhand praktischer Beispiele – beantwortet und die<br />
vielschichtigen Varianten des Tabatas dargestellt werden.<br />
Dr. Jan Wilke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Sportmedizin der Goethe-<br />
Universität Frankfurt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört neben dem Atheltiktraining<br />
und der medizinischen Trainingstherapie insbesondere die funktionelle Relevanz des<br />
Bindegewebes in Therapie und Training. In Frankfurt leitet Wilke die Arbeitsgruppe Faszie und<br />
Bewegungssystem. Er ist Mitglied des American College of Sports Medicine und war Keynote-<br />
Speaker bei mehreren internationalen Konferenzen (u.a. Interdisciplinary World Congress of<br />
Low Back Pain/ Singapur, Connective Tissues in Sports Medicine, Ulm). Wilke ist Teil des<br />
internationalen Thinktank-Expertengremiums zum Thema Faszien, das im März diesen Jahres<br />
gegründet wurde. Im Sommer 2016 war Wilke Visiting Researcher der renommierten<br />
Arbeitsgruppe von Dr. Evert Verhagen und Prof. Willem van Mechelen an der VU Amsterdam.<br />
Light Weight Baby! Low-load-High-volume als neuer Trend im<br />
Krafttraining<br />
Frieder Krause<br />
Der Aufbau von Muskelmasse ist für viele Freizeitsportler die Hauptmotivation für den Besuch<br />
des Fitnessstudios und für Leistungssportler ein grundlegender Bestandteil des Kraft- und<br />
Athletiktrainings. Die Empfehlungen für die Gestaltung eines optimalen Hypertrophie-<br />
Programmes sehen traditionell mehrere Sätze mit 10-15 Wiederholungen bei 70-85% der<br />
dymanischen Maximalkraft vor. Doch können Muskelwachstumsreize auch mit niedrigeren<br />
Lasten, dafür aber mit einem höheren Trainingsvolumen erreicht werden? Der Workshop<br />
beleuchtet anhand neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Möglichkeiten alternativer<br />
Trainingsgestaltung zum Muskelaufbau und geht dabei auch auf den Megatrend Blood Flow<br />
Restriction Training ein.
Frieder Krause ist Sportwissenschaftler (M.A.) und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe-<br />
Universität Frankfurt. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Faszien- und<br />
Bewegungssystem, Medizinische Trainingstherapie sowie morphologische Adaptationen des<br />
Kraft- und Beweglichkeitstrainings. Beim diesjährigen, internationalen Bindegewebskongress<br />
Connect <strong>2017</strong> wurden Krause und seine Frankfurter Forschungskollegen mit dem Preis für die<br />
beste Posterpräsentation ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit an der Universität leitet er die<br />
Medizinische Trainingstherapie eines großen Rehazentrums und betreut diverse Sportler<br />
verschiedener Leistungsklassen im Rahmen der Rehabilitation und Leistungssteigerung. Zu<br />
seinen Kunden gehören dabei u.a. ATP-Tennisprofis, Elite-Kickboxer sowie professionelle<br />
Golfspieler.<br />
Fitte Faszien durch Foamrolling und Gymnastik? Ansätze zum<br />
Training des Bindegewebes<br />
Frieder Krause<br />
Faszientraining ist einer der größten Trends der Fitnessbranche <strong>2017</strong>. Von Faszienjoga bis<br />
Fasziengymnastik bieten immer mehr Fitness- und Gesundheitsstudios Kurse zum speziellen<br />
Training des Bindegewebes an. Gleichzeitig wird die Trainierbarkeit des Fasziengewebes auch<br />
in der aktuellen sportwissenschaftlichen Forschung immer mehr thematisiert. Im praktischen<br />
Workshop werden die grundlegenden Ansätze für eine gezieltes Training des Bindegewebes<br />
zunächst theoretisch beleuchtet und dann in der Praxis umgesetzt. Das Training wird dabei zum<br />
Teil mit Hilfsmitteln wie Foamrolls oder kleinen Handgewichten, zum Teil lediglich mit dem<br />
eigenen Körpergewicht ausgeführt und eignet sich so zur einfachen Umsetzung in den<br />
Trainingsalltag.<br />
Klassisches und Kinesiologisches Taping<br />
Rebecca Baier<br />
Taping – ob klassisch oder kinesiologisch - hat sich in zahlreichen Bereichen der Medizin und<br />
Physiotherapie etabliert. Auch die Einsatzfelder der Therapie sind vielfältig: Sie reichen von<br />
alltagsbezogenen Indikationen bis zur Anlage im Leistungssport, vom Rückenschmerz bis zur<br />
Kniegelenksarthrose. Im Hands-On werden den Teilnehmern die Anwendungsgebiete,<br />
Grundlagen und Unterschiede des klassischen und kinesiologischen Tapings vorgestellt.<br />
Anhand praktischer Beispiele lernen sie zudem selbst einige Anlagen zur Schmerzlinderung<br />
und Stabilisation von Gelenken.
Rebecca Baier ist Physiotherapeutin (Bac/Niederlande) und hat an der Universität Salzburg ein<br />
Sportphysiotherapie-Studium abgeschlossen. Neben ihrer Dozententätigkeit an der Hochschule<br />
Fresenius im Studiengang Physiotherapie arbeitet sie im Amateur- und Leistungssport. Hier<br />
betreut sie seit 2003 Athleten der 1. und 2. Fußball-Bundesliga und mehrere Tennisspieler. Seit<br />
2016 ist sie zudem für den HBRS tätig.<br />
Evolutionary Movement: Wie unsere Natur Bewegung lehrt<br />
Silvio Minakawa<br />
Im Zuge der Evolution haben sich die menschlichen Bewegungsfertigkeiten einem erfolgreichen<br />
Jäger- und Sammleralltag angepasst. Obwohl diese Fertigkeiten in jedem von uns schlummern,<br />
entwickeln sie sich im Laufe des Heranwachsens selbständig durch Versuch und Irrtum. Gut zu<br />
beobachten ist dies bei Säuglingen und Kleinkindern: So benötigen sie für das Erlernen des<br />
Krabbelns keinen Bewegungstherapeuten oder Athletiktrainer. Die industrialisierte, zunehmend<br />
durch Inaktivität geprägte Lebensweise und teils wenig funktionelles „funktionelles Training“<br />
haben jedoch zu einer nachhaltigen Veränderung des menschlichen Bewegungspotenzials<br />
geführt. Der Workshop versucht vor diesem Hintergrund, instinktiv-natürliche Bewegungsmuster<br />
strukturiert und spielerisch wieder zu entdecken.<br />
Silvio Minakawa ist Sportwissenschaftler, Sporttherapeut (Berufskolleg Waldenburg), Personal<br />
Trainer und Betrieblicher Gesundheitsförderer. In 10 Jahren orthopädischer Sporttherapie und<br />
Referententätigkeit entwickelte und vertiefte sich zunehmend sein Interesse an der „Natur des<br />
Menschen“. Statt penibel ausgearbeitetem Triathlontraining betreibt Minakawa jetzt u.a.<br />
Parkour, Callisthenics oder Kettlebell-Training nach Lust und Laune.<br />
Life-Kinetik: Training für Köper und Geist<br />
Inanc Karaca<br />
Wahrnehmung + Gehirnjogging + Bewegung = Life Kinetik! Das Trainingskonzept verbindet<br />
verschiedene Wahrnehmungskanäle mit ungewöhnlichen Bewegungen und kognitiven<br />
Aufgaben. Dabei sucht das Gehirn nach Strategien, um die Herausforderungen zu bewältigen<br />
und stimuliert somit Lernprozesse. Die sich versprochenen Folgen sind eine erhöhte<br />
Handlungsschnelligkeit, ein verbessertes fluides Gedächtnis, ein deutlicher Anstieg der<br />
Konzentrationsfähigkeit oder eine geringere Fehlerquote. Auch eine Zunahme des<br />
Standgleichgewichts und der Auge-Hand- und Auge-Bein-Koordination scheint möglich. Der<br />
Workshop vermittelt einerseits die Grundidee von Life Kinetik, andererseits erhalten die
Teilnehmer die Möglichkeit, das Konzept mit zahlreichen praktischen Übungen selbst<br />
auszuprobieren.<br />
Inanc Karaca wurde 1973 in Mannheim geboren. Er studierte in Heidelberg an der Ruprecht-<br />
Karls-Universität Sportwissenschaften, Sporttraumatologie und Leistungsphysiologie sowie<br />
Erziehungswissenschaften. Seit über 20 Jahren ist er im Bereich des Betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement tätig und arbeitet mit renomierten Firmen und Unternehmen der<br />
Region zusammen. Als Coach, Referent und Ausbilder war er für zahlreiche Spitzensportler und<br />
Mannschaften sowie Verbände im Einsatz. Bei Life-Kinetik ist Karaca ist Mastertrainer und<br />
bildet regelmäßig neue Coaches aus.<br />
Return to play: Diagnostik zum optimalen Wiederbeginn sportlicher<br />
Aktivität nach Verletzungen.<br />
Dr. Daniel Niederer<br />
Immer wieder kommt es im Spitzen- und ambitionierten Freizeitsport zu schwerwiegenden<br />
Verletzungen, die eine operative Versorgung erfordern (z.B. Ruptur des vorderen<br />
Kreuzbandes). Im Verlauf der Rehabilitation stellt sich Ärzten, Physiotherapeuten und<br />
Fitnesstrainern jeweils die Frage, wann und in welcher Form die Sport- und Wettkampfaktivität<br />
wieder aufgenommen werden kann. Viele Praktiker verlassen sich in diesem Return-to-Play-<br />
Prozess auf ihr Gefühl. Auf Basis wissenschaftlicher Daten und mithilfe evidenzbasierter<br />
Diagnostik können Wiederverletzungen aber meist effektiver verhindert werden.<br />
Im Rahmen des Workshops werden sowohl forschungsmethodisch fundierte Funktionstests als<br />
auch neuere, noch zu untersuchende Verfahren und experimentelle Ansätze diskutiert sowie<br />
selbst erlernt: Dies umfasst neben populären Verfahren wie dem Y-Balance-Test oder dem<br />
Functional Movement Screen auch einfache Assessments von Sprung- und Landefähigkeiten<br />
sowie der Kraft.<br />
Dr. Daniel Niederer ist wissenschaftlicher Leiter der Arbeitsgruppe Return-to-Play (RTP) der<br />
Goethe-Universität Frankfurt. Als Squash-Ligaspieler ist er Mehrfach-Verletzter an Knie und<br />
Sprunggelenk. Diese Doppel-Sicht auf den muskuloskelettalen RTP-Prozess bietet die<br />
Möglichkeit, den Prozess sowohl wissenschaftlich als auch praxisnah zu betrachten.
Capoeira – Flexibilität, Beweglichkeit, Improvisation,<br />
Körperbeherrschung<br />
Sebastian Lipsius<br />
Capoeira ist ein zirka 300–400 Jahre altes brasilianisches Kampfspiel, welches sich im Laufe<br />
der Jahre zu einer Kampfkunst entwickelt hat. Durch elegante und spektakuläre Techniken<br />
begeistert es immer mehr Menschen über die Grenzen des Zuckerhuts hinaus: Durch Capoeira<br />
lernen Sportler zahlreiche Elemente, insbesondere Selbstverteidigung, Akrobatik, Singen und<br />
das Spielen von Percussion-Instrumenten. Als Kultur und Lebensphilosophie lehrt die<br />
Kampfkunst jedoch mehr als nur Techniken.<br />
Im Workshop geht es um das Grundlagentraining der Basiselemente zum Erlernen des<br />
„Capoeira Spiels“. Nach einer kurzen Einweisung und einem spezifischen WarmUp werden<br />
Tritt- und Ausweichbewegungen sowie Akrobatik und musikalische Elemente trainiert, um am<br />
Ende der Trainingseinheit ein improvisiertes Trainingsspiel durchführen zu können.<br />
Sebastian Lipsius praktiziert Capoeira seit über 12 Jahren. Er ist Trainer für Kinder und<br />
Erwachsene sowie Vorstandsmitglied im Verein „Grupo Capoeira Brasil Darmstadt e.V.“. Sein<br />
Wissen vermittelt er sowohl deutschland- als auch europaweit in Ausbildungen. Neben seiner<br />
Trainer- und Referententätigkeit ist Lipsius in einem Familiengesundheitszentrum beschäftigt<br />
und studiert Sportwissenschaften.<br />
Science Slam: Kurioses aus der Wissenschaft<br />
Der Weg von der Idee aus der Praxis zur bis zur evidenzbasierten Trainings- oder Therapieform<br />
ist lang und steinig. Oft dauert es mehrere Monate oder Jahre, bis eine hochwertige Studie mit<br />
aussagekräftigen Ergebnissen abgeschlossen ist. Doch Wissenschaft und Wissensvermittlung<br />
können auch kurzweilig sein. Beim Science Slam nehmen Sie vier Forscher der Goethe-<br />
Universität mit auf eine nicht ganz ernst gemeinte Reise durch die Sportmedizin und<br />
Sportwissenschaft. Sie präsentieren dabei mit hohem Tempo Anekdoten, Kuriositäten und<br />
Überraschendes zur Funktion unseres Körpers.
Anfahrt<br />
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />
Mit der Tram 16 fahren Sie vom Hauptbahnhof in Richtung Ginnheim bis zur Haltestelle<br />
Frauenfriedenskirche. Der Sportcampus befindet sich von dort fünf Gehminuten entfernt.<br />
Alternativ kann vom Hauptbahnhof die U4 bis zur Bockenheimer Warte genommen werden.<br />
Anschließend in die Linien U6 oder U7 in Richtung Praunheim/Heerstraße bzw. Hausen<br />
wechseln und an der Haltestelle Kirchplatz aussteigen. Die Buslinie 34 (Richtung Bornheim<br />
Mitte) bringt sie zur Haltestelle Universitätssportanlagen.<br />
Mit dem Auto:<br />
Die Autobahn A66 aus dem Norden kommend über die Ausfahrt Ludwig-Landmann-<br />
Straße/Hausen verlassen und dem Straßenverlauf folgen. Nach wenigen Minuten links in die<br />
Ginnheimer Landstraße einbiegen. Der Sportcampus liegt linkerhand bei Hausnummer 39.