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122939_6201_pro_Programm<strong>2012</strong> 04.07.<strong>2012</strong> 07:30 Seite 13<br />

Belinda Bencic – ein Jahr der Premièren<br />

■ N I N A B R ü H W I L E R<br />

Yves Allegro im Gespräch<br />

mit der letzten Schweizer<br />

U18-Europameisterin<br />

Stefanie Vögele<br />

Ihre Fed-Cup-Première gegen Australien meisterte die 14-jährige Belinda<br />

Bencic auf den Courts im Januar so stark wie sie ihre Aufgaben im Team, mit<br />

Sponsoren, Fans und Medien souverän löste. Einen Monat nach ihrem<br />

15. Geburtstag kam das Ausnahmetalent im Frühjahr in Yverdon-Les-Bains<br />

bereits zum zweiten Fed-Cup-Einsatz. Dank einer Spezialbewilligung von<br />

Tennis Europe darf man sich dieses Jahr auch in Klosters über die erstmalige<br />

Teilnahme von Bencic und damit einen Leckerbissen der Extraklasse freuen.<br />

«Vor meinem ersten Doppeleinsatz gegen Jelena Dokic habe ich mich sicher speziell<br />

gefühlt», blickt Belinda Bencic auf ihre Fed-Cup-Première im Februar zurück. Auch die<br />

Tatsache, auf der Bank neben einer Grand-Slam-Siegerin wie Samantha Stosur zu sitzen,<br />

sei nicht alltäglich gewesen. «Sobald ich im Spiel war, habe ich aber nicht mehr an<br />

solche Dinge gedacht und ich fühlte mich ganz so wie immer», beschreibt Belinda<br />

Bencic ihren ersten Einsatz für das Schweizer Fed-Cup-Team gegen Australien. In den<br />

Trainings und neben den Courts habe sie sehr viele wichtige Erfahrungen sammeln<br />

können. «Dass ich dann auch gleich zum Einsatz kam, war natürlich der Höhepunkt.»<br />

Kochen nur mit Wasser<br />

Wer auch immer Belinda Bencic, die mit ihrem Spielwitz, ihrer übersicht und ihrer Reife<br />

in ihrer Altersklasse eine grosse Ausnahmeerscheinung ist, gegenüber steht, ist nicht<br />

entscheidend. «Selbst die besten Spielerinnen haben als Junioren begonnen. Auch sie<br />

kochen nur mit Wasser.» Wenngleich die N1-Spielerin, die nur wenige Tage nach ihrem<br />

14. Geburtstag zum erstmöglichen Zeitpunkt ihre ersten Punkte für das WTA-Ranking<br />

gesichert hat, als erste Schweizerin das Tennis Europe Junior Masters der Unter-14-Jährigen<br />

gewann und auf der Juniorenweltrangliste bereits die Top-Positionen gestürmt<br />

hat, weiter von Erfolg zu Erfolg eilt, hat sie sich für eine Veränderung entschieden. Nach<br />

acht Jahren intensiver Zusammenarbeit haben sich die Wege von Trainerin Melanie<br />

Molitor und Belinda Bencic getrennt. Das grösste Schweizer Talent reist mit einem<br />

jungen tschechischen Sparringpartner und ihrem Vater Ivan um die Welt.<br />

Fühlt man sich bei einem Heimturnier speziell motiviert, oder<br />

wird der grössere Druck fast eher zur Belastung?<br />

Jede Spieler reagiert anders. Die Motivation ist sicher noch grösser als<br />

sonst. Aber man kann auch mehr Druck spüren. Aber Druck hat man<br />

ständig im Tennis und jeder Spieler muss lernen, damit umzugehen.<br />

Vor fünf Jahren gewann mit Stefanie Vögele zum letzten Mal<br />

eine Schweizerin an der U18-EM. Wie schätzen Sie die Chancen<br />

ein, dass es in diesem Jahr wieder zu einem solchen Ex -<br />

ploit kommt?<br />

Wir werden sicher Spieler mit viel Potenzial nach Klosters schicken.<br />

Ich denke aber, dass unsere Junioren, mit Ausnahme von Belinda Bencic,<br />

vor allem mental noch stärker werden müssen, um in der Lage zu<br />

sein, so ein Turnier zu gewinnen. Sie dürfen und sollen mir aber sehr<br />

gerne das Gegenteil beweisen.<br />

neues Umfeld<br />

«Belinda soll mit gleichgesinnten, motivierten und ambitionierten Spielern trainieren<br />

können», erklärt Vater Ivan den Schritt. «Das beflügelt und motiviert mich. Wenn ich<br />

mit einem eigenen Sparringpartner reise, kann ich überall sofort trainieren», ergänzt<br />

Belinda. Tochter und Vater sind sich einig, dass sie Melanie Molitor sehr viel zu verdanken<br />

haben. «Wir haben ihre Philosophie und Professionalität gelernt und erlebt und<br />

werden nun versuchen, diese weiterzuführen.» Von ihr habe sie die perfekte Basis bekommen.<br />

«Nun liegt es an mir zu zeigen, wie stark mein Wille ist», sagt die TC-Ried-<br />

Wollerau-Spielerin. Belinda Bencic ist trotz ihren grossen Erfolgen auf dem Boden<br />

geblieben. «Hart arbeiten muss ich noch an allen Dingen. Denn Erfolge bei den Juniorinnen<br />

garantieren noch lange keine Karriere bei den Grossen», betont die erstaunlich<br />

reife 15-Jährige.<br />

Da Bencic erst 15 Jahre alt ist, musste sie eine Spezialbewilligung von Tennis Europe<br />

erhalten, um an der Junioren EM in Klosters überhaupt starten zu können. Mit der<br />

Bestätigung des Tennisverbandes steht nun einer Première nichts mehr im Weg und<br />

das tennisbegeisterte Publikum in Klosters darf auf den Auftritt einer ganz grossen<br />

Schweizer Zukunftshoffnung gespannt sein.<br />

Juniorin Belinda Bencic lässt sich an den Schweizer Meisterschaften von ihrer<br />

Fed-Cup-Teamkollegin zum Titel gratulieren<br />

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