Wir sind (immer) noch da - Evangelisch in Regensburg
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Sich tragen lassen<br />
Pf<strong>in</strong>gsten, <strong>da</strong>s liebliche Fest, war gekommen; es grünten und blühten<br />
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, <strong>in</strong> Büschen und Hecken<br />
Übten e<strong>in</strong> fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;<br />
Jede Wiese sproßte von Blumen <strong>in</strong> duftenden Gründen,<br />
Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.<br />
g So beg<strong>in</strong>nt Goethes „Re<strong>in</strong>eke Fuchs“ und<br />
stimmt uns e<strong>in</strong> auf <strong>da</strong>s Pf<strong>in</strong>gstfest, hier im Gedicht<br />
auf e<strong>in</strong> Geschehen <strong>in</strong> der Natur verengt.<br />
Pf<strong>in</strong>gsten ist im Gegensatz zu den anderen<br />
Hochfesten unseres Glaubens ungreifbar.<br />
Ke<strong>in</strong>e Geburt im Stall, ke<strong>in</strong> leeres Grab, ke<strong>in</strong><br />
geschmückter Altar. Die Bibel erzählt von den<br />
Ersche<strong>in</strong>ungen auf den Apostelköpfen, vom<br />
Brausen wie von e<strong>in</strong>em gewaltigen W<strong>in</strong>d.<br />
Nichts, was greifbar, sichtbar oder nachprüfbar<br />
wäre.<br />
Und doch bewegte <strong>da</strong>s Pf<strong>in</strong>gstwunder die Menschen.<br />
Sie konnten plötzlich <strong>in</strong> fremden Sprachen<br />
sprechen, sie wurden erfasst vom Geist<br />
Gottes. Und <strong>da</strong>s spüren Menschen bis heute:<br />
Dass sie bewegt werden durch ihren Glauben.<br />
Oder <strong>da</strong>ss der Glaube sie bewegt. Denn <strong>da</strong><br />
kommt etwas von außen auf uns zu.<br />
Den Geist Gottes haben wir vielleicht <strong>in</strong> uns,<br />
aber er kommt doch von außen her und trifft<br />
uns.<br />
Die Tauben am Kirchturm können fliegen.<br />
Das ist schön für sie und für uns, die wir unter<br />
ihnen wohnen, nicht <strong>immer</strong> angenehm.<br />
Tauben können fliegen und <strong>da</strong>s macht sie aus<br />
als Vögel. Doch sie können nicht fliegen von<br />
sich heraus. Ohne die Luft um sie herum würden<br />
sie vergebens mit ihren Flügeln schlagen.<br />
Doch sie <strong>s<strong>in</strong>d</strong> schlau und nutzen die sie umgebenden<br />
W<strong>in</strong>de und lassen sich tragen und leben<br />
ihr Leben als Vögel.<br />
Wenn wir nur den uns umgebenden Geist<br />
Gottes nutzen würden und uns tragen lassen<br />
würden und so leben würden als Menschen.<br />
Dann würde es Pf<strong>in</strong>gsten und es wäre e<strong>in</strong> liebliches<br />
Fest.<br />
Klaus Weber<br />
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