Wir sind (immer) noch da - Evangelisch in Regensburg
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3 Fragen an<br />
Dr. Ingo Striepl<strong>in</strong>g<br />
Ihr schönster Platz <strong>in</strong><br />
<strong>Regensburg</strong>?<br />
Vom Dreifaltigkeitsberg hat<br />
man e<strong>in</strong>en wunderschönen<br />
Blick über die <strong>Regensburg</strong>er<br />
Altstadt. Das macht mir<br />
<strong>immer</strong> wieder bewusst, wie<br />
lebens- und liebenswert<br />
diese Stadt ist, <strong>in</strong> die ich<br />
1984 mit me<strong>in</strong>en Eltern<br />
von München aus umzog.<br />
Was heißt für Sie<br />
evangelisch <strong>in</strong> <strong>Regensburg</strong><br />
zu se<strong>in</strong>?<br />
<strong>Regensburg</strong> hat e<strong>in</strong>e lange<br />
evangelische Tradition.<br />
Aber auch die katholische<br />
Kirche war <strong>immer</strong> präsent.<br />
Dieser Dualismus lässt<br />
sich auch heute <strong>noch</strong> sehr<br />
plastisch am Domplatz, der<br />
Grenze zwischen evangelischer<br />
Bürgerschaft und<br />
katholischer Domstadt, erfahren.<br />
Dies macht me<strong>in</strong>es<br />
Erachtens diese Stadt aus.<br />
Aus dem Mit- und Gegene<strong>in</strong>ander<br />
der Konfessionen<br />
ergibt sich e<strong>in</strong>e besondere<br />
Dynamik, die ich als sehr<br />
fruchtbar empf<strong>in</strong>de. Ökumene<br />
beg<strong>in</strong>nt im Kle<strong>in</strong>en.<br />
Dies lässt sich <strong>in</strong> <strong>Regensburg</strong><br />
wunderbar leben.<br />
Worauf freuen Sie sich?<br />
Auf die Zukunft. Wo auch<br />
<strong>immer</strong> Gott uns h<strong>in</strong>stellt,<br />
wenn wir dort unser Bestes<br />
geben, kann sich alles nur<br />
zum Positiven entwickeln.<br />
Etwas weniger pathetisch:<br />
Ich freue mich auch auf<br />
Momente der Ruhe. Nachdem<br />
ich sehr viel arbeite,<br />
<strong>s<strong>in</strong>d</strong> mir diese wenigen<br />
Zeiten im Kreis von lieben<br />
Menschen <strong>immer</strong> besonders<br />
wichtig.<br />
g Dr. Ingo Striepl<strong>in</strong>g (42)<br />
ist Jurist und Mediator und<br />
arbeitet jetzt nach e<strong>in</strong>er Ausbildung<br />
zum Bankkaufmann,<br />
Jura-Studium und Tätigkeit<br />
als Anwalt als Professor<br />
für <strong>Wir</strong>tschaftsprivatrecht,<br />
Schwerpunkt Arbeitsrecht, an<br />
der Hochschule <strong>Regensburg</strong>.<br />
Seit 2000 ist er Mitglied im<br />
Kirchenvorstand St. Johannes<br />
und dort seit 2006 der Vertrauensmann.<br />
Ingo Striepl<strong>in</strong>g<br />
ist verheiratet und hat e<strong>in</strong>e<br />
Tochter.<br />
Es lohnt sich<br />
E<strong>in</strong> Interview mit Dr. Ingo Striepl<strong>in</strong>g<br />
Lieber Herr Striepl<strong>in</strong>g, warum<br />
haben Sie sich <strong>da</strong>mals (2000)<br />
für den Kirchenvorstand aufstellen<br />
lassen?<br />
Es war mir wichtig Verantwortung<br />
zu übernehmen und <strong>da</strong>s<br />
Leben der Geme<strong>in</strong>de mitzugestalten.<br />
Das ist ja gerade<br />
<strong>da</strong>s besondere Kennzeichen<br />
evangelischer Kirche, <strong>da</strong>s<br />
unsere Organisation „Kirche<br />
von unten" von Haus aus lebt.<br />
Doch h<strong>in</strong>ter diesem Pr<strong>in</strong>zip<br />
werden Menschen gebraucht,<br />
die bereit <strong>s<strong>in</strong>d</strong> sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Sonst bleibt alles nur e<strong>in</strong><br />
frommer Wunsch.<br />
Was ist für Sie <strong>da</strong>s wichtigste<br />
an der Arbeit im Kirchenvorstand?<br />
Jeder Kirchenvorstand kann<br />
aktiv auf die Entwicklung<br />
se<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de E<strong>in</strong>fluss<br />
nehmen. Daher ist es für<br />
mich wichtig, <strong>da</strong>ss möglichst<br />
verschiedene Menschen ihre<br />
Talente <strong>in</strong> dieses Gremium<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. Es gibt zwar <strong>da</strong>s<br />
Sprichwort, <strong>da</strong>ss viele Köche<br />
den Brei verderben. Hier gilt<br />
aber vielmehr <strong>da</strong>s Pr<strong>in</strong>zip: Vier<br />
(oder mehr) Augen sehen mehr<br />
als zwei. Entgegen der verbreiteten<br />
Ansicht ist der Kirchenvorstand<br />
ja nicht nur e<strong>in</strong><br />
re<strong>in</strong>es Verwaltungsgremium,<br />
sondern beschäftigt sich auch<br />
mit spirituellen Fragen und<br />
z.B. der Gottesdienstordnung.<br />
Durch die rege Beteiligung<br />
kann sich so die Geme<strong>in</strong>de<br />
auch tatsächlich <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>dearbeit<br />
widerspiegeln.<br />
Dieses breite Spektrum von<br />
ganz unterschiedlichen Aufgaben<br />
ist ja auch oft der Grund<br />
für vielfältige Unzufriedenheiten<br />
im Gremium Kirchenvorstand.<br />
Wie können alle zu<br />
ihrem Recht kommen?<br />
Dies ist e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe<br />
des/der Vorsitzenden und der<br />
Vertrauensleute. Jeder Kirchenvorstand<br />
muss mit se<strong>in</strong>en<br />
Talenten wahrgenommen<br />
und wertgeschätzt werden. Es<br />
geht <strong>da</strong>rum e<strong>in</strong>e (Gesprächs-)<br />
Kultur zu schaffen, die Unterschiedlichkeiten<br />
zulässt.<br />
Wie können wir Menschen<br />
motivieren <strong>in</strong> diesem Leitungsgremium<br />
der Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />
mitzuarbeiten?<br />
Natürlich ist die Mitarbeit im<br />
Kirchenvorstand mit Zeitaufwand<br />
verbunden. Aber aus<br />
me<strong>in</strong>er Sicht lohnt es sich,<br />
sowohl für den Mitarbeiter<br />
ganz persönlich, als auch für<br />
die Geme<strong>in</strong>de. Wer nicht nur<br />
Woche für Woche dem Gottesdienst<br />
folgen, sondern aktiv<br />
mit den anderen Kirchenvorständen<br />
zusammen dem<br />
Geme<strong>in</strong>deleben Kontur geben<br />
möchte, sollte <strong>da</strong>s „Wagnis"<br />
e<strong>in</strong>er Kandi<strong>da</strong>tur e<strong>in</strong>gehen. Es<br />
lohnt sich!<br />
Klaus Weber<br />
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