ASADI-Ausgabe-20-Mai-2017-2
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Rendsburg setzt ein Zeichen für Frieden und Toleranz! Wer ist dabei??<br />
Am 12. April trafen sich bei UTS<br />
Rendsburg 17 Menschen unterschiedlichster<br />
Glaubensrichtungen<br />
und auch Atheisten aus der<br />
Türkei, dem Iran, dem Irak, aus<br />
Afghanistan, Kurdistan, Brasilien,<br />
Syrien und Deutschland, um<br />
gemeinsam erstmalig ein großes<br />
öffentliches Zuckerfest für Rendsburg<br />
zu organisieren. Es ging sehr<br />
fröhlich und laut zu, denn jeder<br />
wollte seine tollen Ideen vortragen.<br />
Auch das Festlegen des Datums<br />
sorgte für eine ausgelassene<br />
Diskussion, da es keinen festen<br />
Tag für das Fest gibt. Letztendlich<br />
einigte man sich einstimmig<br />
auf den 26. Juni.<strong>20</strong>17 um 17.00<br />
Uhr. Alle hoffen natürlich auf<br />
schönes Wetter, so dass das Fest<br />
im Innenhof der VHS stattfinden<br />
kann. Falls es doch regnen sollte,<br />
werden wir eine Alternative bereitstellen.<br />
Mit dem gemeinsamen Zuckerfest<br />
möchten sich Muslime, Sunniten<br />
und Schiiten bei den Deutschen<br />
bedanken und einen Teil<br />
der muslimischen Kultur mit ihnen<br />
teilen. Die wichtige religiöse<br />
Rituale des Fastenbrechens werden<br />
am 25.Juni, den ersten Tag<br />
nach Ramazan durchgeführt. Am<br />
26. Juni beim unserem Zuckerfest<br />
geht es darum unabhängig vom<br />
Glauben fröhlich das Fastenbrechen<br />
zu feiern. Die Muslime teilen<br />
ihr Glück mit uns und wir erfreuen<br />
uns an ihrem Glück.<br />
Alle sind herzlich eingeladen.<br />
Wer möchte, kann sich an dem<br />
Buffet beteiligen. Dabei sind allerdings<br />
einige Regeln zu beachten.<br />
Das Essen darf kein Schweinefleisch,<br />
keine tierische Gelatine<br />
und keinen Alkohol enthalten.<br />
Fleisch muss Halal sein (im türkischen<br />
Supermarkt erhältlich).<br />
Auch bei der Organisation wird<br />
noch Hilfe benötigt und wer Lust<br />
hat ist herzlich willkommen.<br />
Es treten Sänger aus verschiedenen<br />
Ländern auf und die Kinder<br />
können sich schminken und man<br />
kann sich Henna Tattoos machen<br />
lassen. Beim diesen fröhlichen<br />
Fest haben alle Gäste die Möglichkeit<br />
sich auszutauschen, ins<br />
Gespräch zu kommen, sich näher<br />
kennenzulernen und vielleicht<br />
Freundschaften zu schließen.<br />
Das Zuckerfest ist eines der wichtigsten<br />
Feste im muslimischen<br />
Raum. Es beendet den neunten<br />
Monat des muslimischen Kalenders<br />
Ramadan und das damit verbundene<br />
traditionelle Fasten. Vermutlich<br />
findet es schon seit 625<br />
nach Christus statt. In Deutschland<br />
ist es auch als das „Fest des<br />
Fastenbrechens“ bekannt.<br />
In den meisten islamischen Ländern<br />
findet während des Zuckerfestes<br />
keine Schule statt und auch<br />
die meisten Berufstätigen bleiben<br />
zu Hause. Das Zuckerfest ist zwar<br />
religiös nicht mit Weihnachten<br />
oder Ostern vergleichbar, aber<br />
doch mit der gesellschaftlichen<br />
Bedeutung dieser beiden Feiertage.<br />
Das Fest dauert je nach Land und<br />
Region zwischen zwei und vier<br />
Tagen, wobei der erste der wichtigste<br />
Tag ist. Dieser ist der Tag<br />
der Familie. Am ersten Tag beginnt<br />
man mit einer rituellen Waschung,<br />
bevor man mit einem gemeinsamen<br />
Gebet fortführt, das<br />
meist an einem öffentlichen Platz<br />
stattfindet. Alle ziehen an diesem<br />
Tag besonders schöne und wertvolle<br />
Kleidung an, um dem Fest<br />
Ehre und Respekt zu erweisen.<br />
Nach dem zeremoniellen Teil<br />
beglückwünscht man sich gegenseitig<br />
und feiert mit ausgelassener<br />
Stimmung. Man feiert gemeinsam<br />
mit der Familie und besucht Verwandte<br />
und Freunde. Gemeinsam<br />
wird an die Verstorbenen<br />
gedacht, anschließend gibt es<br />
ein großes Festmahl. Diese Besuche<br />
finden oft an den folgenden<br />
Tagen statt. Das Zuckerfest hat<br />
seinen Namen daher, dass vor<br />
allem sehr süße Speisen gereicht<br />
werden, um sich für das Fasten zu<br />
belohnen.<br />
Da sich nicht nach dem gregorianischen<br />
Kalender, sondern nach<br />
dem Mondkalender orientiert<br />
wird, hat das islamische Jahr nur<br />
354 Tage. Dementsprechend hat<br />
auch das Zuckerfest keinen festen<br />
Tag, sondern verschiebt sich<br />
jährlich. Ramadan wird bei den<br />
Muslimen mit Freude erwartet,<br />
bedeutet es doch einen Neuanfang<br />
für den Körper und den Seele.<br />
Zusätzlich ist das Fasten eine<br />
der fünf Säulen des Islams. Das<br />
Fasten soll zur Bescheidenheit erziehen.<br />
Umso ausgelassener wird<br />
dementsprechend das Fastenbrechen<br />
gefeiert.<br />
Lina Brandes/<br />
Sabine Goedje-Schmidt<br />
Weitere Informationen:<br />
Rosana Trautrims<br />
04331 9453637 /<br />
0152 56<strong>20</strong>0756<br />
trautrims.ist@utsev.de<br />
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