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informationen für aktive<br />

16. Jahrgang · Nummer 7<br />

13. Mai <strong>2017</strong><br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

ver.di vereinte<br />

dienstleistungsgewerkschaft<br />

A58247<br />

Schlechter statt besser<br />

eu-richtlinie – Wöchentliche Lenkzeiten für Berufskrafahrer sollen verlängert werden<br />

„KeineVerlängerungderLenkzeiten“,<br />

„PausenmüssenderErholungdienen“<br />

oder „Keine Verkürzung der Ruhezeiten“.<br />

Das sind die Forderungen<br />

der Fahrer/innenundihrerFahrgäste<br />

beieinerFoto-Kampagne.Siewehren<br />

sich gegen die Verschlechterungen,<br />

die die Europäische Kommission im<br />

Rahmen der europäischen Straßeninitiative<br />

– auch Road Package genannt<br />

– plant. Dabei geht es in<br />

erster Linie um die Verordnung zu<br />

Lenk- und Ruhezeiten, europäisch<br />

durchnummeriert als Verordnung<br />

561/06. Betroffen sind die Fahrer/innen<br />

von Bussen, Reisebussen und<br />

Lkw.<br />

Schon vor zwei Jahren hat die Europäische<br />

Kommission den Berufskraftfahrer/innen<br />

Änderungen angekündigt.Versprochenwurdendie<br />

Bekämpfung von Sozialdumping,<br />

ÜbermüdungundunlauteremWettbewerb.<br />

Doch als Mitte März die<br />

erstenkonkretenÜberlegungenbekannt<br />

wurden, zeigte sich, dass genau<br />

das Gegenteil der Fall sein wird.<br />

Unter anderem sollen die Wochenruhezeit<br />

verkürzt und die wöchentlichenLenkzeitenverlängertwerden.<br />

Außerdem soll für Bus- und Lkw-<br />

Fahrer/innen die Anwendung der<br />

Arbeitnehmerentsenderichtlinieeingeschränkt<br />

werden.<br />

Nach Ansicht von ver.di und der<br />

EuropäischenTransportarbeiter-Föderation<br />

(ETF) gefährden die geplanten<br />

Änderungen das Leben der<br />

Fahrer/innen,Fahrgästeundanderer<br />

Verkehrsteilnehmer/innen.„Anstatt<br />

dieschwarzenSchafeinderBranche<br />

zubekämpfen,plantdieKommission<br />

die Legalisierung des Sozialdumpings“,so<br />

ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Christine Behle. Die ohnehinschlechtenArbeitsbedingungen<br />

der Berufsfahrer/innen würden verschlimmert.<br />

sicherheit ist gefährdet<br />

„Die Vorschläge gefährden die Gesundheit<br />

unserer Fahrerinnen und<br />

Fahrer, die überwiegend im siebentägigen<br />

Schichtbetrieb mit viel<br />

Nachtschichtarbeiten,undauchdie<br />

SicherheitderFahrgästeundanderer<br />

Verkehrsteilnehmer“, warnt Lothar<br />

Stephan, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats<br />

der Berliner Verkehrsbetriebe<br />

(BVG). Er erwartet von den<br />

Politiker/innen im Bundestag und<br />

im EU-Parlament, dass sie diese<br />

Initiative sofort stoppen.<br />

Nach den EU-Plänen soll in drei aufeinanderfolgendenWochendiewöchentliche<br />

Ruhezeit auf 24 Stunden<br />

am Stück verkürzt werden können,<br />

erst in der vierten Woche hätten die<br />

Fahrer/innen ein Anrecht auf eine<br />

48-stündigeRuhepause.Dietägliche<br />

RuhezeitvonmindestenselfStunden<br />

kann dreimal wöchentlich auf neun<br />

Stunden verkürzt werden. ver.di fordert<br />

gesundheitsförderliche Regelungen<br />

zu Lenk-und Ruhezeiten sowie<br />

mehr Kontrollen und strengere<br />

Sanktionen für Unternehmen, die<br />

dagegen verstoßen. Zum Schutz der<br />

Fahrer/innen und der Verkehrssicherheit<br />

sollte das digitale Kontrollgerät<br />

auch im Linienverkehr Pflicht<br />

sein.<br />

Heike Langenberg<br />

http://verkehr.verdi.de/<br />

branchen/busse-und-bahnen/<br />

d i e h a l l i g g r ö d e . . .<br />

… im nordfriesischen<br />

Wattenmeer bildet einen<br />

der kleinsten Wahlbezirke<br />

der Republik. Die<br />

heurige Kür zum Landtag<br />

von Schleswig-Holstein<br />

(Seite 2) lief wieder<br />

vorbildlich ab: neun<br />

Wahlberechtigte, neun<br />

abgegebene Stimmen,<br />

alle gültig; Wahlergebnis<br />

zum Festland gefunkt<br />

um 18.11 Uhr. Mit fünf<br />

Erststimmen erzielte<br />

Klaus-Dieter Jensen,<br />

CDU-Bewerber im Wahlkreis<br />

02 – Nordfriesland<br />

(Süd), die absolute<br />

Mehrheit vor Danny<br />

Greulich von den Grünen<br />

(drei Stimmen) und SPD-<br />

Kandidat Ralf Heßmann<br />

mit einer Ehrenstimme.<br />

Bei der Landesliste<br />

machte allerdings mit<br />

drei Stimmen bzw. 33,33<br />

Prozent die Partei der<br />

„Piraten“ das Rennen –<br />

wie es sich eben für eine<br />

kleine Insel gehört. Auf<br />

den Plätzen SPD und<br />

Grüne mit je zwei Stimmen<br />

sowie FDP und CDU<br />

mit je einer.<br />

(hem)<br />

Wer hätte<br />

das gedacht?<br />

„Ludwig Erhard“<br />

landtag<br />

CDU mobilisiert<br />

Nichtwähler<br />

Regierungskoalition<br />

fasst<br />

nach Belieben<br />

möglich<br />

seite 2<br />

bundestag<br />

Sich daran<br />

messen<br />

lassen<br />

ver.di veröffentlicht<br />

Anforderungen<br />

an Programme<br />

seite 3<br />

entsorgung<br />

Weiter<br />

verhandeln<br />

ver.di will mit<br />

Arbeitgebern<br />

über Mindestlohn<br />

reden<br />

seite 4<br />

vergabe<br />

Spitze des<br />

Eisbergs<br />

Betreuung von<br />

Flüchtlingen<br />

nach Gaststättentarifvertrag<br />

bezahlt<br />

seite 5<br />

klinikum<br />

Ordnungsgeld<br />

gegen<br />

Helios<br />

88000 Euro<br />

„Strafe” für<br />

Verstöße<br />

seite 6<br />

mitglieder<br />

Zuhören statt<br />

reden<br />

Drei Filme mit<br />

Tipps für die<br />

Ansprache<br />

möglicher neuer<br />

ver.dianer<br />

seite 7<br />

Christian Sievers,<br />

Jg. 1969, Moderator<br />

von ZDF-„heute“ und<br />

„heute-journal“, in der<br />

ARD-Quizshow „Wer<br />

weiß denn sowas“<br />

auf die Frage, wer der<br />

erste sozialdemokratische<br />

Bundeskanzler<br />

war


p o l i t i s c h e s p a r k e t t<br />

2 ver.di <strong>news</strong> 7 · 13. Mai <strong>2017</strong>·····························································································································································<br />

b u c h t i p p<br />

Die Zigarre<br />

und die Gewerkschaft<br />

(GL) Zigarrenarbeiter/<br />

innen zählen zu den<br />

Pionieren der Gewerkschaftsbewegung.<br />

Sie<br />

waren in den Revolutionsjahren<br />

1848/49 dabei<br />

und gründeten im<br />

Dezember 1865 die erste<br />

landesweite und zentralistische<br />

Gewerkschaft:<br />

den Allgemeinen Deutschen<br />

Cigarrenarbeiterverein<br />

(ADCAV). Ein paar<br />

Jahre später hatte der<br />

ADCAV mehr 8000 Mitglieder;<br />

er gilt als Gründungsorganisation<br />

der<br />

heutigen Gewerkschaft<br />

Nahrung-Genuss-Gaststätten.<br />

Der Historiker<br />

und Leiter der Grundsatzabteilung<br />

beim DGB<br />

in Sachsen, Willy Buschak,<br />

hat einen umfänglichen<br />

Band über<br />

150 Jahre Gewerkschaftsbewegung<br />

herausgegeben.<br />

Die Autor/innen<br />

skizzieren Einzelaspekte<br />

wie die Berliner Betriebsrätezentrale<br />

während der<br />

Weimarer Republik, beleuchten<br />

das Reformprogramm<br />

Humanisierung<br />

der Arbeitswelt, geben<br />

einen Problemaufriss der<br />

Arbeiterbewegung in der<br />

DDR und spiegeln die<br />

gewerkschaftlichen Auffassungen<br />

zur europäischen<br />

Einigung wider.<br />

Besonders verdienstvoll<br />

ist die von Buschak verfasste<br />

Biografie über den<br />

engagierten Sozialdemokraten<br />

und Mitbegründer<br />

des ADCAV, Friedrich<br />

Wilhelm Fritzsche, der<br />

bislang in der Geschichtsschreibung<br />

der<br />

Arbeiterbewegung unterbewertet<br />

wurde.<br />

willy buschak, (hg.),<br />

150 jahre gewerkschaften<br />

– solidarität<br />

im wandel der zeiten,<br />

klartext-verlag, essen,<br />

482 seiten, 29,95 euro,<br />

isbn 978-3837515725<br />

CDU mobilisiert Nichtwähler<br />

landtag – Schleswig-Holstein-Wahl ermöglicht Regierungskoalitionen fast nach Belieben<br />

(hem)WieimSaarlandsechsWochen<br />

zuvor hat auch die Landtagswahl in<br />

Schleswig-Holsteingezeigt,dassdie<br />

„Alternative für Deutschland“ (AfD)<br />

alsmobilisierendesElementfüreine<br />

höhereWahlbeteiligungbereitsausgedienthat.WiezumindestdieMeinungsforscher/innen<br />

von „infratest<br />

dimap“ festgestellt haben wollen,<br />

haben von den 118 000 Wahlberechtigten,<br />

die bis dahin den Urnen<br />

ferngeblieben waren, aber dieses<br />

JahrihreStimmenabgegebenhaben,<br />

keine zehn Prozent, nämlich nur<br />

11 000fürdie„AfD“votiert.DieCDU<br />

hingegen hat mit 51 000 Stimmen<br />

deutlich überproportional von der<br />

höherenWahlbeteiligungprofitieren<br />

„Extrem entschlossen, stahlharter<br />

Kern“: Irgendwie fehlten da nur<br />

noch die Windhunde im Sendungstitel,<br />

mit dem der öffentlich-rechtliche<br />

„Deutschlandfunk“ (DLF) am<br />

Morgen nach der Präsidentenwahl<br />

in Frankreich Publikum anlocken<br />

wollte für ein Hörfunkporträt des<br />

neuen Staatsoberhaupts. Autorin<br />

ist die Redakteurin Ursula W., seit<br />

1986 bei dem Sender, von 2011 bis<br />

2015 als Korrespondentin in Paris.<br />

Sollte das Land also kennen.<br />

Emmanuel Macron, „der künftige<br />

Präsident tritt mit dem Anspruch an,<br />

das alte Parteiensystem aufzubrechen“,<br />

sagt Ursula W. Auch solch<br />

einen hatten wir schon, einen, der<br />

verkündete,er„kennekeineParteien<br />

mehr“, er „kenne nur noch Deutsche“:<br />

Das war Kaiser Wilhelm II.<br />

im Jahre 1914, nachdem er Deutschland<br />

in den Ersten Weltkrieg geschickt<br />

hatte. „Au travail", „an die<br />

Arbeit",habederNewcomerMacron<br />

DierealenStimmenanteile<br />

Wahlen zum Landtag von Schleswig-Holstein<br />

(in Prozent der Wahlbrechtigten)<br />

fünf weitere<br />

Parteien 1,5<br />

AfD 3,7<br />

Piraten 0,7<br />

Die Linke 2,4<br />

Dänische<br />

Minderheit 2,1<br />

FDP<br />

Die Grünen<br />

Wahlbeteiligung<br />

<strong>2017</strong><br />

2012<br />

2009<br />

QUELLEN: LANDESWAHLLEITER /<br />

EIGENE BERECHNUNGEN<br />

63,6%<br />

59,3%<br />

71,1%<br />

Nichtwählende<br />

36,4<br />

seinen Mitarbeitern und den Journalistenzugerufen,alservordreieinhalbJahrenseinAmtalsWirtschaftsminister<br />

unter Präsident Hollande<br />

antrat,aberseineEnergie,berichtet<br />

dieDLF-Redakteurin,„stießaufverkrusteteStrukturen.Nichtalles,was<br />

er sich an Reformen ausdachte, trugen<br />

die Sozialisten mit”.<br />

aushebeln und entschlacken<br />

Zum Beispiel hatte er sich überlegt,<br />

wie schön es doch wäre, wenn die<br />

Sache mit der Arbeitsruhe am Sonntagnichtmehrsostrenggenommen<br />

würde, damit auch solche werktags<br />

unentbehrlichen Leute wie er selber<br />

malinRuheeinkaufenkönnten.Und<br />

weil er so gern mit dem Bus fährt,<br />

verpasste er der „Staatsbahn mit<br />

FernbussenKonkurrenz“.Aber:„Wederkonnteerdie35-Stunden-Woche<br />

aushebeln noch den Beamtenapparat<br />

entschlacken”, bedauert Ursula<br />

können. Insgesamt hat sich der Zuspruch<br />

zur Landtagswahl im hohen<br />

NordenaberinbescheidenenGrenzen<br />

gehalten. Mit 63,6 Prozent lag<br />

die Wahlbeteiligung um 4,3 ProzentpunktehöheralsvorfünfJahren.<br />

Wer sich von der SchIeswig-Holstein-Wahl<br />

Signale einer grundlegenden<br />

Wechselstimmung hin zu<br />

mehr sozialer Gerechtigkeit erhofft<br />

hatte, sieht sich enttäuscht. Die<br />

Parteien der Agenda 2010 (CDU,<br />

SPD, FDP und Grüne) haben zwar<br />

gerade einmal 53 Prozent der Wahlberechtigten<br />

im Rücken, nehmen<br />

aber89ProzentderParlamentssitze<br />

ein und können fast nach Belieben<br />

untereinander Regierungskoalitionen<br />

bilden.<br />

Nichtzur„langenBank“werden<br />

psychische belastungen –DGBundMitgliedsgewerkschaenunterstützenRundenTisch<br />

(pm)DerDGBundseineMitgliedsgewerkschaften<br />

unterstützen den<br />

„RundenTischzurPsychischenGesundheitinderArbeitswelt“.ErwurdeAnfangMaiaufeinerKonferenz<br />

insLebengerufenundwirdimWesentlichen<br />

vom Bundesarbeitsministerium<br />

und den Sozialpartnern<br />

7,3<br />

8,2<br />

d i e p r e s s e - s h o w ···························································································<br />

SPD<br />

17,3<br />

CDU<br />

20,4<br />

getragen. DGB-BundesvorstandsmitgliedAnnelieBuntenbachdrängt<br />

aufschnelleundkonkreteErgebnisse.<br />

DerRundeTischdürfenichtzur„langenBank“werden.Sieverweistauf<br />

den Abschlussbericht „Psychische<br />

GesundheitinderArbeitswelt“,den<br />

dieBundesanstaltfürArbeitsschutz<br />

undArbeitsmedizinaufderKonferenz<br />

vorgelegt hat. Er belege klar<br />

denZusammenhangzwischenhoher<br />

ArbeitsintensitätundgesundheitlichenBeeinträchtigungen.Aucheine<br />

UmfragedesDGB-IndexGuteArbeit<br />

zeige,dassDigitalisierungnichtautomatisch<br />

entlaste.<br />

W. den studierten Philosophen. Wir<br />

bekommen nun eine vage Vorstellung,<br />

was Macron und Ursula W.<br />

vom „Deutschlandfunk“ meinen,<br />

wenn sie von „Reformen“ sprechen.<br />

Davon erführe man gern Genaueres.<br />

Denn natürlich ist Emmanuel Macron<br />

kein verkappter Faschist oder<br />

Kriegstreiber.SchließlichhabenKaiser<br />

Wilhelm II und Hitler Frankreich<br />

überfallen und nicht umgekehrt.<br />

Und natürlich weiß auch die langgediente<br />

deutsche Hörfunkredakteurin<br />

das. Warum also muss sie zu<br />

solch ideologisch-hochmögenden<br />

Worthülsenwie„stahlhart“,„System<br />

aufbrechen“ und „verkrustet“ greifen<br />

und von zu entschlackenden<br />

Apparaten und „aushebeln“ sprechen,<br />

wenn es um Menschen und<br />

ihre wohlerworbenen Rechte geht?<br />

Erhellend ist das alles nicht für das<br />

Publikum. Aber vielleicht soll es<br />

auch möglichst im Unklaren gelassen<br />

werden. Henrik Müller


p o l i t i s c h e s p a r k e t t<br />

··················································································································· ver.di <strong>news</strong> 7 · 13. Mai <strong>2017</strong> 3<br />

Sich daran messen lassen<br />

bundestagswahl – ver.di veröffentlicht ihre Anforderungen an die Parteiprogramme<br />

(red.) Am 24. September wird ein<br />

neuerBundestaggewählt.Derver.di-<br />

Bundesvorstand hat mittlerweile<br />

zentrale Anforderungen an die entsprechenden<br />

Wahlprogramme der<br />

Parteien vorgelegt. „Die Vereinte<br />

Dienstleistungsgewerkschafthatdazu<br />

klare Erwartungen an die demokratischen<br />

Parteien und wird sie im<br />

Wahlkampf an diesen Anforderungen<br />

messen“, kündigt der ver.di-Vorsitzende<br />

Frank Bsirske im Vorwort an.<br />

„Wir brauchen mehr soziale Gerechtigkeit<br />

und soziale Sicherheit“,<br />

lauteteineKernforderung.Alsgroße<br />

Gewerkschaft im Land wolle ver.di<br />

die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

der arbeitenden Bevölkerung<br />

verbessern, dazu nehme die Gewerkschaft<br />

auch ihr politisches<br />

Mandat wahr. Zu den zentralen Anforderungen<br />

aus Sicht der BeschäftigtenzählesichereArbeit,dienicht<br />

krank macht und tariflich gut entlohnt<br />

wird. Lebensrisiken der Beschäftigten<br />

müssten wieder besser<br />

abgesichert werden und ihre Sicherung<br />

müsse gerechter finanziert<br />

werden.<br />

ausbau der mitbestimmung<br />

Unbezahlte Arbeit umverteilen<br />

gleichstellung – Bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit gefordert<br />

(pm) Frauen leisten erheblich mehr<br />

in Kindererziehung und Hausarbeit<br />

als Männer. So lange das so ist, ist<br />

die Gleichstellung in Beruf und Gesellschaft<br />

nicht durchzusetzen. Zu<br />

diesemErgebniskommteinenStudie<br />

des Wirtschafts- und Sozialwissen-<br />

schaftlichenInstituts(WSI)derHans-<br />

Böckler-Stiftung (HBS). Die partnerschaftliche<br />

Arbeitsteilung, die sich<br />

viele Paare wünschen, werde in der<br />

Realität nicht umgesetzt.<br />

ZwararbeitenMännerwieFrauen<br />

in etwa gleich, rund 7 Stunden und<br />

40 Minuten pro Tag. Allerdings gibt<br />

es große Unterschiede in der Verteilung<br />

von bezahlter und unbezahlter<br />

Arbeit. 1,2 Mal so viel Zeit<br />

wiedieFrauenarbeitendieMänner<br />

bezahlt. Frauen leisten dafür mehr<br />

Fiskalisch handlungsfähig<br />

steuerschätzung – Experten warnen davor, mit Überschüssen Steuern zu senken<br />

(pm)DerfortgesetztemoderateAufschwung<br />

in Deutschland führt dazu,<br />

dass Bund, Länder und Gemeinden<br />

in diesem und in den kommenden<br />

Jahrenbis2021mitrobuststeigenden<br />

Steuereinnahmen rechnen können.<br />

Davon geht das Institut für MakroökonomieundKonjunkturforschung<br />

(IMK) der Hans-Böckler-Stiftung<br />

beiseinerneuestenSteuerschätzung<br />

aus. <strong>2017</strong> wird das Aufkommen aus<br />

Steuern und Abgaben zwar vergleichsweiselangsamum2,0Prozent<br />

aufknapp720MilliardenEurowachsen.<br />

Ein wesentlicher Grund für die<br />

relativ schwache Zunahme sind die<br />

Erhöhung des Grundfreibetrages<br />

undleichteEntlastungenbeimSteuertarif,<br />

mit denen die „Kalte Progression“<br />

ausgeglichen wird.<br />

IndenJahrendanachbeschleunigt<br />

sich die Einnahmeentwicklung bei<br />

stabilemWirtschaftswachstumspürbar<br />

– auf jährliche Raten zwischen<br />

3,5 und 4,4 Prozent. Damit sei die<br />

öffentliche Hand nach langer Zeit<br />

Das elfseitige Papier gliedert sich in<br />

die drei Themen-Abschnitte „Neue<br />

Sicherheit der Arbeit“, „Soziale Gerechtigkeit“und„Handlungsfähiger<br />

Staat“. Zur neuen Sicherheit der Arbeit<br />

zählt ein gestärktes Tarifvertragssystem<br />

ebenso wie der Ausbau<br />

und die Stärkung der Mitbestimmungsrechte<br />

von Betriebs- und PersonalrätenundeineerleichterteAllgemeinverbindlichkeitserklärung.<br />

DerMissbrauchvonWerksverträgen<br />

müssewirkungsvollundrechtssicher<br />

eingedämmt werden, in der Leiharbeit<br />

solle gleicher Lohn für gleiche<br />

Arbeit vom ersten Tag an gelten,<br />

sachgrundlose Befristungen sollen<br />

ersatzlos gestrichen werden. Außerdem<br />

macht sich ver.di für die gesellschaftliche<br />

Aufwertung und damit<br />

einhergehend für die bessere<br />

materielleAnerkennungvonDienstleistungsarbeitstark.Außerdemfordert<br />

ver.di ein Verbandsklagerecht<br />

bei Gesetzes- und Tarifverstößen.<br />

BeidersozialenGerechtigkeitsind<br />

dieStärkungdergesetzlichenRente<br />

und die paritätische Finanzierung<br />

der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

die Punkte, an denen ver.di<br />

die Parteiprogramme messen will.<br />

Damit der Staat handlungsfähig<br />

bleibt, spricht ver.di sich für mehr<br />

öffentliche Investitionen und mehr<br />

Steuergerechtigkeitaus.IndenKrankenhäusern<br />

sollen gesetzliche Vorgaben<br />

für die Personalausstattung<br />

gemacht werden. Das Personenbeförderungsgesetzsolldahingehend<br />

geändert werden, dass Beschäftigungsschutz<br />

und Tarifverträge gesichert<br />

werden.<br />

Die Anforderungen von ver.di an<br />

die Parteiprogramme können unter<br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de/archivbei<br />

lagen heruntergeladen werden.<br />

unbezahlte Arbeit im Haushalt und<br />

inderFamilie,reduzierendafürihre<br />

bezahlte Arbeit. Fast jetzt zweite<br />

Frau arbeitet in Teilzeit, Mütter in<br />

Vollzeit sind eher die Ausnahme.<br />

BesondersgroßistdasMissverhältnis<br />

von beruflicher und häuslicher<br />

Arbeit zwischen den Geschlechtern,<br />

wenn Kinder unter sechs Jahren im<br />

Haushalt leben.<br />

wiederfiskalisch„handlungsfähig“,<br />

sagtendieIMK-SteuerexpertinKatja<br />

RietzlerundderBerlinerWirtschaftsprofessor<br />

Achim Truger bei der VorstellungderErgebnisse.Angesichts<br />

derzahlreichenderzeitkursierenden<br />

Vorschläge für umfangreiche Steuersenkungsprogrammsehendiebeiden<br />

Finanzfachleute allerdings die<br />

Gefahr, dass aktuelle Überschüsse<br />

gleich mehrfach wieder aufgezehrt<br />

werden.<br />

www.boeckler.de<br />

heike langenberg ist<br />

die verantwortliche<br />

redakteurin der<br />

„ver.di <strong>news</strong>“<br />

k o m m e n t a r<br />

Hinschauen<br />

lohnt sich<br />

ver.di ist unabhängig<br />

von staatlichen Organen<br />

wie auch von politischen<br />

Parteien und damit dem<br />

Prinzip der Einheitsgewerkschaft<br />

verpflichtet.<br />

So steht es in der Satzung.<br />

Dennoch nimmt<br />

ver.di auch ein politisches<br />

Mandat in Anspruch<br />

– nämlich dort,<br />

wo die Interessen der<br />

Mitglieder berührt werden.<br />

ver.di steht für eine<br />

freie, gleiche und solidarische<br />

Gesellschaft, an<br />

der Menschen politisch,<br />

soziokulturell und materiell<br />

teilhaben können –<br />

völlig unabhängig von<br />

ihrer Weltanschauung<br />

und Herkunft. Aus diesem<br />

Grund hat ver.di<br />

jetzt, im Vorfeld der<br />

Bundestagswahl am<br />

24. September <strong>2017</strong>,<br />

Anforderungen an die<br />

Wahlprogramme der demokratischen<br />

Parteien<br />

veröffentlicht. Daran sollen<br />

die Parteien sich<br />

messen lassen, sollen<br />

zeigen, dass ihre Politik<br />

arbeitnehmerorientiert<br />

ist und sie sich den gesellschaftspolitischen<br />

Herausforderungen stellen.<br />

Denn die Parteien<br />

werben mit ihren Programmen<br />

um die Zustimmung<br />

von uns Wählenden.<br />

Da lohnt es sich,<br />

genau hinzuschauen und<br />

dann zu entscheiden,<br />

wem man seine Stimme<br />

gibt.


4<br />

t a r i f & b e t r i e b<br />

ver.di <strong>news</strong> 7 · 13. Mai <strong>2017</strong>·····························································································································································<br />

l e s e t i p p<br />

Was prägt<br />

die Berichterstattung?<br />

(hla) Lange Jahre spielten<br />

Streiks in der Berichterstattung<br />

hiesiger<br />

Medien eine eher untergeordnete<br />

Rolle. Erst<br />

2015 war von der „Streikrepublik<br />

Deutschland“<br />

die Rede. Damals gingen<br />

die Beschäftigten des<br />

Sozial- und Erziehungsdienstes,<br />

der Post, Bahn<br />

und Lufthansa in Arbeitskämpfe.<br />

Damit zeigt<br />

sich, wie sehr die mediale<br />

Aufmerksamkeit von<br />

den Massenmedien abhängt.<br />

Denn auch heute<br />

sind es nur wenige Tarifkonflikte,<br />

über die in<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

berichtet wird.<br />

Christina Köhler und Pablo<br />

Jobst haben für die<br />

Otto-Brenner-Stiftung<br />

untersucht, woran das<br />

liegt und welche Faktoren<br />

die Darstellung beeinflussen.<br />

Dazu haben<br />

sie sich die Kommunikation<br />

der Tarifparteien<br />

und Muster in der Berichterstattung<br />

angesehen.<br />

Dabei geht es auch<br />

um die Unterschiede in<br />

der Öffentlichkeitsarbeit<br />

von Arbeitgebern und<br />

Gewerkschaften.<br />

christina köhler,<br />

pablo jost: tarifkonflikte<br />

in den medien.<br />

was prägt die berichterstattung<br />

über arbeitskämpfe?<br />

die 120-seitige<br />

studie der otto-brenner<br />

stiftung kann als obsarbeitsheft<br />

89 unter<br />

www.otto-brenner-stif<br />

tung.de/otto-brennerstiftung/aktuelles/ta<br />

rifkonflikte.html heruntergeladen<br />

oder<br />

elektronisch gelesen<br />

werden. als gedrucktes<br />

exemplar kann sie unter<br />

www.otto-brennershop.de<br />

kostenlos bestellt<br />

werden.<br />

Weiter verhandeln<br />

entsorgung – ver.di fordert Arbeitgeberverbände zu weiteren Mindestlohn-Verhandlungen auf<br />

amazon – (pm) Anfang Mai haben<br />

die Beschäftigten des Online-VersandhändlersAmazonandenStandorten<br />

Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg,<br />

Werne und Koblenz erneut<br />

gestreikt.DieArbeitsniederlegungen<br />

wurden zum Teil aus laufenden<br />

Schichten heraus begonnen oder<br />

als unberechenbare Rein-Raus-Arbeitsniederlegungen<br />

geführt. Ziel<br />

war es, dass das durch das lange<br />

Wochenende entstandene erhöhte<br />

Arbeitsvolumen nicht so schnell wie<br />

geplantabgearbeitetwerdenkonnte.<br />

„Es wird höchste Zeit, dass Amazon<br />

die Unternehmenswillkür beendet<br />

und mit ver.di Tarifverhandlungen<br />

führt“,sagtver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Stefanie Nutzenberger<br />

https://amazon-verdi.de<br />

(pm) Ende April hat ver.di die Vereinigung<br />

der kommunalen Arbeitgeberverbände<br />

(VKA) und den<br />

Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft<br />

(BDE) erneut zu<br />

Verhandlungen über den Branchenmindestlohn<br />

in der Abfallwirtschaft<br />

aufgefordert. „Der Mindestlohn in<br />

der Abfallbranche hat sich über die<br />

JahreimKampfgegenLohndumping<br />

bewährt und allgemein Akzeptanz<br />

gefunden“,sagtever.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Andreas Scheidt. Er<br />

gehe davon aus, dass alle Seiten<br />

auch in Zukunft einen eigenständigen<br />

Mindestlohn nach dem Entsendegesetz<br />

anstreben.<br />

Bis Ende März wurde in der Branche<br />

ein Mindestlohn in Höhe von<br />

9,10 Euro pro Stunde gezahlt. Diese<br />

Vereinbarung ist ausgelaufen, dadurch<br />

fiel der Mindestlohn auf den<br />

allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn<br />

von 8,84 Euro pro Stunde<br />

zurück. ver.di hatte die Arbeitgeber<br />

bereits im November vergangenen<br />

Jahres zu Verhandlungen aufgefordert.<br />

Die VKA und der BDE hatten<br />

als Tarifpartner eine grundsätzliche<br />

Gesprächsbereitschaft zu VerhandlungenbezüglichdesMindestlohns<br />

bekundet.<br />

Der BDE hatte jedoch versucht,<br />

die Entgeltverhandlungen in der<br />

privaten Abfallwirtschaft und die<br />

Verhandlungen zum Branchenmindestlohnmiteinanderzuverknüpfen.<br />

ScheidtfordertedieArbeitgeberauf,<br />

andenVerhandlungstischzumBranchenmindestlohn<br />

zu kommen.<br />

entgeltverhandlungen<br />

mit bde beendet<br />

Hingegen hatte ver.di die Entgeltverhandlungen<br />

mit dem BDE am<br />

betrieblich-schulische ausbildungsgänge<br />

in gesundheitsberufen<br />

– (pm) Die erste Runde der<br />

VerhandlungenmitderTarifgemeinschaft<br />

der Länder über die Einbeziehungderbetrieblich-schulischen<br />

AusbildungsgängedesGesundheitswesens<br />

in den Geltungsbereich des<br />

TVöD sind Ende April ohne Ergebnis<br />

vertagt worden. Im Juni soll weiter<br />

verhandelt werden. Betroffen sind<br />

bundesweit rund 2000 Auszubildende<br />

in Gesundheitsberufen, darunter<br />

technische Assistent/innen in<br />

derMedizin,Physiotherapeut/innen,<br />

Logopäd/innen und Rettungssanitäter/innen.<br />

Lediglich Azubis in der<br />

sogenannten operations- und anästhesietechnischen<br />

Assistenz sind<br />

bereits in die entsprechenden Tarifverträge<br />

einbezogen worden und<br />

erhalten eine Vergütung. Die Aufnahme<br />

der Verhandlungen war im<br />

RahmenderTarifverhandlungenmit<br />

denLändernMitteFebruarvereinbart<br />

worden.<br />

seehäfen – (pm) Anfang Mai hat<br />

sich ver.di mit dem Zentralverband<br />

derDeutschenSeehafenbetriebeauf<br />

einenTarifabschlussverständigt.Am<br />

1. Juni steigen die Löhne um 2,7 Prozent.<br />

Der Arbeitgeberanteil zur Altersvorsorge<br />

steigt um 10 Euro auf<br />

55 Euro, der Eigenanteil bleibt bei<br />

20 Euro. Die A-Pauschale steigt um<br />

300 Euro jährlich auf 2808 Euro.<br />

Beschäftigte in Betrieben mit Beschäftigungssicherung,<br />

sogenannten<br />

C-Betrieben, erhalten einen Inflationsausgleich<br />

von 1,8 Prozent.<br />

Die Laufzeit liegt bei zwölf Monaten.<br />

ver.di-Verhandlungsführer Torben<br />

Seebold sprach von einem „guten<br />

und solidarischen Tarifergebnis“. Er<br />

25. April für beendet erklärt. Er habe<br />

keinen Willen gezeigt, gemeinsam<br />

mit ver.di die Zukunft der privaten<br />

Entsorgung in Form eines zukunftsfähigen<br />

Tarifvertrags zu gestalten,<br />

bedauerte ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Andreas Scheidt.<br />

Grund war, dass der BDE Ende<br />

März die von der ver.di-Bundestarifkommission<br />

private Entsorgung<br />

geforderteStrukturveränderungund<br />

Tabellensteigerung abgelehnt hat.<br />

ver.dihatteeinelineareprozentuale<br />

Tabellensteigerung gefordert, die<br />

nicht unter dem Niveau vergleichbarer<br />

Abschlüsse liegen sollte. AußerdemsolltendieGehältervonBeschäftigten,<br />

die nach dem 1. April<br />

2012eingestelltwordensind,ebenso<br />

wie die von zukünftigten Beschäftigten<br />

wieder stufenweise an das<br />

Einstiegsentgelt herangeführt werden.<br />

t a r i f l i c h e s ······························································································<br />

forderte insbesondere die jungen<br />

Kolleg/innen auf, die betriebliche<br />

Altersvorsorge auch in Anspruch zu<br />

nehmen.<br />

sozialwirtschaft sachsen-anhalt<br />

– Zwei Jahre lang haben ver.di,<br />

die GEW und die Paritätische TarifgemeinschaftübereinenneuenEntgelttarifvertragfürdieBeschäftigten<br />

inrund20vonderTarifgemeinschaft<br />

vertretenen Unternehmen in der Sozialwirtschaft<br />

Sachsen-Anhalt verhandelt.<br />

Jetzt einigten sie sich auf<br />

einenAbschluss.Dierund4000Mitarbeiter/innen<br />

in der Pflege, Beratung,<br />

Kinder- und Erwachsenenbetreuung<br />

können sich bis zum Jahr<br />

2018überdeutlichsteigendeEntgelte<br />

freuen. Diese werden auf 90 bis 95<br />

Prozent des TVöD angehoben. Mit<br />

dem Tarifvertrag sei eine deutliche<br />

Marke gesetzt, sagte ver.di-LandesfachbereichsleiterBerndBecker.Den<br />

Verhandlungspartnern war es auch<br />

darum gegangen, die Attraktivität<br />

sozialer Beruf zu erhöhen. Der Vertrag<br />

tritt rückwirkend zum 1. Juli<br />

2016 in Kraft. Noch in diesem Jahr<br />

wollenver.di,GEWundTarifgemeinschaft<br />

Verhandlungen über einen<br />

neuen Manteltarifvertrag aufnehmen.


t a r i f & b e t r i e b<br />

··················································································································· ver.di <strong>news</strong> 7 · 13. Mai <strong>2017</strong><br />

Spitze des Eisbergs<br />

vergabe – Betreuung von Flüchtlingen nach Hotel- und Gaststättentarifvertrag bezahlt<br />

(hla) In der Zentralen Unterbringungseinrichtung(ZUE)fürGeflüchteteimnordrhein-westfälischenOerlinghausen<br />

hat im Februar dieses<br />

Jahres der Betreiber gewechselt.<br />

Jetzt kümmern sich nicht mehr die<br />

Mitarbeiter/innen der Johanniter-<br />

UnfallhilfeumBewohner/innen,den<br />

Zuschlag erhielt die DRK-Betreuungsdienste<br />

Westfalen-Lippe<br />

gGmbh, eine Tochter des Landesverbandes<br />

Westfalen-Lippe des<br />

DeutschenRotenKreuzes(DRK).Die<br />

Johanniter hatten sich auch beworben,<br />

im bisherigen Betrieb hatte es<br />

keinerlei Klagen über deren Arbeit<br />

gegeben.AllerdingswarderAuftrag<br />

vor zweieinhalb Jahren, als unerwartet<br />

viele Flüchtlinge nach<br />

Deutschlandkamen,ohneAusschreibung<br />

vergeben worden. Das holte<br />

die zuständige Bezirksregierung in<br />

Arnsberg jetzt nach.<br />

Der Zuschlag ging an die DRK-<br />

Tochter. Allerdings bezahlt die die<br />

Beschäftigten nach einem Tarifvertrag<br />

für das Hotel- und Gaststättengewerbe.<br />

Jens Ortmann, der zuständige<br />

Betreuungssekretär im<br />

ver.di-BezirkHerford-Minden-Lippe,<br />

schätzt, dass die Arbeit eines SozialarbeitersmitBerufserfahrungdanach<br />

rund 500 Euro niedriger entlohnt<br />

wird als nach dem TVöD.<br />

ver.di unterstützt klagen<br />

Die rund 60 Beschäftigten der Johanniter<br />

haben durch den Betreiberwechsel<br />

ihre Arbeitsplätze verloren,<br />

Bewerbungen beim DRK auf<br />

ausgeschriebene Stellen in der OerlinghauserEinrichtungbliebenohne<br />

Erfolg. Ein Großteil von ihnen klagt<br />

mit ver.di-Unterstützung, weil sie<br />

darin einen Betriebsübergang nach<br />

§613adesBürgerlichenGesetzbuchs<br />

sehen – dann hätte der neue Betreiber<br />

sie weiterbeschäftigen müssen.<br />

Ende Juni stehen die ersten<br />

Kammertermine an.<br />

Imnordrhein-westfälischenLandtagswahlkampf<br />

erhielten die ehemaligen<br />

Beschäftigten viel Unterstützung.<br />

Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft, SPD, sprach bei einem<br />

Auftritt in Detmold von Problemen<br />

im Ausschreibungsrecht.<br />

Aufträge sollten nicht an die vergeben<br />

werden, die nicht sachgerechte<br />

Tarifverträge anwenden.<br />

Susanne Hille, die im ver.di-Landesbezirk<br />

NRW im Fachbereich Gesundheit,Wohlfahrt,sozialeDienste<br />

undKirchenarbeitet,vermutet,dass<br />

der Fall Oerlinghausen „nur die<br />

Spitze eines Eisbergs“ bei Vergaben<br />

öffentlicherAufträgesei.ver.dihabe<br />

die verschiedenen Betreiber von<br />

Flüchtlingsunterkünften zu Tarifverhandlungen<br />

aufgefordert. Am<br />

8.Mai,nachRedaktionsschlussdieser<br />

Ausgabe der „ver.di <strong>news</strong>“, kam<br />

es zu einem ersten Treffen. Hille<br />

sieht ein grundsätzliches Problem<br />

im NRW-Vergaberecht darin, dass<br />

nur geschaut werde, wer das günstigste<br />

Angebot abgibt – ohne die<br />

Folgekosten für andere Bereiche<br />

der Kommunen zu bedenken. Die<br />

können entstehen, wenn Beschäftigte<br />

etwa aufgrund der niedrigen<br />

Gehälter aufstocken müssen oder<br />

Anspruch auf Wohngeld haben.<br />

Betriebsrat am Standort Erfurt gewählt<br />

online-versandhandel – Vier Betriebsräte deutschlandweit innerhalb der Zalando-Gruppe<br />

(pm) Anfang Mai wurde bei der ZalandoContentCreationamStandort<br />

Erfurt erstmals ein Betriebsrat gewählt.<br />

Dabei haben sich 48 der 52<br />

wahlberechtigten Beschäftigten an<br />

der Wahl beteiligt. Für den zuständigen<br />

ver.di-Sekretär Ronny Streich<br />

(pm) Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter/innen<br />

haben sich<br />

in der Pflegemindestlohn-KommissionaufneueUntergrenzenfürPflegehilfstätigkeiten<br />

verständigt. Danach<br />

steigt er in den elf westlichen<br />

BundesländerneinschließlichBerlin<br />

zum 1. Januar 2018 auf 10,55 Euro,<br />

zum 1. Januar 2019 auf 11,05 Euro<br />

und ein Jahr später auf 11,35 Euro.<br />

IndenöstlichenBundesländernwird<br />

er zu den gleichen Zeitpunkten auf<br />

10,05 Euro, 10,55 Euro und 10,85<br />

Euro angehoben.<br />

Keine Lohnuntergrenze für Pflegefachkräfte<br />

pflege – Bei Hilfskräen steigt der Mindestlohn ab Anfang kommenden Jahres weiter an<br />

5<br />

ist das „ein eindrucksvoller Beleg<br />

für das hohe Interesse der BeschäftigtenandemokratischerBeteiligung<br />

bei der Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen“.<br />

Bei Zalando Content<br />

Creation werden die Artikel photographisch<br />

und inhaltlich professionellinSzenegesetzt,dievomKunden<br />

onlinebeimHändleraufgerufenund<br />

bestelltwerdenkönnen.MitderjetzigenBetriebsratswahlinErfurtwurde<br />

deutschlandweit der vierte Betriebsrat<br />

in der Zalando-Gruppe<br />

gewählt.<br />

ver.di hält die Einigung über die<br />

künftig geltenden Pflegemindestlöhne<br />

für akzeptabel, bedauert aber,<br />

dass es nicht gelungen sei, die Arbeitgeberseite<br />

von der Einführung<br />

von 30 Tagen Urlaub und einer<br />

Gleichstellung der Pflegebeschäftigten<br />

in den ostdeutschen Bundesländern<br />

zu überzeugen. „Das Ergebnis<br />

ist vertretbar. Wichtig ist,<br />

dassesfürdieseverantwortungsvolle<br />

Pflegearbeit bei der Bezahlung wieder<br />

eine untere Haltelinie gibt“,<br />

sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Sylvia Bühler. Keine Einigung<br />

wurde auch über die ver.di-Forderung<br />

nach einer Lohnuntergrenze<br />

fürexaminiertePflegefachkräfteerzielt.<br />

Hier hält ver.di 15,50 Euro pro<br />

Stunde für angemessen, außerdem<br />

mindestens30TageErholungsurlaub.<br />

Bühler wies darauf hin, dass der Gesetzgeber<br />

mit dem Dritten Pflegestärkungsgesetzgeregelthabe,dass<br />

bis zur Höhe der Tariflöhne auch<br />

bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern<br />

Löhne refinanziert werden.<br />

jens ortmann arbeitet<br />

als gewerkschaftssekretär<br />

im fachbereich<br />

gesundheit, soziale<br />

dienste, wohlfahrt und<br />

kirchen des ver.dibezirks<br />

herford-minden-lippe<br />

i n t e r v i e w<br />

Wenig<br />

wertschätzend<br />

Wie ist die Situation<br />

der ehemaligen Beschäftigten<br />

heute?<br />

Einige von ihnen sind arbeitslos,<br />

andere haben<br />

mittlerweile neue Jobs<br />

gefunden. Für sie ist das<br />

Ganze sehr frustrierend.<br />

Sie haben bei den Johannitern<br />

die Betreuung der<br />

Geflüchteten in Oerlinghausen<br />

aufgebaut. Sie<br />

sind dabei über ihre<br />

Grenzen gegangen, denn<br />

anfangs war die Koordination<br />

von Seiten des<br />

Landes sehr schlecht.<br />

Aber wenn es abends<br />

hieß, jetzt kommen noch<br />

drei Busse mit Geflüchteten,<br />

hat natürlich keiner<br />

Feierabend gemacht. In<br />

diesem Chaos haben sie<br />

Strukturen für ihre Arbeit<br />

entwickelt. Die sind jetzt<br />

hinfällig.<br />

Haben sie sich beim<br />

neuen Träger beworben?<br />

Fast alle haben sich beworben,<br />

auch wenn das<br />

meiner Meinung nach<br />

nicht nötig gewesen ist,<br />

da es sich um einen Betriebsübergang<br />

nach<br />

§613a handelt. Das lassen<br />

wir gerade gerichtlich<br />

klären. Auf die Bewerbungen<br />

haben alle<br />

Absagen bekommen.<br />

Das ist wenig wertschätzend<br />

für ihre geleistete<br />

Arbeit.


6<br />

r<br />

e c h t & r a t<br />

ver.di <strong>news</strong> 7 · 13. Mai <strong>2017</strong>·····························································································································································<br />

a u c h d a s n o c h<br />

„Die Herrenrasse<br />

hat einen Auftrag“<br />

Ordnungsgeld gegen Helios<br />

klinikum – Gericht verhängt 88 000 Euro „Strafe“ für 44 Verstöße gegen Pausenregelungen<br />

aktuelle<br />

(hem) Rechtsextreme<br />

Umtriebe bei der Bundeswehr<br />

sind keineswegs<br />

so neu und so selten,<br />

wie es der aktuelle<br />

Umgang mit dem Fall<br />

„Franco A.“ scheinen lassen<br />

will. Erst im Januar<br />

<strong>2017</strong> und im November<br />

2016 haben die Verwaltungsgerichte<br />

Düsseldorf<br />

(Aktenzeichen 10 K<br />

3895/15) und Koblenz<br />

(2 K 471/16) die Entlassung<br />

zweier Unteroffiziere<br />

aus ihrem Dienst als<br />

Zeitsoldaten bestätigt –<br />

wegen „fehlender charakterlicher<br />

Eignung“.<br />

Ihre Vergehen reichten<br />

teilweise bis in das Jahr<br />

2010 zurück. Der eine<br />

Entlassene hatte zum<br />

Beispiel im Unterricht<br />

aus Kabelbindern ein<br />

Hakenkreuz „gebastelt“.<br />

Einen Kollegen forderte<br />

er auf, einen dunkelhäutigen<br />

zivilen Auszubildenden<br />

herbeizuzitieren<br />

mit den Worten: „Hey,<br />

Nigger, komm mal ‘rüber,<br />

die Herrenrasse hat<br />

einen Auftrag für dich.”<br />

Der andere hatte auf seinem<br />

Handy strafrechtlich<br />

relevante Bilder gespeichert,<br />

die ihn u.a. mit<br />

Hakenkreuz-Armbinde<br />

und Hitlergruß zeigen.<br />

Bereits 2012 hatte das<br />

Oberverwaltungsgericht<br />

Lüneburg den Rausschmiss<br />

eines Zeitsoldaten<br />

für rechtmäßig erklärt,<br />

der im Dezember<br />

2009 während des<br />

Dienstsports ein Trikot<br />

mit dem Schriftzug<br />

„Arisch“ und der Zahl<br />

„18“ getragen hatte (Aktenzeichen:<br />

5 LA 357/11).<br />

Der Kommandeur der<br />

4. Luftwaffendivision<br />

hatte den Hauptgefreiten<br />

deshalb gemäß Paragraf<br />

55 Abs. 5 des Soldatengesetzes<br />

(SG) fristlos<br />

aus der Bundeswehr entlassen.<br />

wohnungswechselnurbeiniedrigerengesamtkosten–(bs)<br />

SolleinBeziehervonArbeitslosengeldIIineineandereWohnung<br />

ziehen,weildieHeizkosteninder<br />

bisherigenBleibeangeblichunangemessenhochsind,kanndasJobcentereinesolcheAuflagenicht<br />

durchsetzen,wennsichwegender<br />

höherenMietefürdieneueWohnung<br />

untermStrichkeineniedrigerenGesamtkostenergeben.BiseineBleibe<br />

zuinsgesamtgünstigerenGesamtkostengefundenwird,sinddieals<br />

unangemessenhochangesehenen<br />

HeizkosteninderbisherigenWohnungzuakzeptieren,entschieddas<br />

LandessozialgerichtSachsen-Anhalt.<br />

Aktenzeichen:L5AS723/13BER<br />

(hem/dgb-rs) Ein Ordnungsgeld in<br />

Höhe von 88 000 Euro hat das Landesarbeitsgericht<br />

Berlin-Brandenburg<br />

(LAG) im April gegen den Klinikbetreiber<br />

Helios verhängt. Die<br />

Geschäftsleitung seiner Berliner<br />

Emil-von-Behring-Klinik hatte es in<br />

44 Fällen versäumt, Beschäftigten<br />

ihre gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Arbeitspausenzuermöglichen.Diese<br />

Gerichtsentscheidung ist allerdings<br />

nichtwieeinBlitzausheiteremHimmel<br />

gekommen.<br />

Bereits im September 2014 hatte<br />

das LAG – laut einem Bericht des<br />

DGB-Rechtsschutzes (www.dgbrechtsschutz.de)–derKlinikleitung<br />

per Beschluss verboten, von „den<br />

Arbeitnehmern […] eine Arbeitsleistung<br />

für die vorgesehenen<br />

Pausen von 30 Minuten im vorgegebenen<br />

Pausenrahmen entgegenzunehmen<br />

oder zu dulden“. Was<br />

folgte, war ein juristisches Hauen<br />

und Stechen, bei dem die Arbeitgeberseite<br />

mit allerlei Tricks und<br />

SchikanenzuWerkeging.Betriebsrat,<br />

Beschäftigte,DGB-Rechtsschutzund<br />

ver.di mussten einen langen Atem<br />

vorhalten.<br />

Im Jahre 2013 hatte sich die Arbeitsverdichtung<br />

in dem akademischen<br />

Lehrkrankenhaus für die BeschäftigtenineinerWeisezugespitzt,<br />

dasssieinvielenFällennichteinmal<br />

ihre gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Pausen realisieren konnten oder<br />

durften. Nachdem der Betriebsrat<br />

die Klinikleitung – ergebnislos –<br />

auf diese Missstände hingewiesen<br />

hatte,leiteteerbeimArbeitsgericht<br />

Berlin ein Beschlussverfahren ein.<br />

mehr in personal statt<br />

in bußgelder investieren<br />

Nach mehreren Rechtszügen bis<br />

hinauf zum Bundesarbeitsgericht<br />

und wieder herunter kam es vor der<br />

15. Kammer des LAG Berlin-Brandenburg<br />

schließlich mit den Aussagen<br />

zahlreicherZeugenzueinerumfassenden<br />

Aufklärung des Sachverhalts. Ergebnis:<br />

Das Gericht konstatierte in<br />

44FällenVerstößegegendiegeltenden<br />

Pausenregelungen und setzte für jedenFalleinOrdnungsgeldvon2000<br />

Euro gegen den Helios-Konzern fest.<br />

Da es sich – juristisch gesehen –<br />

umerstmaligeVerstößederBerliner<br />

Klinikleitung gegen die UnterlassungsverfügungdesArbeitsgerichts<br />

gehandelt hatte und der Ordnungsgeldrahmenvon„biszu10<br />

000Euro“<br />

deshalbnichtausgeschöpftwerden<br />

durfte, hielt das LAG „in diesem<br />

Durchgang“ 2000 Euro für angemessen<br />

– ein Hinweis darauf, dass<br />

dieHelios-Klinikbeivergleichbaren<br />

Gesetzesverstößen künftig mit höheren<br />

„Strafen“ rechnen darf.<br />

Baki Selcuk, Betriebsratsvorsitzender<br />

der Berliner Klinikums und<br />

Mitglied des Helios-Konzernbetriebsrats,<br />

zeigte sich zufrieden mit<br />

derLAG-Entscheidung:„UnsereKolleginnenundKollegengebentäglich<br />

alles, um die Qualität der Patientenversorgung<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Pausen sind enorm wichtig, um sich<br />

zu regenerieren und dann erholt<br />

und fehlerfrei weiterarbeiten zu<br />

können“. Und ver.di-Sekretär Max<br />

Bitzer fordert von Helios, künftig<br />

mehrin„qualifiziertesPersonalund<br />

damit in eine bessere Patientenversorgung<br />

statt in Bußgelder“ zu investieren.<br />

DGB-Rechtsschutzsekretär Hans-<br />

Martin Wischnath weiß, dass es<br />

kein einfacher Weg ist, aber die<br />

BerlinerEntscheidungkönnteseiner<br />

Meinung nach dennoch andere Interessenvertretungenermutigen,in<br />

vergleichbaren Fällen dem Beispiel<br />

des Helios-Betriebsrats zu folgen.<br />

Wie es geht, ist unter http://bit.<br />

ly/2qIS9sA im Internet nachzulesen.<br />

Aktenzeichen: 15 TaBV 1522/16<br />

urteile·······················································································<br />

erworbenerurlaubsanspruch<br />

gehtnichtunter–(bs)Wechselt<br />

eineArbeitnehmerinauseinerVollbeschäftigungaufeineTeilzeitstelle,<br />

darfihrderArbeitgeberdenverbliebenenUrlaubsanspruchnicht<br />

„aufTeilzeitumrechnen”.Dashat<br />

dasBundesarbeitsgerichtentschieden.<br />

Aktenzeichen:9AZR546/14<br />

mitbestimmungbeifacebookfunktionen–(pm)Ermöglichtder<br />

ArbeitgeberaufseinerFacebook-<br />

SiteanderenNutzerndieVeröffentlichungvonBeiträgen,diesichauf<br />

dasVerhaltenoderdieLeistungeinzelnerBeschäftigterbeziehen,unterliegtdieAusgestaltungdieser<br />

FunktionderMitbestimmungdes<br />

Betriebsrats,hatdasBundesarbeitsgericht(BAG)entschieden.ImvorliegendenFallhatte2013einKonzern,<br />

derBlutspendedienstebetreibt,eine<br />

Funktioneingerichtet,mittelsderer<br />

Facebook-NutzerdasVerhaltenund<br />

dieLeistungenvonKonzernbeschäftigtendereinzelnenBlutspende-<br />

dienstebewertenkonnten.Darauf-<br />

hinmachtederKonzernbetriebsrat<br />

seinMitbestimmungsrechtnachParagraf87Betriebsverfassungsgesetz<br />

(BetrVG)geltend,weilessichbei<br />

derFacebook-Funktionumeine<br />

„technischeEinrichtung“handele,<br />

um„dasVerhaltenoderdieLeistung<br />

derArbeitnehmerzuüberwachen“.<br />

DieRechtsbeschwerdedesBetriebsratsgegendieAbweisungseiner<br />

AnträgedurchdasLandesarbeitsgerichthattevordemErstenSenat<br />

desBAGteilweiseErfolg:„DerMitbestimmungunterliegtdieEntscheidungderArbeitgeberin,Postings<br />

unmittelbarzuveröffentlichen.SoweitsichdieseaufdasVerhalten<br />

oderdieLeistungvonArbeitnehmern<br />

beziehen,führtdaszueinerÜberwachungvonArbeitnehmerndurch<br />

einetechnischeEinrichtungimSinne<br />

des§87Abs.1Nr.6BetrVG.“<br />

Aktenzeichen:1ABR7/15


i n t e r n e s<br />

··················································································································· ver.di <strong>news</strong> 7 · 13. Mai <strong>2017</strong><br />

Zuhören statt reden<br />

mitgliederwerbung – Drei Filme mit Tipps für die Ansprache möglicher neuer ver.di-Mitglieder<br />

(hla) Wie spreche ich mögliche neue<br />

Mitglieder für ver.di an? Vor dieser<br />

Fragestehenviele,diedazubeitragen<br />

wollen,dassver.distärkerwird.Antworten<br />

geben die Materialien, die<br />

der Bereich MitgliederEntwicklung<br />

desver.di-Bundesvorstandsherausgegeben<br />

hat. Neu dabei sind drei<br />

Filme, die Tipps rund um die Ansprache<br />

geben. Sie dauern jeweils<br />

um die zehn Minuten und eignen<br />

sich auch für Veranstaltungen und<br />

Seminare von Bezirken, Fachbereichen<br />

oder Vertrauensleuten, bei denen<br />

die Intensivierung der Mitgliederwerbung<br />

auf der Tagesordnung<br />

steht.<br />

Klar ist, dass es kein Schema F<br />

gebenkann,dasaufalleSituationen<br />

passt. Klar ist aber auch, dass es<br />

bestimmte Grundregeln gibt, die<br />

dazubeitragen,dassdieAnsprache<br />

neuer Kolleg/innen effektiver wird.<br />

„70 Prozent zuhören, 30 Prozent reden“,<br />

sagt die Organizerin Brigit<br />

Döring in dem Film zum 1-zu-1-Gespräch.Undwennmanredet,sollten<br />

es offene Fragen sein, um etwas<br />

über die Situation des angesprochenen<br />

Kollegen zu erfahren. „Es<br />

geht um die eigenen Erfahrungen<br />

der Kolleg/innen“, sagt Döring.<br />

Wichtig sei auch, dass am Ende eine<br />

konkrete Verabredung steht – sei<br />

es die Teilnahme an einem Treffen<br />

oder an einem Streik oder die Frage,<br />

wenvondenKolleg/innenmannoch<br />

ansprechen könnte.<br />

In dem zweiten Film geht es um<br />

die Ansprache einer konkreten Zielgruppe,<br />

in diesem Fall von Auszubildenden.ver.di-Bundesjugendsekretär<br />

Simon Habermaaß berichtet<br />

in dem Film, dass ver.di bei unter<br />

29jährigen zwar ein gutes Image<br />

habe, viele aber noch nie auf eine<br />

Mitgliedschaft angesprochen worden<br />

seien. Deswegen hat die ver.di<br />

Jugend die Reihe „empowerment“<br />

ins Leben gerufen, um möglichst<br />

viele ver.di-Mitglieder darauf zu<br />

schulen.<br />

Der dritte Film dreht sich um die<br />

Dialogwerbung.Seiteinemknappen<br />

7<br />

Jahr sind professionelle Dialogwerber/innen<br />

der Firma DFC Dialog<br />

bundesweit im Auftrag von ver.di<br />

unterwegs, um an Straßenständen<br />

die Frauen und Männer anzusprechen,<br />

die auf betrieblichen Wegen<br />

nur schlecht zu erreichen sind. Bis<br />

zu 7000 neue Mitglieder sollen so<br />

pro Jahr von ver.di überzeugt werden.<br />

Filme und weitere Materialien<br />

Drei Praxisfilme zur Mitgliedergewinnung<br />

hat der ver.di-Bereich MitgliederEntwicklung<br />

produziert. Sie können im Mitgliedernetz<br />

angesehen oder in geringer Auflösung<br />

heruntergeladen werden. Wer die<br />

Filme in hoher Qualität braucht, kann<br />

zum Preis von 3 Euro einen USB-Stick bestellen.<br />

Anfragen dazu per E-Mail an<br />

me@verdi.de. Mehr Infos und weitere<br />

Materialien sind auf der Themenseite<br />

Mitgliederwerbung im ver.di-Mitgliedernetz<br />

zu finden.<br />

http://mitgliedernetz.verdi.de<br />

Leitfäden, Plakate, Themenflyer<br />

betriebsratswahlen – Bis Ende Juni Materialien für die anstehenden Wahlen bestellen<br />

(red.) Im kommenden Frühjahr werdenturnusgemäßneueBetriebsräte<br />

gewählt. Das Motto lautet „Betriebsratswahl<br />

– Für uns“. Der Bereich<br />

Mitbestimmung des ver.di-<br />

Bundesvorstands hat bereits jetzt<br />

Materialien und Informationen aufgelegt,<br />

die für die Vorbereitung der<br />

Wahl und den Wahlkampf unerlässlichsind.ObTürschilder,Wahlplaner,<br />

Leitfäden,ThemenflyeroderPlakate,<br />

sie müssen bis zum 30. Juni bestellt<br />

werden, da die Materialien nur entsprechend<br />

der bis dahin angemeldeten<br />

Bedarfe produziert werden.<br />

Das gilt für alle Betriebsratswahlen<br />

bis 2022. Zu sehen sind die Materialien<br />

im ver.di-Intranet. Wer keinen<br />

eigenen Zugang dazu hat, sollte die<br />

Bezirke und Betreuungssekretär/innen<br />

vor Ort ansprechen.<br />

Kurswechsel in der Rentenpolitik<br />

1. mai – Frank Bsirske fordert bei einer Kundgebung in Wuppertal mehr soziale Gerechtigkeit<br />

(pm)EinenKurswechselbeiderRentenversicherung<br />

hat der ver.di-Vorsitzende<br />

Frank Bsirske auch bei der<br />

Kundgebungzum1.Maiangemahnt.<br />

Am Tag der Arbeit sagte er in Wuppertal:<br />

„Die Talfahrt des Rentenniveaus<br />

muss gestoppt und das Rentenniveau<br />

wieder auf etwa 50<br />

Prozentangehobenwerden.“Zeiten<br />

von Niedriglohnbezug und Arbeitslosigkeit<br />

müssten aufgewertet werden.<br />

Auch müsse der Bundeszuschuss<br />

erhöht werden.<br />

Soziale Sicherheit und Gerechtigkeiterfordertenabernichtnureinen<br />

Kurswechsel in der Rentenpolitik.<br />

„Wir brauchen auch eine neue Sicherheit<br />

der Arbeit. Das Leiharbeitsgesetz<br />

der Bundesregierung<br />

ist da nur ein erster Schritt. Das<br />

reichtabernicht“,soderver.di-Vorsitzende.<br />

Deshalb fordere ver.di<br />

auch eine kollektive Nachwirkung<br />

von Tarifverträgen, bis ein neuer<br />

abgeschlossenwerde.AuchdieAllgemeinverbindlichkeitserklärung<br />

vonTarifverträgenmüsseerleichtert<br />

werden.<br />

Bsirskesagteauch,dasseinreicher<br />

StaatsichzudemmehrInvestitionen<br />

indieöffentlicheInfrastrukturleisten<br />

müsse:„WirbrauchenInvestitionen<br />

indasBildungssystem,indiePflege,<br />

in die öffentliche Infrastruktur wie<br />

zum Beispiel den Bau und Erhalt<br />

von Straßen, Brücken und den öffentlichenNahverkehr,undwirbrauchen<br />

Investitionen in den sozialen<br />

Wohnungsbau, um bezahlbaren<br />

Wohnraumzuerhaltenundzuschaffen.“UmdieseAufgabenbewältigen<br />

zu können und den Staat handlungsfähigerzumachen,müssedas<br />

Steuersystem gerechter gestaltet<br />

werden.<br />

sigrid dahm leitet<br />

den bereich mitgliederentwicklung<br />

(me) beim<br />

ver.di-bundesvorstand<br />

i n t e r v i e w<br />

Nicht gleich<br />

aufgeben<br />

Welche Tipps hast Du<br />

für die erfolgreiche<br />

Ansprache potenzieller<br />

ver.di-Mitglieder?<br />

Die direkte Kommunikation<br />

ist das wirksamste<br />

Mittel der Mitgliedergewinnung<br />

und Mobilisierung.<br />

Unser Tipp ist, mit<br />

den Aktiven ein Ansprachetraining<br />

zu machen<br />

und entsprechende Aktionen<br />

im Betrieb gemeinsam<br />

zu planen.<br />

Wollen die Angesprochenen<br />

nicht gleich beim<br />

ersten Kontakt Mitglied<br />

werden, dann nicht aufgeben,<br />

sondern ein konkretes<br />

Folgetreffen verabreden.<br />

Wie kann der Bereich<br />

MitgliederEntwicklung<br />

dabei helfen?<br />

ME verfügt über einen<br />

Pool von Referent/innen<br />

für diese Trainings, und<br />

wir übernehmen auf Anfrage<br />

deren Honorare.<br />

Schwerpunkte sind das<br />

Finden der eigenen Argumente<br />

und der Umgang<br />

mit „klassischen“<br />

Argumenten gegen einen<br />

Gewerkschaftsbeitritt.<br />

Was wollt ihr mit den<br />

Filmen erreichen?<br />

Wir möchten für das Thema<br />

Mitgliederansprache/Mitgliedergewinnung<br />

sensibilisieren. Wir<br />

wollen motivieren, ein<br />

Ansprachetraining zu besuchen<br />

und die Filme mit<br />

konkreten Aktivitäten<br />

dazu zu verbinden.


unte wiese<br />

8ver.di<strong>news</strong>7·13.Mai<strong>2017</strong><br />

refugee 11,<br />

dokumentarfilm<br />

von jean boué (buch<br />

und regie), deutschland<br />

2016, 90 minuten,<br />

produziert von docdays<br />

productions mit<br />

dem wdr. zu sehen am<br />

17. mai um 22.55 uhr im<br />

wdr.<br />

http://docdays.de/project/refugee-11/<br />

ver.di <strong>news</strong><br />

erscheint 14-täglich<br />

herausgeber:<br />

vereinte dienstleistungsgewerkschaft<br />

ver.di,<br />

frank bsirske, vorsitzender<br />

chefredaktion:<br />

dr. maria kniesburges<br />

redaktion: heike langenberg<br />

(verantw.), claudia von zglinicki,<br />

marion lühring<br />

layout: helmut mahler<br />

infografik: klaus niesen<br />

cartoon: thomas plassmann<br />

druck: alpha print medien ag,<br />

darmstadt<br />

adresse: redaktion ver.di <strong>news</strong>,<br />

paula-thiede-ufer 10,<br />

10179 berlin,<br />

tel.: 030 / 69 56 1069,<br />

fax: 030 / 69 56 3012<br />

verdi-<strong>news</strong>@verdi.de<br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

Hier zählt nur das Spiel<br />

fi lmtipp– Dokumentarfilm über Geflüchtete, die in einer Fußballmannscha spielen<br />

Sie sind nach Deutschland gekommen<br />

auf der Flucht vor Verfolgung,<br />

Krieg und Diskriminierung. Hier besteht<br />

ihr Alltag oft erst einmal aus<br />

WartenundLangeweile.Daherwaren<br />

die jungen Männer, die ins nordrhein-westfälischeErftstadtgekommen<br />

sind, froh, als die Integrationsbeauftrage<br />

der Stadt, Sandy Auert,<br />

sie 2015 auf die Möglichkeit zum regelmäßigen<br />

Fußballtraining aufmerksam<br />

machte. In Badelatschen<br />

und Straßenschuhen kamen die erstenInteressentenzumTraining.Mittlerweilespieltdie4.Mannschaftdes<br />

SC Germania Erftstadt-Lechenich in<br />

derKreisliga,hateinenPlatzimoberenTabellendrittelundbestehtkomplett<br />

aus Geflüchteten.<br />

Das stellt Trainer Alois Görgen immer<br />

wieder vor neue Herausforderungen,<br />

die weit über die Aufgaben<br />

eines Trainers hinausgehen. „Das<br />

istStreetworkinginallenBereichen“,<br />

sagt er, nicht nur, dass er für die<br />

passendenFußballschuhesorgt.Die<br />

jungenMännerinseinerMannschaft<br />

sind aus mehr als 15 Ländern nach<br />

Deutschland geflohen. Oft sind es<br />

die Gründe und die Umstände ihrer<br />

Flucht,diesienochnichtverarbeitet<br />

haben, ihre über viele Monate ungeklärte<br />

Situation hierzulande und<br />

das zermürbende Warten. Das Training<br />

strukturiert ihren Alltag, sie<br />

„lernen die Spielregeln des Lebens“,<br />

wie Görgen sagt. Sie lernen, mit<br />

SerievonWebvideos<br />

Die Bundeszentrale für politische Bildung<br />

hat bei Docdays, der Produktionsfirma<br />

des Films, eine Webvideoserie in Auftrag<br />

gegeben. In ihr kommt für kurze Filme jeweils<br />

ein Spieler der Refugee 11 mit einem<br />

Fußballprofi zusammen, der/die<br />

ebenfalls auf eine Fluchtgeschichte zurückblicken<br />

kann. Jeder der elf Filme hat<br />

ein Thema wie Asylrecht, Abschiebung<br />

oder Fluchtursachen. Die dreiminütigen<br />

Filme sollen in der Bildungsarbeit ein<br />

Einstieg sein, um in erster Linie Jugendlichen<br />

das Thema näher zu bringen. Ergänzend<br />

dazu hat die Bundeszentrale<br />

verschiedene Begleitmaterialien entwickelt.<br />

www.bpb.de/refugee-eleven<br />

Niederlagenumzugehen,freuensich<br />

gemeinsam über Siege und merken,<br />

dass es an ihnen ist, sich im Training<br />

den Einsatz in Spielen zu erarbeiten.<br />

Der Dokumentarfilmer Jean Boué<br />

hat einen Film über diese ungewöhnlicheMannschaftgedreht.Einfühsam<br />

hat er sie mit der Kamera<br />

begleitet. Er zeigt ihren Alltag in<br />

Flüchtlingsheimen, kleinen Wohnungen<br />

und Wohngemeinschaften,<br />

erzeigt,wiesieaufgenommenwerden<br />

in ihrer Umgebung, aber auch<br />

auf dem Platz. Er zeigt damit auch,<br />

wiedasgegenseitigeKennenlernen<br />

hilft,Vorurteileabzubauen,aufbeiden<br />

Seiten.<br />

Boué erzählt die Geschichten einiger<br />

Spieler und gibt einen kleinen<br />

Einblick in ihr alltägliches Leben .<br />

„Im Spiel kann ich den Alltag vergessen.<br />

Hier zählt nur das Spiel“,<br />

sagt einer der Geflüchteten. Sie haben<br />

durch den Sport auch Selbstvertrauen<br />

gewonnen und ihr<br />

Deutsch verbessert. Und das zählt<br />

nicht nur auf dem Platz.<br />

Heike Langenberg<br />

hinweis: die ausgabe 08<br />

erscheint am 3. juni <strong>2017</strong><br />

www.verdi.de<br />

Prinzip<br />

„Wir sind ein Land,<br />

das international<br />

sehr geschätzt ist.<br />

Weil wir Prinzipien<br />

haben, und wir<br />

Demokratie, Freiheit<br />

und Menschenwürde<br />

nicht verhandeln.“<br />

Bundesaußenminister<br />

Sigmar Gabriel, SPD,<br />

im Interview mit den<br />

„Ruhr-Nachrichten“<br />

t e r m i n e ····································································· n a c h r u f ···················<br />

Gewerkschaften–Crowdworker<br />

– Soloselbstständige sind das<br />

Thema der Veranstaltung aus der<br />

ver.di-Reihe Sichtweisen, die am<br />

16. Mai in der ver.di-BundesverwaltunginBerlinstattfindet.Vorgestellt<br />

werden die Ergebnisse einer Online-Befragung.MehrInfos:www.ver<br />

di.de/service/veranstaltungen<br />

ver.di lädt am 6. und 7. Juni FachundFührungskräftedesöffentlichen<br />

Diensteszum15.PotsdamerForum<br />

ein. Schwerpunktthema ist die Führungsverantwortunginderdigitalen<br />

Verwaltung. Mehr Infos: https://<br />

potsdamer-forum.verdi.de<br />

Zu einer Konferenz für BetriebsundPersonalräteinUnternehmen<br />

des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV) lädt die Fachgruppe<br />

Busse und Bahnen des ver.di-BundesfachbereichsVerkehram22.und<br />

23. Juni nach Lübeck ein. Schwerpunktthema<br />

ist die Arbeitszeitgestaltung.MehrInfos:https://verkehr.<br />

verdi.de/service/veranstaltungen<br />

Vor zehn Jahren trat das Allgemeine<br />

Gleichbehandlungsgesetz in<br />

Kraft.ver.diunddieFriedrich-Ebert-<br />

Stiftung ziehen bei einem Gender-<br />

Fachdialog am 7. Juli Bilanz und<br />

diskutieren gewerkschaftliche Anforderungen<br />

an gelebte Vielfalt in<br />

der Arbeitswelt. Eine der Referent/<br />

innen ist die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle<br />

des Bundes,<br />

ChristineLüders.MehrInfos:https://<br />

gender.verdi.de/service<br />

Ralf Buckendahl ist am 3. Mai in<br />

Alter von 62 Jahren gestorben. Der<br />

Grafikerhatseitver.di-Gründungim<br />

Jahr 2001 die optische Gestaltung<br />

derver.di-Printmedien„ver.dipublik“<br />

und „ver.di <strong>news</strong>“ geprägt. Er hat<br />

das Grundlayout beider Zeitungen<br />

entwickeltundbisheuteoptischimmer<br />

auf dem neuesten Stand gehalten.<br />

So hat er zuletzt das Layout der<br />

„ver.di <strong>news</strong>“ Anfang 2014 überarbeitet.<br />

Bei der „ver.di publik“ hat er<br />

von Beginn an bis zur Ausgabe<br />

03/<strong>2017</strong> jede Seite layoutet und mit<br />

vielen Ideen dafür gesorgt, dass die<br />

Gewerkschaft-Zeitung immer ein<br />

Hingucker ist. Die ver.di-Zentralredaktiontrauertumihrenlangjährigen<br />

Begleiter.

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