Rathaus mit Geschichte - in Feldkirch
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Ratssaal<br />
Skulpturen<br />
Über dem im Stil der Zeit um 1700 gestalteten<br />
Portal zum Ratssaal bef<strong>in</strong>den<br />
sich zwei Skulpturen: L<strong>in</strong>ks der Erzengel<br />
Michael <strong>mit</strong> dem Flammenschwert,<br />
welches ihn als Wächter zur Paradiestür<br />
ausweist. Rechts ist die Justitia <strong>mit</strong> verbundenen<br />
Augen zu sehen. Sie er<strong>in</strong>nert<br />
an die Verwendung des Ratssaales als<br />
Verhandlungsort des Stadtgerichtes.<br />
Wand- und Deckenschnitzereien<br />
Die Portalrahmung zur Saalseite h<strong>in</strong> ist<br />
<strong>mit</strong> reichem Schnitzwerk und Rundsäulen<br />
gestaltet. Das barocke Gepräge des<br />
Raumes wird durch die prachtvoll gestaltete<br />
Kassettendecke und das umlaufende<br />
Holzgetäfel aus Zirbenholz bestimmt.<br />
Die Decke wurde beim Wiederaufbau<br />
des <strong>Rathaus</strong>es nach der Brandkatastrophe<br />
des Jahres 1697 errichtet. Die Felder<br />
der Holzdecke werden von kle<strong>in</strong>teiligem<br />
Schnitzwerk <strong>in</strong> Form von Lorbeerstäben<br />
und Akanthusranken gerahmt. Bemerkenswert<br />
s<strong>in</strong>d die am umlaufenden Fries über<br />
dem Maueransatz angebrachten Schnitzereien<br />
<strong>in</strong> Form von Früchten und Blüten.<br />
Glasfenster<br />
Das Glasfenster im Saal ist e<strong>in</strong> Geschenk<br />
der Nachbarstadt Altstätten anlässlich<br />
der 750-Jahr-Feier der Stadt <strong>Feldkirch</strong><br />
im Jahre 1968. Es zeigt Graf Hugo I.<br />
von Montfort und den M<strong>in</strong>nesänger Konrad<br />
von Altstätten. Geschaffen wurde es<br />
vom Schweizer Künstler Albert Wider.<br />
Wehrschild<br />
An die Not des Ersten Weltkrieges er<strong>in</strong>nert<br />
der Wehrschild, geschmückt <strong>mit</strong><br />
dem Stadtwappen sowie den Wappen<br />
der damals verbündeten Staaten Österreich-Ungarn,<br />
Deutschland, Bulgarien<br />
sowie der Türkei. Der Wehrschild befand<br />
sich zwischen 1914 und 1918<br />
<strong>in</strong> der Marktgasse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Holzhütte.<br />
Nach dem Tode e<strong>in</strong>es Soldaten konnten<br />
Freunde und Bekannte Nägel erwerben<br />
und sie <strong>in</strong> den Schild schlagen. Der Verkaufserlös<br />
kam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hilfsfonds, welcher<br />
Witwen und Waisen der Gefallenen<br />
unterstützte.<br />
1. Stock<br />
ERSTER WELTKRIEG<br />
Schmiedgasse<br />
Nach der Mobilmachung im August<br />
1914 rückten auch am <strong>Feldkirch</strong>er Bahnhof<br />
die Reservisten <strong>mit</strong> großem Jubel und<br />
frohen Mutes zu ihren Regimentern e<strong>in</strong>.<br />
An der russischen Front wurden <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>es Jahres die drei Kaiserjägerregimenter<br />
ausgelöscht. Zu Pf<strong>in</strong>gsten<br />
1915 mussten auch die Landesschützen,<br />
die im Milizsystem e<strong>in</strong>gegliederten<br />
Schützen, an die Gebirgsfront <strong>in</strong><br />
Südtirol abmarschieren.<br />
Neben den hohen Verlusten an Toten im<br />
Feld erlebte die Zivilbevölkerung den<br />
Krieg als Zeit von Hunger und Elend.