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Untitled - Cascade Art Space

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„Narrativos“<br />

(Bilder aus Brasilien)<br />

62 63<br />

ART LOVERS, Seoul 2008<br />

Tilmann Krieg ist aber viel mehr als ein exzellenter Fotograf - er ist darüberhinaus ein hervorragender Künstler. .<br />

Er gibt sich nicht damit zufrieden, lediglich Bilder zu machen, die sich als schöne Kunstwerke darstellen.<br />

Er interpretiert, was ihm begegnet, mit seinem ganz subjektiven Blick und macht dabei nicht nur Fotos, die Kunstwerke<br />

sind, sondern verwandelt sie in einer neuen, ganz eigenen Bildsprache wieder in Malerei zurück.<br />

Und darin liegt auch die Kunst seines Werkes, dass er das fotografische Bild neu erfindet, und das ohne nachträgliche<br />

Manipulationen am Computer.<br />

Sein Werk ist fotografische Malerei aus Licht und Schatten, ganz im Sinne des ursprünglichen Begriffs “Lichtbild”.<br />

.<br />

Seine Arbeitsweise ist dabei vollkommen eigenständig und originell. Krieg selbst sagt, dass das Licht die Materie<br />

sei, die er verarbeite und die Kamera ihm lediglich als Werkzeug seiner Malerei diene. Tatsächlich gebraucht er<br />

Kameras ähnlich, wie ein Maler seine Pinsel. Krieg malt mit dem Licht, befreit es von jeglicher Körperhaftigkeit<br />

und hebt zuweilen alle Gegenständlichkeit auf, arbeitet manchmal bis an die Grenzen völliger Abstraktion. So<br />

dringt er zu dem vor, was unter der sichtbaren Oberfläche ist und macht dadurch die Essenz der Dinge erfahrbar.<br />

Die Bilder bleiben nicht länger Fotos. Sie werden Kunstwerke, geben Dynamik und Vergänglichkeit so wieder, wie<br />

sie der Künstler ganz subjektiv erfährt. .<br />

“Ich glaube”, sagt Krieg selbst, “dass ich mit meiner Fotografie viel näher an meine malerische Intention gelange,<br />

als mit der klassischen Malerei selbst”.<br />

Und er fügt hinzu, dass sich ihm die Welt auf diese Weise spontan und leicht öffnet.<br />

Diese Welt ist auch Bahia, das zu einer zweiten Heimat für den Künstler geworden ist. zu einem großen und<br />

lebendigen Atelier. Dort findet er das besondere Licht, die Farben, den schnellen Rhythmus des Lebens und des<br />

permanenten Wechsels, Musik, Poesie, die Allgegenwart und Vergänglichkeit des Seins und Werdens, die Unvorhersehbarkeit<br />

des täglichen Lebens.<br />

Dies sind die Ingredienzen der Kunstwerke von Tilmann Krieg, die weniger nur ein Portrait zeichnen von Bahia,<br />

in den Momenten von Schönheit und Bewegung, sondern ganz tief zu dem vordringen, was die Seele dieses<br />

tropischen Volkes ausmacht, in allen ihren rauschhaften Lichtern und Farben.<br />

Luiz Alberto de Vianna Moniz Bandeira, Politikwissenschaftler und emeritierter Professor der Universität<br />

von Brasília, Kulturattaché im brasilianischen Generalkonsulat in Frankfurt.

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