VORHANG AUF Heft 110 ET
Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden
Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden
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INHALT<br />
DIE MIT DEM KANINCHEN SPRICHT...<br />
Ein Interview ganz ungewöhnlicher Art<br />
Von CORNELIA HAENDLER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
MALEN MIT NATURPINSELN<br />
Kreativ-köstliche Anregungen<br />
VON TANJA BERLIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
OSTERN, HASEN, FRÜHLINGSFREUDEN<br />
Zur Symbolik des großen Festes<br />
VON ECKEHARD WALDOW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
FILZEN UND WEBEN FÜR EIN BUNTERES LEBEN<br />
Die integrative Textilwerkstatt Allmende . . . . . . . . .9<br />
MARIELLA, DIE LÖWENZAHNELFE<br />
Märchen selbst geschrieben<br />
VON KRISTIN HARTMANN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
RAUS AUS DEM WINTERSCHLAF!<br />
Vitaleurythmie und Achtsamkeit<br />
VON GESUNDHEIT-AKTIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
DAS ZERSCHLAGEN DER BILDER<br />
Ein österlicher Textspaziergang<br />
VON RONALD RICHTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
DAS „<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong>“ - ANGEBOT<br />
Wildkräuter und Erlebniswoche . . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Elternteil <strong>Heft</strong> <strong>110</strong><br />
Ostern, Hasen,<br />
Frühlingsfreuden<br />
Er ist’s wieder,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
der mit dem blauen Band!<br />
Wieder ein Frühling,<br />
wieder eine neu be -<br />
lebte Natur, wieder<br />
eine Auferstehung.<br />
Es ist hilfreich, das<br />
Bild der Auferstehung<br />
auch als Bild der<br />
Überwindung innerer<br />
Schwächen zu verstehen.<br />
Auferstehung als Vorbild,<br />
als Ansporn, als Kraftquelle.<br />
Auch wenn ich nach unzähligen<br />
Früh lingen noch nicht perfekt bin, darf ich jedes Jahr,<br />
jeden Tag neu beginnen, jeden Tag Ostern feiern!<br />
Und erst recht unsere Kinder! Ihr seid gut so, wie ihr seid,<br />
ihr seid großartig, ihr dürft Fehler machen, ihr dürft spielen.<br />
Spürt die lauen Lüfte, Kinder! Riecht die süßen Düfte,<br />
träumt mit den Veilchen - hört ihr den leisen Harfenton?<br />
Einen wundervollen Frühling 2017 für Sie und Ihre Lieben<br />
Herzlich - Ihr Eckehard Waldow<br />
Foto: Sandra Kollmann.<br />
Illustration: Daniela Drescher<br />
zum Gedicht „Er ist’s!“ von Eduard Mörike.
CORNELIA HAENDLER<br />
Die mit dem<br />
Kaninchen spricht...<br />
Ein Interview ganz ungewöhnlicher Art<br />
Ingrid Rose Fröhling arbeitet als Tierkommunikatorin,<br />
das heißt, sie „spricht“<br />
mit Tieren. Die telepathische Verbindung,<br />
die sie mit der Seele des Tieres<br />
eingeht, unterscheidet sich ihren eigenen<br />
Worten nach in nichts von einer<br />
Herz-zu-Herz-Verbindung zwi schen<br />
Menschen, wenn beide wirklich dem anderen<br />
zuhören und einander verstehen.<br />
Ein Vierbeiner mit Stummelschwänzchen<br />
als Interviewpartner<br />
Ich verabrede mich mit Rose Fröhling zu<br />
einem „Kanincheninterview“ in Meersburg<br />
am Bodensee. Das hübsche Löwenkopfkaninchen,<br />
das befragt werden soll,<br />
wohnt gemeinsam mit einem Meerschweinchen<br />
in einem jener netten Hintergärten<br />
in einem zum Hasenstall umfunktionierten<br />
Kinderhäuschen. Es wird<br />
von der 13-jährigen Merle, der 16-jährigen<br />
Yara und der 18-jährigen Jolanda betreut.<br />
Das Tier ist allerdings namenlos,<br />
erhielt zwar verschiedene Namen, die jedoch<br />
alle wieder verworfen wurden, u.a.<br />
„Hase“. Im Sommer verlässt das Löwenköpfchen<br />
gerne unerkannt sein Außengehege<br />
und verschwindet spurlos in den<br />
Gärten der Nachbarn bis die Mädchen es<br />
nach langer Suche ausfindig machen<br />
oder ein tierlieber Nachbar das Tierchen<br />
zurückträgt.<br />
So weit sind wir, mein Mann Thiele, der<br />
mich als Fotograf begleitet und ich, informiert,<br />
als wir uns begegnen und Rose<br />
Fröhling, eine sympathische, silbergrauhaarige<br />
Dame mit großen Schritten die<br />
lange Straße uns entgegeneilt. Offen und<br />
freundlich ist ihr Wesen. Schmunzelnd<br />
realisiere ich, dass mich dieses ungewöhnliche<br />
Interview zu einem Vierbeiner<br />
mit Stummelschwänzchen führt.<br />
Es ist die 18-jährige Jolanda, die uns in<br />
den hinteren Gartenbereich führt und<br />
uns das hübsche Tierchen mit dem weichen,<br />
schwarzen Fell und der schönen<br />
weißen Zeichnung vorstellt. Sehr behutsam<br />
geht Rose Fröhling in Kontakt, ohne<br />
äußere Berührung … die Szene spielt<br />
sich wortlos ab. Offenbar genügt eine<br />
kurze Begegnung. Nagetiere sind sensible<br />
Nerven-Sinnestiere, und unser Gesprächspartner<br />
soll keinen unnötigen<br />
Stress erfahren. Darum plädiert Rose<br />
Fröhling für ein kurzes gegenseitiges<br />
Kennenlernen, um die eigentliche Kommunikation<br />
anschließend im warmen<br />
Haus anhand eines Fotos zu praktizieren.<br />
Hier besteht weniger Ablenkung und Irritation.<br />
Vorerst fragen wir uns aber, was geschieht,<br />
als Rose Fröhling mit dem Löwenköpfchen<br />
auf Augenhöhe geht und<br />
still verharrt. Später erläutert sie:<br />
„Wenn ich mit einem Tier in Kontakt trete,<br />
schi cke ich meine Gedanken oder<br />
Fragen mit einem inneren Impuls zu dem<br />
Tier, das die Frage als Schwingung aufnimmt,<br />
versteht ... und antwortet. Wie<br />
auch immer die Antwort in einem Tier<br />
gebildet wird, erreicht sie mich ebenfalls<br />
als Welle oder Schwingung. Mein telepathisches<br />
Wahrnehmungssystem empfängt<br />
diese und verwandelt sie in eine für<br />
mich „lesbare“ bzw. verständliche Form.<br />
Das kann eine Körperempfindung sein,<br />
eine Emotion, ein inneres Bild – oder ich<br />
höre innerlich Worte.<br />
Jeder Gedanke, jedes Gefühl informiert<br />
die Umgebung<br />
Es gibt heute Versuche, die Phänomene<br />
der Tierkommunikation wissenschaftlich<br />
aus der Quantenphysik heraus zu erklären.<br />
Bekannt ist ja, dass alles Information<br />
und Schwingung ist. Jeder Gedanke, den<br />
ich habe, jedes Gefühl ist Information<br />
und Welle zugleich und breitet sich aus.<br />
Das heißt auch, dass wir im täglichen Leben<br />
von einer Flut von Informationswellen<br />
umgeben sind. Und wenn nicht jedes<br />
Wesen einen natürlichen Schutzfilter hätte,<br />
würden durch die Reizüberflutung<br />
ständig die Sicherungen durchbrennen.<br />
Auch Kinder sind diesen Einflüssen ihrer<br />
Umgebung permanent ausgesetzt. Daher<br />
ist es von großer Bedeutung für die Entwicklung<br />
der Kinder, was die Eltern, was<br />
Erwachsene ihres Umkreises nicht nur<br />
sprechen, sondern auch denken und fühlen.“<br />
Für einige Momente verstummt die feine<br />
Frau. Ihre Gedanken wandern zurück.<br />
„Ich habe die Erinnerung, dass ich ein<br />
Mädchen war mit einem absolut offenen<br />
Herzen, mit einem absolut offenen Blick.<br />
Doch meine Offenheit wurde missver-<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
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standen – und da habe ich beschlossen:<br />
Ich mache alles dicht! Um weiter im Leben<br />
bestehen zu können, mauerte ich<br />
mich zu. Das führte vorübergehend auch<br />
zum Verlust der medialen Gabe und meiner<br />
natürlichen Menschenkenntnis. Nur<br />
den Tieren gegenüber brauchte ich mich<br />
nicht zu verschließen. Mit ihnen konnte<br />
ich reden, sie berührten mich tief.“<br />
Wir beobachten die feinfühlige Frau, die<br />
sich so sensibel dem Kaninchen nähert,<br />
freilassend und ohne dem Tier zu nahe<br />
zu treten. Was in dem Löwenköpfchen<br />
vorgeht, das sichtlich behaglich in Jolandas<br />
Armen liegt, ist für unsere Wahrnehmung<br />
nicht auszumachen. Rose Fröhling<br />
verabschiedet sich innerlich von dem<br />
Tierchen und für den weiteren Verlauf<br />
der inneren Verständigung von Mensch<br />
zu Tier beziehen wir das warme Haus.<br />
Das Tier wirft ein Antwortpaket<br />
Rose Fröhling setzt sich an einen Tisch,<br />
stellt das Foto des Kaninchens auf und<br />
konzentriert sich nach innen, während<br />
sie tief atmet. Es dauert nicht lange bis sie<br />
eiligst den Stift ergreift und zügig in großer<br />
Geschwindigkeit zu schreiben beginnt.<br />
Später erklärt sie uns: „Wenn ich meine<br />
Antennen ausfahre, muss ich darauf achten,<br />
dass ich gut geerdet bin. Dann zentriere<br />
ich mich im Herzen und nehme<br />
über den Herzraum in liebevoller Weise<br />
Kontakt mit dem Tier auf. Damit würdige<br />
ich es und signalisiere, dass ich in guter<br />
Absicht komme. Ebenso wie bei einem<br />
mir lieben Menschen habe ich ein nettes<br />
Begrüßungsritual und frage, ob das Tier<br />
mit mir sprechen mag. Tiere verweigern<br />
sich eigentlich nie, es sei denn, sie sind<br />
abgelenkt, traumatisiert oder im Koma. In<br />
der Regel sind sie aber sofort freudig präsent<br />
und gesprächsbereit.<br />
Dann stelle ich meine Fragen aus dem<br />
Herzen heraus. Ich brauche Zeit, um den<br />
Gedanken innerlich zu formulieren und<br />
zu senden. Für mich entsteht aber der<br />
Eindruck – selbst wenn ich einen langen<br />
Fragenkatalog habe –, dass das Tier – es<br />
muss ja nicht überlegen – mir alle Antworten<br />
in einem einzigen Antwortpaket<br />
zuwirft. Die Informationen kommen also<br />
geballt bei mir an, und ich warte jetzt, bis<br />
diese in mein Bewusstsein sinken. Mein<br />
System hat jetzt die Aufgabe, das Antwortpaket<br />
wieder linear wahrnehmbar<br />
zu machen, so dass ich sie selbst verstehen,<br />
schriftlich formulieren und die Aufzeichnungen<br />
dem jeweiligen Tierhalter<br />
zur Verfügung stellen kann. Und dann<br />
komme ich plötzlich kaum noch nach<br />
mit dem Schreiben und habe dann auch<br />
oft kein Zeitgefühl.“<br />
Wir alle stehen in Resonanz mit den uns<br />
umgebenden Wesen, Tierhalter mit ihren<br />
Tieren, Lebenspartner zueinander, Eltern<br />
mit ihren Kindern, … Trauen Eltern ihren<br />
Kindern etwas zu, dann können sie ihre<br />
Potentiale entfalten. Dass die Eltern der<br />
kleinen Rose wenig zutrauten, obwohl<br />
sie ein sensibles, hochbegabtes Mädchen<br />
war, ja dass sie überfordert waren mit ihrem<br />
so anderen Wesen, hatte gravierende<br />
Folgen für Roses weiteres Leben, und<br />
lange litt sie unter Minderwertigkeitskomplexen.<br />
„Heute kommt mir zugute, dass ich auf<br />
meinem Lebensweg viele therapeutische<br />
Möglichkeiten kennengelernt und wertvolle,<br />
heilsame Erfahrungen damit gemacht<br />
habe. Denn auf dem Weg der Verfeinerung<br />
meiner medialen Gabe entstand<br />
automatisch der Wunsch in mir, alle<br />
Blockaden – z.B. durch traumatische<br />
Prägungen und negative Glaubenssätze –<br />
aufzuspüren und zu verwandeln. Außerdem<br />
hatte ich einen stark kontrollierenden<br />
Verstand, und ein solcher stört sehr<br />
bei der medialen Arbeit. Also mache ich<br />
Folgendes: Ich stelle alles, was mich ausmacht,<br />
auch meinen Verstand, meinen<br />
Intellekt ganz der Wahrnehmung zur Verfügung.<br />
Das ist Hingabe pur! Denn eine<br />
Haupthürde in der Tierkommunikation<br />
besteht darin, zu unterscheiden, ob eigene<br />
Gedanken, eigene Gefühle sich einmischen<br />
oder ob die Information allein vom<br />
Tier ausgeht. Das heißt, ich selber sollte<br />
leer und entspannt sein und lediglich<br />
nach innen lauschen - auf die Sprache<br />
von Herz zu Herz.“<br />
Wir dürfen Zeuge sein dieses Lauschens,<br />
beobachten, wie Rose Fröhling plötzlich<br />
mit Schreiben innehält, die Augen<br />
schließt, erneut tief atmet und still sich<br />
konzentriert. Wir selber wagen uns kaum<br />
zu bewegen.<br />
Es sind innere Wahrnehmungen, Empfindungen,<br />
Bilder, die die zarte Frau empfängt.<br />
Die sich den Menschen zunächst<br />
verschloss, erfuhr durch ihre Gabe der<br />
Telepathie eine neue Zuwendung der<br />
Menschen, die sie zunächst nur aufsuchten,<br />
um Rat und Hilfe für ihre Tiere einzuholen.<br />
Es blieb jedoch nicht aus, dass<br />
die mediale Gabe auch den Menschen<br />
selber zugutekam, da Rose Fröhling auch<br />
für die Ratsuchenden selber individuelle<br />
Meditationsabläufe und Bilder empfing.<br />
Haustiere spiegeln uns Menschen<br />
„Zwar zeigen zunächst die Tiere Symptome.<br />
Aber die Tiere spiegeln, sobald sie<br />
Haustiere sind, den Menschen wider.<br />
Werden die Symptome verstanden und<br />
Ingrid Rose Fröhling, 1953 im<br />
Schwarzwald geboren, macht die<br />
frühe Erfahrung, dass sie wahrnimmt<br />
und fühlt, was andere nicht wahrnehmen<br />
oder fühlen. Sie arbeitet als<br />
Schaufenstergestalterin, Sekretärin<br />
und Sachbearbeiterin und erringt<br />
die Selbständigkeit mit einer eigenen<br />
Hausverwaltungs- und Makleragentur,<br />
später Presseagentur. Tätigkeit<br />
als freie Redakteurin, Journalistin<br />
und Autorin. Den Lebensweg<br />
überschatten Unfälle, Krankheiten<br />
und Depressionen. Verschiedene<br />
begleitende Ausbildungen zur Heilpraktikerin,<br />
Kleintiertherapeutin und<br />
weitere ganzheitliche Therapiemethoden,<br />
vor allem jedoch eine Botschaft<br />
ihrer Katze Maja, führen<br />
schließlich zu ihrer Berufung als<br />
Tierkommunikatorin und ermöglichen<br />
ein erfülltes Leben.<br />
Kursangebot und Publikationen:<br />
www.lioness-tierkommunikation.de<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
3
handelt der Mensch dieser Einsicht gemäß,<br />
dann kann das Tier die Symptome<br />
loslassen und Heilung tritt ein - bei Tier<br />
und bei Mensch“, so die erfahrene „Mediatorin“.<br />
Sie greift erneut zum Stift, und wieder<br />
setzt das unaufhaltsame Schreiben ein,<br />
als könnten Informationen verloren gehen,<br />
sollten sie nicht rasch genug fixiert<br />
werden. Schließlich verebbt die Flut.<br />
Nach einer kurzen Rückwendung nach<br />
innen, durch die sich Rose Fröhling beim<br />
Tier bedankt, verabschiedet und löst, ist<br />
die Kommunikation mit dem Kaninchen<br />
beendet.<br />
Viele Ordner sind es, die mittlerweile die<br />
schriftlich dokumentierten Gespräche<br />
und Heilsgeschichten fassen, Dialoge<br />
von Mensch und Tier sowie berührende<br />
Rückmeldungen zahlloser Klienten. Wir<br />
bitten aus dem gewaltigen Repertoire etwas<br />
erfahren zu dürfen und hören die<br />
Geschichte einer älteren Hundedame<br />
namens Milla.<br />
„Milla bekam ein übelriechendes Geschwür<br />
an ihrer Lefze, das enorm wuchs<br />
und schmerzte. Der Tierarzt diagnostizierte<br />
Krebs. Da der Sommer heiß war<br />
und die Hündin bereits ein schwaches<br />
Herz hatte, konnte man sich zu einer<br />
Operation nicht durchringen. Also wurde<br />
ich beauftragt, in Kontakt mit der Hündin<br />
zu gehen. Das folgende telepathische<br />
Gespräch mit ihr zeigte auch mir sehr<br />
schnell, dass eine Operation nicht in Frage<br />
kam. Stattdessen sagte Milla in etwa<br />
für uns übersetzt: „Ihr wollt etwas sagen,<br />
aber ihr schluckt es herunter, weil ihr<br />
euch nicht traut, … weil es ein ungutes,<br />
kritisches Wort sein könnte, …“. Sie teilte<br />
noch einiges mehr mit, doch um Resumé<br />
zu ziehen, war dieses Geschwür letzt -<br />
endlich die Summe aller unausgesprochenen<br />
Worte in der Familie. Erst Wochen<br />
später erhielt ich von der Hundehalterin<br />
die Rückmeldung, dass sie und<br />
ihr Partner wirklich ein ganz großes Problem<br />
hatten, unangenehme Dinge auszusprechen.<br />
Die wenige Zeit, die ihnen neben<br />
ihrem Beruf blieb, wollten sie in Harmonie<br />
verbringen. Alles andere wurde<br />
gedeckelt. Und so hatte sich hinter der<br />
steifen Freundlichkeit offensichtlich etwas<br />
angestaut. Die Botschaft des Tieres<br />
rührte sie aber so, dass sie ihre Angst<br />
überwanden und sich am gleichen<br />
Abend noch hinsetzten, um sich auszusprechen.<br />
Es muss eine ungeheure Befreiung<br />
gewesen sein, und sie nahmen sich<br />
vor, niemals wieder so lange zu warten.<br />
Und dann konnten sie zusehen – und<br />
wenn ich das erzähle, bekomme ich<br />
schon wieder eine Gänsehaut – wie innerhalb<br />
von fünf Tagen der Krebs verschwand.<br />
Das kann geschehen, wenn das Symptom<br />
gehört wird, und oft können wir 1:1<br />
nehmen, was sich in dieser Symptomsprache<br />
ausdrücken will.“<br />
Selbst vermisste Tiere bringen etwas ins<br />
Bild, erfahren wir. Tiere laufen nie weg,<br />
um einfach nur gefunden zu werden. Sie<br />
haben auch ganz selten die Orientierung<br />
verloren, denn diese Wesen verfügen<br />
über Sinne, von denen Menschen oft nur<br />
träumen können. „Manche Tiere wollen<br />
gar nicht so schnell gefunden werden<br />
oder stellen sich eine Zeitlang tot. Mit ihrem<br />
Verhalten oder Wegbleiben vermitteln<br />
sie eine Botschaft, die gehört sein<br />
will. Denn das Tier spiegelt immer ein<br />
Thema des Menschen in dem Sinne: ‚In<br />
meiner Hingabe an dich, an dein Leben,<br />
an dein Wachstum und Wohlergehen<br />
möchte ich dich auf etwas aufmerksam<br />
machen´.<br />
Das trifft natürlich nicht nur für gravierende<br />
Ereignisse wie Krankheit oder Verlust<br />
des Tieres zu. Die Botschaft kann sich<br />
auch subtiler zeigen. Meine Hündin spiegelt<br />
eine mir nicht dienliche Denkweise<br />
oder ein nicht authentisches Handeln<br />
meist sofort durch ihr Verhalten. So lud<br />
mich einmal eine wohlmeinende Freundin<br />
zu einem Spaziergang mit unseren<br />
Hunden ein, bei dem auch ein Bekannter<br />
von ihr mitkam, in der Absicht, er und ich<br />
könnten evtl. zusammenkommen. Die<br />
Chemie zwischen uns stimmte allerdings<br />
überhaupt nicht, doch ich wollte nicht<br />
unhöflich sein und zwang mich zum netten<br />
Plaudern. Meine Hündin fing gleich<br />
an, sehr weit voraus zu laufen und reagierte<br />
- völlig untypisch - nicht auf meine<br />
Rufe. Nach einer knappen Stunde war<br />
ich total genervt und verabschiedete<br />
mich mit einer Ausrede. Auf dem Weg<br />
zurück ging meine Hündin wieder wie<br />
gewohnt direkt neben mir – und ich fragte<br />
sie, was das denn sollte!? Sie meinte,<br />
dass das Ganze ja ‚zum Weglaufen‘ gewesen<br />
und völlig vergeudete Zeit gewesen<br />
sei …<br />
Warum der Hund aufs Sofa springt<br />
Dieses Phänomen des Spiegelns zu verstehen,<br />
ist ebenfalls dann sehr wichtig,<br />
wenn ich z.B. ein Tier erziehen oder mit<br />
ihm arbeiten möchte. Denn eine Form<br />
der telepathischen Kommunikation besteht<br />
darin, Gedanken mit entsprechenden<br />
Bildern zu schicken von dem, was<br />
ich möchte – und nicht von dem, was ich<br />
nicht möchte. Stellen wir uns z.B. Folgendes<br />
vor: Ich will nicht, dass mein Hund<br />
aufs neue Sofa springt. In dem Moment,<br />
indem mir dieser Gedanke in den Sinn<br />
kommt, erzeuge ich innerlich (unbewusst)<br />
ein Bild von dem aufs Sofa springenden<br />
Hund. Der Hund schnappt dieses<br />
Bild auf – und springt aufs Sofa. Wenn<br />
ich dann zu schimpfen anfange: „Ich habe<br />
dir doch gesagt, du sollst nicht …!“,<br />
kann das Tier daran verzweifeln.<br />
Unter solchen Missverständnissen durch<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
4
„falsche“ Bilder leiden vor allem auch<br />
Pferde, mit denen der Mensch so stark interagiert.<br />
Sage ich: „Hab keine Angst!“,<br />
„Sei doch nicht so verkrampft!“ oder<br />
„Du darfst das nicht fressen!“ erzeuge<br />
ich unentwegt solche falschen Bilder.<br />
Viele Pferde resignieren, denn sie tun ja,<br />
was wir ihnen als Bild vermitteln, doch<br />
sie werden dafür getadelt oder sogar bestraft<br />
– und verstehen die Welt nicht<br />
mehr. In meinen Kursen erlebe ich, welche<br />
unglaublichen Schwierigkeiten die<br />
Teilnehmenden aber haben, eine positive<br />
Formulierung zu finden z.B. für dieses<br />
„Hab keine Angst!“. Da ist plötzlich<br />
überhaupt kein Vokabular da, als seien<br />
uns die Bilder von Angst und Schrecken<br />
viel geläufiger als die von Getrost-Sein,<br />
Vertrauen und Hingabe. Jede Formulierung,<br />
jedes Wort hat aber seine Rückwirkung<br />
– auf Mensch und auf Tier. Es geht<br />
darum, eine Haltung der Positivität zu<br />
kultivieren. Spreche ich nicht von Angst,<br />
sondern von Vertrauen, ist das eine andere<br />
Schwingung, eine eindeutige, klare<br />
Botschaft. Damit geht es mir besser, dem<br />
Tier geht es besser, die Hormonausschüttung<br />
ist eine andere, und einen Beitrag<br />
für den Weltfrieden leisten wir auch. Wir<br />
müssen uns darüber bewusst werden,<br />
wie wir denken. Dann kommen wir in<br />
Einklang mit Denken, Fühlen und Handeln.<br />
Und damit lässt sich wirklich etwas<br />
bewirken, im Kleinen wie im Großen.“<br />
„Mein Name ist nicht Hase!“<br />
Das Kaninchen-Interview ist beendet<br />
und wir sind äußerst gespannt, was das<br />
Tier uns mitzuteilen hat. Rose Fröhling<br />
ergreift die vollgeschriebenen Papiere<br />
und übermittelt die notierte Übersetzung:<br />
Ein Rufname sei wichtig, lautet die<br />
erste Information. Ein Name mit dem<br />
Klang „asch“ oder „ash“ wäre trefflich,<br />
wie „Sascha“ z.B., „Pascha“ oder am<br />
trefflichsten „Kailash“. Dass das Tier ausreißt,<br />
steht in Zusammenhang mit dem<br />
fehlenden Namen. Der Name des Haustieres<br />
schafft Beziehung und ist wichtig<br />
für das Sich-Zugehörig-Fühlen-Können,<br />
sobald der Mensch die Verbindung eingeht,<br />
die auch Verbindlichkeit meint.<br />
Die in Freiheit lebenden Tiere haben andere<br />
innere Verbindungen, Gerüche,<br />
Klänge, usw., damit die Tiere spüren,<br />
wer zu wem gehört. Als Haustier jedoch<br />
ohne Namen und ohne im Haus mit zu<br />
leben, wird eine gewisse Beziehungslosigkeit<br />
empfunden, ein Gefühl des Tieres,<br />
sich selbst überlassen zu sein. Zugleich<br />
ist das Kaninchen sehr froh, draußen<br />
leben zu können, da dies artgerechter<br />
und gesünder ist. Deutlich nimmt Rose<br />
Fröhling aber den Wunsch nach mehr<br />
Zuwendung und nach einem Artgenossen<br />
wahr, mit dem das Leben geteilt werden<br />
kann. Zuletzt zeigt sich auch eine<br />
Empfindung der Dankbarkeit für diese<br />
Ausnahmegesprächssituation und für die<br />
Möglichkeit, fortan beim eigenen Namen<br />
gerufen werden zu können.<br />
Rose Fröhling kommen die Bibelworte in<br />
den Sinn: „Ich habe dich bei deinem Namen<br />
gerufen“. 1 Sie erläutert: „Unter dieser<br />
Botschaft verstehe ich u.a., dass ich<br />
aufgenommen bin in eine Gemeinschaft<br />
(in dieser Hinsicht verstehe ich auch den<br />
Sinn der Taufe), dass ich dazu gehöre,<br />
dass ich Gott gehöre“.<br />
Nimmt der Mensch sich also eines Tieres<br />
an und gibt ihm einen Namen, so geht er<br />
eine Beziehung ein, welche Bedeutung<br />
hat für Mensch und für Tier. Das Tier<br />
wird in eine bestehende Gemeinschaft<br />
bzw. Familie aufgenommen und als zugehörig<br />
betrachtet. Welches beseligende<br />
Glück gerade für Kinderherzen darin besteht,<br />
sich eines Welpen, eines Kätzchens,<br />
eines hilflosen Tierkindes annehmen<br />
zu können, das den selbstgewählten<br />
Namen erhält, werden viele aus Erfahrung<br />
wissen. Die eigene Schutzbedürftigkeit,<br />
der eigene Kummer des Kindes wird<br />
verwandelt, indem das Kind nun seinerseits<br />
Schutz und Trost zu gewähren imstande<br />
ist. Vom Schutz- und Trostbedürftigen<br />
wird es zum Schützer und Tröster.<br />
Davon kann auch Frau Fröhling ein Lied<br />
singen. Unzählige Heilungen für Tiere<br />
und Menschen konnte sie durch die Tierbotschaften<br />
ermöglichen, nachdem sie<br />
selber nach langen Schmerzjahren Botschaft<br />
aus der Welt der Tiere für sich<br />
selbst und ihre eigentliche Sendung empfing.<br />
Und noch immer steht sie in Verbindung<br />
mit verstorbenen vierbeinigen<br />
Wegbegleitern, die ihr das Geschenk<br />
machten, zu erfahren, dass der Tod nicht<br />
von Angst und Schmerz begleitet ist, sondern<br />
wirklich einen Übergang darstellt,<br />
eine Geburt in eine andere Welt. Beim<br />
Sterben ihrer Katze Maja durfte Rose<br />
Fröhling eine Art höheres Katzenwesen<br />
wahrnehmen: Größere Katzen, die bereits<br />
um das sterbende Tier herumsaßen,<br />
um den Hebammendienst zu leisten für<br />
die Geburt in die andere Welt. Auch<br />
wenn ein Tier in der Natur sich einem<br />
anderen als Beute darbringt, geht es um<br />
Vollendung, da das Beutetier nach einem<br />
„Shift“ verlangt auf eine andere Daseinsebene<br />
einer allumfassenden im Grunde<br />
göttlichen Natur. „Maja wollte in diesem<br />
Sterbemoment auch nicht mehr gestreichelt<br />
und begluckt werden, sie benötigte<br />
Raum für sich allein.“ So lernte Rose<br />
Fröhling ganz Wesentliches über das<br />
Sterben von Tieren - und ihre wichtigsten<br />
Lehrer waren und blieben die Tiere<br />
selbst!<br />
Wir sind berührt. In vielen Jahren getätigter<br />
Interviews bot sich erstmals die Gelegenheit,<br />
Fragen an einen Vierbeiner zu<br />
richten. Dass Menschen und Tiere sich<br />
über alle Grenzen hinweg verständigen<br />
können, ist nicht neu. Dass sich hier aber<br />
ein Forschungs- und Aufgabengebiet eröffnet,<br />
das immer wacher und bewusster<br />
wahrgenommen und ergriffen sein will,<br />
kommt erst mit der populärer werdenden<br />
Tierkommunikation in das Bewusstsein<br />
der Menschen. Wie durch diese Arbeit<br />
Heilung geschieht, davon zeugt die vielseitige<br />
Arbeit Rose Fröhlings, der unser<br />
herzlichster Dank zukommt.<br />
1) „Fürchte dich nicht!“ Jes 43,1-7<br />
Fotos: S.2-4 oben Thiele Wüster<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
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Malen mit Naturpinseln<br />
Seit einem Jahr betreut Tanja Berlin liebevoll und erfolgreich das Online-Marketing unserer<br />
Zeitschrift „Vorhang Auf“ und ist unter anderem für die Kommunikation auf unserem<br />
Facebook-Account verantwortlich. Bekannt wurde sie schon zuvor durch ihren<br />
hervorragenden Familienblog „Zuckersüße Äpfel“.<br />
Nun ist von ihr gerade ein kreativ-köstliches Jahreszeitenbuch erschienen, aus dem wir<br />
den folgenden Beitrag veröffentlichen dürfen – direkt zum Nachmachen!<br />
In der Natur finden sich unzählige Dinge, die von Kindern entdeckt werden wollen. Nicht nur Insekten und kleine Tiere, sondern<br />
auch Blätter, Früchte, Zapfen, Gräser, Sträucher oder die Feder eines Vogels. Da wir sehr gerne mit den verschiedensten<br />
Farben und Techniken malen, habe ich hier eine ganz andere Malidee für Ihre Kinder: das Malen mit Naturpinseln!<br />
Das wird gebraucht:<br />
• eine kleine Kinderschere<br />
• Körbchen oder Tasche<br />
• verschiedene Materialien aus der Natur (Tanne, Buchs,<br />
Gräser, Äste, Feder, getrocknetes Gras, Ähren…)<br />
• Stöckchen (zum Beispiel von der Weide,<br />
ungefähr 20 cm lang)<br />
• Küchengarn oder anderes Band<br />
• Papier zum Malen<br />
• Finger- oder Acrylfarben<br />
• kleine Schälchen für die Farben<br />
So wirdʼs gemacht:<br />
Mit einem Körbchen oder einer kleinen Tasche und der Schere<br />
wird in der Natur geschaut, was man für einen Naturpinsel alles benutzen<br />
kann. Wir haben Buchsbaum, Tanne, Gras und Äste in unserem<br />
Garten vom Boden aufgesammelt oder abgeschnitten und<br />
unseren Kaninchen noch etwas Heu aus ihrem Stall genommen.<br />
Ohne eigenen Garten kann man in einem Park, einem Wald,<br />
auf einer Wiese oder im Grün um einen Spielplatz auf die Suche<br />
nach möglichen Materialien für die Naturpinsel gehen. Es<br />
ist ein Erlebnis für die Kinder und uns selbst, dabei eine bekannte<br />
Umgebung mit ganz anderen Augen zu betrachten.<br />
Die Naturmaterialien legt man sortiert auf einen Tisch und bindet<br />
die Stockenden mit dem einzelnen Material fest zusammen.<br />
6
Nun werden noch die<br />
Farben in die Schälchen<br />
gefüllt. Da die Naturpinsel<br />
grösser als die<br />
üblichen Pinsel sind,<br />
braucht man auch etwas<br />
größere Schälchen.<br />
Dann einfach ein großes Blatt Papier auf den Tisch legen, und schon kann der Malspaß<br />
mit den Naturpinseln beginnen.<br />
Die Jahreszeiten sind nicht nur in<br />
der Natur zu spüren – wir können<br />
sie auch mit der ganzen Familie erleben,<br />
indem wir basteln, werkeln,<br />
kochen und backen.<br />
Wir bauen lustige Pilzhocker für den<br />
Garten und malen mit kreativen Naturpinseln.<br />
Wir genießen einen "Kalten<br />
Hund mit frischen Beeren" oder<br />
eine schwedische Erdbeertorte. Die<br />
Kleinsten basteln süße Kastanienigel<br />
und für das nächste Gartenfest binden<br />
wir einen Mittsommerbaum<br />
und wundervolle Blumenkränze für<br />
das Haar. Oder wie wäre es mit einer<br />
"Ostern in der Tüte" Überraschung<br />
und schönen Gästehandtüchern<br />
im Landhausstil?<br />
Besonders schön malen und experimentieren kann man mit Buchsbaumschnitt, Gräsern<br />
und Federn. Alles ist dabei möglich: von einfachen Strichen, Kreisen und Tupfen<br />
bis hin zu verschiedenen Mustern.<br />
Mit Liebe zum Detail und durch ihre<br />
skandinavischen Wurzeln mit dem<br />
Gespür für Stil und Ambiente, lädt<br />
Tanja Berlin zum kreativen und genussvollen<br />
Erleben des Jahreslaufs<br />
ein.<br />
Tanja Berlin<br />
Frühling, Sommer,<br />
Äpfel, Winter<br />
Das kreativ-köstliche Jahreszeitenbuch<br />
mit vielen kreativen Anleitungen,<br />
leckeren Rezepten, wundervollen<br />
Fotos und Vorlagen.<br />
Gebunden, 144 Seiten<br />
Verlag Freies Geistesleben, Euro 19,90<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
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Matthias Grünewald: Isenheimer Altar um 1515<br />
Eckehard Waldow<br />
Ostern, Hasen,<br />
Frühlingsfreuden!<br />
Zur Symbolik des Großen Festes<br />
Die drei Begriffe Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
gehören eng zusammen.<br />
Ostern ist das Auferstehungsfest - so wie<br />
Christus vom Tode auferstand, können wir<br />
Menschen täglich auferstehen aus dem todesähnlichen<br />
Schlaf der Unbewusstheit,<br />
der Unachtsamkeit oder der Lieblosigkeit.<br />
Der Frühling ist die Auferstehung der Natur<br />
und der Hase ist das Symbol der Unschuld<br />
und der Fruchtbarkeit.<br />
„Ostern“ kommt als Wort von „Osten“<br />
(altgerm. Austro = Morgenröte), der Himmelsrichtung,<br />
wo die Sonne aufgeht, dem<br />
Symbol des wiederkehrenden Jesus Chris -<br />
tus, dem Ort der täglichen Auferstehung<br />
des Lichts. Im Englischen ist es mit „Easter“<br />
dieselbe Wurzel. In den meisten anderen<br />
Sprachen ist das Auferstehungsfest<br />
jedoch nach dem altjüdischen Pessach-<br />
Fest benannt, da die urchristlichen Ereignisse<br />
in die damalige Pessachwoche fielen:<br />
französisch Pâques, italienisch Pasqua,<br />
dänisch Paske... auch russisch, griechisch,<br />
spanisch, niederländisch...<br />
Die meisten slawischen Sprachen nennen<br />
das Osterfest „Große Nacht“: polnisch<br />
Wielkanoc, tschechisch Velikonoce...<br />
das kroatische und serbische Uskrs<br />
bedeutet „Auferstehung“.<br />
Die Bindung des Passach- und des<br />
Osterfestes an den Sonntag nach dem ersten<br />
Frühlingsvollmond im gregorianischen<br />
Kalender (im Julianischen Kalender<br />
der orthodoxen Christen ist Ostern<br />
meist ein bis fünf Wochen später) verbindet<br />
das Auferstehungsfest mit dem<br />
Frühling, der neu erwachenden Natur.<br />
Seit dem 19. Jahrhundert verband man<br />
das Wort Ostern und die Osterbräuche<br />
auch gern mit einer germanischen Frühlingsgöttin<br />
namens „Ostera“, deren Exis -<br />
tenz heute in der Fachwissenschaft jedoch<br />
umstritten ist. Nicht zufällig, sondern<br />
als Weiterführung vorchristlicher<br />
Frühlingsfeste sind Bräuche wie das<br />
Osterfeuer oder das Osterrad auf alte<br />
germanische und keltische Sonnenkulte<br />
zurückzuführen.<br />
Die Osterereignisse selbst sprechen sich<br />
am besten durch das Johannes-Evangelium<br />
20-21 aus, Ostern ist vielleicht ein<br />
Anlass, nachzulesen.<br />
Der Osterhase bzw. der Hase als Symbol<br />
hat vielfältige Wurzeln.<br />
Einerseits ist es das agressionslose Wesen<br />
dieses Tieres, das zum Bild der Unschuld<br />
wird und seinen Schutz im Felsen<br />
(Petrus) sucht, andererseits seine Fruchtbarkeit,<br />
die den Frühling und die Auferstehungskraft<br />
symbolisiert.<br />
Ein sehr schönes Motiv ist auch das den<br />
Hasen nachgesagte Verhalten, sich bei<br />
Erschöpfung während einer Verfolgung<br />
unter einen Busch zurückzuziehen, aus<br />
dem dann ein anderer Hase - sich opfernd<br />
- hervorspringt und sich anstelle<br />
des Erschöpften verfolgen lässt. Dieses<br />
Motiv habe ich in meiner Geschichte<br />
„Angsthase“ im Kinderteil zum Ausgangspunkt<br />
genommen.<br />
Im Kinderteil zeigen wir auch als Rätsel<br />
das sogenannte „Dreihasenbild“ (Paderborner<br />
Dom), mit drei Hasen, die jeder<br />
zwei Ohren haben, insgesamt sind aber<br />
nur drei Ohren dargestellt. Der Hase<br />
wird hier zum Bild der Dreieinigkeit.<br />
Wichtig ist auch der in mittelalterlichen<br />
Kunstwerken dargestellte Hase, der im<br />
Felsen bergauf läuft. (z.B. Mantegna:<br />
„Christus am Ölberg“) Wegen seiner<br />
verkürzten Vorderbeine sei der Hase am<br />
schnellsten, wenn er bergauf läuft. „Suche<br />
auch du, Mensch, den Felsen, wenn<br />
du verfolgt wirst vom bösen Hunde, dem<br />
Dämon... Wenn er sieht, dass der<br />
Mensch bergab läuft und die irdischen<br />
und Alltagsdinge im Herzen trägt, so<br />
kommt er ihm eifriger nach mit verwirrenden<br />
Gedanken. Wenn er aber sieht,<br />
dass er im Willen Gottes läuft, sucht und<br />
auf den Gipfel der Tugend steigt, so<br />
wendet der Hund sich ab.“ (Physiologus,<br />
frühchristlich).<br />
In vielen alten, aber auch modernen<br />
Kunstwerken sind ein, drei oder sieben<br />
Hasen als „Beigaben“ zu finden, in ihrem<br />
vielfältigen Symbolgehalt die Intention<br />
des Künstlers verstärkend. Interessant,<br />
beim nächsten Museumsbesuch<br />
einmal auf all die kleinen Hasen in den<br />
großen Bildern zu achten.<br />
Der eigentliche „Osterhase“ wurde im<br />
Laufe des 20. Jahrhunderts besonders<br />
durch kommerzielle Interessen populär.<br />
Davon sollten wir uns aber nicht abschrecken<br />
lassen, wenn wir unseren Kindern<br />
den Hasen zu Ostern nahe bringen,<br />
denn wirksam sind die symbolischen<br />
Bilder immer dann, wenn wir sie als Erwachsene<br />
verstehen und positive Gefühle<br />
und Gedanken damit verbinden können.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
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Filzen und Weben für<br />
ein bunteres Leben<br />
Vlnr: Leonie, Eckehard, Lilly. Im Hintergrund Produkte der Textilwerkstatt<br />
Unsere Kinderreporter waren zu Besuch<br />
in der Textilwerkstatt Allmende<br />
und durften gemeinsam mit der Leiterin<br />
Verena Kynast und zwei ihrer betreuten<br />
Mitarbeiter das Filzen von Blumen lernen<br />
(siehe Kinderteil Seite 16-18).<br />
Die Werkstatt ist ein Tätigkeitsort im<br />
Rahmen der Werkstatt für behinderte<br />
Menschen (WfBM der Hermann Jülich<br />
Werkgemeinschaft und Teil des Gesamtprojektes<br />
der HJW und dem Elternverein<br />
der Robben e.v.). Sie verbindet ein Betreuungs-<br />
und Pflegekonzept und erfolgt<br />
auf der Grundlage des anthroposophischen<br />
Menschenbildes.<br />
Die Textilwerkstatt hat drei Arbeitsbereiche:<br />
Das Weben am Webstuhl, das Filzen<br />
von hochwertigen Unikaten und das<br />
Nähen von verschiedensten Taschen,<br />
Beuteln, Kissen, Teppichen und Läufern.<br />
Trotz Wegwerfmode und dem Trend zu<br />
immer billigeren, künstlich gefärbten<br />
Textilien, gibt es auch einen wachsenden<br />
Bedarf für zeitlose Schönheit. Mit<br />
Handarbeit, Fertigung von Unikaten in<br />
hoher und bleibender Qualität setzt die<br />
Textilwerkstatt genau darauf. Aus gebrauchten<br />
Stoffen aus Baumwolle (z.B.<br />
gespendeter Bettwäsche und Stoffen in<br />
Leinwandbindung) entstehen nachhaltige<br />
Produkte. Auch andere Stoffe, zum<br />
Abfüttern von Taschen beispielsweise,<br />
werden gerne genommen.<br />
Beim Filzen entstehen aus farbiger<br />
Schafwolle vielfältige Produkte für den<br />
täglichen Gebrauch wie: Schlüsselanhänger,<br />
Brillenetuis, Katzennester,<br />
Schutzhüllen (etwa für Bücher) Haarschmuck<br />
, Tischdekoration für jede Jah-<br />
reszeit und und und... Die Werkstatt<br />
geht gerne auf spezielle Kundenwünsche<br />
ein und filzt (beinahe) alles, was<br />
sich denken läßt. Wolle ist ein wunderbares<br />
Material, das sich zu beinahe jeder<br />
Form filzen läßt und vielerlei Bedürfnisse<br />
erfüllt.<br />
Falls Ihr Interesse an den Produkten geweckt<br />
sein sollte, können Sie sich direkt<br />
an die Textilwerkstatt wenden:<br />
Email: textil-allmende@werkgemeinschaften.de<br />
www.werkgemeinschaften.de/arbeiten/textilwerkstatt<br />
Links: Johanna. Mitte: Verena Kynast mit gefilzten Handpuppen.<br />
Rechts: Hendrik. Fotos: Sandra Kollmann.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
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Kristin Hartmann<br />
Mariella,<br />
die Löwenzahnelfe<br />
In unseren <strong>Heft</strong>en 103-106 brachten wir die Artikelserie „Märchen selber<br />
schreiben“ von Sebstian Jüngel. Unsere Leserin Kristin Hartmann aus Patagonien,<br />
Argentinen schrieb das folgende Märchen. Viel Freude beim Lesen<br />
und Erzählen! Möge der Märchen-Funke weiterspringen!<br />
Marielle wusste nicht, was es heißt, mit<br />
einer Pusteblume davonzufliegen. Sie<br />
hatte ihr ganzes kurzes Leben als<br />
Blumen elfe in ihrer kleinen Löwenzahnblüte<br />
zugebracht, zusammen mit ihren<br />
zahlreichen Geschwistern auf der Löwenzahnwiese.<br />
Ihre Mutter war einmal<br />
mit einem kleinen Fallschirmchen hier<br />
angekommen, und hatte beschlossen,<br />
hier ihr Heim einzurichten. Aber da war<br />
Mariella noch lange nicht geboren.<br />
„Wenn ich groß bin, werde ich mit einem<br />
Schirmchen davonfliegen und mir<br />
einen Platz für mein eigenes Zuhause<br />
suchen,“ pflegte sie zu sagen. „Dort wird<br />
dann eine Blume wachsen, noch schöner<br />
als diese hier!“ Dabei tippte sie ne -<br />
ckend auf die Blütenblätter. „Und ich<br />
werde viele Kinder haben, und für jedes<br />
von ihnen wird ein Schirmchen wachsen...!<br />
Hach, wie muss Fliegen schön<br />
sein!!!“ Sie wiegte sich auf den zarten<br />
gelben Blütenblättern, so dass sie gerade<br />
eben nicht herunterfiel, träumte den lieben<br />
langen Tag vom Fliegen und von ihrer<br />
eigenen schönen Blume.<br />
„Du solltest fleißig arbeiten! Wenn du so<br />
weiter vor dich hin träumst, wirst du niemals<br />
genug Honig für den Winter haben<br />
und musst elendig verhungern!“ rief eine<br />
Biene ihr im Vorbeifliegen wohlmeinend<br />
zu, und riss sie so aus ihren fröhlichen<br />
Gedanken. „Honig, Winter, Hunger, ...“<br />
Das war eine ganze Reihe von Worten,<br />
die Mariella noch nie gehört hatte. Sie<br />
beeilte sich, von ihrem Blütenblatt herunterzurutschen,<br />
kletterte behände dem<br />
Stiel hinunter zum Wurzelwerk der Pflanze,<br />
auf der die wohnte. Denn sie wusste,<br />
dass dort ihre Mutter am Arbeiten war.<br />
Hier unten im Erdreich war es kühl und<br />
dunkel. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre<br />
Augen an das wenige Licht gewöhnt<br />
hatten, dann sah sie ihre Mutter, die gerade<br />
sehr beschäftigt war. Die Elfenmutter<br />
legte den Zeigefinger auf die Lippen.<br />
„Psst!“, flüsterte sie, „heute Nacht wurden<br />
die Wurzeln unseres Pflänzchens<br />
ganz erheblich angenagt. Sie braucht Zeit<br />
und Ruhe, um sich zu erholen.“<br />
Mariella sah im Halbdunkeln die lange<br />
feste Wurzel der Löwenzahnpflanze, die<br />
sich weit nach unten ins Erdreich streck -<br />
te. Dicht unter dem Boden war eine<br />
Grube in die fleischige Wurzel genagt,<br />
und die Elfenmutter war gerade dabei,<br />
die Verletzung zu verbinden. Sie verwendete<br />
dazu feine Tücher, die so zart<br />
waren, dass Mariella und ihre Mutter sie<br />
gerade noch sehen konnten - für ein<br />
menschliches Auge wären sie sicherlich<br />
schwerlich sichtbar gewesen. Aber wer<br />
weiß – Manchmal sehen Menschenkinder<br />
mehr als man denkt...<br />
Die Mutter sang bei ihrer Arbeit einen<br />
sanften, lieblichen Gesang, den Mariella<br />
schon kannte, seit sie ganz klein war,<br />
weil ihre Mutter ihn immer sang, wenn<br />
jemand krank oder verletzt war.<br />
Sie lauschte eine Weile dem Gesang -<br />
zum Einen, weil sie die Zeremonie nicht<br />
stören wollte, zum Anderen, weil ihr der<br />
Gesang so lieb und vertraut war.<br />
Als die Mutter fertig war, setzte sie sich zu<br />
Mariella und sah sie forschend an. „Mir<br />
scheint, du hast wieder eine Menge Fragen,“<br />
sagte sie lächelnd. Erst da fiel der El -<br />
fentochter wieder ein, weshalb sie gekommen<br />
war, und sie begann, von ihrer Begegnung<br />
mit der Biene zu erzählen. „Stimmt<br />
es, dass ich lieber fleißig arbeiten und Honig<br />
sammeln sollte, weil ich sonst elendig<br />
verhungen muss?“ Mariella sah ihre Mutter<br />
mit großen fragenden Augen an.<br />
Die Mutter lachte leise und strich ihrer El -<br />
fentochter sanft übers Haar. „Mein liebes<br />
Kind, deine Arbeit ist es, auf den Blütenblättern<br />
zu schaukeln und von deiner Blume<br />
zu träumen, für die du einmal sorgen<br />
wirst – und vom Fliegen, und von fernen<br />
Orten!... Für den Winter brauchen wir keinen<br />
Honig zu sammeln. Wenn die Pflanzen<br />
sich ins Erd reich zurückziehen, legen<br />
auch wir uns schlafen und erwarten im<br />
kühlen Erd reich den Frühling.<br />
Nein, Honig brauchen wir nicht zu sammeln.<br />
Ein jedes Wesen hat seine Aufgabe,<br />
und alles zu seiner Zeit. Sieh, für<br />
mich wäre es furchtbar langweilig, den<br />
ganzen Tag oben in den Blütenblättern<br />
zu spielen und zu schaukeln. Außerdem<br />
täte es mir leid, weil ich weiß, dass meine<br />
Blume mich braucht. Wenn die Wurzeln<br />
verletzt sind, will ich unten in der<br />
Erde sein, um sie mit meinen Gesängen<br />
und Geweben zu heilen. An keinem anderen<br />
Ort möchte ich sein. Hast du gemerkt,<br />
dass die Blätter heute etwas tiefer<br />
hängen als sonst? Es fällt der Pflanze<br />
schwer, genug Wasser zu trinken. Aber<br />
schon morgen wird sie in alter Pracht<br />
dastehen, und Blüte und Blätter dem<br />
Licht entgegenstrecken! Das ist für mich<br />
die größte Freude!“<br />
Sie hielt inne und sah ihrer Tochter forschend<br />
ins Gesicht. „Und nun geh spielen,<br />
mein Kind! Geh nach oben in die<br />
Sonne, das wird dir guttun!“<br />
Mariella nickte, schwang sich auf und<br />
kletterte leichten Fußes wieder nach<br />
oben zur Blüte.<br />
Hier war inzwischen ein fröhliches Spiel<br />
im Gange. Die Elfen- Geschwister sprangen<br />
übermütig von einer Blüte zur anderen,<br />
dass der Blütenstaub nur so aufwirbelte<br />
und die zarten Kleidchen in der<br />
Sonne blitzten. Mariella ließ ihre Gedanken<br />
fahren, in die sie eben noch versunken<br />
war, und beteiligte sich an dem<br />
fröhlichen Spiel.<br />
Wenn eine Biene vorbeikam, versteck ten<br />
sie sich etwas ängstlich im Inneren des<br />
Blütenkelches, denn die Biene erschien<br />
ihnen doch mächtig groß! Wenn sie sich<br />
aber niedersetzte, um zu trinken, reichten<br />
die Elfenkinder ihr eifrig den süßen<br />
Nektar aus der Tiefe der Blüte herauf,<br />
denn die Mutter hatte ihnen eingeschärft,<br />
Gäste freundlich willkommen zu heißen.<br />
Und das wollten sie auch gerne tun.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
10
So vergingen die Tage. Die Blütenblätter<br />
verwelkten, der Blütenkelch schloss<br />
sich, und im Verborgenen bildeten sich<br />
feste Samen mit zarten Schirmchen<br />
dran. Dass es Schirmchen waren, konnte<br />
man freilich nicht sehen. - Erst, als sich<br />
der Kelch in der Sonne öffnete, falteten<br />
sie sich auseinander, und die kugelrunde<br />
Pusteblume zeigte sich in all ihrer<br />
Pracht, und jedes Elfenkind suchte sich<br />
ein Schirmchen zum Reisen aus.<br />
Nun war die Aufregung groß!<br />
Jedes Elfchen kletterte noch einmal zu<br />
den Wurzeln hinab, um sich von der<br />
Mutter zu verabschieden. Diese<br />
wünschte ihnen viel Glück, dann muss -<br />
ten sie sich schon beeilen, wieder hinauf<br />
zu kommen, denn der Wind blies die<br />
ersten Schirmchen schon mit sich fort,<br />
und jedes Elfchen sollte mit dem seinen<br />
zu seinem neuen Zuhause reisen.<br />
Mariella hielt sich gut fest an ihrem Schirmchen,<br />
und als eine Windbö kam, die es mit<br />
aller Kraft in die Lüfte wirbelt, da war sie<br />
mit dabei, und flog höher und höher!<br />
Zum ersten Mal sah sie die große Wiese,<br />
auf der sie aufgewachsen war, von oben:<br />
über und über mit gelben Blumen und<br />
weißen Pusteblumen besprenkelt! Gewiss,<br />
die Schmetterlinge hatten bei ihren<br />
Besuchen von ihren Reisen erzählt, und<br />
Mariella hatte immer aufmerksam zugehört,<br />
aber selbst durch die Lüfte zu fliegen,<br />
und die Dinge mit eigenen Augen<br />
zu sehen, war doch mehr, als sie sich je<br />
hätte erträumen können!<br />
Und in dem Samen, das unter dem<br />
Schirmchen hing, das wusste sie wohl,<br />
da ruhte ihre neue Aufgabe, noch wie im<br />
Traum: Ein neues Pflänzchen, das, wenn<br />
sie es gut pflegte, vielleicht eines Tages<br />
so groß würde, wie das ihrer Mutter...<br />
Oder sogar noch größer?<br />
Ein großer Hund begann, neben Mariella<br />
nach einem Knochen zu wühlen, den<br />
er dort wohl irgendwann einmal vergraben<br />
hatte. Dabei wurden Mariella, samt<br />
Schirmchen und Sämchen mehr und<br />
mehr mit Erde bedeckt.<br />
„Hilfe! Was sollen wir tun?!“ rief Mariella<br />
zutiefst erschrocken! Ihr selbst machte<br />
es zwar nichts aus - sie konnte sowohl<br />
über als auch unter der Erde leben - aber<br />
sie sorgte sich um das zarte Sämchen,<br />
das zu hüten ihr doch aufgetragen war...<br />
Da hörte sie ein leises Lachen neben<br />
sich, und als sie sich erstaunt umsah,<br />
wurde sie gewahr, dass es das Sämchen<br />
selber war, welches da lachte.<br />
„Warum lachst du?“ frage sie schon ein<br />
bisschen erleichtert. „Weil ich so glück lich<br />
bin! Ich fühle mich so wohl in der weichen<br />
Erde! Wenn die heiße Sonne brennt, so liege<br />
ich hier geschützt. Wenn der Regen<br />
prasselt, so wird mir die Erde von allen Seiten<br />
zu trinken geben!“ Da tanzten sie zusammen<br />
einen ausgelassenen Freudentanz,<br />
- so gut es hier in der dunklen Erde<br />
halt ging, dann kuschelten sie sich dicht<br />
aneinander und schliefen ein.<br />
Am nächsten Morgen weckt Mariella<br />
das Tock, Tock, Tock des Regens, der<br />
von oben auf die Erde pochte. Sie schaute<br />
sich um und sah das Sämchen, wie es<br />
eifrig den frischen Regen trank, und dabei<br />
immer größer und kräftiger wurde.<br />
Das Schirmchen lag wie ein zarter<br />
Hauch und rührte sich nicht. „Ich möchte<br />
mich von dir verabschieden,“ flüsterte<br />
es mit matter Stimme, „diese Nässe hier<br />
unten ist nichts für mich. Bald werde ich<br />
zu der weichen schwarzen Erde werden,<br />
die uns umgibt. Sorge gut für das Sämchen!<br />
Dafür habe ich euch hierhergetragen!“<br />
Mariella schlang ihre Ärmchen um<br />
das Schirmchen und dankte ihm herzlich<br />
und weinte ein bisschen.<br />
„Mariella, Mariella! Sieh nur!“ hörte sie<br />
das Sämchen plötzlich rufen, „ist er<br />
nicht wunderschön?“ Die Schale des<br />
Sämchens war aufgeplatzt und ein zarter<br />
weißer Keim streckte sich vorsichtig in<br />
das Erdreich. Mariella beeilte sich, den<br />
zarten Keim zu bewundern, streichelte<br />
seine weiche Haut und zeigte ihm, wo<br />
er sich den besten Weg zwischen den<br />
Krumen bahnen konnte.<br />
Ja, auf die kleine Elfe wartete nun eine<br />
ganze Menge Arbeit! Wurzel und Stiel<br />
wollten wachsen, die Blätter sich entfalten,<br />
und schließlich erschien an der<br />
obersten Spitze eine Knospe, die wuchs<br />
und wuchs... und als sich eine prächtige<br />
Blüte öffnete, da purzelte darin eine ganze<br />
Schar kleiner Blumenkinder herum,<br />
die schaukelten auf den Blütenblättern<br />
herum, so dass sie eben gerade nicht<br />
herunterfielen, spielten miteinander und<br />
träumten davon, mit einem Schirmchen<br />
davon zu fliegen... Und wer weiß...vielleicht<br />
geht ihnen dieser Traum ja eines<br />
Tages in Erfüllung.<br />
Es war eine kräftige Windbö gewesen,<br />
die Mariella mit sich hochgehoben hatte,<br />
und sie flog weit mit dem Schirmchen.<br />
Schließlich landeten sie doch. Die<br />
heimatliche Wiese hatte sie längst aus<br />
den Augen verloren.<br />
Sie fiel in schwarze, weiche Gartenerde.<br />
Mariella, Schirmchen und Sämchen purzelten<br />
bei der Landung über- und untereinander.<br />
Da lagen sie nun... die Sonne<br />
schien auf sie nieder, und sie wussten<br />
noch gar nicht so recht, was sie hier nun<br />
anfangen sollten...<br />
Eva-Maria Ott-Heidmann: „Löwenzahn mit Elfe“ - Ausschnitt.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
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Familienleben ist in der heutigen Zeit eine echte Herausforderung. Hier erfahren Sie Tipps und Anregungen für einen gesunden<br />
Alltag mit Kindern von unserem Kooperationspartner „GESUNDHEIT AKTIV“!<br />
GESUNDHEIT AKTIV ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der die Interessen von BürgerInnen und PatientInnen in<br />
gesundheitsrelevanten Fragen vertritt. Mehr über uns unter www.gesundheit-aktiv.de<br />
Raus aus dem<br />
Winterschlaf!<br />
Mit Schwung und Elan<br />
in den Frühling<br />
Die Vitaleurythmie hilft dabei<br />
Die Tage werden länger, alles sprießt<br />
und grünt und wir? Eine seltsame Müdigkeit<br />
macht sich breit und lähmt uns bereits<br />
morgens… Hier kann die Vitaleurythmie<br />
helfen – mit Hilfe einer vierteiligen<br />
Übung finden Sie schnell wieder zu<br />
Schwung und Energie, damit Sie das<br />
Frühjahr so richtig genießen können.<br />
Aber auch in den übrigen Jahreszeiten<br />
sorgt diese Übung dafür, dass Sie gut in<br />
den Tag kommen!<br />
❶<br />
Füße wecken<br />
Stellen Sie sich aufrecht hin und gehen<br />
Sie eine Minute lang mit kleinen<br />
Schritten auf der Stelle und werden<br />
Sie dabei immer schneller bis zum<br />
Stampfen. Wichtig: Nicht mit der Ferse<br />
aufkommen, sondern mit dem Vorderfuß,<br />
dann den Fuß abrollen. Dann<br />
wechseln Sie die Betonung: Legen Sie<br />
das Gewicht einmal auf den Ballen,<br />
dann nur auf die Fersen, immer abwechselnd,<br />
und beschleunigen Sie<br />
dabei das Tempo. Wieder zur Ruhe<br />
kommen und innehalten.<br />
❷<br />
Sich selbst spüren („E“)<br />
Stehen Sie aufrecht, die Knie sind lo -<br />
cker. Legen Sie jetzt die Unterarme<br />
dreimal im raschen Wechsel vor dem<br />
Körper in Brusthöhe übereinander, halten<br />
Sie nach dem dritten Wechsel inne<br />
und spüren Sie gut in den Kreuzungspunkt<br />
der Unterarme hinein. Wiederholen<br />
Sie das ein paarmal: kreuzen,<br />
kreuzen, kreuzen – innehalten.<br />
❸<br />
„E“<br />
Sich öffnen für das, was kommt („A“)<br />
Stehen Sie aufrecht, die Füße nebeneinander,<br />
die Knie sind locker, die Arme<br />
hängen seitlich neben dem Körper.<br />
Heben Sie nun die Arme gestreckt vor<br />
sich bis auf Herzhöhe an und öffnen<br />
Sie sie so, dass sie einen Winkel von<br />
etwa 90 Grad bilden (siehe Foto).<br />
Die Handflächen weisen zueinander.<br />
Halten Sie sie so eine Weile. Spüren<br />
Sie, wie sich dabei vom Herzen bis in<br />
die Fingerspitzen und wieder zurück<br />
ein Wärmegefühl ausbreitet. Lassen<br />
Sie die Arme dann wieder sinken. Wiederholen<br />
Sie die Bewegung fünfmal.<br />
„A“<br />
❹<br />
Eigenraum schützen („B“)<br />
Nun müssen Sie noch dafür sorgen,<br />
dass Sie Ihren Eigenraum schützen:<br />
Stehen Sie aufrecht, heben Sie die Arme<br />
über den Kopf und führen Sie<br />
dann langsam vor sich herunter bis<br />
auf Bauchhöhe. Wiederholen Sie diese<br />
Bewegung und beginnen Sie jedes<br />
Mal etwas tiefer (vor dem Kopf, vor<br />
der Brust, vor dem Bauch).<br />
Zum Abschluss noch einen Moment<br />
stehen bleiben und intensiv nach -<br />
spüren.<br />
„B“<br />
Die Übung gibt es auch als Video:<br />
www.vitaleurythmie.de/filme/gut-inden-tag-kommen/<br />
Mehr zur Vitaleurythmie erfahren Sie von<br />
deren Begründern, Christiane Hagemann<br />
und Michael Werner auf deren Homepage<br />
www.vitaleurythmie.de und im Buch<br />
„Vitaleurythmie –<br />
Das Anti-Stress-Programm für den Alltag“<br />
Verlag Urachhaus,<br />
17,90 Euro.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
12
Endlich wieder<br />
Zeit für<br />
draußen!<br />
Juhu, wir gehen spazieren<br />
Oft hat man als Eltern gar keine Zeit und<br />
Raum, seine Akkus alleine für sich aufzuladen.<br />
Es müssen also Momente her, die<br />
auch mit Kindern zur Erholung beitragen.<br />
Unter den zahlreichen Achtsamkeitsübungen<br />
gibt es den sogenannten „Spaziergang<br />
der Freude“ – Ziel der Übung ist, während<br />
eines kurzen Spaziergangs die Aufmerksamkeit<br />
auf alles Schöne zu lenken, was<br />
einem begegnet, und das mit allen Sinnen<br />
wahrzunehmen und zu spüren.<br />
Das lässt sich doch auch prima gemeinsam<br />
mit dem Nachwuchs ausprobieren<br />
– wie schön ist doch frisches Blattgrün,<br />
das erste Flöten der Amsel, und wer hat<br />
jemals so einen schönen Stein gesehen?<br />
Ohnehin haben unsere Kinder ja oft den<br />
besseren Blick für diese Dinge – lassen<br />
wir uns doch einfach anstecken und lernen<br />
die Schönheiten der Natur wieder<br />
neu entdecken!<br />
Diesen „Spaziergang der Freude“ malte<br />
Daniela Drescher im Frühjahr 2004<br />
für „Vorhang Auf“. Durch unsere Zeitschrift<br />
wurden ihre wundervollen Bilder<br />
zuerst bekannt und Daniela ist inzwischen<br />
zu einer gefragten und herausragenden<br />
Kinderbuchautorin und -<br />
malerin geworden.<br />
Für das Frühjahr 2017 empfehlen wir<br />
unseren Leserinnen und Lesern Daniela<br />
Dreschers neues Werk „Giesbert in<br />
der Regentonne“. Zum Vorlesen ab 5<br />
Jahren, zum Verzaubern für die ganze<br />
Familie! Ich habe „Giesbert“ in einem<br />
Rutsch durchgelesen, da ich so begeistert<br />
war! Nicht nur von den Bildern,<br />
auch von der poetischen Sprache! EW<br />
Eines Tages taucht Giesbert im Garten<br />
auf – an einem Tag, an dem es wie aus<br />
Kübeln schüttet.<br />
Kurzerhand erklärt er eine alte Regentonne<br />
zu seinem neuen Zuhause und<br />
macht Bekanntschaft mit seinen neuen<br />
Nachbarn.<br />
In kurzen, reich illustrierten Episoden<br />
erzählt Daniela Drescher aus dem Leben<br />
ihres Gartenwichtels Giesbert – ursprünglich<br />
der Gattung der Regenrinnen<br />
- Wichte zugehörig –, der das Leben<br />
in seiner neuen Umgebung gehörig<br />
auf den Kopf stellt. Er veranstaltet<br />
ein Schne ckenrennen, legt sich bisweilen<br />
mit Kater Munz an und verliebt sich<br />
in die Elfe Gisela …<br />
Verlag Urachhaus, 112 S., gebunden, Euro 17,90<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
13
Ronald Richter<br />
alias Kult Ron<br />
Die<br />
KULT.KISTE<br />
Kultur für Klein und Groß<br />
Das Zerschlagen<br />
der Bilder<br />
Ein österlicher Textspaziergang zwischen Altem und Neuem<br />
mit Hinweisen zum Weiterlesen und Weitermachen<br />
Ostern ist das Fest des Neuen, das den<br />
Tod überwindet. Ostern spiegelt alljährlich<br />
die neue Bewusstseinsqualität, die<br />
unsere Erde so bitter nötig hat. Wir brauchen<br />
es nur aufzunehmen und willentlich<br />
aus diesem Neuen zu handeln. Doch<br />
dieses „nur“ ist „das Einfache, das so<br />
schwer zu machen ist“ (Bertolt Brecht).<br />
Karfreitags- und Ostermeditation<br />
als Anleitung fürs ganze Jahr<br />
Zur Vorbereitung darauf hat Dr. med.<br />
Fritz Helmut Hemmerich, ärztlicher Leiter<br />
des Eridanos-Zentrums für Salutogenese<br />
auf Teneriffa, eine Karfreitags- und<br />
Ostermeditation entwickelt, die in seinem<br />
Gesundheitszentrum alljährlich<br />
praktiziert wird und über die er ein Buch<br />
verfasst hat. Denn er versteht es als eine<br />
Anleitung für alle und fürs ganze Jahr.<br />
Die Karfreitagsmeditation ist für die<br />
„Henkerstunde“ beim Erwachen gedacht,<br />
wenn es draußen noch grau und kalt ist.<br />
„Von dem, womit ich in Resonanz komme,<br />
/ schaffe ich mir Bilder, und diese<br />
Bilder / werden zu den Landkarten, / an<br />
denen ich mich / und mein Verhalten<br />
ausrichte …<br />
Unvermeidlich / wird der Tag kommen,<br />
/ an dem das / was man Ich nennt, / ohnehin<br />
in Frage gestellt wird.“<br />
Das Dämmern zwischen Zurücksinken<br />
und Aufstehen – das Opfer ist vollbracht,<br />
die Wandlung noch nicht eingetreten –<br />
bildet metaphorisch der Karsamstag ab.<br />
Karfreitag steht für das Fragwürdige der<br />
Bilder in uns, Karsamstag für das Zerschlagen<br />
der Bilder, das Zerreißen der<br />
Landkarten, die das Feste repräsentieren<br />
und Wandel und Wachstum verhindern.<br />
Hinzuzufügen wäre: Wer dies innerlich<br />
schafft, braucht es im Außen nicht mehr<br />
zu tun. Mit den ersten Sonnenstrahlen<br />
setzt der Ostersonntag ein: „Das aufkeimende<br />
Vertrauen in die Aufrichte.“ Gelingt<br />
es uns nur „für die Dauer eines Lidschlags“<br />
mit der ganzen uns umgebenden<br />
Welt lebendig zu sein, erleben wir<br />
die Auferstehung des Ostersonntags darin.<br />
So können wir Ostern alle Tage zelebrieren<br />
– in welcher Gegend und bei<br />
welcher Lichtstimmung auch immer, betont<br />
der Autor.<br />
Die meditative, knappe Sprache macht<br />
Lust, die Texte praktisch auszukosten.<br />
Über mehrere Seiten sich erstreckende<br />
Meditationsstrophen, umspielt von<br />
Schwarzweiß-Grafiken, bilden das aufregend<br />
Potenzielle im Gethsemane-Geschehen<br />
ab. Nur kurze Anleitungen stehen<br />
diesem substanziellen Inhalt gegenüber.<br />
Die wir genau lesen sollten. Dann<br />
erfahren wir, dass beispielsweise die<br />
Meditationen nicht etwa gleich zum<br />
Aufwachen gesprochen werden, da wir<br />
noch nicht genügend zur Welt, zur Sprache<br />
gekommen sind, sondern zu irgendeiner<br />
anderen Stunde des Tages. Wichtig<br />
sei es, deren Stimmung in die morgendliche<br />
Gedankenarbeit mitzunehmen.<br />
Dann kann ich bemerken, wie nach dem<br />
Zerreißen und der Wandlung „der Wille<br />
mich vom All ergreift und mich aufrichtet.“<br />
Ostern eben.<br />
Ein Interview mit dem Zen-Meister<br />
Ludger Tenryu Tenbreul<br />
Der Zen-Meister Ludger Tenryu Tenbreul,<br />
Leiter des Berliner Zen-Zentrums<br />
Shogozan Zenkoji und Präsident der<br />
Zen-Vereinigung Deutschlands, erweiterte<br />
die Gedanken zu Leben, Sterben<br />
und Unendlichkeit in einem Interview<br />
mit mir:<br />
Illustrationen Frank Schubert aus: Fritz Helmut Hemmerich „Hervor aus dem dunklen Spiegel! – Innehalten für eine geistige Gesundung“, Info3 Verlag, 2015.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
14
Ludger Tenryu Tenbreul<br />
„So lange wir den Tod als Gegenpart<br />
zum Leben ansehen, so lange werden<br />
wir in einer bestimmten Klemme und<br />
Angst verharren. Wir sind im Hellen,<br />
und das Dunkle wartet auf uns. Doch<br />
Leben und Tod sind Handlungen oder<br />
Dynamik des Universums und haben ihren<br />
eigenen Hintergrund, dem wir uns<br />
jeweils anvertrauen in dem Jetzt des<br />
Seins. Jetzt ist das Leben. Ein anderer<br />
Augenblick ist der Tod. Wir öffnen im<br />
Leben unsere Hände, und wir sollten im<br />
Sterben unsere Hände öffnen. Das können<br />
wir Tag für Tag üben und lernen.“<br />
Und er fügt hinzu: „Es ist einfach dieses<br />
Jetzt, das keine Begrenzung hat. Und es<br />
ist in der Tat so, dass in diesem Jetzt Vergangenheit<br />
und Zukunft umfasst sind.<br />
Deshalb fühle ich mich nicht getrennt<br />
von dem, was war, oder von dem, was<br />
kommen wird. Es ist umfasste Zeit oder<br />
umfasstes Jetzt. Es geht nicht darum, Zeit<br />
auszunutzen oder der Zeit hinterherzulaufen<br />
oder die Zeit zu bedauern, sondern<br />
in diesem Punkt des Jetzt, wo die<br />
Zeit auf andere Weise stehenbleibt, als<br />
man das gewöhnlicher Weise erkennt,<br />
öffnet sich die Dimension. Der Augenblick<br />
ist nicht nur ein ganz schmales,<br />
winziges Momentchen wie auf Messers<br />
Schneide, sondern ist unendlich groß.<br />
Alle Berge, Flüsse, die Erde und die Galaxien<br />
sind darin. Man ist aufgehoben in<br />
dieser Zeit.“ Früchte der Meditation beschreibt<br />
der Zen-Meister hier.<br />
Ein ganzer Dokumentarfilm hat sich mit<br />
ihren unterschiedlichen Formen beschäftigt:<br />
„Stopping – wie man die Welt<br />
anhält“. Wir erfahren darin über die Anthroposophische<br />
Meditation von Agnes<br />
Hardorp und Thomas Mayer, die Vipassana-Meditation,<br />
die „Achtsamkeitsbasierte<br />
Stressreduktion“, die christliche<br />
Meditation durch Pater Anselm Grün<br />
und die Zenmeditation durch Ludger<br />
Tenryu Tenbreul. Jetzt ist die Doku auf<br />
DVD erhältlich.<br />
Warum sich nicht endlich die Freiheit<br />
nehmen und den Gärtner in uns<br />
kultivieren?<br />
Für Rudolf Steiner war die Meditation<br />
zentral, führt Agnes Hardorp aus. Es war<br />
seine Art des Forschens in der geistigen<br />
Welt. Er hatte es allen dringend ans Herz<br />
gelegt zu meditieren, es sei die einzig<br />
freie Handlung des Menschen.<br />
Warum sich diese Freiheit nicht endlich<br />
nehmen und den Gärtner in uns kultivieren?<br />
Denn damit könnten Wandlungsund<br />
Auferstehungsprozesse in unserem<br />
Bewusstsein in Gang gesetzt werden.<br />
Maria Magdalena verwechselt den auferstandenen<br />
Christus zuerst mit dem<br />
Gärtner.<br />
„Man muss sich frei machen für neue Erfahrungen;<br />
dadurch werden der physische<br />
und der Ätherleib in eine Stimmung<br />
versetzt, die sich vergleichen lässt mit der<br />
wollüstigen Stimmung eines Tierwesens,<br />
das ein anderes ausbrüten will.“ Dies lesen<br />
wir bei Rudolf Steiner zu den Nebenübungen,<br />
die Vorbereitungen zur Meditationspraxis<br />
darstellen und den Garten der<br />
eigenen Seele fruchtbar machen.<br />
Suchen wir ihre heilsamen Wirkungen<br />
auf, in der Abfolge aller Übungen, können<br />
wir selbstlose Meister, unbefangene<br />
Herrscher unserer Gedankenwelt und<br />
Handlungen werden.<br />
Dabei gibt es kein Ziel, in das wir einlaufen<br />
werden. „Der innere Pfad muss, ganz<br />
einfach, jeden Tag neu begangen werden“,<br />
sagt Karl König, Begründer der<br />
Camphill-Bewegung, in seinen Vorträgen<br />
über Meditation und geistige Schulung.<br />
Im Üben aber beginne die Welt um uns<br />
herum lebendig zu werden, der Raum erwacht<br />
zum Leben. „Es ist, als ob die geistige<br />
Welt von außen an unsere ‚Eierschale‘<br />
klopfe, in der wir innen als Kücken sitzen.“<br />
Dies sei die erste, zarte Erfahrung<br />
des Manas, unseres Geistselbst.<br />
Wohin führt die digitale Welt?<br />
Ostern – der Schnittpunkt zwischen altem<br />
und neuen Denken. Damit sind wir<br />
beim digitalen Leben, das beinahe jede<br />
Kontemplation verhindert und schon<br />
Kinder davon abhält, sich mit dem Augenblick<br />
zu verbinden.<br />
David Gelernter, amerikanischer Informatiker<br />
und Autor bedeutender Technologie-Essays,<br />
forderte 2011 unter dem<br />
Motto „Kinderköpfe brauchen Ruhe“ in<br />
der FAZ: „Sorgt dafür, dass Kinder kein<br />
iSpielzeug in die Hände bekommen,<br />
sonst landen sie im elektronischen Fegefeuer.“<br />
Wenn Dante sein Fegefeuer heute neu<br />
schreiben würde, so Gelernter, liefen die<br />
Protagonisten mit iPhones herum, „sie<br />
müssten mit Apps spielen und einander<br />
ständig anrufen, bis sie ihre Strafe verbüßt<br />
haben; sie werden nicht arbeiten,<br />
nicht ruhen, nichts schaffen, an das sie<br />
sich mit Freude oder Stolz erinnern.“<br />
Computer, große wie kleine, seien eine<br />
großartige Erfindung, sagt David Gelernter<br />
und schränkt ein: „… für Jugendliche<br />
und Erwachsene. Aber bei einem Kind<br />
würde ich warten, bis es vierzehn oder<br />
fünfzehn ist. Ich würde ihm ein einfaches<br />
Handy geben, damit es zu Hause<br />
anrufen und notfalls mit seinen Freunden<br />
sprechen kann, und es ansonsten<br />
zum Spielen rausschicken.“<br />
Kleine Kinder sehen noch nichts, wenn<br />
sie auf den Bildschirm schauen. Sie lernen<br />
erst, dort etwas zu erkennen, sagt<br />
Jon McAlice, in den USA lebender Waldorfpädagoge<br />
und -berater. Die Dis -<br />
plays, die immer dünner werden, sind<br />
einfach nur Spiegel. Hinter dem Spiegel<br />
befindet sich nichts.<br />
Teeraum Berlin<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
15
Im zweiten Kapitel des Heilpädagogischen<br />
Kurses von Rudolf Steiner geht es<br />
um das wahre und das scheinbare Denken.<br />
Das wahre Denken ist unsichtbar.<br />
„Und wenn dieses Denken“, so Jon<br />
McAlice, „an die Leiblichkeit herankommt,<br />
dann spiegelt es sich in die Leiblichkeit<br />
hinein.“ Man werde sich des<br />
Denkens bewusst. Da sei die Leiblichkeit<br />
der erste Spiegel. „Die digitale Welt<br />
ist aus dem Denken entstanden, das sich<br />
am Spiegel entwickelt. In diesem Sinne<br />
ist die digitale Welt eine zweite Generation<br />
des Spiegels.“<br />
Jon McAlice<br />
Wohin führt die digitale Welt? McAlice<br />
antwortet darauf: „Es hat den Anschein,<br />
dass sie eine Welt schafft, die in sich abgeschlossen<br />
ist. Sie ist etwas Neues und<br />
beruht auf Altem.“ Die digitale Welt beruht<br />
auf binären Codes von 0 und 1. Sie<br />
ist alt, da sie eine Verlängerung der Vergangenheit<br />
aus dem Bewusstsein des<br />
Menschen ist.<br />
McAlice verbindet die Problematik der<br />
Digitalisierung mit der Entwicklung der<br />
rationalen Intelligenz und sucht Wege<br />
aufzuzeigen, die ein neues Bewusstsein<br />
und damit zusammenhängend ein neues<br />
Verhältnis zur Sinneswelt eröffnen, denn<br />
die droht durch das Virtuelle verloren zu<br />
gehen.<br />
Wenn wir uns mit der uns umgebenden<br />
Landschaft nicht befassen, nicht bemerken,<br />
wie sie sich charakterisiert durch<br />
Fluss, Felsen, Schilf und Vögel im Zusammenleben<br />
der Eigenarten, weicht sie<br />
zurück, überzieht sich wie mit einem<br />
leblosen Film. Dies bedingt, dass wir<br />
auch unseren Kindern und Schülern den<br />
Zugang zur Sinneswelt nur noch unvollkommen<br />
erschließen, weil sie langweilig<br />
und abgestorben erscheint. Denn die<br />
Natur braucht den Menschen. Wenn ich<br />
mich mit einem Ort, seiner Landschaft,<br />
den Menschen und der gewachsenen<br />
Historie unmittelbar schöpferisch verbinde,<br />
können wir in ein neues Verhältnis<br />
zur Sinneswelt treten, die uns dann<br />
wieder bezaubert. So wird es uns möglich,<br />
die Jugendlichen in ihrem Weltbezug<br />
zu stärken, damit sie selbst ihr Verhältnis<br />
zur digitalen Welt gestalten.<br />
Das erste Mal haben das Gewordene<br />
und das Neue nichts miteinander zu tun<br />
Wolf-Ulrich Klünker gibt im Kontext seiner<br />
Mistelforschung zu bedenken: „Das,<br />
was früher Natur war und unter Natur<br />
verstanden wurde, wird immer mehr<br />
Unternatur.“ Es komme nun darauf an,<br />
eine Art Übernatur zu bilden. In diesem<br />
Zusammenhang steht das, was die Mistelverarbeitung<br />
zu leisten hat: eine<br />
neue Natur aus geistiger Übernatur zu<br />
schaffen. „Die Natur ist in dieser Hinsicht<br />
auf den Menschen angewiesen, auf<br />
seine Ichprozesse“, erklärt Klünker. Mit<br />
der Firma Sonett entwickelte er ein Verfahren<br />
zur Weiterverarbeitung der Mistelgrundsubstanz<br />
zu Hautölen und Lotionen,<br />
die als „Mistelform. Sensible Prozesse“<br />
ab Sommer 2017 online bei Sonett<br />
und später auch im Einzelhandel zu<br />
erwerben sein werden.<br />
Wolf-Ulrich Klünker<br />
Die Anwendung der Mistel unterstützt<br />
die Ichkräfte fürs zukunftsfähige Bewusstsein,<br />
in dem wir wieder zu einem<br />
Wissen vordringen, das in Verbindung<br />
mit der Welt steht. Doch noch trennen<br />
uns Abgründe davon.<br />
„Das erste Mal in der Menschheitsentwicklung<br />
haben das Gewordene und<br />
das Neue nichts miteinander zu tun“,<br />
sagt Jon McAlice. „Das Alte kann das<br />
Neue nicht aus sich hervorbringen.“<br />
Die Leerstelle bedeutet zugleich Verunsicherung<br />
und Möglichkeit. Sie erfordert<br />
auf vielen Gebieten einen Sprung. Wir<br />
sind dazu aufgefordert, diese Kluft eine<br />
Zeitlang auf schmerzhafte Weise auszuhalten.<br />
Im Aushalten bildet sich dasjenige,<br />
das uns erst hinüber trägt. Die Auferstehung<br />
setzt den Tod voraus.<br />
Wobei wir wieder am Anfang sind: bei<br />
dem Zerschlagen der Bilder und dem<br />
Zerreißen der Landkarten, damit neue<br />
Ichkräfte uns ergreifen und aufrichten.<br />
Jon McAlice spricht vom Übergang des<br />
homo sapiens zum homo imaginans et<br />
amans, vom Menschen, der weiß, zum<br />
Menschen, der imaginations- und liebesfähig<br />
wird. Im Johannesevangelium<br />
heißt der Auftrag: Liebt einander!<br />
Feiern wir Ostern und Frühling in diesem<br />
Sinne als meditative Feste der Herzen!<br />
Dieser Beitrag entstand auf Grundlage eines geplanten<br />
Buchs von Stefanie Benke und Ronald<br />
Richter, gefördert von der Anthroposophischen<br />
Gesellschaft Deutschland (AGiD), und von Artikeln<br />
Ronald Richters in Info3. Folgende Info3<br />
<strong>Heft</strong>e befassen sich mit den jeweils angegebenen<br />
Themen:<br />
• Januar 2016, Zwei Nebenübungen Rudolf<br />
Steiners zur Routine<br />
• März 2016, Ostern alle Tage!<br />
Über das Meditationsbuch von Fritz Helmut<br />
Hemmerich - siehe unten<br />
• November 2016, Vom Cyberspace in die Zukunft<br />
des – über ein Seminar mit Jon McAlice<br />
an der Waldorfschule Wetzikon/CH.<br />
• Februar 2017, „Eine neue Natur aus geistiger<br />
Übernatur schaffen“, Interview mit Wolf-Ulrich<br />
Klünker über sein Mistelprojekt mit der<br />
Firma Sonett.<br />
www.sonett.eu/mistelform<br />
Das ganze Interview mit Zen-Meister Ludger<br />
Tenryu Tenbreul erscheint im Aprilheft 2017 von<br />
Info3.<br />
David Gelernter, Kinderköpfe brauchen Ruhe,<br />
FAZ 19.10.2011<br />
Stopping - wie man die Welt anhält, DVD-Video,<br />
Blu-ray, 90 Minuten, Schwarzer Panther Film<br />
Fritz Helmut Hemmerich „Hervor aus dem dunklen<br />
Spiegel! – Innehalten für eine geistige Gesundung“,<br />
Info3 Verlag, 2015.<br />
www.centro-eridanos.com<br />
Rudolf Steiner, Die Nebenübungen: Sechs<br />
Schritte zur Selbsterziehung, Verlag Futurum<br />
Karl König, Der innere Pfad, Sieben Vorträge<br />
über Meditation und geistige Schulung, Verlag<br />
Freies Geistesleben<br />
dieDrei, Zeitschrift für Anthroposophie in Wissenschaft,<br />
Kunst und sozialem Leben, Thema:<br />
Dem Leben ähnlich werden – Positivität und Unbefangenheit,<br />
<strong>Heft</strong> 6, 2015 - ein ganzes <strong>Heft</strong><br />
über die Nebenübungen<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> • ELTERNTEIL • <strong>Heft</strong> <strong>110</strong> • Ostern, Hasen, Frühlingsfreuden<br />
16
Erziehung<br />
und Bewusstsein<br />
Wer dieses Buch<br />
gelesen hat, hat<br />
ein grundlegend<br />
neues Verständnis<br />
der Elternrolle<br />
gewonnen.<br />
Herausforderungen<br />
alltäglicher Kommunikation<br />
in der<br />
Familie eröffnen<br />
Türen zum eigenen<br />
Entwicklungspotential.<br />
Nicht nur<br />
der Umgang mit<br />
den Kindern, auch<br />
die Partnerschaft<br />
profi tiert davon.<br />
Gabriele Waldow | Elternsache ist Bewusstseinssache | 292 Seiten | 14,95 Euro<br />
ISBN 978-3-7345-0027-5 | Auch als Hardcover und E-Book erhältlich<br />
www.elternsache-ist-bewusstseinssache.de<br />
Marktplatz<br />
Kleinanzeigen<br />
Privat: 5 €. Gewerblich: 1 € pro Wort.<br />
MärchenerzählerIn - MärchenpuppenspielerIn<br />
als Beruf(ung). Seminar und Ausbildung. Information bei:<br />
Ausbildungsstätte Märchenzentrum Sterntaler<br />
Kiefernstr. 10. 76437 Rastatt.<br />
Bitte 1,45 EUR Rückporto beilegen.<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> - IMPRESSUM März 2017<br />
Vertrieb, Abo-Verwaltung:<br />
Vorhang Auf/Waldow Verlag<br />
Kirchgartenstr. 1 - D-60439 Frankfurt<br />
Tel. 069-57002686 Fax 069-584616<br />
E-Mail: info@waldowverlag.de<br />
Geschäftsführung, Redaktion: Waldow Verlag<br />
Bornkampsweg 36i - 22926 Ahrensburg<br />
Tel. 04102-80 356 80 Fax 04102-80 356 81<br />
E-Mail: ewaldow@waldowverlag.de<br />
<strong>VORHANG</strong> <strong>AUF</strong> erscheint vierteljährlich<br />
(März/Juni/September/Dezember)<br />
Redaktion: Eckehard Waldow (V.i.S.d.P.),<br />
Britta Felsmann-Waldow,<br />
Katja Milkov-Anowski,<br />
Cornelia Haendler, Simone Hoffmann,<br />
Alexander Hoffmann-Kuhnt<br />
ISSN: 0936-9686<br />
Druck: Uhl-Media, 87730 Bad Grönenbach<br />
Hier gibt es „Vorhang Auf“ und noch viel mehr!<br />
ZEITSCHRIFTEN,<br />
BÜCHER, MINERALIEN...<br />
KUNSTDRUCKE,<br />
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17
Erlebniswoche 2017<br />
30. Juli - 6. August 2017<br />
An alle mutigen Entdecker und neugierigen Abenteurer!<br />
Vor vielen tausend Jahren gab es in der Eifel Vulkane. Wir schauen vom Aussichts -<br />
turm in den runden, 200 Meter tiefen Kessel, in der friedlich ein Örtchen liegt und der<br />
Kratersee glitzert. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass genau hier mal ein kraftvoller<br />
Vulkan ausgebrochen ist! Vielleicht finden wir sogar Lavagestein.<br />
Der Waldboden knarzt unter den Schuhen bei unserer Wanderung zur Oberburg. Von<br />
weitem kann man schon die Silhouetten zweier Burgen sehen. Die hohen Türme ragen<br />
mystisch aus den Bäumen hervor. Was gibt es dort wohl alles zu entdecken? Die di -<br />
cken Burgmauern haben viele Jahrhunderte gesehen, hüten Geheimnisse, und erzählen<br />
Geschichten von Rittern und Burgfürstinnen. Überall gibt es Winkel und Ecken, in denen<br />
man fabelhaft spielen und sich verstecken kann. Eine wahre Reise ins Mittelalter.<br />
Bei einem Ausflug hinter die damals gut bewachten Stadtmauern und Tore von Trier,<br />
begeben wir uns auf die Spuren der Römer. Trier ist die älteste Stadt Deutschlands, und<br />
war mal Zentrum des römischen Reichs. Das Amphitheater, in dem sich die Römer<br />
köstlich unterhalten ließen, die beeindruckenden Kirchen der Stadt und die vielen Ruinen<br />
erwecken den Forschergeist und lassen uns staunen.<br />
Das naturpädagogisch orientierte Hüttendorf, in dem wir untergebracht sind, liegt in<br />
einer idyllischen Lichtung. Das Gelände mit seinen Sportplätzen, Tischtennisplatten<br />
und Riesen-Tipi bietet sowohl Raum für viel Bewegung und Spaß, als auch für Rück -<br />
zugsmöglichkeiten.<br />
Phantasievolle Spiele im Gelände und erlebnispädagogische Aufgaben ziehen sich<br />
wie ein roter Faden durch die Woche. Genauso wie künstlerisches Gestalten und kreative<br />
Arbeiten. Wir malen und halten in schönen Tagebüchern das Erlebte fest. Mit<br />
unseren Händen wollen wir die Kühle des Naturmaterials Ton spüren, und formen<br />
ihn. Was werden wir wohl erschaffen?<br />
Abends knistert das Lagerfeuer. Im wärmenden Schein sitzen wir beisammen, hören<br />
Märchen und spannende Geschichten. Von der Gitarre begleitet singen wir Lieder,<br />
an die man sich immer wieder gerne erinnert.<br />
Wir legen Wert auf eine hochwertige, reichhaltige und kindgerechte Verpflegung von regionalen Erzeugern und biologischem Anbau.<br />
Neu im Team ist Romina Kabutz. Vor einem Jahre hat sie ihr Studium<br />
zur Klassenlehrerin mit den Schwerpunkten Handwerk, bildende<br />
Kunst und Audiopädie abgeschlossen. Sie ist erfahren in<br />
der Kinder- und Jugendarbeit, im Begleiten von Klassenfahrten<br />
und Leiten von Projekten.<br />
Dieses Jahr begleiten uns außerdem Raffael, Britta und natürlich<br />
Eckehard, der Herausgeber der Zeitschrift.<br />
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