VorhangAuf_114_KT
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HEFT <strong>114</strong><br />
FRÜHLING 2018<br />
EUR 11,80<br />
Tierkinder<br />
Zeitschrift für Kinder und Eltern
INHALT<br />
Kleine Tierkinderkunde<br />
Von Elefanten- bis zu Mäusekindern . . . . 4<br />
Die Kindheit des Schmetterlings<br />
Wunderbare Verwandlung . . . . . . . . . . . . 9<br />
Robbi, der Heuler<br />
Abenteuer am Meer . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Tierisch gute Spiele<br />
Diebische Elstern und<br />
schielende Böckchen . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Kinderküche<br />
Gefüllte Pferdeäpfel und<br />
Wasser des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Preisfrage<br />
Haben Emil und Philippa<br />
etwa eine Meise? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Tierkinderkreuzworträtsel<br />
Welche Tierjungen kennst du? . . . . . . . . 18<br />
Kinderreporter unterwegs<br />
Tierkinder und Tierschutz . . . . 30<br />
Wir malen<br />
Bewegliche Tierbilder malen . . . . 32<br />
Kinder für Kinder<br />
Rätsel, Bilder, Lösungen . . . . . . . . . . 34<br />
Limzianisch<br />
Eure selbsterfundenen<br />
neuen Wörter . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Erzähl uns von den Tieren...<br />
Ein Bild zum Miterzählen . . . . 38<br />
Bastelbogen<br />
Vogelbestimmungskarten . . . . . . . . . . . 19<br />
Klein Häschen<br />
Lied und Fingerspiel für die Kleinen . . . . 23<br />
Insektenhotel<br />
Große Bastelaufgabe für<br />
kleinste Tierchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Wie das Elefantenkind...<br />
...seinen Rüssel bekam.<br />
Lustige Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
2<br />
TITELBILD: CHRISTIANE LESCH<br />
BILD INHALT: ANNE RYBAK<br />
SPRUCH „LUCHS UND WIESEL“: EW
Luchs und Wiesel, Fuchs und Eulen,<br />
Frischling, Dachs und Spatzen,<br />
schnurren, schnauben, bellen, heulen,<br />
keckern, pfeifen, schwatzen.<br />
Menschenkinder lesen, lachen,<br />
basteln, bauen Sachen,<br />
rätseln, malen, fantasieren,<br />
spielen gern mit Tieren.
Erfahre zu jedem Tierbaby etwas besonders Wissenswertes.<br />
Du kannst prüfen, ob du es schon wusstest – und ein<br />
Quiz für deine Freunde oder Eltern daraus machen!<br />
Giraffen sind die Lulatsche der Savanne Afrikas und mit ihren<br />
enorm langen Hälsen faszinierend anzuschauen. Wenn<br />
du sie von Weitem beobachtest, sehen sie irgendwie zerbrechlich<br />
aus: Auf ihren dünnen Beinen schreitet die Mutterkuh<br />
vorneweg, gefolgt von ihren stelzenden Jungen.<br />
Durch ihren langen Hals gelangen sie hervorragend an ihr<br />
Lieblingsfutter, nämlich an das Laub, aber auch die Zweige<br />
und Dornen der großen Bäume.<br />
Die Elefantenmami trägt das Baby fast zwei Jahre in ihrem<br />
Bauch. Zwei Tage nach der Geburt lernt das Kleine dann<br />
laufen. Es trinkt an der Brust der Mutter zehn Liter Milch<br />
pro Tag! Das Elefantenbaby saugt übrigens an seinem Rüssel,<br />
wie das Menschenkind an seinem Daumen! Wenn Elefanten<br />
längere Strecken marschieren, sind sie miteinander<br />
verbunden: Sie halten sich am Schwanz des Vorderen mit<br />
ihrem Rüssel fest. Kannst du dir vorstellen, dass deine Nasenspitze<br />
sich immer auf Wanderschaft befindet? Der Rüssel<br />
des Elefanten dient dazu, die Gräser, Blätter, Zweige und<br />
Früchte zu pflücken. Elefanten sind achtzehn Stunden am<br />
Tag mit der Nahrungssuche beschäftigt. Die Rüsselspitze<br />
wickelt sich um den Gestand, packt ihn und führt ihn zum<br />
Maul. Außerdem trinkt der Elefant mit seinem Rüssel. Ein<br />
erwachsener Mensch sollte zum Gesundbleiben täglich<br />
zwei bis drei Liter Wasser trinken - ein Elefant trinkt bis zu<br />
25 Liter! Der Rüssel wird auch zum Baden gebraucht; dabei<br />
ist Schlamm die Seife der Elefanten! Ein Bad pro Tag ist angebracht:<br />
Die Schlammpackung muss zuerst trocknen, um<br />
die Parasiten (kleine lästige Tiere) zu vernichten. Dann geht<br />
es ab „unter die Dusche“ - natürlich wird mit dem Rüssel<br />
geduscht. Zudem beschnüffeln Elefanten alles mit dem<br />
Rüssel. Es ist schön anzusehen, wenn der Urwaldriese zart<br />
mit der Rüsselspitze an einer duftenden Blüte riecht! Weißt<br />
du übrigens, dass Elefanten ein erstaunlich gutes Gedächtnis<br />
haben? Sie leben ja sehr lange und so haben sie eine<br />
bunte Palette von Erinnerungen!<br />
Die Hälse können zur Paarungszeit jedoch zu gefährlichen<br />
Waffen werden; dann nämlich, wenn zwei Giraffenbullen um<br />
die Gunst einer Giraffenkuh werben und um sie kämpfen.<br />
Mit ihren Hälsen holen beide aus und lassen diese regelrecht<br />
aneinander krachen bis es einen Sieger gibt. Dieser nimmt<br />
die Kuh dann zu seiner Frau. Fünfzehn Monate braucht ein<br />
Giraffenbaby im Bauch seiner Mama, um auf die Welt zu<br />
kommen. Eine Giraffengeburt ist ein aufregendes Erlebnis:<br />
Sie muss schnell gehen, damit die hungrigen Raubtiere<br />
nichts merken. Nach der Geburt versucht das zwei Meter<br />
hohe Giraffen-Kind sich erstmal aufzurichten und wankt<br />
und schwankt auf seinen langen Beinen. Es lernt, wie man<br />
„auf Stelzen“ geht. Ungeschickt, aber zielstrebig geht es auf<br />
seine Mutter zu; diese senkt liebevoll den Kopf zu ihm nieder<br />
und beleckt ihr „kleines“ Kind. Das Giraffenkind trinkt die<br />
stärkende Milch der Mutter und fängt bald an, die Welt zu<br />
entdecken, immer sicherer rennend und spielend! Giraffenmütter<br />
und ihre Kälber leben in „Kindergartengruppen“ zusammen.<br />
Darin bleibt immer eine Giraffenmutter bei den<br />
Jungtieren einer Herde, während die anderen Giraffenmütter<br />
umherstreifen oder essen. Giraffenkinder bleiben etwa<br />
eineinhalb Jahre bei ihren Müttern.<br />
4
Ein junges Känguru braucht nur<br />
einen Monat, um im Bauch seiner<br />
Mutter heranzuwachsen.<br />
Kurz vor der Geburt bemüht<br />
sich die Mutter, das Innere ihres<br />
Beutels ganz sauber zu lecken<br />
und zu putzen. Sofort nach der<br />
Geburt klettert das Kind in den<br />
Beutel hinein. Darinnen bleibt es<br />
acht Monate. Und dann darf es<br />
noch vier Monate Muttermilch<br />
bei Mama trinken. Gleich nachdem<br />
das Kind den Beutel verlassen<br />
hat, kommt das nächste Geschwisterchen<br />
in das Beutel hinein,<br />
sodass der Beutel immer<br />
vollgefüllt ist! Die erwachsenen<br />
Kängurus sind große „Sportler“:<br />
Sie rennen bis zu 65 Kilometer<br />
pro Stunde schnell und springen<br />
viele Meter weit und hoch!<br />
Während die Elefantenmama ihr Baby fast zwei Jahre im<br />
Bauch trägt, gebiert die Tigermutter ihre zwei bis fünf Jungen<br />
bereits nach drei Monaten! In den ersten Tagen sind die<br />
Tigerbabys kleine, hilflose Kätzchen mit großen Ohren und<br />
viel zu großen Pfoten. Jeden Tag, wenn die Mutter sie aus<br />
ihrer Höhle in die Sonne trägt, spielen sie genau wie unsere<br />
Hauskätzchen. Beim Herumkriechen stärken sie ihre<br />
Muskeln und werden täglich kräftiger.<br />
Ein halbes Jahr lang trinken die Tigerkinder Milch von ihrer<br />
Mutter. Danach fressen sie Fleisch, das ihre Mutter ihnen<br />
bringt. Erst nach etwa eineinhalb Jahren verlieren sie die<br />
Milchzähne und können beginnen, selbst zu jagen.<br />
Sie wachsen heran zur größten Raubkatze der Welt. Vor 100<br />
Jahren lebten etwa 100.000 Tiger in ganz Asien, 2009 gab es<br />
dann nur noch 3.200 Tiger in Ostasien. Seitdem bemühen sich<br />
Tierschutzverbände wie der WWF darum, die Tiger zu retten<br />
und heute ist die Zahl bereits wieder auf fast 4.000 gestiegen.<br />
Koalas gehören wie die Kängurus und Kiwis zu den berühmten<br />
Tieren Australiens. Früher waren sie im ganzen<br />
Land verbreitet. Millionen dieser süßen Geschöpfe wurden<br />
wegen ihres weichen Pelzes gejagt. Jetzt sind diese beliebten<br />
Tiere geschützt. Wie die Chinesen ihren Panda-Bär lieben,<br />
so lieben die Australier ihren Koala. So wie der Panda<br />
sich nur von Bambus ernährt, ernährt sich der Koala nur<br />
von Eukalyptus, diesem schön duftenden Baum.<br />
Koalamütter können nur ein Einzelkind pro Jahr bekommen.<br />
Sie tragen ihr Junges etwa 35 Tage aus. Nach der Geburt<br />
befindet sich das winzige Koala-Baby sofort im Beutel<br />
der Mutter und ist gerade einmal zwei Zentimeter groß, so<br />
klein wie ein 5-Cent-Stück! Es sieht eher wie ein kleines<br />
rosafarbenes Böhnchen aus, das weder Haare noch Ohren<br />
besitzt und dazu noch blind ist. Wie das Känguru-Baby<br />
bleibt es die nächsten sechs bis sieben Monate im Beutel,<br />
wo es langsam heranwächst. Die gesamte Zeit über ernährt<br />
es sich ausschließlich von der Muttermilch. Dann öffnet es<br />
langsam seine Äuglein und fängt das erste Mal an, seinen<br />
Kopf aus dem Beutel zu stecken. Je größer das Koala-Junge<br />
wird, desto öfter verlässt es den Beutel, um von den frischen<br />
Eukalyptusblättern zu kosten, während es sich auf<br />
dem Rücken der Mutter festklammert. Koala-Junge sind<br />
nicht so sehr verspielt, haben wenig Energie, wenig Neugier,<br />
sie träumen vor sich hin!<br />
Der Koala schläft mehr als achtzehn Stunden am Tag. Erst<br />
am Abend fängt er an sich zu bewegen – und sucht sich seine<br />
Eukalyptusblätter. Das Koalakind bleibt so lange bei seiner<br />
Mutter, bis der nächste Nachwuchs schlüpft. Erst dann<br />
trennen sich Mutter und Kind. Wenn das Weibchen nicht jedes<br />
Jahr von Neuem Nachwuchs bekommt, bleibt der junge<br />
Koala länger bei seiner Mutter.<br />
TEXT: KATJA MILKOV-ANOWSKI. BILDER: MARIE LAURE VIRIOT.<br />
TIGERKÄTZCHEN: DANIELA DRESCHER.<br />
5
Er ist neben dem Delfin das intelligenteste Geschöpf im<br />
Tierreich. Er lebt im Wald in Gruppen unter sich und lässt<br />
sich nicht gern von Menschen beobachten. Die Nahrungssuche<br />
ist seine Hauptbeschäftigung. Affenmamis säugen<br />
ihre Kleinen vier Jahre lang, erst dann kann sie das nächste<br />
Kind bekommen. In dieser Zeit beschützt und verteidigt sie<br />
ihr Kleines, wenn andere ihm auch nur unabsichtlich weh<br />
tun oder zum Weinen bringen. Geht die Gruppe auf Wanderschaft,<br />
klammert sich das Kleine anfangs an das Bauchfell<br />
der Mama, später reitet es auf ihrem Rücken – auch<br />
wenn es dabei öfter abrutscht. Die Kleinen spielen viel; mit<br />
älteren Geschwistern, aber auch mit Erwachsenen. Sie jagen,<br />
ringen und kitzeln sich gegenseitig; dabei lachen sie<br />
und japsen nach Luft. Ihr Lachen hört sich für uns wie ein<br />
Schnaufen und Grunzen an. Bei Kampfspielen setzen die<br />
Affen ein besonderes „Spielgesicht“ auf, welches dem anderen<br />
signalisiert: „Ich meine es nicht ernst!“<br />
Vater ist der Beste<br />
Am Südpol, ist es so kalt, dass die Pinguine es nicht wagen,<br />
ihre Eier auf den Boden zu legen! Sie tragen das einzige gelegte<br />
Ei auf den Füßen und decken ihre Federn darüber. Das<br />
Pinguinkind im Ei bekommt dadurch genügend väterliche<br />
Wärme... Ja! Der Vater übernimmt das Brüten, drei Wochen<br />
lang, ohne etwas zu essen. Die Mutter nimmt in dieser<br />
Zeit frei und geht schwimmen. Wenn das Küken vierzig<br />
Tage alt ist, geht es in einen riesigen Kindergarten - mit<br />
echten Pinguin-Kindergärtnern (!) - während die Eltern<br />
zum Fischfang gehen. Bei der Rückkehr finden sie ihr Klei-<br />
Die Eisbärin ist acht Monate schwanger und gräbt sich acht<br />
Wochen vor der Geburt im Schnee eine weiße Höhle. Im<br />
tiefsten Polarwinter bringt sie dort zwei Junge zur Welt –<br />
genau dann, wenn es auch tagsüber nicht hell wird. Anfangs<br />
können sie noch nichts riechen, sind blind, taub, ganz<br />
nackt und gerade einmal so groß wie ein Meerschweinchen.<br />
Doch dank der fettreichen Muttermilch wachsen sie<br />
schnell. Den ganzen Winter verbringen Mutter und Kinder<br />
gemeinsam in der Höhle. Auch die Eisbärmama verlässt die<br />
Höhle nicht, um auf Nahrungssuche zu gehen. Während<br />
der gesamten Zeit frisst und trinkt sie nicht, weil sie in den<br />
Sommermonaten so viel futtert bis sie fast das Doppelte<br />
wiegt. Im Frühjahr schlüpfen Mutter und die bis zu vier<br />
Monate alten Kinder aus der Höhle heraus. Jetzt erblicken<br />
die Kleinen das erste Mal das Licht der Welt. Ihr Fell und<br />
ihre dicke Fettschicht darunter schützen sie vor der Kälte -<br />
bis zu minus 45 Grad Celsius! Nur das eisige Wasser des<br />
arktischen Ozeans vertragen sie jetzt noch nicht. Zweieinhalb<br />
Jahre werden sie noch von der Mutter gesäugt. Nach<br />
drei Jahren sind sie dann ganz auf sich allein gestellt und<br />
müssen sich von nun an allein durch die Arktis schlagen.<br />
6
nes unter Tausenden von<br />
quirligen Kindern ohne<br />
Schwierigkeiten sofort wieder!<br />
Rat mal wie! Sie erkennen<br />
es an seiner Stimme! Es<br />
gibt sieben Arten von Pinguinen.<br />
Sie leben alle „unter<br />
unseren Füßen“, im Eis der<br />
Antarktis.<br />
Der Wolf wurde früher von den Menschen sehr gefürchtet.<br />
Unsere Wälder waren überall mit Wölfen besiedelt. Der<br />
Wolf ist nicht „grausam“, wie die Menschen es aus Angst<br />
erzählten, sondern ein sehr scheues Tier. Wölfe sind einander<br />
treue Gefährten und vorbildliche Eltern. Der Mensch<br />
war eher ihr Feind und hat sie in vielen Ländern ausgerottet!<br />
Selten ist dieses wunderbare Tier geworden.<br />
Wolfswelpen werden im Frühjahr geboren, sie sind zuerst<br />
blind und hilflos. Die Wölfin gräbt eine Höhle für ihre Kinder,<br />
die tief unter der Erde liegt. Nach vier Wochen krabbeln<br />
die Jungen vorsichtig aus dem Versteck heraus. Auf<br />
schwankenden Beinen erforschen sie die neue Welt, bereit<br />
zu spielen. Sie werden von den anderen Wölfen ihres Rudels<br />
herzlich begrüßt!<br />
Wölfe werfen den Kopf zurück und heulen sehr laut, um<br />
ihre Anwesenheit bekannt zu machen. Schnell stimmen die<br />
anderen mit ein. Acht bis neun Kilometer weit können sie<br />
sich hören!<br />
Jeder Wolf verschlingt beim Fressen so viel er kann, bis zu<br />
zehn Kilo Fleisch auf einmal. Was das Rudel nicht auffrisst,<br />
wird in der Erde aufbewahrt. Im Rudel ist die Zusammenarbeit<br />
sehr wichtig: Zeichensprache und Lebensregeln sind<br />
daher streng. Jedes Tier hat seine Rangordnung und<br />
herrscht über die Schwächeren. Jedes Rudel hat sein Revier,<br />
dem sich kein Wolf eines fremden Rudels nähern darf.<br />
Die „Revierherren“ verspritzen ihren „Revierduft“, ihren<br />
Urin an den Grenzen ihres Gebietes.<br />
Rehe sind sehr scheue Tiere. Sie können sehr gut riechen<br />
und erkennen ihre Feinde frühzeitig. Du hast Glück, wenn du<br />
eins am Waldesrand oder auf einer Wiese zu sehen bekommst.<br />
Erst in der Dämmerung verlassen sie ihre Verstecke,<br />
um sich Nahrung zu suchen. Rehe leben allein und<br />
nur zur Paarungszeit im Hochsommer sucht sich das Männchen<br />
(Bock) ein Weibchen (Ricke). Nach neun bis zehn Monaten<br />
bringt die Ricke dann ein bis zwei Junge zur Welt. Man<br />
nennt sie Kitze. Sie wiegen bei der Geburt etwa so viel wie<br />
ein Paket Milch. Bereits kurze Zeit später können sie stehen,<br />
nach zwei Tagen können sie richtig laufen. Die Mutter besucht<br />
ihre Kinder dann nur zum Säugen, um keine Feinde<br />
anzulocken. Solltest du einmal ein Rehkitz entdecken, darfst<br />
du es nicht berühren, sonst nimmt die Ricke es nicht mehr<br />
an. Die Ricke kennt den Liegeplatz ihres Rehkitzes nur ungefähr.<br />
Sie finden sich gegeneiseitig durch „Fiepen“ wieder.<br />
So machen es auch unsere Hunde beim Spazierengehen, in<br />
Erinnerung an ihre Vorfahren! Der Wolf ist nämlich der<br />
Vorfahr aller 400 Hunde-Rassen, die mit uns leben. So hat<br />
der liebe Wolf uns den besten Freund des Menschen geschenkt.<br />
Etwas Treueres als einen lieben Hund gibt es nämlich<br />
selten.<br />
Das kleine Reh hat ein Kleid mit getüpfelten Sonnenflecken<br />
gewählt, wie die Sonnenflecken, die durch die Blätter des<br />
Waldes auf den Boden fallen und helfen ihm so, sich gut im<br />
Gras zu verstecken. Wenn das Kitz groß wird, verliert es<br />
sein Sonnenflecken-Kleid und wird einfach rehbraun. Am<br />
Hinterteil hat es einen weißen Fleck, den man Stempel<br />
nennt. Bei Gefahr stellt es diese weißen Haare auf und<br />
warnt damit andere Rehe.<br />
7
Im Herzen sind Mäuse große Entdecker! Von Natur aus<br />
neugierig, erkunden sie täglich ihre Umgebung und können<br />
sich Orte, Wege, Futterstellen und andere Dinge gut<br />
merken. Mäuse, die in der Nähe von Menschen leben, vermehren<br />
sich sechs bis acht Mal im Jahr. Etwa drei Wochen<br />
sind die Mäuseweibchen trächtig und der Wurf kann bis zu<br />
acht Junge groß sein.<br />
Bei der Geburt sind sie nackt, blind und taub. Erst nach zwei<br />
Wochen öffnen die Kleinen ihre Äuglein und nach drei Wochen<br />
brauchen sie die Milch der Mutter nicht mehr. Dann<br />
wiegen sie sechsmal so viel wie am ersten Tag! Mäuseweibchen<br />
säugen übrigens auch fremde Mäuse-Babys. Interessant<br />
ist, dass die Jungmäuse bereits mit zehn bis zwölf<br />
Wochen selber Nachwuchs bekommen können. Da sie nur<br />
ein bis zwei Jahre alt werden ist es ihre Aufgabe, viele Nachkommen<br />
zu bekommen, um ihre Art zu erhalten. Stell dir<br />
vor, aus einem Wurf am Anfang des Jahres, können bis<br />
zum Jahresende 1.200 Tiere werden, die aus den Nachkommen<br />
und deren Nachkommen hervorgehen!<br />
Pferde sind gesellige Tiere und leben immer im Schutz ihrer<br />
Herde. Dazu gehören mehrere Stuten mit ihren Fohlen,<br />
junge Hengste sowie ein Leithengst. Pferde besitzen einen<br />
sehr guten Orientierungssinn. Man sagt, dass Pferde auch<br />
ohne einen Reiter oder Kutscher von weit her nach Hause<br />
finden. Sie können zudem ausgezeichnet riechen und hören,<br />
hingegen nicht besonders gut sehen.<br />
Die Stute trägt rund elf Monate ihr Junges aus. Meist bekommt<br />
sie nur ein einziges Fohlen, ganz selten auch Zwillinge.<br />
Oft kommen sie nachts zur Welt. Sobald die Mutter ihr Kleines<br />
trocken geleckt hat, stellt es sich auf seine langen Beine.<br />
Etwas wackelig zwar, aber es reicht, um zu ein paar kräftigen<br />
Schlucken Muttermilch zu gelangen. Nach einigen Wochen<br />
verträgt das Fohlen schon Gras, doch das ganze erste Jahr<br />
über trinkt es zwischendurch noch die Milch seiner Mutter.<br />
Hast du schon einmal Stutenmilch probiert? Es ist auch gesund<br />
für uns Menschen. Nach einem Jahr nennt man das<br />
Fohlen Jungpferd. Das Alter von Pferden lässt sich übrigens<br />
anhand des Zustandes der Zähne abschätzen. Vielleicht<br />
kennst du bereits das berühmte Sprichwort: "Einem geschenkten<br />
Gaul, schaut man nicht ins Maul."<br />
Und hier ein paar ganz kleine Tierkinder:<br />
Verschiedene Falter - verschiedene Eier: Schmetterlings-Eier unter dem Mikroskop<br />
Schwalbenschwanz Admiral Aurorafalter<br />
Kleiner Feuerfalter<br />
Brombeerspinner<br />
Frankfurter<br />
Ringelspinner<br />
Bläuling Zitronenfalter Trauermantel Weißling Abendpfauenauge Spanner<br />
8
Das Wunder der Verwandlung, wie wir sie in schöner Vollendung nur beim Schmetterling finden<br />
Das Weibchen legt<br />
seine Eier auf ganz<br />
bestimmte Pflanzen,<br />
die bekannten<br />
Falter Tagpfauenauge,<br />
Kleiner Fuchs und Distelfalter<br />
zum Beispiel auf die<br />
Brennnessel.<br />
Nach zehn bis zwanzig Tagen kriecht eine kleine Raupe heraus.<br />
Das allein ist schon etwas Wunderbares. Und nun können<br />
wir täglich zuschauen, wie die Raupe größer und größer<br />
wird. Sie frisst und frisst, bis – ja, bis ihr Kleid ihr nicht<br />
mehr passt! Die Haut wird ihr zu eng – und sie fährt aus der<br />
Haut! Eine neue, dünne<br />
Haut umgibt die Raupe<br />
und trock net<br />
und wird fest. Dann<br />
kann das Tierchen<br />
weiterfressen - bis<br />
die Haut wieder zu<br />
eng wird und die<br />
Raupe sich wieder<br />
häuten muss! Fünfbis<br />
sechsmal in jedem<br />
Raupenleben!<br />
und härter. Und darinnen gibt sie<br />
ihr bisheriges Leben ganz auf, löst<br />
sich ganz auf, bis nur noch eine<br />
geheimnisvolle Flüssigkeit von<br />
ihr bleibt. Und dann geschieht<br />
das größte Wunder: Aus diesem<br />
Todessaft der Raupe<br />
wird der Lebenssaft des<br />
Schmetterlings!!! Es ist<br />
nicht zu glauben, aber<br />
es passiert: In der Puppe<br />
entsteht ein Falter, mit<br />
Flügeln und Saugrüssel, mit empfindlichen<br />
Augen und wunderschönen<br />
Farben! Die Hülle der Puppe wird<br />
durchsichtig und lässt den Falter darinnen erahnen.<br />
Dann, viele Tage später<br />
platzt die Puppenhülle auf<br />
und der Schmetterling<br />
schlüpft heraus. Er faltet<br />
die Flügel auseinander,<br />
die Sonne trocknet<br />
sie - und dann fliegt er<br />
ins Licht - ein ganz<br />
neues Wesen, ein Buttervogel,<br />
ein Zwiefalter,<br />
ein Sommervogel, eine bunte<br />
Lichtgestalt!<br />
Aber dann kommt ein neues Leben - oder besser gesagt<br />
erstmal ein Tod! Die Raupe verharrt bewegungslos. Zum<br />
letzten Mal platzt ihre alte Haut auf - und heraus schlüpft<br />
ein seltsames Wesen, ohne Kopf und ohne Beine - die „Puppe“!<br />
Sie verharrt wieder bewegungslos, ihre Haut wird hart<br />
TEXT: KATJA MILKOV-ANOWSKI. BILDER: ANNE C. WENZEL<br />
9
Robbi, der Heuler<br />
Selten ist es an der Nordseeküste so schön warm wie<br />
heute. Sonnendurchtränkt schwebt die Luft über dem<br />
Wattenmeer. Der Mond hat, wie er es seit Urzeiten alle<br />
12 Stunden zu tun pflegt, das Wasser von der Küste fort<br />
in den Ozean hineingezogen - es ist Ebbe. Auf dem flachen<br />
Wasser sind kleine Inseln aufgetaucht, die Sandbänke,<br />
und auf einer von ihnen liegt Antje, das Seehundweibchen,<br />
mit Robbi, ihrem Jungen, das gerade vor<br />
einer Viertelstunde neu geboren ist.<br />
Robbi hat das glatte weiße Fell der neugeborenen<br />
Seehundwelpen. Seine kleine Schnauze sucht im<br />
Fell der Mutter nach den Zitzen, um das erste Mal<br />
ihre Milch zu trinken. Da hat er sie gefunden und<br />
warm strömt der herrliche Lebenssaft das erste Mal<br />
in seinen kleinen Körper. Mmmmh...<br />
Antje weiß, dass sie nicht viel Zeit hat um Robbi zu<br />
säugen. Bald kommt das Wasser zurück und dann<br />
muss er mit ihr ins Meer hinein. Robbi könnte zwar<br />
schon nach wenigen Minuten schwimmen, wenn es eine<br />
Gefahr gäbe, aber er soll erst einmal etwas kräftiger<br />
werden.<br />
Als ich selbst ein Kind war, lebte ich dort an der Küste,<br />
und es war mein größtes Glück, wenn ich am Strand war<br />
und auf einer der Sandbänke eine Robbe erblickte. Um<br />
die Jungen zu sehen, musste man allerdings mit dem<br />
Boot ein Stück ins Wattenmeer hinausfahren, zu den<br />
Seehundbänken, denn weiter draußen fühlen sich die<br />
Mütter mit ihren Welpen sicherer.<br />
Die Sandbänke sind ungefähr vier Stunden lang zu sehen,<br />
dann kommt das Wasser zurück: „Vier Stunden<br />
kommt es, vier Stunden steht es, vier Stunden geht es“,<br />
haben wir gesagt. Also muss Robbi jetzt schwimmen,<br />
denn die Zeit ist um. Antje stößt ihren Kleinen mit der<br />
Schnauze ans Wasser, schlüpft selbst hinein und Robbi<br />
planscht hinter ihr her! Robbi kann schwimmen, obwohl<br />
es ihm niemand gezeigt hat! Aber nicht nur schwimmen<br />
muss das Seehundbaby können, sondern auch atmen!<br />
Ja, das ist gar nicht so leicht in den Wellen.<br />
Ob Robbi beim ersten Mal wohl Wasser schluckt? – Nein,<br />
denn es ist umgekehrt wie bei uns: Wir halten unter<br />
Wasser den Atem an, damit kein Wasser in Mund und<br />
Nasenlöcher fließt. Bei Robbi sind die Nasenlöcher unter<br />
Wasser von selbst geschlossen, und er muss sie extra<br />
öffnen, wenn er auftaucht, um Luft zu holen. Auch seine<br />
Ohren schließen sich mit kleinen Klappen zu und vor<br />
den Augen hat Robbi eine durchsichtige Schicht, damit<br />
das Salzwasser ihn nicht brennen kann. Also kann nichts<br />
passieren und Antje bleibt dicht bei ihm, um ihn im großen<br />
Meer nicht zu verlieren. Als seine kleinen Flossen<br />
vom Schwimmen müde werden, krallt er sich auf dem<br />
Rücken seiner Mutter fest und gleitet mit ihr zusammen<br />
durch die salzigen Wellen.<br />
Der warme Tag geht vorbei, und in der Nacht, als die<br />
Ebbe kommt, stieigt Antje wieder mit Robbi ans<br />
Land um zu ruhen.<br />
Ach, ist es mühsam ans Land zu steigen!<br />
Im Wasser fühlte Robbi sich so herrlich<br />
leicht und getragen, aber auf der Sandbank<br />
muss er erstmal vorwärtskommen:<br />
Den kleinen Körper zusammenziehen<br />
und wieder strecken, wie eine<br />
Raupe, so kommt er Stück für Stück<br />
vorwärts; Robbi robbt – na klar, darum<br />
heißt er auch Robbe.<br />
10
Geschafft. Jetzt kuschelt er sich eng an die Mutter, saugt<br />
ihre Milch und fühlt sich wohl in seinem neuen Leben.<br />
Jeden Tag wird er größer.<br />
Zwei Wochen später sollte Robbis Leben sich schlagartig<br />
verändern! Ein gewaltiger Sturm zog auf, peitschte das<br />
Meer und machte die „Nordsee“ zur „Mordsee“. So nennen<br />
die Seefahrer sie seit alten Zeiten, und mancher von<br />
ihnen musste im Sturm sein Leben lassen.<br />
Nein, Robbi verliert sein Leben nicht, aber er verliert seine<br />
Mutter! Aus Angst vor dem Sturm war er ins Wasser<br />
gesprungen. Aber auf der anderen Seite der Sandbank<br />
als seine Mutter. Im Nu war die Sandbank überflutet und<br />
seine Mutter war im Sturm nicht zu hören! Sie suchte<br />
ihn verzweifelt, aber das Unglück hatte sie getrennt.<br />
Robbi trieb immer weiter ins Meer hinaus, rief nach der<br />
Mutter, aber sie fand ihn nicht mehr.<br />
Robbi war allein, Robbi war in großer Gefahr, denn er<br />
konnte sich selbst noch keine Fische fangen, er brauchte<br />
doch die Milch seiner Mutter... Aber er war nicht verloren.<br />
Der Sturm fegte zum Festland hinüber und trieb<br />
Robbi mit sich. Die Sandbänke waren lange verschwunden,<br />
da wurde Robbi ans Festland gespült. An einen<br />
Strand in die Nähe einer Stadt, und da lag er und heulte<br />
laut. Wenn du einmal so ein verlassenes Seehundbaby<br />
heulen hörst, dann weißt du sofort, warum man sie die<br />
„Heuler“ nennt. Aber es hört sich für uns Menschen<br />
schlimmer an als es ist: Das Junge „weint“ nicht wirklich,<br />
sondern das Heulen ist der normale Laut, mit dem es<br />
seiner Mutter zeigt, wo es ist.<br />
Menschen riechen, sonst nimmt sie es nicht wieder zu<br />
sich!“ – „Aber wenn sie nun nicht zurückkommt? –<br />
Was sollen wir tun?“ fragt Emma verzweifelt.<br />
„Wir rufen die Seehundstation an,“ weiß Juli.<br />
„Die werden uns helfen.“<br />
Bald darauf waren die beiden Wattenjagdaufseher<br />
Henrike und Jan bei<br />
den Kindern und bei Robbi. Sie<br />
kannten sich sehr gut aus mit Seehundbabys<br />
und sahen, dass Robbi schon sehr<br />
entkräftet war. Er musste schon so lange hier<br />
liegen, dass die Mutter nicht mehr kommen<br />
konnte, und so legten sie Robbi vorsichtig<br />
in ein Weidenkörbchen und nahmen ihn mit<br />
in die Seehundaufzuchtstation. Die drei Mädchen durften<br />
mitkommen und sehen, wie Robbi versorgt wurde.<br />
Weil er noch nicht einmal richtig an einem Fläschchen<br />
saugen konnte, führte Henrike ihm einen dünnen<br />
Schlauch ins Mäulchen und ließ eine kräftigende Flüssigkeit<br />
in seinen kleinen Bauch fließen. Das tat Robbi unendlich<br />
gut, und als Jan ihn auf eine Waage legte, zeigte<br />
sie immerhin schon 9 Kilogramm an.<br />
Dann brachten sie den Welpen in ein Wasserbecken, wo<br />
schon andere Heuler schwammen, mit denen er spielen<br />
konnte. Die drei Mädchen verabschiedeten sich von<br />
Robbi, denn sie wussten ihn jetzt gut versorgt: Fünfmal<br />
am Tag wurde er aus dem Wasser geholt, erst mit dem<br />
Schlauch und später mit einem Fläschchen ernährt. Er<br />
wurde kräftiger und lernte, sich selber Fische zu fangen.<br />
Am Anfang wollten die noch nicht so richtig durch seinen<br />
Rachen rutschen, dann stopfte Henrike ein bisschen<br />
nach, doch nach 5 Wochen konnte er es ganz allein.<br />
Alma, Emma und Juli kamen jeden Tag, um nach ihrem<br />
Findling zu sehen. Zwar durften sie nicht direkt ins Gehege,<br />
sondern mussten hinter einer Glasscheibe bleiben,<br />
doch sie verstanden gut, dass die Seehundbabys ihre<br />
Ruhe brauchten, denn es kamen viele Besucher.<br />
Also drückten sie ihre Nasen an der<br />
Scheibe platt und winkten Robbi zu.<br />
Emma meinte, er habe mit seiner<br />
kleinen Flosse zurückgewunken.<br />
Die Cousinen Alma und Emma waren aus dem Süden zu<br />
ihrer norddeutschen Cousine Juli gereist, um mit ihr ein<br />
paar Tage Urlaub an der Nordseeküste zu machen. Die<br />
drei gingen gerade nach dem Sturm am Strand spazieren.<br />
Sie hörten Robbis Heulen und liefen schnell zu ihm.<br />
„Schau, das arme Seehundbaby,“ rief Emma mitleidsvoll,<br />
„es hat seine Mutter verloren!“ – „Wir müssen ihm helfen,“<br />
sagte Alma und wollte Robbi sofort auf den Arm<br />
nehmen. Doch Juli rief: „Halt! Wir dürfen das Seehundbaby<br />
nicht anfassen! Wenn die Mutter zurückkommt<br />
und das Baby doch noch findet, dann darf es nicht nach<br />
11
Robbi, der Seehund<br />
Der Sommer ging vorbei und der Frühherbst kam. Als<br />
Robbi heute gewogen wurde, zeigte die Waage stolze<br />
30 kg – und da war sein großer Tag gekommen: Henrike<br />
und Jan hatten es schwer, ihn und die anderen Seehundjungen<br />
aus dem Becken zu heben, denn aus den<br />
kleinen Heulern waren schwere Burschen geworden.<br />
Robbi war ganz aufgeregt, als er zuerst in einen Transporter<br />
und später auf einen Kutter geladen wurde.<br />
Plötzlich roch er salzige Seeluft, und das Schiff fuhr ihn<br />
hinaus zu den Seehundbänken. Die Pfleger legten Robbi<br />
und seine Freunde auf den Sand und fuhren ihnen ein<br />
letztes Mal liebevoll mit der Hand übers Fell. Das hatte<br />
inzwischen seine weiße Babyfarbe verloren und war<br />
braun mit schwarzen Flecken. Robbi robbte sofort zum<br />
Wasser und ließ sich in die Nordsee plumpsen. Sein Seehundherz<br />
hüpfte vor Freude, als er durch die Wellen<br />
glitt! Die riesige Nordsee nahm ihn auf, und es begann<br />
das Abenteuer des Lebens: Aus Robbi dem Heuler war<br />
Robbi der Seehund geworden.<br />
Robbi wurde erwachsen. Sein Fell wurde grau und er<br />
fraß sich eine dicke Fettschicht an. Die Menschen sind<br />
nicht gerne fett, aber unter Robbis Haut sitzt der Speck<br />
wie ein dicker Mantel, der ihn vor der Kälte des Meeres<br />
schützt. Um so richtig schön fett zu werden, muss man<br />
viele Fische und Garnelen fressen: 4-8 kg am Tag.<br />
Also los auf die Jagd! Die Fische wollen sich nicht einfach<br />
fangen lassen, und da ist es gut, dass Robbi bis zu 40 Minuten<br />
und 200 m tief tauchen kann, um hinter ihnen<br />
herzujagen. Am liebsten verspeist er Plattfische, besonders<br />
gern Schollen und Flunder. Aber im Vorbeischwimmen<br />
schluckt er auch schon mal ein<br />
Pfund Garnelen in sich hinein, denn er hat riesigen<br />
Hunger. Doch im trüben Wasser der Nordsee<br />
ist es gar nicht so leicht zu sehen, welcher<br />
Fisch da vor ihm schwimmt und ob er ihn überhaupt<br />
schmeckt. Da helfen Robbi wunderbarerweise<br />
seine Schnurrhaare, die er wie die Katze<br />
an der Schnauze trägt: diese Schnurrhaare<br />
12
tasten so genau das Wasser ab, dass<br />
Robbi daran erkennt, welcher Fisch<br />
sich vor ihm bewegt! Und nur, wenn er<br />
ihn mag, dann schnappte er ihn.<br />
Bald ist er doppelt und dreifach so<br />
schwer und wiegt jetzt als Robbenmann<br />
100 kg! Die Hälfte davon wiegt<br />
die di cke Speckschicht, und darunter<br />
fließt viel wunderbar wärmendes Blut<br />
durch seine Adern. Robbi hat einen kurzen<br />
Kopf, der fast ohne Hals auf seinem Kopf aufsitzt.<br />
Eigentlich ist Robbi ein einziger Rumpf mit<br />
kurzen Flossen daran. Das macht das Leben an<br />
Land ein biss chen beschwerlich, doch im Wasser ist<br />
Robbi der schnellste und geschickteste Schwimmer!<br />
Sind die Urahnen der Seehunde vielleicht Landtiere gewesen?<br />
Wir wissen es nicht genau, aber warum bekommen<br />
die Robben noch heute ihre Jungen an Land, säugen<br />
sie nur dort und ruhen dort aus?<br />
Auf jeden Fall hat das Wasser ihren Körper geformt: die<br />
Beine haben sich ganz an den Körper zurückgezogen. Die<br />
Vorderbeine sind zu kurzen Flossen geworden, nur die<br />
Finger wurden lang und zwischen sie spannten sich die<br />
Schwimmhäute aus. Die Hinterfüße legten sich mit den<br />
Sohlen zueinander nach hinten und sind heute die<br />
Schwanzflossen, mit denen der Seehund sich vorwärts<br />
bewegt. Die Vorderflossen werden zum Steuern benutzt.<br />
Schnell gleitet Robbi durch die Wellen: mit bis zu 35 km/h<br />
– das ist sehr schnell im Wasser, wenn du daran denkst,<br />
dass du mit dem Fahrrad an Land ungefähr halb so schnell<br />
bist! Nichts an Robbis Körper stört sein Gleiten durch das<br />
Wasser: selbst die Ohren sind innen im Kopf, denn Segelohren<br />
würden ihn bremsen – nicht wahr?<br />
So hat die Weisheit des Wassers den Seehund geformt. Er<br />
ist eins mit seiner Umgebung, mit seinem Lebenselement.<br />
30-40 Jahre darf Robbi durch die Wellen gleiten. Mit sechs<br />
Jahren wird er sich ein Weibchen suchen, mit ihm zusammen<br />
ein Junges bekommen und die Seehundmutter wird<br />
gut aufpassen, damit es nicht zum Heuler wird.<br />
TEXT: ECKEHARD WALDOW. BILDER: MARIE LAURE VIRIOT<br />
13
Tierisch gute Spiele<br />
Diebische Elstern<br />
Zwei Spieler stehen in einem großen Kreis mit 5-10 m Durchmesser, in<br />
dem verschiedene Gegenstände liegen: Spielzeug, Schuhe oder alles<br />
mögliche andere. Die Spieler haben ein Band um die Stirn, in dem<br />
eine Feder steckt. Nun versuchen diese beiden „Elstern“, die<br />
„glitzernden“ Gegenstände aufzuheben. Aber sie gönnen<br />
sich gegenseitig nichts, und wenn einer sich beugt,<br />
kann der andere ihm die Feder vom Kopf ziehen,<br />
dann scheidet er aus.<br />
Gewonnen hat die Elster, die am meisten Gegenstände<br />
„stibitzen“ kann. Sehr spannend, weil man<br />
immer wieder entscheiden muss, was wichtiger ist:<br />
Einen Gegenstand aufheben, seine Feder verteidigen<br />
durch Aufrechtstehen oder die Feder des anderen abziehen.<br />
Böckchen, schiele nicht<br />
Die Spieler fassen sich zu zweit an und stehen paarweise<br />
hintereinander. Vor dem Paar steht das Böckchen. Die<br />
Spieler necken das Böckchen mit folgendem Spruch:<br />
Böckchen, Böckchen, schiele nicht,<br />
guck uns nicht ins Angesicht,<br />
Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei,<br />
gleich sind wir an dir vorbei.<br />
Während des Spruchs lassen die letzten beiden sich<br />
los, kommen rechts und links nach vorne und versuchen,<br />
um das Böckchen herumzulaufen und sich wieder<br />
zu vereinen. Wird einer abgeschlagen, ist er das<br />
Böckchen. Macht großen Spaß, weil alle gespannt sind,<br />
ob die zwei es schaffen!<br />
Fuchs und Hahn<br />
Dieses Spiel ist besonders interessant, wenn man das<br />
Gespräch lebendig spricht und das Gespräch richtig<br />
ausspielt! Dann wird die anschließende Jagd umso<br />
spannender.<br />
Ein Spieler ist der Fuchs, einer der Hahn und alle anderen<br />
sind Hühner. Der Fuchs tut so, als ob er Holz gesammelt,<br />
ein Feuer anmacht und einen Kessel drüber<br />
hängt. Der Hahn guckt neugierig zu und fragt:<br />
Roter Fuchs, was tust du da?<br />
Frag nicht viel, das siehst du ja!<br />
Machst du dir ein Feuer an?<br />
Ach, du bist ein kluger Mann!<br />
Ist im Kessel Wasser drin?<br />
Ja gewiss, schau doch nur hin!<br />
Und was willst du kochen dann?<br />
Hühnersuppe, wenn ich kann!<br />
Beim letzten Wort springt<br />
der Fuchs auf und läuft<br />
hinter dem Hühnervolk<br />
her. Es gibt ein Freimal,<br />
das der Fuchs abschirmen<br />
muss und gleichzeitig<br />
möglichst viele Hühner<br />
fangen. Wenn alle frei oder abgeschlagen<br />
sind, gibt es einen neuen Fuchs.<br />
SPIELANREGUNGEN NACH RUDOLF KISCHNIK „WAS DIE KINDER SPIELEN“, VERLAG<br />
FREIES GEISTESLEBEN. BILDER: MARGRET VON BORSTEL FÜR VORHANG AUF.<br />
14
Pferdeapfel<br />
Kinderküche<br />
Lecker, lecker, was wir uns heute zum Picknick im Wald oder in unserer Küche zubereiten. Weil es in diesem Heft<br />
um Tiere geht, haben wir Speisen ausgesucht mit Zutaten, die unsere Lieblinge auch mögen. Aber wir geben unseren<br />
Tieren natürlich nicht unsere zubereiteten Gerichte, weil es ihnen roh viel besser bekommt. Also Karotten<br />
für die Häschen, Hafer und Äpfel für die Pferde und Gänsewein (Wasser) für die Gänse. Der Rest ist für uns.<br />
Guten Appetit!<br />
Nicht, was du jetzt denkst, sondern ein leckerer, gefüllter Apfel. Den Pferden bitte ohne Füllung geben!<br />
Zutaten für 4 Personen: 2 EL Rosinen, 2 EL Apfelsaft, 4 mittlere<br />
Äpfel, 2 EL grob gehackte Haselnüsse oder Mandeln, 1 Prise<br />
Zimt, 2 EL Honig.<br />
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Rosinen waschen<br />
und mit dem Apfelsaft zum Einweichen in eine Schüssel geben.<br />
Währenddessen die gewaschenen Äpfel mit einem Apfelausstecher<br />
aushöhlen. Dann die Rosinen in ein Sieb schütten,<br />
abtropfen lassen und mit den Nüssen, dem Honig und<br />
dem Zimt in eine Schüssel geben. Eine Kuchenform mit<br />
Butter auspinseln, die Äpfel hineingeben und mit der<br />
Nuss-Honig-Masse übergíeßen. 30 Minuten backen und<br />
warm servieren. Ganz große Schleckermäuler reichen<br />
noch Vanilleeis dazu! Mmmmmh.<br />
Häschens Lieblingssuppe<br />
Zutaten: 250 g Karotten, 1 Zwiebel, 3 EL Öl, 1 EL Gemüsebrühe,<br />
Salz, Pfeffer, Zucker.<br />
Zwiebeln im Öl in einem Topf andünsten, Karotten<br />
schälen, in Scheiben schneiden, in den Topf geben<br />
und mitdünsten. Mit der Gemüsebrühe aufgießen<br />
und 20-25 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer<br />
und 1 Prise Zucker nach Geschmack würzen. Gerne<br />
noch Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum hinzugeben.<br />
Fertig!<br />
Wasser des Lebens<br />
Hier kommt das vielleicht gesündeste Getränk der Welt.<br />
Es verleiht jedem Erschöpften neue Lebenskräfte.<br />
Zutaten: 1 Tasse Vollkornschrot (Hafer), 1,5 l Wasser,<br />
1 EL Haselnussmus, 2 EL Honig, 1 Zitrone, 2 Bananen,<br />
1 Messerspitze Nelkenpulver, 1 Messerspitze Zimt,<br />
2-3 Messerspitzen Vanille und nach Geschmack 1 Prise<br />
Ingwer.<br />
Den Schrot 12 Stunden im Wasser einweichen. Danach<br />
abseihen (durch ein feines Sieb oder Tuch) und mit den<br />
Zutaten im Mixer vermischen. Leckkkkkker!!!!!!<br />
TEXT: REDA<strong>KT</strong>ION. BILDER: MADELEINE BRUNNMEIER<br />
15
Preisfrage:<br />
Haben<br />
Emil und Philippa<br />
eine Meise?<br />
Holla Philippa, komm gesprungen, mein Häschen, damit<br />
wir unsere Seite über Tierkinder schreiben!<br />
Guten Morgen, Emil! Ich glaub mich laust der Affe: Du hast<br />
ja noch deinen Schlafanzug an! Hast du Ferkelchen dir heute<br />
wenigstens schon die Zähne geputzt?<br />
Nachtigall, ick hör dir trapsen! Wie ein Adler schaust du auf<br />
mich, mein Mäuschen. Ich werde es sofort erledigen, bevor<br />
du mich zur Schnecke machst!<br />
Tja, in manchen Dingen bist du eine lahme Ente, aber meistens<br />
bist du doch ein toller Hecht!<br />
Danke, und du bist eigentlich ein netter Käfer, wenn du<br />
nicht gerade wie ein Schweißhund hinter mir herspionierst.<br />
Mach mal aus einer Mücke keinen Elefanten und schau<br />
nicht wie ein begossener Pudel!<br />
Ach, ich bin doch hier immer das schwarze Schaf. Da wird<br />
doch am Ende der Hund in der Pfanne verrückt.<br />
Spiele bitte nicht die beleidigte Leberwurst, Emil!<br />
Ha! Das passt jetzt aber nicht zu unserem Tier-Wörter-<br />
Spiel, weil eine Leberwurst kein Tier ist!<br />
Na ja, genau genommen war sie aber mal ein Teil von einem<br />
Schwein...<br />
16
Also Philippa, das geht mir jetzt zu weit! Wenn’s dem Esel<br />
zu wohl wird, geht er aufs Eis! Jetzt muss ich wohl ein<br />
Hühnchen mit dir rupfen!<br />
Ach, Emil, du sturer Bock, wecke nur keine schlafenden<br />
Hunde, denn deine Witze sind auch manchmal unter aller<br />
Sau! Aber jetzt wird es Zeit, dass du alter Hase den Kindern<br />
flink wie ein Wiesel unser Tier-Preis-Rätsel erklärst.<br />
Jawoll! Kommt man über den Hund, dann kommt man<br />
auch über den Schwanz! Also, liebe Kinder, da ihr ja alle so<br />
dufte Bienen und so schlaue Füchse seid, stelle ich euch<br />
zuerst drei tierisch schwere Scherzfragen:<br />
1. Wann hat der Hund draußen und drinnen Haare?<br />
2. Welche Tiere stehen sich mit den Füßen gegenüber?<br />
3. Welches Tier sieht dem Storch am ähnlichsten?<br />
Und ich baue euch dazu eine Eselsbrücke: Wer es nicht<br />
weiß, sollte sich die Bilder links mit Adleraugen anschauen!<br />
Das hättest du geschwätzige Elster jetzt aber nicht verraten<br />
müssen, Philippa! Aber nun erkläre du den Kindern den<br />
zweiten Teil des Preis-Rätsels, denn eine Schwalbe macht ja<br />
noch keinen Sommer.<br />
Gut. Also, ihr lieben Welpen und Heuler, liebe Frischlinge<br />
und Kaulquappen: In unseren weiteren Bildern sind 5 Redensarten<br />
versteckt, in denen Tiere vorkommen. Welche<br />
davon findet ihr heraus?<br />
Wie immer dürfen kleine Kinder, die noch nicht schreiben<br />
können, statt dessen einfach im Schneckentempo oder löwenstark<br />
eine Redensart malen oder abmalen.<br />
Falls es eine Schnattergans unter euch gibt, die nicht aufgepasst<br />
hat wie ein Luchs, hier nochmal alle Schritte nacheinander:<br />
1. Mindestens drei Redensarten oder Scherzfragen in den<br />
Bildern entdecken und aufschreiben.<br />
2. Umblättern und das Tierkinderkreuzworträtsel lösen.<br />
3. Den Lösungssatz davon auch aufschreiben.<br />
4. Die aufgeschriebenen Sätze in einen Briefumschlag,<br />
Absender und Alter dazuschreiben und abschicken an:<br />
Waldow Verlag, Bornkampsweg 36 i, 22926 Ahrensburg.<br />
Also, meine lieben Küken, nehmt den Stift in die Pfote.<br />
Was gibt es zu gewinnen? Bei „Vorhang Auf“ gibt es nur Gewinner!<br />
Jeder bekommt zwei bunte Tier-Postkarten und einen<br />
Antwortbrief. Wer Schwein hat, kann auch einen der<br />
größeren Preise gewinnen, die stehen auf der nächsten Seite.<br />
Und was ich schon immer mal sagen wollte: Liebe Kinder,<br />
ihr schickt uns so viele schöne Briefe und Bilder – mit euch<br />
kann man Pferde stehlen!<br />
Insgesamt stecken also 3 Scherzfragen und 5 Redensarten<br />
in unseren Bildern. Um an unserem Preisrätsel teilzunehmen,<br />
dürft ihr mindestens drei davon aufschreiben, egal ob<br />
Scherzfrage oder Redensart. Natürlich dürfen es auch<br />
mehr sein, wenn ihr bärenstarke Ideen habt!<br />
Aber damit nicht genug! Danach dürft ihr in einem Affenzahn<br />
umblättern und unser Tierkinder-Kreuzworträtsel<br />
lösen! Daraus ergibt sich ein Lösungssatz, den ihr noch dazuschreibt.<br />
TEXT: ECKEHARD WALDOW. BILD: MONIKA OBSER<br />
17
Tierkinderkreuzworträtsel<br />
Wie heißen die Kinder<br />
vom Huhn, vom Pferd,<br />
von der Katze, vom<br />
Schwein, vom Rind, vom<br />
Hasen, vom Schaf, von<br />
der Ziege, vom Hund,<br />
vom Reh und von der<br />
Robbe?<br />
Von<br />
links<br />
Von<br />
links<br />
Von<br />
oben<br />
Von<br />
oben<br />
Schreibe ihre Namen in die<br />
Kästchen (Ä=Ä, Ö=Ö, Ü=Ü).<br />
Trage den Lösungssatz unten<br />
in die leeren Kästchen<br />
ein - es ergibt eine Redensart<br />
mit einem Tier, die bedeutet:<br />
ein Geheimnis verraten.<br />
Wer mag, kann zurück blättern und den Lösungssatz als Teil des<br />
Preisrätsels einschicken. Dann bekommst du zwei neue Tierpostkarten<br />
und einen Brief oder einen dieser Preise:<br />
BILDER: ANNE C. WENZEL<br />
1. Preis: 15 lieferbare Vorhang Auf - Hefte!<br />
2. Preis: 100 bunte Postkarten<br />
3. Preis: 50 bunte Postkarten<br />
4. Preis: 1 ABC-Poster und 1 ABC-Kartenspiel<br />
5.-8. Preis: Je 7 Bastelbögen<br />
9.-10. Preis: Je 1 Wildkräuterquartett<br />
18<br />
Vogel-Bestimmungskarten zum Ausschneiden<br />
Mit diesen Karten kannst du 24 Vögel kennenlernen, die in unserer Umgebung häufig vorkommen. Schneide die Karten an<br />
der Linie um den Text herum aus, dann kannst du das Kartenset in der Tasche mit nach draußen nehmen. Auf jeder Karte<br />
findest du Männchen und Weibchen, ein Ei, aus dem das Vogelkind schlüpft und eine Feder.<br />
Suche die Vögel beim Spazierengehen und lerne sie zu unterscheiden. Vielleicht findest du auch Federn oder Eierschalen.<br />
Oder wie wäre es, zu deinem nächsten Geburtstag einen „Vogel-Bestimmungs-Gang“ zu veranstalten? Für deine Gäste sind<br />
die Vogel-Bestimmungskarten“ von Vorhang Auf auch einzeln, ohne Heft erhältlich. Ob allein, mit Eltern oder Freunden:<br />
Welche Vögel findet und erkennt ihr? Lauscht auch auf ihren Gesang oder Schrei und versucht, ihn euch zu merken.<br />
Viel Spaß! Die Luft ist voller gefiederter Wesen und von ihrem Gesang durchtönt. Die Welt ist so schön!
Lachmöwe<br />
Aussehen: Du erkennst sie an ihrem roten<br />
Schnabel mit schwärzlicher Spitze und ihrem<br />
weißen Federkleid, den grauen Oberflügeln mit<br />
dunklen Spitzen sowie ihren orange-roten Beinen<br />
und Füßen. Im Sommer ist ihr Kopf schokoladenbraun;<br />
im Winter weiß mit dunklen Flecken.<br />
Stimme: durchdringende, kreischende Stimme,<br />
daher ihr Name Lachmöwe.<br />
Nahrung: Würmer, Schnecken, kleine Fische,<br />
Insekten, Pflanzen, Abfälle<br />
Nest: Sie brüten Ende April in Gruppen, wobei<br />
ein Möwenpaar das Nest am Boden in Wassernähe<br />
(Teiche, Seen, Meeresküste) baut. Das Weibchen<br />
legt 3 Eier, nach 20 bis 24 Tagen schlüpfen<br />
die Jungen.<br />
Wann zu sehen? Das ganz Jahr über, in der Nähe<br />
von Küsten und Gewässern.<br />
Besonderheiten: Lachmöwen sind die kleinsten<br />
Möwen, die es in Deutschland gibt. Wenn sie brüten,<br />
wird ihr Kopf schokoladenbraun.<br />
Turmfalke<br />
Aussehen: Im Flug kannst du ihn an seinen langen<br />
spitzen Flügeln und seinen auffallenden „Rüttelflügen“<br />
erkennen. Die Männchen haben einen<br />
hellgrauen Kopf, einen rotbraunen Rü cken mit<br />
kleinen dunklen Flecken und schwarzen Streifen<br />
an den Schwanzfedern. Die Weibchen sind ganz<br />
rostbraun gefärbt mit dichten dunklen Flecken.<br />
Stimme: helle, laute "kikikikiki"- Rufe, im Nest<br />
sitzend leisere Rufe<br />
Nahrung: Feldmäuse, Eidechsen, Kleinvögel,<br />
Insekten<br />
Nest: auf Gebäuden, in Felsnischen und auf hohen<br />
Türmen - daher wohl auch ihr Name. Sie bauen<br />
kein eigenes Nest, sondern brüten in alten Nestern<br />
der Krähen und Elstern und in Nistkästen. Das<br />
Weibchen legt zwischen Mitte April und Mitte Mai<br />
4 - 6 Eier und brütet 29 Tage lang.<br />
Wann zu sehen? Das ganz Jahr über.<br />
Besonderheiten: Der Turmfalke fliegt bis zu<br />
300km/h - wie ein Rennauto bei der Formel 1.<br />
Waldkauz<br />
Aussehen: Er hat einen großen Kopf mit großen<br />
runden Knopfaugen. Aufgrund seines rindenfarbenden<br />
Gefieders kannst du ihn schwer erkennen.<br />
Sein stark gekrümmter Schnabel ist gelblich.<br />
Stimme: zweiteiliges und lang gezogenes „Uuuhuu-huhuhuhu“;<br />
vor allem im Herbst und Spätwinter.<br />
Das ganze Jahr hörst du seinen „ku-witt-<br />
Ruf“.<br />
Nahrung: hauptsächlich Mäuse, auch Frösche,<br />
Vögel, Fische, Würmer und Insekten, die sie<br />
überwiegend nachts jagen.<br />
Nest: Sie brüten in Baumhöhlen, in Fels- und Mauernischen,<br />
alten Nestern anderer Vögel oder Nistkästen.<br />
Das Weibchen legt im März 2-4 Eier. Nach<br />
28-30 Tagen schlüpfen die Jungen.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr über verste ckt er<br />
sich am Tag in Wäldern, Parks, Gärten mit alten<br />
hohen Bäumen und Friedhöfen.<br />
Besonderheiten: Er kann nahezu geräuschlos<br />
fliegen, besonders gut hören und sehen.<br />
Storch<br />
Aussehen: Du erkennst den großgewachsenen<br />
Vogel an seinen langen, dünnen Beinen, seinem<br />
langen Hals und seinem kräftigen, lang ge -<br />
streckten roten Schnabel. Sein Gefieder kann<br />
Weiß und Schwarz sein.<br />
Stimme: lautes Geklapper ihrer Schnäbel<br />
Nahrung: Frösche, Fische, Schnecken, Insekten,<br />
die sie tagsüber jagen<br />
Nest: Männchen und Weibchen bauen gemeinsam<br />
ein Nest (Horst), an das sie immer wieder<br />
zurückkehren. Das Männchen bessert jedes Jahr<br />
Schäden am Horst aus. Zwischen März und Mai<br />
legt das Weibchen 3 - 6 Eier, Junge schlüpfen<br />
nach 28 - 35 Tagen.<br />
Wann zu sehen: Im Frühjahr und Sommer in<br />
feuchten Gebieten. Sie fliegen im Spätherbst in<br />
den Süden.<br />
Besonderheiten: Störche können bis zu 30 Jahre<br />
alt werden. Sie legen im Jahr zwischen Afrika und<br />
Europa ungefähr 20 000 Kilometer zurück.<br />
Amsel<br />
Aussehen: Das Männchen ist schwarz und hat einen<br />
auffälligen orange-gelben Schnabel. Das Weibchen<br />
ist unauffälliger und vollkommen braun.<br />
Stimme: melodiöser Gesang; „tixtixtix“ und<br />
„dukdukduk“- Rufe. Oft der erste Vogel, der<br />
morgens im Garten singt.<br />
Nahrung: Würmer, Schnecken, Insekten, Beeren,<br />
Früchte, Samen<br />
Nest: Sie nisten auf Bäumen, im Gebüsch, in Kletterpflanzen,<br />
Gebäudenischen. Ihr Nest bauen sie aus<br />
Wurzeln, Moos, Halmen, Plastik- und Papierfetzen.<br />
Im April oder Mai legt das Weibchen 4 Eier, Junge<br />
schlüpfen nach 11 bis 16 Tagen. Die Amsel bekommt<br />
2 -3 Mal im Jahr Junge.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr über; im Winter<br />
ziehen Vögel aus dem Norden zu.<br />
Besonderheiten: Der ursprünglich scheue Waldvogel<br />
hat sich dem Leben in Städten und Dörfern<br />
stark angepasst; heute ist er der häufigste Vogel<br />
Deutschlands.<br />
Singdrossel<br />
Aussehen: Die Drossel ist kleiner als die Amsel<br />
und hat eine braune Oberseite und eine rahmweiße,<br />
gefleckte Unterseite.<br />
Stimme: melodiöser Gesang; mehrere Laute wie<br />
„didi didi didi“, „zip zip zip“, „tülip tülip tülip“, bis<br />
spät abends in die Dunkelheit hinein.<br />
Nahrung: Schnecken, Würmer, Insekten, deren<br />
Larven, ab Sommer auch Beeren, Früchte<br />
Nest: Sie bauen ihre Nester aus Gräsern in He -<br />
cken, Büschen oder Fichten, die sie innen mit<br />
Lehm und Erde auskleiden. Das Weibchen legt ab<br />
März 3 - 5 Eier, Junge schlüpfen nach 14 Tagen.<br />
Sie brüten bis zu 3 Mal im Jahr.<br />
Wann zu sehen: Von März bis August, dann ziehen<br />
sie in den Süden Europas.<br />
Besonderheiten: Die Singdrossel trägt ihren Namen<br />
zurecht, sie gehört mit zu den besten Sängern<br />
unter unseren einheimischen Vögeln.<br />
Blaumeise<br />
Aussehen: Die Blaumeise kannst du an ihren<br />
blauen Flügel- und Schwanzfedern, ihrem gelben<br />
Bauch und ihrem weißen Gesicht erkennen. Ihr<br />
Schnabel ist kurz und gedrungen.<br />
Stimme: glockenheller Gesang; beginnt meist<br />
mit einem hohen „tii-tii“ und endet mit einem<br />
hübschen Triller, bei Gefahr „tscherrretetet“.<br />
Nahrung: Insekten, Spinnen, auch Beeren, Obst,<br />
Samen<br />
Nest: Die Blaumeise baut ihr Nest oft in Baumhöhlen,<br />
manchmal nistet sie auch in alten Briefkästen<br />
oder nutzt Nistkästen. Sie brütet zwischen<br />
12 und 17 Tagen und bekommt 8 - 10 Junge.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr über; im Herbst<br />
oft in Trupps mit anderen Meisen.<br />
Besonderheiten: Blaumeisen sind sehr lebhaft.<br />
Sie sind geschickte Turner und hängen oft kopfüber<br />
an dünnen Ästen.<br />
Rotkehlchen<br />
Aussehen: Du kannst es leicht an seiner roten<br />
Brust und seiner rundlichen Gestalt erkennen. Es<br />
hat einen kurzen, schmalen Schnabel.<br />
Stimme: lange Strophen, um sein Revier zu markieren,<br />
typischer Warnruf ist ein schnelles „tickick-ick“.<br />
Nahrung: Insekten, Larven, Beeren, Früchte<br />
Nest: hat eine tiefe Mulde und wird aus Moos,<br />
Gras und Blättern gebaut. Sie nisten bevorzugt<br />
am Boden zwischen Wurzeln, in Erdlöchern oder<br />
im Gras. Gern benutzen sie alte Nester von anderen<br />
Vögeln und brüten zwischen April und<br />
Juli. Das Weibchen legt 3 - 7 Eier, Junge schlüpfen<br />
nach 12 - 15 Tagen . Viele Rotkehlchen brüten<br />
2 Mal im Jahr.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr über.<br />
Besonderheiten: Rotkehlchen gehören zu den<br />
wenigen Arten, die auch im Winter ihre Reviere<br />
verteidigen, daher kann man dann auch ihren Gesang<br />
hören.<br />
Feldsperling/<br />
Haussperling<br />
Aussehen: Der Feldsperling ist größtenteils graubraun<br />
und hat einen kurzen, kräftigen Schnabel.<br />
Du erkennst ihn an seinem schwarzen Fleck seitlich<br />
am Kopf und an seinem weißen Ring um den Hals.<br />
Das Männchen vom Haussperling hat dagegen einen<br />
grauen Mittelscheitel, helle Wangen, braunschwarze<br />
Rückenfedern und eine helle Unterseite.<br />
„Frau Spatz“ trägt bei beiden Arten ein schlichtes<br />
Graubraun.<br />
Stimme: einsilbiges „tschilp“<br />
Nahrung: Samen, Getreidekörner, Insekten<br />
Nest: überdacht aus Halmen, Stängeln und einem<br />
warmen Federpolster. Sie nisten in Baumhöhlen,<br />
Nischen an Hauswänden oder Nistkästen. Das<br />
Weibchen legt 4 - 6 Eier, Junge schlüpfen nach 12 -<br />
13 Tagen. Feldsperlinge brüten auch 2 Mal im Jahr.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr über.<br />
Besonderheiten: Sperlinge (auch Spatzen genannt)<br />
leben in direkter Nähe zum Menschen.
Gimpel (Dompfaff)<br />
Aussehen: Er hat einen schwarzen Kopf, einen<br />
kräftigen kurzen und fast schwarzen Schnabel,<br />
einen grauen Rücken, schwarze Flügel mit weißem<br />
Streifen und einen schwarzen Schwanz.<br />
Du erkennst das Männchen an seiner auffallend roten<br />
und das Weibchen an seiner graubraunen Brust.<br />
Stimme: Gesang unauffällig und leise; ruft wohlklingend<br />
„diüü“<br />
Nahrung: Samen, Beeren, Knospen, Insekten<br />
Nest: meist in Nadelbäumen, sehr versteckt. Das<br />
Weibchen legt von Mai - Juli zweimal 4 - 6 Eier<br />
und bebrütet sie alleine. Brutdauer 13-14 Tage.<br />
Wann zu sehen? Ganzjährig, im Frühjahr und<br />
Sommer in Wäldern, Parks, Friedhöfen und<br />
Landschaften mit vielen Sträuchern.<br />
Besonderheiten: Früher wurden Gimpel als Käfigvogel<br />
gehalten und man brachte ihnen bei,<br />
eine komplizierte Melodie nachzupfeifen. Dann<br />
konnte man sie teuer verkaufen.<br />
Buchfink<br />
Aussehen: kurzer und kräftiger Schnabel, das<br />
Männchen hat eine rotbraune Brust und Wangen,<br />
der Kopf ist blaugrau; das Weibchen hat einen<br />
beige-grünlichen Farbton.<br />
Stimme: ist ein „tititü“ oder ein „tititi“<br />
Nahrung: Samen, Getreide, Früchte, Insekten<br />
Nest: halbkugelig in Astgabeln von Bäumen oder<br />
höherem Gebüsch, das Weibchen baut es aus<br />
Moos und Flechten. Buchfinken brüten 2 Mal im<br />
Jahr - Ende April und im Juni; nach 2 Wochen<br />
schlüpfen 4 - 6 Jungen.<br />
Wann zu sehen? Ganzjährig. Der Buchfink lebt<br />
meist in Wäldern, ist aber auch oft in Parks und<br />
Gärten mit vielen Bäumen anzutreffen.<br />
Besonderheiten: Dem Buchfinken wird die Fähigkeit<br />
nachgesagt, das Wetter vorherzusagen, weil<br />
er oft, bevor es regnet eintönig „trüb“ ruft. Dieser<br />
Ruf wird „Regenruf“ genannt.<br />
Zaunkönig<br />
Aussehen: spitzer und leicht gebogener Schnabel,<br />
gehört zu den kleinsten einheimischen Singvögeln.<br />
Er ist ein schlechter Flieger, der sich meist<br />
hüpfend fortbewegt. Sein rostbraun gestreiftes<br />
Gefieder sorgt für eine perfekte Tarnung.<br />
Stimme: sehr lauter und hoher Gesang<br />
Nahrung: Insekten, Spinnen, Samen<br />
Nest: in Wurzeln umgestürzter Bäume oder in<br />
Wurzelstöcken an Bachufern, manchmal auch<br />
zwischen Holzbalken. Das Männchen baut kugelartige<br />
Nester, von denen das Weibchen eines<br />
auswählt. Zwischen Ende April und Anfang Mai<br />
legt die Zaunkönigin 5 -8 Eier. Nach 14 Tagen<br />
schlüpfen die Jungen.<br />
Wann zusehen: Ganzjährig<br />
Besonderheiten: Der König der Zäune kommt<br />
fast problemlos durch jeden Zaun und ist bester<br />
Sänger unserer Heimat.<br />
Rabenkrähe<br />
Aussehen: Du erkennst sie an ihrem glänzend<br />
schwarzen Gefieder und ihrem kräftigen<br />
Schnabel.<br />
Stimme: Krächzt „krah“ oder „arrr“<br />
Nahrung: Insekten, deren Larven, Schnecken,<br />
Würmer, kleinere Tiere, Eier, Aas, Abfälle,<br />
Samen, Früchte, Wurzeln<br />
Nest: aus Zweigen, das innen mit Moos und Gras<br />
ausgelegt wird, in Gehölzen und hohen Einzelbäumen,<br />
auch auf Gittermasten gebaut. In der<br />
Zeit von April bis Juni legt sie 2 - 6 Eier. Das<br />
Weibchen brütet alleine. Die Brutdauer beträgt<br />
20 Tage.<br />
Wann zu sehen: Ganzjährig<br />
Besonderheiten: Rabenkrähen sind sehr intelligent.<br />
Eichelhäher<br />
Aussehen: Du erkennst ihn leicht an seinen<br />
leuchtend blau-schwarzen Flügeln und seinem<br />
rosa-braunen Körper, dem schwarzen Bart und<br />
den schwarz-weißen Flügeln mit blau schillernden<br />
Federn.<br />
Stimme: krähende Rufe, lauter, rätschender<br />
Alarmruf<br />
Nahrung: Früchte wie Eicheln, die er im Boden<br />
als Wintervorrat versteckt.<br />
Nest: Das Männchen baut es aus Zweigen und<br />
Aststückchen in Baumkronen oder in Büschen.<br />
Das Weibchen legt 5 - 6 Eier. Diese werden 17<br />
Tage lang bebrütet.<br />
Wann zu sehen: Ganzjährig<br />
Besonderheiten: Seinen Namen verdankt der Eichelhäher<br />
seiner Lieblingsspeise. Bis zu 10 Eicheln<br />
kann er im Kehlsack tragen - und dazu<br />
nicht selten noch eine im Schnabel.<br />
Buntspecht<br />
Aussehen: Sein Federkleid ist weiß, rot und<br />
schwarz, er hat große weiße Schulterflecken, ein<br />
Teil des Schwanzes ist rot. Der Schnabel ist stark,<br />
gerade und kegelförmig, fast wie ein Meißel. Seine<br />
Beine haben spitze Krallen. Das Männchen erkennst<br />
du an seinem roten Fleck am Hinterkopf.<br />
Stimme: ein harter „kick“- Ruf<br />
Nahrung: Insekten, deren Larven, auch Eier,<br />
Jungvögel, Samen, Tannenzapfen<br />
Nest: Jedes Jahr hacken sie eine Höhle in den<br />
Baumstamm eines kranken Nadel- oder Laubbaumes.<br />
Andere Vögel benutzen ihre alten Nester<br />
zum Brüten. Das Weibchen legt im Mai 4 - 7<br />
Eier, die sie 10 - 12 Tage bebrütet.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr.<br />
Besonderheiten: Mit seinem Schnabel kann er<br />
Höhlen in die Stämme hacken oder Insekten herausholen,<br />
die er mit seiner harpunenähnlichen<br />
Zunge aufspießt.<br />
Elster<br />
Star<br />
Mehl-/Rauchschwalbe<br />
Aussehen: Du erkennst sie an ihrem schwarzweißen<br />
Gefieder mit langem Schwanz. Die Unterbrust<br />
und die Schulterfedern sind weiß; das<br />
ganze übrige Gefieder ist schwarz, sie läuft und<br />
hopst viel am Boden.<br />
Stimme: ein raues "Schak" oder "Krak", welches<br />
verbunden wie "Schakerak" klingt.<br />
Nahrung: Insekten, deren Larven, Regenwürmer,<br />
kleine Tiere, Vogeleier, Aas, Abfälle; im<br />
Winter vor allem Samen, Beeren, Früchte<br />
Nest: aus Zweigen mit Dach und seitlichem Eingang,<br />
auf Bäumen oder höheren Dornensträuchern.<br />
Ende Februar legt sie 7 - 8 Eier, Junge<br />
schlüpfen nach etwa 3 Wochen.<br />
Wann zu sehen: Das ganze Jahr über.<br />
Besonderheiten: Unangenehm wird die zahme<br />
Elster durch ihre Sucht, glänzende Dinge zu verstecken.<br />
Aussehen: Du erkennst ihn an seinem schwarz<br />
bläulich glänzenden Gefieder mit wenigen weißen<br />
Punkten und seinem gelben Schnabel. Im<br />
Winter ist der Schnabel dunkel und das Gefieder<br />
hat viel mehr weiße Punkte. Er hat einen kurzen<br />
Schwanz. Längere Strecken fliegt er gleitend und<br />
bewegt sich am Boden laufend, nicht hüpfend.<br />
Stimme: schrille Pfiffe, ahmt viele Vogelstimmen<br />
und Geräusche nach; Männchen schlagen<br />
dabei mit den Flügeln.<br />
Nahrung: Würmer, Insekten, Spinnen, Schne -<br />
cken, Beeren, Früchte, Samen<br />
Nest: in Baumhöhlen und Nistkästen, gelegentlich<br />
auch an Gebäuden. Das Weibchen legt 4-7<br />
Eier und brütet 14 Tage.<br />
Wann zu sehen: Im Spätherbst ziehen sie in großen<br />
Schwärmen in den Süden.<br />
Besonderheiten: Vogel des Jahres 2018.<br />
TEXT: KATJA MILKOV-ANOWSKI. BILDER: FRIEDA GALITSCH © WWW.WALDOWVERLAG.DE<br />
Aussehen: Du erkennst die Mehlschwalbe an ihrer<br />
schneeweißen Unterseite, Kopf und Oberseite sind<br />
braun; das Gefieder auf der Oberseite glitzert blauschwarz<br />
und der Schwanz ist flach gegabelt. Rauchschwalben<br />
haben lange Schwanzspieße, eine rostrote<br />
Stirn und Kehle sowie einen weißen Bauch.<br />
Stimme Mehlschwalbe: kurz schwätzend, ruft<br />
„schrrip“, oder „brüt“. Bei Rauchschwalben: zwitschernd<br />
und plaudernd; ruft "witt witt".<br />
Nahrung: Jagt Insekten in der Luft.<br />
Nest: Mehlschwalben bauen geschlossene Nester<br />
aus Lehm, brüten in Gruppen außen an Gebäuden<br />
unter Dachvorsprüngen. Rauchschwalben brüten<br />
hingegen in offenen Napfnestern. Die Weibchen<br />
legen bis zu 2 Mal im Jahr zwischen Mai und September<br />
2-5 Eier, Junge schlüpfen nach 16 Tagen.<br />
Wann zu sehen: April - Oktober, überwintern in<br />
Südafrika.<br />
Besonderheiten: Schwalben kehren immer an ihren<br />
Geburtsort zurück.
Annchen Dannchen<br />
Dittchen Dattchen<br />
teber de beber de bittchen battchen,<br />
teber de bebber de bu, drin bist du!<br />
Lied und Fingerspiel<br />
Klein<br />
Häschen<br />
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➊ Klein Häschen wollt‘ spazieren geh’n,<br />
Mit Zeige- und Mittelfinger einer Hand Hasenohren darstellen.<br />
Ringfinger, Daumen und kleiner Finger werden zum Hasenschnäuzchen zusammengenommen.<br />
spazieren ganz allein,<br />
Mit dem gezeigten Häschen „hüpfend“ spazierengehen.<br />
da hat’s das Bächlein nicht geseh’n<br />
Mit der anderen Hand liegend in Wellenbewegungen das Wasser darstellen.<br />
und plumps fiel es hinein.<br />
Mit dem Häschen auf der Hand ins Wasser hüpfen und „mitreißen“ lassen.<br />
➋ Das Bächlein lief dem Tale zu,<br />
Weiterhin Wellenbewegung machen.<br />
dort wo die Mühle steht,<br />
Mit vor dem Körper überkreuzten Händen Mühlenflügel darstellen.<br />
und wo sich ohne Rast und Ruh‘das große Mühlrad dreht.<br />
Übereinanderliegende Hände vor dem Körper als Mühlrad drehen.<br />
➌ Ganz langsam drehte sich das Rad,<br />
Mühlrad bzw. Hände langsam drehend bewegen.<br />
fest hielt’s der kleine Has‘<br />
Gezeigten Hasen auf den waagrecht liegenden Arm setzen und Arm/Hand langsam weiterdrehen.<br />
und als er endlich oben war,<br />
Ist der Arm oben angelangt, mit dem Hasen herunterspringen.<br />
sprang er vergnügt ins Gras.<br />
Mit dem Hasen hüpfen.<br />
➍ Klein Häschen läuft geschwind nach Haus‘,<br />
Schnell mit gezeigtem Hasen hüpfen.<br />
vorbei ist die Gefahr, die Mutter klopft das Fell ihm aus,<br />
Mit den Fingern der anderen Hand die Hasenmutter darstellen und mit dieser über den kleinen Hasen streichen.<br />
bis dass es trocken war.<br />
Weiterstreichen.<br />
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BILDER: EVA-MARIA OTT-HEIDMANN<br />
23
Zwichtel: „Summ, summ, summ - ist hier vielleicht noch<br />
ein Zimmer frei? Ich brauche nicht viel Platz. Und ich kann<br />
euch im Garten helfen...!“<br />
Tessie: „Zwichtel, ich vermute, aus dir spricht eine Biene?“<br />
Zwichtel: „Genau! Denn viele Bienen finden bei uns kein<br />
passendes Zuhause mehr und sind ganz verzwichtelt auf<br />
der Suche nach einer Wohnung für sich und ihre Kinder.“<br />
Tessie: „Oh, und wie kann man ihnen helfen?“<br />
Zwichtel: „Mit einem Insektenhotel!“<br />
Tessie: „Oh ja, lass uns eins bauen! Welche Insekten sind<br />
dann unsere Gäste?“<br />
Zwichtel: „Vor allem Wildbienen, davon gibt es mehrere<br />
hunderte Arten! Sie leben meist nur ein Jahr und in unserem<br />
Hotel könnten ihre Larven überwintern. Im Frühling<br />
werden die jungen Bienen geboren und könne wieder fleißig<br />
Pollen sammeln und unsere Pflanzen bestäuben.“<br />
Tessie: „Können die Wildbienen uns stechen?“<br />
Zwichtel: „Nein! Sie haben zwar einen Giftstachel, mit<br />
dem sie ihre Beute lähmen. Aber der kann nicht durch unsere<br />
Haut dringen. Wildbienen verteidigen auch nicht ihr<br />
Nest. Während die Honigbienen in Völkern gehalten werden<br />
oder Wespen und Hornissen um eine Königin herum<br />
ein Nest bauen, leben die Wildbienen allein.“<br />
Tessie: „Auf geht’s! Wer macht mit? Für Garten oder Balkon!<br />
Wir helfen den Bienen uns zu helfen!“<br />
Insektenhotel aus einer Kiste<br />
Material: eine alte Holzkiste oder Schublade, Lehmpulver<br />
zum Anrühren oder Naturlehm, Draht, Handbohrer,<br />
Holzstücke von Laubbäumen (Buche, Eiche, Esche, Obstbäume)<br />
mit vorgebohrten Löchern (das Holz sollte abgelagert,<br />
unbehandelt und möglichst ohne Risse sein). Um<br />
die Zimmer einzurichten, braucht ihr: alte Zweige, Bambus,<br />
Schilf, Tannenzapfen, leere Schneck enhäuschen,<br />
Holzwolle, Stroh, Steine ...<br />
Die Durchmesser der Niströhren sollten zwischen 2 und 9 mm<br />
liegen. Wenn ihr Zweige durchbohren wollt, dann sollten diese<br />
möglichst tief sein, das Ende dürft ihr aber nicht durchbohren.<br />
Die Bohrungen müssen glatt und nicht ausgefranst ausgeführt<br />
werden.<br />
1. Mischt den Lehm mit<br />
Wasser an und füllt damit<br />
die untere Schicht der<br />
Kiste.<br />
2. Stellt die Kiste aufrecht hin,<br />
füllt unten eine Schicht mit<br />
Lehm und stecht Löcher<br />
hinein. Nicht ganz durchstechen!<br />
6. Nach jeder Ebene fügt ihr eine<br />
Lehmschicht hinzu, damit auch alles<br />
hält. Damit Halme und Stöck -<br />
chen nicht verrutschen, bindet ihr<br />
sie mit einem Stück Draht zusammen.<br />
In dickere Holzstücke<br />
könnt ihr mit einem Handbohrer<br />
verschieden große Löcher<br />
bohren.<br />
7. An einem sonnigen, wind- und regengeschützten<br />
Platz aufstellen, mindestens 50cm vom Boden erhöht,<br />
mit der offenen Seite nach Süden oder Südost,<br />
also vollsonnig ausgerichtet, auf einem<br />
Balkon, einer Terrasse oder in<br />
den Garten, sicher angebracht.<br />
Auch im Winter draußen an seinem<br />
Platz lassen, damit keine Insekten<br />
unnatürlich vorzeitig schlüpfen und<br />
sterben müssen.<br />
3.-5. Jetzt könnt ihr euer Hotel nach eurem Geschmack<br />
ausstatten: Die einzelnen Zimmer könnt ihr unterschiedlich<br />
einrichten zum Beispiel mit Schilfhalmen.<br />
Die sind innen hohl und für Wildbienen<br />
gut geeignet. Die Halme<br />
schneidet ihr einfach mit der Gartenschere<br />
auf die richtige Länge zu.<br />
24
Einfache Nisthilfen für den Balkon<br />
Aus einer leeren Dose, durchbohrten<br />
Bambusstangen (das Ende nicht<br />
durchbohren!) und einer Schnur,<br />
kannst Du ein Hotel für Wildbienen<br />
bauen. Du kannst die Dose<br />
auch mit anderen röhrenförmigen<br />
Elementen wie Schilf, hohle Stängel<br />
oder Naturstrohhalme befüllen. Damit du die Nisthilfe später<br />
gut aufhängen kannst, stichst du vor der Befüllung<br />
oberhalb des Bodens zwei kleine Löcher in die Wand. Dadurch<br />
steckst du ein kleines gebogenes Stück Draht (z. B.<br />
halbe Büroklammer) hinein. Daran hängst du mit einer<br />
Schnur die Dose auf. Damit deine Füllung gut hält, bringst<br />
du am Dosenboden zuerst eine Lehmschicht ein und<br />
befüllst diese dann. Fertig!<br />
Oder du nimmst ein trockenes und unbehandeltes<br />
Stück Holz, in das du viele Löcher bohrst<br />
(hauptsächlich 6 mm). Wenn du<br />
magst, kannst du noch ein Dach<br />
dazu zimmern.<br />
Auch Pappröhren aus recycelter<br />
Pappe lassen sich gut verwenden.<br />
Dein 5 Sterne Insektenhotel<br />
Wenn ihr gleich ein großes Insektenhotel bauen wollt, holt euch Hilfe von Erwachsenen. Dieses einzigartige Projekt<br />
dauert einige Tage, dafür werdet ihr aber am Ende gleich dreifach belohnt: als Handwerker, Tier- und Naturschützer!<br />
Material: unbehandelte Holzbretter nach Bedarf (vor Baubeginn<br />
planen), Bretter zum Abteilen von Fächern, Säge,<br />
Nägel, Hammer, Bohrer, Schrauben, Gartenschere, Lehm<br />
oder Lehmpulver zum Anrühren, daumendicke, elastische<br />
Weidenruten, Schilf, Zweige, Bambusrohre, hohle<br />
oder markhaltige Stängel, dünne Ästchen, gut getro -<br />
cknete Baumscheiben (nur Harthölzer verwenden!),<br />
Zapfen, kleine Steine, Hohlziegel<br />
Zimmert aus dem Holz einen Rahmen. Ergänzt dieses Grundgerüst<br />
mit einigen Fächern durch ein paar hineingebaute<br />
kleinere Bretter. Die genaue Anordnung und Aufteilung<br />
bleibt euch überlassen. Als Dach eignet sich ein Brett, dass an<br />
allen Seiten übersteht und leicht schräg geneigt ist. Natürlich<br />
muss das Hotel nach vorne hin offen, hinten jedoch geschlossen<br />
sein. Damit das Ganze sicher steht, könnt ihr das<br />
Grundgerüst mit Einschlaghülsen im Boden befestigen.<br />
(5–8 mm Durchmesser) kleine Löcher (ca. 1 cm) drücken<br />
und dazwischen kleine Steine setzen. Oder ihr nehmt die<br />
Hohlziegel und füllt deren Löcher mit Schilfhalmen. Wenn<br />
ihr sie nicht füllt, wird sich kein Insekt dort einnisten! Zwischenräume<br />
könnt ihr mit kleinerem Material füllen. Dazu<br />
eignen sich kleinere Holzscheite, Schilfhalme, Holunderstöcke,<br />
Bambus und Lehm.<br />
Euer Hotel ist bezugsfertig!<br />
Für die spannende Befüllung der einzelnen Zimmer legt<br />
ihr das Füllmaterial immer so in die Fächer, dass es<br />
von der Rückwand gehalten wird. Bei den Bohrungen<br />
der Löcher darauf achten, dass diese tief genug sind<br />
(Ende nicht durchbohrt).<br />
Als Füllung eignen sich junge Zweige, aber auch Bambusrohre<br />
mit vorgebohrten Löchern, Baumscheiben<br />
mit Bohrlöchern bis 10 cm Tiefe<br />
(Durchmesser der Bohrlöcher: 3 – 10 mm) oder<br />
einfach gesammelte Tannenzapfen.<br />
Ein Zimmer könnt ihr mit Weidenruten ausstatten:<br />
Flechtet diese in eins der Fächer und schmiert die<br />
Lehmmischung von unten nach oben beidseitig in das<br />
Geflecht, anschließend antrocknen lassen. Ein weiteres<br />
Zimmer könnt ihr mit Lehm füllen und in den gerade<br />
noch feuchten Lehm mit einem Stöckchen<br />
TEXT: KMA. BILDER: JANA TRAVNICKOVA<br />
25
Wie das Elefantenkind<br />
seinen Rüssel bekam<br />
Es gab einmal eine Zeit – aber das ist schon sehr lange her –<br />
da hatte der Elefant noch keinen Rüssel. Er hatte nur eine<br />
schwarze, knollige Nase, die war so groß wie ein Stiefel und<br />
ließ sich hin und her schwenken; doch er konnte mit dem<br />
kurzen Ding nichts vom Erdboden aufheben.<br />
Nun lebte da einmal ein Elefant, ein ganz besonderer Elefant,<br />
ein Elefantenkind. Das platzte beinahe vor unersättlicher<br />
Neugierde, das heißt, es hatte immerfort Fragen zu stellen.<br />
Es fragte seinen langbeinigen Onkel, den Vogel Strauß, warum<br />
seine Schwanzfedern gerade so und nicht anders gewachsen<br />
seien; und sein langbeiniger Onkel Strauß zog ihm<br />
eins über mit seinen langen Beinen. Es fragte seine schlanke<br />
Tante, die Giraffe, warum sie so viele Flecken auf der Haut<br />
hätte; und seine schlanke Tante, die Giraffe, zog ihm eins<br />
über mit ihrem harten Huf. Aber trotzdem blieb seine Neugierde<br />
unersättlich! Es fragte seinen fetten Onkel, das Nilpferd,<br />
warum seine Augen so rot wären; und sein fetter Onkel,<br />
das Nilpferd, zog ihm eins über mit seinem fetten Fuß.<br />
Dann fragte es seinen wolligen Onkel, den Pavian, warum die<br />
Melonen nicht anders schmeckten; und sein wolliger Onkel,<br />
der Pavian, zog ihm eins über mit seiner wolligen Pfote.<br />
Eines schönen Morgens stellte das neugierige Elefantenkind<br />
eine schöne neue Frage, die es noch niemals gestellt hatte.<br />
Es fragte: „Was speist das Krokodil zu Mittag?“ Da riefen alle<br />
laut und erschreckt: „Pst! pst!" und zogen ihm auf der Stelle<br />
eins über. Als alles vorüber war, ging das Elefantenkind zu<br />
dem Kolokolo Vogel; der saß mitten in einem Dornbusch.<br />
Das Elefantenkind sagte: „Mein Vater und meine Mutter,<br />
meine Tanten und meine Onkel, alle haben mir eins übergezogen,<br />
weil ich so unersättlich neugierig bin; aber trotzdem<br />
möchte ich wissen, was ein Krokodil zu Mittag speist!"<br />
Da krächzte der Kolokolo Vogel betrübt: „Geh zum großen<br />
graugrün-schlammigen Limpopostrom; an dessen Ufern<br />
stehen hohe Fieberbäume. Dort such dir die Antwort auf<br />
deine Frage selbst!"<br />
Aber trotzdem und immer noch blieb die Neugierde des<br />
Elefantenkindes unersättlich! Es stellte Fragen über alles,<br />
was es sah und hörte, roch oder spürte oder anfasste, und<br />
alle seine Onkel und Tanten zogen ihm eins über.<br />
Am nächsten Morgen packte sich das unersättliche Elefantenkind<br />
fünfzig Kilogramm Bananen und Zuckerrohr und<br />
siebzehn Wassermelonen auf und sagte zu all seinen lieben<br />
Verwandten: „Lebt wohl! Ich gehe jetzt zum großen graugrün-schlammigen<br />
Limpopostrom, an dessen Ufer hohe<br />
Fieberbäume stehen, denn ich muss herausfinden, was das<br />
Krokodil zu Mittag speist!" Und so zogen ihm alle noch eins<br />
über und wünschten ihm dabei „Glückliche Reise".<br />
Darauf ging das Elefantenkind eilig davon, mit etwas brennender<br />
Haut, aber durchaus nicht verstimmt. Es aß seine<br />
Melonen und warf die Schalen beiseite, denn wie hätte es sie<br />
ohne Rüssel sammeln können?<br />
26
Es marschierte von Südafrika nach Südostafrika, von Südostafrika<br />
nach Mittelafrika und von Mittelafrika immer weiter<br />
nordöstlich. Es aß die ganze Zeit über Melonen, bis es<br />
schließlich zum großen graugrün-schlammigen Limpopostrom<br />
kam, an dessen Ufern hohe Fieberbäume wachsen.<br />
Bis zu jenem Tag hatte das unersättliche Elefantenkind noch<br />
niemals ein Krokodil gesehen, und es wusste auch nicht, wie<br />
eins aussieht. Aber seine Neugier war eben unersättlich.<br />
Das erste, was ihm zu Gesicht kam, war eine<br />
doppelgescheck te klappernde Riesenschlange, die sich um<br />
einen Felsen geringelt hatte. „Entschuldigung",<br />
sagte das Elefantenkind sehr<br />
höflich, „hast du nicht etwas wie ein<br />
Krokodil in dieser fremden Gegend<br />
gesehen?"<br />
wünschte, schon wieder eins übergezogen zu bekommen.<br />
„Komm her, mein Kleines", rief das Krokodil, „warum fragst<br />
du nach solchen Sachen?" „Entschuldigung", sagte das Elefantenkind<br />
sehr höflich, „mein Verwandten haben mir alle<br />
eins übergezogen, und schließlich auch die doppelgescheck -<br />
te klappernde Riesenschlange mit dem schlüpfrigen<br />
Schwanz, die nicht weit von hier auf dem Felsen liegt und die<br />
stärker zuschlägt als alle anderen. Dies sage ich nur, weil ich<br />
jetzt nichts mehr übergezogen haben möchte."<br />
„Komm her, mein Kleines", knurrte das Krokodil, „ich bin das<br />
Krokodil", und es weinte Krokodilstränen, um zu beweisen,<br />
dass es nicht log. Da stockte dem Elefantenkind der Atem,<br />
und keuchte vor Aufregung; es kniete am Ufer nieder und<br />
rief freudig: „So bist du das Wesen, das ich in all den langen<br />
Tagen gesucht habe? Würdest du die Freundlichkeit haben,<br />
mir zu sagen, was du zu Mittag speist?"<br />
„Komm hierher, mein Kleines", erwiderte das Krokodil, „ich<br />
sage es dir ins Ohr." Da legte das Elefantenkind seinen Kopf<br />
dicht an den speckigen, dreckigen Rachen des Krokodils.<br />
Doch das Krokodil packte es bei seiner kleinen Nase, die bis<br />
zu diesem Augenblick nicht größer war als ein Stiefel.<br />
„Ich denke", sagte das Krokodil, und es sprach dabei durch<br />
die Zähne, ungefähr so: „Ich denke, heute kommt zuerst das<br />
Elefantenkind dran." - Darüber war das Elefantenkind sehr<br />
entsetzt, und es bat mit bebenden Nasenflügeln: „Lass los,<br />
du tust mir ja weh!"<br />
„Ob ich ein Krokodil gesehen habe?" fragte die doppelgescheckte<br />
klappernde Riesenschlange mit fürchterlich wütender<br />
Stimme, „was wirst du mich noch alles fragen?" „Entschuldigung",<br />
bat das Elefantenkind, „aber könntest du so<br />
freundlich sein und mir mitteilen, was es zu Mittag speist?"<br />
Da ringelte sich die doppelgescheckte klappernde Riesenschlange<br />
wie der Blitz von ihrem Felsen herunter und zog<br />
dem Elefantenkind mit ihrem schlüpfrigen Schwanz eins<br />
über. „Seltsam", meinte das Elefantenkind, „meine Verwandten<br />
haben mir alle eins übergezogen, weil ich so unersättlich<br />
neugierig bin - und ich vermute, hier liegt der Fall ebenso."<br />
So sagte das Elefantenkind der doppelgescheckten klappernden<br />
Riesenschlange sehr höflich Lebewohl und half ihr<br />
noch, sich wieder um den Felsen zu ringeln; es ging seiner<br />
Wege, mit etwas brennender Haut, aber durchaus nicht verstimmt,<br />
aß Melonen und warf die Schalen fort, weil es sie<br />
ohne Rüssel ja nicht sammeln konnte.<br />
Plötzlich trat es dicht am Ufer des großen graugrün-schlammigen<br />
Limpopostroms, wo die Fieberbäume stehen, auf einen<br />
harten Gegenstand; es hielt ihn für einen Baumstamm.<br />
Aber es war in Wirklichkeit ein Krokodil, das mit einem<br />
Auge zwinkerte.<br />
Da rutschte die doppelgescheckte klappende Riesenschlange<br />
von ihrem Felsen herunter und zischelte: „Mein junger<br />
Freund, wenn du nicht augenblicklich so kräftig ziehst wie<br />
du nur kannst, wird dich meiner Ansicht nach dein neuer Bekannter<br />
in den nassen Fluss ziehen, ehe du auch nur um Hilfe<br />
rufen kannst."<br />
Da setzte sich das Elefantenkind auf seine kleinen Schinken<br />
und fing an zu ziehen und zu zerren und zu reißen, und seine<br />
Nase wurde lang und länger. Das Krokodil platschte ins<br />
Wasser und schlug es mit seinem Schwanz, dass es schäumte,<br />
und das Elefantenkind zog und zerrte und riss.<br />
Seine Nase wurde länger und länger, und es stemmte sich<br />
mit seinen vier kleinen dicken Beinen fest gegen den Boden;<br />
es zog und zerrte und riss, und seine<br />
Nase wurde immer noch länger.<br />
Das Krokodil wirbelte<br />
seinen Schwanz herum<br />
wie einen<br />
Windmühlenflügel;<br />
„Entschuldigung", sagte das Elefantenkind sehr höflich,<br />
„hast du vielleicht ein Krokodil in dieser Gegend gesehen?"<br />
Da zwinkerte das Krokodil mit dem anderen Auge<br />
und hob seinen Schwanz halb aus dem Schlamm; das<br />
Elefantenkind trat sehr höflich zurück, weil es nicht<br />
27
aber das Elefantenkind zog und zerrte und riss, und bei jedem<br />
Ruck wurde seine Nase unweigerlich ein Stü ckchen länger<br />
- und das tat furchtbar weh!<br />
Das Elefantenkind fühlte, wie seine Beine nachgaben und<br />
rutschten, und es sagte durch seine Nase, die nun schon<br />
fast anderthalb Meter lang war: „Das wird zuviel!"<br />
Da kroch die doppelgescheckte klappernde Riesenschlange<br />
wieder von ihrem Felsen herunter,<br />
schlang sich mit einem doppelten<br />
Kreuzknoten um die Hinterbeine des<br />
Elefantenkindes und sagte: „Du tollkühner<br />
und unerfahrener Fremdling, wir wollen<br />
uns jetzt gemeinsam zu einer ernstlichen<br />
Anstrengung aufraffen.“<br />
Das Krokodil zerrte, und das Elefantenkind<br />
zerrte. Das Krokodil zerrte wieder,<br />
aber das Elefantenkind und die doppelgescheckte<br />
klappernde Riesenschlange zerrten<br />
noch stärker; schließlich musste das Krokodil<br />
die Nase des Elefantenkindes<br />
loslassen, und dabei gab es einen<br />
Plumps, dass man es oben und<br />
unten am Limpopostrom<br />
hören konnte.<br />
Das Elefantenkind fiel sehr plötzlich und hart hintenüber, aber<br />
sein erster Gedanke war, der doppelgescheckten klappernden<br />
Riesenschlange sehr höflich: „Danke vielmals", zu sagen. Dann<br />
versorgte es seine arme langgezogene Nase mit einem Verband<br />
aus kühlen Bananenblättern und hängte sie in den graugrün-schlammigen<br />
Limpopostrom, um sie zu kühlen.<br />
„Warum tust du das?" fragte die doppelgescheckte klappernde<br />
Riesenschlange. „Entschuldigung", erwiderte das<br />
Elefantenkind, „aber meine Nase hat sich scheußlich verändert,<br />
und ich warte, ob sie nicht wieder kleiner wird." „Da<br />
kannst du lange warten", höhnte die doppeltgescheckte<br />
klappernde Riesenschlange. „Mancher weiß nicht, was gut<br />
für ihn ist."<br />
Das Elefantenkind blieb sitzen und wartete drei Tage, dass<br />
seine Nase wieder kleiner würde. Aber sie wurde nicht kleiner,<br />
und vom vielen Hinsehen schmerzten bereits die Augen.<br />
Das Krokodil hatte die Nase des Elefantenkindes zu einem<br />
wirklichen Rüssel ausgezerrt, so wie ihn heutzutage jeder<br />
Elefant trägt.<br />
An Ende des dritten Tages kam eine Fliege und stach das<br />
Elefantenkind in die Schulter; ehe es noch wusste, was es tat,<br />
hob es seinen Rüssel und schlug die Fliege in die Flucht.<br />
„Vorteil Nummer eins!" erklärte die doppelgescheckte klappernde<br />
Riesenschlange. „Das hättest du mit deiner Knollennase<br />
niemals gekonnt. Versuche jetzt ein wenig zu essen."<br />
Bevor das Elefantenkind wusste, was es tat, hatte es seinen<br />
Rüssel ausgestreckt und ein großes Bündel Gras abgerissen.<br />
Es staubte es an seinen Vorderbeinen ab und<br />
stopfte es in sein Maul.<br />
28
„Vorteil Nummer zwei!" lobte die doppelgescheckte klappernde<br />
Riesenschlange. „Das hättest du mit deiner Knollennase<br />
niemals gekonnt. Findest Du nicht, dass die Sonne sehr<br />
heiß brennt?" „Richtig", gab das Elefantenkind zu; und bevor<br />
es wusste, was es tat, hatte es eine Ladung Schlamm von den<br />
Ufern des großen graugrün-schlammigen Limpopostromes<br />
in seinen Rüssel geladen und klatschte sie sich auf den Kopf,<br />
machte sich so eine kühle Schlammütze, aus der es hinter<br />
seinen Ohren herabtröpfelte.<br />
„Vorteil Nummer drei!" pries die doppelgescheckte klappernde<br />
Riesenschlange. „Das hättest du mit deiner Knollennase<br />
niemals gekonnt. Möchtest du nicht einmal wieder eins<br />
übergezogen bekommen?" „Entschuldigung!" sagte das Ele -<br />
fantenkind, „aber das möchte ich ganz und gar nicht." -<br />
„Aber würdest du vielleicht jemand anderem gern eins überziehen?"<br />
fragte die doppelgescheckte klappernde Riesenschlange.<br />
„Das würde ich von Herzen gern tun!" antwortete<br />
das Elefantenkind. „Schön", meinte die doppelgescheckte<br />
klappernde Riesenschlange, „deine neue Nase wird dir sehr<br />
nützlich sein, wenn du jemandem eins überziehen willst."<br />
„Danke sehr", sagte das Elefantenkind, „das will ich mir merken<br />
- und jetzt will ich nach Hause gehen zu all meinen teuren<br />
Verwandten und will es gleich ausprobieren."<br />
So wanderte das Elefantenkind heim durch ganz Afrika und<br />
schwenkte lustig seinen Rüssel. Wenn es Appetit auf Früchte<br />
hatte, riss es sich die Früchte vom Baum, statt wie früher<br />
zu warten, bis sie herabfielen. Wenn es Lust bekam Gras zu<br />
fressen, rupfte es sich das Gras vom Boden ab, statt wie früher<br />
sich mühselig niederzuknien. Wenn die Fliegen es stachen,<br />
brach es sich eine Zweig ab und benutze ihn als Fliegenwedel.<br />
Da machte es seinen Rüssel lang und warf zwei seiner lieben<br />
Brüder zu Boden. „Bananen und Melonen!" riefen alle, „wo<br />
hast du diesen Kniff gelernt! Und was hast du mit deiner<br />
Nase gemacht?" „Ich habe vom Krokodil an den Ufern des<br />
großen graugrün-schlammigen Limpopostroms eine neue<br />
Nase bekommen", erwiderte das Elefantenkind; „ich fragte<br />
es, was es zu Mittag speist, und es gab mir dies hier als Andenken."<br />
„Es sieht hässlich aus", meinte sein wolliger Onkel der Pavian.<br />
„Das ist wahr", gab das Elefantenkind zu, „aber es ist sehr<br />
nützlich", und es packte mit dem Rüssel seinen wolligen Onkel,<br />
den Pavian, an einem seiner wolligen Beine und schlenkerte<br />
ihn in ein Hornissennest. Darauf zog das unartige Ele -<br />
fantenkind all seinen lieben Verwandten etwas Ordentliches<br />
über, bis ihnen die Hut brannte und sie höchst erstaunt waren.<br />
Auch trompetete es seinen fetten Onkel, das Nilpferd,<br />
an und spritzte ihm Wasser ins Ohr, wenn er gerade sein<br />
Mittagsschläfchen hielt – aber niemals erlaubte es, dass jemand<br />
den Vogel Kolokolo anrührte<br />
Schließlich wurde die Lage für all seine teueren Verwandten<br />
so gefährlich, dass einer nach dem andern sich eilig aufmachte<br />
nach dem großen graugrün-schlammigen Limpopostrom,<br />
an dessen Ufern überall Fieberbäume stehen, um<br />
sich vom Krokodil neue Nasen zu holen. Nachdem die Elefanten<br />
zurückgekehrt waren, ließ einer den anderen in Ruhe.<br />
Und warum wohl? Seit jener Zeit haben alle Elefanten auch<br />
einen solchen Rüssel wie das unersättlich neugierige Elefantenkind.<br />
TEXT: NACH RUDYARD KIPLING. BILDER: MONIKA OBSER.<br />
An einem dunklen Abend traf das Elefantenkind all seine<br />
teuren Verwandten wieder, und es rollte seinen Rüssel ganz<br />
dicht zusammen und rief: „Wie geht's, wie geht's?"<br />
Alle waren erfreut, es wiederzusehen, und sagten sogleich:<br />
„Komm her, wir wollen dir für deine unersättliche Neugier<br />
eins überziehen." - „Pah", prahlte das Elefantenkind, „ihr habt<br />
keine Ahnung! Das könnt ihr ja nicht, aber ich kann es, und<br />
ich will es euch zeigen."<br />
29
KINDERREPORTER UNTERWEGS<br />
Tierkinder und Tierschutz<br />
Wo kann man Tiere und deren Kinder in der Natur entdeck en<br />
und seltene Arten noch dazu? Was hat das mit einem Naturschutzgebiet<br />
zu tun? Diese Fragen haben sich unsere Kinderreporterinnen<br />
Lilly und Leonie gestellt und sich für euch in Hamburg<br />
auf den Weg ins Haus der Wilden Weiden, Höltigbaum, gemacht.<br />
Was das ist und welche Rolle die Biestmilch im Leben eines<br />
Kälbchens spielt, hat ihnen der Chef, Herr Hellwig, verraten.<br />
Was ist das Haus der Wilden Weiden Höltigbaum eigentlich?<br />
Das Haus der Wilden Weiden ist zum einen ein Ausstellungshaus,<br />
in dem die Besucher erfahren warum der Höltigbaum ein<br />
Naturschutzgebiet ist, was hier passiert, was wir machen und<br />
zum anderen ein Pflegehof mit Tieren, die wir betreuen.<br />
Wofür setzen Sie sich ein?<br />
Wir setzen uns für den Erhalt und Schutz der Natur ein. Der Höltigbaum<br />
ist ein ganz besonderes Gebiet, weil es hier noch viele<br />
seltene Tiere und Pflanzen gibt. Hier kann man eine große Vielfalt<br />
an Tier- und Pflanzenarten sehen, vor allem zahlreiche Insektenarten<br />
wie Schmetterlinge und Heuschrecken - das ist etwas<br />
Schönes, da heutzutage die Insekten generell weniger werden.<br />
Was für Tiere haben Sie im Höltigbaum?<br />
Auf unserem Pflegehof leben Rinder, die sich Galloways nennen.<br />
Das ist eine robuste Rinderart, die auch nicht so gutes Gras<br />
vertragen kann. Das findet sie lecker und kann es gut verwerten.<br />
Außerdem haben wir noch Schafe – das Bentheimer Landschaf,<br />
welches eine alte Landrasse ist, das ebenfalls sehr genügsam<br />
ist und auch altes Gras frisst. Die modernen Schafrassen<br />
sind dagegen etwas wählerischer, sie bevorzugen das saftige,<br />
grüne Gras. Zusätzlich haben wir auch noch ein paar Ziegen.<br />
Wie viele Tiere haben Sie?<br />
Wir haben 95 Galloways (Rinder ohne Hörner), eine Highland-<br />
Kuh mit Hörnern, 43 Schafe und sieben Ziegen.<br />
Wozu sind die Tiere da? Was machen Sie mit den Tieren?<br />
Die Tiere sind quasi meine Kollegen, weil sie arbeiten müssen<br />
während ich im Büro sitze (lacht). Sie fressen die Flächen kurz.<br />
Das ist das Wertvolle am Naturschutzgebiet: die kurzgefressenen<br />
Bereiche, dann wieder Bäume, Büsche, kleine Wäldchen<br />
- dieser Wechsel zwischen offenen Flächen und Gras, Büschen<br />
und Bäumen ist hier das Besondere und ganz wichtig für seltene<br />
Tiere und Pflanzen. Wenn man hier gar nichts machen<br />
würde und wenn die Tiere hier nicht fressen würden, dann<br />
wäre alles bewachsen mit Wald und Büschen, dann würde alles<br />
zuwachsen.<br />
Welche Wildtiere schützen Sie in Ihrem Naturschutzgebiet?<br />
Wir schützen seltene Tierarten wie Käfer, Heuschrecken, Frösche<br />
und Vögel. Auffällig ist zum Beispiel der Neuntöter – ein<br />
Vogel mit einem schwarzen Streifen um die Augen. Er mag<br />
es, wenn die Landschaft halb offen ist: Gras, offener Bereich<br />
und Büsche im Wechsel, da sitzt er gerne auf einem Busch und<br />
guckt nach fetten Käfern im kurzen Gras. Eine weitere sehr<br />
seltene Art ist das Blutströpfchen - ein Schmetterling, das auf<br />
der Roten Liste steht. – Tiere, die besonders selten sind, kommen<br />
auf eine spezielle Liste, die man Rote Liste nennt.<br />
Zu den seltenen Pflanzenarten gehören bei uns Tausendgüldenkraut,<br />
das man früher auch für medizinische Zwe cke eingesetzt<br />
hat; es war so wertvoll wie 1000 Gulden (früheres<br />
Zahlungsmittel wie heute der Euro). Bitte nicht ausgraben:<br />
heute bekommt man für das Kraut kein Geld mehr.<br />
Wie viel Monate braucht es, bis die Tierkinder (Kuh, Ziege,<br />
Schaf) auf die Welt kommen?<br />
Bei den Rindern dauert es 8,5 Monate – fast so lange wie bei<br />
den Menschen - bei den Schafen 5 Monate.<br />
30
Wie viele Tierkinder werden jedes Jahr dort geboren?<br />
Bei den Rindern sind es etwa 30 Kälber - bei 38 Mutterkühen.<br />
Bei den Rindern sind Zwillingsgeburten selten, bei den Schafen<br />
hingegen gibt es oft Zwillingsgeburten.<br />
Brauchen Tierkinder eine besondere Pflege oder ein<br />
besonderes Futter?<br />
Das besondere Futter hat die Mutter immer dabei! Es ist wichtig,<br />
dass die Kälber die Muttermilch bekommen. Bei den Tieren<br />
heißt die erste Milch Biestmilch. Die sieht sehr zähflüssig<br />
aus und enthält ganz wichtige Stoffe, die die Kälbchen gesund<br />
halten und sie mit allen nötigen Abwehrstoffen versorgt.<br />
Wenn die Kälber die Milch nicht bekommen – zum Beispiel,<br />
weil Mutter und Kind nach der Geburt getrennt werden -<br />
merkt man das das gesamte Leben des Tieres: Es ist immer<br />
ein wenig schwächer und anfälliger für Krankheiten, daher ist<br />
diese Milch ganz wichtig zu Beginn. Die Kälber werden bei uns<br />
bis zu neun Monaten von der Mutter gesäugt und werden<br />
nicht getrennt. Die Tierkinder laufen immer mit den Müttern<br />
mit, irgendwann fangen sie an, Gras zu fressen und mit neun<br />
Monaten brauchen sie keine Milch mehr. Dann trennen wir<br />
Mutter und Kind, sie sind dann auf einer anderen Weide. Das<br />
ist am Anfang immer ein bisschen gemein, weil Mutter und<br />
Kind sich suchen und ganz laut muhen; sie sagen: „Hier bin ich.<br />
Wo bist du?“ Das dauert ungefähr zwei Tage und dann hören<br />
sie auf.<br />
Wie alt werden ihre Tiere - Rinder, Schaf und Ziege?<br />
Sie können 20 Jahre alt werden. Bei uns werden die Tiere älter<br />
als in der normalen Landwirtschaft. Dort verlassen die Kühe<br />
zum Beispiel nach 4-5 Jahren den Hof. Mit 10-12 Jahren sind<br />
die Rinder zu alt um, Kinder zu bekommen. Dann bleiben einige<br />
trotzdem bei uns. Sie laufen weiter und pflegen das Naturschutzgebiet.<br />
So können sie bis zu 20 Jahre alt werden.<br />
Frauen haben. Er ist eigentlich nur für die Fortpflanzung da,<br />
sonst hat er keine Funktion als Vater.<br />
Wenn wir 18 sind, dann sind wir erwachsen. Wann ist das bei<br />
den Tierkindern soweit?<br />
Die Galloways sind mit drei Jahren erwachsen, dann können<br />
sie selber Kinder bekommen. Das könnten sie auch schon mit<br />
einem Jahr, aber das versuchen wir zu verhindern, daher trennen<br />
wir jüngere Tiere nach Jungs und Mädchen.<br />
Können auch Kinder im Haus der Wilden Weiden mitmachen?<br />
Wir haben ein Umweltbildungszentrum, in dem die Kinder an<br />
Kursen teilnehmen und die Natur entdecken können. Es ist ein<br />
vielfältiges Programm. Zum Beispiel könnt ihr durch unser<br />
Gelände streifen und ein steinzeitliches Dorf im Wald bauen.<br />
Das darf man normalerweise im Naturschutzgebiet nicht, im<br />
Wald von den Wegen abgehen, aber hier dürft ihr das im Ferienprogramm.<br />
Was können wir zum Tierschutz beitragen?<br />
Ihr könnt euch im Naturschutzgebiet so verhalten, dass ihr<br />
euch in der Natur richtig verhaltet, das heißt zum Bespiel auf<br />
den Wegen bleiben, keinen Müll in die Natur werfen. Oder aber<br />
ihr nehmt an freiwilligen Aktionen teil, bei denen ihr mitanpacken<br />
könnt. Dann werden zum Beispiel Dornbüsche oder<br />
Birken entfernt. Wir haben auch Schulklassen aus dem Umfeld,<br />
die diese Aktion mit uns hier gemeinsam durchführen.<br />
Spielen Tierkinder eigentlich genau so gerne wie wir Kinder?<br />
Die Lämmer springen und toben und zeigen ganz viel Lebensfreude.<br />
Sie jagen sich oder klettern auf den Rücken von der Mutter, das<br />
sieht sehr lustig aus. Bei den Rindern ist es anders: die Kälber jagen<br />
sich nicht, aber sie sind gern in der Gruppe zusammen. Wenn ganz<br />
viele Kälbchen zusammen sind, ist meist eine Mutterkuh dabei, die<br />
aufpasst während die anderen Mütter Freizeit haben.<br />
Kümmert der Vater sich auch um die Kälber oder muss alles<br />
die Mutter machen?<br />
Nein, der Vater kümmert sich gar nicht um die Kälber. Wir haben<br />
auch nur einen Bullen, der mitläuft, ein Bulle kann 30<br />
FOTOS TIERE: STIFTUNG NATUR IM NORDEN;<br />
ALLE ANDEREN FOTOS: SANDRA KOLLMANN.<br />
31
Bewegliche Tierbilder malen<br />
Im Anklang an das bewegliche Spatzenbild unserer Malerin Frieda Galitsch im vergangenen Heft möchten wir heute auch<br />
kleine Leser dazu anregen, bewegliche Bilder zu gestalten. Auf diese Weise lassen sich ganze Bilderbücher für jüngere Geschwister<br />
erstellen.<br />
Hierzu benötigst du zwei oder drei Bildebenen (Bild 1-3), die<br />
nach dem Malen rechts und links an den Rändern aufeinander<br />
geklebt werden. (Bild 4)<br />
➊<br />
Aus diesen Bildebenen können nun die Tierchen (Bild 7)<br />
auftauchen. Diese werden gesondert auf einen Zeichen -<br />
karton gemalt, nach unten hin mit einem Stiel verlängert<br />
und zuletzt ausgeschnitten.<br />
Nun lassen sich diese Tierchen mithilfe des Stielchens durch<br />
die Ebenen führen.<br />
Du kannst Schmetterlinge aus einer Blumenwiese auffliegen,<br />
Häschen über eine Wiese springen oder Bärchen hinter<br />
einem Baum hervorkommen lassen.<br />
Die zweite Möglichkeit wie bei dem Spatzenbild besteht<br />
darin, Schlitze in ein gemaltes Bild (Bild 5) zu schneiden.<br />
Hier ist das Tierchen bereits zu sehen, wackelt hin und her<br />
oder wird z.B. als Entchen über eine Wasserlinie geführt.<br />
(Bild 6) Wichtig dabei ist, dass Mal- und Zeichenpapiere eine<br />
gewisse Festigkeit besitzen.<br />
➋<br />
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht gehen<br />
auch an einem Häuschen kleine Türchen oder Fensterläden<br />
auf, hinter denen sich ein Tierchen verborgen hält oder aus<br />
einer Höhle kriechen … ja was eigentlich? Wir sind gespannt<br />
…<br />
Lass Deine Bilder lebendig werden!<br />
➌<br />
➍<br />
32
➎<br />
➏<br />
➐<br />
➑<br />
➒<br />
TEXT: CORNELIA HAENDLER.<br />
BILDER 1-7: FELICA (15 JAHRE). BILDER 8,9: LUNA<br />
33
Von Bero Schuppener (8), Illingen<br />
Auf diesen Seiten drucken wir eure eigenen<br />
Kinder-Beiträge. Wir freuen uns über jeden Brief.<br />
Also, los geht’s! Was Kinder für Kinder schreiben,<br />
ist mit das Wichtigste in einer Kinderzeitschrift.<br />
Schreibt an:<br />
Waldow Verlag • Bornkampsweg 36 i • 22926 Ahrensburg<br />
Einsendeschluss: 30. April 2018<br />
Stute mit Fohlen, von Hannah Hillebrecht (6), Landsberg<br />
Von Lena Helminger (5), Katsdorf<br />
„Tierkinder“ von Valerie (2) mit Hilfe ihrer Schwester Hannah (10), A-Faistenau<br />
„Tierkinder“ von Selma Schuppener (10), Illingen<br />
PREISMAL -<br />
WETTBEWERB<br />
Wer malt mir das<br />
schönste Bild von<br />
seinem Lieblingstier?<br />
Die drei schönsten<br />
Bilder bekommen je einen süßen Tierradiergummi von mir.<br />
Schickt euer Bild mit Namen, Alter und Adresse an:<br />
Magdalena Sobko, Weiße-Hütte-Weg 2, 99094 Erfurt<br />
34<br />
Von Jana Bayra
HALLO VORHANG - AUF<br />
LESERINNEN & LESER!<br />
Ich würde mich freuen, wenn ihr<br />
mir ein Bild von eurem Lieblingstierbaby<br />
schicken würdet!<br />
Es ist egal ob gebastelt, geklebt<br />
oder gezeichnet. Ich versende<br />
auch für jeden einen kleinen<br />
Preis! (Deshalb sendet eure<br />
Adressen bitte mit!)<br />
Laura Kaplan, Pörnbacherstr.<br />
27a, 85084 Langenbruck<br />
Ich verlose für die ersten Kinder einen Preis und für<br />
die nächsten 2 Kinder gibt es Trostpreise.<br />
Bitte schreibt an:<br />
Anouk Bleiker, Lindenbergstr. 7, 8630 Rüti, Schweiz<br />
Von Anouk Bleiker (10)<br />
TIERGESCHICHTEN WETTBEWERB<br />
Wer schreibt mir die spannendste oder lustigste Geschichte über<br />
sein Lieblingstier und malt mir noch ein passendes Bild dazu? Für<br />
die zwei besten Bilder und Geschichten gibt es eine kleine<br />
Überraschung. Die kleineren Kinder unter euch können sich<br />
natürlich beim Aufschreiben der Geschichte an ihre großen<br />
Geschwister oder an ihre Eltern wenden.<br />
Eure Geschichte und euer Bild mit eurem Namen, Alter und<br />
Adresse in einen Umschlag und... ab geht die Post an:<br />
Sonia Weingart, Friedrichsanfang 48b, 99330 Crawinkel<br />
Eine Zwergengeschichte<br />
Es war einmal ein kleiner Zwerg, der wohnte in einer Baumhöhle. Oben aus den Baumwipfeln<br />
guckte er runter. Der Zwerg hieß Zwuck. Eines Tages schaute er aus seinem<br />
Baumwipfel und sah ein Mädchen und einen Jungen unten stehen. Die Beiden unterhielten<br />
sich darüber, dass es einfach so nicht weiterging, dass sie so arm waren. Der<br />
Zwerg sah in der Ferne ein Haus stehen. Das war das Haus von den Kindern. Aus dem<br />
Haus guckte eine Frau, die rief: „Essen ist gleich fertig“. Die Kinder sagten: „Ach man,<br />
jetzt gibt es bestimmt schon wieder nur Suppe und Wasser“.<br />
Der Zwerg hörte das alles und dachte bei sich: „Die armen Kinder – sie brauchen bestimmt<br />
meine Hilfe“. Der Zwerg war nämlich sehr reich, weil er viel Gold unten in der<br />
Erde gefunden hatte. Er nahm ein bisschen Gold und tat es in einen Beutel und warf<br />
es zu den Kindern. Die Kinder bemerkten es nicht gleich. Plötzlich hörten sie ein leises<br />
Klackern. Als sie sich umdrehten, sahen sie den Beutel. Sie dachten erst: „Wer hat<br />
denn hier so einen alten Beutel unter dem Baum verloren?“ Als sie ihn öffneten,<br />
glänzte ihnen Gold entgegen. Sie schauten nach, ob noch ein Brief dabei war.<br />
Der Zwerg schrieb eine Nachricht, faltete den Zettel zu einem Papierflieger und ließ ihn aus dem Baumwipfel hinab zu den Kindern fliegen.<br />
Er landete direkt vor ihren Füßen. Die Kinder dachten: „Für wen ist das wohl?“ Aber sie waren neugierig und lasen den Brief. Darin<br />
stand: „Liebe Kinder, ich möchte, dass ihr auch ein bisschen Geld habt und euch etwas kaufen könnt. Das Gold in dem Beutel ist für<br />
euch, damit es euch gut geht und damit ihr nicht mehr so arm seid. Lasst es euch gut gehen.“ Da dachten die Kinder, das müssen wir<br />
unserer Mama sagen und rannten mit dem Gold nach Hause.<br />
Nach dem Essen kamen sie wieder zu der alten Eiche und sahen hinauf. Da der Zwerg aus Versehen ganz viel Krach gemacht hatte, erblickten<br />
die Kinder seine Zipfelmütze. Der Zwerg duckte sich ganz schnell. Die Kinder sagten: „Bitte lieber Zwerg, versteck dich nicht<br />
vor uns. Wir wollen uns nur bei dir bedanken.“ Aber der Zwerg traute sich nicht und blieb oben. Die Kinder brachten ihm von da an jeden<br />
Tag leckere Beeren unter den Baum als Dankeschön. Und jeden Abend, wenn es dunkel wurde, holte der Zwerg den Korb mit den<br />
Beeren hoch in seinen Baumwipfel und freute sich.<br />
Und obwohl Zwerge sehr schüchtern sind, wurden die Kinder und der Zwerg noch beste Freunde.<br />
Laura Silva (7), Aichwald<br />
35
Brieffreundschaften<br />
Kostenloser Abdruck. Nichts für Schreibfaule!<br />
Hallo, ich heiße Lale und wünsche mir eine/n Brieffreund/in zwischen<br />
11 und 13 Jahren. Ich selber bin 12 Jahre alt. Meine Hobbys sind Lesen,<br />
Schreiben (Briefe, Bücher, Tagebuch) , Spielen, Toben und<br />
Malen. Ich würde mich freuen, wenn ihr ein Foto mitschickt.<br />
Ich schreibe auf jeden Fall zurück.<br />
Lale Maria Lambrecht, Todesfelder Str. 9, 24628 Hartenholm<br />
Hallo, ich bin Aimée. Ich bin 8 Jahre alt und gehe in die Klasse 3 der<br />
Freien Waldorfschule Minden. Meine Hobbys sind: Reiten, Schwimmen<br />
und Malen. Ich würde mich sehr über Eure Briefe freuen! Eure Aimée<br />
Aimée Cording, Granitstr. 14, 32429 Minden<br />
Hallo, ich heiße Mascha, bin 11 Jahre alt und gehe in die 5. Klasse. Ich lese,<br />
spiele mit meinen Kaninchen, sammle Briefmarken und spiele gerne mit<br />
Freunden im Wald. Ich würde mich über eine Brieffreundschaft<br />
freuen. Bis hoffentlich bald.<br />
Mascha Piene, Hürther Str. 14, 50321 Brühl<br />
Hallo, ich heiße Thalia und würde gerne eine Brieffreundin haben! Ich bin<br />
9 Jahre alt und meine Hobbys sind: Geige spielen, Fotografieren, Lesen<br />
UND natürlich Briefe schreiben! Schickt bitte ein Foto mit!<br />
Wenn Du mir schreiben willst, schreibe an:<br />
Thalia Obert, Porzellanallee 28, 71638 Ludwigsburg<br />
Hallo, schreibt einfach das Lösungswort, euren Namen,<br />
Alter und Adresse. Ich verlose kleine Preise! Ich schreibe<br />
100% zurück. Sharon Kuballa, Weissen 7, 88171 Weiler<br />
Hallo, ich bin Anael Benedikt und gehe in Emmendingen auf die Waldorfschule.<br />
Ich bin 11 Jahre alt und freue mich sehr über Brieffreundschaften<br />
(bis 13 J.). Ich fahre gerne Fahrrad, bin überhaupt gerne draußen,<br />
male und lese gern, interessiere mich für Bienen, schreibe Geschichten<br />
und spiele Klavier. Wenn du magst, schicke mir ein Foto von<br />
dir. Ich freue mich, wenn du mir schreibst.<br />
Anael Verneuil, Hochburgerstr. 25, 79312 Emmendingen<br />
1. Ihre Mutter jagt Mäuse<br />
2. Es schlüpft aus einem Ei<br />
3. Es jault manchmal<br />
4. Es kann fliegen und schwimmen<br />
Viel Spaß beim Lösen! Von Felix (7)<br />
aus Faistenau in Österreich<br />
Sommer 2018<br />
VORHANG AUF - HEFT 115<br />
Hausbau<br />
Vom<br />
Buschhäuschen<br />
bis zum<br />
Wolkenkratzer<br />
„Ich und Zwerge beim Schätzesuchen“<br />
von Lion Elija von der Gathen (5), Leipzig<br />
LUMISAM<br />
LUMISAM! Ja, dieses Wort gefällt mir am besten! Warum?<br />
Weil es für mich irgendwie magisch klingt. Doch<br />
ich hatte keine Ahnung, was es bedeuten könnte. Dann<br />
erfand ich das zweite Wort: LEILOLAN. Von da an wusste<br />
ich, was es war: Lumisam und Leilolan sind zwei kleine<br />
Feengeschwister, die im Wald leben und die Tiere beschützen.<br />
Im Winter gesellen sie sich zu den Bären und<br />
erzählen ihnen Gutenachtgeschichten, im Frühling lehren<br />
sie die Vogelküken das Fliegen, im Sommer fächeln<br />
sie sich gegenseitig Luft zu und im Herbst sammeln Lumisam<br />
und Leilolan Reiseproviant für die Vögel, die in<br />
den Süden fliegen.<br />
Und wie sieht dein Lieblingshaus aus?<br />
Und wenn ihr die zwei kleinen Feen einmal trefft, dann<br />
grüßt sie schön von mir!<br />
36<br />
SOPHIE HÖPLI (11), CH-ST. GALLEN
Auflösung Wörter-Preisrätsel<br />
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Hallo, liebe Kinder! Im letzten Heft gab es zwei Aufgaben.<br />
Die erste war, 8 versteckte Wörter zu finden, dein Lieblingswort<br />
davon auszusuchen und uns mitzuteilen, welche<br />
Bedeutung diese Wörter haben. Es ist sooooo spannend<br />
zu lesen, welche Bedeutungen ihr den Wörter gegeben<br />
habt. Seht selbst! Oben steht das beliebsteste Wort usw.<br />
RATOLAS: „Man stellt eine Flasche auf ein Stück Papier, darunter<br />
werden Kräuter geschoben und dann passiert irgendwo etwas“,<br />
„alter, lieber, schokoladenessender Drache“, ratlos, „Sonne,<br />
die das Obst reif macht“, Würfelspiel, ratlos, Motor, Name<br />
von Zwergen, die neuesten Sportschuhe für Ratten, vier Sessel<br />
stehen im Kreis, Raten ist zwecklos, Zwergenkönig, Nikolaus<br />
EILEWEI: bei großer Eile, Eisenbahn, Langeweile, Schimpfwort,<br />
schnell wegrennen, Abk.: Eile mit Weile, Eule, Ei, streicheln,<br />
jeder hat mal Eile, Aufschieben trotz Eile, langweilig,<br />
Schlaflied für Zwerge<br />
QUAMSIG: Ich habe gesiegt, emsig, Quatsch machen, geschlagener<br />
Joghurt, Bodensatz in Apfelsaftflasche, „dick, aufgedunsen,<br />
speckig“, „wenn jemand seine Arbeit mit viel Humor,<br />
Freude und Schnelligkeit erledigt“, „schusselig, verwirrt und<br />
ein wenig dumm“, faul sein, böse Qualle, einfallsreich bzgl.<br />
Spielideen, Schwanz<br />
LUMISAM: Sonne, Gummisamen, Topf, langsam (2x), Blumensamen,<br />
luftig, ganz viele Samen, Kind einer Blume, Katze,<br />
Luchsname, Liebe<br />
SALUTAMISCH: Komisch, erfrischend, eine Sprache, hochnäsig<br />
wie ein Sultan, ein Sahnesmuwi, fremde Sprache, „Sprache,<br />
die man im Paradies spricht“, Prost!, phantastisch<br />
ECKERKECKER: Nicht stubenreiner Hund, schmeckt lecker,<br />
Traktor mit eckigen Reifen, „Geräusch, wenn ein Eichhörnchen<br />
eine Nuss aufknackt“, Nuss, Lachen der Eichhörnchen,<br />
Knusperecken, Eichhörnchen<br />
KNITAMA: Strickfehler (eine rechte Masche fällt herunter),<br />
Baumart, Knete machen, buddhistische Lebensweisheit, „ein<br />
Motorrad, das ganz schnell um die Ecke knattert<br />
ARARAKUM: seltene Frucht, Gewürz (2x), Zauberei, Akku ist<br />
leer, Alarmanlage<br />
XIMAM: Scheffin, ein Ärgerwort, Maxim, kleiner Mann<br />
XUMISCH: Kaffee, Rose, Mischgetränk<br />
Lieder selber machen<br />
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Hier eine super Komposition nach unserem Text im letzten Heft!<br />
Bitte nachspielen und singen! Von M.Pesch aus Zulpich<br />
Die 2. Aufgabe war, ein eigenes Wort zu erfinden und die<br />
Bedeutung dazuzuschreiben. Hier sind sie alle, viel Spaß!!!<br />
Lesespiel „Wer kann es?“<br />
Alle neuen Wörter laut und richtig vorlesen!<br />
Wieviele Versprecher hast du beim 1. Mal? Wieviele<br />
beim 2. Mal? Und beim wievielten Mal gar keine?<br />
Kalkuss: Eine Bakterienart. Ditta: Ich habe Durst. Katinotisa:<br />
Kontaktlinsen. Quwatasch: Quellwasser. Audidi: Mit dem Auto<br />
angekommen. Schmiez: Fröhlich. Zrika: „Eine Sandburg, welche<br />
neben einer Pfütze steht, schmilzt.“ Ramiana: ein Name. Biesvievfus:<br />
Am längsten lebendes Lebewesen, seit Jahrtausenden<br />
verschollen. Repterus: Zauberspruch um etwas herbeifliegen zu<br />
lassen. Stolch: Marienkäfer. Hanespedentet: Hans. Baya-Baya:<br />
Klavier. Gomisch: komisch. Propfen: Masse zum Löcherstopfen.<br />
Ruliep: wenn der Frühling kommt und alles blüht. Wimaslaff:<br />
Winterschlaf. Heia: Schlafen. Omosmosmos: Lied. Qumanja:<br />
Affe. Guagua: Gurke. Klingo: ein Knoten. Ratatulis: iss es bitte<br />
leer. Weöweö: Der Radlader fährt auf der Baustelle. Knitamo:<br />
zerknitttert. Westaxa: Weihnachten. Friesa: Optische Flecke,<br />
nachdem man ins Licht geschaut hat. Miskodil: fliegendes Bett.<br />
Zacken: mit dem Fingernagel eines Fingers so lange unter dem<br />
Fingernagel eines anderen Fingers drücken, bis eine Hornhaut<br />
entsteht. Windolf: Waldorf. Verzwirnt: wenn etwas nicht so<br />
richtig klappt. Eselig: störrisch. Verzwuscht: verzaubert und<br />
weggehuscht. Lubbabenton: Luftballon. Afsknesbi: eine Giftpflanze.<br />
Schlarr: wenn eine Schraube klemmt. Uheu: Schnelles<br />
Auto auf der Carrerabahn. Bollich: gut, verdient Anerkennung.<br />
Limzianisch: informativ, kreativ und unterhaltsam (wie Vorhang<br />
Auf). Wasomara: Figuren, die man in Wolken erkennt. Lusamas:<br />
Seerosen. Hühers: ich habe dich lieb. Zweileiweit: Zeit. Mulovenda:<br />
großes Glück. Corite: Mannschaft. Babulantsch: kaputt. Celinkenfink:<br />
keine Bedeutung angegeben. Schramn: Schmarrn.<br />
Schawa: Schnee. Soawoa: Getränkemix aus Ananas, Zitrone, Apfel<br />
und Birne. Asokast: Weihnachtsbaum. Grischgras: Feuer<br />
prasselt. Gulo fraga: gute Frage. Arare: Berg mit Höhlen. Muttpatsch:<br />
eine Alge im Meer. Baumgewurzelt: keine Bedeutung angegeben.<br />
Lebreb: Holzsattel für Lamas. Rekoreka: langsam sein<br />
ist auch gut. Katarupse: schlecht schmeckende Gemüsesorte.<br />
Bopsig: schüchtern. Miquy: Katze & Qualle. Emavieralarm: lustig<br />
sein. Ahfamilytiermad: gehe in die Natur, dort wirst du die Liebe<br />
entdecken. Karoditi: Kaugummi. Schüller: Füller. Wamsbakklack:<br />
Nagellack. Knaschpeln: genüsslich abnagen. Ferganomenisch:<br />
toll, fantastisch, verschieden und doch gleich. Glenster<br />
putzen: dass Gespenster putzen. WomoOfen: Kaminofen für ein<br />
Wohnmobil. Kritwotanaz: Krautwicht. Spagil: unfertiger, falscher<br />
Spagat. Ralubam: alte, langsame Dampflokomotive. Mona<br />
boog: Motorrad. Mischilaka: Ballett. Xiofi: Elfenname. Frendu:<br />
Frieden. Schugan: Schwein. Mapa: Rufwort für Mama und Papa<br />
gleichzeitig. Xaxo: Glück. Meilonas: Schneefall. Clubam: Cooleschub.<br />
Schawa: Schnee. Kakorkumaluk: Kuckuck.<br />
Pulumip: Aufziehauto, das anhält, wenn man es hochhebt.<br />
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Erzähl uns<br />
von den<br />
Tieren…
In gespannter Aufmerksamkeit Tiere zu betrachten,<br />
kann ihr Geheimnis enthüllen und Fähigkeiten in uns<br />
wecken.<br />
Als wir von „Vorhang Auf“ den bekannten Naturforscher<br />
Wolf-Dieter Storl besuchten, erzählte er uns,<br />
wie die Ameisen ihn das Schreiben lehrten! Als verträumter<br />
Zehnjähriger war er schlecht in der Schule<br />
und hielt sich lieber in den wilden Wäldern auf. Deshalb<br />
konnte er lange, auch nach vier Schuljahren noch<br />
nicht schreiben.<br />
Als die Schüler zu Beginn der fünften Klasse einen<br />
Aufsatz über ihr Sommererlebnis schreiben sollten,<br />
waren es die Waldameisen, die der kleine Wolf-Dieter<br />
beschrieb. Stundenlang hatte er beobachtet, wie die<br />
kleinen Tierchen mit den Fühlern tastend sich begrüßten,<br />
Straßen bahnten, kleine Hölzchen und Nadeln<br />
transportierten, Eingänge bewachten und Raupen<br />
überwältigten, … .<br />
Das alles teilte der begeisterte Beobachter dem Papier<br />
mit und konnte von diesem Moment an schreiben –<br />
für den staunenden Lehrer ein unfasslicher Vorgang!<br />
Als Erwachsener erklärte Storl: „Schreiben erfordert<br />
Ameisenfleiß. Jeder schwarze Buchstabe auf weißem<br />
Papier eine Ameise. Jede Zeile eine Ameisenstraße.<br />
Ein Ameisenhaufen ist eigentlich eine Art Gehirn, ein<br />
Teil des Bewusstseins des Waldes.“ Andere Tierliebhaber<br />
erzählen von ungewöhnlichen Begegnungen oder<br />
verlorengegangenen Tieren, die auf unerwartete<br />
Weise wieder nach Hause fanden.<br />
Hattet auch ihr ein Erlebnis mit Tieren, das ihr uns<br />
aufschreiben wollt? Oder erzählt ihr uns lieber die Geschichte<br />
dieses Bildes? Was mag sich in diesem Bild ereignet<br />
haben? Was mag das Mädchen erlebt und beobachtet<br />
haben?<br />
Wir sind gespannt und freuen uns auf euren Beitrag!<br />
TEXT UND BILD: CORNELIA HAENDLER
WALDOW VERLAG<br />
9309 1/2018<br />
Waldow Verlag Vertrieb: Friedrich-Ebert-Damm 202 a D-22047 Hamburg Tel: 040-85379040<br />
Vorhang Auf Redaktion: Bornkampsweg 36 i D-22926 Ahrensburg Tel: 04102-8035680<br />
In jedem Geschöpf der Natur<br />
lebt das Wunderbare.<br />
Antisthenes