Hagel-Zelt - Vereinigte Hagelversicherung VVaG
Hagel-Zelt - Vereinigte Hagelversicherung VVaG
Hagel-Zelt - Vereinigte Hagelversicherung VVaG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HAGEL AKTUELL JOURNAL<br />
2<br />
3<br />
4<br />
8<br />
11<br />
MITGLIEDERINFORMATIONEN<br />
INHALT<br />
Geschäftsbericht 2006: Trotz vieler Schäden kein großer Schaden<br />
Schadenbilanz im Osten<br />
Schwerpunkt Bioenergiepflanzen<br />
Betriebsreportagen<br />
Polen: Mehrgefahrenversicherung<br />
12<br />
14<br />
16<br />
Meilenstein bei RapidEye<br />
November 2006<br />
Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Mugele<br />
Nachrichten, Aktuelles<br />
Foto: H. Dietrich Habbe
Gefahrengemeinschaft ein Stück entlastet<br />
Trotz vieler Schäden kein großer Schaden<br />
Das Jahr 2006 war von extrem unterschiedlichen<br />
Witterungsverläufen geprägt:<br />
Dem langen Winter mit weitgehend geschlossener<br />
Schneedecke folgte ein lang<br />
anhaltendes, viel zu kühles Frühjahr bis<br />
Pfi ngsten mit zurückgebliebener Vegetationsentwicklung.<br />
Ab dem 10. Juni setzte für zwei<br />
Monate Dauerhitze mit hochsommerlichen<br />
Temperaturen und nahezu täglichen Unwetterwarnungen<br />
ein. Der Wetterumschwung<br />
Anfang August brachte eine nasskalte Witterung<br />
mit ergiebigen Niederschlägen. Wetterextreme<br />
nehmen zu - das ist offensichtlich<br />
nicht mehr von der Hand zu weisen und wirkt<br />
sich auch auf die Erträge aus.<br />
Ertragseinbußen regional diff erenzieren<br />
Zwar ist die Gesamtproduktion nach den<br />
ersten Prognosen nicht so stark zurückgegangen<br />
wie ursprünglich erwartet, kleinräumig<br />
betrachtet ergibt sich aber ein sehr<br />
differenziertes Bild. Die Spanne reicht von<br />
fast 80%igen Ausfällen durch Witterungsextreme,<br />
insbesondere durch Dürre, bis zu<br />
sehr guten Erträgen, wobei zwischen den<br />
einzelnen Fruchtarten extreme Unterschiede<br />
zu verzeichnen sind: Bei der Wintergerste<br />
hat die Wasserversorgung zumeist<br />
noch gereicht, um ausreichende Erträge zu<br />
liefern. Winterweizen und Sommergerste<br />
haben aber extrem gelitten. Herrschten im<br />
Juli durch die lange Trockenheitsphase noch<br />
gute Bedingungen zur Ernte, wurde sie<br />
im August durch die andauernde Niederschlagstätigkeit<br />
stark behindert. Zum Glück<br />
waren in vielen Regionen die Erntearbeiten<br />
weit fortgeschritten, doch so mancher Landwirt<br />
wird den schönen Julitagen nachgetrauert<br />
haben, als er danach wochenlang nichts<br />
ernten konnte und die Getreidequalitäten<br />
von Tag zu Tag dahinschwanden.<br />
Ein Fünftel der Gesamtschäden im Mai<br />
2006 gab es eine Vielzahl an Schäden und<br />
viele bereits auffällig früh: Im Mai lagen<br />
schon 4.400 Schadenmeldungen vor, davon<br />
allein am 20. des Monats knapp 3.000.<br />
Der Juni mit fast 6.000 und der Juli mit<br />
über 7.000 Schadenmeldungen verlangten<br />
einen Dauereinsatz von Schätzern und<br />
Schadenorganisation. Dennoch blieben mit<br />
wenigen Ausnahmen großfl ächige Schäden<br />
aus. Auffällig waren die schweren<br />
Schadenereignisse vom 16. Juni bei Leipzig<br />
und an der Müritz bei Röbel. Die zahlreichen<br />
Unwetter, die sich in der Gluthitze des<br />
Sommers immer wieder in Form von regionalen<br />
Wärmegewittern bildeten, zehrten<br />
kräftig an den Nerven, da mit jeder Unwettermeldung<br />
auch die Gefahr eines größeren<br />
Schadenereignisses gegeben war. Dass die<br />
Gesamtentschädigung bei leicht höherer<br />
Zahl an Schadenmeldungen gegenüber dem<br />
Vorjahr gesunken ist, liegt an der geringeren<br />
Intensität der <strong>Hagel</strong>schäden. In der<br />
Hauptschadenzeit im Juni und Juli wurden<br />
immerhin 13.000 Schäden gemeldet nach<br />
heftigen Wärmegewittern, die aus dem extremen<br />
Aufeinandertreffen von Warm- und<br />
„Fakt ist: Wetterextreme nehmen zu und<br />
deren Folgen fallen regional sehr unterschiedlich<br />
aus. Das zeigen die diesjährigen<br />
Trockenheitsschäden, die mit 600 Mio. Euro<br />
bereits die Hälfte der Jahrhundertdürre<br />
2003 ausmachen. Wenn witterungsbedingte<br />
Schäden nur annähernd so abgesichert<br />
wären, wie es die <strong>Hagel</strong>schäden seit 180<br />
Jahren sind, wäre ein großer Risikofaktor<br />
für die Landwirtschaft eingedämmt!“<br />
Kaltluftfronten entstanden waren. Diese<br />
Gewitter brachten kaum Abkühlung, aus<br />
Sicht der VEREINIGTEN HAGEL eine Erklärung<br />
für die insgesamt geringere Schadenlast.<br />
Oft Unterversicherung erkennbar<br />
Die geänderte Zuckermarktordnung und<br />
die schwindende Vorzüglichkeit des Getreidebaus<br />
führten zu Flächenrückgängen, die<br />
nicht durch die Ausdehnung des Ölfruchtanbaus<br />
kompensiert werden konnten. Trotz<br />
eines leichten Zuwachses in der versicherten<br />
Fläche war die Versicherungssumme 2006<br />
leicht rückläufi g, da die Hektarwerte bei<br />
Zuckerrüben, wie erwartet, stark und beim<br />
Getreide leicht zurückgingen. Dabei wurde<br />
festgestellt, dass bei einigen Mitgliedern für<br />
das laufende Jahr eine deutliche Unterversicherung<br />
vorgelegen hat. Die diesjährige<br />
Preissituation stützt die Annahme, dass die<br />
Preise für das kommende Jahr eher fester<br />
sein dürften. Um eine ausreichende Absicherung<br />
im Schadenfall zu gewährleisten<br />
und ein böses Erwachen zu vermeiden, ist es<br />
oftmals unbedingt notwendig, die Hektarwerte<br />
anzupassen. Darauf wird in den<br />
Bezirksversammlungen und den Agenturen<br />
ausgiebig hingewiesen, denn bei Unterversicherungen<br />
kommt es im Schadenfall immer<br />
wieder zu Problemen.<br />
Talsohle durchschritten?<br />
Der Blick nach vorne stimmt die VEREINIGTE<br />
HAGEL etwas optimistischer. Nach Jahren des<br />
ständigen Rückgangs könnte die Talsohle<br />
durchschritten und auch in der Landwirtschaft<br />
wieder mit steigenden monetären<br />
Hektarerträgen zu rechnen sein. Die Zeichen<br />
für eine steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen<br />
Produkten, sei es zur Nahrungsmittelproduktion<br />
oder zur Energieerzeugung<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen,<br />
wird zumindest eine Trendwende in<br />
Richtung Preissteigerung einläuten. Eine<br />
positive Grundstimmung in der Landwirtschaft<br />
ist bereits deutlich spürbar und wird<br />
sich auch auf die vor- und nachgelagerten<br />
Bereiche übertragen.<br />
Dr. Rainer Langner<br />
2
Schadensbilanz im Osten<br />
Raps- und Getreidebestände eiskalt erwischt<br />
Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis<br />
Müritz: Am Freitag, dem 16. Juni, machten<br />
<strong>Hagel</strong>körner groß wie Tennisbälle in den<br />
Feldmarken Groß Kelle und Gotthun binnen<br />
zwanzig Minuten nahezu die gesamte Ernte<br />
zunichte. Vom Raps war außer den kahlen<br />
Stängeln kaum etwas übrig geblieben. Die<br />
Landschaft wirkte „wie rasiert“. Auch die<br />
Wintergerste wurde von den <strong>Hagel</strong>geschossen<br />
gnadenlos zertrümmert, beim Winter-<br />
Auch in und um Leipzig wurde der<br />
16. Juni zu einem im wahrsten Sinn des<br />
Wortes „schwarzen“ Freitag. Faustdicke<br />
Eisklumpen fi elen aus dem schwülheißen<br />
Gewitterhimmel und verletzten Menschen,<br />
demolierten Autos und schädigten Getreide-<br />
wie Gemüsefl ächen so stark, dass die<br />
Ernte vorbei war, bevor sie begonnen hatte.<br />
Bezirksdirektor Thomas Gehrke war betroffen<br />
von der Wucht der Verwüstungen, die das<br />
extreme <strong>Hagel</strong>unwetter verursacht hatte.<br />
weizen ragten die Halme ohne Ähren aus<br />
dem Boden – da erübrigte sich der Mähdreschereinsatz.<br />
Den Schätzern der Vorbesichtigungen<br />
stand die Fassungslosigkeit ins<br />
Gesicht geschrieben. <strong>Hagel</strong>schäden in dieser<br />
Stärke hatten sie in ihrer jahrzehntelangen<br />
Praxis bisher selten erlebt.<br />
Die Flächen waren versichert, wenn auch<br />
nicht in der Höhe, die optimal gewesen<br />
wäre, geben die betroffenen Landwirte zu.<br />
Rund 500 Schadenfälle waren zu beklagen<br />
mit einer Schadensumme von rund 1 Mio.<br />
Euro. Auf den so genannten Gemeinschaftstaxen<br />
hatte man sich über eine aktuelle<br />
Schadensbewertung ausgetauscht, um<br />
die regional verteilten unterschiedlichen<br />
Schadenbilder vergleichbar zu machen und<br />
sachlich richtig einzuschätzen. Die Endregulierungen<br />
erfolgten dann kurz vor der Ernte,<br />
als die Schadenbilder klar erkennbar waren.<br />
Angesichts der vielen Flächen, die für Ener-<br />
100 bis 200 Euro mehr an Hektarwerten<br />
hätten sich nun bezahlt gemacht. Oft genug<br />
verzichten Landwirte auf eine <strong>Hagel</strong>versicherung<br />
beim Getreide, obwohl es statistisch<br />
gesehen alle zwei Tage während der Vegetation<br />
hagelt – eine fatale Entscheidung,<br />
wenn man bedenkt, dass allein an einem Tag<br />
3,3 Mio. Euro an Entschädigungsleistung von<br />
der VEREINIGTEN HAGEL und KÖLNISCHEN<br />
HAGEL gezahlt wurden.<br />
<strong>Hagel</strong>schlossen Gemeinschaftstaxe in Kötschlitz Weizenschlag östlich von Leipzig<br />
giepfl anzen als nachwachsende Rohstoffe<br />
genutzt wurden, bekam das Quittieren der<br />
Schadenquote eine besondere Bedeutung:<br />
Dort, wo Landwirte Lieferverträge einzuhalten<br />
hatten, halfen die Entschädigungsleistungen,<br />
über Zukäufe den Lieferverpfl ichtungen<br />
nachzukommen.<br />
Dr. Bärbel Habbe<br />
3
Zukunftsmarkt „Nachwachsende Rohstoff e“<br />
Bioenergie weltweit stärker nachgefragt<br />
Die Rohölpreise haben sich in den letzten<br />
fünf Jahren verdoppelt, Grund hierfür ist die<br />
weltweit enorm gestiegene Nachfrage nach<br />
Erdölprodukten, insbesondere aus China und<br />
anderen Teilen Asiens. Unabhängig davon,<br />
ob die auf 1,73 Mrd. Tonnen Rohöl geschätzten<br />
globalen Erdölreserven tatsächlich sinken<br />
oder nicht, zählen Biokraftstoff e zu den<br />
Hoff nungsträgern im Energiemarkt, um endlich<br />
vom Erdöl unabhängiger zu werden.<br />
Während in Deutschland 2005 bereits<br />
3,6 % des gesamten Energieverbrauchs aus<br />
erneuerbaren Quellen gewonnen wurde,<br />
beträgt dieser Anteil am Primärenergieverbrauch<br />
weltweit schon 13,3 % – etwa 61 %<br />
der Energie aus erneuerbaren Energiequellen<br />
wird durch Biomasse bereit gestellt. Aktuelle<br />
Studien zeigen, dass bis zum Jahr 2030<br />
mit einem Energiepfl anzenanbau von 4 bis<br />
4,5 Mio. ha – das entspräche knapp 38 %<br />
der Ackerfl äche Deutschlands – rund 16 %<br />
des hiesigen Stroms, 10 % der Wärme und<br />
12 % des Kraftstoffs für PKW erzeugt werden<br />
könnten. Dies macht einen Bioenergieanteil<br />
am Primärenergieaufkommen von 15 % aus.<br />
Dabei kommt vor allem den Energiepfl anzen<br />
große Bedeutung zu. Energiegetreide<br />
und schnell wachsende Hölzer eignen sich<br />
zur Ganzpfl anzenverwertung. Der Heizwert<br />
von Pfl anzen ist vergleichbar mit dem von<br />
Holz, Torf und Braunkohle. Steinkohle besitzt<br />
hingegen den doppelten, Heizöl fast den<br />
dreifachen Heizwert.<br />
Volker Lindloff<br />
Quellen:<br />
Abb.1: Fachverband Biogas e.V.<br />
Abb.2: Tecson<br />
Abb.3: FAL Braunschweig<br />
Abb.1<br />
Abb.2<br />
Abb.3<br />
Entwicklung von Biogasanlagen<br />
50000<br />
Anzahl<br />
Anlagen<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
0<br />
Boomender Energiemarkt<br />
Methanerträge ausgesuchter Kulturen m 3 Methan/ha<br />
Mais<br />
Roggen<br />
Triticale<br />
Sonnenblumen<br />
Weizen<br />
Gras<br />
Raps<br />
1995 2000 2005 2010 2015 2020<br />
Getreidekorn<br />
Ölrettich<br />
Rohölpreise sind seit den 60er Jahren<br />
um das 20 fache gestiegen<br />
Weizenpreise sind<br />
um die Hälfte gefallen<br />
Rohölpreise 1960 - 2005<br />
US-$/Barrel<br />
10.000<br />
Elektrische<br />
Leistung MW<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
Phacelia<br />
1000 2000 3000 4000 5000 6000<br />
0<br />
4
Landwirtschaft als Energielieferant<br />
Der Anbau von Bioenergiepflanzen boomt<br />
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe<br />
schätzt für 2006 die Energie- und Industriepfl<br />
anzenanbaufl äche auf 1,56 Mio. ha,<br />
das entspricht 13 % der gesamten Ackerfl äche<br />
Deutschlands. Wichtigste Feldfrucht – vor allem<br />
für Biodiesel – ist Raps mit 1,1 Mio. ha.<br />
Der Anbau von Getreide und Mais zur Ethanolherstellung<br />
und Methanvergärung in<br />
Biogasanlagen erreichte rund 295.000 ha.<br />
Für 2007 wird ein Zuwachs von wenigstens<br />
200.000 ha Raps, 60.000 bis 80.000<br />
ha Mais sowie auch 40.000 ha Roggen zu<br />
Energiezwecken erwartet. Auch der Anbau<br />
von Ethanolrüben dürfte wegen steigender<br />
Verarbeitungskapazitäten der Ethanolwerke<br />
um bis zu 20.000 ha steigen. Ob<br />
als Rohstoff für Biodiesel, Methangas<br />
oder auch der zweiten Generation von<br />
Wenn Energie-Mais in die Knie geht<br />
Biokraftstoffen wie Biobutanol oder Zellulose-Ethanol,<br />
Energiepfl anzen müssen im<br />
Ertrag stabil hoch und sicher sein, wenn<br />
die Biogas- und Veresterungsanlagen wirtschaftlich<br />
laufen sollen. Bei witterungsbedingten<br />
Ertragsausfällen und mangelnder<br />
Lieferfähigkeit drohen kostspielige<br />
Deckungskäufe. Dadurch ergeben sich für<br />
manchen Betriebsleiter unerwartete existenzbedrohende<br />
Liquiditätsengpässe.<br />
Nichterfüllung von Lieferverträgen kann<br />
teuer werden<br />
Landwirte mit Lieferverträgen und -verpfl ichtungen<br />
gehen ein hohes Risiko ein. Wird<br />
bisher als Abrechnungsbasis für z.B. Biogasmais<br />
das gelieferte Frischgewicht pro Tonne<br />
Frischmasse gewählt, könnten künftig auch<br />
Maiskonkurrenz zwischen Trog und Tank?<br />
Nässe und Kälte im Frühjahr, Hitze und<br />
Trockenheit im Rekord-Juli, den wiederum<br />
ein außergewöhnlich kühler und regnerischer<br />
August ablöste – so lässt sich im Telegrammstil<br />
das Agrarwetter 2006 darstellen<br />
– unglückliche Umstände für einen erfolgreichen<br />
Maisanbau. Ein Unglück kommt selten<br />
allein: Wegen der vielerorts und gerade in<br />
den Höhengebieten verspäteten Aussaat<br />
und der unmittelbar folgenden Kälteperiode<br />
im Juni war die Maisentwicklung gehemmt,<br />
dies umso schlimmer, je höher die Lage.<br />
Es kam noch ärger: Die Wärme- und Trockenheitsperiode<br />
im Juli traf die Maisbestände<br />
im labilen geschwächten Zustand. Die Folge:<br />
Ab knapp einem Meter Höhenwachstum<br />
schoben die zwergwüchsigen Pfl anzen bereits<br />
die Fahnen. Die im August aufkommenden<br />
Regenfälle kamen zu spät und die erwartete<br />
Energiemasse fehlte.<br />
Dramatische Situation<br />
Viele Betreiber von Biogasanlagen haben zur<br />
Deckung des fehlenden Rohstoffbedarfes<br />
bereits im Juli Getreide aufgekauft und<br />
grün gehäckselt, um Engpässe in der Anlagenbeschickung<br />
zu vermeiden. In Gebieten,<br />
in denen sich Biogasanlagen konzentrieren,<br />
wie etwa im westlichen Rheinland-Pfalz,<br />
hatte das unverzüglich Auswirkungen auf<br />
den Getreidepreis.<br />
Kaum Zukauf möglich<br />
Wie aber steht es mit den Zukaufsmöglichkeiten<br />
von Mais? Hier ist die Situation mittlerweile<br />
als dramatisch zu bezeichnen, da<br />
die kaufwilligen Biogasanlagen-Betreiber<br />
im Wettbewerb mit milcherzeugenden Betrieben<br />
stehen, die ebenfalls dringend auf<br />
Maissilage angewiesen sind. So hat sich<br />
bereits im August ein Preisniveau von etwa<br />
27 Euro je Tonne Silomais gebildet, das durch<br />
die wachsende Nachfrage noch weiter steigen<br />
wird. Die angespannte Situation trifft<br />
die Nachfrageseite, zumal ja auch in Höhengebieten<br />
die Getreideernte nur mit erheblichen<br />
Mengen- und Qualitätsverlusten<br />
erfolgen konnte. Des Einen Freud, des An-<br />
Parameter einbezogen werden, die Einfl uss<br />
auf die Methanausbeute bei Mais haben,<br />
wie z.B. der Trockensubstanzgehalt. Das ist<br />
zwar fairer hinsichtlich der Lieferbedingungen,<br />
erhöht aber auch erheblich das Abnahme-<br />
und Preisrisiko des Anbauers. Um Energiepfl<br />
anzen zu versichern, sollte folgendes<br />
unbedingt berücksichtigt werden:<br />
Im Anbaujahr sind zunehmend zwei Kulturen<br />
hintereinander zu versichern.<br />
Die gewählten Hektarwerte müssen<br />
das Risiko von Deckungskäufen bei bis<br />
zu 25 % höheren Preisen am Markt mit<br />
einschließen.<br />
Die Deckung sollte sich an die individuellen<br />
Lieferverträge anpassen. Von einer Unterversicherung<br />
ist dringend abzuraten.<br />
Volker Lindloff<br />
deren Leid: In denjenigen Regionen, die eine<br />
zufrieden stellende Ernte unter guten Bedingungen<br />
einfahren konnten, ist man hingegen<br />
eher zuversichtlich: Preis und Menge<br />
stimmen, wie schon lange nicht mehr.<br />
Risikoabsicherung unverzichtbar<br />
Für beide Fälle aber gilt: Nie war ein Ausfall<br />
durch <strong>Hagel</strong>schlag gravierender als in einer<br />
Erntesituation wie in diesem Jahr. In den<br />
Höhengebieten mit Biogasanlagen schmerzt<br />
jeder Verlust doppelt. In Frühdruschgebieten<br />
mit guten Erträgen hat <strong>Hagel</strong>schaden eine<br />
gute Marktsituation verhindert. Ein Risikomanagement<br />
hinsichtlich der Ernterisiken<br />
ist unverzichtbar. Ungünstigen Witterungsverhältnissen<br />
kann nur mittels Liquiditätsreserven,<br />
Vorratshaltung oder Flächenvorhalt<br />
begegnet werden. Ertragsverluste durch<br />
<strong>Hagel</strong> und Sturm sind zum Glück bei der<br />
VEREINIGTEN HAGEL versicherbar.<br />
Dr. Heinzbert Hurtmanns<br />
5
Energiepfl anzen richtig versichern<br />
Was passiert, wenn der Stoff ausgeht?<br />
Edwin Kesseler, sein Bruder Hermann und Außendienst-Mitarbeiter Kurt Fuhrmann<br />
Die Brüder Edwin und Hermann Kesseler<br />
betreiben im zweiten Jahr erfolgreich eine<br />
der ersten Biogasanlagen in der Eifel in Lutzerath<br />
bei Cochem. Hermann Kesseler ist Landwirtschaftsmeister<br />
auf dem Scholzehof, sein<br />
Bruder Edwin ist gelernter Elektroniker und<br />
hat ein Studium zum Informatiker absolviert.<br />
Bevor er sich selbstständig gemacht hat, war<br />
er lange Jahre in der Landmaschinenindustrie<br />
beschäftigt. Rund 340 ha sind auf dem Scholzehof<br />
in Bewirtschaftung, davon rund 17 ha<br />
Grünland, der Rest ist Marktfruchtbau. Die<br />
Bullenmast umfasst 80 Mastplätze. Als weiteres<br />
Standbein sind die Brüder als Dienstleister<br />
tätig im Bereich Lohnunternehmen<br />
und kommunaler Entsorgung.<br />
Herr Kesseler, haben Sie in diesem Jahr die<br />
Befürchtung, Ihre Biogasanlage nicht bis ins<br />
Frühjahr hinein beschicken zu können?<br />
Eigentlich nicht. Zwar steht der Mais auch<br />
bei uns in diesem Jahr nicht optimal, aber<br />
wir haben Alternativen wie Grassilage und<br />
Sudangras. 30 ha haben wir in diesem Jahr<br />
erstmalig angebaut. Ob wir damit die Anlage<br />
auf Höchstleistung fahren können, steht<br />
noch in den Sternen.<br />
Wäre der Zukauf von Maissilage eine bessere<br />
Alternative?<br />
Im Prinzip ja, wenn sie denn in der entsprechenden<br />
Qualität und zum angemessenen<br />
Preis überhaupt verfügbar ist. Um die Anlage<br />
optimal und wirtschaftlich zu fahren, muss<br />
ich wissen, wie hoch meine Investitionskosten<br />
sind und was mich die Erzeugung einer<br />
Kilowattstunde kostet. Dann kann ich auch<br />
Alternativkultur zum Mais: Sudangras<br />
entscheiden, was ich maximal für zugekaufte<br />
Ware ausgeben kann. Von daher wäre Zukauf<br />
bis zu einem gewissen Preis kein Problem.<br />
Ich muss aber abwägen, ob ein „Füttern“ der<br />
Anlage mit eigenen Substraten nicht günstiger<br />
wäre oder sogar die Überlegung, die<br />
komplette Anlage herunter zu fahren.<br />
Ist die Technik denn so ausgereift, dass das<br />
problemlos möglich ist?<br />
Hier kommen wir in einen Risikobereich. Am<br />
besten geht es mit Mais, das wissen alle Betreiber.<br />
Auf unserem Standort ist aber Mais<br />
nicht ohne Risiko anzubauen. Um das Risiko<br />
berechenbar zu halten, müssen wir uns vom<br />
Mais unabhängiger machen. Wir arbeiten zur<br />
Zeit mit drei bis vier Fruchtarten, aus denen<br />
wir die beste vergärbare Mischung fi nden<br />
müssen, um eine optimale Ausgasung zu<br />
erreichen. Bis wir hier die wirtschaftlichste<br />
Lösung gefunden haben, müssen wir noch<br />
experimentieren. Dazu kommen noch Fragen,<br />
wie wir den Futterstock im Silo zusammenstellen,<br />
was liegt vorne, was liegt hinten?<br />
Kommt das Rührwerk damit zurecht? Was ist<br />
zu tun, wenn die Anlage zu kippen droht? Da<br />
zur richtigen Zeit die richtigen Antworten parat<br />
zu haben, ist schon ein hoher Anspruch!<br />
6
Wie kann man diese Risiken minimieren?<br />
Da setzt unser Risikomanagement an. Wir<br />
treffen vorweg Vorsorge, z.B. indem wir<br />
Flächen vorhalten und den Standort berücksichtigen,<br />
wo man was pfl anzen kann und<br />
wo nicht, welche Fruchtartenmischung für<br />
die Vergasung noch geht usw.. Das setzt<br />
selbstverständlich auch voraus, die Anlage<br />
ständig sorgfältig zu beobachten, um frühzeitig<br />
eingreifen zu können, wenn es zu<br />
Störungen kommt.<br />
Wäre es dann nicht einfacher, voll auf Mais zu<br />
setzen und diesen gegebenenfalls woanders<br />
zu produzieren?<br />
Wir wollen unsere Wertschöpfung grundsätzlich<br />
im eigenen Betrieb erreichen und<br />
das bei voller Intensität. Alles andere macht<br />
für uns keinen Sinn. Wer Erfolg haben will,<br />
braucht auch Mut. Den haben wir und so<br />
stellen wir uns den Problemen.<br />
Im Jahre 2005 hatten Sie auf Ihrem Betrieb<br />
großfl ächig Ausfälle durch <strong>Hagel</strong>. Damals waren<br />
Sie nicht versichert, dennoch haben Sie die<br />
Schäden verkraftet. Wie sieht das 2006 aus?<br />
Natürlich wirkt das Jahr 2005 noch nach<br />
und in diesem Jahr hätte, ehrlich gesagt,<br />
auch kein <strong>Hagel</strong>schaden passieren dürfen.<br />
Deshalb sind wir ja jetzt auch bei der VER-<br />
EINIGTEN HAGEL versichert. Schmerzhaft<br />
für uns war ja nicht nur, dass durch die<br />
<strong>Hagel</strong>schäden weniger Biomasse für die<br />
Bioenergieanlage zur Verfügung stand. Uns<br />
fehlten zusätzlich wichtige Einnahmen aus<br />
dem Verkauf von Getreide und Raps und<br />
damit Liquidität für Zukäufe. Das kann man<br />
nicht jedes Jahr verkraften!<br />
Herr Kesseler, wir danken für das Gespräch und<br />
wünschen weiterhin viel Erfolg!<br />
Das Interview führte Dr. Heinzbert Hurtmanns<br />
Nach dem kräftigem Einbruch:<br />
Wieder mehr Rübenanbau in Deutschland?<br />
Seit den Reformbeschlüssen zur Zuckermarktordnung<br />
haben die deutschen Zuckerrübenanbauer<br />
mit sinkenden Preisen,<br />
geringen Kompensationsleistungen sowie<br />
auch zeitweiligen Quotenkürzungen zu<br />
kämpfen. Laut Reform wird der Zuckerreferenzpreis<br />
um 39 %, der Rübenpreis um 43 %<br />
auf 25,05 €/t schrittweise gesenkt. Über<br />
einen Restrukturierungsfonds sollen überschüssige<br />
Quotenmengen aufgekauft sowie<br />
teilweise C-Zucker in Quotenzucker umgewandelt<br />
werden. Den Rübenbauern werden<br />
dafür anteilige Ausgleichzahlungen von<br />
60 % während der ersten beiden Reformjahre<br />
2006/07 und 2007/08 sowie von<br />
64 % in den beiden Folgejahren in Aussicht<br />
gestellt. Die EU-Kommission kann über das<br />
Instrument der „Deklassierung“ marktwirksam<br />
eingreifen und die Zuckerquote<br />
zeitweilig kürzen.<br />
Weniger Rüben, mehr Mais zur Energieerzeugung<br />
Als unmittelbare Folge der Deklassierung<br />
zur Kampagne 2006/07 in Höhe von 16,3 %<br />
wurde der Anbau bereits um 49.000 ha auf<br />
rund 370.000 ha eingeschränkt. Gegenüber<br />
dem Vorjahr (418.820 ha) bedeutet<br />
dies ein Rückgang von fast 13 %. Als Folge<br />
wurde der Mais- und Sonnenblumenanbau<br />
stark ausgedehnt. 2007 dürfte Brüssel erneut<br />
zur Deklassierung greifen, wenn auch in geringerem<br />
Umfang. Dies hängt unter ande-<br />
rem damit zusammen, dass bis Anfang 2007<br />
nochmals die freiwillige Quotenabgabe<br />
mit der höheren Restrukturierungsprämie<br />
den Zuckermarkt um 1 bis 1,5 Mio. t Zuckerquote<br />
entlasten könnte. Zudem haben<br />
Frankreich und Belgien ihre Inulinquote<br />
im Äquivalent von 1,4 Mio. t Zucker nicht<br />
ausgeschöpft.<br />
Gegenzurechnen sind nach Expertenmeinung<br />
die Umwandlung von 1,1 Mio. t C-Zucker<br />
in Quotenzucker sowie vermutlich bis<br />
Saisonende nicht verkäufl iche Interventionsbestände<br />
von 0,5 Mio. t. Damit dürfte<br />
der Zuckerüberschuss in der EU 2007/08<br />
mit 1,5 Mio. t nur halb so hoch liegen wie<br />
in der Kampagne zuvor.<br />
2007 wieder Flächenzuwachs bei Rüben?<br />
Eine Deklassierung von nur 8 bis 10 % hätte<br />
in Deutschland einen Flächenzuwachs<br />
bei Rüben von etwa 35.000 ha zur Folge.<br />
Zusätzlich benötigt die Zuckerindustrie<br />
Ethanolrüben von derzeit 15.000 ha.<br />
Fazit: Es könnten nach dem starken Rückgang<br />
wieder deutlich mehr Zuckerrüben<br />
in 2007 angebaut werden, wobei sich der<br />
Ethanolrübenanbau mehr auf die frachtnahen<br />
Standorte zur Industrie konzentrieren<br />
wird. Ferner werden Ethanolrüben in<br />
unmittelbarem Wettbewerb zu anderen<br />
Energiepfl anzen wie Mais stehen.<br />
Volker Lindloff<br />
7
<strong>Hagel</strong> zerstörte ein Fünftel der Gemüseernte eines Betriebes in der Pfalz<br />
Da hatten sie den Salat…<br />
Gemüsebetriebe unterliegen nach <strong>Hagel</strong>schäden<br />
einem extrem hohen Vermarktungsrisiko.<br />
Richtig versichert zu sein, kann<br />
im Schadenfall über den Verlust oder Fortbestand<br />
des Betriebes entscheiden.<br />
Hubert Gamber gehört mit seinem Freilandbetrieb<br />
in Lustadt zu den Top 10 der Pfalzmarkt<br />
Gemüseanbauer. Auf 250 ha, davon<br />
100 ha Freilandkulturen, produziert er rund<br />
15 verschiedene Gemüse. Hauptkultur ist der<br />
Blattsalat mit insgesamt 8 Mio. Köpfen,<br />
wobei die bunten, harten Salate dominieren.<br />
Sobald Boden und Witterung es erlauben - in<br />
der Regel vom 25. Februar bis 5. September -<br />
wird bei Gamber Salat im Abstand von<br />
27 x 30 cm gepfl anzt. Wenn die Köpfe ein<br />
gutes halbes Pfund wiegen, wird geerntet,<br />
meist von Ende April bis Mitte November.<br />
„Wir müssen aus Wettbewerbsgründen<br />
möglichst vom Frühjahr bis zum Herbst<br />
lückenlos am Markt sein“, erläutert der Gemüseprofi<br />
, der seine gesamte Produktpalette<br />
über den Pfalzmarkt an Handelsketten und<br />
regionale Händler vermarktet. Täglich verlassen<br />
bis zu 4.000 Kisten und Kartons mit<br />
je 9 bis 12 Kopf- bzw. bunten Blattsalaten<br />
den Betrieb. Entsprechend hoch ist auch der<br />
Umsatz pro Tag. Noch bis zum Abend des<br />
25. Juni zeigten sich Gambers Feldbestände<br />
von der besten Seite – auch die Markterlöse<br />
hatten sich für Blattsalat mit 25 Cent pro Kopf<br />
erfreulich erholt.<br />
Lustadt versinkt im <strong>Hagel</strong><br />
Doch dann passierte das schier Unvorstellbare.<br />
Eine Gewitterfront zog über Lustadt<br />
hinweg und brachte massiven <strong>Hagel</strong>schlag<br />
sowie sintfl utartige Wolkenbrüche. „Diverse<br />
Keller liefen voll Wasser – der <strong>Hagel</strong> kam<br />
so dicht, man konnte kaum noch etwas erkennen“,<br />
berichtet Dieter Heck, Mitarbeiter<br />
und rechte Hand Gambers. Das Ausmaß der<br />
Schäden, das sich am nächsten Morgen<br />
zeigte, begrub jegliche Hoffnung, mit einem<br />
blauen Auge davon gekommen zu sein. Bunte<br />
Blattsalate, die unmittelbar zum Verkauf<br />
anstanden, hingen völlig zerfasert am Boden<br />
und zeigten ‚starke Blattverluste mit Bildung<br />
nekrotischer Vernarbungen’ – im Klartext,<br />
die Ware war nicht mehr zu vermarkten.<br />
Zwanzig Prozent Totalverlust<br />
„Jeder fünfte Salatkopf ist unverkäufl ich<br />
– das bedeutet eine wenigstens dreiwöchige<br />
Marktabstinenz“, so Gamber. <strong>Hagel</strong>schlag ist<br />
in unserer Region keineswegs ungewöhnlich,<br />
doch diese Intensität mit walnussgroßen<br />
<strong>Hagel</strong>körnern habe ich in den vielen Jahren<br />
meiner Praxis noch nicht erlebt. Ob es noch etwas<br />
zu retten gibt, ist fraglich“, so der Gemüseprofi<br />
bestürzt. Jetzt müssen Lieferverträge<br />
storniert und mit den Abnehmern praktikable<br />
Lösungen gesucht werden. Denn was Qualität<br />
und Lieferpünktlichkeit angeht, gelten im<br />
Frischemarktgeschäft knallharte Spielregeln.<br />
Dass bei so empfi ndlichen Kulturen eine Fülle<br />
von Risiken lauern, darüber ist sich der Praktiker<br />
vollends bewusst: Wesentlicher Garant<br />
zur Risikominderung ist für ihn neben geeigneter<br />
Sortenwahl ein gut abgestimmtes Ernte-<br />
und Vermarktungsmanagement. Gamber<br />
ist EUREP-GAP zertifi ziert, auch um eine bes-<br />
sere Übersicht über die einzelnen Kulturen<br />
und deren Pfl egemaßnahmen zu erhalten.<br />
<strong>Hagel</strong>versicherung unverzichtbar<br />
Doch gegen <strong>Hagel</strong> hilft im Schadenfall nur<br />
eine leistungsfähige und vor allem zuverlässige<br />
<strong>Hagel</strong>versicherung. „Ich arbeite seit<br />
Jahren gut mit der VEREINIGTEN HAGEL<br />
zusammen. Bereits zwei Tage nach dem<br />
<strong>Hagel</strong>schlag waren die Schätzer zur Stelle!“<br />
Gamber versichert den Blatt- und Kopfsalat<br />
mit durchschnittlich 15.000 Euro<br />
Versicherungssumme je ha. Bei einem<br />
Totalschaden wie diesem würden ihm<br />
abzüglich 20 % ersparter Erntekosten rund<br />
13.500 Euro erstattet. Das entspräche bei<br />
80.000 Salatpfl anzen/ha einer Entschädigung<br />
von 17 Cent pro Salatkopf, 8 Cent<br />
weniger als der derzeitige Markterlös.<br />
Verlust nicht ganz gedeckt<br />
Eine höhere Versicherungssumme wäre zwar<br />
wünschenswert, das hätte aber höhere Beiträge<br />
bedeutet. Das muss jeder für sich abwägen.<br />
Sollte sich der gesamte Totalschaden<br />
bei der Endregulierung als richtig herausstellen,<br />
dürfte es auf eine Entschädigungssumme<br />
von etwa 250.000 Euro hinauslaufen. Damit<br />
kann Gamber die wesentlichen Kosten auffangen,<br />
nicht zuletzt für die Löhne seiner<br />
acht Festangestellten und die der rund dreißig<br />
Saisonkräfte. „Die betriebliche Normalität<br />
ist damit jedoch noch nicht wiederhergestellt“,<br />
so Gamber. Dennoch fühlt sich Hubert<br />
Gamber bei der VEREINIGTEN HAGEL<br />
bestens aufgehoben.<br />
Volker Lindloff<br />
Blattverluste mit Nekrosen <strong>Hagel</strong>schätzer am Einzelobjekt Betriebsinhaber Hubert Gamber<br />
8
Stärker als die schwersten Münchener <strong>Hagel</strong>schauer von 1984<br />
Da zerbarsten die Glasdächer<br />
Fast genau 22 Jahre nach den verheerenden<br />
Schäden des legendären Münchener<br />
<strong>Hagel</strong>unwetters wütete ein <strong>Hagel</strong>sturm von<br />
außergewöhnlicher Intensität über Baden-<br />
Württemberg. Besonders betroffen war der<br />
Schwarzwald, vor allem der Ort Villingen-<br />
Schwenningen. In den Abendstunden des<br />
Ein Glossar<br />
<strong>Hagel</strong>jargon im Klartext<br />
Hektarwert: Die Ertragserwartung multipliziert<br />
mit der Preiserwartung ergibt<br />
den Hektarwert, das heißt den Wert des<br />
versicherten Bodenerzeugnisses je Hektar.<br />
Ein Beispiel: Liegt die Ertragserwartung bei<br />
Getreide bei 90 dt und der Preis bei 11 Euro<br />
je ha , ergibt das einen Hektarwert von 1.000<br />
Euro (90 dt mal 11,00 Euro = 990 Euro je ha,<br />
gerundet auf 1.000 Euro je ha). Dieser Wert<br />
wird immer auf volle 100 Euro gerundet.<br />
Versicherungssumme: Dieser Wert ergibt<br />
sich aus dem Hektarwert multipliziert<br />
mit der Größe der Feldstückes, z.B. 3 ha<br />
mal 1.000 Euro je ha = 3.000 Euro Versicherungssumme<br />
des Feldstückes.<br />
Versicherungssumme des Vertrages:<br />
Summe der Versicherungssummen aller<br />
Feldstücke eines Vertrages.<br />
Beitrag: Errechnet sich aus dem Beitragssatz<br />
multipliziert mit der Versicherungssumme.<br />
Beitragssatz: Der Beitragssatz wird in<br />
Euro je 100 Euro Versicherungssumme<br />
28. Juni richteten tennisballgroße <strong>Hagel</strong>körner<br />
Millionenschäden an Häusern und Autos<br />
an. Auch Gartenbaubetriebe waren betroffen.<br />
Wie die Gartenbauversicherung mitteilt,<br />
wurde der größte Einzelschaden bei<br />
einem Betrieb mit 26.000 qm Gewächshausfl<br />
äche mit einer Schadenhöhe von<br />
berechnet. Liegt z.B. der Beitragssatz bei<br />
1,60 Euro je 100 Euro Versicherungssumme,<br />
dann ergibt sich ein Beitrag in Höhe von<br />
48,00 Euro für ein Feldstück mit einer Versicherungssumme<br />
von 3.000 Euro ( 1,60 Euro<br />
mal 30 = 48,00 Euro ).<br />
Rabatte: Auf den Beitrag werden Rabatte<br />
gewährt:<br />
a) Mehrjährigkeitsrabatt für eine Vertragslaufzeit<br />
von mindestens fünf Jahren<br />
und<br />
b) Schadenfreiheitsrabatt nach Schadenfreiheit.<br />
Beide Rabattformen können zusammen<br />
60 % erreichen.<br />
Multiplikator: Zieht man vom Beitragssatz<br />
die Rabatte ab, erhält man den zu zahlenden<br />
Beitrag je 100 Euro Versicherungssumme.<br />
Liegt der Multiplikator z.B. bei einem 50 %-<br />
Rabatt bei 0,8 , dann sind für ein Feldstück mit<br />
3.000 Euro Versicherungssumme 24,00 Euro<br />
zu zahlen ( 0,8 mal 30 = 24,00 Euro ).<br />
3,5 Millionen Euro gemeldet. Dabei sind dicke<br />
Glasdächer vom <strong>Hagel</strong> derart zerschossen<br />
worden, was bisher für unmöglich gegolten<br />
hat. Diese Schäden waren sogar beim<br />
Münchener <strong>Hagel</strong>schlag unterblieben, der in<br />
seiner Stärke bisher einzigartig war.<br />
Dr. Bärbel Habbe<br />
Anbauverzeichnis: Der aktuelle Anbau eines<br />
jeden Jahres wird über das Anbauverzeichnis<br />
( AV ) deklariert. Damit werden die Bezeichnung,<br />
die Größe sowie der Hektarwert<br />
eines Feldstückes erfasst. Pro Feldmark oder<br />
Vertrag wird ein Anbauverzeichnis erstellt.<br />
Der letzte Termin für die Einreichung des<br />
Anbauverzeichnisses ist der 31. Mai, für<br />
Tabak, Wein und Obst (außer Beerenobst)<br />
der 20. Juni, weil jeweils an diesen Terminen<br />
die Vorausdeckung endet.<br />
WEB AV®: Anbauverzeichnis online mittels<br />
Internet.<br />
Vorausdeckung: Deckungsschutz nach den<br />
Werten des Vorjahres auf den Hektarwert<br />
im Anbauverzeichnis. Gewährt wird die<br />
Vorausdeckung bis zum Zeitpunkt der Einreichung<br />
des aktuellen Anbauverzeichnisses.<br />
9
Agrargenossenschaft Halenbeck in Brandenburg<br />
Ein Drittel Einbußen durch Trockenschäden<br />
20. Juli um 10 Uhr vormittags - es ist<br />
heiß in der Brandenburgischen Prignitz. Das<br />
Thermometer zeigt 35 Grad im Schatten<br />
– Wüstenklima unter fl immerndem azurblauem<br />
Himmel und einer brennenden Sonne,<br />
die gnadenlos das ehemals üppige Grün<br />
in ein staubiges Steppengelb verwandelt.<br />
Seit Pfi ngsten herrscht hier ein Sommer, der<br />
auf den meisten steinreichen Streusandböden<br />
mit 30 Bodenpunkten ohne einen<br />
Tropfen Regen geblieben ist. Bis in zwei Meter<br />
Bodentiefe besteht keine Wasserverfügbarkeit<br />
mehr, zu tief für den Weizen, der durstig<br />
mit Notreife reagiert. Seit zwei Tagen ist in<br />
der Agrargenossenschaft Halenbeck, die eine<br />
Ackerfl äche von 2.200 ha bewirtschaftet, die<br />
diesjährige Wintergerstenernte abgeschlossen<br />
– mit „nicht dollem Ertrag, aber ausreichender<br />
Qualität“, wie uns der Vorstand der<br />
Agrargenossenschaft, der 53jährige Ulrich<br />
Kieback, erläutert. Während er uns über das<br />
Betriebsgelände führt, werden auf dem Innenhof<br />
vier John-Deere-Mähdrescher einer<br />
gründlichen Reinigung unterzogen. „Heute<br />
geht’s noch in den Raps.“<br />
Größte Dichte an Energiepfl anzen<br />
Der hat am 15. Januar 9 mm Regen auf Schnee<br />
abbekommen und wenige Tage darauf auf<br />
den Kahlstellen Nachtfrost von minus 22 Grad<br />
ertragen müssen. Die partiellen Auswinterungen<br />
haben alles andere als Mut gemacht,<br />
sind aber nicht umgebrochen worden – die<br />
richtige Entscheidung, denn sie haben sich<br />
durch die nasskühle Witterung im Mai gut<br />
verwachsen. Nun sind 700 ha Winterraps<br />
erntereif und warten darauf, in der benachbarten<br />
börsennotierten Falkenhagener EOP-<br />
Ölmühle zu Biodiesel verarbeitet zu werden.<br />
Diese Region weist die größte Flächendichte<br />
in ganz Deutschland auf, was die Energieproduktion<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
anbelangt. Die Hälfte der Getreideproduktion<br />
wird auf diese Weise veredelt. Eine Biogasanlage<br />
mit 6 x 500 Megawatt-Einheiten ist<br />
bereits in Planung. Sie soll mit homogenen<br />
Getreidemengen bestückt werden und Strom<br />
erzeugen. „Nur wenn ich Energie hinein gebe,<br />
bekomme ich auch Energie heraus“, ist<br />
Kieback überzeugt, der ebenso für eine sinnvolle<br />
Verwertung der entstehenden Wärme<br />
plädiert, damit ein wirtschaftlicher Betrieb<br />
der Biogasanlage sichergestellt ist. Für die<br />
Agrargenossenschaft selbst besteht eine<br />
solche Nutzungsmöglichkeit nicht, daher ist<br />
keine Anlage vorgesehen.<br />
Ackerbau und Milchvieh<br />
In der Prignitz mit rund 500 landwirtschaftlichen<br />
Betrieben und einer Fläche von<br />
145.000 ha LN sowie 90.000 Einwohnern<br />
wurden immer Kühe gehalten, um das Grünland<br />
zu nutzen. 200 ha sind es in der Agrargenossenschaft<br />
Halenbeck. Vier der insgesamt<br />
20 Mitarbeiter kümmern sich um die<br />
500-köpfi ge Rinderherde, davon 250 Milchkühe<br />
mit einer Milchquote von 2,1 Mio. kg,<br />
deren Milch im benachbarten Danone-Werk<br />
in Hagenow weiterverarbeitet wird.<br />
Mehrgefahrenversicherung sinnvoll<br />
Nur wenige Kilometer nördlich haben in<br />
diesem Jahr <strong>Hagel</strong>unwetter zu schweren<br />
Schäden im Getreide geführt. Die Prignitz<br />
ist davon zwar verschont geblieben, aber die<br />
Frost- und Dürreschäden schlagen dennoch<br />
kräftig ins Kontor. Da wäre eine Mehrgefahrenversicherung<br />
schon wünschenswert, doch<br />
dafür sieht Kieback derzeit nicht die notwendigen<br />
politischen Rahmenbedingungen, wie<br />
sie in vielen Ländern Europas schon gang<br />
und gäbe sind. „Ich halte das derzeit nicht für<br />
national lösbar!“ Sein Wunsch wäre es, zu<br />
einer EU-einheitlichen Regelung zu gelangen,<br />
z.B. indem Modulationsmittel dafür freigesetzt<br />
würden. „Denn wir müssen hier immer<br />
mehr mit Dürreschäden rechnen!“<br />
Verantwortung für die Region<br />
Dabei ist Kieback alles andere als einer, der<br />
in schwierigen Situationen gleich nach dem<br />
Staate schreit – im Gegenteil. Er hält eine positive<br />
Grundhaltung für das beste Mittel, um<br />
mit den widrigen Voraussetzungen umzugehen,<br />
und setzt auf Kooperation mit anderen.<br />
Nachbarschaftshilfe wird hier groß geschrieben<br />
und aktiv gelebt. Und er trägt Verantwortung<br />
nicht nur als Aufsichtsratsmitglied der<br />
Bezirksdirektor Thomas Gehrke<br />
und Ulrich Kieback besichtigen<br />
die Trockenschäden<br />
„Savannenlandschaft“ in Brandenburg<br />
VEREINIGTEN HAGEL, sondern auch für die<br />
Region, ehrenamtlich als Kreistagsabgeordneter,<br />
als Vorsitzender des Kreisbauernverbandes<br />
und des Bildungsvereines. „Die Arbeit<br />
entsteht hier nicht in der Landwirtschaft,<br />
sondern durch die Landwirtschaft!“ ist er<br />
überzeugt. In den letzten 10 Jahren hat er<br />
mit seinen Mitarbeitern das Wegenetz ausgebaut<br />
und über „unbare Eigenleistungen“<br />
eine Vielzahl an gemeinschaftlichen Anlagen<br />
in der Ortschaft geschaffen. Das hat die<br />
dörfl iche Gemeinschaft „enorm gestärkt“.<br />
Es hat sich bezahlt gemacht „offen und ohne<br />
Geheimnisse mit der Natur zu arbeiten und<br />
das Beste aus der Situation zu machen ohne<br />
zu klagen!“, so Kieback, der sich nichts mehr<br />
wünscht, als „dass die Landwirtschaft den<br />
Stellenwert erhält, der ihr gebührt!“<br />
Dr. Bärbel Habbe<br />
10
Polen stellt Haushaltsmittel zur Verfügung<br />
Mehrgefahrenversicherung kurz vor Realisierung<br />
Wetterbedingte Ertragsverluste prägten<br />
erneut die polnische Landwirtschaft im Jahr<br />
2006: Die ungewöhnlich lange Winterperiode<br />
wurde von empfi ndlichen Nachtfrösten<br />
im Mai und Juni abgelöst, um in eine extrem<br />
niederschlagsarme Zeit vom WM-Anpfi ff an<br />
bis Anfang August zu münden, in der unzählige<br />
Brandschäden infolge von Trockenheit<br />
und Hitze registriert wurden. Anschließende<br />
ausgiebige Regentage begruben endgültig<br />
die Hoff nungen auf eine halbwegs erträgliche<br />
Getreideernte.<br />
Die diesjährige Trockenheit in Polen hat<br />
vor allem Getreide- und Maiskulturen stark<br />
in Mitleidenschaft gezogen. Das entfachte<br />
die Diskussion über eine landwirtschaftliche<br />
Mehrgefahrenversicherung mit staatlicher<br />
Unterstützung erneut, von der sich die Politiker<br />
auch eine effi zientere Nutzung von<br />
Haushaltsmitteln erhoffen. Bis jetzt standen<br />
fi nanzpolitische Maßnahmen im Vorder-<br />
grund, um die Not der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe zu mildern, indem z.B. die landwirtschaftliche<br />
Grundsteuer gestundet oder eine<br />
direkte Liquiditätsbeihilfe gewährt wurde.<br />
Die Regierung in Warschau hat erstmals<br />
neben berufsständischen Vertretern auch die<br />
der Versicherungswirtschaft einbezogen, um<br />
Grundlagen eines Mehrgefahrenversicherungssystems<br />
aufzubauen. Damit ist auch<br />
die VEREINIGTE HAGEL über ihre Beteiligung<br />
an der Concordia Polska TUW in die Arbeitsgruppe<br />
beim polnischen Versicherungsverband<br />
direkt eingebunden.<br />
Das Versicherungsprogramm soll gemäß<br />
den Vorstellungen der Regierung folgendes<br />
beinhalten:<br />
a) Versicherungsschutz gegen Sturm, <strong>Hagel</strong>,<br />
Starkniederschlag, Auswinterung, Spätfrost,<br />
Lawinen, Überschwemmung, Trockenheit,<br />
Erdrutsche, Blitzeinschlag für Getreide, Mais,<br />
Raps, Rübsen, Zuckerrüben und Kartoffeln.<br />
Die diesjährige Trockenheit in Polen führte zu zahlreichen Flächenbränden<br />
b) Subventionierung der Versicherungsprämien<br />
und staatliche Finanzgarantie für den<br />
Rückversicherungsschutz aus den Haushaltsmitteln.<br />
In der laufenden Anbausaison sollen ca.<br />
75 Mio. € für die fi nanzielle Unterstützung<br />
des Versicherungssystems zur Verfügung<br />
stehen und in den nächsten zwei Jahren auf<br />
bis zu 150 Mio. € erweitert werden.<br />
Die Concordia Polska TUW konnte auch<br />
2006 ihre Marktposition im Anbauversicherungsbereich<br />
weiter ausbauen und unter den<br />
polnischen Anbauversicherern mit 2,9 Mio. €<br />
Prämie und ca. 270.000 ha versicherter Fläche<br />
zur Nummer 2 in Polen aufsteigen.<br />
Janusz Pavel<br />
11
Satellitenkontrollstation installiert<br />
Meilenstein bei RapidEye<br />
Dem 1998 von der VEREINIGTEN HAGEL<br />
mitbegründeten Unternehmen RapidEye<br />
ist ein weiterer wichtiger Meilenstein im<br />
Systemaufbau gelungen. Am 20. September<br />
wurde auf dem Dach der Firmenzentrale in<br />
Brandenburg an der Havel die 3,7 m große<br />
und 1,5 t schwere Steuerungsantenne installiert.<br />
Sie wird die fünf Satelliten lenken,<br />
die im kommenden Jahr von Kasachstan<br />
aus mit Hilfe einer Trägerrakete in den Orbit<br />
geschickt werden, um eine neue Ära von<br />
Enorme Zuwächse in 2006<br />
Erdbeobachtungssystemen einzuleiten. Dieses<br />
System ist in der Lage, regelmäßig Biomasseentwicklungen<br />
von jedem Punkt der Erde<br />
kostengünstig auszuwerten, um damit Grundlagen<br />
für Produkte und Dienstleistungen zu<br />
schaffen, die u.a. für die Land- und Forstwirtschaft<br />
nutzbar gemacht werden können.<br />
Wie der Vorstandsvorsitzende der RapidEye<br />
AG, Wolfgang Biedermann, in seinen<br />
Ausführungen darlegte, ist es dem Gründungsteam<br />
mit außerordentlicher Hartnäckigkeit<br />
gelungen, sowohl den Einbruch des<br />
Neuen Marktes Anfang 2000 wie auch die<br />
Folgen des 11. September 2001 aufzufangen<br />
und die Finanzierung des Gesamtprojektes<br />
mit 160 Mio. Euro auf stabile Füße zu<br />
stellen. RapidEye verfolgt das Ziel, durch<br />
hohe Qualität und Kundenakzeptanz eine<br />
herausragende Position im Agribusiness<br />
zu erreichen, wie Google Earth bereits im<br />
Privatkundenbereich.<br />
Der Vorstand der VEREINIGTEN HAGEL<br />
und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />
von RapidEye, Dr. Dietrich Heine, gratulierte<br />
Biedermann zu diesem wichtigen Schritt<br />
bei der Systemrealisierung und wünschte<br />
WEB AV® - die Erfolgsstory geht weiter<br />
Nicht neu, aber hoch aktuell – die Entwicklungsgeschichte<br />
des WEB AV®. In der<br />
Startphase dieses Verfahrens, das die Anbaufl<br />
ächen online erfasst und das Anbauverzeichnis<br />
über das Internet aufnimmt, hat<br />
es intensive Diskussionen von allen Seiten<br />
gegeben, wie z.B. nach der Datensicherheit,<br />
dem Umgang mit den PIN-Nummern oder<br />
der Rückmeldung nach der Anbauerfassung<br />
und ob diese durch die Agentur oder die<br />
Mitglieder erfolgen soll – es gab reichlich<br />
Diskussionsstoff. Die Fragen sind restlos<br />
geklärt – demokratisch, offen und lösungsorientiert.<br />
Die erfassten Flächen werden schnell<br />
und zuverlässig durch ein Kontrollschrei-<br />
ben zurückgemeldet, welches das Mitglied<br />
nach wenigen Tagen per Post erhält, nachdem<br />
die Daten via Internet abgeschickt<br />
wurden. Damit besteht eine große Sicherheit<br />
bezüglich der erfassten Flächen – ein großer<br />
Vorteil des Systems!<br />
Großartige Gemeinschaftsleistung<br />
Ein großes Lob gilt den Agenturen, die das<br />
Angebot an den quer durch die Republik<br />
durchgeführten kleinen Schulungseinheiten<br />
rege genutzt haben. Den Mitarbeitern<br />
aus Gießen – Heiner Wolff, Olga Pischwapur<br />
und Frieda Jung – gebührt ein großes Dankeschön.<br />
Nach der Antragskampagne 2006<br />
dem 40-köpfi gen Team, das um weitere 100<br />
Mitarbeiter ergänzt werden soll, weiterhin<br />
viel Erfolg. Er unterstrich die Bedeutung, die<br />
den zu erwartenden Daten im Rahmen der<br />
Schadenregulierung und -organisation innerhalb<br />
der VEREINIGTEN HAGEL beigemessen<br />
würde und sei sich sicher, dass damit weitere<br />
Nutzungskomponenten für die Landwirte<br />
selbst verknüpft seien. „Es bleibt spannend,<br />
wie vielseitig und umfassend die Erkenntnisse<br />
aus den Daten tatsächlich sein werden!“<br />
so Dr. Heine.<br />
3,5<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
Dr. Dietrich Heine gratuliert dem<br />
Vorstandsvorsitzenden von<br />
RapidEye, Wolfgang Biedermann<br />
'02 '03 '04 '05 '06<br />
WEB AV®-Nutzer in Mio.<br />
12
kann mit Stolz festgestellt werden, dass<br />
bereits über 70 % (!) der versicherten Flächen<br />
über das WEB AV ® erfasst worden sind, ein<br />
Ergebnis, das die optimistischsten Erwartungen<br />
noch übertroffen hat. Letztendlich haben<br />
die klar erkennbaren Vorteile des WEB AV®,<br />
die in der Erfassung selbst, aber auch bei der<br />
Schadenbearbeitung bestehen, überzeugt.<br />
Flächenerfassung und Schadenbearbeitung<br />
kinderleicht per Mausklick<br />
Die Flächen werden formular- und formlos<br />
nach den Angaben der Mitglieder erfasst, oft<br />
nach telefonischer Rückfrage oder per Fax<br />
auf neutralem Papier – beides wird als große<br />
Erleichterung empfunden. Die Anbaufl ächen<br />
des Vorjahres können einfach aufgerufen und<br />
ausgedruckt werden, dann lassen sich kinderleicht<br />
die aktuellen Fruchtarten ändern und<br />
melden. Für WEB AV ® - Neulinge müssen aller-<br />
DLG-Feldtage 2006 in Baiersröderhof<br />
Die DLG-Feldtage in Hessen in der südöstlichen<br />
Wetterau standen unter einem ganz<br />
besonderen Vorzeichen – der Fußball-WM<br />
2006 in Deutschland. Trotz des üppigen<br />
Spielplans ließen sich auch fußballbegeisterte<br />
Feldtags-Interessenten nicht davon abhalten,<br />
die Hessische Staatsdomäne Baiersröderhof<br />
bei Hanau aufzusuchen. Gut 18.000<br />
Fachbesucher - 2.000 mehr als 2004 in Gut<br />
dings die Flächen im ersten Jahr zunächst<br />
einmal angelegt werden. Auch 2006 hat sich<br />
wieder eindrucksvoll bestätigt, wie schnell<br />
und einfach sich die Schadenbearbeitung<br />
übers Internet abwickeln lässt. Man klickt<br />
nach einem <strong>Hagel</strong>schaden einfach die geschädigten<br />
Parzellen an, kurze Zeit später<br />
erscheint diese Schadenmeldung auf dem<br />
Bildschirm des Schaden-Sachbearbeiters.<br />
Dieser löst dann per Knopfdruck den Druck<br />
der Schadenakte aus und ordnet per Mausklick<br />
<strong>Hagel</strong>schätzer zu. Dies wird besonders<br />
bei Ernteschäden zum Riesenvorteil, denn<br />
dann können die Schätzer sogar noch am<br />
gleichen Tag mit ihrer Arbeit beginnen.<br />
Die WEB AV® - Nutzer können zudem ihre<br />
Schadenanzeigen am eigenen Rechner ausdrucken<br />
und an die zuständigen Bezirksdirektionen<br />
faxen, ebenfalls ein ebenso schneller<br />
Dummerstorf, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
registrierte die DLG-Leitung in diesem Jahr.<br />
Erfreulich war, dass auch aus benachbarten<br />
Ländern wie Dänemark, Polen, Tschechien<br />
und Österreich landwirtschaftlich interessiertes<br />
Publikum angereist war.<br />
Auf dem in „hagelblau“ gestalteten neuen<br />
<strong>Zelt</strong>stand der VEREINIGTEN HAGEL konnten<br />
viele Mitglieder aus dem gesamten Bun-<br />
wie unbürokratischer Weg zur Schadenabwicklung.<br />
Sicherstes Indiz für die Praktikabilität<br />
ist, dass selbst die <strong>Hagel</strong>schätzer voll<br />
des Lobes sind.<br />
Wie wird es weitergehen?<br />
In Nordwest- und Ostdeutschland wird bereits<br />
eine fast hundertprozentige Erfassungsquote<br />
mit WEB AV® erreicht, in den südlichen<br />
Bundesländern ist der Anteil deutlich geringer.<br />
Dies hängt mit den Betriebsstrukturen<br />
zusammen. Aber auch hier wird sich der<br />
Trend durchsetzen, denn die Zukunft gehört<br />
dem WEB AV ®.<br />
Dr. Heinzbert Hurtmanns<br />
„<strong>Hagel</strong>-<strong>Zelt</strong>“ trotz Start der Fußball-WM bestens besucht<br />
desgebiet begrüßt werden. Auch eine Reihe<br />
neuer Kunden wurde vor Ort in den Kreis der<br />
Versicherten aufgenommen. Hessens Landwirtschaftsminister<br />
Wilhelm Dietzel stattete<br />
der VEREINIGTEN HAGEL einen Besuch ab und<br />
erkundigte sich umfassend über die zunehmende<br />
Gefahr von Witterungsrisiken.<br />
Ein besonderes Highlight war die Vorstellung<br />
der neuen Versicherungsprodukte „<strong>Hagel</strong>-Sturm-Bioenergie”<br />
sowie „<strong>Hagel</strong>-Sturm<br />
und <strong>Hagel</strong>-Starkregen”, beides Produkte, die<br />
den Bedürfnissen der modernen Anbauverfahren<br />
Rechnung tragen. Damit bietet<br />
die VEREINIGTE HAGEL auch Versicherungsschutz<br />
für über das <strong>Hagel</strong>risiko hinausreichende<br />
Gefahren. Nach wie vor wurde dem<br />
elektronischen Anbauverzeichnis WEB AV®<br />
großer Zuspruch zuteil, bei dem Landwirte<br />
bequem von Zuhause aus ihren Anbau deklarieren<br />
und im Schadenfall den <strong>Hagel</strong>schaden<br />
einfach per Mausklick melden können.<br />
Übrigens: Die nächsten DLG-Feldtage fi nden<br />
vom 24. bis 26. Juni 2008 auf dem Gut<br />
Buttelstedt bei Weimar statt.<br />
Volker Lindloff<br />
13
Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Mugele<br />
„Wetterrisiken kostengünstig absichern“<br />
Auf ihrer letzten Mitgliedervertreterversammlung<br />
in Münster wurden Mitglieder<br />
des Aufsichtrates der VEREINIGTEN HAGEL<br />
neu gewählt. Klaus Mugele, Landwirt aus<br />
Forchtenberg in Hohenlohe und Vize-Präsident<br />
des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg,<br />
wurde einstimmig zum<br />
Nachfolger des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Ludwig von Breitenbuch bestimmt, der nach<br />
13 Jahren erfolgreicher Tätigkeit ausscheidet.<br />
Mugele gehört dem Aufsichtsrat bereits seit<br />
7 Jahren an. Er bewirtschaftet einen 65 ha-<br />
Ackerbaubetrieb mit Schweinemast.<br />
Herr Mugele, was waren Ihre Beweggründe,<br />
den Vorsitz als Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
größten landwirtschaftlichen Spezialversicherung<br />
auf Gegenseitigkeit zu übernehmen?<br />
Ich kenne das Unternehmen – damals noch<br />
als Norddeutsche <strong>Hagel</strong> – schon von Kindesbeinen<br />
an und habe als Betriebsleiter immer<br />
wieder erfahren, wie nutzbringend diese<br />
Einrichtung im Schadenfall für die Landwirtschaft<br />
ist. Wir sehen uns einer sich rasant<br />
verändernden Marktsituation gegenüber, vor<br />
allem bei den Sonderkulturen und auch bei<br />
den Energiepfl anzen. Dies verlangt mehr als<br />
je zuvor nach einem Liquiditätsschutz wie sie<br />
eine Spezialversicherung auf Gegenseitigkeit<br />
leistet, um die Zukunft der Betriebe nicht aufs<br />
Spiel zu setzen. Ich möchte, dass unser Versicherungsverein<br />
diese Funktion, Wetterrisiken<br />
zuverlässig abzusichern, dauerhaft und wettbewerbsfähig<br />
erfüllen kann. Dafür halte ich<br />
es für wichtig, sich einzubringen und sich der<br />
Verantwortung für den Berufsstand zu stel-<br />
len. Das Amt wurde an mich herangetragen,<br />
da war es nahe liegend, ja zu sagen.<br />
Die ersten 100 Tage im Amt sind vorbei – welche<br />
Schwerpunkte haben Sie sich für Ihre<br />
Tätigkeit gesetzt?<br />
Ich möchte, dass wir für unsere Mitglieder ein<br />
attraktiver Partner bleiben, gerade was das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis angeht. Für mich<br />
ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass die<br />
Mehrgefahrenversicherung erforderlich wird.<br />
Neben <strong>Hagel</strong> zeigen zunehmend andere<br />
Gefahren wie Auswinterung, Nässe und Trockenheit<br />
ihre Auswirkungen. Treten in sehr<br />
langen zeitlichen Abständen Schadenereignisse<br />
auf, kommen wir Landwirte gut allein<br />
damit zurecht. Wenn sich die Wetterextreme<br />
aber häufen, wie es die letzten Jahre gezeigt<br />
haben, können wir das nicht mehr leisten. Es<br />
gibt auch keine einheitlichen Lösungen für<br />
alle. Das muss regional ganz unterschiedlich<br />
bewertet werden. Was für unsere Region zutrifft,<br />
kann 50 km weiter südlich oder nördlich<br />
ganz anders sein. Für uns Landwirte muss es<br />
aber bezahlbar bleiben, sich den notwendigen<br />
Versicherungsschutz zu leisten. Wir brauchen<br />
auch weiterhin eine rationelle, einfache und<br />
kostengünstige Schadenabwicklung. Dafür<br />
möchte ich mich verstärkt einsetzen. Wir<br />
haben als Mitglieder der VEREINIGTEN HAGEL<br />
den großen Vorteil, keine Renditeerwartungen<br />
von Aktionären bedienen zu müssen<br />
und das bei sehr kostengünstigen Strukturen<br />
– besser geht’s nicht! Und dann habe ich<br />
mich davon überzeugt, dass wir im Unternehmen<br />
sehr gut ausgebildete und kompetente<br />
Mitarbeiter haben, die hoch motiviert sind.<br />
Das sind sehr günstige Voraussetzungen, um<br />
die Herausforderungen zu meistern!<br />
Sie haben bereits die Mehrgefahrenversicherung<br />
angesprochen. Meinen Sie, dass unter den<br />
derzeitigen politischen Rahmenbedingungen<br />
die Zeichen dafür günstig stehen, vor allem,<br />
wenn es um staatliche Zuschüsse geht?<br />
Die Diskussion um die Verwendung der<br />
öffentlichen Mittel der Zweiten Säule ist<br />
noch nicht abgeschlossen. Es sollte spezifi<br />
sch den Ländern überlassen werden, Mittel<br />
der Zweiten Säule für die Einführung einer<br />
Mehrgefahrenversicherung zu verwenden.<br />
Bei uns in Baden-Württemberg sehe ich den<br />
größten Bedarf in der Strukturentwicklung,<br />
für größere, gut strukturierte, spezialisierte<br />
Ackerbaubetriebe hat die Abdeckung von<br />
Wetterrisiken eine größere Bedeutung. Die<br />
sollte durchaus zum Einstieg mit öffentlichen<br />
Mitteln erleichtert werden. Nur mit Eigenmitteln<br />
der Bauern ist das nicht leistbar.<br />
In Ihrer Antrittsrede haben Sie darauf abgehoben,<br />
die Kontinuität in der Unternehmensführung<br />
zu wahren. Welche Akzente werden<br />
Sie setzen?<br />
Als Marktführer bleibt unser Ziel, auch<br />
die Kostenführerschaft zu erhalten und<br />
auszubauen.<br />
Wir wollen etwas unabhängiger von der<br />
Rückversicherung werden. Dazu brauchen wir<br />
etwas mehr an eigenen Reserven, das spart<br />
uns aber Jahr für Jahr Rückversicherungsbeiträge<br />
und somit unter dem Strich Kosten<br />
für unsere Mitglieder. Das erhöht zwar das<br />
eigene Risiko, macht uns aber auch freier in<br />
unseren Entscheidungen.<br />
Der Aufsichtsrat trägt die Strategie des Vorstandes,<br />
kontinuierlich und mit Augenmaß,<br />
auch im Ausland, zu wachsen, voll mit und<br />
achtet darauf, dass die Risiken beherrschbar<br />
bleiben.<br />
Generell kommt es darauf an, zwischen dem<br />
Vorstand samt Mitarbeitern, Agenten und<br />
Schätzer inbegriffen, und dem Aufsichtsrat<br />
die bewährte gute Zusammenarbeit<br />
entsprechend den aktuellen Herausforderungen<br />
weiterzuführen.<br />
Herr Mugele, wir wünschen Ihnen viel Erfolg<br />
und eine glückliche Hand bei der Bewältigung<br />
Ihrer Aufgaben! Herzlichen Dank!<br />
Das Interview führte Dr. Bärbel Habbe<br />
14
Ludwig von Breitenbuch nach 13 Jahren Aufsichtsratstätigkeit verabschiedet<br />
„Mit Gespür und ruhiger Hand das Schiff auf Kurs gehalten“<br />
Der ausgeschiedene Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Ludwig von Breitenbuch wurde<br />
aufgrund seiner großen Verdienste um die<br />
VEREINIGTE HAGEL zum Ehrenvorsitzenden<br />
des Aufsichtsrates ernannt, verbunden<br />
mit der Hoffnung, dass sein geschätzter<br />
Rat auch weiterhin dem Gremium erhalten<br />
bleibt. Von Breitenbuch blickt auf 30 Jahre<br />
ehrenamtliche Tätigkeit im Aufsichtsrat der<br />
Spezialversicherung zurück, die als Leipziger<br />
<strong>Hagel</strong> im Jahre 1824 von seinem Vorfahr<br />
Dr. Wilhelm Crusius mit begründet wurde.<br />
Als zu Beginn der 90er Jahre der Strukturwandel<br />
drastisch fortschritt und die EU-<br />
Agrarreform einen spürbaren Preisverfall für<br />
Agrarprodukte auslöste, hat von Breitenbuch<br />
gemeinsam mit seinem Vorgänger Ernst<br />
Geprägs den Verschmelzungsprozess von der<br />
Feuerprobe bestanden!<br />
Die Benjamins unter den Bezirksdirektoren<br />
sind zwar erst relativ kurz im Amt,<br />
aber bereits alte Hasen in der VEREINIGTEN<br />
HAGEL. Peter Schemmel, begann bereits<br />
1999 als Diplom-Kaufmann seinen Dienst als<br />
Außendienstmitarbeiter der Bezirksdirektion<br />
Münster für das südliche Rheinland. Seit<br />
April 2004 ist er Bezirksdirektor in Hannover<br />
als Nachfolger von Freiherr Knigge.<br />
Leipziger und Norddeutschen <strong>Hagel</strong>versicherung<br />
maßgeblich mitgestaltet. Diese Fusion<br />
fi el zeitgleich mit dem historisch heftigsten<br />
Schadenjahr zusammen und erforderte ein<br />
Höchstmaß an Geduld und Überzeugungskraft.<br />
In dieser außerordentlich schwierigen<br />
Phase sorgte von Breitenbuch für Ruhe, Weitsicht<br />
und Augenmaß. Dabei kam ihm seine<br />
aufgeschlossene, verlässliche, auf Kooperation<br />
und Verständigung ausgerichtete Art sehr<br />
zugute. Er hat einen bedeutenden Beitrag<br />
geleistet, das Unternehmen in die Marktführerschaft<br />
zu begleiten und ihm das Image<br />
zu verleihen, das die VEREINIGTE HAGEL als<br />
kompetenten, fairen und kostengünstigen<br />
Partner der Landwirtschaft kennzeichnet.<br />
Die dienstjüngsten Bezirksdirektoren kurz vorgestellt:<br />
Peter Schemmel (l.) bei<br />
der Schadenregulierung<br />
Die kontinuierliche Weiterbildung des<br />
Außendienstes und der Agenturen ist ihm<br />
ein wichtiges Anliegen, um die Kompetenz<br />
als Partner gegenüber den Mitgliedern zu<br />
festigen. Das Produkt „<strong>Hagel</strong>-Sturm-Energiepfl<br />
anzen “ möchte er weiter forcieren.<br />
Zur Zeit sind bereits ca. 70 % des Maisanbaus<br />
für Biogasanlagen in Niedersachsen und<br />
Sachsen-Anhalt über die BD Hannover versichert.<br />
Außerdem möchte er Teilelemente<br />
der Mehrgefahrenversicherung hinsichtlich<br />
Sturm und Starkregen realisieren und die<br />
Geschäftstätigkeit ausbauen.<br />
Diplom-Agraringenieur Thomas Gehrke<br />
hat sich erste Sporen beim Deutschen Bauernverband,<br />
in Brüssel und bei Agra Europe<br />
verdient, bevor er 2005 zur VEREINIGTEN<br />
HAGEL gestoßen ist, zuerst als Außendienstmitarbeiter<br />
in der Bezirksdirektion<br />
Münster, dann als Stellvertreter des Bezirksdirektors<br />
Dr. Heide in Berlin, dessen Nachfolge<br />
er seit einem Jahr innehat. Unter<br />
seiner Führung hat die BD Berlin erstmals<br />
In seinen Abschiedsworten brachte von<br />
Breitenbuch seinen aufrichtigen Dank zum<br />
Ausdruck für die tiefe Menschlichkeit und<br />
das Vertrauen, das ihm all die Jahre über<br />
geschenkt worden sei. Er verabschiede sich<br />
aus einem geliebten und in ihm fest verwurzelten<br />
Amt sowie einem Miteinander,<br />
das freundschaftlich, auf gegenseitigem<br />
Vertrauen gegründet und herzlich einander<br />
zugewandt gewesen sei. „Alles hat seine<br />
Zeit und man muss auch loslassen können.<br />
Ich wünsche der VEREINIGTEN HAGEL<br />
weiteres Wachstum, Gedeihen und Erfolg<br />
zum Wohl des Berufsstandes!“, so seine Abschiedsworte.<br />
Er freue sich auf seinen neuen<br />
Lebensabschnitt und werde der VEREINIGTEN<br />
HAGEL auch weiterhin freundschaftlich verbunden<br />
bleiben.<br />
Dr. Bärbel Habbe<br />
Thomas Gehrke im Büro in Zeuthen<br />
die 6 Mio. Euro-Beitragsgrenze überschritten.<br />
Nahezu 100 % der Anbaufl äche werden über<br />
das Internet erfasst. Wie Schemmel möchte<br />
auch Gehrke die neuen Produkte erfolgreich<br />
am Markt platzieren. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu intensivieren, ist ihm ebenso wichtig<br />
wie die Zusammenarbeit mit berufständischen<br />
Organisationen vor Ort.<br />
Dr. Bärbel Habbe<br />
15
Mit diesem Erfolg hat keiner gerechnet<br />
Anzeigenkampagne ausgezeichnet<br />
Leserforum<br />
Haben Sie Anregungen, Fragen oder Wünsche an uns?<br />
Dann lassen Sie uns das gerne wissen!<br />
Unsere E-Mail-Adresse: leserforum@vereinigte-hagel.de<br />
www.vereinigte-hagel.de<br />
Als Marktführerin ist es der VEREINIGTEN<br />
HAGEL bewusst, dass sie in Landwirtskreisen<br />
bekannt ist und einen guten Ruf genießt,<br />
schließlich sind 60 % aller Betriebe bei ihr<br />
gegen <strong>Hagel</strong> versichert. „60 % der Betriebe<br />
vertrauen Deutschlands größter Gefahrengemeinschaft“,<br />
lautete deshalb der Titel<br />
ihrer Anzeigenkampagne im Frühjahr 2006.<br />
Sachlich und kompetent mit Fakten führen<br />
war der Hintergrund dieser Aussage.<br />
Die Landwirtschaftlichen Wochenblätter<br />
haben im Rahmen eines sogenannten<br />
Ldw. Hauptfest in Stuttgart<br />
Parallel zum Stuttgarter Volksfest fand<br />
vom 23. September bis zum 1. Oktober<br />
das 97. Landwirtschaftliche Hauptfest in<br />
Stuttgart statt. Mehr als 40.000 Menschen<br />
besuchten die Fachausstellung für<br />
Land- und Forstwirtschaft, auf der sich<br />
nach Angaben des Bauernverbandes Baden-Württemberg<br />
über 500 Aussteller mit<br />
allem präsentieren, “was heute im Bereich<br />
Tierzucht und Pfl anzenbau möglich ist”.<br />
Mit zahlreichen Ständen war auch die Forstwirtschaft<br />
vertreten.<br />
Intervitis und Interfructa<br />
Ebenso in Stuttgart werden die Fachmessen<br />
Intervitis und Interfructa vom 22.-26. April<br />
2007 stattfi nden. Die VEREINIGTE HAGEL<br />
steht ihren Mitgliedern in Halle 12 für alle<br />
Fragen rund um die <strong>Hagel</strong>versicherung von<br />
Obst und Wein zur Verfügung.<br />
Copy-Tests nachgefragt, wie präsent die<br />
Anzeigen im Bewusstsein der Leser sind:<br />
Das Ergebnis übertrifft alle Erwartungen:<br />
67 % aller Betriebe in Deutschland, sogar<br />
inklusive der Grünlandbetriebe, kennen die<br />
VEREINIGTE HAGEL. Der Wiedererkennungswert<br />
ihrer Anzeigen liegt deutlich höher als<br />
der namhafter Pfl anzenschutz- und Landmaschinenhersteller.<br />
Grund zur Freude – auch<br />
für die kreativen Urheber der Anzeigen: die<br />
c.i.a. communication Werbeagentur in Köln<br />
( www.ciakoeln.de ).<br />
VEREINIGTE HAGEL – Aussteller<br />
auf der BioEnergyEurope<br />
Die diesjährige EuroTier hat erstmals unter<br />
einem Dach Ergänzung erfahren von<br />
Europas wichtigster Informationsbörse<br />
für Bioenergie, die BioEnergyEurope. In<br />
Halle 27 und im angrenzenden Freigelände<br />
zeigt sich die gesamte Breite der<br />
technologischen Entwicklungen auf dem<br />
Feld der Bioenergie (Biogas mit Gülle und<br />
Energiepfl anzen sowie Holz, Energiegetreide<br />
und Biokraftstoff e), der Solar- und<br />
Windenergie, mit von der Partie auch die<br />
VEREINIGTE HAGEL (Halle 27, Stand B40)<br />
mit ihrem neuen Versicherungsprodukt<br />
„<strong>Hagel</strong>-Sturm-Bioenergie“.<br />
Herausgeber: <strong>Vereinigte</strong> <strong>Hagel</strong>versicherung <strong>VVaG</strong><br />
Wilhelmstraße 25, 35392 Gießen<br />
Telefon 0641 · 7968-0, Fax: 0641 · 7968-222<br />
E-Mail: direktion@vereinigte-hagel.de<br />
Internet: www.vereinigte-hagel.de<br />
Konzept: Dr. HABBE PR, Kiel-Molfsee<br />
Redaktion: Dr. Bärbel Habbe, Dr. HABBE PR<br />
Volker Lindloff<br />
Dr. Heinzbert Hurtmanns, VEREINIGTE HAGEL<br />
Layout: Angelika Bös, VEREINIGTE HAGEL<br />
Fotos: Archiv VEREINIGTE HAGEL<br />
H. Dietrich Habbe<br />
Volker Lindloff<br />
Druck: LOJO Druck & Media GbR, Gießen<br />
16