Ordnung im Archiv: Softwaretest
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Dokumenten-Management | Test<br />
ecoDMS 16.09<br />
Das mehrbenutzertaugliche Client-Server-System ecoDMS<br />
kann man auch auf einem einzelnen Windows-PC betreiben.<br />
Dann installiert der All-in-one-Installer automatisch alle Komponenten<br />
nacheinander. Schon be<strong>im</strong> Aufspielen richtet das<br />
System wahlweise eine eher privat oder geschäftlich ausgerichtete,<br />
später noch anpassbare Ordnerstruktur für Dokumente<br />
ein. Für private Zwecke darf man ecoDMS gratis mit<br />
bis zu drei Benutzern verwenden.<br />
Alle Funktionen des ausgesprochen mächtigen Systems<br />
lassen sich über den ecoDMS-Client nutzen. Dessen Programmfenster<br />
ist in viele anpassbare Frames unterteilt, die<br />
man etwas hakelig selbst arrangieren kann. Obwohl sich<br />
manche Frames wie Karteikarten hintereinander stapeln lassen,<br />
quetschen sie zu viel Information ins Programmfenster.<br />
Die Frames lassen sich zwar ausdünnen, weil sie allesamt<br />
auch über Menüs erreichbar sind, doch der erste Eindruck<br />
des Programms suggeriert ein unübersichtliches Informations-Überangebot.<br />
Das ist schade, denn schon nach flüchtiger<br />
Handbuchlektüre erweist sich ecoDMS als sehr gut und<br />
flüssig bedienbar.<br />
Dokumente werden über Office- und E-Mail-Add-ons,<br />
Scanner- oder Druckerschnittstelle erfasst oder per Drag &<br />
Drop. Zielflächen dafür sind das Client-Programmfenster und<br />
das Side-Panel am rechten Bildschirmrand. Anschließend öffnet<br />
sich automatisch der Dialog zum Klassifizieren des Dokuments.<br />
Manche Attribute, etwa für den Bearbeitungsstatus,<br />
lassen sich einzeln vergeben, andere wie Zugriffsrechte und<br />
Mindest-Aufbewahrungsdauer sind fest mit der gewählten<br />
Dokumentenart verknüpft.<br />
Schlagwörter dienen bei ecoDMS nicht als Suchkriterien,<br />
sondern zur Klassifizierung von Dokumenten. Dabei setzt die<br />
Software Dokument-Attribute auf Wunsch gemäß einer Vorlage,<br />
wenn sie darin hinterlegte Schlagwörter <strong>im</strong> Dokument<br />
entdeckt hat. Außerdem soll ecoDMS Dokumente automatisch<br />
klassifizieren können, indem es Kopf- und Fußbereich<br />
des Dokuments mit gespeicherten Vorlagen vergleicht. Die<br />
Funktion ist allerdings nur vage dokumentiert und lieferte <strong>im</strong><br />
Test keine brauchbaren Ergebnisse.<br />
Ä sehr flexibel mit Profi-Features<br />
Ä umfangreiche Gratis-Lizenz<br />
ä unübersichtliches Bildschirm-Layout<br />
ELOoffice 10.5<br />
ELOoffice ist eine Einzelplatz-Anwendung mit eingebetteter<br />
Datenbank, kann aber zwischen mehreren Benutzern mit individuellen<br />
Berechtigungen differenzieren. Sie verwaltet<br />
mehrere, auch <strong>im</strong> LAN adressierbare Dokumentenarchive,<br />
greift aber <strong>im</strong>mer nur auf eines gleichzeitig zu. Die kostenlose<br />
Testversion lässt pro <strong>Archiv</strong> höchstens 200 Dokumente zu,<br />
ist ansonsten aber nicht beschränkt.<br />
Das Programmpaket ist dank guter Bildschirmeinteilung<br />
und der Dropzone, einem Bereich für anwenderdefinierte<br />
Kacheln, gut bedienbar. Sein Dokumentenbetrachter stellt<br />
gleich drei unterschiedliche Markierstifte zum Hervorheben<br />
von Details bereit. Außerdem kann man Akten zum Beispiel<br />
als „geprüft“ stempeln, mit verschiedenfarbigen Haftnotizen<br />
versehen und aus ELOoffice heraus als E-Mail-Anhang<br />
verschicken. Die Software stellt sogar ein Werkzeug bereit,<br />
um vertrauliche Passagen in der Dokumentenansicht zu<br />
schwärzen.<br />
Der Viewer zeigt wahlweise zwei Dokumente mit einstellbarer<br />
Vergrößerung nebeneinander an. Dokumente lassen<br />
sich mit individuellen Attributen charakterisieren, die in einer<br />
Verschlagwortungsmaske zusammengefasst sind. Für jedes<br />
erfasste Dokument hat man die Wahl aus einem erweiterbaren<br />
Sort<strong>im</strong>ent unterschiedlicher Masken. Für Recherchen<br />
offeriert ELOoffice mehrere Suchverfahren: Man kann nach<br />
den Attributen aus einer best<strong>im</strong>mten oder aus allen Masken<br />
suchen, nach Randnotizen oder nach Kommentaren zu einer<br />
best<strong>im</strong>mten Version.<br />
ELOoffice kann auch den Volltext-Datenbestand durchsuchen;<br />
dieser deckt aber nur solche Dokumente ab, bei denen<br />
man das ausdrücklich festgelegt hat. Trotzdem lässt sich<br />
jedes einzelne Dokument <strong>im</strong> Volltext durchsuchen, wobei<br />
ELOoffice bei Bedarf ebenfalls die eingebaute Zeichenerkennung<br />
für markierte Bereiche bemüht. Durch die Funktion<br />
Click & Find kann man zusammenhängende Wörter auf dem<br />
Bildschirm markieren und über eine Tastenkombination eine<br />
Suchabfrage in ELO auslösen. Das Ergebnis kann man über<br />
die Zwischenablage zum Beispiel in Randnotizen kopieren<br />
und so auch abseits der Volltextsuche danach recherchieren.<br />
Ä üppiger Funktionsumfang<br />
Ä elegant zu bedienen<br />
ä kein Mehrplatz-System<br />
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c’t 2016, Heft 23 111